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Die Erfindung betrifft eine Fadenspleißvorrichtung für eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einem auf einem Luftverteilerkörper festlegbaren Spleißprisma, das einen mit Druckluft beaufschlagbaren Spleißkanal aufweist und einem beabstandet zum Spleißprisma angeordneten, begrenzt rotierbar gelagerten Fadenzubringer.
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Derartige Fadenspleißvorrichtungen kommen insbesondere auf den Arbeitsstellen von Kreuzspulautomaten zum Einsatz, wenn nach einer Spulunterbrechung, zum Beispiel nach einem Fadenbruch oder nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt, zwei Fadenenden pneumatisch wieder so verbunden werden sollen, dass eine nahezu garngleiche Verbindungsstelle entsteht.
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Solche Fadenspleißvorrichtungen verfügen zu diesem Zweck nicht nur über ein Spleißprisma, dessen Spleißkanal pneumatisch beaufschlagbar ist, sondern sind auch mit Einrichtungen ausgestattet, mit denen die beiden Fadenenden, bevor sie pneumatisch verspleißt werden, exakt abgelängt, ordnungsgemäß vorbereitet und vorschriftsmäßig im Spleißkanal des Spleißprismas positioniert werden können.
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Das heißt, derartige Fadenspleißvorrichtungen sind mit Fadenklemmeinrichtungen, Fadenschneideinrichtungen und einem Fadenzubringer ausgestattet und verfügen über pneumatisch beaufschlagbare Halte- und Auflöseröhrchen.
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In der
DE 102 24 080 A1 ist beispielsweise eine Fadenspleißvorrichtung beschrieben, die ein mit Druckluft beaufschlagbares Spleißprisma sowie zwei im Bedarfsfall ebenfalls mit Druckluft beaufschlagbare Halte- und Auflöseröhrchen aufweist.
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Die Halte- und Auflöseröhrchen sind dabei, wie üblich, etwas beabstandet und seitlich versetzt zu den Ausgängen des Spleißkanals des Spleißprismas angeordnet.
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Bei dieser bekannten Fadenspleißvorrichtung erfolgt der Antrieb der zugehörigen Fadenklemm- und Fadenschneideinrichtungen über einen Kurvenscheibenantrieb, der über eine Steckkupplung an den Antrieb der betreffenden Arbeitsstelle angeschlossen ist, während der um eine Schwenkachse beweglich gelagerte Fadenzubringer durch einen Einzelantrieb, vorzugsweise einen Schrittmotor, angetrieben wird, der außerdem an den Arbeitsstellenrechner angeschlossen ist.
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Der Fadenzubringer weist dabei in einer ersten Ausführungsform zwei Arme auf, die an einer Schwenkachse so angeordnet sind, dass sie bei Betätigung des Fadenzubringers von oben in die Fadenstränge der Fadenenden von Ober- und Unterfaden schwenken und dabei jeweils eine nach unten weisende Fadenschlaufe bilden.
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Das heißt, die beiden nach unten schwenkenden Arme des Fadenzubringers bilden Fadenschlaufen, durch die die beiden vorbereiteten Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen gezogen und mit einer ordnungsgemäßen Überlappung im Spleißkanal des Spleißprismas positioniert werden.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der Fadenzubringer nach Art eines Drehflügels ausgebildet. Die beiden Arme des Fadenzubringers sind dabei bezüglich der Schwenkachse des Fadenzubringers orthogonal angeordnet und schwenken jeweils seitlich in die Fadenstränge der in den Halte- und Auflöseröhrchen angeordneten nachfolgend zu verspleißenden Fadenenden.
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Auch hier sorgen die sich bildenden seitlich verlaufenden Fadenschlaufen dafür, dass die beiden vorbereiteten Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen gezogen und mit einer ordnungsgemäßen Überlappung im Spleißkanal des Spleißprismas positioniert werden.
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Eine Fadenspleißvorrichtung, bei der der Fadenzubringer nach Art eines Drehflügels ausgebildet ist, wird auch in der
DE 44 20 979 A1 beschrieben.
