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Die
Erfindung betrifft eine Belagsplatte gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Insbesondere
bei der Altbausanierung ist es ein häufiges Problem, dass
im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen neue Bodenbeläge
eingebracht werden und diese Bodenbeläge wie etwa keramische Fliesen
auf Untergründen verlegt werden müssen, die nicht
unbedingt für die Verlegung dieser Bodenbeläge
ideal sind. Hierzu ist es bekannt, keramische Fliesen auf solchen
Untergründen unter Verwendung so genannter Entkopplungsmatten
zu verlegen, die die Bewegungen des Untergrundes zum Beispiel aufgrund
von Temperaturdehnungen oder Durchbiegungen soweit von den keramischen
Fliesen entkoppeln, dass die keramischen Fliesen nicht unzulässig
mechanisch belastet werden oder die Fugen reißen. Derartige
Entkopplungsmatten sind in der Regel mehrschichtige Verbundplatten,
die eine entsprechende Eigensteifigkeit aufweisen und an denen sich die
keramischen Fliesen gut befestigen lassen, beispielsweise durch
Verkleben mit Fliesenkleber. Die Aufbauhöhe derartiger
Entkopplungsmatten zusammen mit den darauf angeordneten keramischen
Fliesen liegt üblicherweise im Bereich von etwa 20 mm und
ist daher insbesondere im Altbaubestand durchaus problematisch.
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Ebenfalls
ist in den letzten Jahren ein Trend zur Verwendung größerer
Fliesenmaße festzustellen, wobei sowohl größere
Fliesen mit dem herkömmlichen Herstellungsverfahren auf
dem Markt sind als auch so genannte Großformatfliesen zunehmend mehr
auf den Markt kommen, deren Flächen nach der neuesten Definition
in der DIN 18157 im Bereich von 1600 cm2 und auch deutlich mehr je einzelner Fliese
liegen können. Derartige Großformatfliesen werden
extrudiert oder gepresst aus einem Feinsteinzeugmaterial in Form
von Platten großer Abmessungen teilweise im Bereich von
Kantenlängen von 1 m und mehr und erlauben daher eine besonders
großzügig wirkende Verlegung ohne die sonst für
Fliesen übliche Vielzahl von Fugen zwischen den einzelnen
kleinformatigen Fliesen. Dies ist insbesondere interessant für
die Verwendung derartiger Großformatfliesen in Bereichen,
in denen die Großformatfliesen mit Feuchtigkeit beaufschlagt
werden.
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Diese
Großformatfliesen weisen dabei eine nur sehr geringe Schichtdicke
auf, die typischerweise im Bereich von etwa 3 mm liegt. Da das Feinsteinzeugmaterial
wie bei allen keramischen Materialien sehr spröde und bruchanfällig
ist, ist die Verarbeitung derartig großer Fliesenformate äußerst
problematisch. Zum einen ist das Handling der Großformatfliesen
schwierig, da beim Handhaben der Großformatfliesen diese
aufgrund ihrer geringen Schichtdicke leicht verbogen werden und
daher leicht brechen können. Auch ist eine gleichmäßige
Benetzung der Großformatfliese mit Fliesenkleber äußerst
schwierig, gleichzeitig aber Voraussetzung für eine gute
Verbindung der Großformatfliese mit dem Untergrund ohne
die Bildung von zumindestens partiellen Hohllagen. Auch ist das
Einlegen der Großformatfliesen in den Verbund mit einem
hohen Kraftaufwand verbunden, da schon verlegte Fliesen durch den
Fliesenleger noch nicht begangen werden können, weiterhin ist
das Entfernen herausquellenden Klebers aus den Fugen wegen dieser
eingeschränkten Zugänglichkeit problematisch.
Zudem ist die Vorbereitung des Untergrundes zur Verlegung der Großformatfliesen
sehr aufwändig, da Höhendifferenzen in dem Untergrund mit
den Großformatfliesen nahezu nicht ausgeglichen werden
können. Auch muss der Untergrund eine entsprechende Haftzugfestigkeit
aufweisen, damit sich auftretende Scherspannungen korrekt abbauen
lassen. Aus all diesen Gründen hat sich die Verwendung
von Großformatfliesen bisher noch nicht durchsetzen können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Belagsplatte unter
Verwendung von Großformatfliesen vorzuschlagen und einer
Verlegung von Großformatfliesen zu ermöglichen,
bei denen die vorstehend geschilderten Probleme nicht auftreten
können oder verringert werden.
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Die
Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in
Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung geht aus von einer Belagsplatte aufweisend eine im Einbauzustand
sichtbare Fliesenschicht. Eine derartige Belagsplatte wird dadurch weiter
entwickelt, dass die Fliesenschicht aus großformatigen
Fliesen geringer Gesamtdicke gebildet ist, die auf einer Tragschicht
aus einer ebenfalls dünnschichtigen Lage einer Entkopplungsplatte
festgelegt ist. Durch die Kombination von großformatigen Fliesen
geringer Gesamtdicke mit einer Tragschicht in Form einer Entkopplungsplatte,
die ebenfalls nur eine dünne Schichtdicke aufweist, lässt
sich das Problem der Handhabung der großformatigen Fliesen bei
der Verarbeitung, aber auch vornehmlich bei der späteren
Handhabung und Platzierung der Fliesen am Einbauort wesentlich verbessern.
Die Entkopplungsplatte sorgt dabei für eine ausreichende
Steifigkeit der Belagsplatte, so dass diese wesentlich besser gehandhabt
werden kann, ohne die Gefahr von Rissen oder Brüchen der
empfindlichen Fliesenschicht eingehen zu müssen. Die Tragschicht
hat hierbei vornehmlich Festigkeitsfunktionen und sorgt dafür,
dass die dünne Fliesenschicht sich nicht unzulässig
biegen kann bei der Verarbeitung der Fliesen. Durch die Kombination
sowohl einer dünnschichtigen Lage der Tragschicht als auch
einer dünnschichtigen Lage der Fliesen lassen sich besonders
dünnschichtige Aufbauten der erfindungsgemäßen
Belagsplatten erreichen, durch die derartige Belagsplatten insbesondere
auch bei der Renovierung im Altbaubestand vorteilhaft eingesetzt
werden können. Durch den dünnschichtigen Gesamtaufbau
der Belagsplatten kann eine Schicht der erfindungsgemäßen
Belagsplatten nahezu ohne Probleme gegen eine vorhandene Belagschicht
am Einbauort wie etwa eine Schicht aus normalen Fliesen oder aus
Holzböden oder dergleichen ausgetauscht werden, ohne dass es
zu merklichen Veränderungen des Bodenniveaus kommt. Auch
ist der Einbau der erfindungsgemäßen Belagsplatten
handwerklich be sonders einfach möglich und schnell, da
keine länger dauernden Trocknungszeiten nach der Verlegung
abgewartet werden müssen. Auch ist der so hergestellte
Belag sofort begehbar, wodurch sowohl unmittelbar eine Nutzung aufgenommen
als auch die Belagsplatten bei der Verlegung selbst sofort begangen
werden können.
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Denkbar
ist es weiterhin, dass unter der Tragschicht eine flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht angeordnet ist. Hiermit wird erreicht, dass die flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht unterhalb der Tragschicht eine sichere Abdichtung
des verlegten Bodenbelags mithilfe der Belagsplatte gegenüber Flüssigkeitsdurchtritt
in den Untergrund ermöglicht, so dass die erfindungsgemäßen
Belagsplatten gerade auch in flüssigkeitsbeaufschlagten
Bereichen wie etwa Bädern oder dergleichen vorteilhaft
eingesetzt werden können.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die Tragschicht und die Fliesenschicht
an ihren Rändern bündig zueinander abschließend
ausgebildet sind. Hierdurch bildet sich eine gerade Kante der Belagsplatte,
durch die die Belagsplatte einfach in einen Verbund von weiteren
Belagsplatten eingebunden werden kann, indem die Ränder
der einzelnen Belagsplatten passend zueinander aneinander angeschlossen
werden können.
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Von
besonderem Vorteil für die Herstellung einer flüssigkeitsdichten
Gestaltung der Belagsplatten ist es, wenn die flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht an zumindest einem Rand der Belagsplatte einen Überstand
zum flüssigkeitsdichten Anschluss an benachbarte Belagsplatten
aufweist. Hierdurch können mehrere Belagsplatten so aneinander
anstoßend angeordnet werden, dass durch die überstehenden
Bereiche der flüssigkeitsdichten Abdichtungsschicht, die
typischerweise im Bereich der Fuge zwischen zwei Belagsplatten liegen
werden, eine Abdichtung der Schicht aus Belagsplatten gegenüber einem
Durchtritt von Flüssigkeit hergestellt wird. Hierzu werden
die jeweiligen Überstände der flüssigkeitsdichten
Abdichtungsschicht mit den unterhalb der Tragschicht angeordneten
Bereiche der flüssigkeitsdichten Abdichtungsschicht der
benachbarten Belagsplatte ebenfalls flüssigkeitsdicht verbunden,
zum Beispiel indem der Überstand der Abdichtungsschicht
mit der Abdichtungsschicht der benachbarten Belagsplatte flüssigkeitsdicht
verklebt wird. Somit lässt sich trotz der Verarbeitung
der Belagsplatten in einzelnen Stücken eine insgesamt dichte
Abdichtung der Belagsplattenschicht erreichen. Hierfür
kann in weiterer Ausgestal tung die Abdichtungsschicht zumindest
im überstehenden Randbereich selbstklebend ausgebildet
sein, so dass ein einfaches Übereinanderlegen und Andrücken
der Abdichtungsschichten der benachbarten Belagsplatten zu einer
flüssigkeitsdichten Verbindung der Abdichtungsschichten führt.
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Zur
Herstellung eines festen Verbundes zwischen der Abdichtungsschicht
und der Tragschicht ist es von Nutzen, wenn die flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht mit der Tragschicht verklebt ist.
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In
weiterer Ausgestaltung kann die flüssigkeitsdichte Abdichtungsschicht
aus einer Dichtbahn aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus
Polyethylen gebildet sein. Derartige Dichtbahnen sind grundsätzlich
bekannt und weisen eine hohe Beständigkeit sowie ausreichende
Flexibilität auf, um auch auf Dauer die Dichtungsfunktion
zu erfüllen.
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Von
Vorteil hinsichtlich der Verarbeitung der Abdichtungsschicht bei
der Herstellung der Belagsplatte ist es, wenn auf der der Tragschicht
zugewandten Oberfläche der Abdichtungsschicht eine Verankerungsschicht,
vorzugsweise ein Vlies oder dgl. aufkaschiert ist. Eine derartige
Verankerungsschicht vereinfacht es, die Abdichtungsschicht an der
Tragschicht beispielsweise durch einen Klebevorgang festzulegen
und damit dauerhaft zu fixieren. Da die Abdichtungsschicht relativ
glatt von der Oberfläche her ausgestaltet ist, dient die
Verankerungsschicht zur Aufnahme des Klebers.
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Von
Bedeutung ist es weiterhin, dass die Tragschicht eine hohe Eigensteifigkeit
aufweist. Die hohe Eigensteifigkeit der Tragschicht kann dabei dazu
genutzt werden, um die fehlende Steifigkeit der Fliesenschicht auszugleichen,
so dass der Verbund aus Tragschicht und Fliesenschicht sich wesentlich besser
handhaben und verarbeiten lässt. Die steife Tragschicht übernimmt
hierbei im wesentlichen die Festigkeitsfunktionen der Belagsplatte
und entlastet dadurch die Fliesenschicht, die durch ihre geringe
Dicke nur geringe Biegebelastungen oder auch Stoßbelastungen
aufnehmen kann.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass die Tragschicht neben ihrer
Eigensteifigkeit auch schalldämmend ausgebildet sein kann.
