DE102006047671A1

DE102006047671A1 - Einklemmschutzverfahren unter Nutzung von Airbaginformation

Info

Publication number: DE102006047671A1
Application number: DE102006047671A
Authority: DE
Inventors: Laurent Cheramy
Original assignee: ArvinMeritor Light Vehicle Systems France SA
Current assignee: Inteva Products France SAS
Priority date: 2005-11-02
Filing date: 2006-10-09
Publication date: 2007-05-24
Also published as: CN1970355A; KR20070047689A; US20070095595A1

Abstract

Eine Einklemmschutzsteuerung nutzt Information, die von einem Sicherheitsrückhaltesystem wie zum Beispiel einem Airbagsystem bereitgestellt wird, um eine Fensterhochfahrgeschwindigkeit und/oder einen Einklemmerfassungsschwellwert in einem Fahrzeug zu steuern. Das Airbagsystem umfasst mehrere Insassensensoren, die Daten erzeugen, welche sich auf Gewicht und Größe eines Fahrzeuginsassen beziehen. Basierend auf Daten von den Insassensensoren ermittelt eine Steuereinheit, ob es sich bei dem Fahrzeuginsassen um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Wenn ein Kind erkannt wird, aktiviert die Einklemmschutzsteuerung eine hohe Sicherheitsstufe, bei der die Fensterhochfahrgeschwindigkeit und/oder der Einklemmerfassungsschwellwert reduziert sind, um einen Umkehrbetrieb zu ermöglichen, bevor hohe Klemmkräfte erreicht werden.

Description

Technisches Gebiet
Eine Einklemmschutzsteuerung nutzt Information, die von Sensoren eines Airbagsystems bereitgestellt wird, um eine hohe Betriebssicherheitsstufe für eine Fensterbewegungssteuerung auszulösen, sobald ein Kind innerhalb eines Fahrzeugs erkannt wird.

Hintergrund der Erfindung

Kinder können für einen Moment in einem Fahrzeug sich selbst überlassen sein oder im Inneren eines Fahrzeugs spielen, während dieses geparkt ist oder sich in irgendeiner Art eines Betriebszustands befindet, in dem nicht gefahren wird. Die Kinder sind oftmals dazu in der Lage, Sicherheitsgurte zu lösen, so dass sie sich im Fahrgastzellenbereich bewegen können. Manchmal sind Kinder auch in der Lage, einen Schlüssel in eine Fahrzeugzündung einzustecken, oder sie können mittels eines schlüssellosen Zugangs andere Arten von Fahrzeugsystemen aktivieren. Dies könnte bedauerliche Konsequenzen haben.

Wenn ein Kind im Inneren eines Fahrzeugs spielt und es schafft, beispielsweise einen Fensterschließmechanismus zu aktivieren, dann könnte sich das Kind den Kopf, Hals, Arm, die Finger oder andere Körperteile zwischen einer sich bewegenden Fensterscheibe und einem Fahrzeugrahmenteil einklemmen. Dies könnte zu einer schweren Verletzung des Kindes führen.

Es wurden viele verschiedene Einklemmschutz-Steuersysteme vorgeschlagen, um dieses Problem anzugehen. Diese Systeme arbeiten oftmals nicht so effektiv, um für viele unterschiedliche Betriebsbedingungen eine gewünschte Fensterbewegungssteuerung bereitzustellen. Bei einer vorgeschlagenen Lösung wird ein Einklemmerfassungsschwellwert für einen Motor reduziert, der ein Fenster hochfährt. Wenn das Fahrzeug jedoch in Bewegung ist, insbesondere wenn es raue Straßenbedingungen erfährt, bestehen Vertikalbeschleunigungen des Fahrzeugs und der Fenster. Mit einem herabgesetzten Einklemmerfassungsschwellwert könnte unter diesen Umständen ein unerwünschtes Umkehren der Fensterbewegung verursacht werden.

