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Die Erfindung betrifft ein Anwenderendgerät, ein Computerprogrammprodukt, eine Signalfolge sowie ein Verfahren zum Herbeirufen eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine einfache Hardware zur Bestellung von Fortbewegungsmitteln, welche auch von technisch unbedarften Personen sowie von Personen mit kognitiven und sensorischen Einschränkungen verwendet werden kann, welche am Straßenverkehr teilnehmen möchten.
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Durch eine immer weiter zunehmende Verkehrsdichte haben Konzepte Anschub erhalten, welche eine gemeinsame Verwendung von Fortbewegungsmitteln durch eine Vielzahl Anwender zum Ziel haben. Mietwagen/Leihwagen, Taxianbieter, Car-Sharing-Pools und Nachbarschaftsfahrzeuge erhöhen die mittlere Verwendungsdauer des jeweiligen Fahrzeugs und senken somit die Verkehrsdichte, wodurch Energieressourcen und die Umwelt geschont werden. Viele der vorgenannten Konzepte verwenden herkömmliche Smartphones, auf welchen entsprechende Applikationen („Apps“) zu installieren sind, um die Fahrzeuge zu suchen, zu reservieren, zu ordern, abrechnungsbezogene Bedienschritte vorzunehmen, Bewertungen der Fortbewegungsmittel vorzunehmen und Parkplätze zu suchen, an welchen die Fahrzeuge entgegengenommen und später wieder abgegeben werden können.
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Für eine Vielzahl potentieller Anwender sind Smartphones keine geeignete Endanwender-Hardware. Dies ist einerseits der mitunter kostspieligen Anschaffung sowie dem kostspieligen Betreiben (Datentarife) der Smartphones geschuldet. Andererseits sind beispielsweise für sehbehinderte und alte Personen auf den kleinen Displays dargestellte Informationen nicht oder nur schwer erkennbar. Zudem bedingt die Darstellung von Informationen durch Zahlen und Buchstaben eine entsprechende Vorbildung, welche bei Mitbürgern aus dem fremdsprachigen Ausland, für bildungsferne Schichten und Kinder im Vor- und Grundschulalter mitunter nicht vorhanden ist. Im Ergebnis wird die Verkehrsdichte gemäß dem Stand der Technik nicht bestmöglich gesenkt.
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DE 20 2016 004 260 U1 offenbart ein System zur Koordination mehrerer Fahrzeuge, welche dem Krankentransport dienen. Um den Anwenderkomfort zu erhöhen, werden Beförderungsparameter in digitaler Form bereits bei der Bestellung übermittelt und Fahrzeugparametersätze zur Sicherstellung einer Erfüllung des Fahrtzwecks mit diesem abgeglichen.
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DE 10 2015 209 190 A1 offenbart ein Verfahren zur nutzerdefinierten Bereitstellung eines Fahrzeugs, bei welchem eine autonom von einem Fortbewegungsmittel innerhalb einer Parkgelegenheit (z.B. Parkhaus) gefahrene Trajektorie auf einem Smartphone-Display eines Anwenders visualisiert wird.
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http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/autonomes-fahren-google-sucht-partner-fuer-roboterauto-in-autobranche-a-1009947.html offenbart die Idee, Nutzern das Bestellen eines Autos per Smartphone-App zu ermöglichen, um das Auto wie ein Taxi nutzen zu können.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehend genannten Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. auszuräumen.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herbeirufen eines Fortbewegungsmittels gelöst. Auf das Fortbewegungsmittel, welches als PKW, Transporter, LKW, Motorrad, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein kann, wird im weiteren Verlauf auch als „erstes Fortbewegungsmittel“ Bezug genommen. Um das Fortbewegungsmittel herbeizurufen, betätigt ein Anwender eine Betätigungseinrichtung z.B. einer erfindungsgemäßen Hardware, welche nachfolgend auch als „erstes Anwenderendgerät“ bezeichnet wird. Das Anwenderendgerät kann zwar als herkömmliches Smartphone ausgestaltet sein. Insbesondere wird jedoch eine hardwaretechnisch und softwaretechnisch weniger komplexe und robustere Ausgestaltung bevorzugt. Insbesondere kann auf einen Bildschirm gänzlich verzichtet werden, da die vorliegende Erfindung eine Reduktion der optischen Kommunikation zwischen dem Anwender und dem Anwenderendgerät auf Basis einzelner Lichtsignale ermöglicht. Durch die Betätigung der Betätigungseinrichtung, welche als Software- oder Hardware-Knopf („Button“) ausgestaltet sein kann, wird eine Drahtlosnachricht durch das Anwenderendgerät ausgesandt. Diese Drahtlosnachricht kann beispielsweise direkt an das herbeizurufende Fortbewegungsmittel gesandt werden. Dies schließt nicht aus, dass eine terrestrische Mobilkommunikation, ein Wi-Fi-Hotspot o.ä. zwischengeschaltet ist. Zusätzlich kann auch ein Server zwischengeschaltet sein, welcher die Kommunikation zwischen dem Anwenderendgerät bzw. vielen Anwenderendgeräten und dem jeweiligen Fortbewegungsmittel bzw. einer Vielzahl Fortbewegungsmittel moderieren kann. Optional, insbesondere anschließend, wird das herbeigerufene Fortbewegungsmittel dem Anwenderendgerät zugeordnet. Mit anderen Worten kann das erste Fortbewegungsmittel für den Anwender des Anwenderendgerätes im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens reserviert werden. Hierbei erfolgt eine logische Verknüpfung des ersten Fortbewegungsmittels mit dem ersten Anwenderendgerät. Diese Verknüpfung ist insbesondere an einen einzigen Fahrtzweck (Abholung des Anwenders an seiner aktuellen Position und Bringen des Anwenders an seine Zielposition) gebunden und kann insbesondere nach erfolgtem Fahrauftrag aufgelöst