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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der
japanischen Patentanmeldung Nr. 2014-069667 , eingereicht am 28. März 2014, deren gesamter Inhalt hiermit durch Verweis aufgenommen ist.
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Die Offenbarung betrifft eine Airbagvorrichtung zum Schutz eines Insassen, z. B. eines Fahrers und eines Beifahrers, in einem Fahrzeug vor Aufprall infolge von Seitenkollision, wobei das Fahrzeug in Fahrzeugbreitenrichtung voneinander beabstandet angeordnete Sitze hat.
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Breiten Einsatz findet ein Verfahren, bei dem eine in einem Fahrzeug vorgesehene Airbagvorrichtung aktiviert wird, um einen Aufprall auf einen Insassen zu reduzieren, wenn es zu Kollision des Fahrzeugs kommt. Eine herkömmliche Airbagvorrichtung ist in einem vor dem Fahrersitz vorgesehenen Lenkrad oder in einer vor einem Beifahrersitz vorgesehenen Instrumententafel so angeordnet, dass Vorwärtsbewegung eines zur Airbagvorrichtung blickenden Insassen zurückgehalten wird. Damit wird ein Aufprall auf einen Insassen bei Frontalkollision eines Fahrzeugs reduziert, und der Insasse kann vor dem Frontalzusammenstoß geschützt werden.
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In den letzten Jahren wurde eine Vorrichtung entwickelt, die einen Insassen mit Hilfe einer Airbagvorrichtung auch bei Seitenkollision eines Fahrzeugs schützt. Beispielsweise bläst sich eine sogenannte Seitenairbagvorrichtung zwischen der Seite (Tür) einer Fahrzeugkarosserie und einem Insassen auf, um den Insassen zu schützen. So wird der Insasse vor direktem Aufprall bei Seitenkollision eines Fahrzeugs geschützt sowie daran gehindert, mit der Innenseite des Fahrzeugs zu kollidieren.
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Eine solche herkömmliche Seitenairbagvorrichtung kann keine Einwärtsbewegung des Insassen in Fahrzeugbreitenrichtung zurückhalten. Kommt es zu Seitenkollision eines Fahrzeugs können aus diesem Grund die Insassen auf dem Fahrersitz und dem benachbarten Beifahrersitz miteinander kollidieren, oder ein Insasse kann mit der Rückenlehne des benachbarten Sitzes kollidieren. Als Antwort auf derartige Probleme ermöglicht eine in der
JP-A-2010-115947 beschriebene Airbagvorrichtung, dass sich ein Airbag nach oben aufbläst, wobei der Airbag in einer zwischen dem Fahrersitz und dem benachbarten Beifahrersitz vorgesehenen Mittelkonsole untergebracht ist. Dadurch entfaltet sich der Airbag zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz, wodurch Kollision zwischen einem Fahrer auf dem Fahrersitz und einem Beifahrer auf dem Beifahrersitz verhindert werden kann. Sitzt ein Beifahrer auf dem Beifahrersitz, wird der Airbag durch den Beifahrer in Fahrzeugbreitenrichtung abgestützt. Sitzt dagegen kein Beifahrer auf dem Beifahrersitz, füllt der Airbag einen Raum über dem Beifahrersitz, wobei der Raum zum Fahrer auf dem Fahrersitz weist, und der Airbag wird durch die Tür nahe dem Beifahrersitz abgestützt. Dadurch kann der aufgeblasene Airbag eine Gegenkraft zum Aufnehmen einer Aufprallkraft in Fahrzeugbreitenrichtung bereitstellen, und Bewegung des Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz kann wirkungsvoll zurückgehalten werden.
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Sind der Fahrersitz und der Beifahrersitz voneinander beabstandet angeordnet, so sind die Positionen beider Sitze in Fahrzeuglängsrichtung unabhängig einstellbar, und auch der Winkel einer Rückenlehne jedes Sitzes ist unabhängig einstellbar. Auch wenn bei der in der
JP-A-2010-115947 beschriebenen Airbagvorrichtung ein Beifahrer auf dem Beifahrersitz sitzt, kommt aus diesem Grund der aufgeblasene Airbag möglicherweise nicht mit dem Beifahrer auf dem vorderen Beifahrersitz in Kontakt und wird möglicherweise nicht in Fahrzeugbreitenrichtung abgestützt.
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Sind zudem bei Entfaltung des in der Mittelkonsole untergebrachten Airbags kleine Gegenstände und/oder ein Getränk auf der Mittelkonsole platziert, werden diese kleinen Gegenstände auf der Mittelkonsole hochgeschleudert, was Gefahr verursacht. Folglich können keine kleinen Gegenstände und/oder kein Getränk auf der Mittelkonsole platziert sein, wodurch die Mittelkonsole unter Normalbedingungen nicht effektiv genutzt werden kann.
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Die Offenbarung kam angesichts der zuvor beschriebenen Umstände zustande, und ihr liegt als Aufgabe zugrunde, eine Airbagvorrichtung bereitzustellen, die in einem Fahrzeug mit Sitzen verwendet wird, die in Fahrzeugbreitenrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind, um Bewegung eines Insassen in Fahrzeugbreitenrichtung infolge einer Seitenkollision zurückzuhalten, die eine effektive Nutzung des Raums zwischen den Sitzen unter Normalbedingungen ermöglicht und die einen entfalteten Airbag ausreichend abstützen kann. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche gelöst.
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Ein Aspekt der Offenbarung stellt eine Airbagvorrichtung bereit, die in einem Fahrzeug mit Sitzen verwendet wird, die in Fahrzeugbreitenrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind, wobei die Airbagvorrichtung einen Airbag aufweist, der jeweils in mindestens einem Paar benachbarte Sitze angeordnet ist. Die Airbags des mindestens einen Paars benachbarte Sitze sind zwischen den benachbarten Sitzen im Wesentlichen gleichzeitig aufblasbar und entfaltbar, und die Airbags des mindestens einen Paars benachbarte Sitze sind miteinander in Kontakt bringbar.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1A eine schematische Draufsicht auf den vorderen Teil des Fahrzeuginnenraums eines Fahrzeugs unter Normalbedingungen, das mit einer Airbagvorrichtung in der Ausführungsform ausgestattet ist, und 1B eine schematische Querschnittdraufsicht auf die Airbagvorrichtung;
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2 ein Blockdiagramm der Eingabe/Ausgabe von Steuersignalen, die sich auf die Airbagvorrichtung in der Ausführungsform beziehen;
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3 eine schematische Draufsicht auf den vorderen Teil des Fahrzeuginnenraums, wenn sich der Airbag der Airbagvorrichtung in der Ausführungsform zu entfalten beginnt;
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4A und 4B jeweils eine schematische Draufsicht auf den vorderen Teil des Fahrzeuginnenraums, wenn sich der Airbag der Airbagvorrichtung in der Ausführungsform aufgeblasen hat;
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5A und 5B jeweils eine schematische Draufsicht auf den vorderen Teil des Fahrzeuginnenraums, wenn sich der Airbag in einer abgewandelten Ausführungsform aufgeblasen hat; und
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6A und 6B jeweils eine schematische Draufsicht auf den vorderen Teil des Fahrzeuginnenraums, wenn sich der Airbag in einer weiteren Ausführungsform aufgeblasen hat.
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1A und 1B bis 4A und 4B veranschaulichen eine Ausführungsform der Offenbarung.
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Gemäß 1A sind in einem mit einer Airbagvorrichtung in der Offenbarung ausgestatteten Fahrzeug 1 ein Fahrersitz 3 und ein Beifahrersitz 4 in Fahrzeugbreitenrichtung angeordnet und unabhängig voneinander im vorderen Teil des Innenraums einer Fahrzeugkarosserie 2 vorgesehen. Zusätzlich sind der Fahrersitz 3 und der Beifahrersitz 4 beabstandet angeordnet, und eine Mittelkonsole 5 ist zwischen dem Fahrersitz 3 und dem Beifahrersitz 4 vorgesehen.
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Der Fahrersitz 3 hat eine Fahrersitz-Sitzfläche 3a, auf der der Fahrer sitzt, eine Fahrersitz-Rückenlehne 3b, die sich von der Rückseite der Fahrersitz-Sitzfläche 3a nach oben erstreckt und den Rücken des Fahrers abstützt. Die Fahrersitz-Sitzfläche 3a ist entlang einer Sitzschiene (nicht gezeigt) frei beweglich, die auf dem Boden des Fahrzeuginnenraums vorgesehen ist und die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt, weshalb die Position der Fahrersitz-Sitzfläche 3a in Längsrichtung im Hinblick auf die Fahrzeugkarosserie geändert werden kann. Die Fahrersitz-Rückenlehne 3b ist um die Achse an einem unteren Abschnitt in Fahrzeuglängsrichtung frei drehbar, und der Rückenlehnenwinkel ist einstellbar. Der Beifahrersitz 4 hat ebenfalls eine Beifahrersitz-Sitzfläche 4a und eine Beifahrersitz-Rückenlehne 4b, so dass der Beifahrersitz 4 eine ähnliche Konfiguration wie der Fahrersitz 3 hat. Die Mittelkonsole 5 ist in Fahrzeuglängsrichtung vorgesehen und weist eine Ablagebox zum Aufbewahren kleiner Gegenstände und einen Getränkehalter zum Halten eines Getränkebehälters auf.
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Eine Airbagvorrichtung 6 ist jeweils unter der Seitenfläche der Fahrersitz-Rückenlehne 3b, die zum Beifahrersitz 4 weist, und der Seitenfläche der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b, die zum Fahrersitz 3 weist, vorgesehen. Gemäß der Querschnittdraufsicht auf die Airbagvorrichtung 6 von 1 B verfügt die Airbagvorrichtung 6 über einen Airbag 61, der bei Kollision des Fahrzeugs 1 aufblasbar und entfaltbar ist, und ein Airbaggehäuse 62, in dem der Airbag 61 untergebracht ist, der gefaltet ist.
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Der Airbag 61 ist so gestaltet, dass er sich nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung sowie in Längsrichtung und senkrechter Richtung des Fahrzeugs aufbläst und entfaltet. Der aufgeblasene und entfaltete Airbag 61 hat eine Form, die sich von der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b nach vorn und hinten in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt, wobei die Sitzrückenlehnen 3b und 4b jeweils mit der Airbagvorrichtung 6 ausgestattet sind.
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Der Airbag 61 hat mehrere Fangbänder 61a, die an seiner Innenfläche zum Regulieren der Form des Airbags 61 befestigt sind, wenn er aufgeblasen und entfaltet ist. Die Form der Außenfläche des aufgeblasenen und entfalteten Airbags 61 nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung wird durch die mehreren Fangbänder 61a reguliert. Die Befestigung der Fangbänder 61a an der Innenfläche des Airbags 61 nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung reguliert die Einwärtsseite des Airbags 61 in Fahrzeugbreitenrichtung so, dass sie eine ebene Form hat, wobei die Fangbänder 61a Steifigkeit in senkrechter Richtung und Längsrichtung des Fahrzeugs haben. Die Form des Airbags 61 kann durch andere Verfahren reguliert werden, beispielsweise ziehen die Fangbänder 61a die Innenfläche des Airbags 61 nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung zur Innenfläche des Airbags 61 nach außen in Fahrzeugbreitenrichtung.
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Somit sind gemäß 3 der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b so gestaltet, dass sie sich in Längsrichtung und senkrechter Richtung des Fahrzeugs entfalten und sich zueinander weisende Abschnitte so entfalten, dass sie eine ebene Form bilden. Das heißt, die Außenfläche eines aufgeblasenen und entfalteten Airbags 61 verfügt über eine ferne Seitenfläche 611, die als Innenseitenfläche in Fahrzeugbreitenrichtung dient, eine nahe Seitenfläche 612, die mit einem Gasgenerator 62a verbunden ist und als Außenseitenfläche in Fahrzeugbreitenrichtung dient, eine Vorderfläche 613, die als Vorderfläche in Fahrzeuglängsrichtung dient, und eine Rückfläche 614, die als Rückfläche in Fahrzeuglängsrichtung dient. Die nahe Seitenfläche 612 erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung und bläst sich etwa bis zur Höhe der oberen Körperhälfte eines Insassen oder darüber in senkrechter Richtung auf, und das Aufblasen der nahen Seitenfläche 612 in Fahrzeugbreitenrichtung wird so reguliert, dass eine ebene Form gebildet wird. In dieser Ausführungsform werden die Formen der Vorderfläche 613 und der Rückfläche 614 beim Aufblasen und Entfalten nicht reguliert. Daher haben die entgegengesetzten Flächen der beiden Airbags 61 im Wesentlichen eine lineare Form, die sich in Fahrzeuglängsrichtung in Draufsicht erstreckt.