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Bei dieser bekannten Fadenspleißvorrichtung ist zwischen dem Spleißprisma und einem Luftverteilerkörper ein Drehflügel begrenzt drehbar gelagert, der über eine entsprechende Antriebsanordnung in unterschiedliche Funktionsstellungen einschwenkbar ist. Das heißt, auch bei dieser bekannten Fadenspleißvorrichtung werden im Zuge des Fadenverbindungsvorganges durch den Fadenzubringer zunächst seitlich verlaufende Fadenschlaufen gebildet, wobei der Drehflügel, um die Vorbereitung der Fadenenden zu optimieren, beispielsweise in einer Fadenjustierstellung positioniert werden kann, in der die Fadenenden etwa mittig über der Mündung des zugehörigen Halte- und Auflöseröhrchens angeordnet sind.
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Auch diese bekannte Fadenspleißvorrichtung ist, wie üblich, mit Fadenklemm- und Fadenschneideinrichtungen zum Handhaben der für einen nachfolgenden Spleißvorgang vorzubereitenden Fäden ausgestattet, wobei die Fadenschneideinrichtungen vorzugsweise jeweils in unmittelbarer Nähe der Mündung der Halte- und Auflöseröhrchen angeordnet sind.
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Die vorstehend beschriebenen Fadenspleißvorrichtungen haben sich in der Praxis an sich bewährt, weisen allerdings den Nachteil auf, dass bei ihnen stets die Gefahr besteht, dass während des Spleißprozesses ein Teil der aufgetragenen Fadendrehung nicht in die Verbindungsstelle einläuft, sondern verloren geht.
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Das heißt, bei diesen bekannten Fadenspleißvorrichtungen ist stets die Gefahr gegeben, dass ein Teil der im Spleißkanal des Spleißprismas auf die Fadenenden aufgetragenen Fadendrehung in die Bereiche der beidseitig des Spleißkanals des Spleißprismas frei liegenden, jeweils als Fadenschlaufe ausgebildeten Teile der Fadenenden läuft und damit für den eigentlichen Fadenverbindungsbereich verloren geht.
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Ausgehend von Fadenspleißvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspleißvorrichtung zu entwickeln, bei der sichergestellt ist, dass die während des Spleißprozesses pneumatisch aufgetragene Fadendrehung im Bereich des Spleißkanals des Spleißprismas gehalten und damit in die Fadenverbindungsstelle übertragen wird, und nicht, zumindest teilweise, in die jeweils eine Fadenschlaufe bildenden Fadenenden auslaufen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenspleißvorrichtung gelöst, bei der im Bereich des Spleißprismas eine Fadenführungsnut zur Aufnahme der Fadenenden von Ober- und Unterfaden und ausgangsseitig des Spleißkanals des Spleißprismas jeweils eine trichterartig ausgebildete Austrittsöffnung angeordnet ist, die eine Aufnahmebohrung für ein Halte- und Auflöseröhrchen aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenspleißvorrichtung hat insbesondere den Vorteil, dass die zu verspleißenden Fadenenden sicher in der Fadenführungsnut des Spleißprismas geführt und somit während des Spleißvorganges in einem relativ begrenzten Raum kontrolliert gehalten sind.
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Das heißt, während des Spleißprozesses sind maßgebende Teile der schlaufenartig ausgebildeten Bereiche der Fadenenden durch die Arme des Fadenzubringers so in der Fadenführungsnut positioniert und kontrolliert gehalten, dass Drallbewegungen der Fadenenden während des Spleißprozesses erheblich eingeschränkt werden. Die tangentiale Berührung der Fadenenden mit der Wandung der Fadenführungsnut hat des Weiteren den Vorteil, dass die Fadenenden geglättet sowie Aufplusterungen weitestgehend vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Fadenführungsnut hat in Verbindung mit einem begrenzt rotierbar gelagerten Fadenzubringer außerdem den Vorteil, dass mit relativ wenig Drehwinkelbewegung des Fadenzubringers deutlich mehr Fadenlänge bewegt werden kann, als bei bislang bekannten, als Drehflügel ausgebildeten Fadenzubringern, bei denen die Fadenenden jeweils lediglich über zwei einzelne Umlenkpunkte gezogen werden.
