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Die Erfindung betrifft einen Schaftrahmen, insbesondere
für Webmaschinen.
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Der Schaft (auch bezeichnet als Webschaft) einer
Webmaschine wird durch einen Schaftrahmen gebildet, an dem Litzen
gehalten sind. Die Litzen weisen jeweils ein Öhr für einen hindurchgehenden Kettfaden
auf. Eine Bewegung des Schafts in Litzenlängsrichtung verlagert deshalb
die Kettfäden
aus der Kettfadenebene heraus, wodurch ein Fach, z.B. zum Einsetzen
eines Schussfadens, gebildet wird.
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Bei modernen Webmaschinen werden
die Webschäfte
mit hoher Geschwindigkeit hin- und herbewegt. Die Beschleunigungen
und die Bremskräfte sind
dabei so groß,
dass die Litzen, die an dem Schaftrahmen in der Regel mit etwas
Spiel gehalten sind, an ihren Lagern anschlagen und sich dort einarbeiten.
Dieser Prozess erzeugt Lärm,
Verschleiß und setzt
der Arbeitsgeschwindigkeit einer Webmaschine Grenzen.
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Es ist deshalb bereits versucht worden,
das Spiel der Litzen an dem Schaftrahmen zu vermindern. Dazu schlägt das Gebrauchsmuster
G 94 13 705 vor, an dem Litzenkopf
einer jeden Litze eine eng dimensionierte Quernut vorzusehen, in
die ein leistenartiger Vorsprung einer Antriebstragschiene gehört, die
Teil des Schaftrahmens ist. Dies setzt jedoch eine entsprechende
Anpassung der Litzenköpfe
voraus. Außerdem
ist die Krafteinleitung in den Litzenkopf relativ punktuell.
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Aus der
DE 199 62 977 A1 ist es
bekannt, an einem Schaftrahmen an einer den Litzenköpfen zugewandten
Flanke einen Streifen aus einem Material mit Dämpfungseigenschaften anzuordnen,
um einen nachgiebigen Anschlag auszubilden. Der Anschlag unterliegt
Verschleiß,
wenn die Litzenköpfe
periodisch anschlagen.
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Aus der
EP 0 874 930 B1 ist es bekannt,
Litzen an dem Litzenrahmen spielfrei zu befestigen. Dazu weist eine
die Litzenköpfe
durchgreifende Litzentragschiene ein expan dierbares Element auf,
das beispielsweise durch einen mit Fluid beaufschlagbaren Schlauch
gebildet ist. Im nicht expandierten Zustand können die Litzenköpfe auf
die Litzentragschiene aufgeschoben werden. Wird das Element durch Fluidbeaufschlagung
expandiert, wird der Litzenkopf an der Litzentragschiene festgeklemmt.
Er sitzt damit spielfrei.
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Diese Lösung ist relativ aufwendig.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der
Erfindung, einen Webschaft zu schaffen, der mit geringem Aufwand
und hoher Zuverlässigkeit
eine erhöhte
Arbeitsgeschwindigkeit von Webmaschinen gestattet.
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Diese Aufgabe wird durch den Schaftrahmen nach
Anspruch 1 gelöst:
Bei
dem erfindungsgemäßen Schaftrahmen
ist die Litzentragschiene entweder im Ganzen federnd gelagert, oder
sie weist wenigstens einen federnd gelagerten Abschnitt zur Aufnahme
einer oder mehrerer Litzen an ihren Litzenköpfen auf. Dadurch kann die Litze
unter Vorspannung gehalten werden. Die Vorspannung kann sowohl lediglich
innerhalb des Litzenkopfs aufgenommen werden, wobei die Litze dann
im Ruhezustand kräftefrei
gehalten ist und sie kann alternativ über die Litze ausgeübt werden,
indem die Litze mittels der federnd gelagerten Litzentragschiene
oder durch deren federnd gelagerten Abschnitt im Ganzen gegen die
gegenüber
liegende Litzentragschiene gespannt wird. Letzteres wird bevorzugt,
weil die auf die Litze ständig
ausgeübte,
von dem Federmittel der Litzentrag schiene herrührende Zugkraft die Litze gewissermaßen aussteift.
