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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spielßen, das heißt, zum knotenfreien Verbinden von Fadenenden zweier Fäden, für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Einrichtung zum Vorbereiten der Fäden, einem druckluftbeaufschlagbaren Spleißprisma zum pneumatischen Verwirbeln der Fasern der in einen Spleißkanal des Spleißprismas einlegbaren Fäden sowie den Spleißkanal kreuzende Entlüftungskanäle.
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In der Textilindustrie gehören Fadenspleißvorrichtungen seit langem zum Stand der Technik und sind in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen ausführlich beschrieben. Bekannt sind beispielsweise Fadenspleißvorrichtungen, die durch pneumatisches Verwirbeln zweier Fadenenden eine nahezu garngleiche Fadenverbindung herstellen. Derartige Spleißverbindungen sind ein entscheidendes Kriterium für die Garnqualität, sie sollten nicht nur garnähnliche Festigkeiten aufweisen sondern auch ein möglichst garngleiches Aussehen besitzen.
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Das heißt, wenn es während des Fertigungsprozesses an einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine zu einem Fadenbruch kommt oder wenn an einer der Spulstellen der Textilmaschine aufgrund eines Fadenfehlers ein definierter Reinigerschnitt ausgeführt wurde, werden die Fadenenden des getrennten Fadens zunächst durch spezielle pneumatische Einrichtungen in den Bereich der Fadenspleißvorrichtung zurückgeholt. Eine Saugdüse holt dabei den sogenannten Oberfaden von der Kreuzspule zurück und legt ihn, gegebenenfalls nach Ausreinigung des Fadenfehlers, in den Spleißkanal des Spleißprismas der Fadenspleißvorrichtung.
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Der Oberfaden wird durch die Saugdüse außerdem in eine oberhalb des Spleißkanals angeordnete Fadenklemmeinrichtung sowie eine unterhalb des Spleißkanals positionierte Fadenschneideinrichtung eingefädelt. Entsprechend wird auch der sogenannte Unterfaden, der von einer in Abspulstellung positionierten Vorlagespule stammt, mittels eines unterdruckbeaufschlagbaren Greiferrohres in den Spleißkanal eingelegt und in eine unterhalb des Spleißkanals angeordnete Fadenklemmeinrichtung sowie eine oberhalb des Spleißkanals angeordnete Fadenschneideinrichtung eingefädelt. Die Fadenenden werden dann durch die Fadenschneideinrichtungen abgelängt, in sogenannte Halte- und Auflöseröhrchen eingesaugt und dort für den nachfolgenden Spleißprozess vorbereitet. Das bedeutet, die Fadenenden werden in den Halte- und Auflöseröhrchen zunächst weitestgehend von ihrer Garndrehung befreit, bevor sie durch einen Fadenzubringer so in den Spleißkanal zurückgezogen werden, dass die Fadenenden im Spleißkanal, in gegensinniger Ausrichtung, nebeneinander liegen und dort schließlich pneumatisch verwirbelt werden können.
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In der
DE 30 40 661 C2 ist eine Fadenspleißvorrichtung beschrieben, die aus einem stationären Grundkörper und auswechselbaren Spleißköpfen besteht, wobei unter Spleißkopf eine Einrichtung zu verstehen ist, die in anderen Patentschriften als Spleißprisma bezeichnet wird. Da ein solcher Spleißkopf jeweils für bestimmte Anforderungsprofile, die unter anderem Kriterien wie Garn- oder Zwirnherstellung, Fasermaterialien, Garnfeinheiten, Stapellänge der Fasern, Garndrehungsrichtungen etc. berücksichtigen, optimiert ist, ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit unterschiedlicher und auswechselbarer Spleißköpfe. Die
DE 30 40 661 C2 zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele eines Spleißkopfes mit unterschiedlichen Ausprägungen der Längsnut sowie unterschiedlichen Anordnungen und Ausprägungen der Spleißluftbohrungen, die jeweils ein effektives Spleißen verschiedenster Garne respektive Zwirne ermöglichen.
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Durch die
DE 103 30 988 A1 oder die
EP 1 522 517 A1 sind außerdem Fadenspleißvorrichtungen bekannt, deren Spleißkanal mit einem mittigen Querschlitz ausgestattet ist.
