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Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der am 11. November 2010 eingereichten
koreanischen Patentanmeldung Nr. 10-2010-01112113 , deren gesamter Inhalt durch diesen Bezug hier aufgenommen ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung, die bei einem Fahrzeug-Seitenaufprall einen Fahrzeuginsassen in eine Richtung schiebt, die zu der Seite entgegengesetzt ist, auf der der Seitenaufprall erfolgt, um einen Raum sicherzustellen, der zum Schutz des Fahrzeuginsassen benötigt wird, wodurch ein besserer Schutz des Fahrzeuginsassen ermöglicht wird, ein Seiten-Airbag-System, das die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung aufweist, und ein Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems.
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Im Allgemeinen sind verschiedene Arten von Sicherheitsvorrichtungen in einem Fahrzeug vorgesehen, um den Fahrer des Fahrzeugs und die Fahrzeuginsassen zu schützen, wenn das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt ist. Sicherheitsgurte und Airbag-Vorrichtungen sind repräsentative Beispiele für derartige Sicherheitsvorrichtungen.
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Bei einem Fahrzeugaufprall injiziert eine Airbag-Vorrichtung Druckgas in ein Airbagkissen, um das Airbagkissen schnell aufzublasen, wodurch verhindert wird, dass ein Fahrzeuginsasse gegen ein Fahrzeugteil, zum Beispiel die Windschutzscheibe oder das Lenkrad des Fahrzeugs prallt.
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In letzter Zeit wurden auch Seiten-Airbag-Vorrichtungen entwickelt, um Fahrzeuginsassen nicht nur vor einem Aufprall bei Frontalzusammenstößen sondern auch bei seitlichen Zusammenstößen zu schützen. Derartige Seiten-Airbag-Vorrichtungen sind an vorbestimmten Positionen in den Rückenlehnen der Fahrzeugsitze montiert und schützen den Brust- und Beckenbereich eines Fahrzeuginsassen vor einem Aufprall.
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Abhängig von den Umständen eines Fahrzeugzusammenstoßes kann es jedoch vorkommen, dass ein Fahrzeuginsasse, selbst wenn das Fahrzeug mit einer Seiten-Airbag-Vorrichtung ausgestattet ist, mit Teilen des Fahrzeugs zusammenstößt, bevor die Seiten-Airbag-Vorrichtung ausgelöst wird. In diesem Fall kann der Fahrzeuginsasse nicht ausreichend vor einem Seitenaufprall geschützt werden.
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Die obige Beschreibung des Hintergrundes der Erfindung soll lediglich dem besseren Verständnis des allgemeinen Hintergrundes der vorliegenden Erfindung dienen und nicht als eine herkömmliche Technik verstanden werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt ist.
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Verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung sind darauf ausgerichtet, eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung bereitzustellen, die bei einem Fahrzeug-Seitenaufprall einen Fahrzeuginsassen in eine Richtung schiebt, die zu der Seite entgegengesetzt ist, auf der der Fahrzeug-Seitenaufprall erfolgt, um einen Raum sicherzustellen, der benötigt wird, um den Fahrzeuginsassen bei dem Seitenaufprall zu schützen, wodurch ein besserer Schutz des Fahrzeuginsassen vor dem Aufprall ermöglicht wird, ein Seiten-Airbag-System bereitzustellen, das nicht nur eine Seiten-Airbag-Vorrichtung, sondern auch die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung aufweist, so dass der Fahrzeuginsasse auf zuverlässigere Weise vor einem Aufprall geschützt werden kann, und ein Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems bereitzustellen, das einen Seitenaufprall vorhersagt und den Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag entfaltet, bevor der Seitenaufprall stattfindet, und den Entfaltungszeitpunkt des Seiten-Airbags nach vorne verlagert, wenn vorhergesagt wird, dass ein Seitenaufprall stattfinden wird, wodurch der Fahrzeuginsasse im Fall eines Seitenaufpralls noch besser geschützt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung auf: einen Gasgenerator, der an einer vorbestimmten Position in einer Sitzrückenlehne eines Fahrzeugs montiert ist, und ein Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen, das direkt oder über ein Gas-Einspeisungsrohr mit dem Gasgenerator in Fluid-Verbindung ist, wobei das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen in der Sitzrückenlehne benachbart zu einer lateralen Seite der Sitzrückenlehne angeordnet ist, so dass das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen den Fahrzeuginsassen in