werden. Mit der Zuordnung wird erfindungsgemäß auch eine zu erwartende Ankunftszeit des Fortbewegungsmittels beim Anwenderendgerät ermittelt. Diese Ermittlung kann in unterschiedlichen Instanzen erfolgen. Beispielsweise kann der o.g. Server die Dauer bis zum Eintreffen des Fortbewegungsmittels beim Anwenderendgerät ermitteln und eine entsprechende Information an das Anwenderendgerät senden. Alternativ kann dem Anwenderendgerät die Position des Fortbewegungsmittels mitgeteilt werden, wodurch das Anwenderendgerät in Kenntnis der eigenen Position sowie digitalen Kartenmaterials (optional auch anhand aktueller Verkehrsdaten) die zu erwartende Ankunftszeit des Fortbewegungsmittels selbstständig ermitteln kann. Schließlich kann auch das Fortbewegungsmittel, insbesondere ein im Fortbewegungsmittel angeordnetes Navigationssystem, die zu erwartende Ankunftszeit beim Anwenderendgerät ermitteln und entweder direkt an das Anwenderendgerät und/oder an den Server senden, welcher wiederum eine entsprechende Zeitinformation an das Anwenderendgerät sendet. Die Zeitinformation kann eine absolute Tageszeit und alternativ oder zusätzlich eine Zeitdauer (z.B. 15 Minuten) kennzeichnen. Um dem Anwender die Wartezeit unabhängig von seinen sensorischen oder kognitiven Fähigkeiten plakativ zu visualisieren, wird eine auf Basis der Ankunftszeit bzw. Dauer ermittelte Wartezeit (auch Wartezeitdauer) mittels einer für die Anzeige der Wartezeit vordefinierten Anzahl leuchtender Leuchtmittel dargestellt. Entsprechend z.B. einer Sanduhr kann eine jede leuchtende LED für eine bestimmte Zeitdauer stehen, so dass die Summe der leuchtenden Leuchtmittel die ermittelte Wartezeit veranschaulicht. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeige der Wartezeit derart erfolgen, dass die Anzahl pro Zeiteinheit auszuschaltender Leuchtmittel definiert wird. Beispielsweise können sämtliche verfügbare, hierfür vorgesehene Leuchtmittel zunächst eingeschaltet und linear bis zum Ablauf der erwarteten Wartezeit nacheinander vollständig ausgeschaltet werden. Mit anderen Worten wird die Wartezeit zunächst gleichmäßig auf sämtliche Leuchtmittel verteilt und nach Ablauf eines ersten Anteils der Wartezeit ein erstes Leuchtmittel ausgeschaltet, nach Ablauf eines zweiten Teils der Wartezeit ein zweites Leuchtmittel ausgeschaltet, usw. Alternativ oder zusätzlich kann eine Position eines leuchtenden Leuchtmittels des Anwenderendgerätes in Abhängigkeit der ermittelten Wartezeit variiert werden. Diese Variante entspricht mitunter einer analogen Uhr, deren Zeigerpositionen durch die Leuchtmittelpositionen symbolisiert werden. Auch können mehrere Positionen leuchtender Leuchtmittel in Abhängigkeit der ermittelten Wartezeit variiert werden. Beispielsweise kann eine erste Position durch ein erstes leuchtendes Leuchtmittel und eine zweite Position durch ein zweites leuchtendes Leuchtmittel markiert werden. Die erste Position kann gegenüber der zweiten Position derart variiert werden, dass die beiden Positionen erst nach Ablauf der Wartezeit kongruent bzw. identisch sind. Hierbei kann die erste Position fix sein. Alternativ oder zusätzlich können beide Positionen variiert werden und sich an einer vordefinierten dritten Position nach Ablauf der ermittelten Wartezeit „treffen“. Beispielsweise können beide Positionen gegenläufig eine lineare oder kreisförmige Trajektorie aufweisen. Insbesondere können die Leuchtmittel nicht matrixartig zueinander angeordnet sein und bevorzugt nicht zur Darstellung von Zahlen und/oder Buchstaben eingerichtet sein. Weiter können insbesondere die Leuchtmittel nicht eingerichtet sein, vordefinierte und/oder wahlfreie Formen und/oder Symbole anzuzeigen. Zur optisch ansprechenden Gestaltung kann eine rampenförmige Ansteuerung der LEDs dafür sorgen, dass sanfte Übergänge zwischen beleuchteten und nicht-beleuchteten Bereichen des Lichtes erzeugt werden. Auf diese Weise kann auch die Wartezeit mittels einfachster Hardware und nahezu ohne Software angezeigt und somit äußerst robust aufgebaut werden. Im Ergebnis können kleine Kinder, Rentner und andere Personen komfortabel auf Fortbewegungsmittel zugreifen, ohne ein Smartphone mit sich führen oder auf einem Display eines Smartphones dargestellte Informationen entziffern/verstehen zu müssen.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Das Fortbewegungsmittel kann zunächst aus einer Vielzahl Fortbewegungsmittel ausgesucht werden, welche logisch vorab mit dem Anwenderendgerät und/oder einem Server verknüpft wurden. Der Server kann der Server eines Dienstanbieters/Taxiunternehmens, etc. sein. Entsprechend kann auch das Anwenderendgerät mit dem Server verknüpft sein, so dass eine Identität des Inhabers des Anwenderendgerätes ebenso wie z.B. Zahlungsmodalitäten und Kontaktdaten auf dem Server hinterlegt sind, ohne dass diese notwendigerweise mittels des Anwenderendgerätes hinterlegt worden sein müssen. Vielmehr können die mit dem Anwenderendgerät verknüpften Informationen, welche zum Abholen und Befördern des Anwenders erforderlich sind, zu einem früheren Zeitpunkt mittels eines Smartphones, eines Tablets, eines PCs o.ä., definiert worden sein.
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Das Fortbewegungsmittel kann in herkömmlicher Weise positionsabhängig aus einer Vielzahl von Fortbewegungsmittel ausgewählt worden sein, um eine kürzest mögliche Anfahrt zum Anwender und somit eine kürzest mögliche Wartezeit des Anwenders zu ermöglichen. Dies erhöht den Komfort des Anwenders und verringert die Emissionen, welche für die Anfahrt zum Anwender entstehen.
