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Die Erfindung betrifft eine Fadenspleißvorrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige Fadenspleißvorrichtungen sind in der Textilindustrie, insbesondere im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten, seit langem bekannt.
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Solche in der Praxis bewährten Fadenspleißvorrichtungen, die in der Regel über ein pneumatisch beaufschlagbares Spleißprisma, eine untere und eine obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung zum Fixieren und Ablängen der zu spleißenden Fadenenden sowie über einen Fadenzubringer zum Positionieren der vorbereiteten Fadenenden im Spleißkanal des Spleißprismas verfügen, sind in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen, beispielsweise in der
DE 195 10 171 A1 oder der
DE 10 2006 006 390 A1 relativ ausführlich beschrieben.
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Mit derartigen Fadenspleißvorrichtungen können zwei Fadenenden, die nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Reinigerschnitt entstanden sind, pneumatisch zu einer knotenfreien Verbindung verwirbelt werden, die fast Garnfestigkeit besitzt und im Idealfall ein nahezu garngleiches Aussehen aufweist.
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Bei Fadenspleißvorrichtungen, wie sie durch die
DE 195 10 171 A1 bekannt sind, erfolgt der Antrieb der verschiedenen Funktionselemente der Fadenspleißvorrichtung, das heißt, der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, des Deckelelementes des Spleißers sowie des Fadenzubringers über ein Kurvenscheibenpaket, das über eine Steckkupplung an einen spulstelleneigenen Antrieb angeschlossen ist.
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In der
DE 10 2006 006 390 A1 sind Fadenspleißvorrichtungen beschrieben, die innerhalb ihres Spleißergehäuses ein schwenkbar gelagertes Steuersegment mit einer Außenverzahnung sowie einen mit einem Antriebsritzel ausgestatteten, definiert ansteuerbaren Schrittmotor aufweisen.
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An das antreibbare Steuersegment sind direkt oder indirekt die verschiedenen Funktionselemente der Fadenspleißvorrichtung angeschlossen. Das heißt, das Steuersegment weist beispielsweise im Bereich seines Umfangs einen Kugelgelenkanschluss auf, an den über ein Steuergestänge der Fadenzubringer angeschlossen ist. Außerdem ist das Steuersegment über eine spezielle Hebelmechanik mit den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen sowie einem Deckelelement der Fadenspleißvorrichtung verbunden.
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Bei den vorstehend beschriebenen Fadenspleißeinrichtungen sind die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen außerdem jeweils in unterschiedlichen Positionen am Spleißergehäuse festlegbar.
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Das heißt, mittels entsprechend ausgebildeter Haltevorrichtungen können die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen so an das Spleißergehäuse anschraubt werden, dass die Fadenenden, abhängig von den Positionen der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, die sich wiederum am zu spleißenden Garn orientieren, eine unterschiedliche Länge aufweisen.
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Bezüglich der Länge der Fadenenden kann dabei zwischen einer Standard-, einer Elastogarn- und einer Kompaktgarneinstellung unterschieden werden.
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Die bekannten Fadenspleißvorrichtungen weisen allerdings den Nachteil auf, dass, da nur zwischen drei Längeneinstellungen gewählt werden kann, bei problematischen Garnen oft eine exakte Einstellung der Länge der Fadenenden nicht möglich ist.
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Bei den bekannten Fadenspleißvorrichtungen ist jede Änderung der Längeneinstellung mit einem nicht unerheblichen, zeitintensiven Arbeitsaufwand verbunden, wobei die Arbeiten außerdem nur bei stillstehender Textilmaschine durchgeführt werden können.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspleißvorrichtung zu schaffen, deren Fadenklemm- und -schneideinrichtungen so gelagert sind, dass jederzeit eine schnelle, problemlose sowie optimale Anpassung der Länge der für einen Spleißvorgang vorgesehenen Fadenenden möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenspleißvorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung einer Fadenspleißvorrichtung hat insbesondere den Vorteil, dass aufgrund der Möglichkeit einer nahezu stufenlosen Einstellung des Abstandes zwischen den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen eine optimale Anpassung der Länge der zu spleißenden Fadenenden möglich ist.
