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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, welches einen Autopiloten, eine Sensoreinrichtung zum Erfassen von Kommunikationspartnern und eine Kommunikationseinrichtung zum Austausch von adressierten Koordinationssignalen mit Kommunikationspartnern umfasst.
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Die Koordination der einzelnen Verkehrsteilnehmer untereinander erfolgt üblicherweise neben der Nutzung von technischen Mitteln, wie der Hupe oder der Blinkeinrichtung, auch über nonverbale Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern, wozu beispielsweise die Gestik und Mimik gehören. So können Verkehrsteilnehmer durch Blickkontakt erkennen, dass sie von einem anderen Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wurden und dieser sie in seinen nächsten Handlungen berücksichtigen wird. Ebenso ist es möglich, dass Verkehrsteilnehmer sich über Handzeichen koordinieren. Dies ist insbesondere in komplexen Verkehrssituationen notwendig, beispielsweise wenn die Vorfahrtsreihenfolge nicht sofort ersichtlich ist. Durch die Herstellung eines Blickkontakts oder die Richtung einer Geste ist es möglich, bestimmte Kommunikationspartner zu adressieren. Verkehrsteilnehmer können somit gezielt einzelnen Verkehrsteilnehmern individuelle Koordinationssignale übermitteln.
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Im Fall eines autopilotgesteuerten Kraftfahrzeugs ist es anderen Verkehrsteilnehmern nicht möglich, durch Blickkontakt eine Bestätigung darüber zu erhalten, ob sie von dem Autopilot registriert wurden und in dessen Handlungen berücksichtigt werden. Es ist für sie auch nicht einmal ersichtlich, ob das Kraftfahrzeug durch einen Autopiloten oder einen menschlichen Fahrer gesteuert wird. Es ist ebenso nicht möglich, dass sich andere Verkehrsteilnehmer durch nonverbale Kommunikation mit dem Autopiloten abstimmen. Indem diese Möglichkeiten der Kommunikation bei einem Autopiloten entfallen, wird eine Koordination der Verkehrsteilnehmer mit dem Autopiloten beeinträchtigt. Dies kann insbesondere für Radfahrer und Fußgänger zu unübersichtlichen oder gefährlichen Situationen führen. Dazu kommt, dass auch immer mehr pilotierte Kraftfahrzeuge elektrisch fahren werden. Ein Fußgänger kann somit nicht mehr an den Motorgeräuschen erkennen, dass das Fahrzeug bald losfahren wird.
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Die
DE 10 2014 110 958 A1 beschreibt ein System, welches es Fahrern eines Fahrzeugs und Fußgängern ermöglicht, miteinander mittels zweier Geräte über einen drahtlosen Kommunikationskanal zu kommunizieren und insbesondere Warnungen zu übermitteln. Zudem kann das Fahrzeug über ein akustisches und/oder ein visuelles Warnsystem verfügen. Dieses System informiert den Fußgänger jedoch nicht über seine Erfassung durch das Fahrzeug. Zudem enthalten die akustischen und visuellen Warnsignale kein Adressierungsmerkmal, um den Kommunikationspartner, für den das Signal bestimmt ist, zu adressieren.
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Die
DE 10 2011 118 966 A1 beschreibt ein Kommunikationsgerät für einen Verkehrsteilnehmer, insbesondere für ein Fahrzeug oder einen Fußgänger, offenbart sowie ein Verfahren zur Vermeidung einer Kollision. Das Kommunikationsgerät ist dazu ausgelegt, Informationen über eine aktuelle Geschwindigkeit eines Verkehrsteilnehmers drahtlos auszusenden oder/und zu empfangen und auszuwerten.
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Die
DE 10 2014 011 811 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Beleuchtungssystem offenbart, das durch die Darstellung eines Lichtmusters andere Verkehrsteilnehmer über einen aktivierten Autopiloten informiert und Koordinationssignale in Form von auf dem Boden projizierten Muster für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Zusätzlich ist das Fahrzeug dazu eingerichtet, durch eine Sensoreinrichtung andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen und das Muster daraufhin zu verändern, wodurch andere Verkehrsteilnehmer über ihre Erfassung informiert werden. Auch dieses Muster enthält kein Adressierungsmerkmal, welches den Empfänger des Signals beinhaltet.