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Durch die ausgangsseitig des Spleißkanals angeordneten, jeweils trichterartig ausgebildeten Austrittsöffnungen wird dabei sichergestellt, dass die Fadenenden durch den Fadenzubringer jeweils zuverlässig in die zugehörige Fadenführungsnut eingeschwenkt werden. Durch die Anordnung der Halte- und Auflöseröhrchen in diesem Bereich wird außerdem gewährleistet, dass die Fadenenden bei Bedarf stets zuverlässig in die Halte- und Auflöseröhrchen eingesaugt werden.
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Das heißt, durch die Anordnung der Halte- und Auflöseröhrchen im Bereich der trichterartig ausgebildeten Austrittsöffnung wird die Vorbereitung der Fadenenden deutlich erleichtert, da die für den nachfolgenden Spleißvorgang vorzubereitenden Fadenenden stets problemlos ordnungsgemäß in den Halte- und Auflöseröhrchen positionierbar sind.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Fadenführungsnut in einen Grundkörper eingearbeitet ist, der, in Draufsicht gesehen, wenigstens im Bereich der Fadenführungsnut einen runden Querschnitt aufweist.
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Ein solcher Grundkörper mit rundem Querschnitt hat den Vorteil, dass die eingearbeitete Fadenführungsnut eine maximal mögliche Länge aufweist.
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Das heißt, die Fadenführungsnut ist so lang, dass der Fadenzubringer problemlos die maßgebenden Bereiche der Fadenstränge kontrolliert ablegen kann, so dass ein Einlaufen von Drallbewegungen in diese Fadenbereiche zuverlässig verhindert wird. Derartig ausgebildete Grundkörper sind außerdem relativ kostengünstig zu fertigen und haben aufgrund ihres kompakten Aufbaus verhältnismäßig wenig Platzbedarf.
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Der Grundkörper kann dabei entweder einstückig mit dem Spleißprisma verbunden oder über eine Schraubverbindung an das Spleißprisma angeschlossen sein.
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Eine einstückige Ausbildung weist dabei den Vorteil auf, dass der Montageaufwand, der bei einem Ein- und Ausbau der Fadenspleißvorrichtung notwendig wird, minimiert ist. Allerdings ist eine einstückige Ausbildung des Spleißprismas in der Herstellung etwas aufwendiger und damit etwas kostenintensiver.
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Die Herstellung eines separaten, mit einer Fadenführungsnut sowie trichterartig ausgebildeten Austrittsöffnungen ausgestatteten Grundkörpers, der anschließend an das Spleißprisma angeschlossen wird, ist in der Regel etwas kostengünstiger. Allerdings gestaltet sich das in einem solchen Fall notwendige Anschließen des Spleißprismas etwas zeitaufwendiger.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist des Weiteren vorgesehen, dass die Fadenführungsnut im Bereich des Außenumfanges des Grundkörpers angeordnet ist und jeweils zwischen den trichterartig ausgebildeten Austrittsöffnungen verläuft.
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Eine solche Ausbildung hat den Vorteil, dass beim Schwenken des Fadenzubringers jeweils eine große Länge der bislang frei vor dem Spleißkanal verlaufenden Fadenstränge kontrolliert in der Fadenführungsnut abgelegt wird. Das heißt, die Arme des Fadenzubringers lagern jeweils einen wesentlichen Teil des erfassten Fadenstranges so in der Fadenführungsnut des Grundkörpers des Spleißprismas ein, dass ein körperlicher Kontakt des Fadenendes mit der Wandung des Fadenführungskanals gegeben ist und dadurch das Einlaufen von Fadendrehung in diesen Bereich des Fadenstranges zuverlässig verhindert wird.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass ausgangsseitig des Spleißkanals jeweils Fadenleitbleche installiert sind.
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Durch solche Fadenleitbleche kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass die durch die Saugdüse bzw. das Greiferrohr herantransportierten Fadenenden von Ober- bzw. Unterfaden stets ordnungsgemäß in den Spleißkanal des Spleißprismas eingefädelt werden.
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Vorzugsweise ist das Spleißprisma mittels einer Schraubverbindung an einem so genannten Luftverteilerkörper festlegbar.