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Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung kann folglich auf einfache Weise gewährleistet werden, dass die zu verschleißenden Fadenenden stets eine auf das jeweilige Garnmaterial optimal angepasste, vorteilhafte Länge aufweisen.
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Die mit einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung abgelängten Fadenenden ermöglichen das sichere Erstellten von Fadenspleißen, die stets einem geforderten Qualitätsstandard entsprechen.
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Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform des Weiteren vorgesehen, dass die untere und die obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung mittels eines Stellantriebes jeweils separat positionierbar ist.
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Eine solche Ausbildung ermöglicht es, insbesondere bei problematischen Garnen, sehr speziell und sehr feinfühlig zu reagieren, das heißt, im Bedarfsfall kann beispielsweise die untere Fadenklemm- und Schneideinrichtung bezüglich des Spleißprismas einen anderen Abstand aufweisen als die obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung.
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Auf diese Weise können Fadenspleiße mit Fadenenden erstellt werden, die unterschiedliche Längen aufweisen. Das Fadenende des Unterfadens kann beispielsweise etwas länger abgeschnitten werden als das Fadenende des Oberfadens, im Bedarfsfall kann allerdings auch ein Fadenende eines Oberfadens erstellt werden, das eine größere Länge als das zugehörige Fadenende des Unterfadens.
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Gemäß Anspruch 3 ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass ein Schneckengetriebe Bestandteil des Stellantriebes für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtung ist.
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Ein solches Schneckengetriebe hat unter anderem den Vorteil, dass auf relativ kleinem Raum ein großes Übersetzungsverhältnis realisierbar ist, was eine sehr genaue Einstellung der Position der Fadenklemm- und Schneideinrichtung ermöglicht.
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Außerdem sind derartige Schneckengetriebe mit großen Übersetzungsverhältnissen selbsthemmend, so dass im Zusammenhang mit den Stellantrieben auf eine zusätzliche Arretiereinrichtung verzichtet werden kann.
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Im Zusammenhang mit dem Stellantrieb für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtung müssen allerdings nicht unbedingt Schneckengetriebe zum Einsatz kommen, es sind durchaus auch andere Arten von Getrieben vorstellbar.
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Wie im Anspruch 4 beschrieben, kann in alternativer Ausführungsform beispielsweise auch vorgesehen sein, dass ein Exzentergetriebe Bestandteil eines Stellgetriebes für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtungen ist. Ein solches Exzentergetriebe ist zum Beispiel sehr kostengünstig und außerdem relativ unempfindlich gegen Verschmutzung.
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Wie in den Ansprüchen 5 bzw. 6 beschrieben, ist in weiteren vorteilhaften Ausbildungen vorgesehen, dass die Stellantriebe für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen entweder jeweils manuell bedienbar (Anspr. 5) oder, zum Beispiel über die Zentralsteuereinrichtung des Kreuzspulautomaten, jeweils maschinell ansteuerbar sind (Anspr. 6).
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Eine manuelle Bedienbarkeit (Anspr. 5) hat dabei insbesondere den Vorteil relativ geringer Herstellungskosten, weist allerdings den Nachteil auf, dass das Bedienpersonal zum Bedienen der Stellantriebe stets an die betreffende Arbeitsstelle kommen und dort selbst Hand anlegen muss, was relativ umständlich und zeitaufwendig ist.
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Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, deren Stellantriebe, wie im Anspruch 6 beschrieben, über die Zentralsteuereinrichtung des Kreuzspulautomaten jeweils maschinell einstellbar sind, weisen dem gegenüber den Vorteil auf, dass, zum Beispiel bei einem Partiewechsel, eine schnelle, zentrale Anpassung der zahlreichen Fadenspleißvorrichtungen eines Kreuzspulautomaten möglich ist. Das heißt, die Länge der zu spleißenden Fadenenden können entsprechend dem neuen Garnmaterial problemlos und exakt angepasst werden.
