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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung einer textilen Materialbahn
an einer Profilschiene und ein entsprechendes Verfahren.
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Derartige
Anordnungen sind bekannt. Üblicher
Weise wird dabei die textile Materialbahn über einen druckweichen Keder
in einem hinterschnittenen Bereich einer Profilschiene befestigt.
Dazu wird der Keder entweder lose auf die Materialbahn gelegt oder
in eine geschlossene Schlaufe der Materialbahn eingenäht und oberhalb
der Nut positioniert. Anschließend
wird der Keder zusammen mit der Materialbahn durch Druck unter Querschnittsverminderung durch
eine verengte Öffnung
der Nut in dieselbe eingedrückt.
Dort erweitert sich der Keder elastisch auf den ursprünglichen
Querschnitt, der größer als
die Öffnung
ist.
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So
ist aus der
DE 102
02 866 B4 eine Befestigung einer textilen Materialbahn
an paarweise gegenüberliegenden
Profilschienen bekannt, wobei die Profilschienen mit Eintrittsschlitzen
und hinterschnittenen Bereichen versehen sind. Die Materialbahn weist
zur Befestigung sich paarweise randseitig gegenüberliegend angebrachte druckweiche
Keder auf, die im Querschnitt größer als
die Schlitzbreite der Eintrittsschlitze der Profilschienen sind,
in randseitig an der Materialbahn vorgesehenen umgenähten Längsschlaufen
einliegen und in den hinterschnittenen Bereichen der Profilschienen
dadurch zu verankern sind, dass jeder Keder durch Druck- bzw. Zugkräfte quer
zur Längsrichtung
des Eintrittsschlitzes querschnittsverminderbar ist und jeder Keder
zusammen mit seiner umgenähten
Längsschlaufe
der Materialbahn in den hinterschnittenen Bereich der jeweiligen
Profilschiene einführbar
ist. Dabei stellt sich das Material der Keder nach der Querschnittsverminderung
bis auf den ursprünglichen
Querschnitt zurück, vorzugsweise
vollelastisch. Die Materialbahn besteht aus einem stretchelastischen
Material und steht zwischen den Profilschienen unter Vorspannung.
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Aufgrund
der Verwendung eines druckweichen Keders, der zudem in der Materialbahn
eingenäht
sein muss, können
nur geringe Materialspannungen der Materialbahn erreicht werden,
ohne dass der Keder aus dem hinterschnittenen Bereich "herausgezogen" wird. Die erreichbaren
Spannungen sind durch die Druckfestigkeit des Kedermaterials begrenzt.
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Größere Spannungen,
die zum Beispiel für großflächige Bespannungen
notwendig sind, sind ohne Änderung
des Kedermaterials nur möglich, wenn
die Materialbahn mindestens 90° zum
Eintrittsschlitz abgewinkelt wird, das heißt, dass die Eintrittsschlitze
der Profilschienen entweder zur Seite oder nach hinten von der Spannfläche zeigen
müssen. Hierdurch
wirkt die Spannung in seitlicher Richtung und zieht den Keder gegen
die Seitenwand bzw. den Hinterschnitt der Nut. Bei senkrechtem Zug
der Materialbahn würde
der Keder unweigerlich aus der Nut herausgezogen werden.
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Auch
eine höhere
Druckfestigkeit des Kedermaterials führt nicht weiter, da der Keder
ab einer gewissen Druckfestigkeit nicht mehr in den verengten Eintrittsschlitz
der Profilschiene einführbar
ist. Ein seitliches Einführen
in Längsrichtung
der Nut, z. B. durch Einschieben, ist bei den üblichen Anwendungen der Profilschienen
in Gestalt von geschlossenen Rahmen nicht möglich.
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Zusätzlich ist
die Montage aufwändig,
da das Einnähen
des Keders nicht ohne weiteres vor Ort erfolgen kann. Auch kann
das System nicht nachgespannt werden, da die Breite der Materialbahn
durch das Einnähen
der Keder festgelegt ist.