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Zusätzlich sind der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b so gestaltet, dass sie sich im Wesentlichen gleichzeitig aufblasen und entfalten. Das heißt, der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Airbag 61 der Airbagvorrichtung 6 der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b werden so gesteuert, dass sich die Zeitintervalle des Aufblasens und Expandierens beider Airbags 61 überlappen. Wie später beschrieben ist, werden in dieser Ausführungsform die beiden Airbags 61 so gesteuert, dass sie das Aufblasen und Expandieren im Wesentlichen gleichzeitig beginnen. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, und es reicht aus, dass sich die Zeitintervalle des Aufblasens und Expandierens beider Airbags 61 überlappen. das heißt, beide Airbags 61 brauchen nicht im Wesentlichen gleichzeitig beginnen, sich aufzublasen und zu entfalten, solange die Airbags 61 ein gemeinsames Zeitintervall haben, in dessen Verlauf sich die Airbags 61 aufblasen und entfalten.
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Das Airbaggehäuse 62 ist mit einem Gasgenerator 62a versehen, der mit dem Airbag 61 verbunden ist. Ein vom Gasgenerator 62a abgegebenes Gas wird in den Airbag 61 geführt. Zusätzlich ist das Airbaggehäuse 62 mit einem Abdeckabschnitt 62b nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung versehen, durch den sich der Airbag 61 aus dem Airbaggehäuse 62 nach oben bewegt, wenn sich der Airbag 61 aufbläst und entfaltet. Aus diesem Grund beginnt bei Gaszufuhr vom Gasgenerator 62a in den Airbag 61 der Airbag 61, sich vom Abdeckabschnitt 62b in Fahrzeugbreitenrichtung nach innen aufzublasen und zu entfalten.
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Gemäß 2 wird die Airbagvorrichtung 6 durch eine Insassenschutz-Steuereinheit 60 gesteuert. Die Insassenschutz-Steuereinheit 60 ist beispielsweise eine CPU oder ein ESG und hat eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite, wobei die Eingangsseite mit einem Kollisionssensor 601 verbunden ist, der eine Kollision des Fahrzeugs 1 detektiert, und die Ausgangsseite mit dem Gasgenerator 62a verbunden ist.
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Detektiert der Kollisionssensor 601 eine Kollision des Fahrzeugs 1, wird ein Detektionssignal vom Kollisionssensor 601 zur Insassenschutz-Steuereinheit 60 ausgegeben. Nach Empfang einer Eingabe des Detektionssignals gibt die Insassenschutz-Steuereinheit 60 ein Steuersignal zum Gasgenerator 62a aus, wobei das Steuersignal zum Starten der Gaszufuhr zum Airbag 61 dient. In dieser Ausführungsform ist der Gasgenerator 62a jeweils in der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b vorgesehen, und nach Empfang einer Eingabe eines Detektionssignals vom Kollisionssensor 601 gibt die Insassenschutz-Steuereinheit 60 ein Steuersignal zu jedem Gasgenerator 62a gleichzeitig aus. Nach Empfang des Steuersignals von der Insassenschutz-Steuereinheit 60 führt der Gasgenerator 62a ein Gas in den Airbag 61. Nach Empfang des Steuersignals von der Insassenschutz-Steuereinheit 60 beginnen der im Airbaggehäuse 62 der Fahrersitz-Rückenlehne 3b vorgesehene Gasgenerator 62a und der im Airbaggehäuse 62 der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b vorgesehene Gasgenerator 62a, ein Gas im Wesentlichen gleichzeitig zuzuführen.
