DE202011104092U1

DE202011104092U1 - Verkleidungspaneel

Info

Publication number: DE202011104092U1
Application number: DE201120104092
Authority: DE
Original assignee: DUPLEX GmbH; Ht Labor & Hospitaltechnik AG; HT LABOR and HOSPITALTECHNIK AG
Current assignee: Duplex De GmbH; Ht Labor and Hospitaltechnik De GmbH
Priority date: 2010-09-07
Filing date: 2011-08-05
Publication date: 2011-12-28
Anticipated expiration: 2021-08-06

Abstract

Verkleidungspaneel (8), insbesondere für ein Wandverkleidungssystem (2) eines öffentlichen Gebäudes, umfassend einen Schichtaufbau mit einer mineralischen Faserplatte (12) und einer darauf angebrachten Trägerfolie (14) mit einer äußeren Hartstoffpartikel (16) aufweisenden Oberfläche (8).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verkleidungspaneel insbesondere für ein Wandverkleidungssystem eines öffentlichen Gebäudes.
Derartige Verkleidungspaneele zur Verkleidung von Wänden, Decken und Böden von Innenräumen sind insbesondere für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden, wie beispielsweise in Krankenhäusern, vorgesehen. Ihr Einsatz ist mit einer Reihe von Anforderungen an die Oberflächeneigenschaften, wie z. B. stoß- und kratzfest, leicht zu reinigen, resistent gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel, feuchtigkeitsunempfindlich und schimmelresistent, verbunden. Bevorzugt sind die Verkleidungspaneele außerdem aus nicht brennbaren Werkstoffen der Baustoffklassen A1 und A2 (gemäß EN 13501-1) zusammengesetzt. Heute übliche Verkleidungspaneele sind beispielsweise Glas-, Blech- und HPL(high Pressure laminate)-Paneele. Letztere haben das Problem, dass sie den in öffentlichen Gebäuden geforderten Brandschutzanforderungen nur bedingt genügen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verkleidungspaneele anzugeben, welche die Anforderungen für eine Innenraumverkleidung eines öffentlichen Gebäudes und insbesondere eines Krankenhauses erfüllen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verkleidungspaneel, insbesondere für eine Raumverkleidung eines öffentlichen Gebäudes, umfassend einen Schichtaufbau mit einer mineralischen Faserplatte und einer darauf angebrachten Trägerfolie mit einer kratzfesten äußeren Oberfläche, die Hartstoffpartikel enthält.
Ein Wandverkleidungssystem für eine Innenraumverkleidung besteht in der Regel aus einer Vielzahl von solchen Verkleidungspaneelen, die beispielsweise in Modulbauweise ohne markante Fugen aneinanderstoßen. Die einzelnen Verkleidungspaneele werden üblicherweise an Profilen befestigt und dienen insbesondere zur Verkleidung der Wand oder der Decke.
Von besonderer Bedeutung ist der Schichtaufbau bestehend aus der mineralischen Trägerplatte und der darauf angebrachten Folie mit der kratzfesten Oberfläche. Über die Folie werden die beispielsweise für den klinischen Bereich erforderlichen Oberflächeneigenschaften gewährleistet wie hohe Oberflächenglätte, leicht zu reinigen, resistent gegen Desinfektionsmittel und kratz- und stoßunempfindlich. Letzteres ist durch die äußere harte Oberfläche der Folie bedingt.
Die Oberflächenhärte ist dabei durch die enthaltenen Hartstoffpartikel erreicht, die vorzugsweise im Trägermaterial der Folie eingebunden sind oder in einer auf dem Trägermaterial der Folie aufgebrachten Hartstoffbeschichtung enthalten sind. Die Hartstoffpartikel sind dabei vorzugsweise dispers und homogen im Trägermaterial verteilt, bilden daher nicht zwingend eine geschlossene Hartstoffpartikelschicht aus. Die Folie besteht größtenteils (> 80 Vol%, insbesondere > 90 Vol%) aus dem Kunststoff-Trägermaterial und dem Rest Hartstoffpartikel. Die Hartstoffpartikel weisen dabei bevorzugt eine mittlere Korngröße typischerweise von einigen wenigen Mikrometer auf.
Weiterhin ist über die Folie ein hoher Designfreiheitsgrad gegeben im Hinblick auf Farbgebung, Muster etc. Bei der Trägerfolie handelt es sich vorzugsweise um eine vorkonfektionierte Folie, die fest und unlösbar auf die mineralische Faserplatte aufgebracht ist.