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Aus
der
DE 689 19 719
T2 ist dagegen ein Spannrahmen für eine Leinwand bekannt, bei
der die Materialbahn (Leinwand) nicht durch Einnähen mit dem Keder befestigt
sein muss. Dazu wird die Materialbahn zusammen mit dem Keder durch
den Eintrittsschlitz in den hinterschnittenen Bereich der Profilschiene
wie üblich
eingedrückt.
Anschließend
wird der Eintrittsschlitz durch ein c-förmiges Abdeckelement verkleidet,
welches die Materialbahn zwischen Profilschiene und sich einklemmt
und gleichzeitig die Materialbahn zweimal um 90° umgelenkt.
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Auch
bei dieser Lösung
zeigen also die Eintrittsschlitze der Profilschiene zur Seite hin
und ein Halten der Spannung der Materialbahn kann nur durch das
Umlenken derer und dem zusätzlichen
Abdeckelement erreicht werden.
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In
einer alternativen Ausgestaltung offenbart die
DE 689 19 719 T2 die Verwendung
einer Klemmleiste anstelle des Keders, wobei die Klemmleiste mit Rastflügeln versehen
ist, die den hinterschnittenen Bereich hintergreifen und so die
eingelegte Materialbahn im Eintrittsschlitz sichern. Allerdings
weist hierbei die Klemmleiste ein integriertes Abdeckelement auf,
ohne das eine Befestigung der Materialbahn nicht möglich wäre, da es
die Materialbahn, wie bekannt, zur Aufnahme der durch die Spannung
hervorgerufenen Kräfte
umlenkt. Zusätzlich
ist genauso wie in der ersten Alternative ein c-förmiges Abdeckelement
vorgesehen.
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Demgegenüber ist
es Aufgabe der Erfindung, eine Befestigungsanordnung einer textilen
Materialbahn bereitzustellen, die eine einfache Montage vor Ort
erlaubt und dabei das Aufbringen größerer Spannungen auf die Materialbahn
erlaubt, ohne dass sich diese aus der Profilschiene löst. Ferner
soll die Anordnung ein lokales Nachspannen der Materialbahn im befestigten
Zustand erlauben. Dabei soll bei der Anordnung eine Umlenkung der
textilen Materialbahn um die Profilschiene herum, wie dies aus dem Stand
der Technik bekannt ist, nicht notwendig sein. Zudem soll die Anordnung
möglichst
einfach aufgebaut und preiswert herstellbar sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Anordnung und
das in Anspruch 11 angegebene Verfahren gelöst.
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Dadurch,
dass die Leiste derart ausgebildet ist, dass sie durch die durch
das Spannen der Materialbahn hervorgerufene Kraft unter Querschnittserweiterung
gleichzeitig gegen den Hinterschnitt und gegen die Seitenwände des
hinterschnittenen Bereichs gedrängt
wird, ist es möglich,
eine einfache Montage vor Ort vorzunehmen, da die Leiste nicht als Keder
in einer Schlaufe der Materialbahn eingenäht ist, sondern lediglich beim
Einbringen in die Nut auf die Materialbahn aufgelegt wird. Auch
das Aufbringen größerer Spannungen
auf die Materialbahn ist möglich,
ohne dass sich diese aus der Profilschiene löst, da durch das Erweitern
des Querschnitts ein Herausrutschen selbsttätig verhindert wird. Es wird
quasi ein Widerhakeneffekt gepaart mit einem Klemmkeileffekt verwendet.
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Dabei
ist die Befestigung der textilen Materialbahn ohne deren Umlenkung
um die Profilschiene herum, wie dies beim Stand der Technik notwendig ist,
möglich,
auch bei hohen Zugspannungen der Materialbahn. Das Spannen der Materialbahn,
z. B. bei Verwendung der Profilschiene als Rahmen, kann somit direkt
von der Innenseite des Rahmens erfolgen, da auch senkrecht in die
Nut wirkende Kräfte
durch die vorliegende Lösung,
im Gegensatz zum Stand der Technik, aufgefangen werden.