Die Litzen sind deshalb sicher im Ganzen spielfrei an dem Schaftrahmen
gehalten, so dass auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten kein Schlagen
oder Klappern auftritt. Außerdem
können
wenig knicksteife Litzen Anwendung finden. Bedarfsweise ist jedoch
auch zusätzlich
eine Aussteifung der Litzen möglich,
indem diese mit einer längs
verlaufenden Kante oder Rille versehen werden.
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Die Litzentragschiene kann bei einer
ersten Ausführungsform
starr ausgebildet und im Ganzen mit einem Federmittel in einer mit
der Litzenlängsrichtung übereinstimmenden
Richtung gegen den Litzenrahmen vorgespannt sein. Diese Vorspannung vermeidet
Spiel und bewirkt, dass die Litzen bei ihrer Kraftübertragung
von dem Litzenrahmen auf den Kettfaden stets auf Zug beansprucht
bleiben. Die Kraft, welche diese Vorspannung erzeugt, kann durch
eine pneumatische Einrichtung, eine hydraulische Einrichtung oder
durch eine Feder erzeugt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
ist dem Federmittel und/oder der Litzentragschiene eine Stelleinrichtung
zugeordnet, die dazu eingerichtet ist, die Wirkung des Federmittels
zu sperren. Wenn die Stelleinrichtung in diesem Sinne aktiviert
wird, arretiert sie die Litzentragschiene in einer vorgegebenen Position.
Diese Position ist vorzugsweise so gewählt, dass die Litzen auf den
Litzentragschienen seitlich frei verschiebbar sind. Mit anderen
Worten, in diesem Zustand stimmt der Tragschienenabstand mit dem Litzenkopfabstand
im Wesentlichen überein,
wobei die Litzentragschienen in Bezug auf die Öffnung des Litzenkopfs ein
Untermaß aufweisen.
Wird die Stelleinrichtung hingegen so weit freigegeben, dass das Federmittel
wirksam wird, vergrößert sich
der Abstand der Litzentragschienen voneinander so weit, dass an
beiden Litzenköpfen
das vorhandene Spiel verschwindet und die Litze gespannt gehalten
wird. Alternativ kann bei einer Ausführungsform, bei der lediglich
ein Teil einer Litzentragschiene beweglich gelagert und federvorgespannt
ist, das Spiel lediglich an einem Litzenkopf beseitigt werden. Weiter
ist es möglich,
auch bei dieser Lösung
den beweglich gelagerten Teil der Litzentragschiene dazu zu nutzen,
die Litzen im Ganzen zu spannen.
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Die Litzentragschiene kann zwei voneinander
weg weisende Federschenkel aufweisen, die nach Art von Lippen ausgebildet
sind und beim federnden Nachgeben eine Schwenkbewegung vollführen. Bei
dieser Lösung
kann, wie auch bei einer Lösung
mit einer geteilten Litzentragschiene, deren Teile federnd gegeneinander
gespannt sind, eine spielfreie Aufnahme des Litzenkopfs erfolgen.
Diese Ausführungsform
hat den Vorzug, dass auch Toleranzen hinsichtlich der Weite von
Litzenköpfen
benachbarter Litzen ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere,
wenn die Teile aus recht dünnem
Material ausgebildet sind und somit an benachbarten Stellen unterschiedlich
weit federnd ausgebogen sein können.
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Bei der Ausführungsform, bei der die Litzentragschiene
starr ausgebildet und im Ganzen mit Federmitteln gegen den Litzenrahmen
vorgespannt ist, kann es von Vorteil sein, wenn der Litzenkopf ein
integriertes Federmittel aufweist.
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Dadurch können Fertigungstoleranzen beim Herstellen
des Litzenkopfes ausgeglichen werden und somit wird sichergestellt,
dass alle Litzen unter Zugkraft gespannt sind.
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Es wird bevorzugt, den Schaftrahmen
an wenigstens drei voneinander beabstandeten Antriebsstellen mit
einem Antriebsmittel, wie beispielsweise einem Hebelgetriebe, zu
verbinden. Die Antriebsstellen sind über die Länge eines parallel zu einer
Litzentragschiene verlaufenden Querträgers des Schaftrahmens angeordnet.
