DE426495C

DE426495C - Einrichtung zur Umwandlung kritischer Drehzahlbereiche schnellaufender Wellen in nicht kritische

Info

Publication number: DE426495C
Application number: DEV18979D
Authority: DE
Original assignee: STETTIN ACT GES; VULCAN WERKE HAMBURG FA
Current assignee: STETTIN ACT GES; VULCAN WERKE HAMBURG FA
Priority date: 1924-02-28
Filing date: 1924-02-28
Publication date: 1926-03-13

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
13. MÄRZ 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 426495 -KLASSE 14c GRUPPE 22 /- f

(ViS₉₇₉ I\i₄c) i '"/

Firma Vulcan-Werke Hamburg und Stettin Act-Ges. in Hamburg.

Einrichtung zur Umwandlung kritischer Drehzahlbereiche schnellaufender Wellen

in nicht kritische.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1924 ab.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, kritische Drehzahlbereiche schneilaufender Wellen in nicht kritische umzuwandeln. Es ist bekannt, schnellaufende Wellen, deren Betriebszahl über den Bereichen kritischer Drehzahlen liegen, durch diese mittels Führungen hindurchzubringen. Diese Führungen haben den Zweck, übermäßige Ausbiegungen im Bereich kritischer Drehzahlen zu vermeiden. Wird jedoch längere Zeit im Bereich der

kritischen Drehzahlen gefahren, so können selbst bei Anordnung von Führungen unerwünschte Wirkungen auftreten. Die Folgen solcher Wirkungen können die Maschinen betriebsunfähig machen. j

Demgegenüber werden nach dem Erfin- j dungsgedanken kritische Drehzahlbereiche | schneilaufender Wellen in nicht kritische um- j gewandelt. Dieses wird durch Wellenabstützungen in Abständen, die für die jeweiligen Umdrehungen kritische Drehzahlbereiche ausschließen, erreicht. Zu diesem Zweck werden Hilfslager für die Welle angeordnet, auf welche die Welle beim Durchlaufen von Drehzahlbereichen, die bei der Abstützung der Welle durch die gewöhnlichen (Haupt-) Lager kritisch wären, gestützt wird.

In der Zeichnung stellen die Abb. 1 bis 3 Ausführungsbeispiele nach dem Gegenstand der Erfindung dar.

In Abb. ι ist die Turbinenwelle 1 normal nur in den Lagern 2 gestützt. Beim Laufen in diesen Lagern sei die kritische Drehzahl ' beispielsweise 2000, während die Betriebs- i drehzahl 8000 betragen soll. Es müßte deshalb (bei normaler Anordnung) bei 2000 Umdrehungen das kritische Gebiet durchlaufen werden. Dieses wird dadurch vermieden, daß beim Anfahren die Hilfslager 3 eingerückt werden. Beim Laufen auf diesen Lagern befindet sich aber das kritische Drehzahlbereich beispielsweise bei 5000 Umdrehungen. Es ist deshalb möglich, gefahrfrei bis mindestens 4000 Umdrehungen zu fahren. Bei 4000 Umdrehungen werden die Hilfslager wieder gelöst, so daß dann der Läufer bereits über der kritischen Drehzahl der Hauptlagerung läuft und daher Erschütterungserscheinungen vermieden bleiben. Die Hilfslager können von Hand oder durch Hilfsmittel in Abhängigkeit vom Regler selbsttätig zum Tragen der Welle veranlaßt und von dieser wieder gelöst werden. Als solches Hilfsmittel kann z. B. ein besonderer Regler oder ein Teil des Hauptreglers verwendet werden, welcher bei den gewünschten Drehzahlen die Hilfslager durch Verwendung geeigneter Zwischenmittel zu- oder abschaltet. Da beispielsweise der Öldruck von angehängten Zahnradölpumpen im gleichen Verhältnis wie die Drehzahl wächst, kann auch dieser Druck zur Umschaltung der Hilfslager verwendet werden. Bei Dampfturbinen kann der Dampfdruck vor einem bestimmten Düsensatz, der ausreicht, bestimmte Drehzahlen zu erreichen, für diesen Zweck herangezogen werden.

Die Welle 1 ist mit doppelseitig konischen Laufflächen 4 versehen; dadurch ist es möglich, die Hilfslager 3 durch geringe achsiale Verschiebung in der durch Pfeile in der Abb. 1 angegebenen Richtung einzurücken. Diese Laufflächen können auch einseitig konisch sein. Das Einrücken der Hilfslager 3 findet dann nur von einer Seite aus statt. In Abb. 1 sind als Hilfslager Kugellager angegeben, welche auf gehärtete konische Laufbüchsen aufgeschoben werden.

In Abb. 2 ist die Pumpenwelle 5 in den Lagern 6 gelagert und wird beim Durchsehreiten der sonst kritischen Drehzahl durch die ausrückbaren Hilfslager 7 gestützt. Diese Hilfslager sind hier zweiteilige Lager. Konische Laufflächen sind nicht vorhanden. Das Einrücken der Hilfslager 7 geschieht hier nicht in achsialer, sondern in radialer Riehtung, wie die Pfeile in Abb. 2 angeben.

In Abb. 3 ist die Dampfturbinenwelle 8 in den Lagern 9 gelagert. Damit bei dieser Turbinenwelle die durch den Abstand der Lager 9 bedingte kritische Drehzahl nicht in Wirkung treten kann, wird die Welle im Bereich dieser Drehzahl durch das Hilfslager 10 gestützt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Einrichtung zur Umwandlung kritischer Drehzahlbereiche schneilaufender Wellen in nicht kritische, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen während des Durchlaufens der bei der Hauptwellenabstützung kritischen Drehzahlbereiche zeitweise durch besondere Hilfslager gestützt oder gehalten werden.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfslager von Hand oder in Abhängigkeit vom Regler selbsttätig zum Tragen der Welle veranlaßt oder von dieser gelöst werden.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfslager mittels des steigenden Öldruckes der mit der Maschine verbundenen Zahnradölpumpe ein- oder ausgeschaltet werden.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der Hilfslager durch die Steigerung des Dampfdrucks vor den Düsen des für das Anfahren erforderlichen Düsensegments einer Dampfturbine erfolgt.

5. Einrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufflächen der Hilfslager einseitig oder doppelseitig konisch sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.