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Die Erfindung betrifft eine Fadenspleißvorrichtung zum pneumatischen Verbinden von Fadenenden mit einem Spleißprisma, das einen mit Druckluft beaufschlagbaren, während des Spleißvorganges nach oben hin weitestgehend offenen Spleißkanal aufweist und über einen definiert ansteuerbaren Fadenzubringer zum Positionieren und Fixieren zweier Fadenenden im Spleißkanal verfügt.
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Fadenspleißvorrichtungen zum pneumatischen Verbinden von Fadenenden sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen zum Teil recht ausführlich beschrieben.
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Es sind dabei sowohl Fadenspleißvorrichtungen bekannt, bei denen der pneumatisch beaufschlagbare, nach oben an sich offene Spleißkanal des Spleißprismas während des Spleißvorganges jeweils durch ein spezielles Deckelelement verschlossen ist, als auch Fadenspleißvorrichtungen, deren Spleißprismen ohne ein Deckelelement arbeiten, das heißt, bei denen der Spleißkanal des Spleißprismas während des Spleißvorganges nach oben geöffnet bleibt.
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In der
DE 39 35 536 C2 ist beispielsweise eine Fadenspleißvorrichtung beschrieben, deren Spleißprisma mit einem Spleißkanal ausgestattet ist, der einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. In den Spleißkanal mündet wenigstens eine tangential angeordnete Druckluft-Einblasöffnung, über die Spleißluft in den Spleißkanal eingeblasen werden kann. Der Spleißkanal verfügt auf seiner Oberseite außerdem über einen so genannten Fadeneinlegeschlitz, durch den die zu spleißenden Fadenenden in den Spleißkanal eingefädelt werden können. Dieser Fadeneinlegeschlitz und damit der Spleißkanal des Spleißprismas sind während des Spleißvorganges durch ein spezielles Deckelelement verschlossen.
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Vergleichbare Fadenspleißvorrichtungen sind auch in der
DE 199 21 855 A1 , der
DE 100 62 198 A1 und/oder der
DE 102 30 760 A1 beschrieben, wobei sich diese bekannten Fadenspleißvorrichtungen unter anderem bezüglich der Breite ihres jeweils mittig angeordneten Fadeneinlegeschlitzes unterscheiden.
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Bei derartig ausgebildeten Fadenspleißvorrichtungen kann durch das Deckelelement zwar verhindert werden, dass die Fadenenden während des Spleißvorganges durch die einströmende Spleißluft nach oben aus dem Spleißkanal herausgeblasen werden, jedoch besteht bei solchen Fadenspleißvorrichtungen die nicht unerhebliche Gefahr, dass die einströmende Spleißluft die zu verspleißenden Fadenenden statt dessen stark in axialer Richtung beaufschlagt. Das heißt, die über tangentiale Druckluft-Einblasöffnungen in den Spleißkanal einströmende Spleißluft wird durch das aufliegende Deckelelement so umgelegt, dass sie in Richtung der Ausgänge des Spleißkanals strömt und dabei axiale Kräfte auf die Fadenenden überträgt.
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Durch diese axialen Kräfte der Spleißluft können die im Spleißkanal in gegensinniger Ausrichtung und vorgegebener Überdeckung angeordneten Fadenenden oft in Richtung der Ausgänge des Spleißkanals verlagert werden, was sich negativ auf die entstehende Spleißverbindung auswirkt.
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Fadenspleißvorrichtungen, die ohne ein Deckelelement arbeiten, das heißt, bei denen der Spleißkanal des Spleißprismas während des Spleißvorganges nach oben offen bleibt, sind ebenfalls durch verschiedene Schutzrechtsanmeldungen bekannt.
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Diese bekannten Fadenspleißvorrichtungen verfügen ebenfalls jeweils über ein Spleißprisma mit einem im Querschnitt kreisförmigen, pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal, der einen Fadeneinlegespalt zum Einfädeln der zu spleißenden Fadenenden aufweist.
