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Die
Erfindung betrifft eine Sanierungsanordnung für im wesentlichen horizontale,
durchfeuchtete, begehbare Bauwerksoberflächen, insbesondere Balkone,
Laubengänge,
Loggien, Parkdecks oder dergleichen, mit einer tragfähigen Bauwerksstruktur, insbesondere
Stahlbetondecke, bei der eine Leichtbauplatte mit einem Kleber auf
der tragfähigen
Bauwerksstruktur aufgeklebt ist.
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Im
Baubestand treten bei der Sanierung von begehbaren Bauwerksoberflächen, die
der Witterung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Balkone, Laubengänge, Loggien
oder dergleichen, oder in Feuchträumen, beispielsweise Schwimmbädern, Badezimmern,
Saunen oder dergleichen häufig
Schwierigkeiten mit der in der zu sanierenden Bauwerksstruktur vorhandenen
Restfeuchte auf. Bei Temperatur-, Druck- und/oder Feuchtigkeitsunterschieden
in der Umgebung bzw. in der Bauwerksstruktur wird die in der Bauwerksstruktur
enthaltene Restfeuchte ausgetrieben, beispielsweise aus einer durchfeuchteten Estrichplatte,
einem rissigen Fliesenbelag oder ähnlichen Strukturen. Wird somit
bei der Sanierung die trockenzulegende und vor Feuchtigkeit zu schützende Bauwerksoberfläche vollständig geschlossen
abgedichtet, bildet sich ein zerstörerischer Dampfdruck, der zu
Abplatzungen, Aufwölbungen
oder Rissbildungen der Abdichtung führt. Mithin ist in kurzer Zeit
bei einer vollflächigen
hermetischen Abdichtung der zu sanierenden Bauwerksoberfläche mit
einer Zerstörung
der Abdichtung zu rechnen. Nachfolgend kann wiederum Oberflächenfeuchtigkeit,
Niederschläge oder
anderes Oberflächenwasser
in die Bauwerksstruktur über
die Risse, Abplatzungen oder dergleichen gelangen. Die Sanierung
ist damit fehlgeschlagen.
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Um
eine derartige Zerstörung
eines Sanierungsvorhabens zu vermeiden, wird daher bisher versucht,
die in der Bauwerksstruktur vorhandene Restfeuchte, insbesondere
bei durchfeuchteten Bauwerksoberflächen, beispielsweise Feuchte
belasteter Estrich, rissiger Fliesenbelag oder dergleichen, durch eine
Langzeit-Abtrocknung
auf ein vertretbares Maß zu
reduzieren. Nachteilig ist dabei, dass dieser Abtrocknungsprozess
je nach Umgebungsfeuchtigkeit und Temperaturbedingungen teils sehr
lange andauert. In dieser Zeit muss die zu sanierende Bauwerksoberfläche vor
erneuter Durchfeuchtung durch beispielsweise Niederschläge, Oberflächenwasser
oder Leitungswasser etc. geschützt
werden. Entsprechend kann über
einen langen Zeitraum das Bauwerk an den zu sanierenden Stellen
nicht bestimmungsgemäß genutzt
werden. Dies ist für
viele Sanierungsfälle
nicht oder nur unter erheblichem Aufwand möglich.
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Beispielsweise
ist aus der
DE 102
49 493 A1 ein Bodenaufbausystem für Keramik-, Fliesen- und Plattenbeläge bekannt,
bei dem eine begehbare Bauwerksoberfläche mit einem aufgeständerten,
hinterlüfteten
Plattenbelag versehen wird. Jedoch ist bei dieser Ausgestaltung
der Plattenbelag bewusst offen gestaltet, so dass Oberflächenwasser,
beispielsweise von Niederschlägen
unterhalb des verlegten Plattenbelags auf der Bauwerksoberfläche abgeleitet wird.