Die mineralische Faserplatte gewährleistet die guten Brandschutzeigenschaften, die auch durch die Folie nur geringfügig verschlechtert werden. Unter mineralischer Faserplatte wird allgemein eine faserverstärkte Trägerplatte verstanden, die zu mindestens zum größten Teil aus nicht brennbaren, mineralischen Bestandteilen besteht und dadurch insgesamt nicht brennbar ist und insbesondere der Baustoffklasse A1 genügt. In der Kombination weist dieser Schichtaufbau – bei vergleichbaren Oberflächeneigenschaften wie ein HPL-Paneel – deutlich verbesserte Brandschutzeigenschaften auf.
Um eine ausreichende Oberflächengüte zu gewährleisten weist die äußere Oberfläche eine ausreichende Härte auf, so dass sie stoß- und kratzfest ist.
Als Hartstoffpartikel werden in bevorzugter Ausgestaltung wahlweise oder in Kombination Keramikpartikel, Kohlepartikel oder Diamantpartikel eingesetzt. Bevorzugt werden Keramikpartikel eingesetzt. Damit lässt sich die gewünschte Oberflächenhärte erreichen.
Um eine glatte äußere Oberfläche zu erreichen ist in zweckdienlicher Weiterbildung vorgesehen, dass die üblicherweise relativ raue Faserplatte vor dem Aufbringen der Folie geschliffen wird, insbesondere mit einem Schleifelement (Schleifpapier/Schleifscheibe, ...), das eine Körnung von 120 oder feiner aufweist (d. h. die auf dem Schleifelement aufgebrachten Schleifpartikel weisen eine Größe von etwa 150 μm und kleiner auf). Die Faserplatte weist daher eine Oberfläche mit geringer Rauheit auf.
Bevorzugt ist die Trägerplatte aus Faserzement. Unter Faserzement wird allgemein ein Verbundwerkstoff aus mit Fasern armiertem Zement verstanden, der im erhärteten Zustand form- und witterungsbeständig ist. Die Faserzementplatten sind in der DIN EN 12467 definiert. Alternativ ist die mineralische Faserplatte eine Gipsfaserplatten nach DIN EN 15283.
Aus Symmetriegründen ist die Faserplatte vorzugsweise beidseitig mit der Trägerfolie versehen, wodurch ein Sandwichaufbau des Verkleidungspaneels vorliegt, der aus der zentralen Faserplatte mit der beidseitig aufgebrachten Folie besteht. Hierdurch ist eine hohe Verzugsfreiheit gewährleistet, d. h. das Paneel behält auch langfristig seine üblicherweise plane Form und verwölbt sich nicht.
Die Trägerfolie ist bevorzugt eine Kunststofffolie insbesondere aus Polypropylen (PP), bevorzugt ein flammhemmendes Polypropylen. In Kombination mit der nicht brennbaren Faserplatte sind somit für das gesamte Verkleidungspaneel die Brandschutzanforderungen erfüllt.
Im Hinblick auf die gewünschten hohen Brandschutzeigenschaften besteht die Trägerfolie daher aus einem sogenannten selbstverlöschenden Material, d. h. bei einem Verlöschen eines Brandherdes (z. B. externe Flamme) erlischt auch das Brennen der Folie.
Die Trägerfolie ist vorzugsweise sehr dünn ausgeführt, und weist eine Dicke kleiner als 0,4 mm und insbesondere von etwa 0,2 mm auf.
Im Hinblick auf eine sichere, unlösbare Verbindung der Trägerfolie mit der Oberfläche der Faserplatte ist die Trägerfolie nach einer bevorzugten Ausgestaltung mittels eines Klebers auf der Faserplatte aufgebracht. Bevorzugt dringt der Kleber in eine gewisse Tiefe ins Material der Faserplatte ein, so dass die Trägerfolie nicht nur mit der äußersten Oberfläche der Faserplatte verbunden ist, die sich unter Umständen zusammen mit der Folie von der Restfaserplatte lösen könnte. Es wird also eine Tiefenwirkung erzielt, die Eindringtiefe des Klebers in die Faserplatte beträgt beispielsweise größer 0,2 mm.
Zur Erzeugung eines gewünschten Oberflächendesigns ist nach einer bevorzugten Ausführungsvariante zwischen der Faserplatte und der Trägerfolie ein Dekor durch einen Farbauftrag aufgebracht, insbesondere mit Hilfe eines Siebdruckverfahrens. Unter Farbauftrag wird hierbei eine Farbstruktur verstanden, die einfarbig oder mehrfarbig ist oder alternativ ein Muster aufweist. Das Dekor ist vorzugsweise rückseitig auf die Trägerfolie aufgebracht. Das Siebdruckverfahren hat den Vorteil, dass der Farbauftrag eine sehr geringe Dicke aufweist, die für die Brandschutzklassifizierung besonders vorteilhaft ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen schematisch und stark vereinfacht:
1 ein aus Verkleidungspaneelen bestehendes Wandverkleidungssystem für eine Raumverkleidung, und
2 den Aufbau eines Verkleidungspaneels in einer Querschnittdarstellung.
Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.