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Die
DE 10 2013 226 336 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen und Menschen. In einer Ausführungsform erfolgt eine Darstellung von bildlichen Informationen mittels einer optischen Ausgabeeinheit auf einer äußeren Oberfläche eines Fahrzeugs.
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In der
DE 10 2014 219 665 A1 ist eine Fahrzeugsteuervorrichtung beschrieben, welche mit einem portablen Endgerät kommuniziert.
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In der
US 2009/0002197 A1 ist eine Warnanlage beschrieben. Dabei ist es vorgesehen, dass ein Fahrzeug Signale versendet, welche zur Ausgabe eines Warnsignals auf einem Mobiltelefon führen.
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Die
DE 10 2012 003 776 B3 beschreibt ein Verfahren zum Identifizieren eines Fahrzeugs bei einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation.
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Die
DE 10 2017 113 260A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sicherheitswahrnehmung und Warnung zwischen Fahrzeugen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung bereitzustellen, welche es einem Autopiloten ermöglicht, ein Koordinationssignal an einen vorbestimmten Verkehrsteilnehmer zu übermitteln.
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Durch die Erfindung ist ein Kraftfahrzeug mit einem Autopiloten bereitgestellt. Das Kraftfahrzeug weist eine Sensoreinrichtung und eine Kommunikationseinrichtung auf. Die Sensoreinrichtung ist dazu eingerichtet, zumindest einen Kommunikationspartner zu erfassen. Dies kann beispielsweise mittels Infrarotstrahlung, Licht oder Radar erfolgen. Insbesondere ist die Sensoreinrichtung dazu ausgelegt, die Art des Kommunikationspartners sowie individuelle äußere und/oder funkbasierte Merkmale des Kommunikationspartners zu erfassen, welche für eine Adressierung des Kommunikationspartners verwendet werden können. Beispielsweise kann es sich hierbei um das Kennzeichen, die Lack- oder Kleidungsfarbe, die Herstellermarke und/oder die Silhouette handeln. Die Sensoreinrichtung leitet Informationen über erfasste Kommunikationspartner an den Autopiloten weiter. Bei einem Kommunikationspartner handelt es sich beispielsweise um einen anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere um einen Fußgänger, einen Radfahrer, oder ein anderes Fahrzeug. Es kann sich jedoch bei dem Kommunikationspartner um ein Kommunikationsgerät handeln, welches für einen Signalaustausch mit der Kommunikationseinrichtung eingerichtet ist. Dabei kann es sich beispielsweise um eine spezielle Verkehrseinrichtung, ein mobiles Kommunikationsgerät, wie ein Smartphone oder eine Smartwatch, handeln. Auch eine Brille zur Darstellung einer augmentierten virtuellen Realität kann ein Kommunikationspartner sein. Der Autopilot ist dazu eingerichtet, einen Signalaustausch eines Koordinationssignals über die Kommunikationseinrichtung einzuleiten oder zu registrieren. Mit anderen Worten sind der Autopilot und die Sensoreinrichtung befähigt, über die Kommunikationseinrichtung durch ein Koordinationssignal mit einem Kommunikationspartner zu kommunizieren.
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Die Kommunikationseinrichtung ist zum kabellosen Signalaustausch von zumindest einem Koordinationssignal mit zumindest einem Kommunikationspartner ausgelegt und umfasst eine Steuereinheit, welche dazu eingerichtet ist, die Ausgabe von Koordinationssignalen zu steuern.
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Ein Koordinationssignal dient der kabellosen Abstimmung im Straßenverkehr mit dem zumindest einen Kommunikationspartner. Das zumindest eine Koordinationssignal weist ein Adressierungsmerkmal auf, welches den zumindest einen von der Sensoreinrichtung erfassten Kommunikationspartner, für welchen das Koordinationssignal bestimmt ist, identifiziert. Somit ist es möglich, dass das Koordinationssignal gezielt an einen oder mehrere Kommunikationspartner übermittelt wird und/oder von diesem als an ihn gerichtet erkannt wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass auch bei Anwesenheit mehrerer potentieller Kommunikationspartner eine Abstimmung mit dem zumindest einen ausgewählten Kommunikationspartner möglich ist. Dadurch lassen sich mögliche Missverständnisse vermeiden, weil durch das Adressierungsmerkmal genau angegeben ist, welcher Kommunikationspartner der Empfänger oder Adressat des Koordinationssignals ist.