Hierdurch erlaubt die Verarbeitung der erfindungsgemäßen
Belagsplatten sowohl eine entsprechende Oberflächengestaltung
durch die Fliesenschicht bei Erzielung einer Entkopplung zwischen
der Fliesen schicht und dem Untergrund und gleichzeitig eine Schalldämmung
bei der Übertragung von Trittschall, der sich beim Begehen
der Fliesenschicht etwa durch harte Sohlen von Schuhen oder so weiter
nicht vermeiden lässt. Die Tragschicht entkoppelt hierbei
auch den Schall zwischen der Fliesenschicht und dem Untergrund.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Tragschicht
aus einer gebundenen Kunstfasergemischplatte, vorzugsweise aus einem mehrschichtigen
Aufbau aus Polyethylenfasern gebildet ist. Ein derartiger mehrschichtiger
Aufbau aus Kunststofffasergemischen ermöglicht einerseits
eine relativ große Festigkeit und damit Steifigkeit der Tragschicht
bei gleichzeitig relativ geringem Flächengewicht und einer
hohen Schalldämmwirkung, so dass die Schichtdicke der Tragschicht
insgesamt sehr gering gehalten werden kann. Denkbar ist es, dass
die Schichtdicke der Tragschicht unter 5 mm, vorzugsweise etwa 3
mm beträgt. Durch diese geringe Schichtdicke bei gleichzeitig
ausreichend hohen Steifigkeitswerten und Trittschalldämmwerten
ist es möglich, die gesamte Belagsplatte mit einer sehr
geringen Dicke auszugestalten, ohne die mechanischen und schalltechnischen
Eigenschaften der Belagsplatte negativ zu beeinflussen.
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Alternative
Ausgestaltungen der Tragschicht können eine zementgebundene,
faserverstärkte Platte, eine Platte oder eine Schicht aus
einem extrudierten Polystyrol (XPS), eine gipsgebundene, faserverstärkte
Platte, eine Kunststoff-Hohlkammerplatte, eine Polyesterfaserplatte
oder eine Holzfaserplatte, insbesondere einer Holzhartfaserplatte,
oder auch Kombinationen derartiger Platten oder Materialien aufweisen.
Hiermit können unterschiedliche Materialeigenschaften insbesondere
im Hinblick auf die Schalldämmwirkung sowie Steifigkeiten
der Tragschicht in den erfindungsgemäßen Schichtaufbau
integriert und je nach Einsatzfall der Schichtaufbau optimiert werden.
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Denkbar
ist es insbesondere, dass die Fliesenschicht auf der Tragschicht,
vorzugsweise mit einem Fliesenkleber, aufgeklebt ist. Durch ein
derartiges Aufkleben der Fliesenschicht auf der Tragschicht, das üblicherweise
bei der Herstellung der vorgefertigten Belagsplatte werksseitig
erfolgt, können durch die gleichmäßige
Aufbringung des Klebers zwischen Fliesenschicht und Tragschicht
sehr geringe Kleberdicken und damit eine Reduktion der gesamten
Dicke der Belagsplatte erreicht wer den, ohne dass die Festigkeit
der Verklebung beeinträchtigt wird oder sich hohle Stellen
aufgrund fehlenden Klebers unterhalb der Fliesenschicht ergeben.
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Eine
weitere Verbesserung der Befestigung der Fliesenschicht an der Tragschicht
lässt sich dadurch erreichen, dass die Tragschicht auf
ihrer der Fliesenschicht zugewandten Oberseite eine Verankerungsschicht,
vorzugsweise ein aufkaschiertes Vlies aufweist, an der die Fliesenschicht
sich verankern kann. Hierdurch kann sich der Kleber in der Verankerungsschicht
zwischen der Tragschicht und der Fliesenschicht besonders gut festhalten
und diese beiden Schichten mit hoher Festigkeit aneinander festlegen.
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In
weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Schichtdicke der
Fliesenschicht unter 5 mm, vorzugsweise 3 mm beträgt. Derartige
großformatige und sehr dünne Fliesen ermöglichen
einerseits eine geringe Gesamt-Schichtdicke der erfindungsgemäßen
Belagsplatte bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit der begehbaren
Fliesenschicht mit den vorteilhaften Eigenschaften keramischer Materialien
in Bezug auf Feuchtigkeitsaufnahme, Abrasionsverhalten, Festigkeiten
usw.