Um zu verhindern, dass die zu verspleißenden Fadenenden während des Spleißvorganges durch den nach oben offenen Fadeneinlegespalt aus dem Spleißkanal herausgeblasen werden können, weisen bei diesen Fadenspleißvorrichtungen nicht nur die Druckluft-Einblasöffnung für die Spleißluft oft eine spezielle Anordnung und Ausführung auf, sondern auch der Fadeneinlegespalt ist oft sehr speziell gestaltet bzw. angeordnet. Das heißt, bei diesen bekannten Fadenspleißvorrichtungen ist der Fadeneinlegespalt beispielsweise entweder, wie in der
DE 600 09 437 T2 dargestellt, so ausgebildet, dass er sich überlappende Elemente aufweist, oder der Fadeneinlegespalt weist, wie aus der
DE 10 2016 200 969 A1 ersichtlich, eine relativ geringe Breite sowie einen in Einfädelrichtung der Fadenenden gekrümmten Verlauf auf.
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Derartige Fadenspleißvorrichtungen sind aufgrund ihres Verzichtes auf ein zusätzliches Deckelelement in ihrem konstruktiven Aufbau zwar verhältnismäßig kompakt und auch relativ kostengünstig zu fertigen, weisen allerdings den Nachteil auf, dass sich nach dem Spleißvorgang das Ausfädeln des gespleißten Fadens aus dem Spleißkanal des Spleißprismas oft etwas schwierig gestaltet.
Das bedeutet, bei derartigen Fadenspleißvorrichtungen besteht stets die nicht unerhebliche Gefahr, dass nach einem Spleißvorgang der Faden nicht automatisch aus dem Spleißkanal des Spleißprismas gleitet, sondern im Spleißkanal verbleibt, was in der Regel dazu führt, dass der Faden geschädigt wird bzw. erneut bricht.
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Ausgehend von Fadenspleißvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Fadenspleißvorrichtung zu entwickeln, bei der einerseits sichergestellt ist, dass die Fadenenden während des Spleißvorganges zuverlässig im Spleißkanal des Spleißprismas positioniert sind, und andererseits gewährleistet ist, dass der gespleißte Faden nach dem Spleißvorgang sofort den Spleißkanal des Spleißprismas verlässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Fadenzubringer mit einer Ausfädelhilfe zum Beaufschlagen der nach dem Spleißvorgang zu einem Faden verbundenen Fadenenden im Sinne „Verlassen des Spleißkanals“ ausgestattet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform eines Fadenzubringers hat insbesondere den Vorteil, dass der gespleißte Faden durch die am Fadenzubringer angeordnete Ausfädelhilfe stets aktiv mechanisch beaufschlagt wird. Das heißt, durch die Ausfädelhilfe wird zuverlässig sichergestellt, dass der gespleißte Faden immer veranlasst wird, nach dem Spleißvorgang den Spleißkanal des Spleißprismas sofort zu verlassen, obwohl im Bereich des Fadeneinlegespaltes verhältnismäßig schwierige Verhältnisse gegeben sind.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung arbeitet folglich nicht nur sehr zuverlässig, sondern ist aufgrund des Verzichtes auf ein Deckelelement auch recht kostengünstig.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Fadenzubringer zwei Fadenführungsschenkel und zwei den Fadenführungsschenkeln jeweils gegenüberliegende, eine Ausfädelhilfe bildende Ärmchen aufweist.
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Durch eine solche, in ihrem Aufbau relativ einfache und platzsparende Konstruktion wird nicht nur gewährleistet, dass die zu verspleißenden Fadenenden durch die Fadenführungsschenkel problemlos in den Spleißkanal des Spleißprismas eingefädelt werden und während des Spleißvorganges positionsgerecht im Spleißkanal fixiert sind, sondern durch die Ärmchen der Ausfädelhilfe wird außerdem zuverlässig sichergestellt, dass der gespleißte Faden nach dem Spleißvorgang stets sofort aus dem Spleißkanal des Spleißprismas ausgefädelt wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform sind die Ärmchen der Ausfädelhilfe so am Fadenzubringer angeordnet, dass sie während des Spleißvorganges unterhalb der im Spleißkanal des Spleißprismas befindlichen Fadenenden positioniert sind.
Durch einen solchermaßen ausgebildeten Fadenzubringer wird einerseits sichergestellt, dass die im Spleißkanal des Spleißprismas angeordneten Fadenenden von Ober- und Unterfaden während des Spleißvorganges durch die Ärmchen der Ausfädelhilfe nicht negativ beeinflusst werden, wobei andererseits gewährleistet wird, dass der verbundene Faden nach dem Spleißvorgang durch die Ärmchen der Ausfädelhilfe wirkungsvoll beaufschlagt und zuverlässig aus dem Spleißkanal des Spleißprismas entfernt werden kann.
Des Weiteren ist bei einer solchen Ausführungsform der Steuerungsaufwand, der benötigt wird, um die Ärmchen der Ausfädelhilfe des Fadenzubringers ordnungsgemäß zu bewegen bzw. zu positionieren, relativ gering.
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Vorteilhafterweise sind im Montagezustand des Fadenzubringers die Fadenführungsschenkel des Fadenzubringers und die Ärmchen der Ausfädelhilfe beabstandet zum Spleißprisma angeordnet. Durch diese Abstände wird zuverlässig verhindert, dass der Spleißvorgang durch die Fadenführungsschenkel oder die Ärmchen der Ausfädelhilfe negativ beeinflusst wird.
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Des Weiteren ist in bevorzugter Ausbildung vorgesehen, dass der Spleißkanal des Spleißprismas einen Fadeneinlegespalt aufweist, der bezüglich der Mittellängsachse des Spleißkanals seitlich versetzt angeordnet ist, wobei eine Wandung des Fadeneinlegespaltes vorzugsweise tangential zur Wandung des Spleißkanals des Spleißprismas angeordnet ist.
Das bedeutet, durch einen solchen bezüglich der Mittellängsachse des Spleißkanals seitlich versetzt angeordneten Fadeneinlegespalt wird zuverlässig verhindert, dass die Fadenenden während des Spleißvorganges aus dem Spleißkanal herausgeblasen werden können, wobei durch die Anordnung einer Wandung des Fadeneinlegespaltes tangential zur Wandung des Spleißkanals des Spleißprismas außerdem das mechanische Ausfädeln des gespleißten Fadens erleichtert wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
- 1 schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten, wobei die Arbeitsstelle mit einer Fadenspleißvorrichtung ausgestattet ist, deren Fadenzubringer über eine erfindungsgemäße Ausfädelhilfe verfügt,
- 2 in perspektivischer Vorderansicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung, das heißt, eine Fadenspleißvorrichtung mit einem Spleißprisma und einem Fadenzubringer, wobei der Fadenzubringer zwei Fadenführungsschenkel sowie eine durch zwei Ärmchen gebildete Ausfädelhilfe aufweist,
- 3 in Draufsicht eine Fadenspleißvorrichtung gemäß des Standes der Technik, im Ausführungsbeispiel ein Spleißprisma, dessen Spleißkanal während des Spleißvorganges durch ein Deckelelement verschlossen ist sowie einen bekannten Fadenzubringer zum Einfädeln der zu spleißenden Fadenenden; das Spleißprisma und der Fadenzubringer sind dabei aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit zu einander beabstandet dargestellt,
- 4 in Draufsicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung mit einem Spleißprisma, dessen Spleißkanal während des Spleißvorganges offen ist sowie einem mit einer Ausfädelhilfe ausgestatteten Fadenzubringer - auch hier sind das Spleißprisma und der erfindungsgemäß ausgebildete Fadenzubringer aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit zu einander beabstandet dargestellt,
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In 1 ist schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eines Kreuzspulautomaten 1, dargestellt. Derartige Kreuzspulautomaten 1 weisen zwischen ihren Endgestellen eine Vielzahl solcher gleichartiger, oft als Spulstellen bezeichneter Arbeitsstellen 2 auf. Auf diesen so genannten Spulstellen 2 werden Spinnkopse 9, die vorzugsweise auf einer im Produktionsprozess vorgeschalteten Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult, die nach ihrer Fertigstellung mittels eines selbsttätig arbeitenden (nicht dargestellten) Serviceaggregates auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 des Kreuzspulautomaten 1 übergeben werden.
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Solche Kreuzspulautomaten 1 verfügen in der Regel außerdem über eine Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3. In diesem Spulen- und Hülsentransportsystem 3, von dem in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind, laufen, auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise abgewickelte Leerhülsen um.
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Die angelieferten Spinnkopse 9 werden dabei in der Abspulstellung 39, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befindet, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult. Um einen ordnungsgemäßen Spulbetrieb gewährleisten zu können, verfügen die einzelnen Spulstellen 2, wie bekannt, über verschiedene Einrichtungen, unter anderem über eine Saugdüse 12, ein Greiferrohr 25 sowie eine vorzugsweise pneumatisch arbeitende Fadenspleißvorrichtung 10.
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Wie in 1 angedeutet, ist die pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10, die unter anderem mit einem Spleißprisma 23 und einem Fadenzubringer 30 ausgestattet ist, bezüglich des regulären Fadenlaufes etwas zurückversetzt angeordnet und mit ihrem Spleißergehäuse 34 am Spulstellengehäuse 33 der Arbeitsstelle 2 befestigt. Die Fadenspleißvorrichtung 10 weist außerdem, wie in 2 dargestellt, eine obere Fadenklemm- und -schneideinrichtung 11, eine untere Fadenklemm- und -schneideinrichtung 17 sowie Halte- und Auflöseröhrchen 18 auf.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, verfügt jede der Spulstellen 2 über eine unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 12, die um eine Drehachse 16 begrenzt drehbar gelagert ist sowie über ein mit Unterdruck beaufschlagbares Greiferrohr 25, dessen Drehachse mit dem Bezugszeichen 26 gekennzeichnet ist.
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Gemäß Ausführungsbeispiel der 1 ist die Saugdüse 12 gerade im Begriff, das Fadenende eines Oberfadens 31, das sie von der Kreuzspule 15 zurückgeholt hat, in die Fadenspleißvorrichtung 10 bzw. die zugehörigen Funktionselemente einzufädeln.
Das Greiferrohr 25 holt gleichzeitig oder zeitlich etwas versetzt das Fadenende eines Unterfadens 32, das im Ausführungsbeispiel in einem arbeitsstelleneignen Fadenspanner fixiert war, vom Fadenspanner ab, um es anschließend ebenfalls in die Fadenspleißvorrichtung 10 bzw. die zugehörigen Funktionselemente einzufädeln.
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Die zu erstellende Kreuzspule 15 ist während des Spulprozesses frei drehbar in einem Spulenrahmen 28 einer Spulvorrichtung 24 gehalten und liegt dabei mit ihrer Oberfläche auf einer Fadenführungstrommel 14 auf, die die Kreuzspule 15 über Reibschluss mitnimmt und dabei gleichzeitig mittels einer Fadenführungsnut den auflaufenden Faden traversiert.
Solche Kreuzspulautomaten 1 verfügen in der Regel außerdem jeweils über eine Zentralsteuereinheit 37, die beispielsweise über einen Maschinenbus 38 mit den Arbeitsstellenrechnern 29 der einzelnen Spulstellen 2 verbunden ist.
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Die 2 zeigt in perspektivischer Vorderansicht und in einem größeren Maßstab eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung 10.
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Wie ersichtlich, ist die Fadenspleißvorrichtung 10 mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleißprisma 23, Halte- und Auflöseröhrchen 18, einer oberen Fadenklemm- und -schneideinrichtung 11, einer unteren Fadenklemm- und - schneideinrichtung 17, sowie einem Fadenzubringer 30 ausgestattet, der über eine Ausfädelhilfe 13 verfügt.
In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Saugdüse 12 und das Greiferrohr 25 der Spulstelle 2 jeweils in ihrer so genannten Fadeneinlegestellung positioniert.
Das heißt, die Saugdüse 12 hat das Fadenende des Oberfadens 31 von der Kreuzspule 15 zurückgeholt und über einen Fadeneinlegespalt 20 in den Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 eingelegt, während das mit dem Spinnkops 9 verbundene Fadenende des Unterfadens 32, der nach einem kontrollierten Reinigerschnitt in der Regel in einem Fadenspanner fixiert ist, durch das Greiferrohr 25 abgeholt und über den Fadeneinlegespalt 20 ebenfalls in den Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 eingelegt wurde.
Das auch während des Spleißvorganges nach oben offene Spleißprisma 23 ist dabei, zum Beispiel über eine Schraubverbindung 27, an einen Grundkörper 22 angeschlossen, in den außerdem die pneumatisch beaufschlagbaren Halte- und Auflöseröhrchen 18 eingelassen sind. Wie weiter ersichtlich, ist das Fadenende des Oberfadens 31 des Weiteren in das Fadenklemmelement 11' der oberen Fadenklemm- und -schneideinrichtung 11 sowie in das Fadenschneidelement 17" der unten angeordneten Fadenklemm- und -schneideinrichtung 17 und das Fadenende des Unterfadens 32 entsprechend in das Fadenklemmelement 17' der unteren Fadenschneid- und -klemmeinrichtung 17 und in das Fadenschneidelement 11" der oberen Fadenschneid- und -klemmeinrichtung 11 eingefädelt.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Fadenzubringer 30, der über eine Drehachse 40 schwenkbeweglich gelagert und durch einen (nicht dargestellten) Antrieb definiert ansteuerbar ist, verfügt über zwei Fadenführungsschenkel 35 sowie eine aus zwei Ärmchen 36 bestehende, so genannte Ausfädelhilfe 13.
Die Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 sind dabei so am Fadenzubringer 30 angeordnet, dass sie bei eingeschwenktem Fadenzubringer 30, wie aus 2 ersichtlich, unterhalb der im Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 angeordneten Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 positioniert sind. Das heißt, die während des Spleißvorganges unterhalb der Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 positionierten Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 fassen beim Ausschwenken des Fadenzubringers 30 unter den gespleißten Faden und sorgen dabei dafür, dass der geflickte Faden durch den Fadeneinlegespalt 20 hindurch aus dem Spleißkanal 19 des Spleißprismas befördert wird. Mit dem dann freiliegenden Faden kann problemlos der reguläre Spulvorgang wieder aufgenommen, das heißt, die Spulstelle 2 wieder ordnungsgemäß gestartet werden.
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Die 3 zeigt in Draufsicht eine Fadenspleißvorrichtung gemäß des Standes der Technik, wobei aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit das Spleißprisma 23 einer Fadenspleißvorrichtung 10 und ein zugehöriger Fadenzubringer 30 etwas beabstandet zueinander dargestellt sind.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt die Fadenspleißvorrichtung 10 über ein Spleißprisma 23 mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal 19, der über einen relativ breiten, vorzugsweise im Bereich der Mittellängsachse 41 des Spleißkanals 19 angeordneten Fadeneinlegespalt 20 zugängig ist. In den vorzugsweise im Querschnitt kreisförmigen Spleißkanal 19 münden Druckluft-Einblasöffnungen 42 ein.
Der Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 ist während des Spleißvorganges außerdem durch ein Deckelelement 43 verschlossen.
Bei derartig ausgebildeten Fadenspleißvorrichtungen 10 kann der gespleißte Faden nach dem Spleißvorgang, das heißt, beim Neustart des Spulprozesses, sofort durch den relativ breiten im Bereich der Mittellängsachse 41 des Spleißkanals 19 angeordneten Fadeneinlegespalt 20 aus dem Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 gleiten.
Das bedeutet, der gespleißte Faden schnellt, da die Fadenspleißvorrichtungen 10 bekanntlich bezüglich des normalen Fadenlaufweges etwas zurückversetzt angeordnet sind, sobald das Deckelelement 43 abgehoben wird, automatisch in Richtung des regulären Fadenlaufweges.
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Die bekannten Fadenspleißvorrichtungen 10 sind auf Grund ihres Deckelelementes 43 allerdings recht aufwendig in der Herstellung und entsprechend verhältnismäßig kostenintensiv.
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In 4 ist in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung 10 dargestellt.