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Trotz
aller Vorteile ist die Anordnung optisch ansprechend, weil praktisch
nicht sichtbar, da die Leiste lediglich mit ihrer Stirnseite aus
der Nut herausschaut, und zudem einfach aufgebaut und preiswert
herstellbar, da die Leiste nicht mit der Materialbahn vernäht werden
muss, wie dies bei den üblichen Kedern
aus dem Stand der Technik der Fall ist. Zusätzliche Abdeckelemente sind
ebenfalls nicht notwendig.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Nut und die Leiste derart ausgebildet sind,
dass die Materialbahn durch Hineindrücken der Leiste in die Nut
gegen die durch die Spannung der Materialbahn hervorgerufene Kraft
gelöst
werden kann. Sinnvollerweise ist hierzu die Tiefe der Nut größer ist
als die Höhe
der Leiste.
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Dies
ermöglicht
ein lokales Nachspannen der Materialbahn im befestigten Zustand,
da die Leiste an der nachzuspannenden Stelle in die Nut eingedrückt werden
kann und die Materialbahn anschließend durch Zug am freien Ende
der Materialbahn nachzuspannen ist, da sie gelöst ist. Anschließend wird
der Leiste erlaubt, sich durch die durch die Zugspannung der Materialbahn
hervorgerufene Kraft erneut gegen den Hinterschnitt und gegen die
Seitenwände
des hinterschnittenen Bereichs anzulegen. Hierbei ist es lediglich
notwendig das freie Ende der Materialbahn kurzfristig festzuhalten.
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Vorteilhafterweise
weist die Leiste in Längsrichtung
gesehen einen Grundkörper
mit einer etwa der Breite der Nut entsprechenden Breite auf, von dem
jeweils Vorsprünge
derart vorstehen, dass ihr äußerer Abstand
etwa der Breite des hinterschnittenen Bereichs entspricht, wobei
die Vorsprünge
derart mit dem Grundkörper
verbunden und ausgebildet sind, dass sie durch die durch das Spannen
der Materialbahn hervorgerufene Kraft unter Abstandserweiterung
gleichzeitig gegen den Hinterschnitt und gegen die Seitenwände des
hinterschnittenen Bereichs gedrängt
werden. Hierbei können
die Vorsprünge
als zwei Flügel
ausgebildet sein, die elastisch mit dem Grundkörper verbunden sind. Günstigerweise
ist zusätzlich
zwischen den Vorsprüngen eine
bis in den Grundkörper
reichende Ausnehmung vorgesehen.
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Somit
kann die Leiste zusammen mit der Materialbahn unter Querschnittsverminderung
ohne weiteres in die Nut und deren hinterschnittenen Bereich durch
Zusammendrücken
der Vorsprünge
bzw. Flügel
eingeführt
werden, wo sie anschließend
sich auf den ursprünglichen
Querschnitt zurückstellt.
Die Materialbahn kann so zunächst
an der Profilschiene positioniert werden, ohne dass jedoch größere Zugkräfte abgefangen
werden könnten.
Dies wird erst möglich
durch die oben beschriebene selbsthemmende Wirkung der Leiste unter
Zug durch die Materialbahn.
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Zusätzlich erlauben
die flexibel mit dem Grundkörper
verbundenen Flügel
auf einfache Weise eine Querschnittsvergrößerung der Leiste durch deren
Abstandserweiterung, da sie durch die durch die Spannung der Materialbahn
hervorgerufenen Kräfte aufgespreizt
werden können.
Dies vergrößert die oben
beschriebene selbsthemmende Wirkung.
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Die
selbsthemmende Wirkung der Leiste kann noch verbessert werden, wenn
die Ausnehmung mit einem vom Grundkörper weggewölbtem elastischen Material
gefüllt
ist oder die Nut zumindest im Öffnungsbereich
eine Trapezform aufweist und die Leiste am Grundkörper entsprechend
ausgestaltet ist.