Diese Gestaltung dient daher insbesondere der Oberflächenwasserabführung unterhalb
der begehbaren Ebene. Entsprechend muss der Untergrund, nämlich die
Bauwerksoberfläche
als Wasser führende
Schicht, nämlich
das durchtropfende Oberflächenwasser
ableitend ausgestaltet werden. Diese Abdichtung wurde aber auch
bei dieser Ausgestaltung wie eingangs geschildert mit den entsprechenden
Nachteilen durchgeführt.
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Weiter
ist aus der
DE 35 27
570 A1 ein Bauelement zur Abdeckung von Unterbauteilen
bekannt, bei dem vorgesehen ist, das Bauelement zum Ausgleich von
Dampfdruck und Temperaturdifferenzen einzusetzen. Auf der Unterseite
des Bauelements befinden sich sich kreuzende Nuten zur Abführung von
Feuchte aus dem unterhalb der Platte befindlichen Bauwerksteil.
Die Feuchtigkeit wird dann seitlich über Schlitze zwischen Bauelement
und Mauerwerk abgeführt
und das System wird so mit Luft umströmt. Zudem wird das Bauelement
zusätzlich
von oben wasserundurchlässig
beschichtet, was ein Eindringen von neuer Feuchtigkeit in das unter
dem Bauelement liegenden Bauwerk verhindert. Nachteilig an dieser
Lösung
ist die Vorraussetzung einer planebenen Bauwerksoberfläche. Meistens
sind diese Bauwerksoberflächen
durch eingedrungenes Wasser und Frost beschädigt, dass eine durchgehende plane
Bauteilsoberfläche
nicht mehr vorliegt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Sanierungsanordnung anzugeben,
bei der die Bauwerksoberfläche
in kurzer Zeit wieder begehbar ist und gleichwohl eine Feuchtigkeitsabgabe
aus der zu sanierenden Bauwerskoberfläche über einen langen Zeitraum ohne
Zerstörung
der Abdichtung möglich
ist und gleichwohl soll diese Sanierungsanordnung auch auf leicht
unebenen Bauwerksoberflächen
anwendbar sein.
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Gelöst wird
diese Aufgabe gemäß Anspruch 1.
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Dadurch,
dass eine Leichtbauplatte mit einer Vielzahl von Klebepunkten eines
Klebers beabstandet zur Bauwerksoberfläche aufgeklebt ist, wobei ein sich
durch die Klebepunkte bildender, verbundener Hohlraum zwischen der
Bauwerksoberfläche
und der Leichtbauplatte zur Hinterlüftung vorgesehen ist, wird eine
um die Stärke
der Leichtbauplatte und dem sich bildenden Hohlraum erhöhte, neue
Verkehrsfläche auf
der alten Bauwerksoberfläche
geschaffen. Die Hinterlüftung
der Leichtbauplatte, die durch entsprechend erhabene Klebepunkte,
beispielsweise aus Kunstharzmörtel,
erreicht wird, führt
dazu, dass aus der zu sanierenden Bauwerksoberfläche auch nach Auflegen der
Leichtbauplatte austretende Feuchtigkeit abgeleitet werden kann.
Es wird somit vermieden, dass sich unterhalb der sanierten Fläche ein zerstörerischer
Dampfdruck bilden kann. Zudem ist man bei dieser Sanierungsanordnung
von der Bauwerksoberfläche
unabhängig
von dessen Ebenheit, da durch den Einsatz von Klebepunkten ein variabler Höhenausgleich
möglich
ist. Bei dieser Ausgestaltung der Sanierungsanordnung ist es möglich, diese direkt
auf den alten Fußboden
und/oder den Fußbodenbelag
aufzubringen, ohne diesen zu entfernen, selbst dann, wenn dieser
stark durch Witterungseinflüsse
beschädigt
wurde. Beispielsweise lassen sich die Klebepunkte wahlweise auf
der zu verlegenden Leichtbauplatte aufbringen ode aber auf dem Boden selbst.