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Insbesondere für den Fall, dass das vorstehend beschriebene Verfahren eine Vielzahl unterschiedlicher Anwenderpositionen unterstützen soll, kann zunächst eine Positionsbestimmung des ersten Anwenderendgerätes veranlasst werden. Dies kann beispielsweise durch Auswertung von Wi-Fi-Hotspots, terrestrischen Mobilfunksignalen und/oder satelliten-basiert ausgesandten Signalen erfolgen. Sofern der Anwender ein Smartphone mit sich führt, kann die Positionsbestimmung beispielsweise durch das Smartphone erfolgen und über eine Kurzstreckenfunkverbindung (Bluetooth, Bluetooth LE) die Koordinaten des Anwenders an das Fortbewegungsmittel, den Server oder zunächst an das erste Anwenderendgerät gesandt werden. Mit anderen Worten wird die ermittelte Position (IstPosition) des Anwenderendgerätes in Form einer Drahtlosnachricht ausgesandt und durch das erste Fortbewegungsmittel als Startort der mit dem Anwender zu fahrenden Route verwendet. Dies schließt nicht aus, dass im Anwenderendgerät ein Datenspeicher enthalten sein kann, welcher eine Vielzahl vordefinierter Startpositionen definiert. Über den unterschiedlichen Startpositionen zugeordnete Betätigungsmuster kann der Anwender mittels der Betätigungseinrichtung einen jeweiligen Startort an das Fortbewegungsmittel übermitteln. Beispielsweise kann ein einfacher Tastendruck die Abholung an der Heimatadresse kennzeichnen, während ein Doppelklick eine Abholung am Kindergarten veranlasst. Ein Langdruck wiederum kann eine Abholung am Seniorenheim oder einer anderen Einrichtung veranlassen. Auf diese Weise können unterschiedliche Wege zur Definition einer Startposition für die zu fahrende Route gewählt werden.
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Um das Anwenderendgerät hardwaretechnisch möglichst einfach zu halten und Bedienfehler auszuschließen, kann vorgesehen sein, dass Zielorte mittels eines Smartphones, eines PCs oder eines Tablett in einen Speicher des Anwenderendgerätes geschrieben werden können. Hierzu kann beispielsweise ein drahtloser Informationsaustausch oder eine elektrische Verbindung mit dem Anwenderendgerät hergestellt werden. Eine Möglichkeit für eine elektrische Verbindung stellt ein USB- oder Firewire-Anschluss dar, welcher mit einem PC verbunden werden kann. Auf eine der vorgenannten Weisen kann auch ein Zeitraum (z.B. eine Tageszeit, insbesondere in Abhängigkeit eines Wochentages), festgelegt werden, innerhalb welches das Anwenderendgerät für die Anfahrt eines bestimmten Zielortes vordefiniert wird.
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Wird anschließend automatisch ermittelt, dass sich das Anwenderendgerät in dem herbeigerufenen ersten Fortbewegungsmittel befindet, wird der vordefinierte Zielort automatisch angefahren, ohne dass dem ersten Fortbewegungsmittel durch den Anwender eine Zielposition vorzugeben ist. Vielmehr liest das erste Fortbewegungsmittel aus einem Speicher des Anwenderendgerätes oder aus einem internetbasierten/serverbasierten Profil aus, wohin die Fahrt gehen soll. Dies hat den Vorteil, dass der Anwender (insbesondere ein Kind / ein Rentner / ein geistig nur bedingt zurechnungsfähiger Fahrgast) keinen anderen als den von einer verantwortungsvollen Person (z.B. Erziehungsberechtigter, Vormund) definierten Zielort anfahren kann. Beispielsweise kann das Anwenderendgerät dem Anwender ohne eine Zieldefinition übergeben bzw. an ihm befestigt werden. Der Vormund kann über ein Smartphone, einen PC o.ä., auf dem Server/in einer Cloud die aktuell anzufahrende Zielposition vordefinieren, wobei er eine Kennung/ein Profil des Anwenderendgerätes mit dem neuen Zielort verknüpft. Sobald das erste Fortbewegungsmittel die Kennung aus dem Anwenderendgerät ausliest, kann das Fortbewegungsmittel beim Server/der Cloud nachfragen, ob eine aktualisierte Zielposition für das Anwenderendgerät vordefiniert worden ist oder ob ein aufgrund einer aktuellen Tageszeit/eines aktuellen Datums generell vordefinierter Zielort anzufahren ist. In entsprechender Weise können auch Tageszeiten/Wochentage, etc., vordefiniert werden, zu welchen der (z.B. sensorisch oder kognitiv beeinträchtigte) Anwender autorisiert ist, eigene Zielpositionen zu definieren oder diese mit dem Fahrer des Fortbewegungsmittels auszuhandeln.
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Eine besonders robuste, energiesparende und optisch ansprechende Gestalt des Anwenderendgerätes ermöglicht die Verwendung einer Vielzahl LEDs als Leuchtmittel, welche zur Aussendung des Lichts bzw. zur Anzeige der Wartezeit angesteuert werden. Die LEDs können insbesondere linienförmig, kreisförmig, einer Ovalform folgend, o.ä., angeordnet sein. Insbesondere können die LEDs die Betätigungseinrichtung umgeben, bevorzugt umschließen. Auf diese Weise kann ein Anwender auch bei schlechten Sichtverhältnissen die Betätigungseinrichtung ohne Probleme auffinden und verwenden. Die Vielzahl LEDs kann beispielsweise einen optischen Diffusor aufweisen, welcher eine Erkennbarkeit des einzelnen Leuchtmittels/LED erschwert oder gänzlich vermeidet.