Eine andere vorgeschlagene Lösung besteht darin, für bestimmte Bedingungen die Hochfahrgeschwindigkeit des Fensters zu verringern. Dies ermöglicht es, dass der Betrag der Fahrstrecke des Fensters zwischen der Einklemmerfassung und der tatsächlichen Bewegungsumkehr des Fensters reduziert werden kann. Eine verringerte Hochfahrgeschwindigkeit kann zum Beispiel zur Anwendung kommen, wenn das Fahrzeug steht. Ein Erwachsener kann jedoch eine langsame Bewegung des Fensters, was ein zugehöriges Ergebnis dessen ist, dass ein reduzierter Einklemmerfassungsschwellwert besteht, als potenzielle Fehlfunktion des Systems erachten.

Es besteht also Bedarf an einem einfachen und effektiven Verfahren zur Erkennung, wann ein Kind in einem Fahrzeug spielt, so dass bestimmte Fahrzeugfunktionen wie zum Beispiel das Hochfahren von Fenstern bei höheren Sicherheitsstufen ausgeführt werden kann, um eine Verletzung des Kindes zu verhindern.

Zusammenfassung der Erfindung

Eine Einklemmschutzsteuerung nutzt Information, die von einem Sicherheitsrückhaltesystem wie zum Beispiel einem adaptiven, d.h. "intelligenten" Airbagsystem bereitgestellt wird, um gemäß der Fahrzeuginsassenart die Fensterhochfahrgeschwindigkeit und/oder einen Einklemmerfassungsschwellwert zu verändern. Das Airbagsystem umfasst mindestens einen Insassensensor, der Daten erzeugt, die sich auf das Gewicht und/oder die Größe eines Fahrzeuginsassen beziehen. Wenn ein Fahrzeug mit einem intelligenten Airbagsystem ausgestattet ist, nutzt eine Steuereinheit diese verfügbaren, das Gewicht und/oder die Größe des Fahrzeuginsassen betreffenden Daten, um basierend auf der Insassenart Entfaltungsbedingungen eines Airbags zu verändern. Die gegenständliche Einklemmschutzsteuerung nutzt diese bereits verfügbaren Daten, um zu Zwecken des Einklemmschutzes zu ermitteln, ob es sich bei dem Fahrzeuginsassen um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Wenn ein Kind erkannt wird, modifiziert die Einklemmschutz-Steuereinheit Parameter bezüglich des Fensterantriebs und/oder des Einklemmschwellwerts, um einen Umkehrbetrieb zu ermöglichen, bevor hohe Klemmkräfte erreicht werden.

Die Einklemmschutzsteuerung hat eine hohe Sicherheitsstufe und eine normale Sicherheitsstufe. Die hohe Sicherheitsstufe wird aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse der Kinderklassifizierung zugeordnet wird, und die normale Sicherheitsstufe wird aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse der Erwachsenenklassifizierung zugeordnet wird. Die hohe Sicherheitsstufe ist so definiert, dass sie eine erste maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit und eine erste maximal zulässige Klemmkraft hat, und die normale Sicherheitsstufe ist so definiert, dass sie eine zweite maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit und eine zweite maximal zulässige Klemmkraft hat. Die erste maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit liegt unter der zweiten maximal zulässigen Fensterhochfahrgeschwindigkeit, und die erste maximal zulässige Klemmkraft liegt unter der zweiten maximal zulässigen Klemmkraft. Die Einklemmschutzsteuerung kehrt eine Bewegungsrichtung des Fensters um, wenn entweder die erste oder die zweite maximal zulässige Klemmkraft überschritten wird.

Die Einklemmschutzsteuerung nutzt bestehende Insassensensordaten von einem Airbagsystem, um zu ermitteln, ob ein Kind in einem Fahrzeug spielt oder nicht, wenn letzteres nicht in Bewegung ist. Sobald ein Kind erkannt wird, arbeitet die Einklemmschutzsteuerung bei einer hohen Sicherheitsstufe, um zu verhindern, dass das Kind eine Verletzung erleidet, die sich daraus ergibt, dass Anhangteile zwischen einer Fensterscheibe und einem Fahrzeugrahmenteil eingeklemmt oder erfasst werden, wenn das Kind irgendwie in der Lage war, eine Bewegung von Fensterscheiben in Richtung auf eine geschlossene Position auszulösen. Die Steuerungsinformation könnte aber auch dazu verwendet werden, das Anlassen des Fahrzeugs zu verhindern, oder dazu, das Lösen einer Feststellbremse zu verhindern, wenn es sich nur um ein Kind handelt, das im Fahrzeug erkannt wird und sich das Fahrzeug in einem Betriebszustand befindet, in dem nicht gefahren wird.