Richtung des Fahrzeuginnenraums schiebt, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen durch aus dem Gasgenerator zugeführtes Gas aufgeblasen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung ferner einen Gurt auf, der in dem Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen vorgesehen ist, um die Sitzrückenlehne und eine Innenfläche des Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissens miteinander zu verbinden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Gurt mindestens ein Gasführungsloch auf, um den Gasstrom zu steuern, so dass, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen aufgeblasen wird, das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen zunächst die außen gelegene Schulter und den Bauchbereich des Fahrzeuginsassen nach innen schiebt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Seiten-Airbag-System, das die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung aufweist, auf: eine Seiten-Airbag-Vorrichtung, die an einer vorbestimmten Position in einem vorbestimmten Abstand von der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung in der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgesehen ist, ein Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul, das Sensoren aufweist, die Betriebszustände des Fahrzeugs erfassen, die beispielsweise Informationen darüber, ob die Bremsen des Fahrzeugs im Normalzustand sind, oder Informationen bezüglich der Geschwindigkeit, der Giergeschwindigkeit und der Position des Fahrzeugs beinhalten, einen Vor-Aufprallsensor, der ein sich einer Seitenwand des Fahrzeugs näherndes anderes Fahrzeug erfasst, einen Seitenaufprallsensor, der einen Fahrzeug-Seitenaufprall erfasst, und eine Steuereinheit, die das Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und der Seiten-Airbag-Vorrichtung sowie Zeitpunkte des Entfaltens der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und der Seiten-Airbag-Vorrichtung auf der Grundlage von von dem Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul, dem Vor-Aufprallsensor und dem Seitenaufprallsensor gesammelten Informationen steuert.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems die folgenden Schritte auf: Empfangen von Vor-Aufprall-Erfassungsinformationen von dem Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul und dem Vor-Aufprallsensor, Ermitteln mittels der Vor-Aufprall-Erfassungsinformationen, ob sich das andere Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen Seitenaufprall verursacht, dem Fahrzeug aus einer vorbestimmten Richtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr nähert, Ermitteln, ob eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit besteht, dass das andere Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen Seitenaufprall verursacht, mit dem Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit zusammenstößt, die höher als eine Referenzgeschwindigkeit ist, und Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung zu einem früheren Zeitpunkt als einem Aufprallzeitpunkt, wenn ermittelt wird, dass die Wahrscheinlichkeit des Seitenaufpralls bei 100% liegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren zwischen dem Ermitteln dessen, ob das andere Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen seitlichen Zusammenstoß verursacht, sich dem Fahrzeug nähert, und dem Ermitteln dessen, ob die Wahrscheinlichkeit des Seitenaufpralls bei 100% liegt, aufweisen: Verlagern eines Entfaltungs-Referenzzeitpunktes der Seiten-Airbag-Vorrichtung nach vorne, wenn ermittelt wird, dass sich das andere Fahrzeug, von dem vorhergesagt ist, dass es den Zusammenstoß verursacht, dem Fahrzeug aus einer vorbestimmten Richtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr nähert, nach dem Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung Ermitteln mittels von dem Seitenaufprall-Sensor übermittelten Informationen, ob der seitliche Zusammenstoß stattgefunden hat, und Entfalten der Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt, wenn ermittelt wird, dass der Seitenaufprall stattgefunden hat.