DE10034632B4

DE10034632B4 - Plattenförmiges Bauelement unter Verwendung einer Natursteinplatte

Info

Publication number: DE10034632B4
Application number: DE2000134632
Authority: DE
Original assignee: Karl Krueger & Co KG GmbH
Current assignee: Karl Krueger & Co KG GmbH
Priority date: 2000-07-17
Filing date: 2000-07-17
Publication date: 2005-09-01
Anticipated expiration: 2020-07-18
Also published as: DE10034632A1

Abstract

Plattenförmiges Bauelement unter Verwendung einer dünnen, großformatigen Natursteinplatte, die auf der Rückseite einen ersten Belag als Armierung und auf dem ersten Belag einen zweiten Belag als Aussteifung aufweist, dadurch gekennzeichnet, der zweite Belag (12) auf der Rückseite (8) der Natursteinplatte (4) aus Fliesen aus Keramik, Naturstein, Glas, Kunststoff, Metall oder Holz besteht.

Description

Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Bauelement unter Verwendung einer Natursteinplatte, insbesondere zur Verwendung als Trennwand und Wandverkleidung, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.

Natursteinplatten werden aus Naturgestein herausgeschnitten und weisen meistens eine Dicke von 2 cm bis 3 cm oder mehr auf. Sie können beispielsweise eine Größe von ca. 1,5 m × 2,5 m haben. Ihre Sichtseite bzw. Vorderseite wird in der Regel glattgeschliffen und poliert, während die Rückseite unbehandelt also rauh bleibt. Dünne, relativ leichte Natursteinplatten einer Stärke von 2 cm bis 3 cm erweisen sich insbesondere bei Verwendung für Trennwände als zu brüchig und damit als zu wenig stabil. Dies zeigt sich insbesondere an den Befestigungspunkten der Bauelemente. Natursteinplatten ab einer Dicke von ca. 4 cm weisen zwar eine höhere Stabilität auf, allerdings ist deren Eigengewicht bereits so hoch, daß dieses die Festigkeit im Bereich der Befestigungspunkte, insbesondere in der Nähe der Ränder der plattenförmigen Bauelemente – negativ – beeinflußt. Darüber hinaus erschweren die hohen Gewichte den Transport und die Montage, was auch zu erhöhten Kosten führt, neben den ohnehin höheren Materialkosten.

Durch die EP 252 434 B1 ist ein plattenförmiges Bauelement mit einer dünnen, großformatigen Natursteinplatte bekannt, auf deren Rückseite eine als Armierung dienende Fa serschicht aufgeklebt ist, auf die wiederum ein weiter Belag aus Kunstharz aufgeklebt ist. Dieses bekannte plattenförmige Bauelement wird so hergestellt, dass zuerst dicker geschnittene Natursteinplatten beidseitig jeweils mit einer Verstärkungsschicht beschichtet werden, dann mehrere der beschichteten Natursteinplatten mit gleichen Abständen zwischen ihren Mittelebenen nebeneinander angeordnet und schließlich gleichzeitig in zwei einseitig beschichtete Verbundplatten zerschnitten werden, worauf jede Schnittfläche vorzugsweise geschliffen und/oder poliert wird.

Durch die DE 195 18 675 C1 ist ein Natursteinelement bekannt, das aus einer dünnen Natursteinplatte und einer damit großflächig verbundenen Tragplatte besteht. Die Tragplatte besteht aus wenigstens einer Glasscheibe, die mittels einer hochreißfesten Kunststoffklebefolie an der Natursteinplatte angeordnet ist. Dieses bekannte Natursteinelement ist zur Verkleidung von Decken und Wänden geeignet.

Durch die DE 195 47 123 A1 ist eine Verbundplatte aus Naturstein und Holz bekannt, insbesondere zur Verwendung als Küchenarbeitsplatte, mit einer Oberflächenplatte aus Naturstein, einer Trägerplatte aus Holz und einer Zwischenschicht, die eine faserverstärkte Klebeschicht enthält. Die Oberflächenplatte aus Naturstein ist mit der Trägerplatte aus Holz verklebt.

Durch die DE 74 07 117 U ist eine Platte zur Verwendung bei der Herstellung von Fensterbänken, Treppenstufen oder dergleichen bekannt. Die Platte besteht aus Natur- oder Kunststein, wie Marmor, Granit u.ä. und weist zwei oder mehrere übereinander liegende separate Platten auf, zwischen den jeweils eine Glasfibermatte angeordnet ist. Die Platten sind mit der Glasfibermatte mittels Kunstharzkleber verbunden.

Die DE 295 08 697 U1 zeigt eine großflächige Leichtbauplatte, die aus einer großflächigen Dünnschieferplatte und einem entsprechend großen Leichtträgermaterial besteht, das mit der Dünnschieferplatte verklebt ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein weiteres plattenförmiges, optisch ansprechendes Bauelement der genannten Art, insbesondere zur Verwendung als Trennwand aber auch als Wandverkleidung, anzugeben, das leicht und dennoch stabil ist und das kostengünstig herstellbar ist. Außerdem soll ein Verfahren zur Herstellung eines solchen plattenförmigen Bauelementes angegeben werden.

Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung des plattenförmigen Bauelementes ist im Anspruch 5 angegeben.

Vorteilhafte und zweckmäßige Ausbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Wie oben schon erläutert, weisen dünne Natursteinplatten eine geringe Stabilität auf. Eine Stabilitätserhöhung läßt sich dadurch erzielen, daß die Natursteinplatte auf der Rückseite mit einer Armierung versehen wird, wie dies durch die vorstehend genannten Dokumente bekannt ist. Eine solche Armierung, die in der Regel aufgeklebt wird, reicht normalerweise aus, um eine ausreichende Stabilität zu erreichen. Allerdings verkrümmen sich die Natursteinplatten beim Abbinden des Klebemittels, so daß die Rückseite nicht nur mit einer Armierung versehen sondern üblicherweise zusätzlich auf der Armierung noch ein großflächiger, aussteifender Belag angeordnet wird. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß eine ausreichende Stabilität und Verkrümmungsfreiheit auch mit einem Belag aus kleinformatigen Fliesen erreicht werden kann, was nicht vorausgesetzt werden konnte, weil durch die kleinformatigen Fliesen kein symmetrischer Aufbau des plattenförmigen Bauelementes gegeben ist.

Vorzugsweise werden dabei Fliesen aus Keramik oder Naturstein eingesetzt; es können aber auch andere Materialien verwendet werden, wie Glas, Kunststoff, Metall oder Holz.

Bei der Verwendung von Glas oder anderem durchscheinendem Material für den rückseitigen Belag bietet sich an, zwischen Natursteinplatte und Belag ggf. Lichtwellenleiter, z. B. Glasfasern, einzulegen, die der Gesamtkonstruktion einen besonderen optischen Effekt verleihen.

Das erfindungsgemäße plattenförmige Bauelement ist vorzüglich als Trennwand, aber auch als Wandverkleidung einsetzbar. Es ist relativ leicht aber trotzdem sehr stabil und läßt sich kostengünstig herstellen.

Ein erfindungsgemäß hergestelltes plattenförmiges Bauelement aus einer Natursteinplatte, Armierung, Kleber und Fliese kann mit einer Dicke von nur ca. 3 cm hergestellt werden. Gegenüber beispielsweise einer 4 cm dicken Natursteinplatte wird das Gewicht um 25% erniedrigt, bei gleichzeitig erreichbarer höherer Stabilität und Bruchfestigkeit als bei einer 4 cm dicken Natursteinplatte.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist, näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt ein plattenförmiges Bauelement 2, das in Sandwichbauweise aus drei Schichten aufgebaut ist. Das Bauelement 2 besteht auf einer Seite aus einer dünnen großformatigen Natursteinplatte 4, deren Sichtseite bzw. Vorderseite 6 glattgeschliffen und poliert ist. Auf der Rückseite 8 ist die Natursteinplatte 4 mit einer Armierung 10 versehen, auf der Fliesen 12 angebracht sind. Solche großformatigen aus Naturgestein herausgeschnittenen Natursteinplatten können eine Größe von ca. 1,5 m × 2,5 m und eine Stärke von ca. 2 cm bis 3 cm aufweisen. Die Sichtseite 4 wird glattgeschliffen und poliert, während die Rückseite in der Regel unbehandelt also rauh bleibt.
Die Armierung besteht vorzugsweise aus einem Glasfasergewebe. Die Fliesen können Natursteinfliesen, Keramikfliesen oder Fliesen aus anderen Materialien wie Glas, Kunststoff, Metall oder Holz sein. Die Armierung 10 und die Fliesen 12 werden vorzugsweise aufgeklebt, wobei das Auf kleben der Armierung und das Aufkleben der Fliesen in einem Arbeitsgang erfolgt, um ein Verkrümmen und ein unter Umständen dadurch bedingtes Brechen der Natursteinplatte zu vermeiden. Erfolgt das Aufbringen der Armierung und der Fliesen nicht in einem Arbeitsgang, besteht die Gefahr einer Verkrümmung bereits während des Aushärtens der Kleberschicht für die Armierung.

Claims

Plattenförmiges Bauelement unter Verwendung einer dünnen, großformatigen Natursteinplatte, die auf der Rückseite einen ersten Belag als Armierung und auf dem ersten Belag einen zweiten Belag als Aussteifung aufweist, dadurch gekennzeichnet, der zweite Belag (12) auf der Rückseite (8) der Natursteinplatte (4) aus Fliesen aus Keramik, Naturstein, Glas, Kunststoff, Metall oder Holz besteht.
Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dünne, großformatige Natursteinplatte eine Stärke von 2 cm bis 3 cm aufweist.
Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dünne, großformatige Natursteinplatte (4) eine Größe von 1,5 m × 2,5 m aufweist.
Plattenförmiges Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement eine Gesamtstärke von 3 cm aufweist.
Verfahren zur Herstellung eines plattenförmigen Bauelementes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zunächst auf die Rückseite einer dünnen großformatigen Natursteinplatte ein erster Belag als Armierung und auf diesen ersten Belag ein zweiter Belag als Aussteifung in einem Arbeitsgang aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass als zweiter Belag Fliesen aus Keramik, Naturstein, Glas, Kunststoff, Metall oder Holz aufgebracht werden.