Die Antriebsstellen sind dabei vorzugsweise so gewählt, dass
die Durchbiegung des Querträgers
unter dynamischer Last minimiert wird. Vorzugsweise ist die federnd
gelagerte oder federnd ausgebildete Litzentragschiene an der den
Antriebsstellen gegenüber
liegenden Seite des Schaftrahmens angeordnet. Damit erfolgt die
starre Lagerung der Litzen an dem starren Schaftrahmenteil, der aufgrund
der auf mehrere Antriebsstellen verteilten Krafteinleitung nur geringen
Verformungen unterliegt. Der gegenüber liegende Schaftrahmenabschnitt (Querträger), der
lediglich an seinen beiden Enden über entsprechende Streben mit
dem erst genannten Querträger
verbunden ist, kann in Folge dynamischer Belastung etwas größeren Verformungen
unterliegen. Diese werden jedoch durch die federnde Litzentragschiene
oder deren federnde Aufhängung
leicht ausgeglichen. Im Ganzen trägt auch dies zur Erhöhung der
möglichen
Arbeitsgeschwindigkeit einer entsprechenden Webmaschine bei.
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Ist das Federmittel Teil der Litzentragschiene,
so dass diese im Ganzen federnd ausgebildet ist oder wenigstens
einen federnd gelagerten Abschnitt aufweist, kann das Verhältnis der
Dimensionen der Litzentragschiene zu der Öffnung des Litzenkopfs bedarfsweise
auch so bemessen sein, dass der Litzenkopf mit geringem Spiel auf
der Litzentragschiene sitzt. Die federnde Ausbildung der Litzentragschiene oder
die federnde Lagerung von Teilen derselben kann in diesem Fall dazu
benutzt werden, das Schlagen des Litzenkopfs auf der Litzentragschiene
bei der hin- und hergehenden Bewegung des Webschafts zu dämpfen und
somit weitgehend unschädlich
zu machen.
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Weitere Einzelheiten vorteilhafter
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder
von Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 einen
Webschaft mit Antriebseinrichtung in schematisierter Darstellung,
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2 den
Webschaft nach 1 in
einer quer geschnittenen, schematisierten Ansicht,
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3 den
Webschaft nach 2 in
einer geschnittenen Detaildarstellung,
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4 eine
abgewandelte Ausführungsform einer
Litzentragschiene für
einen Webschaft,
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5 die
Litzentragschiene nach 4 mit darauf
gelagerter Litze,
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6 eine
weitere Ausführungsform
einer Litzentragschiene und
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7 die
Litzentragschiene nach 6 in geschnittener,
vergrößerter Darstellung.
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8 eine
Litzentragschiene mit einer Weblitze mit integriertem Federmittel
im Kopf der Weblitze in ausschnittsweiser und vergrößerter Darstellung
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1 zeigt
einen Webschaft 1 einer nicht weiter veranschaulichten
Webmaschine. Zu dem Webschaft 1 gehören ein Schaftrahmen 2,
der mehrere parallel zueinander angeordnete Litzen 3 trägt. Zur
Veranschaulichung zeigt 1 lediglich
fünf einzelne
Litzen 3a, 3b, 3c, 3d, 3e.
Tatsächlich
sind sie in größerer Zahl
und in geringeren Abständen
vorhanden. Jede Litze 3 weist jeweils etwa mittig ein Öhr 4 (4a, 4b, 4c, 4d, 4e)
auf, durch das jeweils ein Kettfaden läuft. Jede Litze 3 ist
an jedem Ende mit einem Litzenkopf 5, 6 (5a, 5b, 5c, 5d, 5e; 6a, 6b, 6c, 6d, 6e) versehen,
mit denen die Litzen 3 auf Litzentragschienen 7, 8 gehalten
sind. Die Litzentragschienen 7, 8 sind von dem
Schaftrahmen 2 getragen und erstrecken sich im Abstand
parallel zueinander quer zu einer Bewegungsrichtung B des Schaftrahmens 2,
die mit der Längsrichtung
der Litzen 3 übereinstimmt.
Die Litzentragschiene 8 ist starr an dem Schaftrahmen 2 gehalten,
der durch einen unteren Querträger 9,
einen oberen Querträger 11 und
zwei seitlichen Stützen 12, 13 besteht,
die die Enden der Querträger 9, 11 miteinander
verbinden und sich in Bewegungsrichtung B erstrecken.
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Die Litzentragschiene 7 ist
in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Querträger 11 angeordnet und
in Bezug auf diesen in Bewegungsrichtung B beweglich gelagert. Dazu
dienen eine Reihe von Zugelementen 14 (14a bis 14n),
die den Querträger 11 jeweils
bei einer geeigneten Führungsöffnung 15 (15a bis 15n)
durchgreifen. Die Zugelemente 14 sind jeweils durch ein
Federmittel 16 (16a bis 16n) in Form einer
Druckfeder gegen den Querträger 11 gespannt. Die
Wirkungsrichtung des Federmittels 16 ist dabei so, dass
die Litzentragschiene 7 auf den Querträger 11 zu und von
dem Querträger 9 und
der anderen Litzentragschiene 8 weg gespannt wird.
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Die Ausbildung des Webschafts 1 ist
auch aus der Schnittdarstellung gemäß 2 zu erkennen. Der Schnitt ist in unmittelbarer
Nachbarschaft der Stütze 12 geführt. Das
Zugelement 14a, die Litze 3a und das Federmittel 16a verdecken
die jeweils dahinter liegenden Zugelemente, Litzen und Federmittel.
Die genannten Elemente sind identisch ausgebildet, so dass die nachfolgende
Beschreibung sich auf alle von a bis e bzw. a bis n indizierten
Elemente gleichermaßen
bezieht.
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Der Litzenkopf 5 ist in
Seitenansicht c-förmig ausgebildet.
Er umgreift eine länglich
ovale Öffnung 17,
deren Rand an einer Seite 18 offen ist. Die in der Öffnung 17 sitzende
Litzentragschiene 7 weist einen rechteckigen Querschnitt
auf. Sie kann an ihrer Oberseite 21 und an ihrer Unterseite 22 bedarfsweise
abgerundet sein. Sie ist beispielsweise aus Stahl oder Aluminium
ausgebildet und erstreckt sich über
die gesamte Breite des Schaftrahmens 2, wie aus 1 ersichtlich ist.
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Etwa mittig, d.h. auf halber Höhe, setzen
an der Litzentragschiene 7 die Zugelemente 14 an.
Diese sind beispielsweise durch flache oder runde Profile gebildet,
die sich zunächst
im rechten Winkel von einer Flachseite der Litzentragschiene 7 weg
erstrecken. Sie sind so angeordnet, dass der Litzenkopf 5 mit
ihnen nicht in Berührung
geraten kann. In ausreichendem Abstand von der Litzentrag schiene 7 knickt das
Profil nach oben ab und erstreckt sich in Richtung auf den Querträger 11 hin.
Oberhalb der Litzentragschiene 7 ist das Zugelement 14 nochmals
gekröpft,
so dass ein sich durch die Führungsöffnung 15 erstreckender
Schenkel 23 in einer gemeinsamen Ebene mit der Litzentragschiene 7 angeordnet
ist. Damit fluchtet der Schenkel 23 mit der Litze 3.
Endseitig trägt
der Schenkel 23 eine Druckplatte 24. Zwischen
dieser und dem Querträger 11 stützt sich
das Federmittel 16 ab.
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Der Litzenkopf 6 sitzt auf
der als Stahlprofil mit rechteckigem Querschnitt ausgebildeten Litzentragschiene 8 deren
Ober- und Unterseite vorzugsweise abgerundet ist. Der die Öffnung des
Litzenkopfs 6 umschließende
Rand ist seitlich offen, so dass ein seitlich von der Litzentragschiene 8 weg
stehender Halteabschnitt 25 keine Berührung mit dem Litzenkopf 6 hat.
