DE384045C - Elektrischer Reibradantrieb fuer Plattensprechmaschinen - Google Patents

Description

Der Antrieb von Sprechmaschinen erfordert eine möglichst genaue Einhaltung der Umlaufgeschwindigkeit und außerdem ein verhältnismäßig starkes Drehmoment, um die plötzliche Einschaltung des Plattentellers, d. h. das plötzliche Beginnen des Spieles ohne Tourenabfall zu ermöglichen. Die bisher gebräuchlichen elektrischen Antriebe genügen diesen Forderungen nicht. Die Motoren sind in ihrer Geschwindigkeit vor allem zu sehr abhängig von den unvermeidlichen Spannungsschwankungen im Netz. Bei Motoren mit hoher Umlaufzahl äußern sich zwar diese Geschwindigkeitsschwankungen prozentual geringer, anderseits ist aber die Durchzugskraft dieser Motoren zu ungenügend, um die plötzliche Einschaltung der Sprechmaschine zu ermöglichen. Besonders stark gebaute Motoren, die solchen stoßweisen Belastungen standhalten könnten, sind aber zu unterwirtschaftlich.

Die Erfindung betrifft einen Antrieb, bei welchem hochtourige Motoren verwendet werden können, deren Geschwindigkeit durch Schwungmassen und Fliehkrafthemmungen selbsttätig geregelt wird, und die

verbunden sind mit einem Fliehkraftregler, der ein auf der Achse des Motors verschiebbar gelagertes Reibrad bei einer gewissen Mindestgeschwindigkeit mit dem Sprechmaschinentellerrand in Eingriff bringt und diese Kupplung so lange aufrechthält, als diese Geschwindigkeit besteht.

Abb. ι der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ίο in Ansicht und teilweisem Schnitt. Die Abb. 2 und 3 zeigen die Hemmvorrichtung der Abb. 1 für sich. Die Abb. 4 und 5 zeigen eine andere Hemmvorrichtung.

In Abb. ι ist α ein hochtouriger Elektromotor mit nach beiden Seiten verlängerter Achse. Auf dem einen Achsenende sitzt ein Schwungrad b, mit der eine Windflügelhemmvorrichtung verbunden ist, deren Flügel c an Drehachsen J befestigt sind und durch Fedem c nach innen gezogen werden. Durch die Zentrifugalkraft kippen die Flügel entgegen dem Federzug nach außen (Abb. 3) und wirken hemmend auf den Lauf. Auf dem anderen Ende der Achse sitzt ein Fliehkraftregler, bestehend aus einer auf der Achse verschiebbaren Hülse /, an der in bekannter Weise Federn g mit Gewichten Ii befestigt sind, die an einem Ouerstück i der Achse hängen. Durch die Ausbiegung der Federn infolge der auf die Gewichte wirkenden Fliehkraft wird die Hülse / mehr oder weniger gehoben. Auf dem gleichen Achsenende sitzt weiterhin achsial verschiebbar ein Reibrad k, dessen geschlitzte Hülse / das Ouerstück i übergreift und dadurch in Umlauf gerät. Durch die hochgehende Regulierhülse f des Fliehkraftreglers wird auch das Reibrad k gehoben. Um an Hubhöhe zu gewinnen, ist in dem Beispiel zwischen den beiden Hülsen f und / ein Abstand gelassen, der erst von der Hülse f durchmessen werden muß, bevor sie das Reibrad A' zu heben vermag. Je nach Art der Ausführung und dem verfügbaren Platz können beide Hülsen / und / auch aus einem Stück bestehen. Der Plattenteller ist an seinem Rand zum direkten Antrieb durch das Reibrad k, das aus Gummi oder ähnlichem Stoff besteht, eingerichtet. Es ist dadurch eine sehr große Untersetzung ermöglich/:, so daß der Motor, wie erwähnt, für hohe Tourenzahlen ausgeführt sein kann.

Die Tourenschwankungen des Motors infolge von Spannungsschwankungen im Netz werden durch das Schwungrad b und die Hemmvorrichtung ausgeglichen. Die Einrückung des Reibantriebs erfolgt durch den Fliehkraftregler selbsttätig erst dann, wenn _; eine gewisse Geschwindigkeit erreicht ist, und zwar die für das Musikstück notwendige Mindestgeschwindigkeit, so daß das Spiel auch sofort mit richtiger Geschwindigkeit und guter Klangwirkung beginnt. Die plötzliche Einrückung verursacht keine Geschwindigkeitsverminderung, da das Schwungrad b den Stoß aufnimmt; diese Schwungmasse wirkt also in doppelter Hinsicht regulierend auf den Antrieb. Anderseits erfolgt die Ausrückung des Antriebs sofort, wenn die Umlaufszahl unter eine gewisse Mindestgeschwindigkeit sinkt. Es kann dies in der Weise ausgenutzt werden, daß durch bekannte Hilfseinrichtungen, z. B. zu Ende des Vortrags oder aus anderen Anlassen, der Motor kurzgeschlossen wird, was eine sofortige Geschwindigkeitsverminderung mit der Ausrückung des Antriebs zur Folge hat. Der Antrieb ergibt demgemäß nicht nur eine vollkommen gleichmäßige Geschwindigkeit, sondern auch die Möglichkeit, das Vortrags stück an jeder Stelle mit einwandfreier Klangwirkung zu beginnen und augenblicklich ohne unschöne Nachgeräusche zu beendigen.

An Stelle der in Abb. 1 bis 3 wiedergegebenen Flügelhemmungsvorrichtung kann auch die in den Abb. 4 und 5 dargestellte Hemmvorrichtung verwendet werden, die gleichzeitig das Schwungrad b ersetzt. Es sind dabei an einem Träger in Schleudergewichte η um Achsen 0 drehbar gelagert, die durch Federn ρ nach innen gezogen werden. Nach Erreichung einer gewissen Geschwindigkeit kippen die Gewichte entgegen dem Federzug um ihre Achsen 0 in die ausgestreckte Lage der Abb. 5 und üben so eine wesentliche Hemmung aber auch Schwungmassenwirkung auf den Motor aus.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Elektrischer Reibradantrieb für Plattensprechmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (k) auf der Achse eines durch Schwungmassen und Windflügelhemmung in seinem Lauf ausgeglichenen Elektromotors (α) verschiebbar angeordnet ist und von einem auf der gleichen Achse sitzenden Fliehkraftregler derart beeinflußt wird, daß der letztere das Anlegen des Reibrads (k) an den Plattentellerrand nach Erreichung einer vorausbestimmbaren Mindestgeschwindigkeit bewirkt und die Kupplung so lange aufrechterhält, als diese Geschwindigkeit nicht verringert wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.