DE10061477B4

DE10061477B4 - Vorgefertigtes, großformatiges plattenförmiges Bauelement

Info

Publication number: DE10061477B4
Application number: DE2000161477
Authority: DE
Original assignee: Karl Krueger & Co KG GmbH
Current assignee: Karl Krueger & Co KG GmbH
Priority date: 2000-12-08
Filing date: 2000-12-08
Publication date: 2004-03-25
Anticipated expiration: 2020-12-09
Also published as: DE10061477A1

Abstract

Vorgefertigtes, großformatiges, plattenförmiges selbsttragendes Bauelement, dessen Sichtfläche aus mehreren, auf einer Unterlage angeordneten, kleinformatigen Keramik- oder Naturfliesen besteht, wobei die Unterlage aus einem Kleber besteht, in dem eine Armierung eingebettet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Bauelementes (2) mit in den Kleber (8) eingebundenen, beabstandet und parallel zueinander angeoordneten Aussteifungsprofilen (14, 20, 22) versehen ist, wobei die im Randbereich des Bauelementes (2, 2') vorgesehenen Aussteifungprofile (20, 22) etwa bündig mit dem Rand des plattenförmigen Bauelementes abschließen.

Description

Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes, großformatiges plattenförmiges Bauelement gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es sind kleinformatige Fliesenelemente bekannt, bei denen die einzelnen Fliesen in den Fugen mit PU-Kleber verklebt sind. Je nach Fliesenformat haben diese fertigen Elemente eine Größe von ca. 100 × 60 cm. Nachteilig bei diesen Fliesenelementen ist, dass nur relativ kleine Fertigformate herstellbar sind. Die Fliesenelemente sind in den Fugen elastiesch und damit nicht selbsttragend. Die Verfugung erfolgt mit einem PU-Kleber, so dass die Verfugung üblicher zementärer Fugenmaterialien nicht möglich ist. Die einzelnen Fliesenelemente sind nach der Verlegung zu erkennen, da die Fugen zwischen den Elementen optisch von den Fugen in den Elementen abweichen.

Ferner sind großformatige Fliesenelemente mit Trägerschichten aus Beton, Blech, Kunststoffplatten, Holz etc. bekannt. Der Nachteil besteht darin, dass die Material-, Herstellungs- und Montagekosten hoch sind, die Fliesenelemente ein sehr hohes Gewicht und eine große Dicke von mindestens 25 mm aufweisen.

Durch das DE-GM 71 42 694 ist ein plattenförmiges Bauelement der eingangs genannten Art bekannt. Diese Druckschrift betrifft eine Verkleidungsplatte für Möbel, Wände und Fuß böden unter Verwendung von Naturstein. Die Verkleidungsplattes besteht aus einer 4–8 mm starken Tragschicht aus Kunststoff, in die Armierungen aus Metallfäden oder Glasfasern eingearbeitet sind. Auf der Unterseite kann die Verkleidungsplatte noch mit einer Klebeschicht, insbesondere Selbstklebeschicht ausgestattet sein. Das bekannte plattenförmige Bauelement ist nicht zum Einsatz als selbsttragendes Wandelement geeignet.

Aus der WO 97/04 198 ist ein Wandelement für Gebäude, insbesondere ein Verkleidungselement, bekannt. Der Träger dieses Verkleidungselementes besteht aus beabstandeten vertikalen und beabstandeten horizontalen Profilen, die somit ein Gitter bilden, auf dem Verkleidungsplatten angeordnet sind. Die horizontalen Profile sind dabei auf den vertikalen Profilen angeordnet. Der Träger für die Verkleidungselemente wird also gebildet durch ein Profilgitter. Die Verkleidungsplatten, beispielsweise Keramikfliesen werden auf den senkrechten Profilen angebracht, während die horizontalen Profile im Wesentlichen die Fugen zwischen den Fliesen ausfüllen. Beide Profile, die senkrechten wie auch die waagerechten, haben vorstehende Führungszungen, die in den Fugenraum ragen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein großformatiges, plattenförmiges Bauelement der eingangs genannten Art so auszubilden, dass es unter Einhaltung eines geringen Gewichts und einer geringen Dicke für den Einsatz als selbsttragendes Wandelement geeignet und kostengünstig herstellbar und montierbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöste.

Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Ausbildung des plattenförmigen Bauelementes ermöglicht die Herstellung sehr leichter, dünner, großformatiger und dennoch selbsttragender plattenförmiger Bauelemente für den Einsatz als selbsttragende Wandelemente. Durch die rück- und randseitigen Aussteifungsprofile, vorzugsweise in Form von Metallprofilen in U- oder C-Profilform, wird eine selbsttragende Montage ohne bestehende Wände und Wandkonstruktionen ermöglicht. Das Gewicht des erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauelementes ist nur geringfügig größer als das Gewicht des verwendeten Fliesenmaterials selbst. Die Abmessungen können mehr als 2,5 m × 1,5 m betragen; die Dicke kann auf 8–9 mm reduziert werden. Die Sichtfläche kann aus keramischen Fliesen oder Natursteinfliesen in beliebigem Format bestehen. Die Verfugung der Fliesen erfolgt bereits werksmäßig mit jedem beliebigen Fugenmaterial. Die Verfugung der Stöße zwischen benachbarten plattenförmigen Bauelementen kann mit dem gleichen Fugenmaterial erfolgen, so dass die einzelnen miteinander verfugten plattenförmigen Bauelemente nicht mehr zu erkennen sind. Die Fugenbreite kann beliebig gewählt werden. Das erfindungsgemäße plattenförmige Bauelement ermöglicht eine erhebliche Kostenreduzierung gegenüber konventioneller, handwerklicher Fliesenverlegung. Das erfindungsgemäße plattenförmige Bauelement ist auch ohne die rückseitigen Aussteifungsprofile vorzüglich als selbsttragender Wandbelag zur Montage an bestehenden Wänden oder Wandkonstruktionen einsetzbar.

Aneinanderstoßende plattenförmige Bauelemente können einfach über die randseitigen Aussteifungsprofile stabil miteinander verbunden werden, die integrierte Verbindungselemente darstellen, so dass auf zusätzliche Verbindungsmittel verzichtet werden kann. Dieses so ausgesteifte erfindungsgemäße plattenförmige Bauelement ist vorzüglich als Raumtrennwand oder für Sanitärkabinen einsetzbar. Das er findungsgemäße plattenförmige Bauelement ermöglicht eine Kostenreduzierung gegenüber herkömmlichen Konstruktionen aufgrund geringerer Material-, Transport- und Montagekosten. Die Aussteifung erfolgt ebenfalls bereits werksmäßig.