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Die Kommunikationseinrichtung ist dazu eingerichtet, die erfolgreiche Erfassung des zumindest einen Kommunikationspartners durch die Sensoreinrichtung über ein Erfassungssignal an diesen zu übermitteln. Erfassungssignale sind eine Untergruppe der Koordinationssignale. Mit anderen Worten wird der zumindest eine Kommunikationspartner über seine erfolgreiche Erfassung durch mittels eines Erfassungssignals informiert. Beispielsweise kann die Außenleuchteinrichtung dazu eingerichtet sein, eine Leuchte, welche in Richtung eines Radfahrers ausgerichtet ist, aufleuchten zu lassen, sobald dieser von der Sensoreinrichtung erfasst ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der zumindest eine Kommunikationspartner in Kenntnis darüber ist, ob er von der Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst ist. In diesem Fall kann er davon ausgehen, dass er in zukünftigen Handlungen des Autopiloten berücksichtigt wird. Beispielsweise wird ein Radfahrer, der kein Erfassungssignal von dem Kraftfahrzeug erhalten hat, seine Fahrweise entsprechend vorsichtiger gestalten. So wird dieser beispielsweise nicht an dem Kraftfahrzeug vorbei fahren, wenn dieses eine Fahrtrichtungsänderung nach rechts ankündigt.
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Die Kommunikationseinrichtung umfasst eine Außenleuchteinrichtung. Die Außenleuchteinrichtung ist dazu ausgelegt, Leuchtsignale an Kommunikationspartner abzugeben, und kann Anzeigen, Bildschirme, Projektoren und/oder Leuchten umfassen. Bevorzugter Weise umfasst die Außenleuchteinrichtung mehrere Elemente, welche zudem in verschiedene Richtungen orientiert sind. Als Adressierungsmerkmal kann eine Richtung des zumindest einen Kommunikationspartners verwendet werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass auch ein Koordinationssignal, welches über die Außenleuchteinrichtung wiedergegeben wird, an den zumindest einen Kommunikationspartner adressiert werden kann. Somit ist es insbesondere möglich, den zumindest einen Kommunikationspartner gezielt zu kontaktieren, auch wenn dieser nicht über ein Kommunikationsgerät verfügt, welches zur Kommunikation mit der Funkeinrichtung des Kraftfahrzeugs eingerichtet ist.
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Die Außenleuchteinrichtung umfasst eine Anzeige, die eine Blickschutzfolie aufweist, welche einen Blickwinkel auf die Anzeige einschränkt, sodass sie nur von Kommunikationspartnern gesehen werden kann, welche sich in einem zugeordneten Bereich befinden.
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Das Kraftfahrzeug kann derart gestaltet sein, dass zumindest ein Koordinationssignal Handlungsabsichten und/oder Befehle des Autopiloten an andere Verkehrsteilnehmer beinhaltet. Somit kann der Autopilot einen Kommunikationspartner über die demnächst von ihm eingeleiteten Prozesse informieren und/oder einem Kommunikationspartner Anweisungen erteilen. Dadurch ist es möglich, dass sich der zumindest eine Kommunikationspartner mit dem Autopiloten abstimmt und seine nächsten Schritte dementsprechend planen kann. Insbesondere kann das Signal derart gestaltet sein, dass es von Autopiloten anderer Kraftfahrzeuge interpretiert werden kann.
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In einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs ist die Außenleuchteinrichtung dazu ausgelegt, als Adressierungsmerkmal eine kommunikationspartnerspezifische visuelle Darstellung zu verwenden. Die kommunikationspartnerspezifische visuelle Darstellung kann ein Piktogramm, ein Identifikationsbild oder einen kommunikationspartnerspezifischen Text beinhalten. Bei dem Identifikationsbild kann es sich beispielsweise um ein Bild handeln, welches von dem Kommunikationspartner bestimmt wurde. Um die Anonymität des Kommunikationspartners zu wahren, kann es sich um ein Bild ohne Merkmale handeln, welche eine Identifikation der Person durch Ditte ermöglichen. Bevorzugter Weise beinhaltet die Darstellung ein Identifikationsbild oder einen Kommunikationspartnerspezifischen Text, wie beispielsweise den Namen des Kommunikationspartners, dessen Kennzeichen oder einen persönlichen anonymisierten Code, wodurch die persönlichen Daten des Kommunikationspartners geschützt bleiben. Diese Inhalte können beispielsweise im Rahmen eines Anfrageverfahrens von dem zumindest einen Kommunikationspartner an das Kraftfahrzeug übermittelt werden Ein solches Anfrageverfahren kann funkbasiert sein. Für den Fall, dass der Kommunikationspartner nicht über ein entsprechendes Kommunikationsgerät verfügt, oder einer Weitergabe seiner persönlichen Daten widerspricht, kann ein von der Sensoreinrichtung erfasstes äu-ßeres Merkmal des Kommunikationspartners als Adressierungsmerkmal verwendet werden. So können beispielsweise Koordinationssignale an einen Radfahrer über ein Radfahrerpiktogramm adressiert werden, welches optional um zumindest ein weiteres Merkmale, wie beispielsweise die Farbe der Jacke, ergänzt werden kann.