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An den Luftverteilerkörper sind dabei eine zentral angeordnete Druckluftleitung zur Zuführung von Spleißluft in den Spleißkanal des Spleißprismas sowie Druckluftversorgungsleitungen zur pneumatischen Beaufschlagung der Halte- und Auflöseröhrchen angeschlossen. Das heißt, bei auf dem Luftverteilerkörper festgelegtem Spleißprisma ist die zentral angeordnete Druckluftleitung über eine zugehörige Anschlussbohrung mit dem Spleißkanal des Spleißprismas verbunden, während die Druckluftversorgungsleitungen über Anschlussbohrungen an Ringkanäle für die Halte- und Auflöseröhrchen angeschlossen sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigt:
- 1 schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten während einer Spulunterbrechung, wobei die Arbeitsstelle mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung ausgestattet ist,
- 2 in Seitenansicht, eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung,
- 3 eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung in Draufsicht,
- 4 eine perspektivische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Spleißprismas, wobei der besseren Übersicht halber auf die Darstellung eines Teiles des Spleißprismas verzichtet wurde,
- 5 eine perspektivische Draufsicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Spleißprisma, gemäß 4.
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In 1 ist schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine 1, im Ausführungsbeispiel eines Kreuzspulautomaten, dargestellt.
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Wie bekannt, verfügen derartige Kreuzspulautomaten 1 zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen über eine Vielzahl solcher gleichartiger, in Reihe nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2, auf denen Ablaufspulen, zum Beispiel Spinnkopse 9, die auf einer im Produktionsprozess vorgeschalteten (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult werden. Die Kreuzspulen 15 werden nach ihrer Fertigstellung mittels eines selbsttätig arbeitenden (ebenfalls nicht dargestellten) Serviceaggregates auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführt.
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Solche Kreuzspulautomaten 1 verfügen in der Regel außerdem über eine Zentralsteuereinheit 11, die, zum Beispiel über einen Maschinenbus 16, mit den Arbeitsstellenrechnern 29 der einzelnen Arbeitsstellen 2 verbunden ist.
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Der im Ausführungsbeispiel dargestellte Kreuzspulautomat 1 ist des Weiteren mit einer maschineneigenen Logistikeinrichtung in Form eines Spinnkops- und Leerhülsentransportsystems 3 ausgestattet, von der in 1 allerdings lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Arbeitsstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind.
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In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 3 laufen Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um, die auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung positioniert sind.
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Die über die Kopszuführstrecke 4 angelieferten und zunächst in der Speicherstrecke 5 zwischengelagerten Spinnkopse 9 werden dabei in einer Abspulstellung AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 in Höhe der Arbeitsstellen 2 befindet, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult.
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Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen 2, insbesondere nach einer Spulunterbrechung, gewährleisten. Diese Einrichtungen sind beispielsweise eine Saugdüse 12, ein Greiferrohr 25 und eine Fadenspleißvorrichtung 10.
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Mit der um eine Schwenkachse 13 begrenzt drehbar gelagerten Saugdüse 12 wird dabei das Fadenende eines nach einer Spulunterbrechung auf die Oberfläche der Kreuzspule 15 aufgelaufenen Oberfadens 31 aufgenommen und an die Fadenspleißvorrichtung 10 überführt.
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Das um eine Schwenkachse 20 begrenzt drehbare Greiferrohr 25 kommt zum Einsatz, um das bei einer Spulunterbrechung mit dem Spinnkops 9 verbundene Fadenende eines Unterfadens 32 zu handhaben, das heißt, ebenfalls an die Fadenspleißvorrichtung 10 zu überführen.
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Die Fadenspleißvorrichtung 10 ist, wie bekannt, über eine entsprechende Aufnahmeeinrichtung an das Arbeitsstellengehäuse 33 der Arbeitsstelle 2 angeschlossen und dabei, wie üblich, bezüglich des regulären Fadenlaufes, etwas zurückgesetzt angeordnet.
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Die Fadenspleißvorrichtung 10 weist, wie nachfolgend anhand der 2 bis 5 näher erläutert wird, unter anderem ein pneumatisch beaufschlagbares Spleißprisma 34 zum Verbinden des Fadenendes des Oberfadens 31 mit dem Fadenende des Unterfadens 32 sowie Halte- und Auflöseröhrchen 17 zum mechanischen Vorbereiten der Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31 bzw. 32 auf.