In 1 ist ein Wandverkleidungssystem 2 gezeigt, welches zur Verkleidung einer Wand 4 eines Innenraums eingesetzt wird. Das Wandverkleidungssystem 2 umfasst mehrere Verkleidungspaneele 8 auch unterschiedlicher Größe. Die Verkleidungspaneele 8 erstrecken sich in der Regel jeweils von einem Boden 6 bis zu einer nicht näher gezeigten Decke des Raumes, weisen also eine Länge von mehreren Metern auf. Über einer Tür 10 in der Wand 4 ist ein kleineres Verkleidungspaneel 8 montiert. Die Verkleidungspaneele 8 haben üblicherweise eine vorkonfektionierte Größe mit definierter Rasterbreite insbesondere von 120 cm und sind üblicherweise in unterschiedlichen Längen z. B. 295 cm ausgebildet.
Der Aufbau eines Verkleidungspaneels 8 ist aus 2 ersichtlich. Im Querschnitt betrachtet weist das Verkleidungspaneel 8 einen Schicht- oder Sandwichaufbau auf, bestehend aus einer mineralischen Faserplatte 12, die beidseitig mit einer Trägerfolie 14 überzogen ist.
Die Faserplatte 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel aus Faserzement, kann aber alternativ auch eine Gipsfaser-Platte sein. Die Faserplatte weist vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 7,5 mm bis 10,5 mm auf. Sie ist bevorzugt feuchtigkeitsunempfindlich und wasserbeständig und zum Einsatz auch in Nassräumen geeignet. Hierzu ist sie bevorzugt mit einer Grundierung, beispielsweise eine Dedecryl-Isolierfüllgrundierung imprägniert. Eine geeignete Faserplatte 12 ist beispielsweise die unter dem Markennamen „Hydropanel” bekannte Platte der Firma Eternit oder ähnliche.
Die Trägerfolie 14 ist aus Polypropylen, in die zumindest außen- oder vorderseitig Hartstoffpartikel 16 eingebettet sind, so dass eine äußere harte Oberflächenschicht 18 ausgebildet ist. In der 2 sind die Hartstoffpartikel 16 vereinfacht als Schicht nach Art einer Hartstoffbeschichtung dargestellt. Die Hartstoffpartikel 16 sind jedoch dispers verteilt angeordnet und beispielsweise homogen im Kunststoffmaterial der Trägerfolie 14 verteilt. Die Hartstoffpartikel 16 sind insbesondere oder zumindest überwiegend Keramikpartikel. Die Trägerfolie weist eine Dicke etwa von 0,2 mm auf.
Rückseitig ist auf die Trägerfolie 14 zur Erzeugung eines Dekors 19 ein Farbauftrag insbesondre ein Siebdruck aufgebracht. Das Material der Trägerfolie 14 mit den eingelagerten Hartstoffpartikeln 16 ist daher transparent, das äußere Erscheinungsbild und Design ist durch das Dekor 19 bestimmt. Es sind beliebige Designs möglich.
Die Trägerfolie 14 ist mit Hilfe eines Klebers 20 auf der Faserplatte 12 unlösbar aufgeklebt. Der Kleber 20 dringt vorzugsweise etwas in das Material der Faserplatte 12 ein, so dass sich die Trägerfolie 14 nicht mitsamt einer obersten Schicht der Faserplatte 12 abziehen lässt. Die Folie 14 ist vorkonfektioniert und auf die Größe der Faserzementplatte 12 zugeschnitten, so dass die Trägerfolien 14 auf beiden Seiten der Faserzementplatte 12 eine durchgehende, stoßfreie Oberfläche bilden.
Bei der Herstellung des Verkleidungspaneels 8 wird die bevorzugt imprägnierte Faserzementplatte 12 zunächst glatt geschliffen, so dass die Oberfläche der Faserzementplatte 12 eine geringe Rauheit aufweist. Die Oberfläche weist dabei eine Rauheit auf, die sich durch ein Schleifen mit einem Schleifmittel mit einer Körnung von 120 oder feiner ergibt. Auf diese vorbehandelte Faserzementplatte 12 wird anschließend die vorbereitete Trägerfolie 14, also der Aufbau bestehend aus Dekor 19, Polypropylen-Trägermaterial sowie Hartstoffparitkel 16 aufgeklebt. Bei der auf der Rückseite aufgeklebten Trägerfolie 14 kann dabei – wie in 2 dargestellt – auf das Dekor 19 verzichtet sein. Alternativ ist aus Symmetriegründen ebenfalls ein Farbauftrag vorgesehen.
Das aus den einzelnen aneinander gereihten Verkleidungspaneelen 8 bestehenden Wandverkleidungssystem 2 eignet sich insbesondere zur Raumvorkleidung in öffentlichen, stark beanspruchten Gebäuden, beispielsweise in einem Krankenhaus. Durch den speziellen Sandwichaufbau mit der zentralen Faserplatte 12 und der Trägerfolie 14 mit der äußeren Hartstoff- oder Keramik-Oberfläche 18 ist ein Verkleidungspaneel 8 geschaffen, das einer hohen Brandschutzanforderung, insbesondere der Brandschutzklasse A2 genügt, zugleich eine hohe Design- und Gestaltungsfreiheit aufweist und dabei eine hohe Oberflächengüte zeigt.
Bezugszeichenliste