Zusätzliche Querversteifungsprofile können rückseitig vorgesehen werden, um auf der Sichtseite Objekte, z. B. Waschtische oder WC-Becken, sicher montieren zu können. Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht eine rückseitige Verkleidung der Elemente z. B. mit Gipskartonplatten, die auf den Aussteifungsprofilen befestigt werden. Außerdem können rückseitig zwischen den Aussteifungsprofilen Dämmmaterialien angebracht werden.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, in der schematisch ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, näher erläutert werden.
Es zeigt
1 schematisch einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes plattenförmiges Bauelement und
2 eine schematische Rückansicht des Bauelementes nach 1.
Gleiche Bauteile in den Figuren der Zeichnung sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Zeichnung zeigt in der 1 zwei plattenförmige Bauelemente 2, 2', bspw. einer Größe von 2,5 m × 1,5 m, deren Sichtseite aus mehreren kleinformatigen Keramik- oder Natursteinfliesen 4 besteht, die bspw. Abmessungen von 15 cm × 15 cm × 0,8 cm haben können.
Die Fliesen 4 sind rückseitig auf einer Unterlage 6 angeordnet, welche aus einem dünn aufgebrachten Kleber 8, z. B. Epoxidharzkleber, besteht, in dem eine Armierung 10, bspw. aus einem Fasergewebe, aus einzelnen Fasern oder dergleichen, eingebettet ist.
Die Rückseite des plattenförmigen Bauelementes 2, 2' ist mit Aussteifungsprofilen 14 versehen, wodurch die plattenförmigen Bauelemente 2 oder 2' als selbsttragende Wandelemente ohne bestehende Wände oder Wandkonstruktionen eingesetzt werden können, bspw. als Raumtrennwand oder für Sanitärkabinen. Die Aussteifungsprofile bestehen vorzugsweise aus U- bzw. C-Metallprofilen, die in den Kleber 8 vorzugsweise mit einem freien Schenkel 16 oder 18 eingebunden werden, vgl. 1 und 2, und zwar vorzugsweise in einem Arbeitsgang. Die Aussteifungsprofile 14 werden parallel und beabstandet zueinander angebracht, wobei im Randbereich rückseitig des Bauelementes angeordnete Aussteifungsprofile 20, 22 vorzugsweise mit ihrem Steg 24 etwa bündig mit dem Rand des plattenförmigen Bauelementes 2, 2' abschließen.
Eine höhere Stabilität wird erreicht, wenn die Aussteifungsprofile miteinander verbunden werden. Um eine noch höhere Stabilität zu erreichen, können die Aussteifungsprofile ohne Abstand aufgebracht werden bzw. flächige Profile, beispielsweise trapezförmige Bleche, aufgebracht werden.
Zur weiteren Aussteifung werden quer zu den Aussteifungsprofilen 14, 20, 22 an den beiden anderen Rändern des plattenförmigen Bauelementes weitere Aussteifungsprofile, in Form von U- bzw. C-Metallprofile 26, 28 angeordnet, die vorzugsweise wie die Aussteifungsprofile 20, 22 mit ihrem Steg etwa bündig mit dem Rand des plattenförmigen Bauelementes abschließen.
Ein solches mit Aussteifungsprofilen 14, 20, 22, 26, 28 versehenes plattenförmiges Bauelement 2, 2' wird werksmäßig vorgefertigt.
Je nach verwendetem Klebematerial kann die Herstellung einschließlich der Aussteifungsprofile in einem Arbeitsgang erfolgen.
Benachbarte plattenförmige Bauelemente 2, 2' können über die randseitigen Aussteifungsprofile 20, 22 oder 26, 28 miteinander verbunden werden unter Verwendung von der Fugenbreite entsprechenden Abstandshaltern 30. Selbstverständlich können die Bauelemente 2, 2' auch im Winkel zueinander angeordnet sein und z. B. über Winkelprofile miteinander verbunden werden.
Das plattenförmige Bauelement 2, 2' kann auch ohne rückseitige Aussteifungsprofile einschließlich Verfugung 12 aus einem beliebigen Fugenmaterial werksmäßig vorgefertigt werden. Ein solches plattenförmiges Bauelement ist als selbsttragender Wandbelag auf bestehenden Wänden oder Wandkonstruktionen anbringbar. Hierzu können die Bauelemente mit seitlichen Befestigungslaschen versehen sein zur Verschraubung mit vorhandenen Wänden.
Die Stoßfuge 13 zwischen benachbarten plattenförmigen Bauelementen 2, 2' wird vor Ort mit dem gleichen Fugenmaterial wie die Fugen zwischen den einzelnen Fliesen verfugt, so dass nach der Verfugung die einzelnen miteinander verbundenen plattenförmige Bauelemente nicht mehr zu erkennen sind.
Um auf der Vorderseite der ausgesteiften plattenförmigen Bauelemente Objekte wie Waschtisch oder WC-Becken sicher montieren zu können, können rückseitig zwischen den Aussteifungsprofilen 14, 20, 22 zusätzliche Querversteifungs profile 32 angeordnet werden, mit denen die Objekte vorzugsweise verbunden werden können.
In den Kleber können zusätzlich Gewindehülsen eingebettet sein für eine Verschraubung oder für eine Höhenjustierung mittels Schrauben.
Soweit aus Schallschutz- oder Wärmeschutzgründen eine zusätzliche Dämmung der Elemente z. B. mit Mineralwolle erfolgen soll, können auch diese Dämmungen werksmäßig ggf. in einem Arbeitsgang erfolgen. Sinnvollerweise werden die Dämmelemente zwischen den Aussteifungsprofilen angeordnet.
Die plattenförmigen Bauelemente 2, 2' können rückseitig auf den Aussteifungsprofilen mit einer Verkleidung z. B. aus Gipskartonplatten oder Blechen versehen werden. Auch dieses kann bereits werksmäßig erfolgen.

