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Die Erfindung betrifft eine Trommel für einen Wäschetrockner, in dem die Trommel über eine horizontale oder geneigte Achse drehbar gelagert werden kann, umfassend einen etwa zylinderförmigen oder kegelstumpfförmigen Mantel.
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Zum Trocknen von nassen oder feuchten Wäschestücken sind Trockner mit einer drehbaren Trommel bekannt, die mit einem erhitzten Luftstrom durchströmt wird, um die darin befindliche Wäsche zu trocknen. Hierbei werden die feuchten Wäschestücke durch die Trommeldrehung herumgewirbelt, damit sie von der Trocknungsluft gut durchströmt werden, wodurch den Wäschestücken Feuchtigkeit entzogen wird. Die Trommel besitzt hierzu üblicherweise Mitnehmerrippen, um die Wäschestücke in Umfangsrichtung anzuheben, wobei sie sich im oberen Bereich aufgrund ihrer Schwerkraft vom Trommelmantel ablösen und nach unten auf den Trommelmantel auftreffen. Beim Fall bzw. Herumwirbeln innerhalb der Trommel werden die Wäschestücke am effektivsten mit der Trocknungsluft beaufschlagt.
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Aus der
EP 1 293 594 B1 ist eine Trommel für einen Wäschetrockner bekannt, die zur verbesserten Mitnahme eine Struktur von nach außen, zum Trommeläußeren gerichteten Wölbungen besitzt. Hierdurch wird zusätzlich eine Schonung der Wäschestücke erreicht, da diese auf einem Luftpolster, verursacht durch partielle Luftverwirbelungen im Bereich der Wölbungen, sehr reibungsarm entlang gleiten können. Die Wölbungen sind hierbei gleichmäßig strukturiert, so dass die Wäschebewegung in Umfangsrichtung der Trommel verursacht wird. Hierbei kann es vorkommen, dass sich die Wäschestücke ringförmig zusammen knäulen, so dass es zu einer Rollbewegung mit geringerer Durchmischung mit der Trocknungsluft kommt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Trommel für einen Wäschetrockner bereitzustellen, bei der auf einfache Weise die Durchmischung der Wäschestücke mit der Trocknungsluft verbessert ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Trommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Wäschetrockner gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den jeweils nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Trommel ist, dass eine verbesserte Bewegung der Wäschestücke innerhalb der Trommel erreicht wird, wenn diese etwa horizontal oder geneigt angeordnet und mit einer für den Trocknungsvorgang üblichen Drehzahl, beispielsweise 20 bis 70 u/min gedreht wird. Ferner wird die Schonung der Wäschestücke beibehalten bzw. verbessert, so dass vorzeitiger Verschleiß oder Beschädigungen vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Trommel, insbesondere der Trommelmantel ist hierzu an der Innenseite des Mantels mit zumindest einem Segment versehen, welches einen jeweils erhöhten Reibwiderstand aufweist, gegenüber der Fläche des Mantels, die das Segment umgibt. Damit wird ein partielles Reibmoment auf die Wäsche eingeleitet, wodurch eine Mitnahme in Drehrichtung bewirkt wird. Hierdurch kann auf den Einsatz von Mitnehmerrippen gänzlich verzichtet werden bzw. die Segmente dienen als Mitnehmerflächen und können die bislang üblichen Mitnehmerrippen ersetzen. Die Segmente weisen bevorzugt eine stumpfe Oberfläche auf, gegenüber dem restlichen Mantelbereich, auf den keine Segmente platziert sind.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung ist der Trommelmantel an seiner Innensete frei von hervorstehenden Mitnehmerrippen. Dadurch wird vermieden, dass Wäschestücke direkt auf die hervorstehende Rippe fallen und dadurch stark mechanisch strapaziert werden. Ferner wird das Innenvolumen der Trommel nicht durch eine in das Trommelinnere ragende Rippe verkleinert.
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In einer zweckmäßigen Ausführung umfasst der Mantel auf seiner Innenseite zumindest ein Feld mit mehreren Segmenten umfasst, wobei die Segmente in dem Feld aneinanderliegend angeordnet sind. Dadurch ist sichergestellt, dass die auf den Mantel fallenden Wäschestücke sicher ein Mitnehmersegment erreichen und von diesem mitgenommen werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist Feld auf dem Mantel derart ausgebildet, dass es sich axial erstreckt von einer Stirnseite zur gegenüberliegenden Stirnseite der Trommel. Alternativ kann auch ein einzelnes Segment länglich bzw. streifenförmig ausgebildet sein in der besagten Erstreckung.
