DE1024982B

DE1024982B - Einrichtung zum langsamen Drehen eines aus Turbine und Generator bestehenden Maschinensatzes unter Verwendung der Erregermaschine als Antriebsmotor

Info

Publication number: DE1024982B
Application number: DES40620A
Authority: DE
Inventors: Hans Memmel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1954-08-30
Filing date: 1954-08-30
Publication date: 1958-02-27

Description

Einrichtung zum langsamen Drehen eines aus Turbine und Generator bestehenden Maschinensatzes unter Verwendung der Erregermaschine als Antriebsmotor Es ist bekannt, bei Dampfturbinen Drehvorrichtungen anzuwenden, durch welche in Betriebspausen, beim Anfahren oder Abstellen der Läufer zur Vermeidung von Deformationen infolge ungleichmäßiger Temperaturverteilung in langsamer Umdrehung gehalten wird. Man kann für diesen Zweck zusätzliche Hilfsmaschinen vorsehen, die über ein- und ausschaltbare Kupplungen den Antrieb des Turbinenläufers möglich machen. Solche Hilfsmaschinen bedeuten aber einen zusätzlichen Aufwand und gestalten den Aufbau der Anlage verwickelt, insbesondere da aus Sicherheitsgründen Verriegelungseinrichtungen vorgesehen werden müssen, um beim Normalbetrieb der Turbine mit hoher Drehzahl die Abkupplung des Hilfsantriebsmotors sicherzustellen.
Es ist ferner auch bereits bekanntgeworden, statt durch einen gesonderten Hilfsmotor ein langsames Drehen des Turbinenläufers unter Heranziehung der Erregermaschine in der Weise zu bewirken, daß die Erregermaschine mit der Turbine über ein besonderes Geschwindigkeitsmindergetriebe gekuppelt wird, das nur dann eingeschaltet ist, wenn die Erregermaschine als Motor läuft. Hierbei kann unter Umständen ein zwischen Erregermaschine und Turbine eingeschaltetes Rädergetriebe beim Drehbetrieb des Turbinenläufers herangezogen werden, indem dieses Getriebe umschaltbar ausgebildet wird, um beim Drehbetrieb eine Herabminderung der Drehzahl unter Erhöhung des Drehmomentes herbeizuführen. Auch bei einer derartigen Anordnung ergeben sich wesentliche Komplikationen der Anlage durch die Notwendigkeit, das Rädergetriebe umschaltbar zu machen, da auch in diesem Fall Schalt- und Verriegelungseinrichtungen vorgesehen werden müssen die gewährleisten, daß vor Erreichung der Normaldrehzahl die Getriebeumschaltung erfolgt, um beim Normalbetrieb die Erregermaschine vor unzulässigen Drehzahlen zu schützen.
Gegenstand der Erfindung ist eine wesentlich vorteil'haftere Einrichtung zum langsamen Drehen eines aus Turbine und Generator bestehenden Maschinensatzes unter Verwendung der Erregermaschine als Antriebsmotor, welche sich dadurch auszeichnet, daß beim Drehbetrieb der Läufer der Erregermaschine Turbine und Generator unter Vermeidung eines die Umschaltung erfordernden Untersetzungsgetriebes antreibt und hierbei gleichzeitig die Maschinenlager in an sich bekannter Weise durch Drucköl entlastet werden. Wesentlich ist demnach für die erfindungsgemäße Lösung, daß die Erregermaschine und die übrigen Maschinen des Turbosatzes sowohl beim Normalbetrieb wie beim Drehbetrieb unverändert miteinander gekuppelt sind und statt einer Erhöhung des Antriebsdrehmomentes beim Drehbetrieb des Turbinenläufers in an sich bekannter Weise durch Druckölentlastung die Reibungswiderstände in den Lagern so herabgesetzt werden, daß das an sich geringe Drehmoment der Erregermaschine für den Antrieb der übrigen Teile des Turbosatzes bei kleinster Drehzahl ausreichend ist.
Die erfindungsgemäße Anordnung bietet den Vorteil, daß bei Vermeidung einer besonderen Antriebsmaschine für den Drehbetrieb mit kleiner Drehzahl jegliche Komplikationen durch Schaltgetriebe, Verriegelungseinrichtungen u. dgl. vermieden sind. Die Anwendung der Erfindung macht es lediglich erforderlich, für die Zwecke des Drehbetriebes Gleichstrom bereitzustellen, falls nicht ohnehin, wie dies häufig der Fall ist, Gleichstrom vorhanden ist. Steht kein Gleichstrom ohne weiteres zur Verfügung, so genügt ein relativ kleiner Gleichrichter, insbesondere in der Form des bekannten Trockengleichrichters, um dem Drehstromnetz den Betriebsstrom für die Erregermaschine zu entnehmen.
Unter Umständen kann es Vorteile bieten, die D.ruckölentlastun:g abschaltbar zu machen. Dies ist dann von Bedeutung, wenn die Drehvorrichtung so ausgebildet ist, daß die Welle mit einer Drehzahl oberhalb des Wertes, bei dem der Ölfilm brechen würde, angetrieben wird. In diesem Fall wird die Druckölentlastung nur für das Losbrechen des Läufers aus dem Stillstand benötigt. Ist dagegen eine höhere Drehzahl, z. B. nach dem Anfahren oder beim Auslauf der Maschine oberhalb der Selbstschmiergrenze vorhanden, so kann die Druckölentlastung abgeschaltet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zum langsamen Drehen eines aus Turbine und Generator bestehenden Maschinensatzes unter Verwendung der Erregermaschine als Antriebsmotor, dadurch gekennzeichnet, daß beim Drehbetrieb der Läufer der Erregermaschine Turbine, und Generator unter Vermeidung eines die Umschaltung erfordernden Untersetzungsgetriebes antreibt und hierbei gleichzeitig die Maschinenlager in an sich bekannter Weise durch Drucköl entlastet werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckölentlastung abschaltbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 346 397, 524 329,, 901418.