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Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung mit Lattenrost als Matratzenhalterung in Liegemöbeln, wie Betten oder dergleichen.
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Matratzen-Tragvorrichtungen mit Lattenrost bzw. Lattenroste für eine Halterung von Matratzen in z. B. Betten sind bereits in vielfältigen Ausführungen bekannt. Zumeist sind diese zumindest in ein Kopfteil und ein Fußteil unterteilt, die jeweils um einen Winkel zur Horizontalen hochklappbar sind.
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Bei Lattenrosten mit Motorantrieb ist bekannt, dass das Fußteil etwa an der Position der Knie einer auf dem Lattenrost bzw. auf einer darauf angeordneten Matratze liegenden Person ein zusätzliches Gelenk aufweist, sodass bei Hochklappen des Fußteils die Unterschenkel der Person angewinkelt werden und in etwa horizontaler Ausrichtung verbleiben. Derartige Lattenroste bzw. Antriebe sind z. B. in
DE 78 07 983 U1 oder in
DE 87 11 567 U1 gezeigt.
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Solche motorangetriebenen Lattenroste sind jedoch aufgrund des notwendigen hohen technischen Aufwands sehr teuer und benötigen den entsprechenden Raum unterhalb des Lattenrostes bzw. eine entsprechende Aufbauhöhe für die Antriebs- und Beschlagkomponenten. Die Nutzungsmöglichkeit eines Bettkastens oder eines Bettschubs wird durch den Unterbau eines solchen Systems meist verhindert oder zumindest stark eingeschränkt.
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Ein Matratzenrahmen, welcher ein Kopf- ein Mittel- und ein Fußteil aufweist, wobei Kopf- und Mittelteil zueinander in Form eines V hochklappbar sind und das Fußteil unabhängig von der Bewegung des Mittelteils z. B. mit seinem freien Endbereich nach unten klappbar ist, ist in
DE 27 01 165 C2 beschrieben. Das Klappen der Teile erfolgt hierbei mechanisch über mehrere Hebel und Spiralfedern, wobei die Betätigung vom Bett aus möglich ist. Allerdings beansprucht diese Mechanik vergleichsweise viel Platz unterhalb des Matratzenrahmens und baut folglich tief nach unten ins Bettgestell auf. Ferner ist ein hoher technischer und finanzieller Aufwand zur Fertigung und Montage notwendig. Zudem muss der Matratzenrahmen fest (z. B. kraftschlüssig) mit einem Bettrahmen verbunden sein und ist somit nicht für jedes Bett geeignet.
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DE 20 2009 005 767 U1 offenbart einen Lattenrost aus einem Lattenrostrahmen, einem Mittelteil, einem Kopfteil und einem Fußteil, das aus Ober- und Unterschenkelteil besteht, wobei jedes Teil an seitlichen Innenholmen gelagerte, sich quer zur Lattenrostlängsachse erstreckende, in Trägerelementenhaltern aufgenommene Trägerelemente umfasst, die über die Innenholme kragen. Das Unterschenkelteil ist mit seinem ersten Endbereich um eine horizontale, quer zur Lattenrostebene angeordnete Drehachse um einen Winkel drehbar an den zweiten Endbereich des Oberschenkelteils angelenkt. Der zweite Endbereich des Unterschenkelteils schließt mit einer mit dem Innenholm verbundenen Querlatte ab. Das Oberschenkelteil und das Unterschenkelteil sind über eine Verstelleinrichtung zueinander abwinkelbar. Diese Verstellung kann zum Beispiel manuell erfolgen.
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In
DE 39 12 185 A1 ist ein Bett offenbart, bei welchem das Fußteil zweiteilig, d. h. über ein zusätzliches Gelenk abwinkelbar, ausgeführt ist, wobei eine Verstellung des Fußteils mechanisch oder mittels einer Gasdruckfeder-Vorrichtung erfolgt. Jedoch ist weder die Mechanik zur Verstellung offenbart noch, dass die Verstellmechanik von einer in dem Bett bzw. auf der Matratze liegenden Person bedienbar ist. Ebenfalls fehlt hier die Möglichkeit einer komfortablen Nutzung eines Bettkastens.
