CH705405A2 - Fadenspleissvorrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fadenspleissvorrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleissprisma, mit Fadenklemm- und Schneideinrichtungen zum Fixieren und Ablängen zu spleissender Fadenenden sowie einem Fadenzubringer zum Positionieren der vorbereiteten Fadenenden im Spleisskanal des Spleissprismas. Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die Fadenspleissvorrichtung (10) mit Stellantrieben (18, 19) für eine untere (23A) und eine obere (23B) Fadenklemm- und Schneideinrichtung ausgestattet ist, wobei jede der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) bezüglich des Spleissprismas (32) zwischen einer äusseren und einer inneren Grenzposition so verschiebbar gelagert ist, dass zwischen den beiden Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) ein Abstand (a) einstellbar ist, dessen Maximal- und Minimalmass durch die Grenzpositionen vorgegeben ist.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspleissvorrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Fadenspleissvorrichtungen sind in der Textilindustrie, insbesondere im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten, seit langem bekannt.
[0003] Solche in der Praxis bewährten Fadenspleissvorrichtungen, die in der Regel über ein pneumatisch beaufschlagbares Spleissprisma, eine untere und eine obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung zum Fixieren und Ablängen der zu spleissenden Fadenenden sowie über einen Fadenzubringer zum Positionieren der vorbereiteten Fadenenden im Spleisskanal des Spleissprismas verfügen, sind in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen, beispielsweise in der DE 19510 171 Al oder der DE 10 2006 006 390 A1 relativ ausführlich beschrieben.
[0004] Mit derartigen Fadenspleissvorrichtungen können zwei Fadenenden, die nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Reinigerschnitt entstanden sind, pneumatisch zu einer knotenfreien Verbindung verwirbelt werden, die fast Garnfestigkeit besitzt und im Idealfall ein nahezu garngleiches Aussehen aufweist.
[0005] Bei Fadenspleissvorrichtungen, wie sie durch die DE 19 510 171 A1 bekannt sind, erfolgt der Antrieb der verschiedenen Funktionselemente der Fadenspleissvorrichtung, das heisst, der Fadenklemm-und Schneideinrichtungen, des Deckelelementes des Spleissers sowie des Fadenzubringers über ein Kurvenscheibenpaket, das über eine Steckkupplung an einen spulstelleneigenen Antrieb angeschlossen ist.
[0006] In der DE 10 2006 006 390 A1 sind Fadenspleissvorrichtungen beschrieben, die innerhalb ihres Spleissergehäuses ein schwenkbar gelagertes Steuersegment mit einer Aussenverzahnung sowie einen mit einem Antriebsritzel ausgestatteten, definiert ansteuerbaren Schrittmotor aufweisen.
An das antreibbare Steuersegment sind direkt oder indirekt die verschiedenen Funktionselemente der Fadenspleissvorrichtung angeschlossen. Das heisst, das Steuersegment weist beispielsweise im Bereich seines Umfangs einen Kugelgelenkanschluss auf, an den über ein Steuergestänge der Fadenzubringer angeschlossen ist. Ausserdem ist das Steuersegment über eine spezielle Hebelmechanik mit den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen sowie einem Deckel-element der Fadenspleissvorrichtung verbunden.
[0007] Bei den vorstehend beschriebenen Fadenspleisseinrichtungen sind die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen ausserdem jeweils in unterschiedlichen Positionen am Spleissergehäuse festlegbar. Das heisst, mittels entsprechend ausgebildeter Haltevorrichtungen können die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen so an das Spleissergehäuse anschraubt werden, dass die Fadenenden, abhängig von den Positionen der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, die sich wiederum am zu spleissenden Garn orientieren, eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Bezüglich der Länge der Fadenenden kann dabei zwischen einer Standard-, einer Elastogarn- und einer Kompaktgarneinstellung unterschieden werden.
[0008] Die bekannten Fadenspleissvorrichtungen weisen allerdings den Nachteil auf, dass, da nur zwischen drei Längeneinsteilungen gewählt werden kann, bei problematischen Garnen oft eine exakte Einstellung der Länge der Fadenenden nicht möglich ist.
[0009] Bei den bekannten Fadenspleissvorrichtungen ist jede Änderung der Längeneinstellung mit einem nicht unerheblichen, zeitintensiven Arbeitsaufwand verbunden, wobei die Arbeiten ausserdem nur bei stillstehender Textilmaschine durchgeführt v/erden können.
[0010] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspleissvorrichtung zu schaffen, deren Fadenklemm- und -schneideinrichtungen so gelagert sind, dass jederzeit eine schnelle, problemlose sowie optimale Anpassung der Länge der für einen Spleissvorgang vorgesehenen Fadenenden möglich ist.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Fadenspleissvorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Die erfindungsgemässe Ausbildung einer Fadenspleissvorrichtung hat insbesondere den Vorteil, dass aufgrund der Möglichkeit einer nahezu stufenlosen Einstellung des Abstandes zwischen den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen eine optimale Anpassung der Länge der zu spleissenden Fadenenden möglich ist.
Mit der erfindungsgemäss ausgebildeten Fadenspleissvorrichtung kann folglich auf einfache Weise gewährleistet werden, dass die zu verschleissenden Fadenenden stets eine auf das jeweilige Garnmaterial optimal angepasste, vorteilhafte Länge aufweisen.
Die mit einer erfindungsgemässen Fadenspleissvorrichtung abgelängten Fadenenden ermöglichen das sichere Erstellten von Fadenspleissen, die stets einem geforderten Qualitätsstandard entsprechen.
[0014] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform des Weiteren vorgesehen, dass die untere und die obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung mittels eines Stellantriebes jeweils separat positionierbar ist.
Eine solche Ausbildung ermöglicht es, insbesondere bei problematischen Garnen, sehr speziell und sehr feinfühlig zu reagieren, das heisst, im Bedarfsfall kann beispielsweise die untere Fadenklemm- und Schneideinrichtung bezüglich des Spleissprismas einen anderen Abstand aufweisen als die obere Fadenklemm- und Schneideinrichtung.
Auf diese Weise können Fadenspleisse mit Fadenenden erstellt werden, die unterschiedliche Längen aufweisen. Das Fadenende des Unterfadens kann beispielsweise etwas länger abgeschnitten werden als das Fadenende des Oberfadens, im Bedarfsfall kann allerdings auch ein Fadenende eines Oberfadens erstellt werden, das eine grössere Länge als das zugehörige Fadenende des Unterfadens.
[0015] Gemäss Anspruch 3 ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass ein Schneckengetriebe Bestandteil des Stellantriebes für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtung ist.
Ein solches Schneckengetriebe hat unter anderem den Vorteil, dass auf relativ kleinem Raum ein grosses Übersetzungsverhältnis realisierbar ist, was eine sehr genaue Einstellung der Position der Fadenklemm- und Schneideinrichtung ermöglicht.
Ausserdem sind derartige Schneckengetriebe mit grossen Übersetzungsverhältnissen selbsthemmend, so dass im Zusammenhang mit den Stellantrieben auf eine zusätzliche Arretiereinrichtung verzichtet werden kann.
[0016] Im Zusammenhang mit dem Stellantrieb für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtung müssen allerdings nicht unbedingt Schneckengetriebe zum Einsatz kommen, es sind durchaus auch andere Arten von Getrieben vorstellbar.
[0017] Wie im Anspruch 4 beschrieben, kann in alternativer Ausführungsform beispielsweise auch vorgesehen sein, dass ein Exzentergetriebe Bestandteil eines Stellgetriebes für eine Fadenklemm- und Schneideinrichtungen ist. Ein solches Exzentergetriebe ist zum Beispiel sehr kostengünstig und ausserdem relativ unempfindlich gegen Verschmutzung.
[0018] Wie in den Ansprüchen 5 bzw. 6 beschrieben, ist in weiteren vorteilhaften Ausbildungen vorgesehen, dass die Stellantriebe für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen entweder jeweils manuell bedienbar (Anspr. 5) oder, zum Beispiel über die Zentralsteuereinrichtung des Kreuzspulautomaten, jeweils maschinell ansteuerbar sind (Anspr. 6).
[0019] Eine manuelle Bedienbarkeit (Anspr. 5) hat dabei insbesondere den Vorteil relativ geringer Herstellungskosten, weist allerdings den Nachteil auf, dass das Bedienpersonal zum Bedienen der Stellantriebe stets an die betreffende Arbeitsstelle kommen und dort selbst Hand anlegen muss, was relativ umständlich und zeitaufwendig ist.
[0020] Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, deren Stellantriebe, wie im Anspruch 6 beschrieben, über die Zentralsteuereinrichtung des Kreuzspulautomaten jeweils maschinell einsteilbar sind, weisen dem gegenüber den Vorteil auf, dass, zum Beispiel bei einem Partiewechsel, eine schnelle, zentrale Anpassung der zahlreichen Fadenspleissvorrichtungen eines Kreuzspulautomaten möglich ist. Das heisst, die Länge der zu spleissenden Fadenenden können entsprechend dem neuen Garnmaterial problemlos und exakt angepasst werden.
[0021] Wenn die Stellantriebe der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, wie im Anspruch 6 beschrieben, jeweils maschinell ansteuerbar sind, ist es vorteilhaft, als elektromotorischen Antrieb zum Positionieren jeder der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen jeweils einen definiert ansteuerbaren Schrittmotor vorzusehen (Anspr. 7).
Ein solcher Schrittmotor ermöglicht auf einfache Weise jederzeit eine genaue und reproduzierbare Positionierung der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0023] Es zeigt:
<tb>Fig. 1<sep>in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten, die mit einer erfindungsgemäss ausgebildeten Fadenspleissvorrichtung ausgestattet ist,
<tb>Fig. 2<sep>in perspektivischer Ansicht eine Fadenspleissvorrichtung mit stufenlos verstellbaren oberen und unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtungen, während des Einlegens der zu verspleissenden Fadenenden,
<tb>Fig. 3<sep>die Fadenspleissvorrichtung gemäss Fig. 2, in Seitenansicht
[0024] In Fig. 1 ist schematisch in Seitenansicht eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat, dargestellt.
Wie bekannt, weisen derartige Kreuzspulautomaten 1 zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, im vorliegenden Fall Spulstellen 2, auf. Auf diesen Spulstellen 2 werden Spinnkopse 9, die beispielsweise auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produziert wurden, zu grossvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult, die nach ihrer Fertigstellung auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführt werden.
[0025] Im Ausführungsbeispiel weist der Kreuzspulautomat 1 eine maschineneigene Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 3 auf, von dem in Fig. 1lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind.
[0026] In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 3 laufen, auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um.
[0027] Die angelieferten Spinnkopse 9 werden dabei in der Abspulstellung AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befindet, zu grossvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult.
[0028] Die einzelnen Spulstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie an sich bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemässen Betrieb dieser Arbeitsstellen 2 gewährleisten.
Diese, an sich bekannten Einrichtungen sind beispielsweise ein Spulstellenrechner 29, der über eine Busleitung 42 an die Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 angeschlossen ist, eine um eine Schwenkachse 16 bewegliche, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 12, ein um eine Schwenkachse 13 bewegliches, unterdruckbeaufschlagbares Greiferrohr 11 sowie eine pneumatische Fadenspleissvorrichtung 10.
[0029] Die pneumatische Fadenspleissvorrichtung 10 ist bezüglich des regulären Faden Laufes etwas zurückversetzt angeordnet und beispielsweise mit ihrem Zentralgehäuse 31 am Spulstellengehäuse 33 festgelegt.
[0030] Solche Fadenspleissvorrichtungen 10 verfügen, wie nachfolgend anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert wird, neben einem Spleissprisma 32 mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleisskanal noch über eine obere 23B und eine untere 23A Fadenklemm-und Schneideinrichtung, einen schwenkbar gelagerten Fadenzubringer 26 sowie über ein ebenfalls schwenkbar gelagertes Deckelelement 25, das den Spleisskanal des Spleissprismas 32 während des Spleissprozesses verschliesst.
[0031] Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, ist das Spleissprisma 32 auf einem Verteilerblock 46 angeordnet, in den ausserdem Halte-und Auflöseröhrchen 47 eingelassen sind.
[0032] Die Kreuzspule 15 ist während des Spulprozesses frei drehbar im Spulenrahmen 28 einer Spulvorrichtung 24 gehalten und liegt im Ausführungsbeispiel mit ihrer Oberfläche auf einer Nuttrommel 14 auf, die die Kreuzspule 15 über Reibschluss mitnimmt und auch für eine ordnungsgemässe Changierung des auf die Kreuzspule 15 auflaufenden Fadens sorgt.
[0033] Die Fig. 1 zeigt dabei eine Situation, wie sie sich beispielsweise nach einem Fadenbruch an einer Arbeitsstelle 2 ergibt. Die Saugdüse 12 hat den nach dem Fadenbruch auf die Kreuzspule 15 aufgelaufenen Oberfaden 17o aufgenommen und fädelt den Oberfaden 17o gerade in die Fadenspleissvorrichtung 10 ein.
Gleichzeitig oder etwas zeitversetzt holt das Greiferrohr 11 den in einem (nicht näher dargestellten) Fadenspanner bereitgehaltenen Unterfaden 17u und fädelt diesen anschliessend ebenfalls in die Fadenspleissvorrichtung 10 ein.
Die Fig. 2 und 3zeigen jeweils eine der erfindungsgemässen Fadenspleissvorrichtungen 10 im Detail.
[0034] Wie beispielsweise in der DE 10 2006 006 390 A1 relativ ausführlich beschrieben, ist bei diesen bekannten Fadenspleissvorrichtungen 10 innerhalb des Zentralgehäuses 31 ein elektromotorischer Einzelantrieb, vorzugsweise ein Schrittmotor angeordnet, dessen Antriebsritzel mit der Aussenverzahnung eines Steuersegmentes kämmt.
Das Steuersegment ist seinerseits über verschiedene Hebelmechanismen mit den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B, dem schwenkbar gelagerten Fadenzubringer 26 sowie dem ebenfalls schwenkbar gelagerten Deckelelement 25 verbunden.
[0035] Wie insbesondere aus Fig. 2ersichtlich, ist am Spleissergehäuse 31 ein Verteilerblock 46 festgelegt, der ein definiert pneumatisch beaufschlagbares Spleissprisma 32 trägt. Der Verteilerblock 46 ist ausserdem mit so genannten Auflöse- und Halteröhrchen 47 ausgestattet, in denen die abgelängten Fadenenden des Oberfadens 17o und des Unterfadens 17u für den nachfolgenden Spleissprozess vorbereitet werden.
[0036] Wie in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt, verfügt die Fadenspleissvorrichtung 10 des Weiteren über Stellantriebe 18, 19, die ein stufenloses Verstellen der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A bzw. 23B jeweils zwischen einer äusseren 35 und einer inneren 36 Grenzposition ermöglichen.
Das heisst, durch entsprechendes Ansteuern der Stellantriebe 18, 19 kann der Abstand a zwischen den Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B zwischen einem Abstand amin und einem Abstand amax variiert und damit die Länge der abzuschneidenden Fadenenden von Ober- und Unterfaden nahezu stufenlos eingestellt werden. Die Steilantriebe 18, 19 können dabei verschiedene Ausführungsformen aufweisen. Die Stellantriebe 18, 19 können beispielsweise als Schneckengetriebe ausgebildet sein und entweder manuell oder maschinell bedienbar sein.