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Zu beachten ist, dass eine Kollisionsvorhersagevorrichtung zum Vorhersagen einer Kollision des Fahrzeugs 1 mit der Eingangsseite der Insassenschutz-Steuereinheit 60 verbunden sein kann, wobei die Vorhersage auf der Grundlage von Bewegungsinformationen des Fahrzeugs 1, die durch einen Sensor erhalten werden, oder Umgebungsinformationen außerhalb des Fahrzeugs 1 erfolgt, die durch eine Kamera oder einen Sensor erhalten werden. In diesem Fall wird bei Vorhersage einer Kollision des Fahrzeugs 1 durch die Kollisionsvorhersagevorrichtung ein Kollisionsvorhersagesignal von der Kollisionsvorhersagevorrichtung zur Insassenschutz-Steuereinheit 60 ausgegeben, und die Insassenschutz-Steuereinheit 60 gibt ein Steuersignal zum Gasgenerator 62a auf der Grundlage des Kollisionsvorhersagesignals aus, wobei das Steuersignal zum Starten der Gaszufuhr zum Airbag 61 dient.
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Nachstehend wird der Betrieb der Airbagvorrichtung 6 mit der vorstehenden Konfiguration bei Seitenkollision des Fahrzeugs 1 beschrieben.
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Detektiert der Kollisionssensor 601 eine Kollision des Fahrzeugs 1, wird ein Steuersignal zum Zuführen von Gas zum Airbag 61 von der Insassenschutz-Steuereinheit 60 zum Gasgenerator 62a ausgegeben. Der Gasgenerator 62a, der das Steuersignal empfangen hat, führt Gas in den Airbag 61, wonach der Airbag 61 beginnt, sich aufzublasen und zu entfalten. Gemäß 3 erfolgt das Aufblasen und Entfalten des Airbags 61 nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung im Wesentlichen gleichzeitig jeweils aus dem Airbaggehäuse 62 unter einer Seitenfläche der Fahrersitz-Rückenlehne 3b, wobei die Seitenfläche zum Beifahrersitz weist, und aus dem Airbaggehäuse 62 unter einer Seitenfläche der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b, wobei die Seitenfläche zum Fahrersitz weist. In diesem Verfahrensablauf bläst sich der Airbag 61 auf und entfaltet sich in senkrechter Richtung und erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung über einen langen Bereich. Zusätzlich bläst sich die ferne Seitenfläche 611 des Airbags 61 auf und entfaltet sich, während sie so reguliert wird, dass sie eine ebene Form bildet.
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Beim Aufblasen und Entfalten des Airbags 61 gemäß 4A kommen der Airbag 61 im Airbaggehäuse 62 der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Airbag 61 im Airbaggehäuse 62 der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b an der jeweiligen fernen Seitenfläche 611 ungefähr über der Mitte zwischen dem Fahrersitz 3 und dem Beifahrersitz 4, d. h. über der Mittelkonsole 5, in Kontakt miteinander. Da die ferne Seitenfläche 611 jedes aufgeblasenen und entfalteten Airbags 61 eine ebene Form hat, ist die Kontaktfläche zwischen den beiden Airbags 61 so gestaltet, dass sie groß ist.
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Das Aufblasen und Entfalten jedes Airbags 61 erfolgt so, dass er sich in Fahrzeuglängsrichtung über einen langen Bereich erstreckt und die ferne Seitenfläche 611 eine ebene Form bildet. Auch wenn daher gemäß 4B die Positionen des Fahrersitzes 3 und des Beifahrersitzes 4 in Fahrzeuglängsrichtung nicht ausgerichtet sind, wenn beispielsweise der Beifahrersitz 4 vom Fahrersitz 3 nach hinten bewegt wurde, oder auch wenn die Fahrersitz-Rückenlehne 3b und die Beifahrersitz-Rückenlehne 4b unterschiedliche Rückenlehnenwinkel haben, können die beiden Airbags 61 in Kontakt miteinander stehen.
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Auf diese Weise kommen die fernen Seitenflächen 611 der Airbags 61, die aus den jeweiligen Seitenflächen mehrerer in Fahrzeugbreitenrichtung angeordneter Sitze (des Fahrersitzes 3 und des Beifahrersitzes 4 in dieser Ausführungsform) im Wesentlichen gleichzeitig aufgeblasen und entfaltet wurden, miteinander in Kontakt, wodurch die Airbags 61 eine Kraft gegenseitig abstützen können, die in Fahrzeugbreitenrichtung wirkt.