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren ferner aufweisen: wenn beim Ermitteln dessen, ob das andere Fahrzeug, für das der Seitenaufprall vorhergesagt ist, sich dem Fahrzeug nähert, ermittelt wird, dass es sich dem Fahrzeug nicht mit der vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr aus der vorbestimmten Richtung nähert, Ermitteln mittels von dem Seitenaufprallsensor übertragenen Informationen, ob der Seitenaufprall stattgefunden hat, und wenn ermittelt wird, dass der Seitenaufprall stattgefunden hat, Entfalten der Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt oder Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und der Seiten-Airbag-Vorrichtung gleichzeitig zu einem vorbestimmten Zeitpunkt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren ferner aufweisen: wenn beim Ermitteln dessen, ob die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes bei 100% liegt, ermittelt wird, dass die Wahrscheinlichkeit nicht bei 100% liegt, Ermitteln mittels von dem Seitenaufprallsensor übermittelten Informationen, ob der Seitenaufprall stattgefunden hat, und wenn ermittelt wird, dass der Seitenaufprall stattgefunden hat, Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt und Entfalten der Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Verfahren auf: wenn beim Ermitteln dessen, ob der Seitenaufprall stattgefunden hat, ermittelt wird, dass der Seitenaufprall nicht stattgefunden hat, Zurücksetzen eines Referenzzeitpunktes für das Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung auf einen Ursprungswert.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Verfahren ferner auf: wenn beim Ermitteln dessen, ob der Seitenaufprall stattgefunden hat, ermittelt wird, dass der Seitenaufprall nicht stattgefunden hat, Zurücksetzen des Referenzzeitpunktes für das Entfalten der Seiten-Airbag-Vorrichtung auf einen Ursprungswert.
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Die obigen und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden mit Hilfe der folgenden ausführlichen Beschreibung deutlicher, wenn sie in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen betrachtet wird.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Ansicht, aus der eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und eine Seiten-Airbag-Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ersichtlich sind,
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2 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der 1,
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3 eine Schnittansicht, aus der das Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und der Seiten-Airbag-Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist,
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4 eine Schnittansicht entlang der Linie B-B der 3,
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5 eine Ansicht, die der 4 entspricht, wobei jedoch eine Modifizierung der Ausführungsform der 4 gezeigt ist,
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6 ein Blockdiagramm, aus dem ein Seiten-Airbag-System gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist, und
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7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems gemäß 6.
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Es wird angemerkt, dass die angehängten Zeichnungen nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind, wobei sie eine etwas vereinfachte Darstellung verschiedener Merkmale darstellen, die die Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung erläutern. Die spezifischen Gestaltungsmerkmale der vorliegenden Erfindung, wie sie hier offenbart sind, einschließlich beispielsweise bestimmter Abmessungen, Ausrichtungen, Positionen und Formen werden zum Teil durch die besondere beabsichtigte Anwendung und durch das Nutzungsumfeld bestimmt.
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Die Bezugszeichen in den Figuren beziehen sich auf gleiche oder gleichwertige Teile der vorliegenden Erfindung.
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Nachfolgend wird ausführlich auf verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Bezug genommen, wobei Beispiele hierfür in den angehängten Zeichnungen erläutert und nachfolgend beschrieben sind. Obgleich die Erfindung in Verbindung mit beispielhaften Ausführungsformen beschrieben wird, wird angemerkt, dass die Erfindung durch die vorliegende Beschreibung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt wird. Im Gegenteil soll die Erfindung nicht nur die beispielhaften Ausführungsformen sondern auch zahlreiche Alternativen, Modifizierungen, Entsprechungen und andere Ausführungsformen miteinschließen.
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In dem Fall, in dem eine ausführliche Beschreibung einer herkömmlichen Funktion oder Struktur das Verständnis der Kernaussage der vorliegenden Erfindung erschweren könnte, wurde auf eine derartige Beschreibung in der nachfolgenden Beschreibung verzichtet.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die angehängten Zeichnungen ausführlich erläutert.