Anschließend
wird die mit den Klebepunkten versehene Leichtbauplatte auf die
zu sanierende Bauwerksoberfläche
oder aber die Leichtbauplatte auf die vorbereiteten Klebepunkte
auf der Bauwerksoberfläche
aufgelegt und vor dem Abbinden der Klebepunkte räumlich ausgerichtet, insbesondere
nivelliert.
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Weiter
sind zur Ermöglichung
der Hinterlüftung
Entlüftungsmittel
vorgesehen, die eine Entlüftungsverbindung
zur Umgebung zum zwischen Leichtbauplatte und zu sanierender Bauwerksoberfläche durch
die Klebepunkte aufgespannten Hohlraum schaffen. Aus der zu sanierenden
Bauwerksoberfläche
austretende Feuchtigkeit kann somit ohne Bildung eines erhöhten Dampfdrucks
an den Hohlraum und über
die Entlüftungsmittel
an die Umgebung abgegeben werden. Ferner verbessert die Leichtbauplatte
die Körper-/Trittschalldämmung. Weiter
wirkt die Platte wärmedämmend.
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Die
Befestigung der Leichtbauplatte auf dem Untergrund kann neben der
Verwendung von Klebepunkten auch mittels Tellerdübel, Verschraubungen oder anderen
geeigneten Befestigungsmethoden erfolgen. Bei Verwendung von Tellerdübeln wird
verhindert, dass eine Einwölbung
an der Oberseite der Leichtbauplatte am Befestigungspunkt entsteht.
Ferner können
Tellerdübel
auch in Verbindung mit einem Wärmmedämmungsverbundsystem
angewendet werden. Insbesondere für auskragende Stahlbetonbauwerksstrukturen
ist es zur Vermeidung von Kältebrücken wichtig,
dass eine die Bauwerksstruktur umhüllende Wärmedämmung gewährleistet ist.
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Dadurch,
dass die Leichtbauplatte an ihrer Oberseite eine wasserdichte Ausstattung
aufweist, bildet die so abgedichtete Oberseite der Leichtbauplatte
dann die neu gestaltete Entwässerungsebene, so
dass neue Feuchtigkeit nicht zur alten, ggf. durchfeuchteten Bauwerksoberfläche gelangen
kann.
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Die
Leichtbauplatte bzw. eine Vielzahl von aneinander gesetzten Leichtbauplatten
wird an ihrer Oberseite mit der wasserdichten Ausstattung versehen.
Bevorzugt ist die wasserdichte Ausstattung ein Flüssigkunststoffabdichtungslaminat.
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Wenn
die zu sanierende Bauwerksoberfläche
mit den benötigten
Leichtbauplatten belegt ist, wird zur Abdichtung der Oberseite der
Leichtbauplatte ein elastomerer Kunststoff mit oder ohne Gewebeverstärkung aufgetragen,
wodurch eine Oberflächenwasser
abführende
vollflächig
dichte Schicht an der neuen Oberfläche ausgebildet ist.
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Um
an angrenzenden Bauelementen, wie Wänden, Fenstern, Türen oder
dergleichen eine für Oberflächenwasser,
insbesondere Niederschläge dichte
Anbindung der wasserdichten Ausstattung an diese Bauelemente zu
erreichen, sind für
das Abdichtungslaminat Anschlüsse
für angrenzende
Bauelemente vorgesehen.
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Anschließend kann
auf der Flüssigkunststoffabdichtung
ein gewünschter
Bodenbelag, beispielsweise Fliesen, Naturstein, Laminat, Holz, Betonplatten
oder dergleichen aufgelegt oder aufgeklebt werden.
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Wenn
die Leichtbauplatte eine Mehrschicht-Verbund-Kunststoffplatte ist,
können
auch neue Materialien, wie beispielsweise CFK oder GFK als Plattenausgangswerkstoff
herangezogen werden, da diese extrem hohe Festigkeiten und Steifigkeiten
erreichen und nur minimale Plattenstärken von Nöten sind, um geforderte Belastungen
auszuhalten.