2: Wandverkleidungssystem
4: Wand
6: Boden
8: Verkleidungspaneel
10: Tür
12: Faserplatte
14: Trägerfolie
16: Beschichtung
18: äußere Oberfläche
19: Dekor
20: Kleber

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

EN 13501-1 [0002]
DIN EN 12467 [0013]
DIN EN 15283 [0013]

Claims

Verkleidungspaneel (8), insbesondere für ein Wandverkleidungssystem (2) eines öffentlichen Gebäudes, umfassend einen Schichtaufbau mit einer mineralischen Faserplatte (12) und einer darauf angebrachten Trägerfolie (14) mit einer äußeren Hartstoffpartikel (16) aufweisenden Oberfläche (8).
Verkleidungspaneel (8) nach Anspruch 1, wobei die Hartstoffpartikel (16) wahlweise oder in Kombination Keramikpartikel, Kohlepartikel oder Diamantpartikel sind.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberfläche der Faserplatte (12) geschliffen ist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Faserplatte (12) aus Faserzement ist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Faserplatte (12) beidseitig mit der Trägerfolie (14) versehen ist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerfolie (14) eine Kunststofffolie ist, insbesondere aus Polyproylen.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerfolie (14) aus einem selbstverlöschenden Material ist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerfolie (12) eine Dicke kleiner etwa 0,4 mm und insbesondere von etwa 0,2 mm aufweist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerfolie (14) mittels eines Klebers (20) auf der Faserplatte (12) aufgebracht ist.
Verkleidungspaneel (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen der Faserplatte (12) und der Trägerfolie (14) und insbesondere auf die Trägerfolie (14) ein Dekor (19) vorzugsweise mittels Siebdruck aufgebracht ist.