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Neben den hohen Kosten, ist ein oftmals auftretender Nachteil der mechanisch oder mit Gasdruckfeder-Vorrichtung zu verstellenden Lattenroste, der für ein Verstellen aufgrund ungünstiger Hebelverhältnisse aufzubringende, relativ große Kraftaufwand. Ohne kostenintensive motorische, hydraulische oder pneumatische Hilfsmittel lassen sich solche Rahmen nur von außerhalb des Betts bedienen, nicht jedoch während man im Bett sitzt oder liegt.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Lattenroste mit hochklappbarem Fußteil ist die aufgrund des großen Hebels nur mäßige Belastbarkeit des Fußteils in hochgefahrenem bzw. -geklapptem Zustand. Hier kommt es oft zum Bruch, wenn sich der Nutzer z. B. auf das hintere Fußteil im hochgeklappten Zustand setzt.
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Für den einfachen, d. h. bequemen, Zugang zu einem unter der Matratze bzw. dem Lattenrost angeordneten Bettkasten wäre ebenso ein nicht nur um einen kleinen Winkel hochklappbares und damit nur einen schmalen Zugangsspalt ermöglichendes, wie beispielsweise in der
DE 82 33 829 U1 gezeigt, sondern ein um bis zu 90° hochklappbares und in dieser Position fixierbares Fußteil zu wünschen, wie z. B. in
DE 75 07 200 U oder mit Motorantrieb in
DE 201 07 553 U1 vorgeschlagen. Allerdings benötigt man hier wieder eine fest mit dem Bett verbundene Unterkonstruktion (d. h., es handelt sich um keinen separaten, universell einsatzbaren Lattenrost) oder eine motorische Verstellmöglichkeit.
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Bei einem zweiteiligen Fußteil, das einen Beinbereich jeweils für Ober- und Unterschenkel aufweist, ist aufgrund der beiden Gelenke am Oberschenkelteil zu berücksichtigen, dass aus Sicherheitsgründen ein unbeabsichtigtes Abwinkeln des Unterschenkelteils und des Oberschenkelteils unterbunden wird. Bei Lattenrosten mit Motorantrieb kann ein Gelenk mittels des Antriebs festgestellt werden. Bei manuell zu verstellenden Lattenrosten sind hierzu andere Lösungen notwendig.
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Insgesamt konnten sich die erläuterten Patente bzw. nach dem Stand der Technik vorhandenen Lösungen auf Grund zu hoher Herstellungskosten, einer fehlenden universellen Einsatzmöglichkeit, sowie fehlender oder eingeschränkter wichtiger Lattenrostfunktionen nur in Nischenmärken, wie z. B. für Krankenhaus- und Pflegebetten, durchsetzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen kostengünstigen und universell einsetzbaren Lattenrost als Matratzen-Tragvorrichtung für ein Liegemöbel, z. B. ein Bett, zur Verfügung zu stellen, der durch ein optional verstellbares Kopfteil aber insbesondere ein verstellbares, zweiteiliges Beinteil, das an der Knieposition für erhöhten Liege- und Sitzkomfort abwinkelbar sein soll, sowie eine geringe Aufbauhöhe (d. h. den Verzicht auf eine störende Unterbaukonstruktion) gekennzeichnet ist, wobei die Bedienung zur Verstellung manuell mit nur geringem Kraftaufwand und unter Verzicht auf hydraulische oder pneumatische Hilfsmittel erfolgen und zumindest das zweiteilige Beinteil von einer auf dem Lattenrost / der Matratze liegenden oder sitzenden Person, d. h. vom Bett aus, verstellbar sein soll. Außerdem soll das Beinteil in hochgestellter bzw. abgewinkelter Position mit dem Gesamtgewicht einer Person belastbar sein und zusätzlich einen bequemen und sicheren Zugang zu einem Bettkasten ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Lattenrost für Liegemöbel als Tragteil für Matratzen gemäß dem Anspruch 1. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein Lattenrost für Liegemöbel bereitgestellt, der einen Lattenrostrahmen, ein Mittelteil, ein an seinem mittelseitigen Endbereich am Lattenrostrahmen, optional schwenkbar, gelagertes Kopfteil sowie ein aus einem ersten, im Folgenden Oberschenkelteil genannt, und einem zweiten, im Folgenden Unterschenkelteil genannt, Teil bestehendes Fuß- bzw. Beinteil, wobei das Oberschenkelteil mittig am Lattenrostrahmen schwenkbar angelenkt ist, umfasst.