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Wenn
die Leichtbauplatte eine Kunststoff-Sandwichplatte ist, die auf
ihrer Ober- und
Unterseite je eine Vlieslage aufweist, weist diese eine hohe und
in den meisten Fällen
auch ausreichende Steifigkeit bei einem geringen Gewicht auf. Die
beidseitigen Vlieslagen verbessern die Haftung zum Aufkleben einerseits
der Platte auf dem Untergrund und andererseits eines Belags auf
der Platte.
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Die
Leichtbauplatte ist im Querschnitt gebildet aus einer ersten Vlieslage,
einer ersten Plattenlage, einer Stelzschicht in Wabenstruktur, einer
zweiten Plattenlage und aus einer zweiten Vlieslage. Die Wabenstruktur
liefert zusammen mit den beidseitigen Plattenlagen eine leichte
aber sehr steife Platte. Diese meist aus Polypropylen oder extrudiertem
Polystyrol gebildeten Leichtbauplatten sind beispielsweise im Stand
der Technik unter dem Markennamen „quitkaform" als Bauplatten zur
Erstellung von Fundamentschalungen vom Anmelder Quittmann bekannt. Die
bekannten Leichtbauplatten weisen auf Maß vorgefräste Nuten als Falzkanten auf,
wie auf der Internetpräsenz
www.quit-ka.de dargelegt ist.
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Wenn
die Entlüftungsmittel
an den Flächenrändern angeordnet
sind, dann wird so eine durchgehende Nutzfläche erzielt, die nur seitlich
Entlüftungsmittel
aufweist, jedoch nicht im inneren der Nutzfläche, was zu Einschränkungen
im Nutzbereich führen würde.
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Um
eine wirksame Hinterlüftung
der von der Leichtbauplatte überdeckten,
sanierten Bauwerksoberfläche
zu erreichen, sind die Entlüftungsmittel
an den Flächenrändern angeordnet.
Dabei können
die Entlüftungsmittel
beispielsweise so ausgestaltet werden, dass an Rändern zu angrenzenden Bauelementen
Winkelschienen beabstandet zu den Bauelementen auf der mit Abstand
zum Rand verlegten Leichtbauplatte aufgesetzt werden. Um eine pneumatische Entlüftungsverbindung
vom Hohlraum zwischen Leichtbauplatte und zu sanierender Oberfläche zur Umgebung
sicherzustellen, ist ein Z-Profil an dem angrenzenden Bauelement
wasserdicht angeschlossen, das den nach oben stehenden Schenkel
des L-Profils überdeckt.
Oberflächenwasser,
wie beispielsweise von Niederschlägen, wird somit von den angrenzenden
Bauelementen über
die angedichtete Z-Schiene auf die abgedichtete Ebene geleitet.
Zwischen Z-Schiene und L-Schiene verbleibt eine pneumatisch aktive Öffnung,
so dass eine Hinterlüftung realisiert
ist.
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Wenn
die Leichtbauplatte beabstandet zu angrenzenden Bauelementen, insbesondere
Wänden,
Fenstern, Türen,
ausgerichtet wird, wird zu den angrenzenden Bauelementen ein Freiraum
gebildet, der für
einen freien Luftaustausch mit dem Hohlraum zwischen Leichtbauplatte
und zu sanierender Bauwerksoberfläche dienen kann.
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Alternativ
kann die Leichtbauplatte zu angrenzenden Bauelementen aufgefaltet
werden, wobei die am Bauelement anliegende offene Querschnittfläche der
Leichtbauplatte Niederschläge
ableitend überdeckt
wird. Bei dieser Ausgestaltung wird der Hohlraum durch den aufgefalteten
Abschnitt an den angrenzenden Bauelementen ein wenig, beispielsweise
10 bis 15 cm, nach oben geführt.
Dort kann, beispielsweise mit einer geeignet dichtend an das angrenzende
Bauelement befestigten Z-Schiene, ein überdeckendes, aber den Luftaustausch
des Hohlraums mit der Umgebung erlaubendes Abdeckmittel angebracht
werden. Das Auffalten der Leichtbauplatte an angrenzenden Bauelementen
wird erleichtert, wenn auf der Unterseite der Leichtbauplatte(n)
entlang der Faltränder
Nuten eingefräst
werden.
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An äußeren Rändern der
zu sanierenden Bauwerksoberfläche,
beispielsweise an der Außenseite
von Balkonen, kann der Hohlraum unmittelbar an die Umgebung anschließen, wobei
das über
die abgedichtete Oberseite der Leichtbauplatte abgeleitete Oberflächenwasser
frei über
diese Öffnung
hinweggeleitet wird und beispielsweise in eine Regenrinne fließen kann.
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Um
den Hohlraum zwischen Leichtbaupatte und Bauwerksoberfläche zu vergrößern, weist
die Leichtbauplatte auf ihrer Unterseite einander sich kreuzende
Nuten auf. Dies verstärkt
den Abtransport von entstehendem aus der Bauwerksoberfläche herausdiffundierendem
Wasserdampf.
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Dadurch,
dass der Kleber ein Kunstharzmörtel
ist, wird eine ausreichende, aber auch zügige Verarbeitungszeit gewährleistet,
um die Leichtbauplatte planeben und nivelliert auszurichten.
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Nachfolgend
werden zwei Ausführungsbeispiele
der Sanierungsanordnung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben.
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Darin
zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch eine Sanierungsanordnung an einem Balkon in einer
ersten Ausführungsform
und
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2 in
einem Detailquerschnitt ein Wandanschluss in einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist
ein Querschnitt einer Sanierungsanordnung an einem Balkon dargestellt.
Von der alten Bauwerksstruktur ist lediglich im Anschnitt als angrenzendes
Bauelement eine Wand 11 dargestellt. Von der Wand 11 ist
als tragfähige
Bauwerksstruktur 1 eine auskragende Stahlbetondecke zur
Bildung des Balkons ausgeführt.
Am frei auskragenden Ende der Stahlbetondecke 1 ist eine
Regenrinne 12 angeordnet. Auf der tragfähigen Bauwerksstruktur 1 in
Form der auskragenden Stahlbetondecke ist eine beispielsweise durchfeuchtete
Bauwerksoberfläche 10 zu
sanieren. Die Bauwerksoberfläche 10 kann
beispielsweise ein Feuchte belasteter Estrich, ein rissiger Fliesenbelag
oder dergleichen sein.
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Auf
diese zu sanierende Bauwerksoberfläche 10 ist eine Leichtbauplatte 2 aufgelegt
und mit Klebepunkten 4 aus Kunstharzmörtel verklebt. Die Leichtbauplatte 2 ist
eine Kunststoff-Sandwichplatte, die im Querschnitt von ihrer Oberseite 20 zur
Unterseite 21 eine erste Vlieslage, eine erste Plattenlage, eine
Stelzschicht in Wabenstruktur, eine zweite Plattenlage und eine
zweite Vlieslage aufweist. Die beiden Vlieslagen der Oberseite 20 und
Unterseite 21 verbessern die Haftung von darunter bzw.
darauf ausgebrachten Klebern.
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Die
Unterseite 21 der Leichtbauplatte 2 weist einander
sich kreuzende Nuten 22 auf, die die zweite Plattenlage
und zweite Vlieslage sowie im Wesentlichen die Stelzschicht durchtrennen.
Es wird darauf hingewiesen, dass neben den in 1 im
Querschnitt dargestellten Nuten 22 weitere Nuten senkrecht
dazu in Zeichenebene in ähnlichen
Abständen zueinander
angeordnet sind. Diese beispielsweise rasterförmig auf der Unterseite 21 der
Leichtbauplatte 2 angeordneten Nuten 22 bilden
somit auch bei dicht auf der Bauwerksoberfläche 10 aufliegender Leichtbauplatte 2 einen
Hohlraum, der zur Hinterlüftung
der Bauwerksoberfläche 10 dienen
kann.