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In einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs umfasst die Kommunikationseinrichtung eine Funkeinrichtung. Die Funkeinrichtung dient der Funkkommunikation mit dem zumindest einen Kommunikationspartner. Dabei kann es sich beispielsweise um eine für Bluetooth, WLAN oder LTE-Direkt ausgelegte Einrichtung handeln. Als Adressierungsmerkmal enthalten die Koordinationssignale einen Identifikationscode. Dieser ist dem zumindest einen Kommunikationspartner eindeutig zugeordnet. Dabei kann es sich beispielsweise um die International Mobile Equipment Identity (IMEI) eines Mobiltelefons, eine Macadresse oder eine digitale Nutzerkennung handeln. Somit ist die Adressierung des zumindest einen Kommunikationspartners eindeutig möglich. Der Identifikationscode des zumindest einen Kommunikationspartners kann beispielsweise über eine Anfrage der Funkeinrichtung an den zumindest einen Kommunikationspartner erhalten werden. Es ist jedoch auch möglich, dass der Identifikationscode fortdauernd von dem zumindest einen Kommunikationspartner ausgesandt wird. Es kann ebenso möglich sein, den Identifikationscode von einer Zentraleinrichtung abzufragen. Im Rahmen dieser Anfrage kann der Zentraleinrichtung ein durch die Sensoreinrichtung am Kommunikationspartner erfasstes Merkmal, wie beispielsweise das Kennzeichen oder die Position, des zumindest einen Kommunikationspartners übermittelt werden. Anhand des Merkmals kann die Zentraleinrichtung den Identifikationscode des zumindest einen Kommunikationspartners in einer Datenbank abfragen. Der Identifikationscode kann dann durch die Zentraleinrichtung an die Funkeinrichtung übertragen werden. Bevorzugter Weise werden zumindest bestimmte Signale in verschlüsselter und/oder digital signierter Form übertragen.
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In einer Ausführung ist es vorgesehen, dass ein Erfassungssignal als Darstellung eines Augenpaares wiedergegeben wird. Die Darstellung erfolgt durch die Außenleuchteinrichtung. Wird in einem bestimmten örtlichen Bereich, welcher der Darstellung zugeordnet ist, keine Kommunikationspartner erfasst, so umfasst die Darstellung eine Abbildung eines geschlossenen Augenpaares. Befindet sich in dem Bereich zumindest ein erfolgreich erfasster Kommunikationspartner, so umfasst die Darstellung eine Abbildung eines geöffneten Augenpaares. Bevorzugt befindet sich die dafür vorgesehene Anzeige an einem der Seitenfenster, insbesondere an einer für Radfahrer gut einsehbaren Position. Die Darstellung kann so gestaltet sein, dass das Augenpaar in Richtung des zumindest einen erfassten Kommunikationspartners blickt. Mit anderen Worten sind in diesem Fall zumindest die Pupillen in Richtung des erfassten Kommunikationspartner ausgerichtet. Dadurch weist das Erfassungssignal ein weiteres Adressierungsmerkmal auf.