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Das heißt, bei der Fadenspleißvorrichtung gemäß
DE 103 30 988 A1 wird ein Spleißprisma beschrieben, das über druckluftbeaufschlagbare Bohrungen, die so genannten Spleißbohrungen, sowie eine Längsnut, den so genannten Spleißkanal, verfügt. Am Boden des Spleißkanals befindet sich ein Längsspalt, der die für den Spleißvorgang vorbereiteten Fäden reibschlüssig hält. Des Weiteren befindet sich am Boden des Längsspaltes des Spleißkanals mindestens ein Kanal, durch den die Fäden im Bedarfsfall mittels Druckluftstrahlen aus dem Längsspalt geblasen werden können. Um ein Entweichen der Luft, die während des Spleißvorganges durch die Spleißbohrungen in den Spleißkanal in das Spleißprisma eingebracht wird, zu erleichtern, ist außerdem mittig im Spleißprisma ein Querschlitz angeordnet.
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Eine vergleichbare Fadenspleißvorrichtung ist auch in der
EP 1 522 517 A1 beschrieben. Weil bei der durch die
EP 1 522 517 A1 bekannten Fadenspleißvorrichtung der Spleißluft Flüssigkeit zugesetzt wird, verfügt diese Fadenspleißvorrichtung außerdem über einen Abschirmmechanismus, der zum einen die offene Vorderseite der Öffnungen des Drallelements und zum anderen den Durchgangsabschnitt des Führungselements vor Flüssigkeit schützt. Um die in das Spleißprisma eingebrachte und mit Flüssigkeit angereicherte Spleißluft auszuleiten, ist zusätzlich ein Absaugmechanismus vorgesehen.
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Fadenspleißvorrichtungen mit einem Spleißprisma, dessen Spleißkanal von Entlüftungsvorrichtungen gekreuzt wird, sind auch in der
EP 1 731 463 B1 oder in der
DE 35 40 324 A1 beschrieben.
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In der
EP 1 731 463 B1 wird ein Spleißprisma beschrieben, das zwei Entlüftungskanäle zwischen zwei Spleißbohrungen mit entgegengesetzter Drallerzeugung aufweist.
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Die
DE 35 40 324 A1 beschreibt eine Fadenspleißvorrichtung mit einem Spleißprisma, dessen Spleißkanal entweder zwei Spleißbohrungen mit einer mittig angeordneten Entlüftungsvorrichtung aufweist oder bei der der Spleißkanal des Spleißprismas mit einer mittig angeordneten Spleißbohrung und zwei Entlüftungsvorrichtungen ausgestattet ist, wobei die Entlüftungsvorrichtungen entweder als Bohrung oder als Kanal ausgebildet sind und der Abstand zwischen Spleißbohrung und Entlüftungsvorrichtung in jeder Variante immer gleich ist.
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Nachteilig bei den bekannten Fadenspleißvorrichtungen ohne zusätzliche Entlüftungseinrichtungen ist vor allem, dass die Spleißluft axial aus dem Spleißkanal entweicht, also parallel zu den im Spleißkanal angeordneten Fäden. Diese in Richtung der Spleißkanalausgänge auftretenden Luftströmungen beaufschlagen auch die im Spleißkanal positionierten Fadenenden, mit der Folge, dass die erforderliche Überlappungslänge reduziert wird, was sich negativ auf die Festigkeit des Spleißes auswirkt. Außerdem reiben die Fadenenden unter dem Einfluss der anstehenden Luftströmung an der Wandung des Spleißkanals und verlieren somit an Festigkeit als auch an Masse, was den optischen Charakter der Spleißverbindung ebenfalls beeinträchtigt.
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Bei den Fadenspleißvorrichtungen mit zusätzlichen Entlüftungseinrichtungen wird zwar eine Verbesserung der Festigkeit der Spleißverbindung erreicht, jedoch kann es in der Mitte der Spleißverbindung, analog zur Lage der Entlüftungseinrichtung(en), zu Verdickungen respektive Aufplusterungen kommen.