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Für den Fall, dass sich Veränderungen bei der Routenplanung des Fortbewegungsmittels oder Verkehrsflussänderungen bei der Anfahrt auf das Anwenderendgerät ergeben, kann eine Aktualisierung der erwarteten Ankunftszeit dazu zum Anlass genommen werden, die durch das Anwenderendgerät visualisierte Wartezeit ebenfalls anzupassen (zu aktualisieren). Mit anderen Worten kann die Anzahl aktuell leuchtender Leuchtmittel bzw. die pro Zeiteinheit auszuschaltender Leuchtmittel des Anwenderendgerätes bzw. die Position des aktuell leuchtenden Leuchtmittels in Abhängigkeit einer aktualisierten zu erwartenden Wartezeit angepasst werden. Optional kann der Anwender über die Aktualisierung in Kenntnis gesetzt werden. Beispielsweise kann ein Signalton und/oder ein Vibrationsmuster und/oder ein Blinksignal und/oder eine Farbwechselanzeige darauf hinweisen, dass der bislang erwartete Ankunftszeitpunkt des Fortbewegungsmittels sich aufgrund aktueller Umstände geändert hat. Um den Anwender nicht zu beunruhigen, kann insbesondere für den Fall, dass die Wartezeit durch eine Anzahl pro Zeiteinheit auszuschaltender Leuchtmittel veranschaulicht wird, die aktualisierte Wartezeit auf die aktuell leuchtend verbliebenen Leuchtmittel aufgeteilt und die leuchtend verbliebenen Leuchtmittel somit (ja nach aktualisierter Wartezeit) beschleunigt und/oder verlangsamt bis zum Ablauf der aktualisierten Wartezeit nacheinander ausgeschaltet werden. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung von einem Ausschalten der Leuchtmittel bis zum Ablauf der Wartezeit die Rede ist, ist für den Fachmann selbstredend verständlich, dass die zu erwartende Wartezeit auch durch das zeitlich aufeinanderfolgende Einschalten der Leuchtmittel veranschaulicht werden kann, so dass nach Ablauf der Wartezeit sämtliche hierzu grundsätzlich vorgesehenen Leuchtmittel des erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes Licht ausschütten. Entsprechende Gegenstände sind daher ebenfalls als vom Gegenstand der beigefügten Ansprüche umfasst zu verstehen.
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Die Aktualisierung der zu erwartenden Ankunftszeit bzw. Dauer ist - wie oben beschrieben - üblicherweise mit einem nicht unerheblichen Signalisierungsaufwand verbunden, welcher die energetischen Ressourcen des erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes und einen ggf. hierzu vorgesehenen Datentarif des Anwenders beansprucht. Um den Aufwand der Aktualisierung gering zu halten, wird insbesondere vorgeschlagen, die erwartete Ankunftszeit in vordefinierten zeitlichen Abschnitten zu aktualisieren. Alternativ oder zusätzlich kann eine ereignisbasierte Aktualisierung der erwarteten Ankunftszeit/Dauer erfolgen. Beispielsweise kann nach Ablauf eines vordefinierten Prozentsatzes der ursprünglich ermittelten Wartezeit eine Anfrage an den Server bzw. die die Ankunftszeit ermittelnde Instanz gesendet werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein fester, vordefinierter Zeitraum vor Ablauf der ermittelten Wartezeit ermittelt und im Ansprechen darauf eine Anfrage zur Aktualisierung der erwarteten Ankunftszeit bzw. Dauer gesendet werden. Im Ansprechen auf den Empfang der Anfrage kann das Fortbewegungsmittel bzw. der Server eine erneute Routenberechnung anstoßen oder eine anderweitig aktualisierte erwartete Ankunftszeit ermitteln und an das Anwenderendgerät senden. Auf diese Weise wird der Anwender mit geringem Energie- und Datenkommunikationsaufwand über die stets aktuelle, zu erwartende Ankunftszeit/Wartezeit informiert.
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Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Unterscheidung von solchen Fortbewegungsmitteln und Anwenderendgeräten möglich, welche in räumlicher Nähe zueinander verwendet werden. Ein Beispiel zeigt eine mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wie folgt: Zunächst wird ein erstes Anwenderendgerät wie oben beschrieben verwendet, um ein erstes Fortbewegungsmittel herbeizurufen. Zusätzlich wird ein zweites Anwenderendgerät verwendet, um ein zweites Fortbewegungsmittel herbeizurufen. Auch das zweite Anwenderendgerät kann eine Drahtlosnachricht direkt an ein zweites Fortbewegungsmittel und/oder an einen vordefinierten Server (z.B. den oben beschriebenen Server) senden, im Ansprechen worauf das zweite Fortbewegungsmittel dem zweiten Anwenderendgerät zugeordnet wird. Um die Fortbewegungsmittel für die wartenden Anwender unterscheidbar zu machen, wird auch dem zweiten Fortbewegungsmittel und dem zweiten Anwenderendgerät eine zweite Farbinformation zugeordnet, welche sich von der ersten Farbinformation unterscheidet. Wie oben beschrieben, wird nun auch das zweite Fortbewegungsmittel zur Aussendung von Licht veranlasst, welches durch die zweite Farbinformation definiert ist. Auch das zweite Anwenderendgerät wird zur Aussendung von Licht veranlasst, dessen Farbe durch die zweite Farbinformation definiert und der vom zweiten Fortbewegungsmittel ausgestrahlten Lichtfarbe im Wesentlichen identisch ist. In Abhängigkeit der Anzahl der potentiellen Anwender wird die Verwendung des zur Verfügung stehenden Farbraumes ggf. eine Unterscheidbarkeit der Farben der ersten Farbinformation und der zweiten Farbinformation erschweren. Optional kann daher eine jeweilige Positionsinformation des ersten Anwenderendgerätes und des zweiten Anwenderendgerätes miteinander verglichen werden. Sofern die Positionen der beiden Anwenderendgeräte hinreichend stark voneinander abweichen (die Anwender sind z.B. in unterschiedlichen Straßenzügen oder gar in unterschiedlichen Stadtvierteln angeordnet), sind keine Verwechslungen der jeweils herannahenden Fortbewegungsmittel zu befürchten, selbst wenn identische Farben verwendet werden. Im Ansprechen auf eine vordefinierte räumliche Beziehung (Nähe) zwischen den beiden Anwenderendgeräten kann die zweite Farbinformation jedoch derart gewählt werden, dass ein vordefinierter farblicher Mindestabstand zur ersten Farbinformation eingehalten wird. Beispielsweise können unterschiedliche Grundfarben durch die erste und die zweite Farbinformation definiert werden, wodurch keine Verwechslungsgefahr in dem Fall besteht, dass der erste Anwender und der zweite Anwender nebeneinander (z.B. am Ausgang einer Messe, eines Kindergartens o.ä.) auf ihr jeweiliges Fortbewegungsmittel warten. Die vermiedene Verwechslungsgefahr kann gleich mehrfach zu einer Verbesserung des Services führen. Einerseits kann sichergestellt werden, dass ein von einem ersten Anwender zu einem ersten Zeitpunkt herbeigerufenes erstes Fortbewegungsmittel nicht irrtümlich von einem zweiten Anwender bestiegen wird, welcher sein zweites Fortbewegungsmittel erst zu einem späteren zweiten Zeitpunkt bestellt hatte. Andererseits kann eine etwaig vordefinierte Wunschkonfiguration des Fortbewegungsmittels besser auf den Bedarf des jeweils wartenden Anwenders abgestimmt sein. Benötigt beispielsweise ein Kindergartenkind eine Sitzerhöhung oder einen Kindersitz, welcher von einem anderen Fortbewegungsmittel nicht mitgeführt wird, kann eine Verwechslung der herannahenden Fahrzeuge durch die Anwender den Fahrtzweck vereiteln. Durch einen hinreichenden farblichen Abstand (zumindest unter einer Voraussetzung einer räumlichen Nähe des ersten Anwenders und des zweiten Anwenders) kann daher der Service der Fortbewegungsmittel bzw. ihres Betreibers gerechter und komfortabler gestaltet werden.