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Der Abstand zwischen der Oberseite 21 der Litzentragschiene 7 und
der Unterseite 26 der Litzentragschiene 8 ist
bei entspanntem Federmittel 16 etwas größer als der von der Litze 3 festgelegte
Abstand zwischen der oberen Innenseite des Litzenkopfs 5 und
der unteren Innenseite des Litzenkopfs 6. Werden die Mitten
der Litzentragschienen 7 und 8 als Maß für den Litzentragschienenabstand
und die Mitten der Litzenköpfe 5, 6 als
Maß für die Litzenlänge genommen, übersteigt
der Tragschienenabstand S den Litzenkopfmittenabstand A (siehe 2).
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Die in 8 dargestellte
Litze 3, die aus einem Flachmaterial besteht, erstreckt
sich zwischen den Litzen tragschienen 7, 8 in Form
eines flachen Streifens. An wenigstens einem Ende, beispielsweise
an dem oberen Ende, weist die Litze 3 einen Litzenkopf 5 auf,
der der Befestigung der Litze 3 an der Litzentragschiene 7 dient.
Der Litzenkopf 5 weist eine in Bewegungsrichtung B der
Litze 3 weisende maulartige Öffnung 17 auf, mit
der die Litze 3 an einer Leiste 61 gehalten ist,
die mit der oberen Litzentragschiene 7 vorzugsweise einstückig verbunden
ist. Die Leiste 61 weist eine in Längsrichtung B der Litze 3 aufragende
Rippe auf, die über
einen Steg 62 mit einem parallel zu der Leiste 61 orientierten
Fortsatz 63 der Litzentragschiene 7 verbunden
ist. An ihrer Oberseite ist die Leiste 61 abgerundet. Ebenso
ist die maulartige Öffnung 17 des
Litzenkopfs 5 in diesem Bereich abgerundet.
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An dem Litzenkopf 5 ist
an der von der Öffnung 17 abliegenden
Seite ein Federmittel 14 ausgebildet, mit dem sich der
Litzenkopf 5 an einer der Leiste 61 gegenüber liegenden
Druckfläche 65 abstützt. Die
Druckfläche 65 ist
beispielsweise an der Litzentragschiene 7 ausgebildet.
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Das Federmittel 64 wird
beispielsweise durch einen Abschnitt des Litzenkopfs 5 gebildet,
der mit einer Öffnung 66 versehen
ist, die sich quer zu der Bewegungsrichtung der Litze durch deren
Litzenkopf 5 erstreckt. Dieser Abschnitt erstreckt sich
im Anschluss an die Ausnehmung 17 und besteht vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie der übrige Litzenkopf. Aufgrund
des Federmittels 64 wird der Litzenkopf 5 und
somit die Litze 3 ohne Spiel mit der Litzentragschiene 7 verspannt.
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Es sind auch andere Ausführungsformen des
Federmittels 64 möglich.
Entscheident ist dabei, dass die Litze 3 mit der Litzentragschiene 7, 8 federnd
verspannt ist.
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Wie aus 1 ersichtlich wird, ist der untere Querträger 9 an
drei Antriebsstellen 27, 28 , 29 mit
einer Antriebseinrichtung 31 verbunden, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
durch ein Hebelgetriebe mit drei Winkelhebeln 32, 33, 34 und
pleuelartige Schub- und zugübertragende
Stangen 35, 36, 37 gebildet ist. Die
Stangen 35, 36, 37 verbinden die Winkelhebel 32, 33, 34 mit
den Antriebsstellen 27, 28, 29. Die Antriebsstellen 27, 28, 29 sind
so angeordnet, dass sich die Segmente des Querträgers 9, die an die Antriebstellen 27, 28, 29 angrenzen,
betragsmäßig etwa
gleich verformen. Die anderen Enden der Winkelhebel 32, 33, 34 sind
gelenkig mit einer gemeinsamen Antriebsstange 38 verbunden,
deren hin- und hergehende Bewegung den Webschaft 1 in Bewegungsrichtung
B bewegt.