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Die
Klebepunkte 4 aus Kunstharzmörtel oder anderem geeigneten
Klebstoff bzw. Mörtel
sind bevorzugt auf der Unterseite 21 der Leichtbauplatte 2 aufgetragen,
so dass die Nuten 22 bei bestimmungsgemäßer Auflage und Nivellierung
der Leichtbauplatte 2 auf der zu sanierenden Bauwerksoberfläche 10 nicht
von Klebepunkten 4 verschlossen werden. Die Leichtbauplatte 2 wird
räumlich
auf der zu sanierenden Bauwerksoberfläche 10 ausgerichtet
und dabei insbesondere nivelliert. Unebenheiten in der Bauwerksoberfläche 10 können somit
mit den Klebepunkten 4 ausgeglichen werden. Ein Kunstharzmörtel bindet
schnell (binnen wenigen Minuten) ab, so dass der Balkon kurzfristig
wieder betretbar ist. Die Leichtbauplatte 2 wird so an
angrenzende Bauelemente, wie beispielsweise die dargestellte Wand 11 angelegt,
dass ein Randabstand 24 zwischen Leichtbauplatte 2 und
Wand 11 frei bleibt. Dieser Randabstand 24 erlaubt
eine ungehinderte Luftführung
zum an der Wand 11 angeordneten Entlüftungsmittel 5.
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Das
Entlüftungsmittel 5 besteht
aus einer Winkelschiene oder L-Schiene 52, die beabstandet zur
Wand 11, den Randabstand 24 überbrückend und auf der Oberseite 20 der
Leichtbauplatte 2 aufliegend befestigt ist. Die sich zwischen
Winkelschiene 52 und Wand 11 ausbildende Öffnung ist
mit einer Z-Schiene 51, die dichtend an der Wand 11 oberhalb und
beabstandet zur Winkelschiene 52 angeordnet ist, so überdeckt,
dass Niederschläge
und insbesondere an der Wand 11 ablaufendes Wasser auf
die Leichtbauplatte 2 geleitet wird.
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Die
Leichtbauplatte 2 ist auf ihrer Oberseite 20 mit
einer wasserdichten Ausstattung 3 in Form eines Flüssigkunststofflaminats
vollflächig
beschichtet. Diese wasserdichte Ausstattung 3 ist auch
auf der Winkelschiene 52 aufgebracht. Ein weiteres Entlüftungmittel 5 ist
an der Außenseite
der auskragenden Stahlbetondecke 1 angeordnet. Die Leichtbauplatte 2 endet
hier, wobei der Hohlraum unter der Leichtbauplatte 2, insbesondere
die Nuten 22 nicht verschlossen sind. Um etwaiges Oberflächenwasser
von der neu gebildeten Entwässerungsebene
des Balkons, nämlich
dem Flüssigkunststofflaminat 3 sicher
in die Regenrinne 12 leiten zu können, ist eine die offene Stirnseite
der Leichtbauplatte 2 überdeckende
Abtropfkante 53 angeordnet.
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In 2 in
einer vergrößerten Detaildarstellung
ist eine zweite Ausführungsform
der Sanierungsanordnung im Querschnitt dargestellt. Funktionsmäßig übereinstimmende
Bauteile sind mit zum ersten Ausführungsbeispiel identischen
Bezugszeichen versehen.
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Im
zweiten Ausführungsbeispiel
ist die Leichtbauplatte 2 unmittelbar mit ihrer mit einander sich
kreuzenden Nuten 22 versehenen Unterseite 21 auf
der zu sanierenden Bauwerksoberfläche 10 aufgelegt.