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Um eine Identifikation des herannahenden ersten Fortbewegungsmittels durch den Anwender möglichst frühzeitig und barrierefrei zu ermöglichen, kann eine erste Farbinformation dem ersten Anwenderendgerät und dem ihm zugeordneten ersten Fortbewegungsmittel zugeordnet werden. Beispielsweise kann eine Drahtlosnachricht an das erste Fortbewegungsmittel gesendet werden, in welcher die erste Farbinformation enthalten ist. Dies kann durch das Anwenderendgerät oder durch einen Server erfolgen. Entsprechend kann eine Drahtlosnachricht an das erste Anwenderendgerät (z.B. durch den Server oder das Fortbewegungsmittel) gesendet werden, in welchem die erste Farbinformation enthalten ist. Durch Aussenden von Licht einer der Farbinformation entsprechenden Farbe kann der Anwender anhand eines Anwenderendgerätes ermitteln, welches herannahende Fortbewegungsmittel ihm bzw. seinem Anwenderendgerät zugeordnet ist. Hierzu kann der Anwender zunächst das vom Anwenderendgerät ausgesandte Licht erblicken und anschließend die Umgebung nach dem Fortbewegungsmittel absuchen, welches Licht derselben Farbe abstrahlt. Insbesondere kann der Anwender das Anwenderendgerät in Richtung des herannahenden Fortbewegungsmittels halten, um die Farbtöne besonderes gut miteinander vergleichen zu können. Weder müssen Buchstaben entziffert noch verstanden werden, um das Fortbewegungsmittel z.B. anhand einer Nummerntafel zu identifizieren. Insbesondere bei Dunkelheit kann das vom Fortbewegungsmittel ausgesandte Licht leicht von weitem erkannt werden, so dass der Anwender ggf. die Straßenseite wechseln kann, um frühestmöglich zuzusteigen. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung von „Licht einer vordefinierten Farbe“ gesprochen wird, so sei hierunter auch ein vordefinierter zeitlicher Farbverlauf, ein vordefinierter zeitlicher Intensitätsverlauf und/oder ein vordefiniertes räumliches Lichtverteilungsmuster zu verstehen, welches sowohl vom Anwenderendgerät des Anwenders als auch vom Fortbewegungsmittel entsprechend wiedergegeben werden kann. Es ist selbstverständlich, dass das zur Identifikation in Abhängigkeit der Farbinformation ausgesandte Licht dasjenige sein oder ergänzen kann, welches zur Veranschaulichung der Wartezeit vom erfindungsgemäßen Anwenderendgerät abgestrahlt wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Anwenderendgerät vorgeschlagen, welches in einem oben beschriebenen Verfahren verwendet werden kann. Das Anwenderendgerät kann als Smartphone, Handsender, o.ä., ausgestaltet sein. Insbesondere ist eine robuste, geringvolumige und kostengünstige Hardwarekonfiguration zu wählen, welche eine Betätigungseinrichtung, eine Positionsermittlungseinrichtung, eine Sendeempfangseinrichtung und eine Auswerteeinheit (z.B. ein Mikrocontroller, ein programmierbarer Prozessor, o.ä.) aufweist. Zusätzlich sind Leuchtmittel vorgesehen, welche Licht einer vordefinierbaren Farbe ausschütten können. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, in Verbindung mit der Betätigungseinrichtung (z.B. ein Druckknopf) eine Anwendereingabe entgegenzunehmen. Durch die Anwendereingabe äußert der Anwender des erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes den Wunsch, ein Fortbewegungsmittel aus einem vordefinierten Pool von Fortbewegungsmitteln herbeizurufen. Die Sendeempfangseinrichtung (z.B. umfassend eine Antenne) ist eingerichtet, im Ansprechen auf die Anwendereingabe in Verbindung mit der Positionsermittlungseinrichtung eine Drahtlosnachricht zum Herbeirufen eines ersten Fortbewegungsmittels auszusenden. Die Drahtlosnachricht kann beispielsweise an einen Server gesendet werden, welcher die Vermittlung zwischen dem Anwenderendgerät und dem Fortbewegungsmittel übernimmt. Zudem ist die Sendeempfangseinrichtung eingerichtet, eine Bestätigung einer Zuordnung des ersten Fortbewegungsmittels zu dem ersten Anwenderendgerät und optional eine erste Farbinformation zu erhalten/zu empfangen. Auf diese Weise wird quittiert, dass das erste Fortbewegungsmittel dem Ruf des ersten Anwenderendgerätes folgt und keine anderen Fahrgäste bedient. Das erfindungsgemäße Anwenderendgerät ist eingerichtet, eine zu erwartende Ankunftszeit bzw. Dauer bis zum Eintreffen des Fortbewegungsmittels beim Anwenderendgerät zu ermitteln. Hierzu kann das Anwenderendgerät selbstständig eine eigene Position und eine aktuelle Position des Fortbewegungsmittels miteinander vergleichen und (z.B. in Verbindung mit digitalem Kartenmaterial und/oder Verkehrsflussanalysedaten) die zu erwartende Ankunftszeit ermitteln. Dieser Vorgang kann alternativ oder zusätzlich auf einem Server und/oder in dem erwarteten Fortbewegungsmittel erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das Anwenderendgerät eingerichtet sein, eine Drahtlosnachricht (vom Fortbewegungsmittel und/oder vom Server) zu empfangen und aus dieser die zu erwartende Ankunftszeit bzw. Dauer bis zum Eintreffen des Fortbewegungsmittels zu ermitteln. In Abhängigkeit der aktuellen Tageszeit kann nun die Wartezeit für den Anwender ermittelt werden, zu dessen Veranschaulichung erfindungsgemäß eine entsprechende Anzahl leuchtender Leuchtmittel im Anwenderendgerät verwendet wird. Mit anderen Worten wird die vordefinierte Anzahl Leuchtmittel elektrisch angesteuert. Alternativ oder zusätzlich kann die Wartezeit durch eine Anzahl pro Zeiteinheit auszuschaltender Leuchtmittel (z.B. ausgehend von einer Ansteuerung sämtlicher hierzu vorgesehener Leuchtmittel) oder eine Anzahl pro Zeiteinheit einzuschaltender Leuchtmittel (ausgehend von einem Zustand, in welchem sämtliche hierzu vorgesehene Leuchtmittel ausgeschaltet sind) veranschaulicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine vordefinierte Position eines einzigen Leuchtmittels oder einer vordefinierten (insbesondere unveränderlichen) Gruppe von Leuchtmitteln entsprechend einem Zeiger einer Uhr zur Anzeige der Wartezeit verwendet werden.