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Der insoweit beschriebene Webschaft 1 arbeitet
wie folgt:
Wenn der Webschaft 1 mit allen Litzen 3 bestückt ist, sind
diese zwischen den Litzentragschienen 7, 8 gespannt.
Die Litzentragschiene 7 liegt mit ihrer Oberseite 21 an
der entsprechenden Innenkehle des Litzenkopfs 5 an. Das
Federmittel 16 spannt die Litzentragschiene 7 gegen
den Litzenkopf 5. Die Litze 3 ist mit ihrem anderen
Litzenkopf 6 an der Litzentragschiene 8 gehalten,
wobei sie hier mit der Innenseite ihrer Kopföffnung an die Unterseite 26 der
Litzentragschiene 8 angedrückt ist. Wenn der Webschaft
nun durch seine Antriebseinrichtung 31 in schneller Folge jeweils
nach oben beschleunigt, wieder abgebremst, zum Stillstand gebracht,
nach unten beschleunigt, wieder abgebremst und wiederum zum Stillstand
gebracht wird, üben
die Federmittel 16 dabei auf die Litzen 3 eine
Zugkraft aus, die größer ist
als die entstehenden Beschleunigungskräfte, die an der Litzentragschiene 7 angreifen.
Dadurch werden die Litzenköpfe 5, 6 in
ständiger
Anlage mit den Litzentragschienen 7, 8 gehalten.
Die Litzen klappern nicht. Der untere Querträger 9 erfährt aufgrund
der Drei- oder Mehrpunktkrafteinleitung eine ausgesprochen geringe
Verformung. Eine dynamische Verformung des oberen Querträgers 11 überträgt sich
aufgrund der Entkopplung durch die Federmittel 16 nicht
auf die Litzentragschiene 7. Dadurch steigt die Präzision der Litzenpositionierung
bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten gegenüber anderen Lösungen.
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Bei der vorgestellten Ausführungsform
werden die Litzen 3 unter Spannung auf die Litzentragschienen 7, 8 aufgeschoben,
wenn der Webschaft 1 mit Litzen 3 bestückt wird.
Bei einer vorteilhaften, in 3 schematisch
angedeuteten, Ausführungsform kann
hingegen das Federmittel 16 deaktiviert werden, um die
Litzen 3 mit Spiel auf die Tragschienen 7, 8 aufschieben
zu können.
Dazu ist eine Arretierungseinrichtung 41 vorgesehen, mit
der die Litzentragschiene 7 in einer Ruheposition arretiert
werden kann. Die Ruheposition ist so festgelegt, dass der Tragschienenabstand
S etwa mit dem Litzenkopfabstand A übereinstimmt. Beispielsweise
kann die Arretierungseinrichtung durch eine Druckschiene 42 gebildet
sein, die an dem Querträger 11 vertikal,
d.h. in Bewegungsrichtung B, verschiebbar gelagert ist. Ansonsten
erstreckt sie sich über
die gesamte Länge der
Litzentragschiene 7. Die Druckschiene 42 kann einen
oberen Vorsprung 43 aufweisen, der als Anschlagmittel zur
Festlegung einer Endposition der Druckschiene dient. Ein unterer
Vorsprung 44 kann dann dazu dienen, das Zugelement 14 an
seiner Kröpfungsstelle
gegen die Kraft des Federmittels 16 nach unten zu drücken, um
das Federmittel 16 gespannt zu halten. Eine Stelleinrichtung 45,
beispielsweise in Form einer Schraube, einer Exzentereinrichtung,
eines Keilgetriebes oder, wie veranschaulicht, eines Fluid betätigten Expansionselements,
kann dazu dienen, die Druckschiene 42 gesteuert nach unten
zu verfahren, um die Litzentragschiene 7 in unterer Position
zu arretieren. Wird die Stelleinrichtung 45 deaktiviert,
ist die Bewegung der Litzentragschiene wieder freigegeben und das
Federmittel 16 kann die Litzen 3 spannen.
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Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, die
Webmaschine zunächst
mit nicht gespannten Litzen und ggf. reduzierter Arbeitsgeschwindigkeit
anzufahren, so dass alle Litzen 3 seitlich frei beweglich sind.
