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Die Erfindung betrifft eine Duschtasse mit einem plattenförmigen Natursteinkörper, der zu einer bodenseitigen Anordnung ausgebildet ist und auf einer Oberseite betretbar ist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 197 25 963 A1 ist eine Duschtasse bekannt, die einen plattenförmigen Natursteinkörper aufweist, der Bestandteil einer Duschvorrichtung ist und damit auf einer Oberseite für einen Benutzer der Dusche betretbar ist. Der Natursteinkörper ist in einem Trägerelement aufgenommen, in welchem der Natursteinkörper mit seiner Unterseite einliegt. Das Trägerelement weist ein Styrolpolymerisat auf und bildet damit einen in sich weichen Dämmkörper. Der Trägerkörper erfüllt damit neben der Aufnahmefunktion zur Aufnahme des Natursteinkörpers eine Dämpfungsfunktion, sodass der Natursteinkörper der Duschtasse nicht unmittelbar mit einem Baukörper in Verbindung steht, beispielsweise wenn der Natursteinkörper unmittelbar auf einem Gebäudeboden aufliegt. Nachteilhafterweise muss der Natursteinkörper jedoch eine Eigenstabilität aufweisen, die so groß ist, dass der Natursteinkörper beispielsweise beim Betreten nicht bricht. Insbesondere durch eine Abflussöffnung, die beispielsweise mittig im plattenförmigen, etwa rechteckigen Natursteinkörper eingebracht ist und durch eine Ablaufschräge, die die Dicke des Natursteinkörpers weiter reduziert, wird dieser geschwächt, sodass Dicken des Natursteinkörpers notwendig sind, die im Bereich von etwa 4 bis 5 cm liegen. Dadurch nimmt der Natursteinkörper ein erhebliches Gewicht an, sodass sich die Handhabung des Natursteinkörpers deutlich erschwert, insbesondere wenn diese Abmaße von beispielsweise 1 m × 1 m aufweisen. Zudem ist die Menge eines einzusetzenden Natursteinmaterials zur Bildung einer entsprechend dicken Duschtasse erheblich und die große Dicke dient ohne dekorative Zwecke zu erfüllen lediglich der Bildung einer notwendigen Eigensteifigkeit.
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Abweichend von einer Aufnahme der Duschtasse in einem Trägerelement aus einem Dämmstoff ist es bekannt, sogenannte Duschtassenträger vorzusehen, und derartige Duschtassenträger bilden eine Rahmenkonstruktion, mit der der Natursteinkörper auf dem Rohboden eines Gebäudes aufgestellt werden kann. Anschließend wird die Anordnung des Natursteinkörpers mit dem Duschtassenträger verblendet und verputzt. Der Rahmen nimmt dabei den Natursteinkörper randseitig auf, sodass auch bei Verwendung von Duschtassenträgern ein Natursteinkörper zur Bildung der Duschtasse eine entsprechende Dicke aufweisen muss.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Duschtasse mit einem plattenförmigen Natursteinkörper, bei der die Dicke des Natursteinkörpers deutlich reduziert werden kann. Insbesondere ist es die Aufgabe, das Eigengewicht der Duschtasse mit einem plattenförmigen Natursteinkörper zu verringern. Überdies ergibt sich die Aufgabe, die Menge eines einzusetzenden Natursteinmaterials zur Bildung einer Duschtasse mit einem Natursteinkörper zu verringern.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Duschtasse gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit dem kennzeichnenden gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass eine Verstärkungsplatte vorgesehen ist, die auf einer Unterseite des Natursteinkörpers angeordnet ist.
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Kerngedanke der Erfindung ist die Verwendung einer Verstärkungsplatte, mit der der Natursteinkörper derart aussteifbar ist, dass der Natursteinkörper mit einer geringeren Dicke ausgeführt werden kann, um im Verbund mit der Verstärkungsplatte für den bestimmungsgemäßen Gebrauch dennoch eine hinreichende Eigenstabilität zu besitzen. Die Verstärkungsplatte kann dabei eine Dicke aufweisen, die geringer ist als die reduzierte Dicke des Natursteinkörpers. Im Ergebnis ergibt sich ein geringeres Gewicht der Duschtasse mit einer geringeren Gesamtdichte des Verbundes des Natursteinkörpers mit der Verstärkungsplatte. Zudem wird der Einsatz von Natursteinmaterial reduziert, da bereits ein Ausgangskörper zur Herstellung des Natursteinkörpers eine geringere Dicke aufweist. Der Natursteinkörper ist dabei beispielsweise aus einem Granit oder aus einem Marmor ausgebildet.
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Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn die Verstärkungsplatte eine Metallplatte ist. Überdies wird ein Vorteil erreicht, wenn die Verstärkungsplatte einen Sandwichaufbau aufweist. Der Sandwichaufbau kann dabei eine obere Deckschicht und eine untere Deckschicht aufweisen, wobei zwischen den Deckschichten eine Füllstruktur eingebracht ist, und wobei die obere Deckschicht mit der Unterseite des Natursteinkörpers verbunden ist. Beispielsweise sind die Verstärkungsplatte und insbesondere der Sandwichaufbau überwiegend aus Aluminium ausgebildet. Bekannt sind metallische Sandwichbauteile beispielsweise mit einer Wabenstruktur (siehe Alucore) oder es sind Sandwichaufbauten bekannt, die zwischen zwei Deckschichten eine gewellte Metallplatte besitzen (siehe Metawellplatte).
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Durch die Verwendung des Materials Aluminium zur Bildung der Verstärkungsplatte ergibt sich durch die Verstärkungsplatte keine wesentliche Gewichtszunahme des Natursteinkörpers im Verbund mit der Verstärkungsplatte, wobei die Verstärkungsplatte mit einem Sandwichaufbau ein hohes Flächenträgheitsmoment besitzt, das zu einer besonders wirkungsvollen Aussteifung des Natursteinkörpers führt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird erreicht, wenn die Verstärkungsplatte mit der Unterseite des Natursteinkörpers verklebt ist. Mit einer vorzugsweise vollflächigen Klebefuge zwischen der Unterseite des Natursteinkörpers und der Verstärkungsplatte, beispielsweise der oberen Deckschicht, wird auf vorteilhafte Weise ein insbesondere Kraft aufnehmender Verbund geschaffen, und auf den Natursteinkörper wirkende Kräfte werden vollflächig in die Verstärkungsplatte abgeleitet. Überdies ist es denkbar, die Verstärkungsplatte in einem vorgespannten Zustand mit dem Natursteinkörper zu verkleben, wodurch noch höhere Kräfte aufgenommen werden können, beispielsweise auf die Oberseite des Natursteinkörpers wirkende Druckkräfte.
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Der Natursteinkörper und die Verstärkungsplatte bilden mit dem erfindungsgemäßen Aufbau der Duschtasse einen einzeln handhabbaren Plattenverbundkörper, der in einer Duschtassenaufnahme anordbar ist. Der Einsatz des Plattenverbundkörpers kann durch den Verbund so erfolgen, dass der Einsatz auf gleiche Weise vorgenommen werden kann wie ein einzelner entsprechend dicker ausgestalteter Natursteinkörper. Wird der Plattenverbundkörper beispielsweise in eine Duschtassenaufnahme, etwa einen rahmenartigen Duschtassenträger, eingesetzt, so erfolgt der Einsatz des Plattenverbundkörpers folglich auf gleiche Weise wie der eines herkömmlichen monolithischen Natursteinkörpers.