Diese und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung lassen sich am besten aus der nun folgenden Beschreibung und den Zeichnungen verstehen, wovon eine kurze Beschreibung folgt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 ist eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs mit einer Einklemmschutzsteuerung, die die gegenständliche Erfindung enthält.
2 ist eine schematische Seitenansicht einer Fahrzeugtür mit einer bewegbaren Fensterscheibe.
3 ist eine schematische Endansicht der Fahrzeugtür von 2, in der ein potenzielles Einklemmen eines Gegenstands zwischen der bewegbaren Fensterscheibe und einem Rahmenelement gezeigt ist.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
Ein Fahrzeug 10 umschließt eine Fahrgastzelle 12. Fahrzeuginsassen 14 (nur einer gezeigt) können sich während eines Betriebszustands, in dem nicht gefahren wird, aus verschiedenen Gründen in der Fahrgastzelle 12 aufhalten. Zum Beispiel kann ein Kind 14a in einem Fahrzeug 10 mit laufendem Motor sich selbst überlassen sein, während ein Elternteil oder ein Erwachsener sich außerhalb des Fahrzeugs 10 befindet. Oder das Kind 14a könnte ohne Erlaubnis oder Wissen des Erwachsenen in das Fahrzeug einsteigen. In jedem Fall könnte das Kind 14a absichtlich oder versehentlich bestimmte Fahrzeugsysteme aktivieren, die für das Kind 14a potenziell gesundheitsgefährdend sind, oder auch für Andere, wenn das Kind 14a eine Bewegung des Fahrzeugs 10 auslöst.
Das Fahrzeug 10 umfasst ein Sicherheitsrückhaltesystem 16, das dazu verwendet wird, während Kollisionen oder anderen Aufprallereignissen Verletzungen der Fahrzeuginsassen 14 zu verhindern oder zu reduzieren. Das Sicherheitsrückhaltesystem 16 umfasst eine Sicherheitsgurtanordnung 18 und ein Airbagsystem 20. Das Sicherheitsgurtsystem 18 wird dazu verwendet, einen Fahrzeuginsassen 14 an einem Fahrzeugsitz 22 zu sichern. Bei vorbestimmten Kollisionsbedingungen wird das Airbagsystem 20 entfaltet, um zu verhindern, dass der Fahrzeuginsasse 14 auf Fahrzeugkomponenten wie zum Beispiel ein Lenkrad, eine Instrumententafel oder eine Konsole auftrifft.
Das Airbagsystem 20 steht in Datenverbindung mit einer fahrzeug- oder systemspezifischen elektronischen Steuereinheit (ECU) 24 und kann bekanntermaßen die Entfaltungskraft eines Airbags 26 steuern, oder basierend auf der Größe, dem Gewicht und/oder der Nähe des Fahrzeuginsassen zu einer Instrumententafel 30 die Entfaltung verhindern. Das Airbagsystem 20 verwendet mehrere Sensoren, die Insassensignale erzeugen, um solche Informationen wie das Gewicht, die Größe und die Position des Insassen innerhalb der Fahrgastzelle 12 zu bestimmen. Eine Energiequelle 32 wie zum Beispiel eine Fahrzeugbatterie stellt Energie zum Betreiben der Sensoren und der ECU 24 bereit, wenn das Fahrzeug fährt oder sich in einem Betriebszustand befindet, in dem nicht gefahren wird.
Es können viele verschiedene Arten von Sensoren verwendet werden, um Daten für den Fahrzeuginsassen 14 zu erzeugen. In einem Beispiel ist dem Fahrzeugsitz 22 wenigstens ein Gewichtssensor 34 zugeordnet. Der Gewichtssensor 34 übermittelt der ECU 24 ein Gewichtssignal 36, die basierend auf dem Gewichtssignal 36 das Gewicht des Fahrzeuginsassen bestimmt. Zur Erzeugung von Fahrzeuginsassendaten können auch andere Sensoren des Airbagsystems 20 verwendet werden, wie etwa Insassenpositions- und/oder Sicherheitsgurtsensoren 38. Auch die Insassenpositions- und Sicherheitsgurtsensoren 38 erzeugen Insassensignale 40, die an die ECU 24 übermittelt werden, die basierend auf den Signalen 40 die Position des Fahrzeuginsassen im Fahrzeug 10 bestimmt. Es kann jede Art von Gewichtssensor oder Insassensensor verwendet werden, die sich für ein Rückhaltesystem eignet und dazu verwendet werden kann, die Insassenmorphologie zu bestimmen.