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Das Spleißprisma 34 verfügt dabei über einen pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal 35 sowie einen zugeordneten Grundkörper 45 mit einer umlaufenden Fadenführungsnut 46, die vorzugsweise etwa auf Höhe des Spleißkanals 35 des Spleißprismas 34 angeordnet ist.
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Im Bereich der Ausgänge des Spleißkanals 35 sind außerdem trichterartig ausgebildete Austrittsöffnungen 48 angeordnet, wobei jede der Austrittsöffnungen 48 über eine Aufnahmebohrung 30 für ein Halte- und Auflöseröhrchen 17 verfügt.
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Im Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 sind des Weiteren Fadenhandhabungseinrichtungen, beispielsweise Fadenklemmeinrichtungen 37, Fadenschneideinrichtungen 36 sowie ein begrenzt rotierbar gelagerter Fadenzubringer 38 angeordnet.
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In der Regel verfügen solche Arbeitsstellenstellen 2 außerdem über weitere, in 1 nicht näher dargestellte Einrichtungen, wie einen Fadenspanner, einen Fadenreiniger mit angeschlossener Fadenschneideinrichtung, eine Paraffiniereinrichtung, einen Fadenzugkraftsensor sowie einen Unterfadensensor.
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Wie an sich bekannt, erfolgt auf solchen Arbeitsstellen 2 das Wickeln der Kreuzspulen 15 jeweils auf einer Spulvorrichtung 24, die unter anderem einen Spulenrahmen 28 aufweist, der um eine Schwenkachse 22 beweglich gelagert ist und die über eine Einrichtung zum drehbaren Haltern der Hülse einer Kreuzspule 15 verfügt.
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Die im Spulenrahmen 28 frei drehbar gehalterte Kreuzspule 15 liegt während des Spulprozesses mit ihrer Oberfläche auf einer Spulenantriebseinrichtung, zum Beispiel einer so genannten Fadenführungstrommel 14, auf und wird von dieser über Reibschluss mitgenommen.
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Solche Fadenführungstrommeln 14 verfügen über eine Fadenführungsnut, in der der auflaufende Faden während des Spulprozesses so geführt ist, dass er in sich kreuzenden Wicklungslagen auf die Auflaufspule aufläuft.
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Da solche Fadenführungstrommeln allerdings recht kostenintensiv sind und außerdem nur die Herstellung von Kreuzspulen in der Wicklungsart „Wilde Wicklung“ ermöglichen, kann anstelle einer Fadenführungstrommel auch eine kostengünstigere, nutlose Spulenantriebswalze zum Einsatz kommen.
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In einem solchen Fall wird die Kreuzspule durch die Spulenantriebswalze lediglich reibschlüssig rotiert, während die Traversierung des auflaufenden Fadens mittels einer separaten Fadenchangiereinrichtung erfolgt.
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Derartige zum Beispiel mit einem Fingerfadenführer ausgestatteten Fadenchangiereinrichtungen sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und zum Beispiel in der
DE 10 2004 025 519 A1 , der
DE 198 58 548 A1 und/oder der
DE 198 20 464 A1 ausführlich beschrieben.
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Die 2 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung 10, die als zentrales Bauteil einen Luftverteilerkörper 18 aufweist, der mit Anschlussbohrungen 19, 23 für Druckluftleitungen 26, 27 und Aufnahmebohrungen 30 für Halte- und Auflöseröhrchen 17 ausgestattet ist.
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Der Luftverteilerkörper 18 ist über eine entsprechende Aufnahmeeinrichtung an das Arbeitsstellengehäuse 33 der Arbeitsstelle 2 angeschlossen.
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Über die zentral angeordnete Anschlussbohrung 23 und zugehörige Druckluftleitungen 26 kann dabei bei Bedarf Spleißluft in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 eingeblasen werden, während über die Anschlussbohrungen 19 und die Druckluftversorgungsleitungen 27 die in den Aufnahmebohrungen 30 angeordneten Halte- und Auflöseröhrchen 17 pneumatisch versorgt werden. Das heißt, in den Halte- und Auflöseröhrchen 17 angeordnete Fadenenden, die in einem nachfolgenden Spleißprozess im Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 nahezu garngleich verbunden werden sollen, werden über die Druckluftversorgungsleitungen 27 durch das Einblasen von Druckluft ordnungsgemäß für den Spleißprozess vorbereitet.