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In beiden Varianten entsteht eine Spleißverbindung, deren Struktur sich von der Struktur des restlichen Fadens unterscheidet und somit eine qualitative Einbuße mit sich bringt.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Fadenspleißvorrichtung zu schaffen, die sowohl hinsichtlich der Festigkeit als auch der optischen Beschaffenheit eine fadenähnliche Spleißverbindung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenspleißvorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass das Spleißprisma über mindestens drei Entlüftungskanäle verfügt, wobei die beiden äußeren Entlüftungskanäle so angeordnet sind, dass die Spleißluftbohrungen des Spleißprismas zwischen diesen Entlüftungskanälen liegen und ein weiterer Entlüftungskanal zwischen den Spleißluftbohrungen angeordnet ist. Durch die zusätzlichen Entlüftungskanäle kann die in den Spleißkanal einströmende Spleißluft homogen entweichen, ohne dass sich Luftwirbel am Ein- und Austrittsbereich des Spleißkanals bilden; infolgedessen wird der Schiebeimpuls auf das einzelne Fadenende des Ober- und Unterfadens im Spleißkanal, insbesondere in Richtung der Längsachse des Spleißkanals, vermindert und die Intensität des Luftdralls, der im Spleißkanal auf die zu verbindenden Faserenden des Ober- und Unterfadens wirkt, erhöht sich. Die beiden Entlüftungskanäle außerhalb der Spleißluftbohrungen entlasten nicht nur den mittleren Entlüftungskanal und tragen somit dazu bei, dass die Aufplusterung der Spleißverbindung im Volumen so stark reduziert wird, dass sie mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen ist; ein weiterer wesentlicher Vorteil der äußeren Entlüftungskanäle ist, dass die Faserenden von Fasern, die nicht vollständig in den Fadenverband eingebunden wurden und dadurch eine gewisse Haarigkeit im Bereich der Spleißverbindung verursachen, durch die abströmende Luft entfernt und abtransportiert werden. Dadurch entsteht eine insgesamt verbesserte Spleißverbindung, die annähernd Garnfestigkeit aufweist und nahezu garngleich aussieht.
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Wie in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben, gehen die Entlüftungskanäle entweder jeweils zu einer Seite des Spleißkanals ab und sind abwechselnd links und rechts angeordnet oder die Entlüftungskanäle kreuzen den Spleißkanal durchgängig. Die Anordnung der Entlüftungskanäle ist je nach Fadenmaterial zu gestalten, um immer eine optimale Spleißverbindung zu gewährleisten.
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In vorteilhafter Ausführungsform, wie im Anspruch 4 dargelegt, kreuzen die Entlüftungskanäle den Spleißkanal orthogonal. Die rechtwinklige Anordnung der Entlüftungskanäle begünstigt ein besonders gleichmäßiges Abströmverhalten der in den Spleißkanal eingebrachten Spleißluft.
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In weiterer Ausbildung der vorliegenden Erfindung gemäß dem Anspruch 5 kreuzt der mittlere Entlüftungskanal durchgängig den Spleißkanal, während ein Entlüftungskanal oberhalb der Spleißluftbohrung und ein anderer Entlüftungskanal unterhalb der Spleißluftbohrung in entgegengesetzter Richtung vom Spleißkanal abgehen. Je nach Drehungsrichtung des Fadens kann eine unterschiedliche Anordnung der Entlüftungskanäle und Spleißluftbohrungen gewählt werden, um eine nahezu garnidentische Spleißverbindung hinsichtlich Optik und Festigkeit zu erreichen.
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Gemäß Anspruch 6 ist ein Entlüftungskanal mittig zwischen den Spleißluftbohrungen angeordnet. Durch die symmetrische Anordnung, die sich daraus ergibt, kann die in den Spleißkanal eingebrachte Spleißluft besonders gut abströmen und unterstützt dadurch eine besonders gleichmäßige Spleißverbindung.
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Wie im Anspruch 7 dargelegt, sind beidseitig des Spleißkanals des Spleißprismas Fadenleitbleche angeordnet, die endseitig der äußeren Entlüftungskanäle Entlüftungsöffnungen aufweisen, so dass die abströmende Spleißluft homogen entweichen kann. Dadurch kann die Spleißluft, die über die Entlüftungskanäle aus dem Spleißkanal entweicht, kontinuierlich und außerhalb des Bereiches der Ein- und Austrittsöffnung des Spleißkanals aus dem Spleißprisma austreten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in Seitenansicht eine mit einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung ausgestatteten Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten,
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2 eine erfindungsgemäße Fadenspleißvorrichtung, in Draufsicht,
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3 in perspektivischer Ansicht das Spleißprisma einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung, im Detail,
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4 in schematischer Ansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung,
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5 in schematischer Ansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung.
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In 1 ist schematisch in Seitenansicht eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat, dargestellt.
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Wie bekannt, weisen derartige Kreuzspulautomaten zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, im vorliegenden Fall Spulstellen 2, auf. Auf diesen Spulstellen 2 werden Spinnkopse 9, die auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult, die nach ihrer Fertigstellung mittels eines selbsttätig arbeitenden (ebenfalls nicht dargestellten) Serviceaggregates auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben werden.