Die Fadenspleißvorrichtung 10 verfügt über ein Spleißprisma 23, deren Spleißkanal 19 während des Spleißvorganges offen ist. Außerdem ist die Fadenspleißvorrichtung 10 mit einem Fadenzubringer 30 ausgestattet, die mit einer erfindungsgemäßen Ausfädelhilfe 13 ausgestattet ist.
Auch hier sind aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit das Spleißprisma 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 und der zugehörige, erfindungsgemäß ausgebildete Fadenzubringer 30 etwas beabstandet zueinander dargestellt.
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Wie ersichtlich, weist die Fadenspleißvorrichtung 10 ein Spleißprisma 23 mit einem pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal 19 auf, der über einen bezüglich der Mittellängsachse 41 des Spleißkanals 19 seitlich versetzt angeordneten Fadeneinlegespalt 20 zugängig ist.
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In den Spleißkanal 19 münden Druckluft-Einblasöffnungen 42, die so angeordnet sind, dass eine Blasluftströmung direkt in Richtung des Fadeneinlegespaltes 20 möglichst vermieden wird.
Da die Fadenspleißvorrichtung 10 im Montagezustand, wie üblich, bezüglich des normalen Fadenlaufweges etwas zurückversetzt angeordnet ist, versucht der Faden auch hier, nach dem Abheben des Fadenzubringers 30 den Spleißkanal 19 sofort in Richtung des regulären Fadenlaufweges zu verlassen.
Bei Fadenspleißvorrichtungen 10, die, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, ohne Deckelelement arbeiten und die daher einen außermittig angeordneten Fadeneinlegespalt 20 aufweisen, besteht allerdings stets die Gefahr, dass der gespleißte Faden an überstehenden Elementen des Spleißkanals 19 des Spleißprismas 23 hängen bleibt, mit der Folge, dass der Faden den Spleißkanal 19 nicht verlassen kann und beim anschließenden Start des Spulprozesses erneut reißt oder beschädigt wird.
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Um dies zu verhindern, weist der Fadenzubringer 30 eine erfindungsgemäße Ausfädelhilfe 13 auf, die aus zwei Ärmchen 36 besteht, die bei eingeschwenktem Fadenzubringer unterhalb der während des Spleißvorganges im Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 angeordneten Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 positioniert sind.
Das heißt, wenn der Fadenzubringer 30 nach Beendigung des Spleißvorganges in seine Ausgangslage zurückschwenkt, fassen die Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 unter den gespleißten Faden und befördern ihn durch den Fadeneinlegespalt 20 hindurch sicher aus dem Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23.
Der Spulprozess kann anschließend problemlos neu gestartet werden.
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Funktion einer Fadenspleißvorrichtung, die mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenzubringer ausgestattet ist
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Während des normalen Spulbetriebes ist der Fadenzubringer 30 der Fadenspleißvorrichtung 10 stets in einer Ausgangsstellung geparkt, in der weder der Lauf des Fadens noch das Einfädeln der Fadenenden in das Spleißprisma 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 durch Bauteile des Fadenzubringers 10 behindert wird.
Das heißt, die Fadenführungsschenkel 35 des Fadenzubringers 30 sind neben dem Fadenlaufweg und die Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 unterhalb des Fadenlaufweges positioniert.
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Wenn es zu einer Spulunterbrechung kommt, weil zum Beispiel der Fadenreiniger einen nicht tolerierbaren Fadenfehler entdeckt und einen Fadenreinigerschnitt initiiert hat, läuft der Oberfaden 31 zunächst auf die Kreuzspule 15 auf, während der Unterfaden 32 üblicherweise in einem Fadenspanner der Spulstelle 2 gefangen wird.
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Im Anschluss sorgt der Arbeitsstellenrechner 29, der die Spulunterbrechung registriert bzw. initiiert hat, dafür, dass das Fadenende des Oberfadens 31 durch die Saugdüse 12 wieder aufgenommen und durch die nach unten schwenkende Saugdüse 12 in den Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 überführt wird. Das heißt, die Saugdüse 12 fädelt das Fadenende des Oberfadens 31, das durch Fadenleitbleche geführt wird, über den Fadeneinlegespalt 20 in den Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 ein.