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich, weist die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung einen Gasgenerator 11 und ein Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 auf. Der Gasgenerator 11 ist an einer vorbestimmten Stelle in einer Sitzrückenlehne 1 eines Fahrzeugs montiert. Das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 kann direkt mit dem Gasgenerator 11 verbunden sein. Alternativ kann das Kissen 13 über ein Gas-Einspeisungsrohr 12 mit dem Gasgenerator 11 verbunden sein.
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Das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 befindet sich in der Sitzrückenlehne 1 an einer Stelle benachbart zu einer in Kollisionsrichtung außen gelegenen Schulter 2a eines Fahrzeuginsassen 2, so dass, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 mittels des aus dem Gasgenerator 11 zugeführten Gases aufgeblasen wird, das Kissen 13 den Fahrzeuginsassen 2 in Richtung zu dem Innenraum des Fahrzeugs, mit anderen Worten in eine durch den Pfeil M in 3 bezeichnete Richtung schiebt.
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Darüber hinaus ist ein Gurt 14 in dem Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 vorgesehen.
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Der Gurt 14 kann ein Gasführungsloch 14b, 14c aufweisen, das den Gasstrom entlang der durch den Pfeil F in der 3 bezeichneten Richtung steuert, so dass, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 aufgeblasen wird, das Kissen 13 zuerst die außen gelegene Schulter 2a des Fahrzeuginsassen in Richtung Fahrzeuginnenraum schiebt.
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Wie aus 4 ersichtlich, weist der Gurt 14 auf: eine Membran 14a, die den Gasstrom blockiert, und ein einzelnes Gasführungsloch 14b, das durch einen Abschnitt der Membran 14a hindurch in einer Position benachbart zu einem Rand der Membran 14a ausgebildet ist. Wie aus 5 ersichtlich, kann der Gurt 14 alternativ eine Membran 14a, die den Gasstrom blockiert, und ein Paar Gasführungslöcher 14c aufweisen, die durch einen Abschnitt der Membran 14a hindurch in einer Position benachbart zu einem Rand der Membran 14a ausgebildet sind.
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Das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 sollte die Funktion eines Seiten-Airbagkissens 21 nicht behindern. Wie aus 1 ersichtlich, ist es deshalb wünschenswert, eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 in einer Position in einem vorbestimmten Abstand von einer Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 anzuordnen.
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Unter Bezugnahme auf die 6 weist ein Seiten-Airbag-System gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auf: eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10, eine Seiten-Airbag-Vorrichtung 20, ein Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul 30, einen Vor-Aufprallsensor 40, einen Seitenaufprallsensor 50 und eine Steuereinheit 60. Die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 weist einen Gasgenerator 11, ein Gas-Einspeisungsrohr 12 und ein Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 auf. Der Gasgenerator 11 ist in einer vorbestimmten Position in einer Sitzrückenlehne 1 eines Fahrzeugs montiert. Das Gas-Einspeisungsrohr 12 ist mit dem Gasgenerator 11 verbunden. Das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 ist mit dem Gas-Einspeisungsrohr 12 verbunden und in der Sitzrückenlehne 1 in einer Position benachbart zu der außen gelegenen Schulter 2a des Fahrzeuginsassen 2 angeordnet, so dass, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 mittels aus dem Gasgenerator 11 eingespeisten Gases aufgeblasen wird, das Kissen 13 den Fahrzeuginsassen 2 in Richtung zu dem Fahrzeuginnenraum, mit anderen Worten in die durch den Pfeil M bezeichnete Richtung schiebt. Die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 ist in der Sitzrückenlehne 1 in einer vorbestimmten Position in einem vorbestimmten Abstand von der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 