-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen wiederaufnahmefähigen Bodenaufbau mit Fliesen und ein Verfahren zur Errichtung sowie eine Verwendung desselben. Dabei wird unter einem wiederaufnahmefähigen Bodenaufbau mit Fliesen ein Bodenaufbau verstanden, bei dem Fliesen von einem die Fliesen tragenden Boden entfernt werden kann, ohne dass der Boden dabei beschädigt wird.
-
Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer „Fliese“ ein plattenförmiger Körper aus Keramik, Stein, Steinmehl, Steingranulat oder Beton verstanden, der nicht zerstörungsfrei plastisch oder elastisch verformbar ist. Weiter wird im Rahmen dieser Anmeldung unter einem „Boden“ ein tragfähiger und weitgehend ebener Untergrund verstanden, bei dem es sich entweder um einen Boden ohne Bodenbelag (zum Beispiel Estrich, Terrazzo, Parkett, Unterbodenkonstruktion wie zum Beispiel Bodenlegplatten etc.) oder um einen Boden mit Bodenbelag (zum Beispiel Fliese, Linoleum,. PVC, Teppich, Holz etc.) handeln kann. Dabei wird unter „weitgehend eben“ verstanden, dass der Boden mit Ausnahme von Fugen und lokalen Schadstellen keine großen Unebenheiten aufweisen soll. Unter „großen Unebenheiten“ können insbesondere Unebenheiten über ± 2,5 mm verstanden werden. Alternativ oder zusätzlich können unter „großen Unebenheiten“ solche Unebenheiten verstanden werden, bei denen der Boden vor einer Verlegung von Bodenbelag mit einer Nivellierspachtelmasse geglättet werden muss.
-
Vor der Belegung eines Bodens ohne Bodenbelag mit Fliesen sind umfangreiche Vorbereitungen zu treffen. Diese betreffen beispielsweise Schallschutzmaßnahmen, Abdichtungen gegen Feuchtigkeit und eine Nivellierung / Glättung des Bodens. Es ist daher wünschenswert, wenn diese Vorbereitungen bei einem Austausch der die eigentliche Nutzschicht bereitstellenden Fliesen nicht wiederholt werden müssen. Bei Mietobjekten wünschen sich Mieter zudem häufig einen Bodenbelag, der sich von dem vermieterseitig bereitgestellten Bodenbelag unterscheidet. Daher ist es auch bei einer Belegung eines Bodens mit Bodenbelag mit Fliesen wünschenswert, wenn die Fliesen erforderlichenfalls wieder von dem vermieterseitig bereitgestellten Bodenbelag entfernt werden können, ohne dabei den vermieterseitig bereitgestellten Bodenbelag zu beschädigen.
-
EP 0 270 888A2 offenbart einen Fußbodenbelag-Aufbau für einen tragenden Untergrund mit einer darauf befestigten harten Nutzschicht, der mit einem harten Nutzbelag versehen ist, der mit einer Zwischenschicht aus einem druck- und reißfesten Material verbunden ist, welche auf der harten Nutzschicht wenigstens teilweise lösbar befestigt ist. Die Zwischenschicht ist aus flächigen Elementen mit einer Dicke von etwa 0,1 mm - etwa 1,5 mm gebildet, die aus verrottungsfesten Fasern oder Fasergemischen bestehen.
-
Eine Fußbodenabdeckung und ein Verfahren zur Herstellung einer Fußbodenabdeckung ist auch aus der
DE 196 53 857 A1 bekannt. Bei der Fußbodenabdeckung sind Abdeckelemente auf einer haftungsvermittelnden Mörtelschicht verlegt. Zwischen der Mörtelschicht und einem Untergrund ist eine Matte angeordnet, die mit dem Mörtel fest verbunden ist. Durch die Verwendung der Matte kann die Fußbodenabdeckung auf jedem Untergrund angeordnet werden und leicht auch von diesem wieder entfernt werden.
-
Ein Verfahren zum Verlegen eines Fußbodens sowie zum schnellen Herausziehen im Falle einer Ersetzung, und Mittel zu seiner Durchführung sind aus der
EP 0 969 162 A2 bekannt.
-
DE 10 2011 001 102 A1 offenbart ein Fußbodensystem mit Parkett- oder Laminatfußbodenpaneelen, die längs- und querseitig miteinander verbindbar ist und mit einer Dämm- und Klebeschicht, die zwischen den Paneelen und einer Verlegfläche angeordnet ist. Die Klebeschicht hat eine Vielzahl von parallel angeordneten, vorgefertigten Klebestreifen, die vor dem Verlegen der Fußbodenpaneele auf die Verlegefläche aufgebracht sind.