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Wie auch anhand der 3 klar ersichtlich, sind am Luftverteilerkörper 18 der Fadenspleißvorrichtung 10 wenigstens zwei rotatorisch gelagerte Steuerelemente 41, 42 angeordnet, die jeweils durch einen Einzelantrieb definiert beaufschlagbar sind. Das heißt, die Steuerelemente 41, 42 weisen jeweils eine Verzahnung auf, die mit einem Ritzel korrespondiert, das auf der Motorwelle des zugehörigen Einzelantriebes angeordnet ist.
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Die vorzugsweise als Schrittmotoren ausgebildeten Einzelantriebe sind dabei ihrerseits jeweils über eine Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner 29 der betreffenden Arbeitsstelle 2 angeschlossen und durch diesen bedarfsgerecht ansteuerbar.
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Wie ersichtlich, verfügt das Steuerelement 41 über Schaltnocken 43, 44 zum Betätigen von im Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 installierten Fadenbehandlungseinrichtungen, wie Fadenschneideinrichtungen 36A, 36B und Fadenklemmeinrichtungen 37A und 37B.
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Das Steuerelement 42 ist mit einem Fadenzubringer 38 ausgestattet, der so ausgebildet und angeordnet ist, dass die im Zuge des Spleißprozesses in den Halte- und Auflöseröhrchen 17 vorbereiteten Fadenenden durch die Arme des Fadenzubringers 38 sowohl bedarfsgerecht im Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34, als auch kontrolliert in der Fadenführungsnut 46 des Grundkörpers 45 des Spleißprismas 34 positionierbar sind.
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Die 3 zeigt die Fadenspleißvorrichtung 10 gemäß 2 in Draufsicht.
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Wie ersichtlich, ist auf dem Luftverteilerkörper 18, der einen kreisrunden Außenumfang aufweist, ein Spleißprisma 34 angeordnet, das über einen pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal 35 verfügt.
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Das Spleißprisma 34 ist auf einem Grundkörper 45 festgelegt oder ist Bestandteil eines Grundkörpers 45, der seinerseits eine umlaufende Fadenführungsnut 46 aufweist sowie ausgangsseitig des Spleißkanals 35 jeweils mit einer trichterartigen Austrittsöffnung 48 ausgestattet ist.
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Im Bereich der Austrittsöffnungen 48 ist dabei jeweils eine Aufnahmebohrung 30 für ein Halte- und Auflöseröhrchen 17 angeordnet. Außerdem sind im Bereich der Spleißkanalausgänge jeweils Fadenleitbleche 49 installiert, die das Einfädeln der durch die Saugdüse 12 bzw. das Greiferrohr 25 vorgelegten Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 erheblich erleichtern.
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Wie aus 3 gut ersichtlich, sind auf dem Außenumfang des Luftverteilerkörpers 18, begrenzt drehbar, Steuerelemente 41, 42 gelagert, die auf einem Teil ihres Außenumfangs jeweils eine Verzahnung 51, 52 aufweisen.
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Die Verzahnung 52 des Steuerelementes 42 kämmt beispielsweise mit einem Ritzel, das auf der Motorwelle eines zugehörigen, vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildeten, an den Arbeitsstellenrechner 29 der Arbeitsstelle 2 angeschlossenen Einzelantriebes angeordnet ist. Das Steuerelement 42 ist außerdem mit einem Fadenzubringer 38 ausgestattet, der im Bedarfsfall die zu verspleißenden Fadenenden ordnungsgemäß im Spleißkanal 47 des Spleißprismas 34 positioniert sowie die Fadenenden während des Spleißvorganges kontrolliert in der Fadenführungsnut 46 des Grundkörpers 45 festlegt.
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Das Steuerelement 41 weist eine Verzahnung 51 auf, die mit einem Ritzel korrespondiert, das ebenfalls auf der Motorwelle eines Einzelantriebes angeordnet ist, der seinerseits über eine Steuerleitung mit dem Arbeitsstellenrechner 29 der Arbeitsstelle 2 in Verbindung steht.
