EP0275454B1

EP0275454B1 - Kunststoffolie für eine isolierende Gebäudeflächenbekleidung

Info

Publication number: EP0275454B1
Application number: EP87118140A
Authority: EP
Inventors: Werner Schlüter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-01-20
Filing date: 1987-12-08
Publication date: 1990-08-01
Anticipated expiration: 2007-12-08
Also published as: DE3701414C2; DE3701414A1; NO875455D0; NO875455L; US4917933A; EP0275454A1; NO165692B; ATE55166T1; CA1296157C; NO165692C; DE3764082D1

Description

Die Erfindung betrifft eine Kunststoffolie für eine isolierende Gebäudeflächenverkleidung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Aufbringung von Verkleidungen an oder in Gebäuden in Form von Keramikplattenbelägen oder einem Putz ist vielfach problematisch. Schäden in Form von Rissen oder Ablösen der Verkleidung vom Untergrund treten häufig dann auf, wenn unterschiedliche Ausdehnungsspannungen im Wand- bzw. Bodenuntergrund und in der Verkleidung auftreten. Auch das Durchtreten von Feuchtigkeit durch die Verkleidung kann zu Schäden führen, beispielsweise bei Gips- oder Spanfaserplatten als Untergrund. Keramikplattenbeläge werden vielfach im sogenannten Dünnschichtverfahren verlegt, bei dem ein geeigneter Kontaktkleber Verwendung findet. Es erweist sich in der Praxis schwierig, geeignete Kleber zu finden, die sowohl für den Untergrund als auch für die Rückseite einer Keramikplatte gleichermaßen geeignet sind. Die anzubindenden Werkstoffe sind in der Praxis so unterschiedlich, daß der jeweilig verwendete Kleber immer ein Kompromiß bleibt.
Bekannt ist aus der CH-PS 630 984 eine feuchtigkeitsundurchlässige, isolierende Kunststoffolie für eine Gebäudeflächenbekleidung mit zueinander paralleler wechselseitig offener, im Querschnitt schwalbenschwanzförmiger Profilierung. Da eine solche Kunststoffolie in Querrichtung zu der Profilierung dehnfähig ist, ermöglicht sie zur Breitenanpassung an den Untergrund einen Längenausgleich. Eine solche bekannte Kunststoffolie bildet mit ihren Stegen an einer Seite Befestigungsrippen, die vorzugsweise im aushärtbaren Untergrund verklammernd eingebracht werden sollen. Die gebildeten, nach außen offenen schwalbenschwanzförmigen Nuten dienen dabei zur Befriedigung ästhetischer Ansprüche sowie der Abführung von Feuchtigkeit in vertikaler Richtung bei entsprechendem Einbau.
Kunststoffolien dieser Art lassen sich in der Regel nur dann in ausreichendem Maße in einem Mörtel oder Kleber an einer Wand befestigen, wenn die Kontaktschicht ausreichend dick ist, so daß der Mörtel oder der Kleber in die gebildeten schwalbenschwanzförmigen Fugen nahezu ausfüllend eingreift. Der die Fugen ausfüllende Mörtel bzw. der aushärtende Kleber beschränkt die Dehnfähigkeit einer solchen eingebauten Kunststoffolie quer zur Richtung der Stege.
Aus der AT-PS 381 527 ist eine wärmedämmende Bauwerksaußenverkleidung bekannt, bestehend aus einer Wärmedämmschicht, die an der Bauwerksaußenwand befestigt ist, und einem im Abstand vor der Wärmedämmschicht angeordneten Putzträger aus Rippenstreckmetall, auf dem außenseitig eine Putzschicht aufgebracht ist. Im Abstandsraum zwischen der Wärmedämmschicht und dem Putzträger ist eine sich in Längsrichtung erstreckende, im Querschnitt trapezförmig profilierte Platte aus Kunststoff bauwerkseitig befestigt, deren Profilierung senkrecht zur Längsrichtung der Bauwerksaußenwand verläuft. Der Putzträger ist an der entsprechend durchbrochenen luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen Platte befestigt. Um zu verhindern, daß beim Aufbringen der Putzschicht Mörtel in den Zwischenraum zwischen Wärmedämmschicht und Putzträger gelangt, kann an der Platte zugewandte Seite des Putzträgers eine Gewebematte vorgesehen sein.
Eine solche Bauwerksaußenverkleidung läßt aufgrung der eingebauten, entsprechend profilierten Platte aus Kunststoff, die starr mit dem Putzträger aus Rippenstreckmetall verbunden ist, einen Ausgleich von auftretenden Spannungen zwischen Bauwerk und Putzschicht nicht zu, sie ist außerdem aufgrung der notwendigen Durchbrechungen der Platte und notwendige Schraubbefestigung im Bauwerk nicht gegenüber dem Bauwerk feuchtigkeitsundurchlässig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Kunststoffolie für eine isolierende Gebäudeflächenbekleidung, mit zueinander paralleler wechselseitig offener, im Querschnitt schwalbenschwanzförmiger Profilierung so vorzubereiten, daß sie zur Erstellung von feuchtigkeitsundurchlässigen Aufbauten eingesetzt werden kann, in denen vom Untergrund oder der Verkleidung herrührende Spannungen weitgehend ausgeglichen werden können, und bei der die Auswahl der einzusetzenden Verbindungsmittel wie Kleber oder Mörtel erleichtert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß auf der Rückseite der Kunststoffolie ein grobmaschiges Netzvlies fest aufgebracht ist, daß die Fäden an der Rückseite des Netzvlieses teilweise vorstehend angeordnet sind und das Netzvlies in den die gebäudeseitige Anlagefläche bildenden Abschnitten, d.h. in die Rückseite der Kunststoffolie eingepreßt bzw. teilweise eingeschmolzen ist.
Eine solche erfindungsgemäße, feuchtigkeitsundurchlässige Kunststoffolie wird mit der mit dem Netzvlies versehenen Folienseite auf dem Gebäudeuntergrund mit einer Kontaktschicht angeklebt. Die Fäden des Netzvlieses dienen dabei als Verklammerungselemente, wodurch die Kontaktverbindung zwischen dem Untergrund und der Kunststofffolie stark verbessert wird. Das Netzvlies verhindert dabei, daß der Kleber oder der Mörtel in nennenswertem Maße in die zur Gebäudeseite offenen Nuten eindringt. Die auf diese Weise auf dem Untergrund angebrachte Kunststoffolie kann nunmehr als Träger für Verkleidungen, wie beispielsweise Keramikplattenbelägen, dienen, die mit einem Mörtel oder Kleber in größerer Schichtdicke befestigt werden. Von der Vorderseite der Kunststoffolie her wird dabei der Mörtel vollflächig und die Fugen ausfüllend aufgebracht. Keramikplatten oder Putzmörtel werden dann in bekannter Weise darauf aufgebracht. Die Kunststoffolie wird insbesondere dann zur Flächenbekleidung eingesetzt, wenn Spannungen zwischen Untergrund und Bekleidung auszugleichen sind, beispielsweise im Bereich von Wänden oder Fußböden, in denen Heizungseinrichtungen eingebaut sind. Da von der Rückseite her die Nuten der Kunststoffolie offen bleiben, bleibt diese als Zwischenträger eingesetzte Folie quer zu den Stegen in ausreichendem Maße dehnfähig und ist so in der Lage, auftretende Spannungen zwischen Untergrund und äußerer Verkleidung in weitem Maße auszugleichen.
Zur Erfindung gehört auch der Vorschlag, am Ende und/oder am Anfang einer solchen Kunststoffolie einen unprofilierten glatten Überlappungsabschnitt vorzusehen, der das Verlegen solcher Folien erleichtert.
Anhand eines im Prinzip abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch den Aufbau einer mit der Kunststoffolie und darauf aufgebrachten Keramikplatten verkleideten Wand,
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansichtsdarstellung des Endes einer eingesetzten Kunststoffolie,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 2.