Sie nehmen dann allmählich
von allein ihre Arbeitsposition ein. Ist die Maschine insoweit angelaufen,
kann die Stelleinrichtung 45 deaktiviert werden, wodurch
die Federmittel 16 wirksam werden. Es werden die Litzen
dann jede an ihrem Platz festgespannt, wonach die Arbeitsgeschwindigkeit
der Webmaschine auf das gewünschte
Maß erhöht werden kann,
ohne dass die Litzen an dem Schaftrahmen klappern oder schlagen.
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4 und 5 veranschaulichen eine abgewandelte
Ausführungsform
des Webschafts 1 anhand der oberen Litzentragschiene 7.
Diese ist hier im Gegensatz zu dem vorstehenden Ausführungsbeispiel
nicht starr sondern in sich flexibel ausgebildet. Dazu wird sie,
wie aus 4 ersichtlich,
durch zwei c-förmig
gebogene Federschienen 7a, 7b gebildet, die zueinander
bezüglich
einer Horizontalebene H symmetrisch ausgebildet sind. Die Federschiene 7a weist
oben als Anlagebereich einen u-förmigen Abschnitt
auf, dessen von einem Trägerbereich 46 abliegender
Schenkel 47 sich zu der Symmetrieebene H hin erstreckt.
Vor Erreichen derselben ist der Schenkel 47 stumpfwinklig
zu dem Trägerbereich 46 hin
abgewinkelt. Das Ende dieses Schenkels 47 ist dann nochmals
abgewinkelt, um flach an dem ebenen Trägerbereich 46 anzuliegen.
Im Ergebnis erstreckt sich der sich an den u-förmigen Abschnitt anschließende Bereich
des Schenkels 47 parallel zu dem Trägerbereich 46. An
einer Verbindungsstelle 48 ist der Schenkel 47 mit
dem Trägerbereich 46 verbunden,
beispielsweise verschweißt.
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Die Tragschienenabschnitte 7a, 7b sind nach
Art federnder Lippen ausgebildet und können in einem spitzen Winkel
., . von jeweils etwa 10° bis
30° (je
nach Ausführungsform)
schwenken. Die Dimensionierung ist dabei so getroffen, dass die
undeformierte Litzentragschiene 7, wie 5 veranschaulicht, den Litzenkopf 5 mit
sehr geringem Spiel S1, S2 aufnimmt. Das Spiel, das vorzugsweise
im Bereich von kleiner als 1 mm liegt, ist so gering, dass auch
bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten keine zu großen Geräusche auftreten. Die flexiblen
Tragschienenabschnitte 7a, 7b wirken als federnde
Puffer und fangen somit Schläge
und Stöße beim
Beschleunigen und Bremsen der Litzen 3 schonend ab.
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Alternativ kann die Litzentragschiene 7 auch gemäß 6 und 7 ausgebildet sein. Während 6 ungefähr die natürliche Größe veranschaulicht, lässt 7 den inneren Aufbau erkennen.
Diese Litzentragschiene 7 weist ein starr an dem Trägerbereich 46 gelagerten
oberen Teil 51 auf. Dieser ist im Querschnitt etwa u-förmig mit
einem kurzen Schenkel 52 und einem langen Schenkel 53 ausgebildet.
Der lange Schenkel 53 ist im Abstand parallel zu dem Trägerteil 46 gehalten.
Das Teil 51 bildet somit eine asymmetrische, u-förmig Rinne.
In dem langen Schenkel 53 sind Öffnungen 54 angebracht, durch
die sich ein Fortsatz eines zweiten Teils 55 erstreckt.
