DE19953090C1 - Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Sicherheitseinrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem beweglichen Karosserieteil, das mittels einer Schloßanordnung in einer geschlossenen Position der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, wobei die Schloßanrodnung über mechanische Übertragungselemente mit einer an dem Karosserieteil positionierten Griffanordnung verbunden ist, sowie mit wenigstens einem Insassenrückhaltesystem, das abhängig von den übermittelten Daten einer Aufprallerkennungseinrichtung in eine Schutzposition überführbar ist, ist bekannt. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist den mechanischen Übertragungselementen wenigstens eine pyrotechnische Trenneinrichtung zugeordnet, die mittels einer Steuereinheit abhängig von den übermittelten Daten der Aufprallerkennungseinrichtung auslösbar ist, um die mechanische Verbindung zwischen der Griffanordnung und der Schloßanordnung zu unterbrechen. DOLLAR A Einsatz für Personenkraftwagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen
Art.
Eine derartige Sicherheitseinrichtung ist bereits aus der DE 34 46 519 A1
bekannt. Die in der Fahrzeugtür des Kraftwagens ange
ordnete Sicherheitseinrichtung umfaßt dabei eine Stößelmechanik,
die nach dem Zünden einer pyrotechnischen Trenneinrichtung axial
ausfährt und den wippenartig gelagerten Hebel einer Sicherungs
mechanik der Fahrzeugtür in seine Entriegelungsstellung ver
schwenkt, wobei auch der Sicherungsknopf der Verriegelungsmecha
nik in seine Entriegelungsstellung verschoben wird. Da die
Trenneinrichtung abhängig von dem Erkennen eines entsprechenden
Fahrzeugaufpralls aktiviert wird, ist die Fahrzeugtür nach einem
entsprechenden Unfall selbsttätig entriegelt. Die Fahrzeugtür
kann somit durch Auslösen des Schlosses über eine üblichen Tür
griffbetätigung von außen her geöffnet werden.
Bei einem Fahrzeugaufprall kann es jedoch weiterhin zu einem un
beabsichtigten Öffnen der Fahrzeugtür infolge von unfallbeding
ten Kraftwirkungen auf die Auslösemechanik des Türschlosses kommen
und so ein zusätzliches Verletzungsrisiko für die Fahrzeug
insassen hervorrufen.
Aus der DE 198 25 708 A1 ist ferner ein Türschloß für eine Fahr
zeugtür bekannt, bei dem unerwünschte Schwenkbewegungen einer
als Gabeldrehfalle ausgebildeten Schlossfalle relativ zum tür
rahmenfesten Schließbügel, die zu einem unbeabsichtigten Öffnen
der Fahrzeugtür führen könnten, dadurch verhindert werden, dass
ein mit einer Zusatzmasse versehenes Arretierglied vorgesehen
ist, das massenträgheitsabhängig bei einem Fahrzeugaufprall eine
Sperrklinke der Schlossfalle blockiert.
Die US 3 431 998 offenbart bereits eine Verriegelungseinrichtung
für eine Fahrzeugtür, die mit einem verschiebbaren Sperrriegel
versehen ist, der bei einem Fahrzeugaufprall durch eine explosi
onsartige Auslösung in eine die Fahrzeugtür mit der Karosserie
verriegelnde Blockierposition überführbar ist. Solche Verriege
lungseinrichtungen sind nicht ohne weiteres als Schlösser für
Türen oder bewegliche Karosserieteile von Fahrzeugen geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei
einem die Sicherheitseinrichtung aktivierenden Fahrzeugaufprall
einen verbesserten Insassenschutz bietet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Durch die dauerhafte Unterbrechung der mechanischen Verbindung
zwischen dem Betätigungselement der Griffanordnung des bewegli
chen Karosserieteils und der ausrastbaren Sperrklinke des Fal
lenschlosses mittels der Sicherheitseinrichtung läßt sich das
Schloß anschließend nicht durch eine Griffbetätigung auslösen,
so daß das Karosserieteil nicht mehr ohne weiteres geöffnet wer
den kann.