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In einer möglichen Ausführung ist die Kommunikationseinrichtung dazu ausgelegt, nach der Erfassung eines, von einem Kommunikationsgerät des zumindest einen Kommunikationspartners ausgesandten, spezifischen Anfragesignals, eine Antwort an diesen zu übermitteln. Diese Antwort kann eine Handlungsabsicht des Autopiloten oder den Erfassungszustand des zumindest einen anfragenden Kommunikationspartners beinhalten. Mit anderen Worten ist dem zumindest einen Kommunikationspartner möglich, eine Handlungsabsicht des Autopiloten oder seinen Erfassungszustand durch die Sensoreinrichtung mittels eines Anfragesignals abzurufen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der zumindest eine Kommunikationspartner auch aktiv eine Übermittlung von Handlungsabsichten oder eines Erfassungssignals einleiten kann. Somit sind ist er nicht auf den nächsten, durch den Autopiloten oder die Sensoreinrichtung eingeleiteten, Übertragungsvorgang angewiesen. Dies kann beispielsweise in einer komplexen Verkehrssituation zu einem kürzeren Reaktionszeitraum führen.
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In einer Ausführung ist es vorgesehen, dass ein Koordinationssignal den Betriebszustand des Autopiloten übermittelt. Mit anderen Worten ist es für den zumindest einen Kommunikationspartner wahrnehmbar, ob der Autopilot des Kraftfahrzeugs aktiviert ist. Für dieses Koordinationssignal kann ein spezielles Element der Leuchteinrichtung vorgesehen sein. Das entsprechende Koordinationssignal kann auch Informationen darüber enthalten, ob sich ein aktivierter Autopilot in einem bestimmten Zustand befindet. Beispielsweise kann es sich bei solch einem Zustand um einen Standby- oder Parkmodus handeln. Somit wird der zumindest eine Kommunikationspartner darüber informiert, ob das Kraftfahrzeug von einem menschlichen Fahrer oder einem Autopiloten gesteuert wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der zumindest eine Kommunikationspartner weiß, ob er Koordinationssignale erwarten kann. Ein Fußgänger kann somit beispielsweise erkennen, ob er vor dem Überqueren einer Straße auf ein Koordinationssignal der Kommunikationseinrichtung warten muss.
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In einer bevorzugten Ausführung umfasst die Kommunikationseinrichtung eine interne Wiedergabeeinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, ein empfangenes Koordinationssignal, welches von dem zumindest einen Kommunikationspartner ausgesandt wurde, visuell und/oder akustisch für den Fahrer auszugeben. Bei der internen Wiedergabeeinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Informations- und Unterhaltungssystem oder ein Navigationsgerät handeln. Empfangene Koordinationssignale werden somit durch die Wiedergabe von spezifischen visuellen und/oder akustischen Signalen in eine, für einen menschlichen Fahrer wahrnehmbare, Form übersetzt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass ein menschlicher Fahrer auch dann Koordinationssignale wahrnehmen kann, wenn er die Außenleuchteinrichtung nicht sehen kann.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigen:
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugs, welches die Kommunikationseinrichtung für eine Übermittelung von Koordinationssignalen an Kommunikationspartnern verwendet;
- 2 eine Ausführungsform eines Zustandssignal, dargestellt durch die Außenleuchteinrichtung;
- 3 eine Ausführungsform eines Koordinationssignals, dargestellt durch die Außenleuchteinrichtung;
- 4 eine Ausführungsform eines Erfassungssignals, dargestellt durch die Außenleuchteinrichtung;
- 5 eine Ausführungsform eines Austauschs von Koordinationssignalen an einen Fahrradfahrer;
- 6 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kommunikationsgeräts für ein Fahrrad.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1 in einer Verkehrssituation mit mehreren Kommunikationspartnern, welche mit P1 bis P4 bezeichnet werden. Das Kraftfahrzeug 1 kann einen Autopiloten 2, eine Sensoreinrichtung 3 sowie eine Kommunikationseinrichtung 4, bestehend aus einer Funkeinrichtung 5 und einer Außenleuchteinrichtung 6 beinhalten. Die Außenleuchteinrichtung 6 kann aus mehreren Elementen 6a, wobei es sich um Leuchtkörper, Projektoren und Anzeigen handeln kann, bestehen. Das Kraftfahrzeug 1 kann von einem Autopiloten 2 gesteuert werden. Das entsprechende Zustandssignal 7a kann für Kommunikationspartner P1 bis P4 sichtbar auf einer Anzeige dargestellt werden. Der Autopilot 2 kann mit der Sensoreinrichtung 3 und der Kommunikationseinrichtung 4 verbunden sein. Über die Sensoreinrichtung 3 kann der Autopilot 2 Informationen über erfasste Kommunikationspartner P1 bis P4 erhalten. Über die Kommunikationseinrichtung 4 kann der Autopilot Koordinationssignale 7 an Kommunikationspartner P1 bis P4 übermitteln. Zur Adressierung des jeweiligen Kommunikationspartners kann ein Adressierungsmerkmal 8 verwendet werden.