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In Abhängigkeit der empfangenen Farbinformation kann das Leuchtmittel zudem eingerichtet sein, Licht auszusenden, dessen Farbe durch die Farbinformation definiert ist, wodurch eine optische Zuordnung zwischen dem Anwenderendgerät und dem Fortbewegungsmittel erfolgt. Zusammenfassend ist das Anwenderendgerät eingerichtet, im Ansprechen auf das Senden einer Drahtlosnachricht an einen Fahrdienst eine Zeitinformation kennzeichnend eine Wartezeit vom Fahrdient zugeordnet zu bekommen und die Wartezeit bis zum Eintreffen des Fortbewegungsmittels durch ein vordefiniertes Zeitverhalten einzeln angesteuerter LEDs anzuzeigen. Sofern dem zugeordneten Fortbewegungsmittel dieselbe Farbinformation mitgeteilt wird, kann das erfindungsgemäße Anwenderendgerät in Verbindung mit dem Fortbewegungsmittel dieselben Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile verwirklichen, wie sie in Verbindung mit dem o.g. Verfahren ausgeführt worden sind.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches Instruktionen aufweist, welche, wenn sie auf einer Auswerteeinheit eines Anwenderendgerätes gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgeführt werden, die Auswerteeinheit veranlassen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann eine CD, eine DVD, ein Flash-Speicher, eine ROM/RAM, eine Blu-ray-Disc, etc., sein.
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Gemäß einem sechsten Erfindungsaspekt wird eine Signalfolge vorgeschlagen, welche Instruktionen repräsentiert, welche, wenn sie auf einer Auswerteeinheit eines Anwenderendgerätes gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgeführt werden, die Auswerteeinheit veranlassen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Auf diese Weise wird auf die Bereitstellung der das erfindungsgemäße Verfahren repräsentierenden Instruktionen auch für den Fall unter Schutz gestellt, dass die zu ihrer dauerhaften Speicherung erforderlichen Datenspeicher außerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche angeordnet sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Merkmalskombinationen der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Szenarios, in welchem zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes zum Herbeirufen zweier Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Fortbewegungsmittel unter Verwendung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Servers in einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden;
- 2 eine teilweise freigeschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes;
- 3 bis 10 unterschiedliche Betriebszustände von Leuchtmitteln eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes zur Veranschaulichung einer Wartezeit oder eines Ablaufes der Wartezeit; und
- 11 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein Schulkind 1 als ersten Anwender, welches ein autonom fahrfähiges Fortbewegungsmittel 10 zur Anfahrt seiner Behausung 17 als Zielort verwenden möchte und einen Rentner 2 als zweiten Anwender, welcher einen rollstuhlgeeigneten, bemannten Krankentransportwagen 11 herbeirufen möchte, um ein Seniorenheim 18 als Zielort anzufahren, an einer Position 16. Das Schulkind 1 hat ein Smartphone 15 mittels Bluetooth mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Anwenderendgerät 3 gekoppelt, wobei das Smartphone 15 im Stande ist, die aktuelle Position des Schulkindes 1 mit Hilfe eines Satelliten 13 zu bestimmen. Über die Kopplung ist auch das Anwenderendgerät 3 über die aktuelle Position 16 des Schulkindes 1 informiert. Um das autonom fahrende Fortbewegungsmittel 10 herbeizurufen, drückt das Schulkind 1 einen Knopf 5 als Betätigungseinrichtung des Anwenderendgerätes 3, im Ansprechen worauf dieses eine Drahtlosnachricht über einen Sendemasten 8 an einen Server 7 sendet, welcher vom Betreiber der Fortbewegungsmittel 10, 11, 12 bereitgestellt ist.
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Der Server 7 ermittelt, dass das Fortbewegungsmittel 10 dem Schulkind 1 nächstgelegen und zur Erfüllung der Fahraufgabe geeignet ausgestaltet ist. Zusätzlich ermittelt der Server 7, auf welcher Route das Fortbewegungsmittel 10 zum Schulkind 1 fahren wird und welche Reisezeit hierfür zu veranschlagen ist. Optional kann hierbei auch auf aktuelle Verkehrsdaten/Verkehrsflussdaten zugegriffen werden. Die ermittelte Reisezeit wird anschließend über eine Drahtlosnachricht vom Server über den Sendemast 8 an das Anwenderendgerät 3 des Schulkindes 1 gesendet, welches im Ansprechen darauf durch Ansteuerung einzelner LEDs des Leuchtmittels 6 eine Anzeige erzeugt, welche die Wartezeit repräsentiert. Beispielsweise wird hierbei eine abnehmende Anzahl leuchtender Leuchtmittel entsprechend den 3 bis 6 verwendet, um dem Schulkind 1 zu signalisieren, wann es spätestens (wieder) an der Position 16 zu erscheinen und dem Fortbewegungsmittel 10 zuzusteigen hat. Kurze Zeit darauf erhält der Server 7 vom Anwenderendgerät 4 des Rentners 2 die Anfrage, einen Krankentransportwagen 11 zu schicken, wobei das Anwenderendgerät 4 die aktuelle Position des Rentners 2 selbstständig (mittels einer nicht dargestellten Positionsermittlungseinrichtung) unter Verwendung des Satelliten 13 ermittelt und eine entsprechende Information in die Drahtlosnachricht an den Server 7 eingeschlossen hat. Auch für den Krankentransportwagen 11 wird in Abhängigkeit digitalen Kartenmaterials und optional unter Verwendung von Verkehrsdaten/Verkehrsflussdaten eine geeignete Route und eine erwartete Ankunftszeit durch den Server 7 errechnet und über den Sendemast 8 das Anwenderendgerät 4 des Rentners 2 gesendet. Mittels einzelner LEDs innerhalb des Leuchtmittels 6 wird anschließend dem Rentner 2 durch veränderliche Positionen zweier LEDs entsprechend den 7 bis 10 veranschaulicht, wann der Krankentransportwagen 11 beim Rentner 2 eintreffen wird.