-
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen wiederaufnahmefähigen Bodenaufbau mit Fliesen und ein Verfahren zur Bereitstellung desselben sowie eine Verwendung bereitzustellen, bei denen die Fliesen zuverlässig von einem bestehenden Boden entfernt werden können, ohne dabei den bestehenden Boden zu beschädigen.
-
Die vorstehende Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
-
Ausführungsformen eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus weisen eine auf einem Boden angeordnete Fixierschicht, auf der Fixierschicht angeordnetes Bahnenmaterial, auf dem Bahnenmaterial angeordneten Fliesenkleber und auf dem Fliesenkleber angeordnete Fliesen auf. Dabei besteht das Bahnenmaterial überwiegend aus Gummi und insbesondere aus mit Elastomer gebundenem Gummigranulat und weiter insbesondere aus mit Polyurethan gebundenem Gummigranulat und das Bahnenmaterial weist eine Materialstärke von zwischen 1 mm und 5 mm und insbesondere zwischen 2 mm und 4 mm und weiter insbesondere von zwischen 2,5 mm und 3,5 mm und weiter insbesondere von 3 mm auf.
-
Gemäß einer ersten Variante bedeckt die Fixierschicht zwischen 2,5 % und 30 % und insbesondere zwischen 5 % und 20 % der Fläche des Bodens und die Fixierschicht wird von einem doppelseitigen Klebeband gebildet, welches in parallelen Bahnen oder rasterförmig auf dem Boden angeordnet ist. Gemäß einer Ausführungsform ist der Abstand zwischen den parallelen Bahnen kleiner als 2 Meter und beträgt ein Rastermaß weniger als 2 Meter x 2 Meter.
-
Gemäß einer zweiten Variante bedeckt die Fixierschicht zwischen 2,5 % und 30 % und insbesondere zwischen 5 % und 20 % des Bodens und wird die Fixierschicht von einem nicht aushärtenden Klebstoff gebildet.
-
Da das Bahnenmaterial überwiegend aus Gummi besteht, kann es sich gut an die Form des Bodens anpassen und aufgrund der Materialstärke des Bahnenmaterials kleine Unebenheiten und beispielsweise Unebenheiten bis ± 2,5 mm ausgleichen. Zudem weist das Bahnenmaterial so einen hohen Reibungskoeffizienten gegenüber dem Boden auf. Tatsächlich tritt zwischen dem Bahnenmaterial und herkömmlichen Böden häufig eine Anhaftung auf. In der Folge erlaubt es das verwendete Bahnenmaterial, statt einer vollflächigen Verklebung mit dem Boden mittels eines zementösen Klebstoffs eine nur lokal begrenzte Verklebung mit dem Boden mittels eines doppelseitigen Klebebandes oder eine lokal begrenzte Verklebung mit einem nicht aushärtenden Klebstoff (der dann nicht auf Zementbasis ist) vorzusehen. In der Folge kann der Bodenaufbau von einem Boden entfernt werden, ohne den Boden zu zerstören. Somit ist der Bodenaufbau wiederaufnahmefähig. Eine Wiederaufnahme des Bodenaufbaus durch Ablösung der Fixierschicht vom Boden ist mit deutlich weniger Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden als eine herkömmliche Entfernung von Fliesen durch mechanisches Abstemmen/Abmeißeln. Da der Boden vor einer Neubelegung nicht erst wiederaufbereitet werden muss, sind vor einer Neubelegung keine Wartezeiten erforderlich. Zudem ist die Wiederaufnahme mit einer geringeren Staub- und Schmutzbelastung verbunden, als bei einem mechanischen Abstemmen/Abmeißeln. Hierdurch werden kurze Renovierungszyklen (wie zum Beispiel bei einem Teppich- oder Laminatboden) realistisch und können auch Modetrends der keramischen Industrie trotz der grundsätzlichen Langlebigkeit von Fliesen schnell und unproblematisch nachvollzogen werden. Dabei weist der erfindungsgemäße Bodenaufbau gegenüber einer direkten Verlegung der Fliesen auf dem Boden aufgrund der Verwendung des Bahnenmaterials einen nur um maximal 5 mm erhöhte Dicke auf. Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Bodenaufbaus ist in einer auf das Bahnenmaterial zurückzuführenden verbesserten Trittschalldämmung um bis zu 17 dB (je nach Gebäudekonstruktion) zu sehen. Weiter ist aufgrund des Bahnenmaterials auch eine Verlegung von Fliesen auf gerissenen oder rissgefährdeten Böden möglich, ohne dass zuvor eine aufwendige Harz-Sanierung des Bodens erforderlich ist. Schließlich vermeidet das Bahnenmaterial eine Übertragung von unerwünschten Wechselwirkungen (zum Beispiel aufgrund thermischer Ausdehnung) zwischen dem Boden und den Fliesen. Beispielsweise kann ein noch junger Zementestrich ohne Restfeuchtemessung mit dem erfindungsgemäßen Bodenaufbau belegt werden, ohne dass sich die sonst damit verbundenen Verschüsselungseffekte einstellen und kann auch ein Calciumsulfatestrich zu einem wesentlich früheren Zeitraum und mit höheren Restfeuchten belegt werden, ohne dass dabei zu Ablösungen der Fliesen kommt. Schließlich weist der erfindungsgemäße wiederaufnahmefähige Bodenaufbau eine Belastbarkeit auf, welche derjenigen von herkömmlichen nicht-wiederaufnahmefähigen Bodenaufbauten vergleichbar ist, und deutlich über herkömmlichen wiederaufnahmefähigen Bodenaufbauten liegt.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist der wiederaufnahmefähige Bodenaufbau weiter eine Fugenmasse auf, welche zwischen den Fliesen verbleibende Fugen verfüllt. Dabei beruht die Fugenmasse auf Epoxidharzbasis (statt wie üblich auf Zementbasis). Alternativ kann die Fugenmasse auf Zementbasis beruhen, aber kunststoffvergütet sein. Eine aus kunststoffvergütetem Zementmörtel gebildete Fuge wird auch als kunststoffvergütete zementäre Fuge bezeichnet. Eine derartige Fugenmasse weist eine höhere Elastizität und eine höhere Flankenhaftung an Fliesen als ein Fugenmörtel auf Zementbasis, der nicht kunststoffvergütet ist, auf. Diese ist zweckmäßig, da das Bahnenmaterial eine gewisse Elastizität aufweist. Aufgrund des starken Haftverbunds zwischen den Fliesen hält der Bodenaufbau auch horizontal einwirkenden Belastungen stand.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist bei der ersten Variante der Klebstoff des doppelseitigen Klebebands so gewählt, dass eine maximale Zugbelastung des doppelseitigen Klebebands gegenüber dem Boden (und damit eine Haftung zwischen Klebeband und Boden) geringer ist als eine maximale Zugbelastung des doppelseitigen Klebebands gegenüber dem Bahnenmaterial (und damit eine Haftung zwischen Klebeband und Bahnenmaterial). Alternativ oder zusätzlich ist in der ersten Variante der Klebstoff des doppelseitigen Klebebands so gewählt, dass Schichten des doppelseitigen Klebebands nicht delaminieren, wenn es vom Boden abgezogen wird. In der Folge kann das doppelseitige Klebeband zusammen mit dem Bahnenmaterial vom Boden abgelöst werden, wenn der Bodenaufbau wiederaufgenommen und damit entfernt werden soll.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist bei der zweiten Variante der nicht aushärtende Klebstoff so gewählt ist, dass eine maximale Zugbelastung gegenüber dem Boden geringer ist als eine maximale Zugbelastung gegenüber dem Bahnenmaterial.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist der Fliesenkleber Flüssig-Polymere auf. Derartige Fliesenkleber weisen eine größere Elastizität als zementbasierte Fliesenkleber auf und besitzen aufgrund ihrer hochflexiblen Mörtelmatrix eine spannungsabbauende Wirkung. Zudem sind derartige Fliesenkleber schnell härtbar. Gemäß einer Ausführungsform werden dem Fliesenkleber beim Anmischen Flüssig-Polymere zugesetzt, welche nach dem Aushärten nicht mehr redispergierbar sind.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist das Bahnenmaterial eine Dichte von zwischen 700 kg/m3 und 1.300 kg/m3 und insbesondere von zwischen 900 kg/m3 und 1.100 kg/m3 und damit eine relativ hohe Dicht auf. Aufgrund dieser hohen Dichte liegt das Bahnenmaterial auch bei nur partieller Fixierung durch die Fixierschicht mit hoher Rutschfestigkeit auf dem Boden auf.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist die Fliese eine Dicke (wird auch als Stärke bezeichnet) von wenigstens 6 mm und insbesondere von wenigstens 10 mm auf. Gemäß einer Ausführungsform weist die Fliese eine Dicke von nicht mehr als 80 mm und insbesondere von nicht mehr als 50 mm auf. Bei derartigen Dicken sind die Fliesen üblicherweise in der Lage, Punktlasten flächig zu verteilen, ohne zu brechen.