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Denkbar
ist es insbesondere, dass die gesamte Belagsplatte eine Gesamtschichtdicke
von unter 12 mm, vorzugsweise von 7–8 mm oder darunter aufweist.
Hierdurch lässt sich die erfindungsgemäße Belagsplatte
insbesondere vorteilhaft dort einsetzen, wo ein Bodenbelag wie etwa
ein Holzboden oder ein Laminatboden oder dergleichen durch einen
Fliesenboden ersetzt werden soll, ohne dass die Aufbauhöhe
des alten Bodens wesentlich verändert werden darf. So hat
eine Gesamtschichtdicke der Belagsplatte von unter 12 mm teilweise
sogar weniger Dicke als etwa ein Holzboden oder ein konventionell
aufgebrachter Fliesenbelag aus Fliesen normaler Dicke.
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Von
besonderem Vorteil ist es, dass die Fliesenschicht aus großformatigen
Fliesen geringer Gesamtdicke aus gepressten Großformatplatten
mit einer Fliesengröße von 1600 cm2 und
mehr gebildet werden kann. Eine derartige Fliesengröße
wird in der derzeit im Entwurf befindlichen DIN 18157 für
sog. großformatige Fliesen definiert, typischerweise Fliesen
von 40 × 40 cm und mehr Kantenlänge. Hierdurch
lassen sich besonders großzügige Verlegeweisen
der erfindungsgemäßen Belagsplatte erreichen, insbesondere
kann auch die Anzahl der typischerweise Feuchtigkeitsprobleme verursachenden
Fugen drastisch reduziert werden. Zudem erlaubt die Verwendung derartiger
großformatiger Belagsplatten auch bei großflächigen
Einbauorten eine besonders großzügige Optik des
erzeugten Bodenbelags.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass das Flächengewicht der Belagsplatte
unter 15 kg/m2, vorzugsweise unter 12 kg/m2 beträgt. Durch derartig geringe
Flächengewichte, die etwa nur einem Drittel bis zur Hälfte üblicher
Bodenbeläge unter Verwendung von entkoppelten Fliesenbelägen
entspricht, ist zum einen die Verarbeitung derartiger Belagsplatten
wesentlich vereinfacht, auch ist dadurch eine Verringerung der zulässigen
mechanischen Bodenbelastung etwa im Altbaubestand beim Fliesen von
Holzböden oder dergleichen zu erreichen.
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Denkbar
ist es insbesondere, dass die Belagsplatte lose auf einem bauseitigen
Untergrund verlegbar ist. Durch die Entkopplung mithilfe der Tragschicht
und einer losen Verlegung der Belagsplatte können damit
insbesondere auch Fliesenbeläge mit großflächigen
Formaten schwimmend auf einem Untergrund verlegt werden, da durch
die Verklebung der Abdichtungsschichten untereinander ohne Festlegung
am Untergrund schon ein Verbund der einzelnen nebeneinander verlegten
Belagsplatten hergestellt wird. Diese hängen derart über
die Abdichtungsschicht aneinander, dass sie einen großflächigen
Belag bilden, der schwimmend und ohne Verschiebungen der einzelnen
Belagsplatten zueinander verlegbar ist. Auch wird durch eine dadurch
mögliche Verlegung eine Wiederaufnahme der Belagsplatten möglich,
was etwa für nur temporär verlegte Böden wie
etwa auf Messen oder dgl. wirtschaftlich von Interesse ist.
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Hierbei
ist es denkbar, dass benachbart zueinander verlegte Belagsplatten
aneinander stoßend verlegbar sind. Durch das direkte Aneinanderstoßen der
einzelnen Belagsplatten kann die Breite und die Sichtbarkeit der
Fugen zwischen den Belagsplatten weiter reduziert werden, so dass
ein Bodenbelag aus derartigen Belagsplatten optisch nahezu fugenfrei
erscheinen kann. Die verbleibenden Fugen können beispielsweise
dauerelastisch verschlossen werden, wobei dies aufgrund der zusätzlichen
Abdichtungsschicht unterhalb der Tragschicht aus Gründen
des Feuchtigkeitsschutzes eigentlich nicht erforderlich ist. Selbstverständlich
ist auch denkbar, dass benachbart verlegte Belagsplatten mit einer
offenen Fuge nebeneinander verlegt werden können.