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Die
gewölbte
Füllung
mit elastischem Material ermöglicht
eine Verbesserung der Spreizwirkung der auftretenden Kräfte, da
diese durch Druck auf die Wölbung
das elastische Material in die gefüllte Ausnehmung drängen, was,
da die Ausnehmung gefüllt ist,
eine seitliche Verdrängung
der Füllung
bewirkt, so dass die Kräfte
letztendlich eine spreizende Bewegung der Flügel bewirken.
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Die
Leiste ist also derart ausgebildet, dass die durch die Spannung
der Materialbahn erzeugte Zugkraft in eine auf die Leiste wirkende
Druckkraft und/oder Spreizkraft umgewandelt wird.
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Durch
die Verwendung einer Trapezform der Nut und der Leiste kann durch
eine Art Klemmkeileffekt die selbsthemmende Wirkung verstärkt werden. Hierbei
ist es aufgrund der Querschnittsverminderung trotz der Trapezform
möglich,
die Leiste in die Nut einzuführen.
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Eine
verstärkte
Reibung der Leiste in der Nut bzw. an der Materialbahn und somit
verbessertes Rückhaltevermögen für die Materialbahn
wird erreicht, wenn die Leiste an ihren den Seitenwänden der
Nut zugewandten Seiten schräg
in Richtung der Tiefe der Nut gerichtete Lamellen, insbesondere
am Grundkörper,
aufweist. Die Lamellen sind also der durch die Spannung der Materialbahn
hervorgerufene Kraft entgegengesetzt gerichtet und verstärken so das
Rückhaltevermögen für die Materialbahn.
Die Materialbahn wird durch die Spannung gegen den Strich der Lamellen
gezogen.
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Dadurch,
dass die Materialbahn nicht zentral aus der Nut austritt, wie dies
insbesondere im Stand der Technik mit im Hohlsaum eingenähtem Keder
der Fall ist, sondern dezentral randseitig, hängt die entsprechende Profilschiene
im unbefestigten Fall nicht gerade, sondern kippt leicht schräg. Dies
erhöht
die Klemmkraft der Leiste an der Profilschiene und somit auch die
aufnehmbare Spannung. Soll die entsprechende Profilschiene trotzdem,
z. B. aus optischen Gründen
gerade hängen,
so kann die Leiste mit einem in Längsrichtung verlaufenden zentralen
Schlitz auf dem Rücken
des Grundkörpers
versehen sein, in den die Materialbahn eingeklemmt wird.
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Die
beschriebene Befestigungsanordnung eignet sich sowohl zur einseitigen
Befestigung einer Materialbahn, die dann z. B. auf der gegenüberliegenden
Seite beschwert sein kann, als auch zur gegenüberliegenden Befestigung an
gegenüberliegenden
Profilschienen, insbesondere also bei einem Rahmen aus Profilschienen.
Hierbei kann die Nut der Profilschienen an der Innenseite des Rahmens
liegen, das heißt
einander bzw. der Spannfläche
zugewandt sein. Somit kann der Rahmen selbst als gestalterisches
Element verwendet werden, da er vollständig sichtbar bleibt. Abdeckelemente
oder ein Umlenken der Materialbahn sind nicht notwendig.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Verfahren zur Befestigung einer
textilen Materialbahn an einer Profilschiene, die mit einer Nut
mit einem hinterschnittenen Bereich versehen ist, wobei die Materialbahn über eine
Leiste in der Nut gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die
folgenden Schritte durchgeführt
werden:
Platzieren der Materialbahn überlappend über die Nut;
Einführen der
Leiste in die Nut unter Mitnahme der Materialbahn durch Eindrücken der
Leiste unter Querschnittsverminderung;
selbsttätiges elastisches
Wiederherstellen des ursprünglichen
Querschnitts der Leiste;
Aufbringen einer Spannung auf die
Materialbahn, so dass die hervorgerufene Kraft die Leiste unter
Querschnittserweiterung gleichzeitig gegen den Hinterschnitt und
gegen die Seitenwände
des hinterschnittenen Bereichs drängt.