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Wenn die Stellantriebe der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, wie im Anspruch 6 beschrieben, jeweils maschinell ansteuerbar sind, ist es vorteilhaft, als elektromotorischen Antrieb zum Positionieren jeder der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen jeweils einen definiert ansteuerbaren Schrittmotor vorzusehen (Anspr. 7).
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Ein solcher Schrittmotor ermöglicht auf einfache Weise jederzeit eine genaue und reproduzierbare Positionierung der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten, die mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung ausgestattet ist,
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2 in perspektivischer Ansicht eine Fadenspleißvorrichtung mit stufenlos verstellbaren oberen und unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, während des Einlegens der zu verspleißenden Fadenenden,
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3 die Fadenspleißvorrichtung gemäß 2, in Seitenansicht.
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In 1 ist schematisch in Seitenansicht eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat, dargestellt.
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Wie bekannt, weisen derartige Kreuzspulautomaten 1 zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, im vorliegenden Fall Spulstellen 2, auf. Auf diesen Spulstellen 2 werden Spinnkopse 9, die beispielsweise auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult, die nach ihrer Fertigstellung auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführt werden.
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Im Ausführungsbeispiel weist der Kreuzspulautomat 1 eine maschineneigene Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 3 auf, von dem in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind.
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In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 3 laufen, auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um.
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Die angelieferten Spinnkopse 9 werden dabei in der Abspulstellung AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befindet, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult.
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Die einzelnen Spulstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie an sich bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen 2 gewährleisten.
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Diese, an sich bekannten Einrichtungen sind beispielsweise ein Spulstellenrechner 29, der über eine Busleitung 42 an die Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 angeschlossen ist, eine um eine Schwenkachse 16 bewegliche, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 12, ein um eine Schwenkachse 13 bewegliches, unterdruckbeaufschlagbares Greiferrohr 11 sowie eine pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10.
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Die pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10 ist bezüglich des regulären Fadenlaufes etwas zurückversetzt angeordnet und beispielsweise mit ihrem Zentralgehäuse 31 am Spulstellengehäuse 33 festgelegt.
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Solche Fadenspleißvorrichtungen 10 verfügen, wie nachfolgend anhand der 2 und 3 näher erläutert wird, neben einem Spleißprisma 32 mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal noch über eine obere 23B und eine untere 23A Fadenklemm- und Schneideinrichtung, einen schwenkbar gelagerten Fadenzubringer 26 sowie über ein ebenfalls schwenkbar gelagertes Deckelelement 25, das den Spleißkanal des Spleißprismas 32 während des Spleißprozesses verschließt.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt, ist das Spleißprisma 32 auf einem Verteilerblock 46 angeordnet, in den außerdem Halte- und Auflöseröhrchen 47 eingelassen sind.
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Die Kreuzspule 15 ist während des Spulprozesses frei drehbar im Spulenrahmen 28 einer Spulvorrichtung 24 gehalten und liegt im Ausführungsbeispiel mit ihrer Oberfläche auf einer Nuttrommel 14 auf, die die Kreuzspule 15 über Reibschluss mitnimmt und auch für eine ordnungsgemäße Changierung des auf die Kreuzspule 15 auflaufenden Fadens sorgt.
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Die 1 zeigt dabei eine Situation, wie sie sich beispielsweise nach einem Fadenbruch an einer Arbeitsstelle 2 ergibt. Die Saugdüse 12 hat den nach dem Fadenbruch auf die Kreuzspule 15 aufgelaufenen Oberfaden 17o aufgenommen und fädelt den Oberfaden 17o gerade in die Fadenspleißvorrichtung 10 ein.
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Gleichzeitig oder etwas zeitversetzt holt das Greiferrohr 11 den in einem (nicht näher dargestellten) Fadenspanner bereitgehaltenen Unterfaden 17u und fädelt diesen anschließend ebenfalls in die Fadenspleißvorrichtung 10 ein.