Die ECU 24 verwendet Daten von den Insassensignalen 40 und dem Gewichtssignal 36, um die Art des sich im Fahrzeug befindenden Fahrzeuginsassen 14 zu klassifizieren. Die ECU 24 kann die Insassensignale 40 dazu verwenden, die Position und/oder Größe des Fahrzeuginsassen zu bestimmen. Die ECU 24 könnte das gemessene Gewicht auch mit einer vorgegebenen Gewichtshöhe oder einem vorgegebenen Gewichtsschwellwert vergleichen, um zu bestimmen, ob es sich bei dem Fahrzeuginsassen 14 um ein Kind handelt oder nicht. Ein Beispiel für einen vorgegebenen Gewichtsschwellwert liegt bei ca. dreißig Kilogramm (30 kg). Wenn die ECU 24 bestimmt, dass das Gewicht des Fahrzeuginsassen 14 unter dem vorbestimmten Gewichtsschwellwert liegt oder die Größe des Fahrzeuginsassen 14 kleiner als eine vorbestimmte Größe ist, stuft die ECU 24 den Fahrzeuginsassen als Kind ein. Wenn die ECU 24 bestimmt, dass das Gewicht des Fahrzeuginsassen 14 über dem vorbestimmten Gewichtsschwellwert liegt oder die Größe des Fahrzeuginsassen 14 größer als eine vorbestimmte Größe ist, stuft die ECU 24 den Fahrzeuginsassen als Erwachsenen ein.
Dreißig Kilogramm sind nur ein Beispiel für einen vorbestimmten Gewichtsschwellwert. Es sollte klar sein, dass auch zusätzliche Klassifizierungen verwendet werden könnten, während zwei Gewichts- und/oder Größenklassifizierungen als Beispiel behandelt wurden (eine über und eine unter einem Schwellwert). Die vorbestimmten Gewichts- und Größenschwellwerte könnten beispielsweise aus vielen Gewichts- und Größenschwellwerten bestehen, um so viele Klassifizierungen bereitzustellen, wie zum Beispiel Säugling, Kleinkind, kleines Kind, großes Kind, kleiner Erwachsener, großer Erwachsener, etc. Die ECU 24 könnte dann auch Entscheidungen bezüglich der Steuerung treffen, und zwar basierend darauf, welche Art von Insasse sich im Fahrzeug 10 befindet.
Das Fahrzeug 10 umfasst auch eine Einklemmschutzsteuerung 50, siehe 2 und 3, die dazu verwendet wird, zu verhindern, dass ein Gegenstand wie zum Beispiel ein Finger F zwischen einer Fensterscheibe 52 und einem Rahmenelement 54 eingeklemmt wird, wenn sich die Fensterscheibe 52 in Richtung auf eine geschlossene Position bewegt. Die Einklemmschutzsteuerung 50 steht mit der ECU 24 in Datenverbindung. Wenn die ECU 24 bestimmt, dass sich ein Kind 14a im Fahrzeug 10 befindet, übermittelt die ECU 24 der Einklemmschutzsteuerung 50 ein Signal 56, das die Einklemmschutzsteuerung 50 dazu veranlasst, Betriebskennlinien eines Fensterhebers 58 zu verändern.
Der Fensterheber 58 umfasst einen Bewegungsmechanismus wie etwa einen Motor (nicht gezeigt), der an die Fensterscheibe 52 angeschlossen ist, um diese zwischen einer hochgefahrenen und einer abgesenkten Position zu bewegen. Die Hochfahrgeschwindigkeit der Fensterscheibe 52 korreliert mit einer Klemmkraft, die entsteht, wenn ein Objekt in der Bahn der sich bewegenden Fensterscheibe 52 platziert wird. Sobald eine Klemmkraft entstanden ist, kann der Motor in Gegenrichtung betrieben werden, um die Fensterscheibe 