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In der konkret dargestellten Verkehrssituation beabsichtigt der Autopilot 2 mit dem Kraftfahrzeug 1 nach rechts abzubiegen. Dies stellt seine Handlungsabsicht 9 dar. Die Sensoreinrichtung 3 hat vier Kommunikationspartner P1 bis P4 erfasst, wobei es sich um einen Fußgänger P1, einen Radfahrer P2, ein Kommunikationsgerät P3 für ein Fahrrad sowie ein weiteres erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug P4 handelt. Aufgrund der Erfassung des Radfahrers P2, wird auf einer Anzeige 10, welche für den Richtungsbereich 11 des Radfahrers P2 zuständig ist, ein Erfassungssignal 12 in Form eines geöffneten Augenpaares angezeigt. Dadurch wird dem Radfahrer P2 signalisiert, dass er von der Sensoreinrichtung 3 erfasst ist. Die entsprechende Anzeige 13 auf der anderen Seite des Kraftfahrzeugs 1 zeigt ein geschlossenes Augenpaar an, weil in dem zugeordneten Bereich 14 kein Kommunikationspartner erfasst ist. Die Anzeige 13 kann derart eingerichtet sein, dass sie nur von Kommunikationspartnern gesehen werden kann, welche sich in dem zugeordneten Bereich 14 befinden. Dies kann beispielsweise über Blickschutzfolien erreicht werden. Diese können beispielsweise eine Mikrolamellenstruktur aufweisen, welche den Blickwinkel auf die Anzeige einschränken. Auf diese Weise kann beispielsweise sichergestellt werden, dass der Fußgänger P1 keine Sicht auf die Anzeige 13 hat. Somit wird vermieden, dass er Aufgrund eines Missverständnisses davon ausgeht, dass er nicht erfasst wurde.
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Der Autopilot 2 berücksichtigt die erfassten Kommunikationspartner P1 bis P4 in seinen Handlungsabsichten 9 und erkennt eine Gefahrensituation aufgrund des Radfahrers P2 und des Fußgängers P1. Konkret besteht mit beiden Verkehrsteilnehmern eine Kollisionsgefahr. Der Autopilot 2 beabsichtigt deshalb, einen Bremsvorgang mit einem anschließenden Wartevorgang einzuleiten, der bis zur abgeschlossenen Überquerung der Straße durch den Fußgänger P1 und dem vollendeten Passieren des Radfahrers P2 andauert. Daraufhin steuert der Autopilot 2 die Kommunikationseinrichtung 4 an. Diese übermittelt daraufhin ein Koordinationssignal 7 an den Radfahrer. Da der Radfahrer an seinem Fahrrad ein Kommunikationsgerät P3 angebracht hat, existieren für die Kommunikationseinrichtung 4 in dieser Situation zwei Kommunikationspartner. Dabei handelt es sich um den Radfahrer P2 selbst und das Kommunikationsgerät P3 des Radfahrers P2. Die Übermittlung des Koordinationssignals 7 erfolgt über die Außenleuchteinrichtung 6 an den Radfahrer P2 sowie über die Funkeinrichtung 5 des Kraftfahrzeugs an das Kommunikationsgerät P3. Die Außenleuchteinrichtung 6 zeigt dabei ein grünes Licht 15 an dem rechten Seitenspiegel an. Als Adressierungsmerkmal 8 zeigt die Anzeige ein Piktogramm eines Fahrrads an, weil das Fahrrad durch die Sensoreinrichtung 3 als solches erkannt wurde. Zusätzlich wird ein Koordinationssignal 16, welches als Adressierungsmerkmal 8 den Identifikationscode 17 des Kommunikationsgeräts aufweist, über Funk an das Kommunikationsgerät P3 des Radfahrers P2 übersandt. Dieses gibt daraufhin ein visuelles und akustisches Signal 18 an den Radfahrer aus.