Claims

Vorgefertigtes, großformatiges, plattenförmiges selbsttragendes Bauelement, dessen Sichtfläche aus mehreren, auf einer Unterlage angeordneten, kleinformatigen Keramik- oder Naturfliesen besteht, wobei die Unterlage aus einem Kleber besteht, in dem eine Armierung eingebettet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Bauelementes (2) mit in den Kleber (8) eingebundenen, beabstandet und parallel zueinander angeoordneten Aussteifungsprofilen (14, 20, 22) versehen ist, wobei die im Randbereich des Bauelementes (2, 2') vorgesehenen Aussteifungprofile (20, 22) etwa bündig mit dem Rand des plattenförmigen Bauelementes abschließen.
Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass quer zu den Aussteifungsprofilen (14, 20, 22) an den beiden anderen Rändern des plattenförmigen Bauelementes (2, 2') Aussteifungsprofile (26, 28) angeordnet sind, die etwa bündig mit dem Rand des Bauelementes abschließen.
Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur weiteren Aussteifung des Bauelementes (2, 2') an vorbestimmten Stellen rückseitig der Platte zwischen den Aussteifungsprofilen (14, 20, 22) zusätzliche Querversteifungsprofile (32) angeordnet sind zur Anbringung von Objekten, wie Waschbecken, WC-Becken etc.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22) aus Metallprofilen bestehen.
Bauelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallprofile U- oder C-Profile sind mit zwei freien Schenkeln (16, 18) und einem Steg (24).
Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die U- oder C-Profile (14) mit einem freien Schenkel (16) mit der Rückseite des Bauelementes verklebt sind.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die im Randbereich der plattenförmigen Bauelemente (2, 2') angeordneten Aussteifungsprofile (20, 22, 26, 28) als integrierte Verbindungselemente zwischen benachbarten Bauelementen (2, 2') ausgebildet sind.
Bauelemente nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (24) der Aussteifungsprofile etwa bündig mit dem Rand des plattenförmigen Bauelementes abschließt.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) in einem Arbeitsgang auf den Kleber aufgebracht sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) miteinander verbunden sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) lückenlos nebeneinander angeordnet sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) aus zusammenhängenden Einheiten bestehen.
Bauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) aus geprägten Blechen bestehen.
Bauelement nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) mit im Querschnitt trapezförmig geformten Prägungen versehen sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur winkligen Anordnung der plattenförmigen Bauelemente (2, 2') entsprechend geformte Aussteifungsprofile oder zusätzliche Winkelprofile vorgesehen sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kleber (8) Gewindehülsen zur Verschraubung oder zur Höhenjustierung mittels Schrauben eingebettet sind.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Ausstei fungsprofile (14, 20, 22, 26, 28) Dämmmaterial angeordnet ist.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenförmige Bauelement (2, 2') auf seiner Rückseite eine Verkleidung aufweist.
Bauelement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung aus Gipskartonplatten oder Blechen besteht.
Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen Bauelemente (2, 2') mit seitlichen Befestigungslaschen versehen sind.