52 zurück in Richtung auf die abgesenkte Position zu bewegen. Sobald die Einklemmschutzsteuerung 50 bestimmt, dass ein Gegenstand erfasst wurde, ist eine bestimmte Zeitspanne erforderlich, damit die Bewegung der Fensterscheibe 52 abgebremst und angehalten werden kann, bevor die Bewegung umkehrt. Innerhalb dieser Zeitspanne steigt die Klemmkraft weiter an. In manchen Fällen, wenn die Hochfahrgeschwindigkeit der Fensterscheibe 52 hoch ist, kann diese Klemmkraft sehr hoch sein, und die Einklemmschutzsteuerung 50 ist eventuell nicht dazu in der Lage, die Bewegungsrichtung der Fensterscheibe schnell genug umzukehren, um eine Verletzung zu vermeiden.
Die Einklemmschutzsteuerung 50 der vorliegenden Erfindung hat wenigstens eine hohe Sicherheitsstufe und eine normale Sicherheitsstufe, die basierend auf dem Fahrzeuginsassentyp aktiviert werden. Die Einklemmschutzsteuerung 50 nutzt bereits bestehende Sensordaten vom Airbagsystem 20, um eine Klassifizierung dahingehend durchzuführen, ob es sich bei dem Fahrzeuginsassen 14 um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Die hohe Sicherheitsstufe wird aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse 14 einer Kinderklassifizierung zugeordnet wird, und die normale Sicherheitsstufe wird aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse 14 einer Erwachsenenklassifizierung zugeordnet wird.
Die hohe Sicherheitsstufe ist so definiert, dass sie eine erste maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit und eine erste maximal zulässige Klemmkraft hat, und die normale Sicherheitsstufe ist so definiert, dass sie eine zweite maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit und eine zweite maximal zulässige Klemmkraft hat. Die erste maximal zulässige Fensterhochfahrgeschwindigkeit liegt unter der zweiten maximal zulässigen Fensterhochfahrgeschwindigkeit, und die erste maximal zulässige Klemmkraft liegt unter der zweiten maximal zulässigen Klemmkraft. Die Einklemmschutzsteuerung 50 kehrt eine Bewegungsrichtung des Fensters um, wenn entweder die erste oder die zweite maximal zulässige Klemmkraft überschritten wird. Sobald aber im Fahrzeug 10 ein Kind erkannt wird, wird eine Verletzung des Kindes verhindert, indem Einklemmsteuerungs-Betriebskennlinien so modifiziert werden, dass die Hochfahrgeschwindigkeit und die maximal zulässigen Klemmkräfte so niedrig wie möglich gehalten werden.
Als Alternative ist die hohe Sicherheitsstufe so definiert, dass sie einen ersten maximal zulässigen Klemmkraftschwellwert hat, bevor sich die Bewegung des Fensters umkehrt, und die normale Sicherheitsstufe ist so definiert, dass sie einen zweiten maximal zulässigen Klemmkraftschwellwert hat, bevor sich die Be wegung des Fensters umkehrt. Der erste maximal zulässige Klemmkraftschwellwert liegt unter dem zweiten maximal zulässigen Klemmkraftschwellwert. Die Einklemmschutzsteuerung 50 kehrt eine Bewegungsrichtung des Fensters um, wenn entweder der erste oder der zweite maximal zulässige Klemmkraftschwellwert überschritten wird.
Optional könnte eine Kombination aus Fensterhochfahrgeschwindigkeit und maximal zulässigen Klemmkraftschwellwerten verwendet werden, um die hohe und normale Sicherheitsstufe zu definieren. Die hohe Sicherheitsstufe würde eine Fensterhochfahrgeschwindigkeit haben, die niedriger ist als die Fensterhochfahrgeschwindigkeit für die normale Sicherheitsstufe. Die hohe Sicherheitsstufe hätte auch einen maximal zulässigen Klemmkraftschwellwert, der niedriger wäre als derjenige der normalen Sicherheitsstufe. Die Einklemmschutzsteuerung 50 steuert die Fensterhochfahrgeschwindigkeit in Kombination mit einer Umkehr einer Bewegungsrichtung des Fensters, wenn die maximal zulässigen Klemmkräfte für entweder die hohe oder die normale Sicherheitsstufe überschritten werden.