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In einer weiteren, zweckmäßigen Weiterbildung umfasst der Mantel zumindest zwei Segmentfelder, die bevorzugt in Umfangsrichtung voneinander beabstandet auf der Innenseite des Mantels angeordnet sind.
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Bevorzugt sind die Segmente oder Segmentfelder in Umfangsrichtung gesehen in gleichem Abstand zueinander auf dem Trommelmantel angeordnet.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung beträgt der Durchmesser der einzelnen Segmente das 0,1 bis 0,4 - Fache der axialen Länge der Trommel. Die Trommel () kann auf der restlichen Mantelfläche glatt ausgebildet sein. Alternativ oder in Kombination kann der Mantel mit einer Wölbstruktur aus einer Mehrzahl von Vielecken mit einem Durchmesser im Bereich von 2 cm bis 5 cm. Bevorzugt umfasst die Wölbstruktur Wölbungen, die zum Trommeläußeren hin gewölbt sind.
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In einer weiteren, insgesamt vorteilhaften Ausführung ist die Fläche der einzelnen Segmente so bemessen, dass sie einen Wert im Bereich von 5 bis 25 Quadratzentimeter beträgt. Bevorzugt weisen die einzelnen Segmente einen Durchmesser mit einem Wert im Bereich von 2 cm bis 5 cm. Bei einer Trommel mit wölbstrukturiertem Mantel, wie vorstehend genannt, können dann einzelne Strukturelemente als Reibsegment ausgebildet werden oder mit einem entsprechenden Reibelement versehen werden.
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Für alle Ausführungen ist es zweckmäßig, dass die Segmente aus Vielecken oder Kreisen gebildet sind.
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In einer weiteren, insgesamt vorteilhaften Ausführung sind die Segmente zum Trommelinneren hin gewölbt. Dadurch ist sichergestellt, dass auf den Mantel aufliegende Wäschestücke die Segmentfläche mit dem erhöhten Reibwert sicher berührt und damit bei Drehung der Trommel auch mitbewegt wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Segmente so ausgebildet, dass sie eine Höhe in einem Bereich zwischen 0,3 bis 5 mm aufweisen. Dadurch wird eine partielle mechanische Einwirkung auf die Wäschestücke bewirkt, wodurch ein impulsartiges Anheben und schnelles Ablösen der Wäschestücke vom Trommelmantel verursacht wird.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung bestehen die Segmente aus einem Elastomer oder Silikonkautschuk oder umfassen zumindest ein solches Material, wobei der Trommelmantel aus Metall mit glatter Oberfläche besteht. Bevorzugt ist der Trommelmantel ein geschlossener Zylinder aus Metallblech, wobei auf der Innenseite die Segmente aus dem besagten Elastomermaterial aufgebracht oder aufgeklebt sind.
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Die Erfindung betrifft auch einen Wäschetrockner mit einem Gehäuse, einer im Gehäuse drehbar gelagerten Trommel wie vorstehend beschrieben, einem Prozessluftkanal zu Führen der Prozessluft in oder durch die Trommel, sowie einem Aggregat zum Erzeugen des Prozessluftstromes und zum Antreiben der Trommel. Der Wäschetrockner besitzt ferner eine Steuereinrichtung, welche abhängig vom vorbestimmten Trocknungsablauf das Aggregat bzw. den Antriebsmotor für die Trommel, die Heizeirichtung und das Gebläse steuert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- 1: einen Wäschetrockner in einer skizzierten Schnittdarstellung;
- 2: die Trommel in einer perspektivischen Ansicht in einer ersten Ausführung und
- 3: die Trommel in einer weiteren Asuführung.