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Die 2 und 3 zeigen jeweils eine der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtungen 10 im Detail.
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Wie beispielsweise in der
DE 10 2006 006 390 A1 relativ ausführlich beschrieben, ist bei diesen bekannten Fadenspleißvorrichtungen
10 innerhalb des Zentralgehäuses
31 ein elektromotorischer Einzelantrieb, vorzugsweise ein Schrittmotor angeordnet, dessen Antriebsritzel mit der Außenverzahnung eines Steuersegmentes kämmt.
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Das Steuersegment ist seinerseits über verschiedene Hebelmechanismen mit den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B, dem schwenkbar gelagerten Fadenzubringer 26 sowie dem ebenfalls schwenkbar gelagerten Deckelelement 25 verbunden.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, ist am Spleißergehäuse 31 ein Verteilerblock 46 festgelegt, der ein definiert pneumatisch beaufschlagbares Spleißprisma 32 trägt. Der Verteilerblock 46 ist außerdem mit so genannten Auflöse- und Halteröhrchen 47 ausgestattet, in denen die abgelängten Fadenenden des Oberfadens 17o und des Unterfadens 17u für den nachfolgenden Spleißprozess vorbereitet werden.
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Wie in den 2 und 3 schematisch dargestellt, verfügt die Fadenspleißvorrichtung 10 des Weiteren über Stellantriebe 18, 19, die ein stufenloses Verstellen der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A bzw. 23B jeweils zwischen einer äußeren 35 und einer inneren 36 Grenzposition ermöglichen.
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Das heißt, durch entsprechendes Ansteuern der Stellantriebe 18, 19 kann der Abstand a zwischen den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B zwischen einem Abstand amin und einem Abstand amax variiert und damit die Länge der abzuschneidenden Fadenenden von Ober- und Unterfaden nahezu stufenlos eingestellt werden.
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Die Stellantriebe 18, 19 können dabei verschiedene Ausführungsformen aufweisen. Die Stellantriebe 18, 19 können beispielsweise als Schneckengetriebe ausgebildet sein und entweder manuell oder maschinell bedienbar sein.
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Bei einer maschinellen Bedienung wird das Schneckengetriebe zum Beispiel durch einen Schrittmotor definiert angesteuert, der über den Spulstellenrechner 29 beispielsweise mit der Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 verbunden ist. Anstelle eines Schneckengetriebes kann allerdings auch eine andere Antriebseinrichtung, zum Beispiel ein Exzentergetriebe oder dgl. zum Einsatz kommen.
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Auch ein Exzentergetriebe kann dabei entweder durch das Bedienpersonal manuell bedient oder, wie vorstehend erläutert, maschinell angesteuert werden.
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Funktion der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung:
Vor einem Partiestart werden zunächst, abhängig vom jeweils vorliegenden Garnmaterial, die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B der Fadenspleißvorrichtungen 10 des Kreuzspulautomaten 1 optimal eingestellt. Das heißt, über die Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 werden die Stellantriebe 18, 19 der Fadenspleißvorrichtungen 10 so angesteuert, dass das abgelängte Fadenende des Oberfadens 17o sowie das abgelängte Fadenende des Unterfadens 17u jeweils eine vorgebbare Länge aufweisen.
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Wenn dann während des Spulvorganges an einer der Spulstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 ein Fadenbruch aufgetreten ist oder wenn aufgrund eines Fadenfehlers ein kontrollierter Reinigerschnitt durchgeführt wurde, wird die betreffende Kreuzspule 15 zunächst in den Stillstand gebremst.
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Die Saugdüse 12 holt dann den Oberfaden 17o von der Kreuzspule 15 zurück und fädelt ihn zum Beispiel mit Hilfe eines Leitbleches in die Fadenklemmeinrichtung der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23B, den Spleißkanal im Spleißprisma 32 sowie in die Fadenschneideinrichtung der unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23A ein.