In jeder der zuvor beschriebenen Ausführungsformen wird eine Verletzung von Kindern verhindert, indem Einklemmsteuerungs-Betriebskennlinien so modifiziert werden, dass, sobald im Fahrzeug 10 ein Kind 14a erkannt wird, die maximal zulässigen Klemmkräfte so niedrig wie möglich gehalten werden.
Die Einklemmschutzsteuerung 50 nutzt bereits bestehende Insassensensordaten vom Airbagsystem 20, um zu bestimmen, ob die im Fahrzeug 10 spielende Person ein Kind ist oder nicht, was typischerweise dann auftritt, wenn das Fahrzeug nicht in Bewegung ist, also mit ein- oder ausgeschalteter Zündung geparkt ist. Sobald ein Kind erkannt wird, arbeitet die Einklemmschutzsteuerung 50 mit der hohen Sicherheitsstufe, um zu verhindern, dass das Kind eine Verletzung erleidet, die sich daraus ergibt, dass Anhangteile zwischen der Fensterscheibe 52 und dem Rahmenelement 54 eingeklemmt oder erfasst werden, wenn das Kind irgendwie in der Lage war, die Bewegung der Fensterscheibe in Richtung auf eine geschlossene Position auszulösen.
Die ECU 24 könnte auch dazu verwendet werden, zu verhindern, dass ein Motor 60, siehe 2, angelassen wird, und/oder dazu, zu verhindern, dass eine Feststellbremse 62 gelöst wird, und/oder dazu, zu verhindern, dass eine Getriebeposition durch einen Getriebeschalthebel 66 verändert wird, sobald ein Kind im Fahrzeug erkannt wird. Diese Arten von Situationen könnten auftreten, wenn das Fahrzeug mit ein- oder ausgeschalteter Zündung geparkt ist oder sich in einem Betriebszustand befindet, in dem nicht gefahren wird. Wenn sich zusammen mit dem mindestens einen Kind zumindest ein Erwachsener im Fahrzeug befindet, kann das System den Erwachsenen im Fahrzeug erfassen und wird nicht in die hohe Sicherheitsstufe eintreten. Falls das System einen kleinen Erwachsenen als Kind eingestuft hat, kann ein Mechanismus 64 zur Außerkraftsetzung der hohen Sicherheitsstufe aktiviert werden, damit der Erwachsene den Motor 60 anlassen, die Feststellbremse 62 lösen und/oder den Getriebeschalthebel 66 so bewegen kann, dass Gänge eingelegt werden. Bei dem Mechanismus 64 zur Außerkraftsetzung kann es sich um einen versteckten Knopf, einen Sensorbildschirm, Hebel oder Schließzylinder handeln, wie er zur Deaktivierung eines Front-Beifahrerairbags verwendet wird, wenn sich beispielsweise ein Kindersitz auf dem vorderen Beifahrersitz befindet. Ein speziell dafür vorgesehenes Warnlicht an einem Fahrzeugarmaturenbrett könnte dazu verwendet werden, anzuzeigen, dass die hohe Sicherheitsstufe außer Kraft gesetzt ist, oder ein bordeigener Computer könnte dazu verwendet werden, Nachrichten zu erzeugen, dass die hohe Sicherheitsstufe außer Kraft gesetzt ist.
Obwohl eine bevorzugte Ausführungsform dieser Erfindung offenbart wurde, wird ein Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet erkennen, dass bestimmte Modifikationen innerhalb des Umfangs dieser Erfindung zu liegen kommen. Aus diesem Grund sollten die folgenden Ansprüche genau durchgesehen werden, um den wahren Umfang und Gehalt dieser Erfindung zu bestimmen.