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Hierbei sei angenommen, dass sich ein Airbag 161 nach unten aufbläst und entfaltet, zum Beispiel von der Decke der Fahrzeugkarosserie 2 zwischen dem Fahrersitz 3 und dem Beifahrersitz 4 gemäß 6A, und versucht, Bewegung eines Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 zurückzuhalten. In diesem Fall hat der Airbag 161 möglicherweise keine ausreichende Gegenkraft gegen die Bewegung eines Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4, weshalb der Fahrer auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 gemäß 6B bewegt werden kann. Das heißt, keinerlei Element ist vorgesehen, um den Airbag 161 in Fahrzeugbreitenrichtung abzustützen, weshalb der Airbag 161 keine ausreichende Gegenkraft gegen die Bewegung des Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 hat. Somit wird bei Seitenkollision des Fahrzeugs 1 Bewegung eines Fahrers vom Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 durch den Airbag 61 zurückgehalten, der sich aus der Fahrersitz-Rückenlehne 3b aufgeblasen und entfaltet hat. Stellt aber ein einzelner Airbag 61 nur eine kleine Gegenkraft bereit, wird ein Fahrer auf dem Fahrersitz möglicherweise nicht abgestützt, und der Fahrer kann vom Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 bewegt werden.
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Dagegen kommen beim Aufblasen und Entfalten der Airbags 61, die im Fahrersitz 3 und Beifahrersitz 4 vorgesehen sind, die in Fahrzeugbreitenrichtung angeordnet sind, die fernen Seitenflächen 611 in Kontakt miteinander, um einander abzustützen. Auf diese Weise stützen die in Fahrzeugbreitenrichtung angeordneten Airbags 61 einander ab, um ihre Gegenkraft zu verstärken, weshalb Bewegung eines Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 und/oder Bewegung eines Beifahrers auf dem Beifahrersitz zum Fahrersitz 3 zurückgehalten werden können.
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Da ferner die Airbags 61 nicht durch die Seiten eines Insassen, eines Sitzes oder einer Fahrzeugkarosserie 2, sondern durch die Airbags 61 selbst gemäß 4A abgestützt werden, ist es auch bei unbesetztem Fahrersitz 3 oder Beifahrersitz 4 oder bei nicht ausgerichteten Positionen beider Sitze in Fahrzeuglängsrichtung möglich, die Gegenkraft jedes Airbags 61 zuverlässig zu verstärken. Auf diese Weise wird die Gegenkraft jedes Airbags 61 verstärkt, weshalb ein Fahrer auf dem Fahrersitz und/oder ein Beifahrer auf dem Beifahrersitz durch die nahen Seitenflächen 612 der Airbags 61 abgestützt werden und die Bewegung eines Fahrers und/oder eines Beifahrers in Fahrzeugbreitenrichtung bei Kollision des Fahrzeugs 1 zurückgehalten werden.
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Weiterhin geschieht das Aufblasen und Entfalten jedes Airbags 61 so, dass seine ferne Seitenfläche 611 eine ebene Form annimmt, die sich in Längsrichtung und senkrechter Richtung des Fahrzeugs erstreckt. Auch wenn die Positionen des Fahrersitzes 3 und des Beifahrersitzes 4 in Fahrzeuglängsrichtung nicht ausgerichtet sind oder auch wenn die Fahrersitz-Rückenlehne 3b und die Beifahrersitz-Rückenlehne 4b unterschiedliche Rückenlehnenwinkel haben, können daher beide Airbags 61 gemäß 4B in Kontakt miteinander stehen. Hat die Kontaktfläche zwischen den Airbags 61 eine gekrümmte Form, kann jeder Airbag rutschen und möglicherweise unfähig sein, den anderen abzustützen. Allerdings hat jede ferne Seitenfläche 611 als Kontaktfläche zwischen den Airbags 61 eine ebene Form, weshalb die Airbags 61 einander nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung schieben können. Folglich kann bei Seitenkollision des Fahrzeugs 1 die Gegenkraft jedes Airbags 61 in Fahrzeugbreitenrichtung unabhängig von den Sitzpositionen und den Rückenlehnenwinkeln erhöht sein, wodurch Bewegung eines Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 4 und/oder Bewegung eines Beifahrers auf dem Beifahrersitz zum Fahrersitz 3 zurückgehalten werden können.