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Das Steuerelement 41 ist außerdem mit Schaltnocken 43, 44 ausgestattet, die der Betätigung von Fadenschneideinrichtungen 36 bzw. der Betätigung von Fadenklemmeinrichtungen 37 dienen.
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Die 4 und 5 zeigen jeweils in perspektivischer Seitenansicht bzw. in perspektivischer Draufsicht ein erfindungsgemäß ausgebildetes Spleißprismas 34.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind das Spleißprisma 34, das einen Spleißkanal 35 aufweist und der Grundkörper 45, der mit einer Fadenführungsnut 46 sowie Austrittsöffnungen 48 ausgestattet ist, einstückig verbunden.
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Wie ersichtlich, ist jeweils endseitig des Spleißkanals 35 des Spleißprismas 34 eine Austrittsöffnung 48 angeordnet und verfügt jeweils über eine Aufnahmebohrung 30 für ein Halte- und Auflöseröhrchen 17.
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Ausgangsseitig des Spleißkanals 35 sind außerdem Fadenleitbleche 49 angeordnet, die das Einfädeln der zu verspleißenden Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 in den Spleißkanal 35 erheblich erleichtern. Die Fadenleitbleche 49 sind, beispielsweise mittels Schraubenbolzen 53, am Spleißprisma 34 befestigt.
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Das Spleißprisma 34 ist seinerseits, vorzugsweise ebenfalls mittels Schraubenbolzen, auf einem Luftverteilerkörper 18 festlegbar und weist zu diesem Zweck Befestigungsbohrungen 50 auf.
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Funktion der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung:
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Wie bekannt, kommen Fadenspleißvorrichtungen zum Einsatz, wenn es auf einer Arbeitsstelle 2 eines Kreuzspulautomaten 1 zu einer Spulunterbrechung aufgrund eines getrennten Fadens gekommen ist.
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Eine solche Spulunterbrechung kann dabei auf einen Fadenbruch oder auf einen kontrollierten Fadenreinigerschnitt zurückzuführen sein.
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Das heißt, auf den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden während des Spulbetriebes kontinuierlich die laufenden Fäden jeweils durch einen Fadenreiniger überwacht, der jede Fadenunregelmäßigkeit detektiert und diese sofort an den Arbeitsstellenrechner 29 der betroffenen Arbeitsstelle 2 meldet.
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Der Arbeitsstellenrechner 29 initiiert seinerseits im Bedarfsfall sofort einen definierten Fadenschnitt, bei dem der laufende Faden durch eine im Bereich des Fadenreinigers angeordnete, bekannte Fadenschneideinrichtung in einen Oberfaden 31 und einen Unterfaden 32 getrennt wird.
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Der Oberfaden 31 läuft anschließend auf die Oberfläche der im Spulenrahmen rotierbar gehalterten, mit einem Bremsmoment beaufschlagten Kreuzspule 15 auf, während der Unterfaden 32 in der Regel in einem so genannten Fadenspanner gehalten bleibt.
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Zur Ausreinigung des schadhaften Fadenstückes sowie zur Erstellung einer neuen Fadenverbindung wird anschließend der auf die Kreuzspule 15 aufgelaufene Oberfaden 31 wieder aufgenommen. Das heißt, die Saugdüse 12 wird nach oben geschwenkt und mit ihrer unterdruckbeaufschlagbaren Mündung im Bereich der Oberfläche der Kreuzspule 15 positioniert, wobei die Kreuzspule 15 gleichzeitig langsam in Abwickelrichtung rotiert wird. Sobald die Saugdüse 12 das Fadenende des Oberfadens 31 aufgenommen hat, wird mittels einer im Bereich der Saugdüse 12 angeordneten (nicht dargestellten) Fadenschneideinrichtung das schadhafte Fadenstück herausgetrennt und entsorgt.
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Anschließend wird der jetzt fehlerfreie Oberfaden 31 durch die Saugdüse 12 in den Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 transportiert und dort durch Fadenleitbleche 49 geführt, in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 eingefädelt. Der Oberfaden 31 wird dabei außerdem in eine obere Fadenklemmeinrichtung 37B sowie zwischen die Werkzeuge einer unteren Fadenschneideinrichtung 36A eingelegt.