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Vorzugsweise besteht der Lattenrostrahmen in bekannter Weise aus vier kraft- oder stoffschlüssig miteinander verbundenen Vierkanthölzern, die eine rechteckige Fläche umrahmen. Im Folgenden sei von rechtem und linken Außenholm und oberer und unterer Querlatte des Außenholms gesprochen, welche zusammen den Lattenrostrahmen, d. h. den Außenrahmen, bilden. Der Lattenrostrahmen kann auch aus anderen Materialien, wie beispielsweise Kunststoff oder Metall, bestehen.
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Kopfteil, optional Mittelteil und Beinteil umfassen jeweils seitliche innere Holme, im Folgenden Innenholme genannt, die parallel zur Längsachse des Lattenrostrahmens bzw. des Liegemöbels ausgerichtet sind. Auf diesen seitlichen Innenholmen sind tragende Elemente quer zur Lattenrostlängsebene angeordnet. In bekannter Weise können diese tragenden Elemente Federholzleisten, Massivholzleisten oder Kunststoffteller umfassen.
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Die in Längsrichtung jeweils benachbart angeordneten Innenholme sind mittels eines eine Drehbewegung ermöglichenden Elements, im Folgenden Scharnier genannt, miteinander verbunden, sodass eine Drehbewegung benachbarter Teile relativ zueinander jeweils um eine quer zur Lattenrostlängsrichtung ausgerichtete Drehachse ermöglicht ist. Als eine Drehbewegung ermöglichendes Element kann auch eine Schraube, ein Bolzen oder ein vergleichbares Element eingesetzt sein.
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Das Mittelteil ist unbeweglich mit dem Lattenrostrahmen kraftschlüssig, beispielsweise mittels Schrauben, oder stoffschlüssig, beispielsweise mittels Klebens, verbunden oder direkt am Außenrahmen eingelassen. Die Ausdehnung des Mittelteils in Lattenrostlängsrichtung beträgt vorzugsweise zwischen 15% und 30% der Länge des Lattenrostrahmens und ermöglicht so ein bequemes Sitzen im Bett bei hochgestelltem Kopf- und/oder Beinteil.
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Das Kopfteil ist mit seinem mittelseitigen Endbereich an dem Lattenrostrahmen (entweder unmittelbar oder mittelbar über das Mittelteil) derart angelenkt, dass es um eine Drehachse, die in der von dem Lattenrostrahmen aufgespannten Ebene, im Folgenden als „Lattenrostebene“ bezeichnet, senkrecht zur Lattenrostlängsachse positioniert ist, um einen Winkel mit seinem freien Endbereich aus der Lattenrostebene heraus in eine vorgegebene Richtung drehbar ist. Die Drehbewegung aus der Lattenrostebene heraus in die entgegengesetzte Richtung (Richtung Bettkasten bzw. Fußboden bei bestimmungsgemäßer Nutzung des Lattenrostes) hingegen ist gesperrt.