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Aufgrund des geplanten Haltevorgangs wird dem erfassten Fußgänger P1 ein Koordinationssignal 7 übermittelt, welches ihm signalisiert, dass er die Straße überqueren kann. Da der Fußgänger P1 über kein Kommunikationsgerät verfügt, wird das für ihn bestimmte Koordinationssignal 7, welches ein Befehlssignal 19 darstellt, nur über die Außenleuchteinrichtung 6 des Kraftfahrzeugs 1 gesandt. Um ihn als Kommunikationspartner auszuweisen, an welchen das Koordinationssignal gerichtet ist, gibt nur die eine Leuchte 20 der Außenleuchteinrichtung, welche für seine Richtung 21 zuständig ist, ein Koordinationssignal 7 aus. Das Adressierungsmerkmal ist in diesem Fall die Richtung.
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Die Handlungsabsicht 9 des Autopiloten 2, welche das Abbiegemanöver beinhaltet, wird über die Funkeinrichtung 5 an die Funkeinrichtung 23 eines weiteren erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs P4 übertragen. Als Adressierungsmerkmal 8 des Koordinationssignals 7 dient der Identifikationscode 17 der Funkeinrichtung 23 des Kommunikationspartners P4, welcher nach der Erfassung des Kennzeichens des Kraftfahrzeugs durch die Sensoreinrichtung 3 von einem Zentralsystem abgefragt wurde. Als Suchanfrage wurde dabei das Kennzeichen benutzt. Das empfangende Kraftfahrzeug P4 fährt mit einem deaktivierten Autopiloten 22. Deshalb übermittelt die Funkeinrichtung 23 das empfangene Koordinationssignal 7 an eine innere Wiedergabeeinrichtung 24 weiter, welche den Fahrer 25 durch die Ausgabe eines optischen und eines akustischen Signals 26 auf das geplante Abbiegemanöver 9 hinweist.
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2 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1, welches über die Außenleuchteinrichtung ein Zustandssignal 7a ausgibt, welches auf einen aktivierten Autopiloten 2 hinweist.
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3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1, welches ein grünes Licht 15 als Koordinationssignal 7 an einem Seitenspiegel anzeigt. Dadurch erkennt ein Radfahrer P2, dass er vorbeifahren kann.
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Das Kraftahrzeugs 1 zeigt über ein Zustandssignal 7a an, dass der Autopilot 2 aktiviert ist.
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4 stellt eine Ausführungsform eines Elements 6a der Außenleuchteinrichtung dar, welches Informationen über eine Erfassung anzeigt. Die Abbildung oben zeigt ein Koordinationssignal 7, welches als geschlossenes Augenpaar 13 dargestellt wird und darauf hinweist, dass in dem Zustandsbereich der Anzeige kein Kommunikationspartner erfasst wurde. Die Abbildung unten zeigt die Anzeige der Außenleuchteinrichtung im Fall einer erfolgreichen Erfassung eines Kommunikationspartners., welche durch ein geöffnetes Augenpaar 12 signalisiert wird. Um den Kommunikationspartner über den Betriebszustand des Autopiloten zu informieren, zeigt die Anzeige ein Zustandssignal 7a, dargestellt als ein Pilot-Schriftzug auf einem blauen Untergrund auf einem blauen Untergrund an.