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Der Server 7 ermittelt zudem auch die vordefinierte räumliche Nähe zwischen dem Schulkind 1 und dem Rentner 2, schließt daraus auf eine Verwechslungsgefahr für den Fall, dass die herannahenden Fahrzeuge 10, 11 einander ähnliche Farbinformationen erhalten und sucht nach einer Farbinformation für den Krankentransportwagen 11, welche sich hinreichend deutlich von derjenigen Farbinformation unterscheidet, welche an das automatisiert fahrfähige Fortbewegungsmittel 10 gesendet wurde. Entsprechend empfängt das automatisiert fahrfähige Fortbewegungsmittel 10 über eine Antenne 19 als Sendeempfangseinrichtung den Fahrauftrag und die Farbinformation, im Ansprechen auf welche ein elektronisches Steuergerät 14 als Auswerteeinheit eine Rundumleuchte 23 als Leuchtmittel veranlasst, bei Annäherung an das Schulkind 1 auf 100m die Rundumleuchte 23 in Abhängigkeit der Farbinformation zum Aussenden farbigen Lichts in die Umgebung des Fortbewegungsmittels 10 zu verwenden. Das Anwenderendgerät 3 empfangt eine erwartete Ankunftszeit des Fortbewegungsmittels 10 an der Position 16 und die identische Farbinformation, im Ansprechen worauf ein den Druckknopf 5 umgebendes Leuchtmittel 6 in einer der Farbinformation entsprechenden Farbe erstrahlt. Anschließend erhält auch das Anwenderendgerät 4 eine erwartete Ankunftszeit des Krankentransportwagens 11 und die dem Krankentransportwagen 11 zugesandte Farbinformation.
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Schließlich wird festgestellt, dass sich der Krankentransportwagen 11 auf ca. 100m der Position 16 des Rentners 2 genähert hat und nach dem Passieren eines Gebäudes 9 eine optische Achse zum Rentner 2 besteht, im Ansprechen worauf die Rundumleuchte 23 Licht mit einer Farbe aussendet, welche durch die empfangene Farbinformation definiert ist. Entsprechendes gilt für das Leuchtmittel 6 des Anwenderendgerätes 4, wodurch der Rentner 2 den herannahenden Krankentransportwagen 11 als für sich bestimmt identifizieren und vom ebenfalls herannahenden automatisiert fahrfähigen Fortbewegungsmittel 10 unterscheiden kann. Auch der Leuchtring 6 des Anwenderendgerätes 4 zeigt durch eine abnehmende Anzahl angesteuerter LEDs die abnehmende Zeitdauer bis zum erwarteten Ankunftszeitpunkt.
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2 zeigt eine teilweise frei geschnittene Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes 3. Eine Öse 24 ermöglicht eine einfache und sichere Befestigung des Anwenderendgerätes 3 am Schlüsselbund, an einer Gürtelschlaufe, o.ä., des jeweiligen Anwenders, um sicherzugehen, dass der Anwender das Anwenderendgerät 3 nicht verlieren kann. Das Anwenderendgerät 3 kann also als Schlüsselanhänger ausgeführt sein. Ein Druckknopf 5 als Betätigungseinrichtung ist von einem Leuchtring 6 umgeben, dessen Diffusor anteilig freigeschnitten ist, um dahinter gelegene, in Kreisringform linienförmig angeordnete LEDs 6a zu zeigen. Die LEDs 6a werden mittels eines programmierbaren Prozessors 20 als Auswerteeinheit angesteuert, sobald dem Anwenderendgerät 3 ein Fortbewegungsmittel zugeordnet worden ist. Entsprechende Informationen kann der programmierbare Prozessor 20 über eine Antenne 22 zur terrestrischen Mobilkommunikation bzw. zum Empfang von Wi-Fi-Signalen ermitteln. Eine GPS-Antenne 21 ist als Positionsermittlungseinrichtung vorgesehen und informationstechnisch ebenfalls mit dem programmierbaren Prozessor 20 verbunden. Aufgrund der einfachen Hardware, welche auf ein herkömmliches Display verzichtet, kann ein (nicht dargestellter) Energiespeicher des Anwenderendgerätes 3 besonders klein ausfallen und schnell (z.B. induktiv) geladen werden. Das Anwenderendgerät 3 kann über eine USB-Buchse 25 programmiert werden, wodurch ein berechtigter Anwender Abholorte und Zielorte (insbesondere in Abhängigkeit von Wochentags- und/oder Tageszeitfenstern) für das Anwenderendgerät 3 vordefinieren kann. Eine entsprechende Programmierung kann selbstverständlich auch über die Antenne 22 erfolgen.