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Gemäß der Erfindung ist das Beinteil zweiteilig ausgebildet. Ein erstes Teil, das Oberschenkelteil, ist mit seinem ersten (d. h. dem mittelseitigen) Endbereich um eine in der Lattenrostebene senkrecht zur Lattenrostlängsrichtung angeordnete Drehachse drehbar an dem Mittelteil mittels jeweils einem an den Holmen von Mittel- und Oberschenkelteil angebrachten Scharniers angelenkt.
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Diese Scharniere erlauben eine Drehbewegung des Oberschenkelteils um bis zu 90° aus der Lattenrostebene heraus, wobei auch hier - analog zum Kopfteil - bei bestimmungsgemäßer Nutzung des Lattenrostes die Drehung aus der Lattenrostebene nur in Richtung weg vom Bettkasten bzw. Fußboden möglich ist.
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An dem zweiten, dem ersten gegenüberliegenden Endbereich des Oberschenkelteils ist das Unterschenkelteil des Beinteils angelenkt. Auch hier erfolgt die drehbare Verbindung vorzugsweise mittels je eines Scharniers, welches jeweils stoff- oder kraftschlüssig mit den beiden (in Längsrichtung) benachbart angeordneten Innenholmen von Ober- und Unterschenkelteil verbunden ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass diese Drehverbindung zwischen Ober- und Unterschenkelteil eine Drehung des Unterschenkelteils in beide Richtungen um mindestens 90° aus der durch das Oberschenkelteil aufgespannten Ebene ermöglicht. Die Drehmöglichkeit in beide Richtungen bildet die Grundlage für die Doppelfunktion des Beinteils einerseits als Bettkastenklappe und andererseits als hochstellbaren Knie-Knick -Beinbereich.
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Weiterhin weist der Lattenrost eine Einrichtung auf, die den hinteren Teil des Unterschenkelteils bei einem Abknicken des Beinteils stets in bzw. auf ein und derselben Seite der Lattenrostebene hält, sodass sich der Unterschenkelteil in oder - bei bestimmungsgemäßem Gebrauch - über der Lattenrostebene hin und her bewegen und nicht nach unten in den Lattenrost fallen kann.
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Hierzu kann das Unterschenkelteil an seinem freien Endbereich, welcher dem an dem Oberschenkelteil angelenkten Endbereich gegenüberliegt, eine kraft- oder stoffschlüssig mit den beiden Innenholmen verbundene und quer zur Lattenrost- bzw. Fußteillängsrichtung angeordnete, starre Querlatte aufweisen, die über die Innenholme hinauskragt. Diese Querlatte weist eine Länge auf, die größer als das Innenmaß des Lattenrostrahmens ist.
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Indem die Querlatte länger als das Innenmaß des Lattenrostrahmens ist, verbleibt das freie Ende des Unterschenkelteils immer auf derselben Seite des Lattenrostrahmens, d. h. das freie Ende des Unterschenkelteils kann nicht durch die Lattenrostebene hindurchbewegt werden. Somit bleibt im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes das freie Ende des Fußteils immer oberhalb bzw. auf dem Lattenrostrahmen.
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Erfindungsgemäß ist die Querlatte so stabil, dass der freie Endbereich des Unterschenkelteils selbst einer durch das Körpergewicht einer Person verursachten Belastung standhalten kann.
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Das Beinteil weist außerdem erfindungsgemäß zwei manuell bedienbare Verstelleinrichtungen auf.
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Eine erste manuelle Verstelleinrichtung ist an oder neben der zwischen den beiden Teilen des Beinteiles positionierten Drehachse angeordnet. Diese Verstelleinrichtung ist derart ausgebildet, dass eine auf dem Lattenrost (bzw. einer darauf angeordneten Matratze) liegende oder sitzende Person das Beinteil mit nur geringem Kraftaufwand anwinkeln, d. h. die beiden drehbar miteinander verbundenen Endbereiche des Ober- und Unterschenkelteils aus der Lattenrostebene heraus nach oben bewegen kann.