[0037] Bei einer maschinellen Bedienung wird das Schneckengetriebe zum Beispiel durch einen Schrittmotor definiert angesteuert, der über den Spulstellenrechner 29 beispielsweise mit der Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 verbunden ist. Anstelle eines Schneckengetriebes kann allerdings auch eine andere Antriebseinrichtung, zum Beispiel ein Exzentergetriebe oder dgl. zum Einsatz kommen.
Auch ein Exzentergetriebe kann dabei entweder durch das Bedienpersonal manuell bedient oder, wie vorstehend erläutert, maschinell angesteuert werden.
Funktion der erfindungsgemässen Fadenspleissvorrichtung:
[0038] Vor einem Partiestart werden zunächst, abhängig vom jeweils vorliegenden Garnmaterial, die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B der Fadenspleissvorrichtungen 10 des Kreuzspulautomaten 1 optimal eingestellt. Das heisst, über die Zentralsteuereinrichtung 43 des Kreuzspulautomaten 1 werden die Stellantriebe 18, 19 der Fadenspleissvorrichtungen 10 so angesteuert, dass das abgelängte Fadenende des Oberfadens 17o sowie das abgelängte Fadenende des Unterfadens 17u jeweils eine vorgebbare Länge aufweisen.
[0039] Wenn dann während des Spulvorganges an einer der Spulstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 ein Fadenbruch aufgetreten ist oder wenn aufgrund eines Fadenfehlers ein kontrollierter Reinigerschnitt durchgeführt wurde, wird die betreffende Kreuzspule 15 zunächst in den Stillstand gebremst.
[0040] Die Saugdüse 12 holt dann den Oberfaden 17o von der Kreuzspule 15 zurück und fädelt ihn zum Beispiel mit Hilfe eines Leitbleches in die Fadenklemmeinrichtung der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23B, den Spleisskanal im Spleissprisma 32 sowie in die Fadenschneideinrichtung der unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23A ein.
[0041] Gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig wird durch das Greiferrohr 11 auch der Unterfaden 17u herangeschafft und ebenfalls mit Hilfe eines Fadenleitbleches in der Fadenklemmeinrichtung der unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23A, dem Spleisskanal im Spleissprisma 32 sowie in der Fadenschneideinrichtung der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung 23B positioniert.
[0042] Anschliessend wird über den Spulstellenrechner 29 die Fadenspleissvorrichtung 10 angesteuert. Das heisst, der im Spleissergehäuse 31 angeordnete Schrittmotor beginnt das Steuersegment so zu schwenken, dass das Deckelelement 25, die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B sowie der Fadenzubringer 26 betätigt werden, mit der Folge, dass nach kurzer Zeit zunächst das Deckelelement 25 auf dem Spleissprisma 32 aufgesetzt und der Spleisskanal abgedeckt wird.
Das weiterschwenkende Steuersegment betätigt gleichzeitig oder kurz danach ausserdem die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen 23A, 23B die die Fadenenden des Oberfadens 17o und des Unterfadens 17u klemmen und ablängen.
Daraufhin wird der Schrittmotor und damit das Steuersegment kurz gestoppt und die im Verteilerblock 46 des Spleissprismas 32 angeordneten Halte- und Auflöseröhrchen 47 werden so mit Druckluft beaufschlagt, dass die Fadenenden 17o, 17u in die Halte-und Auflöseröhrchen 47 eingesaugt und dort weitestgehend von ihrer Drehung befreit werden.
Anschliessend wird das Steuersegment durch den Schrittmotor weitergeschwenkt und betätigt dabei über ein Steuergestänge den Fadenzubringer 26, der die vorbereiteten Fadenenden von Ober-und Unterfaden 17o, 17u aus den Halte- und Auflöseröhrchen 47 herauszieht und im Spleisskanal des Spleissprismas 32 mit vorgebbarer Überdeckung positioniert.