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Gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig wird durch das Greiferrohr 11 auch der Unterfaden 17u herangeschafft und ebenfalls mit Hilfe eines Fadenleitbleches in der Fadenklemmeinrichtung der unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23A, dem Spleißkanal im Spleißprisma 32 sowie in der Fadenschneideinrichtung der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23B positioniert.
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Anschließend wird über den Spulstellenrechner 29 die Fadenspleißvorrichtung 10 angesteuert. Das heißt, der im Spleißergehäuse 31 angeordnete Schrittmotor beginnt das Steuersegment so zu schwenken, dass das Deckelelement 25, die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B sowie der Fadenzubringer 26 betätigt werden, mit der Folge, dass nach kurzer Zeit zunächst das Deckelelement 25 auf dem Spleißprisma 32 aufgesetzt und der Spleißkanal abgedeckt wird.
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Das weiterschwenkende Steuersegment betätigt gleichzeitig oder kurz danach außerdem die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B die die Fadenenden des Oberfadens 17o und des Unterfadens 17u klemmen und ablängen.
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Daraufhin wird der Schrittmotor und damit das Steuersegment kurz gestoppt und die im Verteilerblock 46 des Spleißprismas 32 angeordneten Halte- und Auflöseröhrchen 47 werden so mit Druckluft beaufschlagt, dass die Fadenenden 17o, 17u in die Halte- und Auflöseröhrchen 47 eingesaugt und dort weitestgehend von ihrer Drehung befreit werden.
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Anschließend wird das Steuersegment durch den Schrittmotor weitergeschwenkt und betätigt dabei über ein Steuergestänge den Fadenzubringer 26, der die vorbereiteten Fadenenden von Ober- und Unterfaden 17o, 17u aus den Halte- und Auflöseröhrchen 47 herauszieht und im Spleißkanal des Spleißprismas 32 mit vorgebbarer Überdeckung positioniert.
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Das heißt, der Fadenzubringer 26, dessen Arme jeweils auf der dem zugehörigen Halte- und Auflöseröhrchen 47 gegenüberliegenden Seite so in den Fadenstrang von Oberfaden 17o beziehungsweise Unterfaden 17u fassen, dass eine Fadenschlaufe entsteht, wird über das Steuersegment bzw. den Schrittmotor so angesteuert, dass die Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen 47 in Richtung des Spleißkanals des Spleißprismas 32 gezogen werden. Der Fadenzubringer 26 wird dabei in eine Soll-Winkellage geschwenkt, in der gewährleistet ist, dass die in den Spleißkanal zurückgezogenen Fadenenden eine vorbestimmte, optimale Überlappung aufweisen.
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Auch die Soll-Winkellage des Fadenzubringers 26 kann dabei, vorzugsweise vor Beginn eines Partiestartes, an der Zentralsteuereinheit 43 des Kreuzspulautomaten 1, die über ein Bussystem 42 mit den Spulstellenrechner 29 der zahlreichen Arbeitsstellen 2 verbunden sind, eingestellt werden.
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Wenn die Fadenenden diese optimale Überdeckung, die von verschiedenen Garnparametern, zum Beispiel vom Garnmaterial oder der Garnnummer, abhängig ist, erreicht haben, das heißt, wenn der Fadenzubringer 26 in einer vorgegebenen Soll-Winkelstellung positioniert ist, wird Spleißluft auf den durch das Deckelelement 25 verschlossenen Spleißkanal des Spleißprismas 32 gegeben und die innerhalb des Spleißkanals positionierten Fadenenden pneumatisch verwirbelt. Anschließend wird das Steuersegment durch den Schrittmotor wieder in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt.
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Das Steuersegment öffnet dabei die Fadenklemm- und -schneideinrichtungen 23A, 23B sowie das Deckelelement 25, so dass der pneumatisch verbundene Faden 17 freigegeben wird. Außerdem wird dabei der Fadenzubringer 26 in seine Nullstellung eingeschwenkt. Im Anschluss kann der Spulvorgang an der betreffenden Arbeitsstelle 2 erneut gestartet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19510171 A1 [0003, 0005]
- DE 102006006390 A1 [0003, 0006, 0051]