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Wie
bereits oben angedeutet, ist besonders vorteilhaft, dass die Materialbahn
durch Hineindrücken
der Leiste in die Nut gegen die durch die Spannung der Materialbahn
hervorgerufene Kraft gelöst werden
kann.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
erläutert
werden. Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Befestigungsanordnung einer textilen Materialbahn
an einer Profilschiene mittels einer Leiste;
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2A, B, C eine schematische Darstellung der
Querschnittsveränderungen
der Leiste und
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3A, B, C, D unterschiedliche Ausführungsformen
der Leiste im Schnitt.
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In
der 1 ist eine als Ganzes mit 100 bezeichnete
Befestigungsanordnung einer textilen Materialbahn 1 an
einer Profilschiene 2 dargestellt. Die Profilschiene 2 weist
eine Nut 3 auf, in der die Materialbahn 1 über eine
Leiste 5 gehalten ist.
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Die
Profilschiene 2 ist Teil eines Rahmens aus mehreren Profilschienen,
wobei die Nut 3 der jeweiligen Profilschienen 2 in
Spannrichtung der Materialbahn 1 liegt, die so eine Spannfläche bildet.
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Die
Nut 3 weist eine verengte Öffnung und einen hinterschnittenen
Bereich 4 mit einem Hinterschnitt 10 und Seitenwänden 11 auf.
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Die
Leiste 5 weist in Längsrichtung
gesehen einen Grundkörper 6 mit
einer etwa der Breite der Nut 3 entsprechenden Breite 7 auf.
Von dem Grundkörper 6 stehen
jeweils Vorsprünge 8 derart
vor, dass ihr äußerer Abstand 9 etwa
der Breite des hinterschnittenen Bereichs 4 entspricht,
wobei die Vorsprünge 8 mit
dem Grundkörper 6 über verengte
Materialbereiche verbunden und ausgebildet sind. Die Tiefe T der Nut 3 ist
dabei größer als
die Höhe
der Leiste 5.
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Die
Vorsprünge
sind als zwei Flügel 8 ausgebildet
sind, die elastisch mit dem Grundkörper 6 verbunden sind.
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Zwischen
den Vorsprüngen
ist eine bis in den Grundkörper 6 reichende
Ausnehmung 12 vorgesehen, die im vorliegenden Fall mit
einem vom Grundkörper 6 weggewölbtem elastischen
Material gefüllt ist.
Alternativ kann die Ausnehmung 12 ungefüllt sein (vgl. unten).
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Zur
Befestigung der textilen Materialbahn 1 an der Profilschiene 2 werden
die folgenden Schritte durchgeführt.
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Zunächst wird
die Materialbahn 1 mit ihrem freien Ende 1a überlappend über die
Nut 3 gelegt. Dann wird die Leiste 5 in die Nut 3 unter
Mitnahme der Materialbahn 1 durch Eindrücken der Leiste 5 unter
deren Querschnittsverminderung durch die verengte Öffnung eingeführt bis
die Leiste 5 sich selbsttätig und elastisch auf ihren
ursprünglichen
Querschnitt zurückstellt,
also mit ihren Vorsprüngen 8 bzw. Flügeln hinter
den Hinterschnitt 10 greift. Die Leiste 5 muss
also nicht in Längsrichtung
der Nut 3 eingeschoben werden.
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Anschließend wird
eine Spannung auf die Materialbahn 1 aufgebracht, z. B.
durch einseitiges Beschweren mittels eines Bleisaums oder Befestigung
an einer entsprechenden gegenüberliegenden Profilschiene.
Die so hervorgerufene Kraft drängt
nun die Leiste 5 gleichzeitig gegen den Hinterschnitt 10 und
gegen die Seitenwände 11 des
hinterschnittenen Bereichs 4.
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Dabei
findet eine Querschnittserweiterung der Leiste 5 statt,
da die Kraft spreizend auf die Vorsprünge 8 bzw. Flügel einwirkt
(vgl. unten). Somit können
hohe Spannungen der Materialbahn 1 erreicht werden, ohne
dass diese aus der Nut 3 herausgezogen wird. Dies ist insbesondere
auch möglich, obwohl
die Materialbahn 1, wie sonst im Stand der Technik üblich, nicht
um eine äußere Kante
der Profilschiene 2 umgelenkt wird. Die Materialbahn 1 kann also
z. B. direkt zwischen den auf der Innenseite liegenden Nuten eines
entsprechenden Rahmens gespannt werden.