Dieses ist wiederum asymmetrisch, u-förmig ausgebildet. Der Fortsatz
sitzt mit Spiel in der Öffnung 54,
so dass das Teil 55 mit gewissem begrenztem Spiel gegen
das Teil 51 auf- und abbewegbar ist. Zwischen den Teilen 51, 55 sitzt
eine Druckfeder 56 möglichst
mit Vorspannung. Die äußere Kontur,
d.h. die in 6 angegebene
Höhe h
der so gebildeten Litzentragschiene 7 ist vorzugsweise
etwas größer als
die lichte innere Weite der Öffnung
eines Litzenkopfs 5. Dadurch sitzt jeder Litzenkopf 5 vorgespannt auf
der Litzentragschiene 7. Alternativ kann auch ein ganz
geringes Spiel vorgesehen sein, das gerade eben noch die seitliche
Verschiebung der Litzenköpfe auf
der Litzentragschiene 7 gestattet, wobei das Spiel jedoch
so gering ist, dass die Litzenköpfe
nicht auf der Tragschiene 7 klappern.
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Die Litzentragschienen 7 nach
den 4 bis 7 verwirklichen die Grundidee
der gespannten Aufnahme eines Litzenkopfs ohne Spannung der Litze. Das
jeweilige Federmittel in Form der Tragschienenabschnitte 7a, 7b (Federschenkel)
oder der Druckfeder 56 ist vollständig an dem Litzenkopf 5 abgestützt. Demgegenüber spannt
das Federmittel 16 die Litze gegen die andere Litzentragschiene 8.
Dies ist auch mit der Ausführungsform
nach 5 oder 7 erreichbar, wenn das Verhältnis zwischen
Tragschienenabstand S und Litzenkopfabstand A, wie aus 2 ersichtlich, bemessen
wird. Zu diesem Zweck wird die Litzentragschiene 7 nach 7 gewissermaßen umgedreht,
d.h. das starr gelagerte Teil 51 weist nach unten und das
beweglich gelagerte Teil 55 weist nach oben, um die Litze
3 im Ganzen zu spannen.
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Ein Webschaft 1 mit spielarm
oder spielfrei gelagerten Litzen 3 weist wenigstens eine
Litzentragschiene 7 auf, die zum elastischen Spannen der
Litzen 3 im Ganzen beweglich gelagert ist oder wenigstens
einen beweglich gelagerten Teil 55 aufweist. Ein Federmittel 16, 56 dient
zur Aufbringung einer Spannkraft an dem Litzenkopf 5 jeder
Litze 3 zur spielfreien Lagerung derselben. Diese ermöglicht eine
hohe Arbeitsgeschwindigkeit einer mit einem solchen Webschaft versehenen
Webmaschine, ohne dass sich die Litzen in die Litzentragschienen
einarbeiten oder übermäßiger Lärm entsteht.
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- 1
- Webschaft
- 2
- Schaftrahmen
- 3
- Litzen
(3a bis 3e)
- 4
- Öhr (4a bis 4e)
- 5,
6
- Litzenkopf
(5a bis 5e; 6a bis 6e)
- 7,
8
- Litzentragschienen
- 7a,
7b
- Tragschienenabschnitte
- 9,
11
- Querträger
- 12,
13
- Stützen
- 14
- Zugelemente
(14a bis 14n)
- 15
- Führungsöffnung (15a bis 15n)
- 16
- Federmittel
(16a bis 16n)
- 17
- Öffnung
- 18
- Seite
- 21,
22
- Oberseite
/ Unterseite
- 23
- Schenkel
- 24
- Druckplatte
- 25
- Halteabschnitt
- 26
- Unterseite
- 27,
28, 29
- Antriebsstellen
- 31
- Antriebseinrichtung
- 32,
33, 34
- Winkelhebel
- 35,
36, 37
- Stangen
- 38
- Antriebsstange
- 41
- Arretiereinrichtung
- 42
- Druckschiene
- 43,
44
- Vorsprung
- 45
- Stelleinrichtung
- 46
- Trägerbereich
-
-
- 47
- Schenkel
- 48
- Verbindungsstelle
- 51
- Teil
- 52,
53
- Schenkel
- 54
- Öffnungen
- 55
- Teil
- 56
- Druckfeder
- 61
- Leiste
- 62
- Steg
- 63
- Fortsatz
- 64
- Federmittel
- 65
- Druckfeder
- B
- Bewegungsrichtung
- S
- Tragschienenabstand
- A
- Litzenkopfabstand
- H
- Horizontalebene
- h
- Höhe
- S1,
S2
- Spiel
- α, β
- Winkel