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Es ist vorgesehen, dass der freie Endbereich des Oberschenkelteils, d. h. dessen Querlatte, im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes stets, d. h. unabhängig von einer Anwinkelung bzw. dem Grad der Anwinkelung des zweiteiligen Beinteils, den Lattenrostrahmen kontaktiert. Somit bewegt sich im bestimmungsgemäßen Gebrauch die Querlatte entlang der Lattenrostlängsrichtung auf dem Lattenrostrahmen beim Anwinkeln des Fußteiles, d. h., die Querlatte „fährt“ auf dem Lattenrostrahmen hin und her.
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Eine zweite manuelle Verstelleinrichtung ist derart mit dem Unterschenkelteil verbunden, dass selbiges mit seinem freien Endbereich um die zwischen erstem und zweitem Teil angeordnete Drehachse, vorzugsweise um etwa 90°, aus der Lattenrostebene heraus drehbar ist, wobei eine Fixierungseinrichtung das erste Teil in der Lattenrostebene fixiert, d. h. festhält.
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Somit weist der erfindungsgemäße Lattenrost eine Bettkastenfunktion auf, wobei für einen komfortablen Zugang zu einem unter dem Lattenrost angeordneten Bettkasten der Unterschenkelteil nahezu senkrecht, d. h. um mindestens 75°, hochklappbar ist, während der Oberschenkelteil zur Vermeidung von Unfällen fest in der Lattenrostebene gehalten wird.
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Ein weiterer Vorteil des Lattenrostes ist die Möglichkeit der ergonomischen Verstellbarkeit des zweiteiligen Beinteils, wobei diese Verstellung manuell im Liegen oder Sitzen mit nur geringem Kraftaufwand erfolgen kann und ohne Druckzylinder, Federn oder dergleichen auskommt.
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Indem das freie Ende des Unterschenkelteils bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Lattenrostes immer auf dem Lattenrostrahmen aufliegt, ist das Fußteil auch in angewinkeltem Zustand belastbar, d. h., es kann nicht - wie bei zweigeteilten Fußteilen aus dem Stand der Technik, bei denen das freie Ende in angewinkeltem Zustand des Fußteils in der Luft schwebt - bei (übermäßiger) Belastung nach unten „krachen“.
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Weiterhin zeichnet sich der Lattenrost durch niedrige Herstellungskosten und den Wegfall fehleranfälliger elektromotorischer Komponenten aus.
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Aufgrund je nur eines Scharniers an den Kontaktstellen benachbarter Holme der Kopf-, Mittel- bzw. Beinteile ist außerdem eine im Vergleich zum Stand der Technik reduzierte Aufbauhöhe des Lattenrostes ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße Konstruktion des Kopf- und Beinteils ohne zusätzliche Beschläge oder Konstruktionsteile lässt sich die Höhe der Außen- und Innenholme bei Verwendung handelsüblicher Schichtholzteile mit einer Stärke von 20 mm auf maximal 50 mm begrenzen, was gegenüber dem Stand der Technik eine Reduktion von mindestens 10 mm bedeutet.
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Die Einrichtung, die den hinteren Teil des Unterschenkelteils bei einem Abknicken des Beinteils stets in bzw. auf ein und derselben Seite der Lattenrostebene hält, kann auch als ein nach innen verlängerter hinterer Querholm des Außenrahmens ausgebildet sein, auf welchen das hintere Ende des Unterschenkelteils hin und her gleiten kann ohne bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes nach unten fallen zu können.
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Es kann auch eine seitlich im jeweils Inneren der Außenholme angebrachte Schiene oder eine in den Außenholmen eingelassene Nut vorgesehen sein, auf bzw. in welcher das freie Ende des Unterschenkelteils gleiten kann. Auch eine Begrenzung der Anstellhöhe des Beinbereichs wäre möglich, sodass das freie Ende des Unterschenkelteils auch ohne eine Modifikation von Querlatten, Außen- oder Innenholmen nicht hindurchfallen kann. Mittels schräg gestellter Schienen oder einer Art „Rampenkonstruktion“, welche auf den Außenholmen angebracht ist, wäre es ferner möglich, das hintere Ende des Unterschenkelteils beim Hochstellen des Beinbereichs leicht anzuheben, um einen noch größeren Komfort im Beinbereichs zu ermöglichen.