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Die 3 bis 6 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Anwenderendgerätes 3 in Form eines Schlüsselanhängers, dessen Hardware dem in Verbindung mit 2 diskutierten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen entspricht. In 3 werden sämtliche Leuchtdioden (nicht dargestellt) des Leuchtmittels 6 angesteuert, so dass der um den Druckknopf 5 angeordnete Ring vollständig illuminiert ist. Die Anzahl der eingeschalteten LEDs kann statisch die Wartezeit veranschaulichen, wobei ein vollständig illuminierter Ring beispielsweise für eine Wartezeit z.B. von einer Stunde, einer halben Stunde oder einer Viertelstunde stehen kann. Die 4 bis 6 zeigen das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel, wobei das Leuchtmittel 6 nur anteilig eingeschaltet ist (mit zunehmender Figurenordnungszahl abnehmend). Die jeweils dargestellten Konfigurationen können entweder zur Darstellung der übermittelten/ermittelten Wartezeit gelten oder einen jeweiligen Zustand darstellen, welcher mit zunehmendem Ablauf der Wartezeit eintritt.
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Die 7 bis 10 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes 3, bei welchem das den Druckknopf 5 umgebende Leuchtmittel 6 zwei leuchtende Positionen (siehe 8 und 9) entwickelt, welche sich anschließend dem Anwender zugewandt überlagern/miteinander verschmelzen (10), um den Ablauf der ermittelten Wartezeit zu veranschaulichen.
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11 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herbeirufen eines ersten Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird eine Anwendereingabe mittels einer Betätigungseinrichtung eines erfindungsgemäßen Anwenderendgerätes empfangen, mit welcher der Anwender ein Fortbewegungsmittel an eine vordefinierte Position ordert. Die Position kann beispielsweise aufgrund einer Tageszeit festgelegt sein oder durch die aktuelle Position des Anwenderendgerätes definiert werden. Im Ansprechen darauf wird in Schritt 200 eine Positionsbestimmung des ersten Anwenderendgerätes veranlasst, um den Startpunkt der Fahrt des Anwenders für das Fortbewegungsmittel zu ermitteln. Hierzu kann das Anwenderendgerät eine Drahtloskommunikationsverbindung mit dem Smartphone des Anwenders aufbauen, welches ein Ortungsmodul zur satellitenbasierte Ortung umfasst. In Schritt 300 wird die ermittelte Position in Datenform codiert und in Schritt 400 in Verbindung mit einer Drahtlosnachricht an einen Server eines Mobilitätsdiensteanbieters gesendet. In Schritt 500 wird ein Fortbewegungsmittel, welches sich für einen vom Anwender definierten Fahrtzweck eignet, ausgewählt und das Fortbewegungsmittel dem Anwenderendgerät zugeordnet. In Schritt 600 wird anschließend eine erwartete Ankunftszeit bzw. eine Dauer bis zum Eintreffen des Fortbewegungsmittels beim Anwenderendgerät ermittelt. Hierzu kann der Server digitales Kartenmaterial, die Positionen des Fortbewegungsmittels sowie des Anwenderendgerätes und optional auch Verkehrsdaten/Verkehrsflussdaten heranziehen. In Schritt 700 wird die erwartete Ankunftszeit bzw. Dauer an das Anwenderendgerät kommuniziert. Auch hierzu kann eine Drahtloskommunikationsverbindung verwendet werden und die Zeit/Dauer beispielsweise unter Vermittlung eines terrestrischen Mobilkommunikationsnetzes/per WLAN an das Anwenderendgerät gesendet werden. In Schritt 800 wird schließlich eine auf Basis der Ankunftszeit bzw. Dauer ermittelte Wartezeit, auf welche der Anwender sich bis zur Ankunft des Fortbewegungsmittels einstellen muss, mittels einer für die Anzeige der Wartezeit vordefinierten Anzahl leuchtender Leuchtmittel angezeigt. Mit anderen Worten wird zunächst die Gesamtheit der in dem Anwenderendgerät enthaltenen Leuchtmittel zum Leuchten gebracht und linear absteigend bis zum Ablauf der Wartezeit schrittweise abgeschaltet, wodurch sich ein sanduhr-ähnliches Verhalten ohne ein Erfordernis seitens des Anwenders, die Uhr oder Buchstaben/Zahlen lesen zu können, ergibt. In Schritt 900 wird ermittelt, dass die erwartete Ankunftszeit erreicht ist. Da zu diesem Zeitpunkt noch kein /Kurzstrecken(funk)-Kommunikationssignal vom Fortbewegungsmittel beim Anwenderendgerät eingegangen ist, wird in Schritt 900 im Anwenderendgerät ermittelt, dass Bedarf zur Aktualisierung der zu erwartenden Ankunftszeit des Fortbewegungsmittels besteht. In Schritt 1000 wird daher eine Anfrage zum Erhalt einer aktualisierten erwarteten Ankunftszeit durch das Anwenderendgerät ausgesandt. Im Ansprechen auf den Empfang der Anfrage wird in Schritt 1100 im Server die erwartete Ankunftszeit aktualisiert und in Abhängigkeit der aktualisierten Ankunftszeit in Schritt 1200 eine aktualisierte erwartete Ankunftszeit bzw. Dauer an das Anwenderendgerät kommuniziert. In Schritt 1300 wird im Ansprechen darauf die Anzahl aktuell leuchtender Leuchtmittel derart angepasst, dass die Summe der aktuell leuchtenden Leuchtmittel erneut die zu erwartende Wartezeit veranschaulicht. Mit anderen Worten wird die Anzahl leuchtender Leuchtmittel so gewählt, dass eine Zeiteinheit, welche durch ein jeweiliges leuchtendes Leuchtmittel symbolisiert wird, multipliziert mit der Anzahl leuchtender Leuchtmittel die aktuelle Wartezeit ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schulkind
- 2
- Rentner
- 3,4
- Anwenderendgerät
- 5
- Druckknopf
- 6
- Leuchtring
- 6a
- LEDs
- 7
- Server
- 8
- Sendemast
- 9
- Gebäude
- 10
- automatisiert fahrfähiges Fortbewegungsmittel
- 11
- Krankentransportwagen
- 12
- Fortbewegungsmittel
- 13
- Satellit
- 14
- elektronisches Steuergerät
- 15
- Smartphone
- 16
- aktuelle Position Schulkind/Rentner
- 17
- Behausung
- 18
- Seniorenheim
- 19
- GPS-Antenne
- 20
- programmierbarer Prozessor
- 21
- GPS-Antenne
- 22
- Antenne
- 23
- Rundumleuchte
- 24
- Öse
- 25
- USB-Buchse
- 100-1500
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016004260 U1 [0004]
- DE 102015209190 A1 [0005]