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Da
die Materialbahn 1 nicht zentral aus der Nut 3 austritt,
sondern dezentral randseitig, hängt
die untere unbefestigte Profilschiene 2 ggf. nicht gerade, sondern
kippt leicht schräg.
Dies erhöht
die Klemmkraft der Leiste 5 an der Profilschiene 2 und
somit auch die aufnehmbare Spannung.
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Um
die Materialbahn lokal nachzuspannen oder zu lösen, kann sie durch Hineindrücken der Leiste 5 in
die Nut 3 gegen die durch die Spannung der Materialbahn 1 hervorgerufene
Kraft gelöst
werden. Da somit die Leiste 5 nicht mehr gegen den Hinterschnitt 10 und
die Seitenwände 11 gedrängt wird und
die Materialbahn 1 daher freigegeben wird.
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Während des
Hineindrückens
kann nun die Materialbahn 1 an ihrem freien Ende 1a gegriffen
und nachgespannt werden, um z. B. Beulen etc. in der Spannfläche zu entfernen.
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Ist
die gewünschte
Spannung der Materialbahn 1 erreicht, so wird das Hineindrücken der Leiste 5 in
die Nut 3 beendet und die Materialbahn 1 durch die
nun wieder auftretende Kraft erneut in der Nut 3 gehalten.
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Auch
ist es möglich,
dass die Nut 3 zumindest im Öffnungsbereich eine Trapezform
aufweist und die Leiste 5 am Grundkörper 6 entsprechend ausgestaltet
ist. Dies erlaubt eine Klemmkeilwirkung.
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Die
Leiste 5 kann auch an ihren den Seitenwänden 13 der Nut 3 zugewandten
Seiten schräg
in Richtung der Tiefe T der Nut 3 gerichtete Lamellen 14 am
Grundkörper 6 aufweisen.
Die Lamellen bewirken eine erhöhte
Reibung zwischen der Leiste 5 und der Materialbahn 1 und
somit ein verbessertes Rückhaltevermögen.
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In
den 2A, B und C sind schematisch die Querschnittsveränderungen
einer Leiste 5 dargestellt.
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Zum
Einführen
der Leiste 5 durch die verengte Öffnung der Nut 3 bis
in den hinterschnittenen Bereich 4 muss diese zunächst eine
Querschnittsverminderung absolvieren. Dazu wird die Leiste 5 im
Bereich ihrer Vorsprünge 8 bzw.
Flügel
gemäß den Pfeilen
zusammengedrückt.
Dies ist möglich,
da die Ausnehmung vorhanden ist oder mit einem elastischen Material
gefüllt
ist, das nachgibt. Beim Erreichen des hinterschnittenen Bereichs 4 der
Nut 3 stellt sich die Leiste 5 elastisch auf ihren
ursprünglichen
Querschnitt zurück
und hintergreift den Hinterschnitt 10.
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In
den 2B und C ist die Querschnittserweiterung
oder -vergrößerung dargestellt.
Diese tritt auf, wenn aufgrund der Spannung der Materialbahn 1 eine
Kraft auf die Vorsprünge 8 bzw.
Flügel
einwirkt. Diese Kraft zieht die Vorsprünge 8 bzw. Flügel gegen den
Hinterschnitt 10 und der Seitenwände 11 des hinterschnittenen
Bereichs 4.
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Im
Falle der freien Ausnehmung 12 (2B) wirkt
die Kraft als Druckkraft auf die abgeschrägten Enden der Flügel 8 ein,
so dass diese in die Ausnehmung hinein gedrückt wird und so die die Ausnehmung 12 begrenzenden
Vorsprünge 8 bzw.
Flügel spreizend
auseinander drängt.