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Die Auswahl der Dicke und Stärke der Verstärkungsplatte und die Reduzierung der Dicke des Natursteinkörpers werden so ausgewählt, dass der Plattenverbundkörper eine In-Sich-Stabilität aufweist, die für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch der Duschtasse hinreichend ist. Dabei muss der dickenreduzierte Plattenverbundkörper nicht vollflächig eingemörtelt werden, sondern dieser kann auch randseitig über einen Aufnahmerahmen aufgenommen werden oder es kann ein Dämmkörper Verwendung finden, in den der Plattenverbundkörper eingesetzt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Duschtasse ist im Natursteinkörper eine Abflussöffnung eingebracht, wobei die Verstärkungsplatte korrespondierend zur Abflussöffnung einen Durchbruch aufweist. Sind der Natursteinkörper und die Verstärkungsplatte beispielsweise rechteckig, insbesondere quadratisch ausgebildet, so können sich beispielsweise die Abflussöffnung und der Durchbruch in der Flächenmitte des rechteckigen oder quadratischen Körpers befinden. Die flächigen Abmessungen der Verstärkungsplatte sind im Sinne der Erfindung an die flächigen Abmessungen des Natursteinkörpers im Wesentlichen angepasst, sodass die Verstärkungsplatte die gleichen Kantenmaße aufweist wie der Natursteinkörper.
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In die Abflussöffnung und/oder in den Durchbruch ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Duschtasse ein Siphon eingesetzt. Das Siphonelement weist beispielsweise einen Tubus und einen Aufnahmeteller auf, wobei sich der Tubus in den Durchbruch und/oder bis in die Abflussöffnung hinein erstreckt und wobei der Aufnahmeteller unterseitig gegen die Verstärkungsplatte anliegt. Von der Oberseite ist gemäß einer weiterführenden Variante der Duschtasse in die Abflussöffnung ein Deckelelement eingesetzt, das vorzugsweise ebenfalls aus Naturstein ausgebildet ist und wobei das Deckelelement an einer Unterseite ein flächig aufgeklebtes Verstärkungselement aufweist. Die Ausgestaltungen und zugehörigen Vorteile des Verstärkungselements im Verbund mit dem Deckelelement aus Naturstein können für das Deckelelement auf gleiche Weise Anwendung finden wie auch für den Natursteinkörper zur Bildung der eigentlichen Duschtasse. Der Tubus des Siphon kann dabei von der Unterseite so weit in die Abflussöffnung hineinragen, dass das Deckelelement auf dem oberen Rand des Tubus aufsitzen kann, derart, dass die Oberseite des Deckelelements flächenbündig mit der Oberseite des Natursteinkörpers abschließt. Das Deckelelement kann dabei von der Oberseite des Natursteinkörpers aus der Abflussöffnung entnehmbar sein. In dem Deckelelement können weiterführend auch Ablauföffnungen eingebracht sein, die das Deckelelement und das Verstärkungselement durchsetzen. Dabei ist es zum Beispiel denkbar, dass die Ablauföffnungen im Verstärkungselement eine Siebstruktur aufweisen, sodass im Duschwasser vorhandene Feststoffe im Siebbereich des Verstärkungselements verbleiben. Das Verstärkungselement zur Aussteifung des Deckelelements aus einem Naturstein muss dabei so dimensioniert sein, dass die Schwächung des Deckelelements aus Naturstein aufgrund der eingebrachten Ablauföffnungen kompensiert wird. Mit Vorteil ist dabei das Verstärkungselement auf der Unterseite des Deckelelements aus Naturstein aufgeklebt.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine Duschtasse mit einem Natursteinkörper;
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2 eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie II-II, wie in 1 gezeigt;
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2a eine Detailansicht des Querschnitts durch den Natursteinkörper im Bereich der Abflussöffnung und
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3 eine quer geschnittene Ansicht eines Deckelelements zum Einsatz in der Abflussöffnung der Duschtasse.
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1 zeigt eine Duschtasse 1 in einer Draufsicht und die Duschtasse 1 umfasst als wesentlichen Bestandteil einen Natursteinkörper 10, der einen quadratischen Grundschnitt aufweist. Beispielsweise ist der Natursteinkörper 10 aus einem Granit oder aus Marmor ausgebildet und aus einem solchen Stein-Vollmaterial herausgearbeitet, beispielsweise gefräst. Der Natursteinkörper 10 ist bodenseitig anordbar und bildet so einen Bestandteil einer Dusche, und der Natursteinkörper 10 ist für seinen bestimmungsgemäßen Gebrauch als Duschtasse 1 von einer Oberseite 11 betretbar, und beispielsweise mittig im Natursteinkörper 10 ist eine Abflussöffnung 17 eingebracht. Um das Ablaufen von Wasser in die Abflussöffnung 17 zu begünstigen, ist die Abflussöffnung 17 mit einer Ablaufschräge 27 umschlossen, die in der Oberseite 11 des Natursteinkörpers 10 eingebracht ist.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht durch die Duschtasse 1 entlang der Schnittlinie II-II, wie in 1 gezeigt. Die Querschnittsansicht zeigt den Natursteinkörper 10 mit der Oberseite 11 und der Unterseite 13, und an der Unterseite 13 ist eine Verstärkungsplatte 12 angeordnet. Die Verstärkungsplatte 12 ist über eine Klebefuge 25 an der Unterseite 13 des Natursteinkörpers 10 verklebt.