[0043] Das heisst, der Fadenzubringer 26, dessen Arme jeweils auf der dem zugehörigen Halte- und Auflöseröhrchen 47 gegenüberliegenden Seite so in den Fadenstrang von Oberfaden 17o beziehungsweise Unterfaden 17u fassen, dass eine Fadenschlaufe entsteht, wird über das Steuersegment bzw. den Schrittmotor so angesteuert, dass die Fadenenden aus den Halte- und Auflöseröhrchen 47 in Richtung des Spleisskanals des Spleissprismas 32 gezogen werden. Der Fadenzubringer 26 wird dabei in eine Soll-Winkellage geschwenkt, in der gewährleistet ist, dass die in den Spleisskanal zurückgezogenen Fadenenden eine vorbestimmte, optimale Überlappung aufweisen.
Auch die Soll-Winkellage des Fadenzubringers 26 kann dabei, vorzugsweise vor Beginn eines Partiestartes, an der Zentralsteuereinheit 43 des Kreuzspulautomaten 1, die über ein Bussystem 42 mit den Spulstellenrechner 29 der zahlreichen Arbeitsstellen 2 verbunden sind, eingestellt werden.
[0044] Wenn die Fadenenden diese optimale Überdeckung, die von verschiedenen Garnparametern, zum Beispiel vom Garnmaterial oder der Garnnummer, abhängig ist, erreicht haben, das heisst, wenn der Fadenzubringer 26 in einer vorgegebenen Soll-Winkelstellung positioniert ist, wird Spleissluft auf den durch das Deckelelement 25 verschlossenen Spleisskanal des Spleissprismas 32 gegeben und die innerhalb des Spleisskanals positionierten Fadenenden pneumatisch verwirbelt. Anschliessend wird das Steuersegment durch den Schrittmotor wieder in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt.
Das Steuersegment öffnet dabei die Fadenklemm- und -schneideinrichtungen 23A, 23B sowie das Deckelelement 25, so dass der pneumatisch verbundene Faden 17 freigegeben wird. Ausserdem wird dabei der Fadenzubringer 26 in seine Nullstellung eingeschwenkt. Im Anschluss kann der Spulvorgang an der betreffenden Arbeitsstelle 2 erneut gestartet werden.
Claims (7)
1. Fadenspleissvorrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleissprisma, mit Fadenklemm- und Schneideinrichtungen zum Fixieren und Ablängen zu spleissender Fadenenden sowie einem Fadenzubringer zum Positionieren der vorbereiteten Fadenenden im Spleisskanal des Spleissprismas, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspleissvorrichtung (10) mit Stellantrieben (18, 19) für eine untere (23A) und eine obere (23B) Fadenklemm-und Schneideinrichtung ausgestattet ist, wobei jede der Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) bezüglich des Spleissprismas (32) zwischen einer äusseren (35) und einer inneren (36) Grenzposition so verschiebbar gelagert ist, dass zwischen den beiden Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) ein Abstand (a) einstellbar ist, der zwischen einem Abstand (amin) und einem Abstand (amax) liegt.
2. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere (23A) und die obere (23B) Faden-klemm- und Schneideinrichtung mittels des Stellantriebes (18 bzw. 19) jeweils separat positionierbar sind.
3. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schneckengetriebe Bestandteil der Stellantriebe (18, 19) für die Fadenklemm- und Schneid-einrichtungen (23A, 23B) sind.
4. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Exzentergetriebe Bestandteil der Stellantriebe (18, 19) für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) sind.
5. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (18, 19) für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) manuell bedienbar sind.
6. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (18, 19) für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) über eine Zentralsteuereinrichtung (43) des Kreuzspulautomaten (1) jeweils maschinell ansteuerbar sind.
7. Fadenspleissvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (18, 19) für die Fadenklemm- und Schneideinrichtungen (23A, 23B) jeweils über einen Schrittmotor verfügen, der definiert ansteuerbar ist.
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