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Im Ausführungsbeispiel weist der Kreuzspulautomat 1 außerdem eine maschineneigene Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 3 auf. In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 3, von dem in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind, laufen, auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um. Die angelieferten Spinnkopse 9 werden in der Abspulstellung AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befindet, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult.
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Die einzelnen Spulstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen gewährleisten.
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Diese Einrichtungen sind beispielsweise ein Spulstellenrechner 29, eine um eine Schwenkachse 16 bewegliche, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 12, ein um eine Schwenkachse 13 bewegliches, unterdruckbeaufschlagbares Greiferrohr 11 sowie eine pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10.
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Die pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10 ist, wie in 1 angedeutet, bezüglich des regulären Fadenlaufes etwas zurückversetzt und mit ihrem Zentralgehäuse 31 am Spulstellengehäuse 33 festgelegt.
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Wie in 2 dargestellt, verfügen solche Fadenspleißvorrichtungen 10 neben einem Spleißprisma 32 mit pneumatisch beaufschlagbarem Spleißkanal 40 noch über eine obere und eine untere Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23, einen schwenkbar gelagerten Fadenzubringer 26 sowie ein schwenkbar gelagertes Deckelelement 25. Das Spleißprisma 32 ist seinerseits auf einem (nicht dargestellten) Verteilerblock angeordnet, in den auch die (nicht dargestellten) Halte- und Auflöseröhrchen eingelassen sind.
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Die Kreuzspule 15 ist während des Spulprozesses frei drehbar im Spulenrahmen 28 einer Spulvorrichtung 24 gehalten und liegt dabei mit ihrer Oberfläche auf einer Nuttrommel 14 auf, die die Kreuzspule 15 über Reibschluss mitnimmt und auch für eine ordnungsgemäße Changierung des auf die Kreuzspule 15 auflaufenden Fadens sorgt.
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Wie aus 2 ersichtlich, weist die Fadenspleißvorrichtung 10 innerhalb ihres Zentralgehäuses 31 einen elektromotorischen Einzelantrieb, vorzugsweise einen Schrittmotor 22 auf, dessen Antriebsritzel 20 mit der Außenverzahnung 19 eines Steuersegmentes 18 kämmt. Das Steuersegment 18 ist auf einer Lagerwelle 17 begrenzt drehbar gelagert und über ein Befestigungsmittel 30 an eine Hebelmechanik 35 angeschlossen, die ebenfalls auf der Lagerachse 17 angeordnet ist. Die Hebelmechanik 35 besteht aus einem ersten Hebel 38 zur Betätigung der Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23 sowie einem zweiten Hebel 39, der an das Deckelelement 25 angeschlossen ist. Zwischen die beiden Hebel 38, 39 ist ein Federelement 37 eingeschaltet, das einerseits verhindert, dass aufgrund des frühzeitigen Aufsetzens des Deckelelementes 25 auf das Spleißprisma 32 bei gleichzeitigem Weiterschwenken des Steuersegmentes 18 an der Fadenspleißvorrichtung Schäden auftreten können und ermöglicht andererseits in Verbindung mit einer entsprechenden Ausbildung der Fadenklemm- und -schneideinrichtung einen großen Schwenkweg des Steuersegmentes 18.
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Die 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spleißprismas 32. Das Spleißprisma 32 weist einen Spleißkanal 40 mit Spleißluftbohrungen 41, die zwischen einem Entlüftungskanal 42 und einem Entlüftungskanal 44 angeordnet sind, auf. Die Spleißluftbohrungen 41 leiten die Spleißluft in den Spleißkanal 40. Zwischen dem Entlüftungskanal 42 und Entlüftungskanal 44 respektive zwischen den Spleißluftbohrungen 41 befindet sich ein dritter Entlüftungskanal 43. Die Entlüftungskanäle 42, 44 münden jeweils in Entlüftungsöffnungen 46 von Fadenleitblechen 45.
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In 4 ist eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spleißprismas dargestellt. Die Entlüftungskanäle 42', 43', 44' sind abwechselnd von unterschiedlichen Seiten des Spleißkanals 40' abgehend angeordnet.
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Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spleißprismas zeigt 5. Der mittlere Entlüftungskanal 43'', der zwischen den Spleißluftbohrungen 41'' liegt, kreuzt durchgängig den Spleißkanal 40''. Während der Entlüftungskanal 42'' oberhalb der Spleißluftbohrung 41'' von einer Seite des Spleißkanals abgeht, befindet sich der Entlüftungskanal 44'', der zur anderen Seite des Spleißkanals 40'' abgeht, unterhalb der Spleißluftbohrung 41''.