-
Ausführungsformen eines Verfahrens zur Errichtung eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus, insbesondere eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus wie vorstehend beschrieben, weisen nacheinander die Schritte des Verklebens einer Fixierschicht mit einem Boden, des Anordnens von Bahnenmaterial auf der Fixierschicht, des Aufbringens von Fliesenkleber auf dem Bahnenmaterial und des Anordnens von Fliesen auf dem Fliesenkleber auf. Dabei besteht das Bahnenmaterial überwiegend aus Gummi und insbesondere aus mit Elastomer gebundenem Gummigranulat und weiter insbesondere aus mit Polyurethan gebundenem Gummigranulat und das Bahnenmaterial weist eine Materialstärke von zwischen 1 mm und 5 mm und insbesondere zwischen 2 mm und 4 mm und weiter insbesondere von zwischen 2,5 mm und 3,5 mm und weiter insbesondere von 3 mm auf. Weiter bedeckt die Fixierschicht gemäß einer ersten Variante zwischen 2,5 % und 30 % und insbesondere zwischen 5 % und 20 % der Fläche des Bodens und die Fixierschicht wird von einem doppelseitigen Klebeband gebildet, welches in parallelen Bahnen oder rasterförmig auf dem Boden angeordnet ist. Gemäß einer alternativen zweiten Variante bedeckt die Fixierschicht zwischen 2,5 % und 30 % und insbesondere zwischen 5 % und 20 % des Bodens und wird die Fixierschicht von einem nicht aushärtenden Klebstoff gebildet.
-
Ein Bodenaufbau mit dem vorstehend beschriebenen Schichtaufbau kann gut zur Bereitstellung eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus verwendet werden.
-
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Hierbei zeigt
- 1 schematisch eine erste Ausführungsform eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus; und
- 2 schematisch eine zweite Ausführungsform eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus.
-
Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 1 ein Verfahren zur Errichtung eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus 1 und der Bodenaufbau 1 selber beschrieben.
-
Ausgangspunkt ist ein weitgehend ebener Untergrund in Form eines Bodens 10. In der gezeigten Ausführungsform handelt es sich um einen herkömmlichen Estrich.
-
Auf dem Boden 10 wird in einem ersten Schritt eine Fixierschicht 20 in Form eines rasterförmig mit dem Boden 10 verklebten doppelseitigen Klebebandes angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform wird ein herkömmliches Teppichklebeband mit einer Breite von 10 cm verwendet und das Rastermaß beträgt 1 Meter x 1 Meter. In der Folge sind 10 % der Fläche des Bodens mit der Fixierschicht 20 bedeckt.
-
In einem zweiten Schritt wird auf dem Boden 10 mit der Fixierschicht 20 ein Bahnenmaterial 30 angeordnet, welches in der gezeigten Ausführungsform aus mit Polyurethan gebundenem Gummigranulat besteht. Die Bahnen des Bahnenmaterials 30 weisen eine Breite von 1 Meter, eine Stärke von 3 Millimetern, eine Länge von 10 Metern und ein Flächengewicht von 3,1 kg/m2 (und damit eine Dichte von rund 1.00 kg/m3) auf und werden so auf der Fixierschicht 20 angeordnet, dass Stöße der Bahnen des Bahnenmaterials 30 mittig auf den Klebebandstreifen zu liegen kommen.
-
In einem dritten Schritt wird auf das Bahnenmaterial 30 Fliesenkleber 40 aufgebracht, welcher zur Aushärtung ein Flüssig-Polymer aufweist.
-
Anschließend werden auf dem noch nicht ausgehärteten Fliesenkleber 40 Keramikfliesen 50 mit einer Dicke von 10 mm angeordnet, die nach dem Aushärten des Fliesenklebers 40 mit einer Fugenmasse 60 auf Epoxidharzbasis verfugt werden.
-
Alternativ zur Verwendung einer Fugenmasse auf Epoxidharzbasis kann auch eine Fugenmasse auf Zementbasis, die kunststoffvergütet ist, verwendet werden. Eine aus diesem Material gebildete Fuge wird als kunststoffvergütete zementäre Fuge bezeichnet.
-
In der ersten Ausführungsform ist der Klebstoff des doppelseitigen Klebebands so auf den Boden 10 und das Bahnenmaterial 30 abgestimmt, dass eine maximale Zugbelastung des doppelseitigen Klebebands gegenüber dem Boden 10 geringer ist als eine maximale Zugbelastung des doppelseitigen Klebebands gegenüber dem Bahnenmaterial 30 und dass Schichten des doppelseitigen Klebebands nicht delaminieren, wenn es vom Boden abgezogen wird, sondern alle Schichten des Klebebands am Bahnenmaterial 30 haften bleiben.