Die mechanische Verbindung zwischen der Griffanordnung und der
Sperrklinke des in üblicher Weise mit einem Schließbügel am Tür
rahmen zusammenwirkenden Drehfallenschlosses kann dabei im Sinne
eines durchgehenden Übertragungsstranges permanent bestehen oder
auch spielbehaftet sein. Bei solchen spielbehafteten Übertra
gungssträngen üblicher Bauart wird zum Beispiel ein sich in Hö
henrichtung der zugeordneten Fahrzeugtür erstreckender Schloß
auslösehebel mit Abstand von einem mit dem Türgriff ausschwenk
baren Haken hintergriffen, wodurch der Schloßauslösehebel erst
nach Aufzehren des Freiganges vom Haken mitgenommen und aufgrund
seiner Koppelung mit der Sperrklinke zu einem Ausrasten dersel
ben führen kann.
Die dauerhafte Unterbrechung des Übertragungsstrangs muß demnach
so beschaffen sein, dass Deformationen des beweglichen Karosse
rieteiles bei einem entsprechenden Fahrzeugaufprall keine ent
sprechende Auslösebewegung der mechanischen Übertragungselemente
hervorrufen können, durch die ein unbeabsichtigtes Auslösen des
Schlosses und demzufolge ein Öffnen des Karosserieteiles bewirkt
würde.
Die pyrotechnische Trenneinrichtung wird dabei in einfacher Wei
se durch die ohnehin für das Insassenrückhaltesystem, beispiels
weise ein entsprechendes Airbagsystem, vorhandene Aufprallerken
nungseinrichtung aktiviert, so dass eine zusätzliche Aufpraller
kennungseinrichtung für die pyrotechnische Trenneinrichtung, wie
ein Aufprallsensor, eine Infrarotkamera, Ultraschallsensoren
oder ähnliches, nicht benötigt werden. Als bewegliche Karosse
rieteile sind neben Fahrzeugtüren insbesondere auch Motorhauben,
Kofferraumdeckel und Heckklappen vorgesehen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit derart ge
staltet, dass eine Auslösung der pyrotechnischen Trenneinrich
tung nur dann erfolgt, wenn das Karosserieteil dem erfaßten Auf
prall zugewandt ist. Dadurch wird lediglich das dem Stoß zuge
wandte Karosserieteil beaufschlagt, indem die Verbindung zwi
schen Griffanordnung und Schloß getrennt wird, wohingegen übri
ge, durch einen entsprechenden Fahrzeugaufprall nicht deformierte
bewegliche Karosserieteile durch die Steuereinheit nicht an
gesteuert werden, so dass die jeweilige Verbindung zwischen
Griffanordnung und Schloß bei diesen Karosserieteilen aufrecht
erhalten bleibt. Dadurch wird gewährleistet, dass nach einem
entsprechenden Fahrzeugaufprall die dem Stoß abgewandten beweg
lichen Karosserieteile, beispielsweise entsprechend gegenüber
liegende Fahrzeugtüren, noch geöffnet werden können.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung beschrieben und anhand der Zeichnung dargestellt.
Die einzige Zeichnung zeigt schematisch eine Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
Das Kraftfahrzeug 1 gemäß dieser Zeichnung weist auf gegenüber
liegenden Fahrzeugseiten jeweils eine Fahrzeugtür 2 auf, die an
einer - in Fahrtrichtung gesehen - Vorderseite mittels einer
Scharnieranordnung 3 schwenkbeweglich an der Fahrzeugkarosserie
gelagert ist. Auf der gegenüberliegenden Seite und somit rück
seitig ist die Fahrzeugtür 2 durch eine grundsätzlich bekannte
Schloßanordnung 4 in der geschlossenen Position gehalten. Die
Schloßanordnung 4 ist von außen her mittels einer Griffanordnung
5 und entsprechenden mechanischen Übertragungselementen 6 lös
bar, so daß die Fahrzeugtür 2 geöffnet werden kann. Die Griff
anordnung 5 ist schwenkbeweglich an der Fahrzeugtür 2 gelagert
und ist mit den mechanischen Übertragungselementen 6, die vor
zugsweise als Hebelgestänge gestaltet sind, verbunden. Die me
chanischen Übertragungselemente 6 greifen in nicht näher dar
gestellter, da bekannter Weise an einem Schloßauslösehebel der
Schloßanordnung 4 an.
Den mechanischen Übertragungselementen 6 ist eine pyrotechnische
Trenneinrichtung 7 zugeordnet, die an einer entsprechenden Kopp
lungsstelle der mechanischen Übertragungselemente angreifen kann
oder auch direkt als Kopplungsglied zwischen die mechanischen
Übertragungselemente 6 integriert sein kann.