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5 zeigt eine Ausführungsform eines möglichen Austauschs von Koordinationssignalen 7 eines Kraftahrzeugs 1 an einen Fahrradfahrer P2, welcher ein Kommunikationsgerät P3 an seinem Fahrrad befestigt hat. Bei dem Kommunikationsgerät P3 kann es sich beispielsweise um ein Smartphone handeln. In der oben dargestellten Situation beabsichtigt der Autopilot 2, einem Radfahrer P2 die Vorfahrt zu gewähren. Er übermittelt deshalb den Befehl an die Kommunikationseinrichtung 4, ein Koordinationssignal 7 an den Radfahrer P2 zu senden, welches eine Vorfahrtsgewährung beinhaltet. Da der Radfahrer P2 über ein Kommunikationsgerät P3 verfügt, welches seine Anwesenheit durch ein regelmäßiges Aussenden eines Signals bekannt gibt, ist es dem Kraftfahrzeug 1 bekannt. Durch den darin enthaltenen Identifikationscode 17 kann die Funkeinrichtung 5 das Kommunikationsgerät P3 als Kommunikationspartner adressieren. Um auf einem Seitenfenster des Kraftfahrzeugs 1 den Namen des Radfahrers als Adressierungsmerkmal 8 für das Koordinationssignal 7 an den Radfahrer P2 anzeigen zu können, sendet die Funkeinrichtung 5 ein Anfragesignal an das Kommunikationsgerät P3. Das Kommunikationsgerät P3 übermittelt daraufhin den Namen des Radfahrers P2 an die Kommunikationseinrichtung 4. Die Außenleuchteinrichtung 6 verwendet den Namen des Radfahrers zusammen mit einem dargestellten Piktogramm als Adressierungsmerkmal 8 des Koordinationssignals 7. Dieses wird auf einem Seitenfenster des Kraftfahrzeugs 1 angezeigt. Der Identifikationscode 17 des Kommunikationsgeräts P3 wird als Adressierungsmerkmal 8 des Koordinationssignals 7 an das Kommunikationsgerät P3 genutzt. Das Koordinationssignal 7 bewirkt die Ausgabe eines visuellen Signals 18 auf einem Bildschirm. Das visuelle Signal 18 des Kommunikationsgeräts P3, als auch das Koordinationssignal 7 der Außenleuchteinrichtung 6 weisen den Radfahrer P2 darauf hin, dass ihm die Vorfahrt gewährt wird.
Das Fahrzeug 1 weist seine Umgebung zusätzlich durch ein Zustandssignal, welches als „P“ auf dem Seitenfenster angezeigt wird, auf einen aktivierten Autopiloten hin. Dieses Zustandssignal 7a kann auch als Koordinationssignal 7 an Kommunikationspartner über die Funkeinrichtung 5 versandt werden. Dies kann zu der Darstellung eines visuellen Signals 18 führen.
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In der unten dargestellten Situation liegt der gleiche Sachverhalt vor, bis auf die Tatsache, dass der Autopilot 2 dem Radfahrer P2 keine Vorfahrt gewährt. Dadurch erscheint auf der Außenleuchteinrichtung 6 ein anders gestaltetes Koordinationssignal 7. Das, über die Funkeinrichtung 5 übersandte, Koordinationssignal 7 an das Kommunikationsgerät P3 führt zu der Ausgabe eines visuellen Signals 18 auf dem Bildschirm des Kommunikationsgerätes P3, welches sich von dem Signal, das eine gewährte Vorfahrt symbolisiert, unterscheidet.
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6 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kommunikationsgeräts P3 an einem Fahrradlenker. Das Kommunikationsgerät P3 kann einen Knopf 27 umfassen, welcher es einem Nutzer ermöglicht, ein Versenden eines Anfragesignals 28 an einen Kommunikationspartner manuell einzuleiten. Das Kommunikationsgerät P3 kann einen Leuchtkörper 29 zum Ausgeben von visuellen Signalen 30 an den Radfahrer P2 umfassen. Dies erfolgt nach dem Empfang eines Koordinationssignals 7 eines Kommunikationspartners. Die Beschaffenheit der visuellen Signale 30 ist abhängig von dem Inhalt des Koordinationssignals 7. In der dargestellten Situation erfolgt ein, manuell eingeleitetes, Versenden eines Anfragesignals 28 durch die Betätigung des Knopfs 27 an das Kraftfahrzeug 1, welches durch einen Autopiloten 2 gesteuert wird und dies über ein Zustandssignal 7a anzeigt. Das Anfragesignal enthält den Identifikationscode 17 des Kommunikationsgeräts P3, wodurch es dem Kraftfahrzeug 1 ermöglicht wird, dieses in seinem Koordinationssignal 7 adressieren zu können. Das Anfragesignal 28 wird von der Funkeinrichtung 5 des Kraftfahrzeugs 2 empfangen. Dadurch erfolgt die Aussendung eines Koordinationssignals 7 über die Funkeinrichtung 5 an das Kommunikationsgerät P3, welches die Ausgabe eines visuellen Signals an den Radfahrer P2 bewirkt und den Radfahrer P2 auf seine Vorfahrt hinweist. Ein entsprechendes Koordinationssignal 7 wird auch durch die Außenleuchteinrichtung in die Richtung des Steuergeräts angezeigt P3.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung ein Kraftfahrzeug bereitgestellt wird, welches es einem Autopiloten ermöglicht, Koordinationssignale mit Kommunikationspartnern auszutauschen.