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Gleichzeitig oder etwas zeitversetzt zur Aufnahme des Oberfadens 31 holt das Greiferrohr 25 das Fadenende des Unterfadens 32, der nach einem kontrollierten Fadenschnitt in der Regel in einem Fadenspanner festgelegt ist, ab.
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Das heißt, das Greiferrohr 25 transportiert den Unterfaden 32 vom Fadenspanner zur Fadenspleißvorrichtung 10 und legt ihn, durch die Fadenleitbleche 49 geführt, in entgegengesetzter Ausrichtung, in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 ein. Der Unterfaden 32 wird dabei außerdem in eine untere Fadenklemmeinrichtung 37A sowie in eine obere Fadenschneideinrichtung 36B eingefädelt.
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Sobald die Fadenenden des Oberfadens 31 und des Unterfadens 32 in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 eingelegt sind, werden sie durch die Fadenklemmeinrichtungen 37A, 37B mechanisch fixiert und durch die Fadenschneideinrichtungen 36A, 36B ordnungsgemäß abgelängt.
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Anschließend wird der Fadenzubringer 38 so angesteuert, dass die Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 jeweils in den Bereich von Halte- und Auflöseröhrchen 17 verlagert werden, die ausgangsseitig des Spleißkanals 35 des Spleißprismas 34 angeordnet sind, und von diesen angesaugt. Die Halte- und Auflöseröhrchen 17 sind dabei vorteilhafterweise in Aufnahmebohrungen 30 festgelegt, die im Bereich von Austrittsöffnungen 48 eines Grundkörpers 45 des Spleißprismas 34 angeordnet sind. Der Fadenzubringer 38 schwenkt dann wieder zurück, mit der Folge, dass die Fadenenden mit einer vorgegebenen Länge in die Halte- und Auflöseröhrchen 17 eingesaugt und dort pneumatisch für den Spleißvorgang vorbereitet werden.
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Das heißt, die in die Halte- und Auflöseröhrchen 17 eingesaugten Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 werden weitestgehend von ihrer Garndrehung sowie von Kurzfasern befreit.
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Im Anschluss werden die vorbereiteten Fadenenden durch den Fadenzubringer 38 wieder aus den Halte- und Auflöseröhrchen 17 gezogen und so im Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 positioniert, dass sie eine ordnungsgemäße Ausrichtung sowie eine vorschriftsmäßige Überdeckung aufweisen.
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Der Fadenzubringer 38 wird zu diesem Zweck so gedreht, dass die Arme des Fadenzubringers 38 die jeweils zwischen den Fadenklemmeinrichtungen 37A bzw. 37B und dem Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 verlaufenden Fadenstränge von Ober- und Unterfaden 31, 32 kreuzen und dabei die freien Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen 17 ziehen.
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Der Fadenzubringer 38 sorgt außerdem dafür, dass ein wesentlicher Teil der Fadenstränge kontrolliert in der Fadenführungsnut 46 des Grundkörpers 45 des Spleißprismas 34 abgelegt wird, mit der Folge, dass während des Spleißprozesses verhindert wird, dass ein Teil der pneumatisch aufgebrachten Fadendrehung aus dem Spleißkanal 35 in die Fadenstränge einlaufen kann.
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Das heißt, die ordnungsgemäß im Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 positionierten sowie kontrolliert im Fadenführungsnut 46 des Grundkörpers 46 festgelegten Fadenenden von Oberfaden 31 und Unterfaden 32 werden pneumatisch, nahezu garngleich, dadurch verbunden, dass über die Druckluftleitung 26 und die Anschlussbohrung 23 des Luftleitkörpers 18 Spleißluft in den Spleißkanal 35 des Spleißprismas 34 eingeblasen wird und dabei die zunächst im Spleißkanal 35 weitestgehend parallel angeordneten Fasern der beiden Fadenenden miteinander zu einer nahezu garngleichen Fadenverbindung verwirbelt werden.
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Der Fadenverbindungsvorgang ist damit abgeschlossen und die betroffene Arbeitsstelle 2 kann den Umspulprozess vorsetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10224080 A1 [0005]
- DE 4420979 A1 [0012]
- DE 102004025519 A1 [0059]
- DE 19858548 A1 [0059]
- DE 19820464 A1 [0059]