angeordnet. Das Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul 30 weist mehrere Sensoren auf, die die Betriebszustände des Fahrzeugs erfassen, einschließlich beispielsweise Informationen darüber, ob sich das Bremssystem des Fahrzeugs im Normalzustand befindet, sowie einschließlich Informationen bezüglich der Geschwindigkeit, der Giergeschwindigkeit, der Position des Fahrzeugs und so weiter. Der Vor-Aufprallsensor 40 erfasst ein anderes Fahrzeug, das sich der Seitenwand des Fahrzeuges nähert. Der Seitenaufprallsensor 50 erfasst einen Seitenaufprall auf das Fahrzeug. Die Steuereinheit 60 steuert das Entfalten der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 und der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 und steuert den Zeitpunkt, zu dem die Vorrichtungen 10 und 20 entfaltet werden, mittels von dem Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul 30, dem Vor-Aufprallsensor 40 und dem Seitenaufprallsensor 50 gesammelten Informationen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Gurt 14 in dem Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 vorgesehen sein. Der Gurt 14 weist ein Gasführungsloch 14b, 14c auf, das den Gasstrom steuert, so dass, wenn das Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen 13 aufgeblasen wird, das Kissen 13 die außen gelegene Schulter 2a des Fahrzeuginsassen in Richtung Fahrzeuginnenraum schiebt. Es wird bevorzugt, dass ein Radarsensor als Vor-Aufprallsensor 40 verwendet wird, der den Erfassungsvorgang alle 5 ms durchführt. Es ist ferner wünschenswert, dass ein Radarsensor als Seitenaufprallsensor 50 verwendet wird, der den Erfassungsvorgang alle 40 ms bis 50 ms durchführen kann.
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems unter Bezugnahme auf die 7 beschrieben, wobei das Seiten-Airbag-System die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10, die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20, das Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul 30, den Vor-Aufprallsensor 40, den Seitenaufprallsensor 50 und die Steuervorrichtung 60 aufweist.
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Das Verfahren beinhaltet Schritt S10 zum Erfassen von Vor-Aufprall-Erfassungsinformationen von dem Fahrzeug-Betriebszustands-Erfassungsmodul 30 und dem Vor-Aufprallsensor 40. In Schritt S20 wird mittels der Vor-Aufprall-Erfassungsinformationen ermittelt, ob sich ein Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen Seitenaufprall verursachen könnte, dem Fahrzeug mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr aus einer vorbestimmten Richtung nähert. In Schritt S40 wird ermittelt, ob die Wahrscheinlichkeit dessen, dass das Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen Seitenaufprall verursachen könnte, mit dem Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit zusammenstößt, die höher als eine Referenzgeschwindigkeit ist, bei 100% liegt oder nicht. Wenn ermittelt wird, dass die Wahrscheinlichkeit eines Seitenaufpralls bei 100% liegt, wird in Schritt S50 die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung zu einem Zeitpunkt, der vor dem Aufprallzeitpunkt T0 liegt, entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 – 15 ms bis 25 ms).
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Der Begriff „Vor-Aufprall-Erfassungsinformation” bezieht sich auf sämtliche Informationen, die sowohl von dem Vor-Aufprallsensor 40 als auch von dem Fahrzeugbetriebszustands-Erfassungsmodul 30 übermittelt werden.
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Bei dem Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung zu einem früheren Zeitpunkt als der Aufprallzeitpunkt T0 entfaltet werden (Aufprallzeitpunkt T0 – 15 ms bis 25 ms). Aus diesem Grund kann die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung den Fahrzeuginsassen in Richtung zu der Seite schieben, die der Aufprallseite entgegengesetzt ist, bevor der Fahrzeugaufprall überhaupt erfolgt, so dass der Raum, der benötigt wird, um den Fahrzeuginsassen zu schützen, bereits im Vorfeld erzeugt werden kann. Dadurch kann der Fahrzeuginsasse besser geschützt werden.