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Die Erfindung kann weiter derart ausgebildet sein, dass auch das Kopfteil zweiteilig ausgebildet ist, sodass ein Schulterbereich und ein Kopfbereich unterschiedlich zur Lattenrostebene kippbar sind, wodurch die Möglichkeit einer komfortablen, ergonomisch gerechten Sitzposition (beispielsweise zum Lesen) entsteht. Um die geringe Holmhöhe zu realisieren und entgegen dem Stand der Technik wird diese geteilte Kopfverstellung durch eine im späteren erläuterte erfindungsgemäße Variante realisiert.
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Erfindungsgemäß umfasst die erste (manuell zu bedienende) Verstelleinrichtung zum Anwinkeln des zweiteiligen Beinteiles zwei Riemen, die beispielsweise schlaufenartig vom zweiten Endbereich des Oberschenkelteils zum ersten Endbereich des Unterschenkelteils geführt und dort jeweils kraft- oder stoffschlüssig mit den Teilen (beispielsweise an deren Innenholmen) verbunden sind. Die Länge der Riemen ist derart gewählt, dass sie von einer auf einer auf dem Lattenrost angeordneten Matratze liegenden oder sitzenden Person greifbar sind. Die Länge der Riemen kann vorgegeben oder auf die individuelle Körpergröße eines Nutzers einstellbar sein.
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Der hierin verwendete Begriff „Riemen“ schließt alle reißfesten Bänder, wie z. B. einen Gurt, mit ein.
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Alternativ kann die Verstelleinrichtung feste Handgriffe oder ähnliche dem Zwecke der Verstellung dienende Elemente aufweisen.
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Weiterhin umfasst die erste Verstelleinrichtung einrastende Scharniere oder Rasthochstell-Beschläge (Rasterhochsteller), die geeignet sind, das Fußteil in vorgegebenen (Dreh- bzw. Winkel-) Positionen festzuhalten.
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Unter dem nachfolgend verwendeten Begriff „Rast-Verstellbeschlag“ ist ein Lattenrostbeschlag zu verstehen, der die um eine Drehachse gekippten Teile des Lattenrostes in mehreren vorgegebenen Winkelpositionen lösbar fixieren kann, wie z. B. ein einrastendes Scharnier oder ein Rasthochstell-Beschlag.
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Ferner kann vorgesehen sein, die Rast-Verstellbeschläge der ersten Verstelleinrichtung gleichermaßen als Teil der zweiten Verstelleinrichtung einzusetzen.
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Die zweite Verstelleinrichtung kann ebenfalls einen Riemen umfassen, der kraft- oder formschlüssig mit dem freien Ende des Unterschenkelteils verbunden ist. Dieser Riemen kann auch in Form einer Schlaufe ausgeführt sein oder an seinem freien Endbereich eine Schlaufe aufweisen. So kann mittels des Riemens das Unterschenkelteil (zur Nutzung der Bettkastenfunktion) mit seinem freien Endbereich vom Lattenrostrahmen abgehoben, d. h. hochgeklappt, werden.
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Die Fixierungseinrichtung zur Fixierung des Oberschenkelteils auf dem Lattenrostrahmen kann zwei Riemen und ein oder mehrere Elemente, welche die Riemen rutschbar mit den Außenholmen verbinden, umfassen. Ein derartiges Element kann eine Querlatte, welche den rechten und linken Außenholm miteinander verbindet, oder jeweils an den Außenholmen angebrachte Ösen sein. Im Folgenden wird die Fixierungseinrichtung mit einer Querlatte beschrieben, eine Fixierungseinrichtung mit jeweils einer an den Außenholmen angebrachten Öse ist analog aufgebaut.