Claims

Verfahren zur Steuerung einer Aktivierung einer Fahrzeugfunktions-Steuereinheit, folgende Schritte umfassend: (a) Einordnen eines Fahrzeuginsassen in eine von mehreren Klassifizierungen, die zumindest eine Erwachsenenklassifizierung und eine Kinderklassifizierung umfassen, unter Verwendung von verfügbarer Information von einem Airbagsteuersystem; und (b) Eintreten in eine hohe Sicherheitsstufe, wenn ein Kind erkannt wird, und Eintreten in eine normale Sicherheitsstufe, wenn ein Erwachsener erkannt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Einklemmschutzfunktions-Steuereinheit eines angetriebenen Elements umfasst, das relativ zu einem Rahmen bewegbar ist.
Verfahren nach Anspruch 2, wobei die hohe Sicherheitsstufe eine erste Schließgeschwindigkeit und/oder einen ersten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, und die normale Sicherheitsstufe eine zweite Schließgeschwindigkeit und/oder einen zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, wobei die erste Schließgeschwindigkeit unter der zweiten Schließgeschwindigkeit liegt und der erste Klemmkrafterfassungsschwellwert unter dem zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert liegt.
Verfahren nach Anspruch 2, wobei das angetriebene Element eine Fensterscheibe umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Steuereinheit zum Lösen einer Feststellbremse aufweist und das Verfahren den Schritt umfasst, bei Betrieb in der hohen Sicherheitsstufe das Lösen der Feststellbremse zu verhindern.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fahrzeugsfunktions-Steuereinheit eine Motoranlasssteuereinheit aufweist und das Verfahren den Schritt umfasst, bei Betrieb in der hohen Sicherheitsstufe das Anlassen eines Motors zu verhindern.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Übertragungsgetriebe-Schalthebelsteuerung aufweist und das Verfahren den Schritt umfasst, bei Betrieb in der hohen Sicherheitsstufe eine Veränderung einer Getriebeschalthebelposition zu verhindern.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Airbagsteuersystem zumindest einen Insassensensor aufweist und Schritt (a) umfasst, ein Insassensignal von dem wenigstens einen Insassensensor zu erzeugen, um ein Gewicht und/oder eine Größe des Fahrzeuginsassen zu bestimmen.
Elektronische Steuereinheit zur Steuerung einer Aktivierung einer Fahrzeugfunktions-Steuereinheit, umfassend: wenigstens einen Eingang, in den Insasseninformation von einem Airbagsteuersystem eingeht, wobei die elektronische Steuereinheit einen Fahrzeuginsassen basierend auf der Insasseninformation vom Airbagsteuersystem einer von mehreren Klassifizierungen zuordnet, und wobei die mehreren Klassifizierungen zumindest eine Erwachsenenklassifizierung und eine Kinderklassifizierung umfassen; und wenigstens einen Ausgang zu einer Fahrzeugfunktions-Steuereinheit, wobei die elektronische Steuereinheit eine hohe Sicherheitsstufe für die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse in der Kinderklassifizierung ist, und eine normale Sicherheitsstufe für die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit aktiviert, wenn der Fahrzeuginsasse in der Erwachsenenklassifizierung ist.
Elektronische Steuereinheit nach Anspruch 9, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit ein Einklemmschutz-Steuersystem umfasst, das ein angetriebenes Element steuert, welches relativ zu einem Rahmen bewegbar ist, und wobei die hohe Sicherheitsstufe eine erste Schließgeschwindigkeit und/oder einen ersten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, und die normale Sicherheitsstufe eine zweite Schließgeschwindigkeit und/oder einen zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, wobei die erste Schließgeschwindigkeit unter der zweiten Schließgeschwindigkeit liegt und der erste Klemmkrafterfassungsschwellwert unter dem zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert liegt.