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Darüber hinaus weist das Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems zwischen dem Schritt S20 und dem Schritt S40 ferner den Schritt S30 zum Verlagern eines Referenzzeitpunktes für das Entfalten der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 nach vorne auf, wenn ermittelt wird, dass das Fahrzeug, von dem vorhergesagt wird, dass es einen Zusammenstoß verursachen könnte, sich dem Fahrzeug aus einer vorbestimmten Richtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr nähert. Nach dem Durchführen des Schrittes S50 wird in Schritt S60 mittels Seitenaufprallinformationen, die von dem Seitenaufprallsensor 50 übermittelt werden, ermittelt, ob ein Seitenaufprall stattgefunden hat. In Schritt S70 wird die Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms) entfaltet, wenn ermittelt wird, dass der Seitenaufprall stattgefunden hat.
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In der vorliegenden Erfindung erfolgt Schritt S30 des Verlagerns des Referenzzeitpunktes für die Entfaltung der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 nach vorne, wenn ermittelt wird, dass sich ein Fahrzeug, für welches der Seitenaufprall vorhergesagt ist, dem Fahrzeug aus vorbestimmter Richtung mit vorbestimmter Geschwindigkeit oder mehr nähert. Aus diesem Grund kann die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20, wenn der Seitenaufprall tatsächlich erfolgt, zu einem früheren Zeitpunkt (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms) als der herkömmliche Entfaltungszeitpunkt (Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms) entfaltet werden. Somit kann der Fahrzeuginsasse mittels der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 noch besser geschützt werden.
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Wenn dagegen in Schritt S20 ermittelt wird, dass sich das Fahrzeug, für das ein Seitenaufprall vorhergesagt ist, dem Fahrzeug nicht mit der vorbestimmten Geschwindigkeit oder mehr aus der vorbestimmten Richtung nähert, wird in Schritt S21 mittels von dem Seitenaufprallsensor 50 übermittelten Informationen ermittelt, ob ein Seitenaufprall stattgefunden hat. Wenn ermittelt wird, dass ein Seitenaufprall stattgefunden hat, wird in Schritt S22 die Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem vorbestimmten Zeitpunkt entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms) oder die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung und die Seiten-Airbag-Vorrichtung werden gleichzeitig zu einem vorbestimmten Zeitpunkt entfaltet, der gleich dem Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms ist.
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Die Schritte S21 und S22 gehören zu dem Vorgang des Steuerns des Zeitpunktes des Entfaltens der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 und der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20, wenn der Seitenaufprall nicht vorhergesagt wurde, jedoch tatsächlich erfolgt. Mit anderen Worten wird die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 gleichermaßen wie im Stand der Technik zu einem vorbestimmten Zeitpunkt (Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms) entfaltet, wenn in Schritt S20 ermittelt wird, dass das Fahrzeug, für das ein Seitenaufprall vorhergesagt wird, sich dem Fahrzeug nicht mit einer Geschwindigkeit größer oder gleich der vorbestimmten Geschwindigkeit aus der vorbestimmten Richtung nähert, der seitliche Zusammenstoß jedoch trotzdem stattfindet. Die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 wird auch zu dem vorbestimmten Zeitpunkt entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms).
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Wenn jedoch in Schritt S40 ermittelt wird, dass die Wahrscheinlichkeit eines Seitenaufpralls nicht bei 100% liegt, wird in Schritt S41 mittels von dem Seitenaufprallsensor 50 übermittelten Informationen ermittelt, ob ein Seitenaufprall stattgefunden hat. Wenn ermittelt wird, dass ein Seitenaufprall stattgefunden hat, dann wird die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung in Schritt S42 zu einem vorbestimmten Zeitpunkt entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms). Wenn ermittelt wird, dass der Seitenaufprall stattgefunden hat, wird darüber hinaus in Schritt S43 die Seiten-Airbag-Vorrichtung zu dem vorbestimmten Zeitpunkt ebenfalls entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms).