-
Ein wie vorstehend gebildeter Bodenaufbau 1 ist gut als wiederaufnahmefähiger Bodenaufbau verwendbar, da das Bahnenmaterial 30 mit den darauf angeordneten Fliesen 50 und der mit dem Bahnenmaterial 30 verklebten Fixierschicht 20 aus doppelseitigem Klebeband einfach vom Boden 10 abgezogen werden kann.
-
Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 2 eine zweite Ausführungsform eines wiederaufnahmefähigen Bodenaufbaus 1' beschrieben. Dabei wird nur auf Unterschiede zur vorstehenden ersten Ausführungsform näher eingegangen und ansonsten auf die Ausführungen zur ersten Ausführungsform verwiesen.
-
Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform nur dadurch, dass als Fixierschicht 20' anstelle des nur partiell vorgesehenen doppelseitigen Klebebands eine Schicht aus nicht aushärtendem Klebstoff vorgesehen ist, welche den Boden 10 ebenfalls nur lokal begrenzt bedeckt. In der gezeigten Ausführungsform wurde der Klebstoff der Fixierschicht 20' in Bahnen mit einer Breite von jeweils 25 cm ausgebracht. Das Rastermaß zwischen den Bahnen aus Klebstoff beträgt 1 Meter mal 1 Meter, jeweils gemessen von der Mitte der benachbarten Bahnen. In der Folge sind 25 % der Fläche des Bodens mit der Fixierschicht 20' bedeckt. Dabei ist der nicht aushärtende Klebstoff so auf den Boden 10 und das Bahnenmaterial 30 abgestimmt, dass eine maximale Zugbelastung gegenüber dem Boden 10 geringer ist als eine maximale Zugbelastung gegenüber dem Bahnenmaterial 30.
-
Weiter ist in der zweiten Ausführungsform zwischen dem Bahnenmaterial 30 und dem Fliesenkleber 40 eine zusätzliche Funktionsschicht 70 vorgesehen. Bei dieser handelt es sich um eine dünnschichtige, wasserundurchlässige und rissüberbrückende Schicht aus Polypropylen-Bahnen, welche mittels eines geeigneten - in der Figur nicht gezeigten - Klebstoffs mit dem Bahnenmaterial 30 verklebt ist. Die Anordnung einer solchen Funktionsschicht 70 erlaubt es, erforderliche Wassereinwirkungsklassen einzuhalten. Auf diese Weise könnte beispielsweise auf einem denkmalgeschützten Parkettboden ein wiederaufnahmefähiger Boden errichtet werden, welcher die Installation eines Bades erlaubt. Das Vorsehen einer abdichtenden Funktionsschicht ist aber nicht nur in Badezimmern sinnvoll, sondern überall dort, wo die Gefahr des Einwirkens von Wasser in flüssiger Form auf den Boden besteht. Hierfür ist es nicht zwingend erforderlich, dass ein Wasserhahn vorhanden ist; vielmehr kann dies bereits bei dem Vorhandensein größerer Aquarien der Fall sein.
-
Vorstehend wurde in Bezug auf 2 ein Bodenaufbau beschrieben, bei dem die Funktionsschicht 70 eine wasserabdichtende Eigenschaft aufweist. Die vorliegende Erfindung ist hierauf aber nicht beschränkt. Alternativ oder zusätzlich kann die Funktionsschicht auch beispielsweise eine nivellierende, höhenausgleichende und/oder lastverteilende Eigenschaft aufweisen. Dann kann für die Funktionsschicht beispielsweise Spachtelmasse verwendet werden, in welche zudem beispielsweise ein Gewebe aus Glasfasern zur Armierung eingelegt wird. Durch eine solche Funktionsschicht kann der Schutz des Bodens erhöht werden. Zudem können dann auch Fliesen auf sehr unebenen Böden, bei denen die Unebenheit beispielsweise mehr als ± 2,5 mm beträgt, verlegt werden.
-
Es können zwischen dem Bahnenmaterial und dem Fliesenkleber auch mehrere Funktionsschichten mit unterschiedlichen Eigenschaften vorgesehen sein.
-
Es wird betont, dass die Dicken in den Figuren nur schematisch sind, und keinesfalls echte Relationen wiedergeben. So sind beispielsweise die Fliesen im Verhältnis zum Bahnenmaterial zu dünn gezeichnet.