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Um den Zugang zum Bettkasten nicht zu behindern, ist die Querlatte im Bereich des zweiten Endbereichs des Oberschenkelteils fest mit dem Lattenrostrahmen verbunden, wobei sie quer zur Lattenrostlängsachse verläuft und den durch den Lattenrostrahmen definierten Freiraum vollständig überspannt.
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Jeweils ein Riemen der Fixierungseinrichtung ist an seinem ersten Endbereich fest mit dem hinteren Holmende des Oberschenkelteils und mit seinem zweiten Endbereich fest mit dem (in Längsrichtung) an den Innenholm des Oberschenkelteils angrenzenden Innenholm des Unterschenkelteils verbunden. Die Riemen sind in ihrem Mittelbereich derart hinter der Querlatte vorbeigeführt, dass die Querlatte zwischen den Riemen und den Innenholmen des Fußteils positioniert ist (d. h., im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes sind die Riemen unterhalb der Querlatte an derselben vorbeigeführt)..
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Indem die Riemen der Fixierungseinrichtung um die Querlatte geführt sind, wird das Oberschenkelteil von den Riemen auf den Lattenrostrahmen gezogen, wenn das Unterschenkelteil hinten nach oben, d. h. mit seinem freien Ende aus der Lattenrostebene heraus, geklappt wird. Erfindungsgemäß dient beim Nutzen der Bettkastenfunktion der für das Hochstellen des Beinteils verwendete Rastbeschlag gleichzeitig zum Einrasten und damit Hochhalten des Unterschenkelteils, während die Riemen dazu dienen, dass das Unterschenkelteil im eingerasteten Zustand (durch Fixierung des Oberschenkelteils in der Lattenrostebene) nicht wieder nach unten fallen kann und somit ein sicherer Zugang zum Bettkasten gewährleistet ist.
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Andere (unbequemere) Varianten der Fixierungseinrichtung umfassen manuell zu bedienende Sicherungsbolzen am Oberschenkteil oder eine Stange, welche das Unterschenkelteil im aufgeklappten Zustand in dieser Position fixiert, d. h. hochhält.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist auch das Kopfteil zweiteilig ausgeführt und verfügt über eine Verstellmöglichkeit beispielsweise in Form eines Rast-Verstellbeschlags und eines am vorderen Teil des Kopfteils angebrachten Riemens, z. B. in Form einer Schlaufe.
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Das erste Teil des Kopfteils am vorderen Ende des Lattenrosts (im folgenden Kopflagerteil genannt) ist am hinteren Ende an seinen Innenholmen drehbar mit dem zweiten Teil des Kopfteils (im folgenden Schulterlagerteil genannt) an dessen vorderem Ende mittels eines Scharniers angelenkt. Das Scharnier begrenzt das Anstellen des Kopflagerteils auf etwa 30°. Das Schulterlagerteil ist mit seinem hinteren Ende analog zur Verbindung von Oberschenkel und Mittelteil mit dem Mittelteil drehbar verbunden. Die Klappbewegung ist nur in eine Richtung ermöglicht, d. h. ein (im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes in einem Liegemöbel) Klappen von Kopf- und Schulterlagerteil nach unten, d. h. in Richtung Fußboden, ist blockiert.
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Erfindungsgemäß findet auch hier nur ein Rast-Verstellbeschlag je Seite des Lattenrostes Anwendung, um damit sowohl das Kopflagerteil als auch das Schulterlagerteil manuell nach oben klappen zu können. Dies ermöglicht das Bauen des Lattenrostes mit einer minimalen Holmhöhe von etwa 50 mm. Nach dem Stand der Technik kommen für diese Funktion bisher mindestens zwei Rastbeschläge auf jeder Seite oder eine motorische Verstellmöglichkeit zum Einsatz, was in beiden Fällen eine Erhöhung der Holmhöhe nötig werden lässt.