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Im
Falle der Füllung
der Ausnehmung 12 mit einem elastischen Material (2C) wirkt die Kraft als Druckkraft auf
die Wölbung
der Füllung
ein, so dass diese in die Ausnehmung hinein gedrückt wird und so die die Ausnehmung 12 begrenzenden
Vorsprünge 8 bzw.
Flügel
spreizend auseinander drängt.
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Die
Leiste 5 kann, wie in den 3A bis
D dargestellt, unterschiedliche Ausgestaltungen aufweisen.
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In
einem Fall ist die Leiste 5, wie in 3A und
B abgebildet, ausgestaltet. Sie weist dann die bereits oben besprochene
elastische Füllung
der Ausnehmung 12 auf. Der Grundkörper 6 ist im wesentlichen
blockartig aus einem härteren
Material hergestellt und weist in etwa die Breite 7 der
Nut 3 auf.
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Von
diesem blockartigen Grundkörper 6 erstrecken
sich links und rechts zwei Flügel 8,
die im dargestellten Fall etwa parallel und gleichgerichtet verlaufen.
Dies ist aber nicht notwendig. Es ist auch denkbar, dass die Flügel 8 schräg nach außen gerichtet
sind, also quasi ein auf dem Kopf stehendes "Y" zusammen
mit den Grundkörper 6 ausbilden.
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Der äußere Abstand 9 der
Flügel 8 entspricht in
etwa der Breite des hinterschnittenen Bereichs 4 der Nut 3.
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Die
Flügel 8 sind über verengte
und abgeschrägte
Materialbereiche 17 mit dem Grundkörper 6 verbunden und
daher gegenüber
diesem flexibel und beweglich. Die Schräge entspricht dabei in etwa
dem Verlauf des Hinterschnitts 10.
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Die
elastische Füllung
der Ausnehmung 12 ist von dieser weggewölbt, so dass sie durch die oben
besprochene Kraft auseinander gedrückt bzw. gespreizt werden.
Zusätzlich
können
am Grundkörper 6 der
Leiste 5 an ihren den Seitenwänden 13 der Nut 3 zugewandten
Seiten 15 schräg
in Richtung der Tiefe der Nut 3 gerichtete Lamellen 14 vorgesehen sein.
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Auch
kann die Leiste 5, wie in 3C und
D abgebildet, ausgestaltet sein. Diese Ausführungsformen unterscheiden
sich im wesentlichen von den zuvor besprochenen durch die fehlende
Füllung
der Ausnehmung 12. Zusätzlich
sind die Flügel 8 an
ihren äußeren freien
Enden nach Innen in Richtung der Ausnehmung 12 abgeschrägt, so dass
sie durch die oben besprochene Kraft auseinander gezogen bzw. gespreizt
werden.
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Zusätzlich können die
Flügel 8 an
ihren äußeren freien
Enden mit nach Innen in Richtung der Ausnehmung 12 stehenden
abgewinkelten Vorsprüngen 16 (in
der 3D gestrichelt) versehen sein,
die einen ähnlichen
Effekt bewirken wie eine Füllung
der Ausnehmung 12, weil sie durch die aus der Spannung
resultierende Kraft in die Ausnehmung 12 hinein gedrückt werden.
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Die
Leiste 5 ist also derart ausgebildet, dass die durch die
Spannung der Materialbahn 1 erzeugte Zugkraft in eine auf
die Leiste 5 wirkende Druckkraft und/oder Spreizkraft umgewandelt
wird.
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- 1
- Materialbahn
- 1a
- freies
Ende
- 2
- Profilschiene
- 3
- Nut
- 4
- hinterschnittener
Bereich
- 5
- Leiste
- 6
- Grundkörper
- 7
- Breite
- 8
- Vorsprünge
- 9
- Abstand
- 10
- Hinterschnitt
- 11
- Seitenwände
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Seitenwände
- 14
- Lamellen
- 15
- Seite
- 16
- Vorsprünge
- 17
- Materialbereiche
- 100
- Befestigungsanordnung
- T
- Tiefe