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Die Schritte S41, S42 und S43 gehören, zu der Funktion des Steuerns des Zeitpunktes des Entfaltens der Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 und der Seiten-Airbag-Vorrichtung 20, wenn ein Seitenaufprall vorhergesagt ist, die Wahrscheinlichkeit des Seitenaufpralls jedoch vergleichsweise gering ist. Wenn in Schritt S40 ermittelt wird, dass das Fahrzeug, für das ein seitlicher Zusammenstoß vorhergesagt ist, sich dem Fahrzeug nicht mit einer Geschwindigkeit größer oder gleich der vorbestimmten Geschwindigkeit aus der vorbestimmten Richtung nähert, der Seitenaufprall jedoch trotzdem stattfindet, wird die Seiten-Airbag-Vorrichtung zu einem früheren Zeitpunkt entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms), als der herkömmliche Entfaltungszeitpunkt (Aufprallzeitpunkt T0 + 6 ms bis 8 ms), und wird die Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung 10 zum gleichen Zeitpunkt entfaltet (Aufprallzeitpunkt T0 + 2 ms bis 3 ms).
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Wenn dagegen in Schritt S41 ermittelt wird, dass kein Seitenaufprall stattgefunden hat, dann wird der Referenzzeitpunkt, zu dem sich die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 entfaltet, in Schritt S80 auf den ursprünglichen Wert zurückgesetzt. Wenn darüber hinaus in Schritt S60 ermittelt wird, dass kein Seitenaufprall stattgefunden hat, wird der Referenzzeitpunkt, zu dem sich die Seiten-Airbag-Vorrichtung 20 entfalten würde, in Schritt S80 ebenfalls auf den Ursprungswert zurückgesetzt.
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Wie oben beschrieben, schiebt ein Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbagkissen bei einer Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung einen Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall auf das Fahrzeug in eine Richtung entgegengesetzt zu der Seite, auf der der Seitenaufprall stattfindet, um den Raum sicherzustellen, der erforderlich ist, um den Fahrzeuginsassen zu schützen, wodurch der Fahrzeuginsasse noch besser geschützt werden kann.
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Darüber hinaus weist das Seiten-Airbag-System gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nicht nur eine Seiten-Airbag-Vorrichtung, sondern auch eine Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag-Vorrichtung auf, so dass der Fahrzeuginsasse bei einem Seitenaufprall noch zuverlässiger vor einem Zusammenstoß geschützt werden kann.
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Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Steuern des Seiten-Airbag-Systems bereit, das einen Seitenaufprall vorhersagt und den Fahrzeuginsassenverlagerungs-Airbag entfaltet, bevor der Seitenaufprall stattfindet, und einen Zeitpunkt des Entfaltens des Seiten-Airbags nach vorne verschiebt, wenn vorhergesagt wird, dass ein Seitenaufprall stattfindet. Somit kann mittels der vorliegenden Erfindung ein Fahrzeuginsasse bei einem Seitenaufprall noch besser geschlitzt werden.
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Zum Zweck einer vereinfachten Erläuterung und genauen Definition in den angehängten Ansprüchen werden die Begriffe „oben”, „unten”, „innen”, „außen”, „vorne” und „hinten” verwendet, um Merkmale der beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Positionen solcher Merkmale zu beschreiben, wie sie aus den Figuren ersichtlich sind.
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Die vorangehende Beschreibung bestimmter beispielgebender Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wurde zum Zweck der Erläuterung und Beschreibung dargestellt. Sie soll weder vollständig sein noch die Erfindung auf die genauen offenbarten Formen beschränken, und zahlreiche Modifizierungen und Variationen sind im Lichte der oben beschriebenen Lehren möglich. Die beispielgebenden Ausführungsformen wurden ausgewählt und beschrieben, um bestimmte Prinzipien der Erfindung und ihre praktische Anwendung zu erläutern, um es so einem Fachmann auf dem Gebiet zu ermöglichen, verschiedene beispielgebende Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sowie verschiedene Alternativen und Modifizierungen davon auszuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- KR 10-2010-01112113 [0001]