Die pyrotechnische Trenneinrichtung 7 kann eine Sprengschraube
aufweisen, die an einer entsprechenden Kopplungsstelle zwischen
die mechanischen Übertragungselemente zwischengeschaltet ist und
bei einem Fahrzeugaufprall durch die pyrotechnische Beaufschla
gung aus dieser Kopplungsstelle herausgesprengt wird, wodurch
die durch die mechanischen Übertragungselemente 6 geschaffene
Verbindung zwischen der Griffanordnung 5 und der Schloßanordnung
4 getrennt wird.
Die pyrotechnische Trenneinrichtung 7 ist durch eine elektroni
sche Steuereinheit S aktivierbar, die an eine fahrzeugfest posi
tionierte Aufprallerkennungseinrichtung 8, vorliegend an einen
Aufprallsensor, angeschlossen ist. Die Aufprallerkennungsein
richtung 8 ist Teil eines im Kraftfahrzeug 1 vorhandenen Insas
senrückhaltesystems, das insbesondere durch ein Airbag- und/oder
Gurtstraffungssystem gebildet sein kann. Derartige Insassenrück
haltesysteme sind allgemein bekannt, so daß eine nähere Erläute
rung an dieser Stelle nicht erforderlich ist. Die Aufprallerken
nungseinrichtung 8 ist derart ausgeführt, daß sie die Richtung
des entsprechenden Fahrzeugaufpralls erkennen kann. Die Steuer
einheit S ist so ausgelegt, daß die erkannte Aufprallrichtung
ausgewertet wird und lediglich die pyrotechnische Trenneinrich
tung 7 angesteuert wird, die einem dem Fahrzeugaufprall zuge
wandten beweglichen Karosserieteil zugeordnet ist. Falls daher
ein Seitenaufprall auf die - in Fahrtrichtung gesehen - linke
Fahrzeugtür bevorsteht oder erfolgt, so wird lediglich die die
ser linken Fahrzeugtür zugeordnete pyrotechnische Trenneinrich
tung 7 durch die Steuereinheit S aktiviert, wohingegen die in
identischer Weise an der rechten Fahrzeugtür vorgesehene pyro
technische Trenneinrichtung 7 unaktiviert bleibt. Durch eine
entsprechende Aktivierung der pyrotechnischen Trenneinrichtung 7
wird die Verbindung zwischen der Griffanordnung 5 und der
Schloßanordnung 4 gelöst, so daß durch eine Deformation der
Fahrzeugtür 2 ein unbeabsichtigtes Lösen der Schloßanordnung 4
und damit ein unbeabsichtigtes Öffnen der Fahrzeugtür 2 vermie
den wird. Die pyrotechnische Trenneinrichtung kann einen Treib
satz aufweisen, der auf die Sprengschraube ausgerichtet ist und
bei einer entsprechenden pyrotechnischen Auslösung die Spreng
schraube wegsprengt.
Claims (2)
1. Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens
einem beweglichen Karosserieteil (2), das mittels eines Schlos
ses (4) in einer geschlossenen Position an der Fahrzeugkarosse
rie festgelegt ist, wobei das Schloß (4) über mechanische Über
tragungselemente mit einer an dem Karosserieteil (2) positio
nierten Griffanordnung (5) zum Öffnen des Karosserieteils (2)
verbunden ist, sowie mit wenigstens einem Insassensicherheits
system, das abhängig von den übermittelten Daten einer Aufprall
erkennungseinrichtung in eine Schutzposition überführbar ist,
und wobei mechanischen Übertragungselementen (6) wenigstens eine
pyrotechnische Trenneinrichtung (7) zugeordnet ist, die mittels
einer Steuereinheit (S) abhängig von den übermittelten Daten der
Aufprallerkennungseinrichtung (8) auslösbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trenneinrichtung (7) die zum Auslösen des Schlosses (4)
erforderliche mechanische Verbindung zwischen Griffanordnung (5)
und Schloß (4) dauerhaft unterbricht.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (S) eine Auslösung der pyrotechnischen
Trenneinrichtung (7) nur dann bewirkt, wenn das Karosserieteil
(2) dem erfaßten Aufprall zugewandt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19953090A DE19953090C1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
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DE19953090A DE19953090C1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE19953090A Expired - Fee Related DE19953090C1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19953090C1 (de) |
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-
1999
- 1999-11-04 DE DE19953090A patent/DE19953090C1/de not_active Expired - Fee Related
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