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Von
Vorteil für die Verwendung der erfindungsgemäßen
Belagsplatten ist es, wenn die Belagsplatte im Bereich flüssigkeitsbelasteter
Böden, vorzugsweise von Bädern oder dgl. verlegt
werden. Hierdurch können beispielsweise Bäder
im Altbaubestand auch dort eingerichtet werden, wo vorher kein Bad
vorgesehen war und der Bodenbelag beispielsweise durch Vorhandensein
von Holzböden ansonsten eine aufwändige Vorbereitung
des Untergrundes erfordert hätte.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Belagsplatte zeigt die Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 – eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Belagsplatte in räumlicher Darstellung,
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2 – eine
Verlegeanordnung von mehreren einen untereinander verklebten Verbund
bildenden Belagsplatten.
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In
der 1 ist in einer sehr prinziphaften Darstellung
der denkbare Aufbau einer erfindungsgemäßen Belagsplatte 1 aus
einer Fliesenschicht 2 aus Großformatfliesen,
einer darunter angeordneten und mit der Fliesenschicht 2 verklebten
Tragschicht 3 sowie wiederum darunter angeordneten Abdichtungsschicht 4 abgebildet.
Eine derartige Belagsplatte 1 weist eine Dicke im Bereich
von ca. 10–12 mm und darunter auf, wobei die Fliesenschicht 2 etwa
eine Schichtdicke von 3–5 mm und die Tragschicht 3 eine Schichtdicke
von ebenfalls 3–5 mm aufweisen kann.
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Die
Fliesenschicht 2 wird dabei aus gepressten oder extrudierten
Großformatfliesen grundsätzlich bekannter Art
hergestellt, wobei die Formate dieser Großformatfliesen
eine Fliesengröße von 1600 cm2 und
mehr aufweisen können. Diese besonders dünnen
Großformatfliesen sind mechanisch besonders empfindlich
gegenüber zu großen Durchbiegungen und mechanischen
Belastungen wie etwa Stößen, die sich bei der
Verlegung aber nicht immer ausschließen lassen.
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Zur
Erhöhung der mechanischen Stabilität der erfindungsgemäßen
Belagsplatte 1 wird eine Tragschicht 3 aus unterhalb
der Fliesenschicht 2 angeordnet und z. B. mit dieser Fliesenschicht 2,
ggf. unter Zwischenordnung einer nicht weiter dargestellten Verankerungsschicht
verklebt, etwa indem herstellerseitig diese beiden Schichten 2, 3 z.
B. durch Fliesenkleber miteinander verklebt werden. Die Tragschicht 3 kann
hierbei z. B. aus einer ebenfalls dünnen, aber recht biegesteifen
Platte aus gebundenen Kunstfasergemischen, vorzugsweise aus einem mehrschichtigen
Aufbau aus Polyethylenfasern bestehen. Durch derartige Materialien
sind zum einen recht biegesteife und feste Platten für
die Tragschicht 3 herstellbar, die zudem trotz hinreichender
Festigkeitswerte recht dünn und leicht ausgebildet werden können.
Zum anderen haben derartige Platten für die Tragschicht 3 hohe
Dämpfungswerte für Schall, so dass etwa Trittschall
beim Begehen der Belagsplatte 1 deutlich gedämpft
an der Untergrund am Verlegeort weiter gegeben wird.
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Unterhalb
der Tragschicht 3 ist eine flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht 4 angedeutet, die im wesentlichen die
gesamte Unterseite der Belagsplatte 1 bedeckt. Eine derartige
Abdichtungsschicht 4 kann etwa aus einer Folie aus Polyethylen
oder anderen Kunststoffmaterialen oder sonstigen flüssigkeitsdichten
Materialien hergestellt sein und an der Unterseite der Tragschicht 3,
wiederum möglicherweise unter Zwischenschaltung einer nicht
dargestellten Verankerungsschicht befestigt, z. B. verklebt sein.