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Funktion der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung:
Wenn an einer Spulstelle 2 eine Spulunterbrechung aufgetreten ist, beispielsweise aufgrund eines Fadenbruches oder eines kontrollierten Reinigerschrittes nach einem Fadenfehler, holt die Saugdüse 12 den auf die Oberfläche der Kreuzspule 15 aufgelaufenen Oberfaden von der Kreuzspule 15 zurück und fädelt ihn mit Hilfe des Fadenleitbleches 45 in die obere Fadenklemmeinrichtung der Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23, den Spleißkanal 40 im Spleißprisma 32 sowie in die untere Fadenschneideinrichtung der Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23 ein.
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Gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig wird durch das Greiferrohr 11 auch der Unterfaden herangeschafft und ebenfalls mit Hilfe eines Fadenleitbleches 45 in der unteren Fadenklemmeinrichtung 23, dem Spleißkanal 40 sowie in der oberen Fadenschneideinrichtung der Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23 positioniert.
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Anschließend wird über den Spulstellenrechner 29 die Fadenspleißvorrichtung 10 angesteuert.
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Das heißt, der Schrittmotor 22 beginnt das Steuersegment 18, wie in 2 angedeutet, in Richtung R zu verschwenken. Dabei werden das Deckelement 25, die Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23 sowie der Fadenzubringer 26 betätigt. Nach kurzer Zeit setzt zunächst das Deckelelement 25 auf dem Spleißprisma 32 auf und deckt den Spleißkanal 40 ab.
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Das weiterschwenkende Steuersegment 18 betätigt gleichzeitig oder kurz danach die Fadenklemm- und -schneideinrichtungen 23, die die Fadenenden klemmen und ablängen. Daraufhin wird das Steuersegment 18 kurz gestoppt und die nicht dargestellten Halte- und Auflöseröhrchen werden so mit Druckluft beaufschlagt, dass die Fadenenden in die Halte- und Auflöseröhrchen eingesaugt und dort weitestgehend von ihrer Drehung befreit werden. Das Steuersegment 18 wird nun durch den Schrittmotor 22 weitergeschwenkt und betätigt den Fadenzubringer 26, der die vorbereiteten Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen herauszieht und im Spleißkanal 40 des Spleißprismas 32 mit vorgebbarer Überdeckung positioniert. Das heißt, der Fadenzubringer 26, dessen Arme jeweils auf der dem zugehörigen Halte- und Auflöseröhrchen gegenüberliegenden Seite so in den Fadenstrang von Oberfaden beziehungsweise Unterfaden fassen, dass eine Fadenschlaufe entsteht, wird über das Steuersegment 18 bzw. den Schrittmotor 22 so angesteuert, dass die Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen in Richtung des Spleißkanals 40 gezogen werden. Der Fadenzubringer 26 wird so weit geschwenkt, bis die in den Spleißkanal zurückgezogenen Fadenenden eine vorbestimmte, optimale Überlappung aufweisen, die beispielsweise zu Beginn eines Partiewechsels an einer Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten 1 eingestellt wurde.
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Wenn die Fadenenden diese optimale Überdeckung, die von verschiedenen Garnparametern, zum Beispiel vom Garnmaterial oder der Garnfeinheit, abhängig ist, erreicht haben, wird Spleißluft auf den durch das Deckelelement 25 verschlossenen Spleißkanal 40 gegeben und werden die innerhalb des Spleißkanals 40 positionierten Fadenenden pneumatisch verwirbelt. Durch die zusätzlichen Entlüftungskanäle 42, 43, 44 kann die Spleißluft nicht nur aus der Ein- und Austrittsöffnung des Spleißkanals 40, sondern auch durch die rechtwinklig angeordneten Entlüftungskanäle 42, 43, 44 entweichen, wobei der Entlüftungsvorgang durch die Entlüftungsöffnungen 46 der Fadenleitbleche 45 unterstützt wird.
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Anschließend wird das Steuersegment 18 durch den Schrittmotor 22 wieder in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt. Das Steuersegment 18 öffnet dabei die Fadenklemm- und -schneideinrichtung 23 und das Deckelelement 25, so dass der pneumatisch verbundene Faden freigegeben wird.
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Der Spulvorgang kann dann erneut gestartet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3040661 C2 [0005, 0005]
- DE 10330988 A1 [0006, 0007]
- EP 1522517 A1 [0006, 0008, 0008]
- EP 1731463 B1 [0009, 0010]
- DE 3540324 A1 [0009, 0011]