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In 1 ist in rein schematischer Darstellung ein Trockner 1, mit einem Gehäuse 2 und einer darin angeordneten Trommel 3 dargestellt. Die Positions- und Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Trockners 1. Die Trommel 3 ist mittels einer nahezu horizontalen oder horizontalen Drehachse 13 drehbar gelagert, so dass im Trocknungsprozess die Wäschestücke 8 darin herumgewirbelt werden, während die Luft bzw. mittels der Heizeinrichtung 6 erhitzte Luft 12 die Trommel 3 durchströmt. Das Gehäuse 2 hat eine Beladungsöffnung 5, über die das Innere der Trommel 3 erreichbar ist. Die Beladungsöffnung 5 ist mittels einer Tür 4 verschließbar. Der Luftstrom 12 wird mittels eines Gebläses 14 erzeugt und über den Prozessluftkanal 7 in die Trommel 3 geblasen. Mit einer Heizeinrichtung 6 im Prozessluftkanal 7 wird die Luft 12 erhitzt. Bei einem Kondensationstrockner ist ferner eine Kondensationseinrichtung 11 vorgesehen, die die Feuchtigkeit aus der Prozessluft 12 entzieht und die Kondensationsflüssigkeit einem Sammelbehälter 9 zuführt. Mit einem Motor 10 wird das Gebläse 5 und die Trommel 3 drehend angetrieben. Für das Gebläse 14 kann auch ein separater Motor vorgesehen sein. Der Trockner kann auch eine Wärmepumpe mit Kompressor, Verdampfer, Verflüssiger und Kapillare enthalten, wobei die Kondensationseinrichtung 11 der Verdampfer und die Heizeinrichtung 6 der Verflüssiger ist. Der Trockner umfasst ferner eine Steuereinrichtung 18, die abhängig vom gewünschten Trocknungsprogramm die Aktoren, wie Antriebsmotor 10, Heizeinrichtung 6 oder den Kompressor einer Wärmepumpe steuert, also aktiviert und deaktiviert.
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In 2 ist die Trommel 3 dargestellt, die aus einem Mantel 19 und zwei gegenüberliegenden Stirnwänden 20 besteht, Die vordere Stirnwand 20a ist mit einer Beladungsöffnung versehen, wobei die hintere Stirnwand 20b mit Durchbrüchen versehen ist, um die Fluidverbindung für die Prozessluft 12 zum Prozessluftkanal bereitzustellen. Auf der Innenseite 19a des Mantels 19 sind über den Umfang verteilt mehrere Mitnehmersegmente 21, in diesem Beispiel sind zwei versetzt zueinander angeordnet, angebracht. Auf der gegenüberliegenden Seite an der Innenseite des Mantelumfangs sind ebenfalls solche Segmente 21 angebracht, die in der Skizze nicht erkennbar sind. Die Segmente 21 sind flach und als Mehreck, in diesem Beispiel 6-Eck, geformt. Der Trommelmantel 19 ist hierdurch in insgesamt vier, zwei Abschnitte mit einer glatten Oberfläche der Innenseite des Mantels 19 und zwei Abschnitte, die mit Reibsegmenten 21 versehen sind. Der Trommelmantel 19 ist mit einer Struktur aus nach außen gewölbten Mehrecken 23 versehen. Die einzeln angeordneten Segmente 21 umfassen hierbei eine größere Fläche, als die gewölbten Mehrecke der Wölbstruktur. Die Segmente 21 so angeordnet, dass ein erstes Segment 21a nah an der frontseitigen Stirnseite und das andere Segment 21b in Umfangsrichtung versetzt nah an der rückseitigen Stirnseite angebracht ist.
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3 ist eine Trommel 3 dargestellt, bei der die Segmente 21 als Felder 22 angeordnet sind. Die Felder 22 erstrecken sich in diesem Beispiel durchgehend von der frontseitigen Stirnseite 20 zur gegenüberliegenden, rückseitigen Stirnseite 20. Damit wird die Funktion einer Trommelrippe nachgebildet, wobei die Segmente nicht oder nur einige Millimeter in das Trommelinnere hineinragen. Der Trommelmantel 19 ist mit einer Struktur aus nach außen gewölbten Mehrecken 23 versehen. Die Reibsegmente 21 haben hierbei die gleichen oder annähernd die gleichen Abmessungen, wie die Mehrecke 23 der Wölbstruktur. Die Fläche der einzelnen Segmente 21 weist dabei einen Wert im Bereich von 5 bis 25 Quadratzentimeter auf.
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Für alle Beispiele ist es vorteilhaft, dass der Trommelmantel 19 aus Metallblech mit einer Metalloberfläche bereitgestellt ist, wobei die Segmente 21 aus einem stumpfen Kunststoffmaterial, einem Elastomer oder einem Silikonkautschuk bestehen und auf die Innenseite des Trommelmantels 19 angebracht sind. Ferner kann der Trommelmantel 19 für alle skizzierten Beispiele auch glatt, also frei von Wölbungen, ausgebildet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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