Dies ist dann möglich,
wenn die vorhandene Bauwerksoberfläche 10 ausreichend
planeben ist und eine feste Fixierung nicht erforderlich ist. Die Leichtbauplatte 2 weist
an angrenzenden Bauelementen, hier Wand 11, einen aufgefalteten
Randbereich 23 auf, der aus der Leichtbauplatte 2 besteht, wobei
eine für
die Verlegung passende Falznut 25 genau im Falzbereich
zwischen horizontaler Leichtbauplatte 2 und dem aufgefalteten
Randbereich 23 vorgesehen ist.
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Die
wasserdichte Ausstattung in Form eines Flüssigkunststofflaminats 3 ist
auf der Oberseite 20 der Leichtbauplatte 2 einschließlich des
aufgefalteten Randbereichs 23 aufgebracht. Die Höhe des aufgefalteten
Randbereichs 23 sollte so bemessen sein, dass auch bei
leicht aufgestautem Oberflächenwasser
und/oder Schneebedeckung ein Wassereintritt in die Hinterlüftung und
damit eine Durchfeuchtung der Baustruktur vermieden wird. Beispielsweise
beträgt die
Höhe des
aufgefalteten Randbereichs 23 10 bis 15 cm.
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Bei
der in diesem Ausführungsbeispiel
direkt auf die Bauwerksoberfläche 10 aufgelegten
Leichtbauplatte 2 wird der Hinterlüftungshohlraum im Wesentlichen
nur von den einander sich kreuzend angeordneten Nuten 22 gebildet. Über den
aufgefalteten Randbereich 23 sind die rasterförmig angeordneten Nuten 22 auch
vor der Wand 11 angeordnet, so dass die Hinterlüftung auch
im aufgefalteten Randbereich 23 gewährleistet ist. Um wiederum
Niederschläge bzw.
an der Wand 11 abfließendes
Wasser von der offenen Stirnseite des aufgefalteten Randbereichs 23 abzuleiten,
ist wiederum eine Z-Schiene 51 beabstandet zum aufgefalteten
Randbereich 23, diesen jedoch überdeckend, vorgesehen. Zwischen
der Z-Schiene 51 und dem aufgefalteten Randbereich 23 ist
ein Entlüftungskanal
oder Schlitz 50 ausgebildet, durch den der Luftstrom Z,
visualisiert mit strichpunktiertem Pfeil, geführt werden kann.
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Die
vorgenannten Sanierungsanordnungen erlauben eine Sanierung einer
begehbaren Bauwerksoberfläche
durch Erstellen einer neuen über
der bisherigen Bauwerksoberfläche
angeordneten Abdichtungsebene, wobei etwaige Restfeuchte aus der
zu sanierenden Bauwerksoberfläche über eine
Hinterlüftung
für die
neue Abdichtungsebene unschädlich abgeführt werden
kann. Durch die stetige Hinterlüftung
stört die
teils über
lange Zeiträume
andauernde Feuchtigkeitsabgabe aus dem zu sanierenden Bauwerkskörper die
Benutzbarkeit der begehbaren Fläche,
beispielsweise Balkon, Laubengang, Loggia oder auch im Innenraum
in Bädern,
Saunen oder Schwimmbädern
nicht.
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- 1
- tragfähige Bauwerksstruktur,
Stahlbetondecke
- 10
- Bauwerksoberfläche
- 11
- angrenzendes
Bauelement, Wand
- 12
- Regenrinne
- 2
- Leichtbauplatte
- 20
- Oberseite
- 21
- Unterseite
- 22
- Nut
- 23
- aufgefalteter
Randbereich
- 24
- Randabstand
- 25
- Falznut
- 3
- wasserdichte
Ausstattung, Flüssigkunststofflaminat
- 4
- Klebepunkt,
Verbindungsmittel
- 5
- Entlüftungsmittel
- 50
- Entlüftungskanal
- 51
- Z-Schiene
- 52
- Winkelschiene
- 53
- Abtropfkante
- Z
- Luftstrom