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Anschließend oder gleichzeitig holt das Greiferrohr 25 das Fadenende des Unterfadens 32 vom Fadenspanner ab und fädelt es über den Fadeneinlegespalt 20 ebenfalls in den Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 ein.
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Im Anschluss werden die Fadenenden von Oberfaden 31 und Unterfaden 32 für den Spleißvorgang vorbereitet. Das bedeutet, die Fadenenden 31, 32 werden, wie üblich, in die Halte- und Auflöseröhrchen 18 eingesaugt und dort wenigstens teilweise von ihrer Garndrehung befreit. Die vorbereiteten Fadenenden werden dann mittels des Fadenzubringers 30 bedarfsgerecht im Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 positioniert.
Das heißt, der Arbeitsstellenrechner 29 der betreffenden Spulstelle 2 initiiert über eine Steuerleitung eine definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung, vorzugsweise einen Schrittmotor, der daraufhin den Fadenzubringer 30 so einschwenkt, dass nicht nur die Fadenführungsschenkel 35 des Fadenzubringers 30 die Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 ordnungsgemäß im Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 positionieren, sondern auch die Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 unterhalb der Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 angeordnet sind.
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Die zu verspleißenden Fadenenden werden dabei durch die Fadenführungsschenkel 35 des Fadenzubringers 30 zuverlässig fixiert und bleiben während des anschließenden Spleißvorganges in ihrer vorgegebenen Lage.
Da der Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 während des Spleißvorganges offen bleibt, kann außerdem überschüssige Spleißluft problemlos nach oben aus dem Spleißkanal 19 entweichen, so dass eine nahezu garngleiche Fadenverbindung entsteht.
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Anschließend sorgt der Arbeitsstellenrechner 29 durch entsprechende Ansteuerung des Antriebes dafür, dass der Fadenzubringer 30 in seine Ausgangsstellung zurückgeschwenkt wird. Bei diesem Zurückschwenken fassen die Ärmchen 36 der Ausfädelhilfe 13 unter den gespleißten Faden und stupsen ihn durch den Fadeneinlegespalt 20 hindurch aus dem Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 in Richtung des regulären Fadenlaufweges.
Das heißt, der vorschriftsmäßig gespleißte Faden gleitet daraufhin aus dem Spleißkanal 19 des Spleißprismas 23 in seinen normalen Fadenlaufweg zurück, so dass der Spulprozess problemlos wieder aufgenommen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kreuzspulautomat
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spulen- und Hülsentransportsystem
- 4
- Kopszuführstrecke
- 5
- Speicherstrecke
- 6
- Quertransportstrecke
- 7
- Hülsenrückführstrecke
- 8
- Transportteller
- 9
- Spinnkops
- 10
- Fadenspleißvorrichtung
- 11
- Fadenklemm- und - schneideinrichtung
- 12
- Saugdüse
- 13
- Ausfädelhilfe
- 14
- Fadenführungstrommel
- 15
- Kreuzspule
- 16
- Drehachse
- 17
- Fadenklemm- und - schneideinrichtung
- 18
- Halte- und Auflöseröhrchen
- 19
- Spleißkanal
- 20
- Fadeneinlegespalt
- 21
- Kreuzspulentransporteinrichtung
- 22
- Grundkörper
- 23
- Spleißprisma
- 24
- Spulvorrichtung
- 25
- Greiferrohr
- 26
- Drehachse
- 27
- Schraubverbindung
- 28
- Spulenrahmen
- 29
- Arbeitsstellenrechner
- 30
- Fadenzubringer
- 31
- Oberfaden
- 32
- Unterfaden
- 33
- Arbeitsstellengehäuse
- 34
- Gehäuse
- 35
- Fadenführungsschenkel
- 36
- Ärmchen
- 37
- Zentralsteuereinheit
- 38
- Maschinenbus
- 39
- Abspulstellung
- 40
- Drehachse
- 41
- Mittellängsachse
- 42
- Druckluft-Einblasöffnung
- 43
- Deckelelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3935536 C2 [0004]
- DE 19921855 A1 [0005]
- DE 10062198 A1 [0005]
- DE 10230760 A1 [0005]
- DE 60009437 T2 [0009, 0010]
- DE 102016200969 A1 [0009, 0010]