Elektronische Steuereinheit nach Anspruch 9, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Steuereinheit zum Lösen einer Feststellbremse umfasst, um das Lösen der Feststellbremse zu steuern, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe das Lösen der Feststellbremse verhindert.
Elektronische Steuereinheit nach Anspruch 9, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Motoranlasssteuereinheit zur Steuerung des Anlassens eines Motors umfasst, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe das Anlassen des Motors verhindert.
Elektronische Steuereinheit nach Anspruch 9, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Übertragungsgetriebe-Schalthebelsteuerung umfasst, um einen Schalthebel eines Übertragungsgetriebes zu steuern, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe verhindert, dass mit dem Schalthebel eine Übertragungsgetriebeposition geändert wird.
Elektronische Steuereinheit nach Anspruch 9, wobei die Airbagsteuereinheit zumindest einen Insassensensor umfasst, der ein Insassensignal von dem zumindest einen Insassensensor erzeugt, um ein Gewicht und/oder eine Größe des Fahrzeuginsassen zu bestimmen, und wobei die elektronische Steuereinheit den Fahrzeuginsassen basierend auf dem Insassensignal einstuft.
Einklemmschutz-Steuersystem zum Steuern eines angetriebenen Elements, das sich relativ zu einem Rahmen bewegt, umfassend: wenigstens einen Eingang, in den Insasseninformation von einem Airbagsteuersystem eingeht; und eine elektronische Steuereinheit, die basierend auf der Insasseninformation vom Airbagsteuersystem einen Fahrzeuginsassen einstuft, wobei die elektronische Steuereinheit den Fahrzeuginsassen einer von mehreren Klassifizierungen zuordnet, die zumindest eine Erwachsenenklassifizierung mit einer normalen Sicherheitsstufe und eine Kinderklassifizierung mit einer hohen Sicherheitsstufe umfassen, wobei die hohe Sicherheitsstufe eine erste Schließgeschwindigkeit und/oder einen ersten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, und die normale Sicherheitsstufe eine zweite Schließgeschwindigkeit und/oder einen zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert umfasst, wobei die erste Schließgeschwindigkeit unter der zweiten Schließgeschwindigkeit liegt und der erste Klemmkrafterfassungsschwellwert unter dem zweiten Klemmkrafterfassungsschwellwert liegt, und wobei die elektronische Steuereinheit die Bewegung des angetriebenen Elements basierend auf der Klassifizierung des Fahrzeuginsassen steuert.
Einklemmschutz-Steuersystem nach Anspruch 15, darüber hinaus mit wenigstens einem, zu einer Fahrzeugfunktions-Steuereinheit führenden Ausgang, um an die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit Information bezüglich der Sicherheitsstufe zu übermitteln.
Einklemmschutz-Steuersystem nach Anspruch 16, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Steuereinheit zum Lösen einer Feststellbremse umfasst, um das Lösen der Feststellbremse zu steuern, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe das Lösen der Feststellbremse verhindert.
Einklemmschutz-Steuersystem nach Anspruch 16, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Motoranlasssteuereinheit zur Steuerung des Anlassens eines Motors umfasst, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe das Anlassen des Motors verhindert.
Einklemmschutz-Steuersystem nach Anspruch 16, wobei die Fahrzeugfunktions-Steuereinheit eine Übertragungsgetriebe-Schalthebelsteuerung umfasst, um einen Schalthebel eines Übertragungsgetriebes zu steuern, und wobei die elektronische Steuereinheit bei der hohen Sicherheitsstufe verhindert, dass mit dem Schalthebel eine Übertragungsgetriebeposition geändert wird.
Einklemmschutz-Steuersystem nach Anspruch 16, wobei das Airbagsteuersystem zumindest einen Insassensensor umfasst, der ein Insassensignal aus dem zumindest einen Insassensensor erzeugt, um ein Gewicht und/oder eine Größe des Fahrzeuginsassen zu bestimmen, und wobei die elektronische Steuereinheit den Fahrzeuginsassen basierend auf dem Insassensignal einstuft.