DE102679C

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Publication number: DE102679C
Application number: DENDAT102679D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Bei dem Zugregler vorliegender Erfindung sollen die wegen der stark wechselnden Reibung ein genaues und leichtes Arbeiten erschwerenden Hebelübersetzungen vermieden werden. Zu diesem Zweck wird nicht nur die Luftzufuhr für das Feuer, sondern auch das Einführen von Nebenluft in den Schornsteinzug unter Streckung einer Schraubenfeder geregelt.

Der Zugregler besteht im Wesentlichen aus zwei Verschlufsdeckeln, welche je an einer Schraubenfeder aufgehängt sind und von denen der eine eine kreisrunde, der andere eine ringförmige Fläche bildet. Der kreisrunde Deckel beherrscht den Frischluftzuführungskanal zur Feuerung, der andere ringförmige dagegen einen um den Frischluftkanal angeordneten und unmittelbar mit dem Schornstein in Verbindung stehenden Luftkanal.

Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Zugregler,

Fig. 2 im Schnitt den unteren Theil des Gehäuses und

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie A-B in Fig. 1.

Der obere scheibenförmige Deckel D ist an einer Schraubenfeder F¹ mittelst des Rohres r aufgehängt, das in bekannter Weise etwa bis zur doppelten Hubhöhe mit Quecksilber gefüllt ist; in letzteres mündet das mit dem Dampfkessel in Verbindung stehende, unten offene Rohr r¹. Der Deckel D liegt innerhalb des weiteren geschlitzten unteren Theiles des Gehäuses G über dem zur Feuerung führenden Frischluftkanal D¹; letzterer wird vom Kanal R¹, welcher zum Schornstein führt, ringförmig umschlossen.

Unterhalb der ringförmigen, in dem Boden des Gehäuses G über dem Nebenluftkanal R¹ befindlichen Durchgangsöffnung ist an einer Schraubenfeder F² gröfseren Durchmessers der ringförmige Deckel R aufgehängt, und zwar mittelst eines Rahmens S, auf dessen oberen Theil ein mit dem Rohr r in Verbindung gebrachter Mitnehmer m einwirken kann.

Wenn ein Zunehmen des Druckes erfolgt, streckt sich, wie bekannt, die den Deckel D tragende Schraubenfeder F¹, wodurch sich der Deckel D auf die Oeffnung des zur Feuerung führenden Luftkanales D¹ legt, was dessen Sperrung zur Folge hat; gleichzeitig wird aber auch durch den Mitnehmer m die den ringförmigen Deckel R tragende Feder F'² verlängert, wodurch ein Niedersenken des den Kanal R¹ von unten her verschliefsenden Deckels R, mithin ein Oeffnen dieses unmittelbar zum Schornstein führenden Kanals stattfindet.

Infolge dieses Vorganges wird einmal der Feuerung die Luft abgeschnitten, sodann aber auch dem Schornstein durch Einlafs von kalter Luft seine Zugkraft mehr oder weniger benommen. Die Vorrichtung ist also gleichzeitig ein Verbrennungs- und Nebenluftregler.

Beim Nachlassen des Druckes findet durch das Zusammenziehen der beiden Schraubenfedern F¹ und F- genau der umgekehrte Vorgang statt, was wieder eine Belebung des Feuers zur Folge hat.

Durch Verschieben des Mitnehmers m ist man im Stande, die Stellung der beiden Verschlufsdeckel D und R zu einander zu regeln. Ein Hauptvorzug des Nebenluftzugreglers ist

der Fortfall von Reibungswiderstä'nden, wie solche bei den sonst üblichen Hebelübersetzungen auftreten.

Claims

Patent-Anspruch:

Selbsttätiger, den Schornsteinzug auch durch Geben von Nebenluft beeinflussender Zugregler für Feuerungen mit bei Druckzunahme den zum Schornstein führenden Frischluftkanal unter Streckung einer Schraubenfeder drosselndem Deckel, gekennzeichnet durch einen zweiten, ebenfalls an einer Schraubenfeder (F-) hängenden ringförmigen Deckel (R), der bei Druckzunahme unter Streckung dieser Feder (F'²) den um den Frischluftkanal angeordneten Nebenluftkanal (R ¹J öffnet, so dafs die Regelung ohne jede Hebelübersetzung und frei von veränderlicher Reibung erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.