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Die
Abdichtungsschicht 4 hat dabei zum einen die Funktion einer
Abdichtung von oberseitig der Fliesenschicht 2 anstehender
Flüssigkeit, dient aber auch etwa bei der losen Verlegung
der Belagsplatten 1 zur Bildung eines Verbundes mehrerer
derartiger Belagsplatten 1, wie dies in 2 besser
zu erkennen ist. Hierzu wird an zumindest einer Kante, besser an
zwei zusammen stoßenden Kanten der Belagsplatte 1 die
Abdichtungsschicht 4 über den Rand der Fliesenschicht 2 und
der Tragschicht 3 um einen bestimmten Betrag hinaus hervorstehen.
Dieser Überstand 6 kommt bei dem Verlegen mehrerer
der Belagsplatten 1 unterhalb der jeweils benachbart verlegten
Belagsplatte 1 zu liegen und kann mit der dort vorhandenen
Abdichtungsschicht 4 oder der Tragschicht 3 flüssigkeitsdicht
verbunden, etwa selbstklebend miteinander verklebt werden. Somit
bildet sich durch die jeweiligen Überstände 6 und
deren Verklebung mit den benachbarten Abdichtungsschichten 4 insgesamt
eine alle Belagsplatten 1 untergreifende, durchgehend flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht 4, die gleichzeitig die Belagsplatten 1 flexibel
miteinander verbindet und diesen Verbund der Belagsplatten 1 lose
auf einem Untergrund verlegbar macht, ohne dass es zu bestimmungswidrigen
Verschiebungen der einzelnen Belagsplatten 1 zueinander
kommen kann.
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Wie
in der 1 angedeutet, kann zur Gewährleistung
einer gleichmäßigen Ausbildung der Schichtdicke
der Abdichtungsschicht 4 an der dem Überstand 6 gegenüberliegenden
Kante der Belagsplatte 1 ein Rücksprung 5 der
Abdichtungsschicht 4 vorgesehen werden, unter den der Überstand 6 der Abdichtungsschicht 4 der
benachbart verlegten Belagsplatte 1 zu liegen kommt. Dieser Überstand 6 der Abdichtungsschicht 4 der
benachbart verlegten Belagsplatte 1 kann dann auch direkt
mit der Tragschicht 3 der jeweiligen Belagsplatte 1 verklebt
werden. Selbstverständlich ist es auch denkbar, die Abdichtungsschicht 4 im
Bereich der Stöße benachbart verlegter Belagsplatten 1 doppelt übereinander
anzuordnen und jeweils die Abdichtungsschichten 4 miteinander
zu verkleben.
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Die
Belagsplatten 1 können direkt aneinander stoßend
zu einer Fläche verlegt werden, da im Bereich der Restfuge 7 nicht
unbedingt eine Abdichtung nachträglich eingebracht werden
muss. Durch die wie vorstehend beschrieben durchgängig
verbundene Abdichtungsschicht 4 kann oberseitig der Belagsplatte 1 anstehendes
Wasser etwa eines Badbereiches nur die Restfuge 7 füllen,
nicht jedoch in Richtung auf den Untergrund über die Abdichtungsschicht 4 hinaus
eindringen. Selbstverständlich können die Belagsplatten 1 aber
auch mit Fugen herkömmlicher Breite verlegt werden, wobei
diese Fugen dann auch wie bekannt mineralisch oder dauerelastisch
verfugt werden können.
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- 1
- Belagsplatte
- 2
- Fliesenschicht
- 3
- Tragschicht
- 4
- flüssigkeitsdichte
Abdichtungsschicht
- 5
- Rücksprung
der Abdichtungsschicht
- 6
- Überstand
Abdichtungsschicht
- 7
- Restfuge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 18157 [0003]
- - DIN 18157 [0022]