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Außerdem ist die Airbagvorrichtung 6 jeweils in der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b vorgesehen, und der Airbag 61 kann eine reduzierte Größe verglichen mit dem Fall haben, in dem ein Airbag im Dach oder in der Mittelkonsole 5 des Fahrzeugs 1 vorgesehen ist. Dadurch kann die Airbagvorrichtung 6 auch dann vorgesehen sein, wenn das Fahrzeug so gestaltet ist, dass der Fahrersitz 3 und der Beifahrersitz 4 klein sind oder der Raum zwischen dem Fahrersitz 3 und dem Beifahrersitz 4 schmal ist.
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Ferner kommt es zum Aufblasen und Entfalten jedes Airbags 61 so, dass er sich von der Fahrersitz-Rückenlehne 3b und der Beifahrersitz-Rückenlehne 4b nach hinten erstreckt, die jeweils mit dem Airbaggehäuse 62 versehen sind. Auch wenn die Positionen und/oder Winkel des Fahrersitzes 3 und des Beifahrersitzes 4 in Längsrichtung eine große Differenz haben, lassen sich die fernen Seitenflächen 611 beider Airbags 61 zuverlässig in Kontakt miteinander bringen.
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In dieser Ausführungsform wird die Form der fernen Seitenflächen 611 jedes aufgeblasenen und entfalteten Airbags 61 durch die Fangbänder 61a reguliert. Alternativ kann die Form der fernen Seitenflächen 611 jedes Airbags 61 auf anderem Weg reguliert werden, um eine ebene Form zu bilden.
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The Außenfläche des Airbags 61, insbesondere die Oberfläche der fernen Seitenfläche 611, kann mit kleinen Vertiefungen und Vorsprüngen versehen sein, oder ein Klettverschlussband oder ein rutschhemmendes Mittel kann auf die Oberfläche aufgebracht sein. Damit erhöht sich die Haftkraft der Kontaktfläche zwischen den fernen Seitenflächen 611, und die Gegenkraft jedes Airbags 61 kann noch mehr verstärkt werden.
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In dieser Ausführungsform ist der Airbag 61 so gestaltet, dass er sich zwischen dem Fahrersitz 3 und dem Beifahrersitz 4 aufbläst und entfaltet. Alternativ kann der Airbag 61 auch in einem Fahrzeug verwendet werden, das mit drei oder mehr Sitzen versehen ist, die in Fahrzeugbreitenrichtung angeordnet sind. In diesem Fall kommt es zum Aufblasen und Entfalten des Airbags 61 aus der Rückenlehne eines Sitzes zu einem benachbarten Sitz, und er kommt mit einem weiteren Airbag 61 in Kontakt, der sich aus der Rückenlehne des benachbarten Sitzes aufgeblasen und entfaltet hat. Die Kontaktfläche zwischen den Airbags 61 hat eine ebene Form, und die Gegenkraft ist durch gegenseitiges Pressen zwischen den Airbags 61 verstärkt.
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Als Nächstes wird eine Airbagvorrichtung 206 als Abwandlung des Airbags 61 in der zuvor beschriebenen Ausführungsform anhand von 5A und 5B beschrieben. Dabei werden wiederholte oder gleiche Komponenten wie in der zuvor beschriebenen Ausführungsform nicht erläutert.
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Der zur Airbagvorrichtung 206 gehörende Airbag 261 ist in einem Airbaggehäuse 262 untergebracht, das unter der Seitenfläche einer Fahrersitz-Rückenlehne 203b, die zu einem Beifahrersitz 204 weist, und unter der Seitenfläche einer Beifahrersitz-Rückenlehne 204b, die zu einem Fahrersitz 203 weist, vorgesehen ist. Bei Detektion einer Kollision des Fahrzeugs 1 wird ein Gas von den jeweiligen Gasgeneratoren 262a der Airbaggehäuse 262 in die Airbags 261 im Wesentlichen gleichzeitig und im Wesentlichen mit der gleichen Geschwindigkeit geführt.