Die in den Figuren dargestellte Kunststoffolie 4 ist, wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, profiliert. Das Profil wird gebildet aus parallelen einander abwechselnden schwalbenschwanzförmigen Stegen 41 und Nuten 42. Die zur Untergrundbefestigung dienende Rückseite trägt die Ziffer 4a, die zur Verkleidungsseite gerichtete Vorderseite trägt die Ziffer 4b.
An der Rückseite 4a sind Verklammerungselemente vorgesehen in Form eines aufgeklebten oder teilweise eingeschmolzenen grobmaschinen Netzvlieses 3. Die Fäden dieses Netzvlieses 3 tragen die Ziffern 31 und 32. Ein solches Netzvlies überspannt die gesamte Rückseite 4a. Lediglich im oberen und unteren Bereich, in dem ein flacher Überlappungsabschnitt 43 ausgebildet ist, kann dieses Vlies entfallen.
Aufgrund der gewählten Profilierungen ist eine solche Kunststoffolie in Querrichtung zu den Stegen 41 dehnfähig. Die Vorderseite 4b der Kunststoffolie ist bezüglich der einzelnen Flächen besonders glatt, da in bestimmten Anwendungsfällen nach Möglichkeit die Anhaftung einer aufzubringenden Spachtelschicht vermieden werden soll.
Bei dem in Figur 1 dargestellten Wandaufbau ist auf dem Wanduntergrund 1, beispielsweise aus Gipsplatten oder Spanfaserplatten eine Kleberschicht 2 aufgebracht. Auf diese Schicht werden Kunststoffolien 4 in entsprechender Größe und Überdeckung aufgeklebt. Die Überlappungsabschnitte können dabei noch zusätzlich durch Verklebung oder Verschweißung abgedichtet werden. Das auf der Rückseite 4a der Kunststoffolie 4 vorgesehene Netzvlies 3 verklammert sich mit seinen Fäden 31 und 32 in der Kleberschicht 2 und ist damit fest mit dem Wanduntergrund 1 verbunden. Auf die Vorderseite 4a wird ein Spachtelmörtel 5 aufgebracht, der in die Nuten eindringt und sich dort aufgrund der Hinterschneidungen verklammert. Die gebildete glatt gespachtelte Fläche bildet dann den Untergrund für die aufzubringende Bekleidung, die im Ausführungsbeispiel ein Plattenbelag aus Keramikplatten 7 ist. Zur Befestigung dieser Keramikplatten 7 wird auf die gespachtelte Fläche der geeignete Kleber 6 aufgebracht. Die Keramikplatten 7 werden dann im bekannten Dünnbettschichtverfahren aufgebracht.
Ist ein Putzmörtel aufzubringen, so kann dieser direkt gegebenenfalls mit einem Unterputz auf der Vorderseite der Folie oder auf der gespachtelten Fläche aufgebracht werden. Dabei kann es bei direkter Aufbringung zweckmäßig sein, auch an der Vorderseite der Folie zusätztliche Verklammerungselemente in Form eines grobmaschinen Netzvlieses vorzusehen.

Claims

1. Kunststoffolie (4) für eine isolierende Gebäudeflächenbekleidung mit zueinander paralleler wechselseitig offener, im Querschnitt schwalbenschwanzförmiger Profilierung, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite (4a) der Kunststoffolie (4) ein grobmaschiges Netzvlies (3) fest aufgebracht ist, daß die Fäden (31, 32) an der Rückseite des Netzvlieses (3) teilweise vorstehend angeordnet sind und das Netzvlies (3) in den die gebäudeseitige Anlagefläche bildenden Abschnitten, d.h. in die Rückseite der Kunststoffolie eingepreßt bzw. teilweise eingeschmolzen ist.

2. Kunststoffolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende und/oder am Anfang ein unprofilierter, glatter Überlappungsabschnitt (43) vorhanden ist.