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Mittig weist der Natursteinkörper 10 eine Abflussöffnung 17 auf, und korrespondierend zur Abflussöffnung 17 weist die Verstärkungsplatte 12 einen Durchbruch 18 auf. Der Durchbruch 18 befindet sich dabei an der gleichen Position wie die Abflussöffnung 17 und besitzt die gleichen Öffnungsmaße. Von der Unterseite ist in den Durchbruch 18 und bis hinein in die Abflussöffnung 17 ein Siphonelement 19 eingesetzt. Das Siphonelement 19 besitzt einen Tubus 20 und einen Aufnahmeteller 21, und der Tubus 20 ragt durch den Durchbruch 18 hindurch bis in die Abflussöffnung 17 hinein. Dabei liegt der Aufnahmeteller 21 auf der Unterseite der Verstärkungsplatte 12 an.
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2a stellt ein Detail der Schnittansicht gemäß 2 dar, und gezeigt ist ein Querschnitt durch den Natursteinkörper 10, die Verstärkungsplatte 12 und durch die Abflussöffnung 17. Die vergrößerte Ansicht zeigt die Anordnung der Verstärkungsplatte 12 auf der Unterseite 13 des Natursteinkörpers 10. Die Verstärkungsplatte 12 weist einen Sandwichaufbau auf und umfasst eine obere Deckschicht 14 und eine untere Deckschicht 15. Zwischen den beiden Deckschichten 14 und 15 ist eine Füllstruktur 16 ausgebildet, wobei die Verstärkungsplatte 12 aus einem Metall, insbesondere Aluminium hergestellt ist. Die Klebefuge 25 ist ausgebildet zwischen der oberen Deckschicht 14 und der Unterseite 13 des Natursteinkörpers 10.
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In der Abflussöffnung 17 sitzt das Siphonelement 19 mit dem Tubus 20 ein, wobei sich der Tubus 20 durch den Durchbruch 18 in der Verstärkungsplatte 12 bis in die Abflussöffnung 17 in dem Natursteinkörper 10 hinein erstreckt. Der Aufnahmeteller 21 liegt an der Unterseite der Verstärkungsplatte 12 an. Die Abflussöffnung 17 ist verschlossen mit dem Deckelelement 22, in welchem zum Abfließen von Wasser Ablauföffnungen 24 eingebracht sind.
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3 stellt eine Querschnittsansicht durch das Deckelelement 22 dar, sodass die Ablauföffnungen 24 gezeigt sind. Auf der Unterseite ist auf das Deckelelement 22 ein Verstärkungselement 23 über eine Klebefuge 26 aufgeklebt, und das Verstärkungselement 23, beispielsweise gebildet durch eine Metallplatte, steift das Deckelelement 22 aus Naturstein entsprechend aus.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmalen und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Duschtasse
- 10
- Natursteinkörper
- 11
- Oberseite
- 12
- Verstärkungsplatte
- 13
- Unterseite
- 14
- obere Deckschicht
- 15
- untere Deckschicht
- 16
- Füllstruktur
- 17
- Abflussöffnung
- 18
- Durchbruch
- 19
- Siphonelement
- 20
- Tubus
- 21
- Aufnahmeteller
- 22
- Deckelelement
- 23
- Verstärkungselement
- 24
- Ablauföffnung
- 25
- Klebefuge
- 26
- Klebefuge
- 27
- Ablaufschräge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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