DE564603C - Anordnung zur Erhaltung des Gleichlaufes von Drehstromnebenschlussmotoren - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM
2. DEZEMBER 1932

Für die Erhaltung des Gleichlaufes von mehreren Drehstromnebenschlußmotoren (lauf er- oder ständergespeiste Motoren) kann man eine für die Motoren gemeinsame Regelvorrichtung vorsehen, die an den einzelnen Motoren die Bürsten im Sinne einer Synchronisierung der Drehzahlen verschiebt. Beispielsweise kann eine gemeinsame Leitwelle angeordnet sein, die mit einer bestimmten Leitdrehzahl an-

to getrieben wird. An den einzelnen Motoren wird dann mittels eines Differentialgetriebes diese Leitdrehzahl mit der Drehzahl des Motors verglichen, und die Abweichung beider Drehzahlen wirkt auf die Bürstenverschiebung am Motor im Sinne einer Rückgängigmachung der Abweichung ein. Statt der Leitwelle kann man auch eine elektrische gemeinsame Regelvorrichtung vorsehen; derartige Anordnungen sind insbesondere für den Mehrmotorenbetrieb von Papiermaschinen bekannt. Die Erhaltung des Gleichlaufes mittels Bürstenverschiebung am Nebenschlußmotor hat nun den Nachteil, daß die Bürsten während des Betriebes ständig, wenn auch nur um ganz kleine Beträge verschoben werden, da der Regler wegen der praktisch unvermeidlichen Drehzahlschwankungen ständig arbeitet. Das dauernde Verschieben der Bürsten ist aber für die Kommutierung des Nebenschlußmotors sehr nachteilig.

Außerdem ist die Regelung oft zu grob und hat zuviel toten Gang, so daß der Motor leicht übersteuert wird.

Man kann nun, um die erwähnten Nachteile zu vermeiden, in die Sekundärstromkreise der Nebenschlußmotoren regelbare Widerstände einschalten und die Grobregelung der Motoren auf normalem Wege, also beispielsweise durch Bürstenverschiebung, die Feinregelung durch Änderung der Widerstände vornehmen.

Nach der Erfindung wird nun die Anordnung zur Erhaltung des Gleichlaufes von gleichzeitig grob und fein geregelten Drehstromnebenschlußmotoren derart ausgebildet, daß die gemeinsame Regelvorrichtung auf die Verschiebung der regelbaren Widerstände ohne wesentlichen toten Gang einwirkt, während bei der Verschiebung der Bürsten erst ein größerer toter Gang zu durchlaufen ist. Die Regelvorrichtung wird dann zuerst die Widerstände verschieben, und erst nach annähernder Erschöpfung des Regelbereiches der Widerstände werden auch die Bürsten am Motor verschoben.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine derartige Anordnung. 1 und 2 sind zwei läufergespeiste Drehstromnebenschlußmotoren, die beispielsweise für den Mehrmotorenantrieb einer Papiermaschine dienen. In die Sekundärstromkreise der Motoren sind die regelbaren Ohmschen Widerstände 3 und 4

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Jaroslav Kosisek und Woldemar Lemmerich in Berlin-Charlottenbiirg.

eingeschaltet. Außerdem sind die Bürsten in der bei Nebenschlußmotoren bekannten Weise verschiebbar. Für die Erhaltung des Gleichlaufes dient die Leitwelle 5, die von einem besonderen Hilfsmotor oder auch von einem der Drehstromnebenschlußmotoren selbst als Leitmotor mit entsprechender Drehzahl angetrieben wird. Mit der Leitwelle sind die Differentialgetriebe 6 und 7 verbunden. Die Wellen 8

ίο und 9 an den Differentialgetrieben, deren Drehzahl der Differenzdrehzahl zwischen der Leitwelle und dem betreffenden Motor entspricht, sind mit den drehbaren Kontakthebeln an den Widerständen 3 und 4 verbunden. Außerdem sind diese Wellen über HilfsÜbersetzungen noch mit den Bürstenverschiebungsvorrichtungen gekuppelt. Diese Kupplungen erfolgen jedoch mit einem reichlichen Spiel, so daß bei der Verdrehung der Wellen 8 und 9 zuerst die

ao Ohmschen Widerstände geregelt werden und dann erst die Bürsten verdreht werden. Das Spiel kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß ein Zahnrad lose auf einer Welle sitzt, wobei ein auf der Welle befestigter Stift in einen Schlitz am Zahnrad eingreift. Der Schlitz erstreckt sich über einen bestimmten Teil des Umfanges, so daß das Zahnrad erst dann mitgenommen wird, wenn sich die Welle um diesen Betrag gedreht hat.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung zur Erhaltung des Gleichlaufes von durch eine gemeinsame Regelvorrichtung grob geregeltenDrehstromnebenschlußmotoren, bei denen außerdem noch im Sekundärstromkreis regelbare Widerstände zur Feinregelung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Regelorgan der Motoren mit den regelbaren Widerständen ohne oder nur mit geringem toten Gang gekuppelt ist, während zwischen dem gemeinsamen Regelorgan und den Kommutatorbürsten ein größerer toter Gang eingeschaltet ist, so daß erst bei annähernder Erschöpfung des Regelbereiches der Widerstände die Bürsten verschoben werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen