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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleiden
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von Fassaden nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Fassadenelement zur Durchführung
des neuen Verfahrens.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Fassaden, welche nachträglich
zur Sanierung von Altbauten oder an Neubauten mit dem Ziel guter Schall- und Wärmeisolierung
aufgehängt werden. Bei Voll isolierung solcher Fassadenverkleidungen belegt man
die Gebäudemauer mit Stein- bzw. Glasfaserwolle, meistens in Form von Matten und
gewährleistet hinter den Fassadenelementen eine Luftzirkulation, welche u.a. die
Bildungvon Kondenswasser vermeidet. Dieseauch als Kaltfassaden bezeichneten Verkleidungen
lassen sich relativ einfach und schnell montieren. Ihre Wirtschaftlichkeit ergibt
sich insbesondere aus der möglichen Heizkostenersparnis.
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Die Erfindung geht von einem vorbekannten Verfahren aus, bei dem die
Wand eines Gebäudes mit Fassadenelementen verkleidet wird, welche aus flachen Blöcken
aus Polyester-Fiberglas bestehen. Die Struktur der Blöcke ist in das Blockmaterial
eingeformt und entspricht etwa einem sogenannten Läuferverband eines Ziegel- oder
Klinkerverblendmauerwerkes. Dabei sind die die Ziegel bzw. Klinker bildenden Erhebungen
nach den üblichen Farben tiefrot bis weiß von Klinker bzw. Kalksandsteinen und die
Fugen gelblich entsprechend dem üblichen Fugenbeton eingefärbt.
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Über eine senkrechte Kante jedes Fassadenelementes setzen sich einzelne
Erhebungen mit plattenförmigen Vorsprüngen fort, die in entsprechende Vertiefungen
an der gegenüberliegenden Kante eines in der Horizontalen anschließenden Fassadenelementes
passen. Auf diese Weise
kann z.B. ein Läuferverband über die ganze
Fassadenbreite ungestört fortgesetzt werden. Am oberen Elementenrand ist dagegen
die durchgehende Vertiefung einer horizontalen Fuge in der Oberfläche des Fassadenelementes
eingeformt, so daß das fugenlos an diese Kante anschließende, in der Vertikalen
benachbarte Fassadenelement auch in der Senkrechten den Verband ungestört fortsetzt.
Auf diese Weise kann man ohne Mörtel auf ganzen Gebäudeflächen Verblendmauerwerke
vortäuschen.
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Schwierigkeiten ergeben sich aus der geringen mechanischen Festigkeit
solcher Fassadenelemente im Vergleich mit den Baustoffen, die mit ihnen vorgetäuscht
werden.
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So kann es u.U. schon genügen, ein Fahrrad an eine vorgehängte Fassade
dieser Art anzulehnen, um Beschädigungen der Fassade hervorzurufen. Zwar ist die
mit Kunststoff, Glasfasern und Farbe vorgetäuschte Struktur der echten außerordentlich
ähnlich, läßt sich aber auf die Dauer nicht verbergen. Obwohl das bekannte Verfahren
die Vortäuschung einer fortgesetzten Verblendstruktur über größere Gebäueflächen
ermöglicht, ist es doch außerordentlich schwierig, an den Fassadengrenzen, z.B.
an den Tür- und Fensteraussparungen fachmännisch wirkende Anschlüsse herzustellen.
Das gelingt nur mit zeitraubenden Ausgleichsarbeiten an den verschiedenen Fassadenelementen.
Aber auch dann sind an Fensterleibungen, Türstürzen und ähnlichenFassadenbegrenzungen
Fehl strukturen nicht zu vermeiden, die auch für den Nichtfachmann auffällig sind.
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Bislang stellt auch die Verblendung von Gebäuden mit
keramischem
Material, d.h. vor allem mit Fliesen ein nicht gelöstes Problem dar. Das beruht
u.a. auf den an solchen Fassaden auftretenden erheblichen Wärmespannungen, welche
zu Rissen in der Verblendung führen.
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Andererseits sind keramische Verblendungen wegen ihrer glatten und
außerordentlich widerstandsfähigen, sowie dekorativ ausnutzbaren Oberflächen besonders
attraktiv.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verwahren der
als bekannt vorausgesetzten Art die natürlichen Eigenschaften des der Struktur zugrundeliegenden
Baustoffverbandes zu gewährleisten und auf einfache Weise an den Fassadengrenzen
einen fachmännischen Fugenverlauf zu erreichen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
1. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die der gewünschten Verblendung
entsprechenden Steine oder Platten tatsächlich verwirklicht, aber auf einem von
der Trägerplatte gebildeten künstlichen Untergrund vorläufig befestigt. Diese Befestigung
braucht nur die Beanspruchungen bei der Lagerung, dem Transport, sowie bei der Anbringung
der Fassadenelemente zu überstehen. Deswegen kann man den Verbund einzelner Steine
oder Platten mit der Trägerplatte an Ort und Stelle lösen und mit losen Platten
oder Steinen nachträglich Fugen herstellen, die an den Fassadenbegrenzungen einen
fachmännischen Uebergang vortäuschen. Die fertig vorgehängte Fassade hat leere Fugen
und wird als Ganzes oder abschnittsweise
fertiggestellt, indem man
die Fugen ausfüllt. Das kann mit einem Fugenmaterial erfolgen, das sich auf die
Fassade aufziehen und von der Oberfläche der Steine bzw. Platten abstreifen läßt.
Insbesondere kommen dafür elastische Fugenkitte auf Kunststoffbasis in Betracht.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß man. mit ihr die Vorteile vorgehängter
Fassaden mit den Vorzügen natürlicher Baustoffe, vor allem von Kacheln oder Fliesen
verbinden kann. Einerseits nämlich lassen sich die Fassadenelemente in einer Fabrik
in Serie auf Tischen mit Schablonen für das exakte Aufbringen der Platten oder Steine
auf die Trägerplatten rationell herstellen und an Ort und Stelle verlegen. Andererseits
sorgt die Hinterlüftung der Fassade zusammen mit dem elastischen Fugenkitt dafür,
daß bei auftretenden Wärmespannungen Risse in der Verblendung nicht auftreten können.
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Vorzugsweise wird im Rahmendes erfindungsgemäßen Verfahrens eine vereinfachte
Befestigungstechnik verwirklicht, welche nach Fertigstellung der Fassade von außen
nicht mehr erkennbar ist.Dazu dienen die Merkmale des Anspruches 2. Man kann dieses
Verfahren z.B. mit Messingschrauben durchführen, indem man in den noch nicht ausgefüllten
Fugen die Trägerplatte an einer hinreichenden Anzahl von Stellen durchbohrt-und
die Fassadenelemente mit Hilfe der in die Bohrungen eingeführten Schrauben mit der
als Belattung ausgeführten Unterkonstruktion verspannt. Wenn die Fugen ausgefüllt
sind, deckt der Fugenkitt auch die Befestigung vollständig ab, so daß der äußere
Eindruck der Fassade nicht gestört ist.
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Nach weiteren Merkmalen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die in den
Ansprüchen 3 und 4 wiedergegeben sind, lassen sich verschiedene Anschlüsse an den
Fassadengrenzen, insbesondere an Fensterleibungen, Türstürzen o.dgl. auf einfache
Weise herstellen. Man benötigt dazu nur einige Einzelsteine oder Platten, die man
auf die leeren Stellen der Fassadenelemente an Ort und Stelle aufklebt und erspart
sich auf diese Weise die bislang erforderlichen zeitraubenden Ausgleichsarbeiten.
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Ein Fassadenelement zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
wird im folgenden anhand der Figuren in der Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine Trägerplatte für ein erfindungsgemäßes Fassadenelement
in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 eine
Draufsicht auf das fertige Fassadenelement, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie
IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 das Vorhängen der einzelnen Fassadenelemente unter Bildung
eines Läuferverbandes zur Verblendung der Fassade, Fig. 6 einen Vertikalschnitt
durch zwei benachbarte, aneinander anzuschließende Fassadenelemente
Fig.
7 in der Fig. 6 entsprechender Darstellung die fertiggestellte Fassade im Schnitt
durch eine die Unterkonstruktion darstellende Belattung und Fig. 8 einen Ausschnitt
aus einer fertig verblendeten Gebäudewand im Bereich eines Fensters.
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In einem allgemein mit 1 (Fig. 3) bezeichneten Fassadenelement bildet
eine aus zementgebundenen Fasern bestehende Platte 2 einen Träger und ist zu diesem
Zweck auf beiden Seiten mit einer dünnen Schicht 3 bzw. 4 grundiert.
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Auf der späteren Außenseite wird auf die Grundierschichten
ein Klebstoff 6 aufgetragen, mit dem -zweckmäßig auf einem Tisch und unter Zuhilfenahme
der in Fig. 4 schematisch gezeichneten Schablone 8 - keramische Platten 7 auf der
Trägerplatte 2 befestigt werden. Die Platten 7 werden so angeordnet, daß die Längsfugen
10 und die Querfusen 9 eines Läuferverbandes eingehalten werden. Man kann die grundierte
Oberfläche
vollflächig mit einem Klebstoff versehen. Zweckmäßig bringt man aber den Klebstoff
lediglich auf der Rückseite der Platten an, bevor man diese auf die Grundierschicht
aufpreßt. Zwischen den Platten befinden sich dann die leeren Fugen. Das so vorbereitete
Fassadenelement wird gelagert und an die Baustelle transportiert.
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Wie sich aus der Darstellung der Fig
ergibt, wird auf die Gebäudewand 12, die beispielsweise aus einem verputzten Mauerwerk
bestehen kann, eine Unterkonstruktion aufgebracht, die aus einer für sich bekannten
Belattung besteht. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Holzlatten, die gegen Feuchtigkeit,
Pilz- und
Insektenbefall imprägniert und in einem bestimmten vorgegebenen
Abstand voneinander auf der Gebäudewand 12 befestigt sind. Gegebenenfalls kann zwischen
den Latten und dem Mauerwerk noch ein Isolierung vorgesehen werden. In der Darstellung
der Fig
ist eine der senkrechten Latten 14 der Belattung im Schnitt wiedergegeben.
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Das Fassadenelement ist im Bereich einer seiner Längsfugen 10 mit
Bohrungen 15 bis 17 versehen. Die Bohrungen dienen zum Einführen von Schlitzkopfschrauben
18, welche mit ihrem Gewindeteil 19 in das Holz der Belattung 14 eingedreht werden
und die Trägerplatte 2 des Fassadenelementes 1 der Unterkonstruktion verspannen.
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An seiner oberen Querkante weist jedes Fassadenelement 1 eine Kantenbewehrung
auf, die allgemein mit 20 bezeichnet ist. Hierbei handelt es sich um ein U-förmiges
Blechprofil 21, das mit seinen Schenklen 22, 23 beiden Seiten der Trägerplatte 2
aufliegt. Der auf der Rückseite angeordnete Schenkel 23 des Profils 21 ist bei 24
derart abgekantet, daß der das Profil bildende Streifen 21 auf sich selbst zurückgebogen
ist und eine überstehende Leiste 25 bildet. Diese Leiste dient als Lineal zur Anlage
der grundierten Rückseite 3 der Trägerplatte 2 des anschließenden Plattenelementes
la. Der Abstand der keramischen Platten 27 von dem Steg des Profils 21 entspricht
der Breite b der von den senkrechten Plattenkanten begrenzten Horizontalfuge 10.
Daher ist die richtige Fugenbreite am Ubergang der Elemente 1 und la hergestellt,
sobald die Unterkante 28 des Elementes la auf dem Blechprofil 21 aufliegt. Die Ebenen
der Elemente 1 und la sind richtig ausgefluchtet, sobald
die Rückseite
3 dem Blechstreifen 25 angelegt ist.
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Der Anschluß der verschiedenen Fassadenelemente ergibt sich aus der
Darstellung der Fig. 5. Danach ist das Fassadenelement la in Richtung des Pfeiles
30 in der anhand der Fig. 6 beschriebenen Weise an das darunter angeordnete Fassadenelement
1 angeschlossen.
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Jedes Fassadenelement hat an einer seiner senkrechten Kanten 31 Aussparungen
für die zur Hälfte vorspringenden Platten 37 an der gegenüberliegenden parallelen
Länqskante 38 des Fassadenelementes. Die Vorsprünge 39 bis 43 passen in die Aussparungen
bis 36, wenn das dem Plattenelement la in der Horizontalen benachbarte Plattenelement
lb in Richtung der Pfeile 44 bzw. 45 an das Fassadenelement la herangerückt wird.
Entsprechend passen die Vorsprünge 39 bis 43 des Fassadenelementes la in die Einsprünge
bis 36 des ihm an der anderen Seite benachbarten Fassadenelementes lc.
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Aufdiese Weise wird der Läuferverband des keramischen Verblendmauerwerkes
über die gesamte Fassadenbreite störungsfrei fortgesetzt.
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Verfolgt man die auf den senkrecht verlaufenden Latten 50 bis 60 im
Bereich eines Fensters 61 befestigten Fassadenelemente, so ergibt sich zwar am oberen
Fenstersturz 62 ein fachmännischer Anschluß der Platten 7 an den Fenstersturz, wobei
die Horizontalfuge 10 störungsfrei über die Fassade fortgesetzt ist. An der Fensterbank
63 läßt sich aber die Fuge 10 nicht fortführen.
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Man entfernt daher an dieser Stelle von den Fassadenelementen
die
aufgeklebten Platten und ersetzt diese durch senkrecht verlaufende, auf 3/4 ihrer
Normallänge verkürzte keramische Platten 64 mit senkrecht verlaufenden Fugen 65.
Dadurch wird ein fachmännischer Anschluß der keramischen Platten an die Fensterbank
63 gewährleistet. An den senkrechten Stielen 66, 67 des Fensters setzt man auf die
Hälfte ihrer Länge verkürzte keramische Platten 68 ein, indem man diese auf die
Trägerplatten der Fassadenelemente aufklebt. Das geschieht auch an der gegenüberliegenden
Seite des Fensters.
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Nachdem man auf diese Weise die Fassadenelemente vorgehängt und die
keramischen Platten vervollständigt hat, liegt entsprechend der Darstellung der
Fig
die Fassade mit leeren Fugen vor, was bei 10 in Fig. 6 angedeutet ist.
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Man bringt nunmehr einen Fugenkitt bzw. -mörtel ein, der die Fugen
über deren senkrechte Begrenzung, wie beispielsweise bei 69 in Fig.
dargestellt ist, ein und füllt dadurch die Fugen bis zu den halbrunden Kantenauskehlungen
70 der keramischen Platten 7 aus.
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Das kann durch Aufziehen der Fugenmasse erfolgen, die man von den
Oberflächen 71 der keramischen Elemente 7 abzieht. Danach sind die Elemente 7 fest
miteinander verbunden. Gleichzeitig werden die Schlitzköpfe der Schrauben 18 abgedeckt,
so daß diese nicht mehr sichtbar sind. Ferner dient die Fugenmasse 69 zur Abdeckung
der vorn liegenden Schenkel 22 der Blechprofile 21, so daß insgesamt ein ungestörter
Verlauf des Läuferverbandes erzielt wird.
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