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Ein Abdeckabschnitt 262b in jedem der Airbaggehäuse 262 ist so vorgesehen, dass die Außenfläche des Abdeckabschnitts 262b nach vorn in Fahrzeuglängsrichtung und nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung weist. Der Airbag 261 hat an seiner Innenfläche befestigte Fangbänder 261a zum Regulieren der Form des Airbags 261 bei Aufblasen und Expansion, um eine annähernd elliptische Form in Draufsicht zu bilden, und ein Ende der längeren Achse der annähernd elliptischen Form ist mit dem Gasgenerator 262a verbunden.
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Bei Gaszufuhr in jeden der Airbags 261 beginnt auf diese Weise jeder Airbag 261, sich nach vorn in Fahrzeuglängsrichtung und nach innen in Fahrzeugbreitenrichtung aufzublasen und zu entfalten. Das heißt, es kommt zum Aufblasen und Entfalten jedes Airbags 261 aus einem entsprechenden Airbaggehäuse 262 bis zu einer Position vor dem Mittelpunkt zwischen der Fahrersitz-Rückenlehne 203b und der Beifahrersitz-Rückenlehne 204b.
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Mit dieser Konfiguration kommen der Airbag 261, der sich aus der Fahrersitz-Rückenlehne 203b aufgeblasen und entfaltet hat, und der Airbag 261, der sich aus der Beifahrersitz-Rückenlehne 204b aufgeblasen und entfaltet hat, zwischen dem Fahrersitz 203 und dem Beifahrersitz 204 miteinander in Kontakt. Bei annähernd gleichen Positionen des Fahrersitzes 203 und des Beifahrersitzes 204 kommen, sobald sich die Airbags 261 aufzublasen und zu entfalten beginnen, die Endabschnitte der Airbags 261 am Mittelpunkt zwischen dem Fahrersitz 203 und dem Beifahrersitz 204 in Kontakt miteinander, und das Aufblasen und Entfalten der Airbags 261 setzt sich nach vorn fort, während sie aneinander drücken. Sind also die Airbags 261 vollständig aufgeblasen und entfaltet, stehen die Innenseiten der Airbags 261 in Fahrzeugbreitenrichtung gemäß 5A in Kontakt miteinander.
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Sind die Positionen des Fahrersitzes 203 und des Beifahrersitzes 204 in Fahrzeuglängsrichtung nicht ausgerichtet oder haben die Fahrersitz-Rückenlehne 203b und die Beifahrersitz-Rückenlehne 204b unterschiedliche Rückenlehnenwinkel, entsprechen die Airbags 261 der Darstellung in 5B. Wurde beispielsweise der Beifahrersitz 204 vom Fahrersitz 203 nach hinten bewegt, kommt der Endabschnitt des Airbags 261, der sich aus der Beifahrersitz-Rückenlehne 204b aufgeblasen und entfaltet hat, mit der der Fahrzeugbreite nach innenliegenden Seite des Airbags 261 in Kontakt, der sich aus der Fahrersitz-Rückenlehne 203b aufgeblasen und entfaltet hat, und das Aufblasen und Entfalten der Airbags 261 setzt sich nach vorn fort, während sie aneinander drücken. Sind somit die Airbags 261 vollständig aufgeblasen und entfaltet, steht ein hinterer Abschnitt der der Fahrzeugbreite nach innenliegenden Seite eines Airbags 261 in Kontakt mit einem vorderen Abschnitt der der Fahrzeugbreite nach innenliegenden Seite des anderen Airbags 261, was 5B veranschaulicht. Bei Seitenkollision des Fahrzeugs 1 ermöglicht auf diese Weise das Aufblasen und die Expansion beider Airbags 261 nach vom von ihrer der Fahrzeugbreite nach innenliegenden Seite, die Gegenkraft der Airbags 261 gegenseitig zu verstärken und Bewegung eines Fahrers auf dem Fahrersitz zum Beifahrersitz 204 und/oder Bewegung eines Beifahrers auf dem Beifahrersitz zum Fahrersitz 203 unabhängig von den Sitzpositionen und den Rückenlehnenwinkeln zurückzuhalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2014-069667 [0001]
- JP 2010-115947 A [0005, 0006]