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Der Rast-Verstellbeschlag kann hier jeweils im kopfseitigen Endbereich an der oberen und unteren Querlatte des Lattenrosts angebracht sein. Möglich sind aber auch seitlich zwischen Außen- und Innenholm angebrachte oder direkt in den Drehverbindungen von Kopflager- und Schulterlager- bzw. Schulterlager- und Mittelteil eingearbeitete Rast-Verstellbeschläge. Ebenfalls können Zylinder, welche Kopflager- und Schulterlagerteil hochdrücken können, vorgesehen sein. Dies gilt analog für die Verstellmöglichkeiten der Gelenke zwischen Mittel- und Oberschenkel-, sowie Oberschenkel- und Unterschenkelteil des Beinteils.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dazu zeigen in schematischer Darstellung die
- 1 den Lattenrost in Schrägdraufsicht;
- 2 das Fußteil des Lattenrosts ohne Trägerelemente in Schrägdraufsicht;
- 3 den Lattenrost mit hochgeklapptem Fußteil für einen Zugang zum Bettkasten;
- 4 das für einen Zugang zum Bettkasten hochgeklappte Fußteil ohne Trägerelemente; und
- 5 das zweigeteilte Kopfteil ohne Trägerelemente mit jeweils einem Rast-Verstellbeschlag pro Seite.
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Der Lattenrost gemäß 1 umfasst den Lattenrostrahmen 1, an welchen das zweiteilige Kopfteil 2 und das zweiteilige Fußteil, bestehend aus dem Oberschenkelteil 5 und dem Unterschenkelteil 7, angelenkt sind. Das Mittelteil 3 ist fest mit dem Lattenrostrahmen 1 verbunden.
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Kopfteil 2, Mittelteil 3, Oberschenkelteil 5 und Unterschenkelteil 7 weisen jeweils die Trägerelemente 18, hier in Form von Federleisten, auf.
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Das Oberschenkelteil 5 und das Unterschenkelteil 7 sind gelenkig miteinander verbunden, wobei sie um die Drehachse 6 relativ zueinander drehbar sind. An der Position der Drehachse 6 sind die Riemen 8.1 mit dem Fußteil verbunden.
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Außerdem ist das Unterschenkelteil 7 mittels der Rast-Verstellbeschläge 9 mit dem Lattenrostrahmen in der Art verbunden, dass das Fußteil in einer vorgegebenen Anzahl von angewinkelten Positionen fixierbar ist und somit eine bequeme Fußteilverstellung vom Bett aus, durch Ziehen an den Riemen 8.1, realisiert ist.
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Das Unterschenkelteil 7 weist außerdem die Querlatte 10 auf, die bei - im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Lattenrostes - angewinkelten Fußteil (d. h. in einer Ruhe- oder Leseposition) immer auf dem Lattenrostrahmen 1 aufliegt.
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2 zeigt Details des Fußteils, wobei zur besseren Verständlichkeit die Trägerelemente nicht dargestellt sind. An der Unterseite der Innenholme 5.1 und 7.1 sind die Sicherungsriemen 11 befestigt. Diese Sicherungsriemen 11 sind um den Querholm 12 geführt. Im angewinkelten Zustand des Fußteils sind die Sicherungsriemen 11 entspannt und damit funktionslos.
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In 3 ist das Fußteil für einen komfortablen Zugang zu einem unter dem Lattenrost angeordneten Bettkasten (nicht dargestellt) hochgeklappt dargestellt. Hierbei ist nur das Unterschenkelteil 7 angewinkelt, während das Oberschenkelteil 5 in horizontaler Ausrichtung fest auf dem Lattenrostrahmen 1 liegt.
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In 4 ist zu sehen, dass die Sicherungsriemen 11 bei vollständig hochgeklapptem Unterschenkelteil 7 straff um den Querholm 12 geführt sind, sodass das Oberschenkelteil 5 in seiner horizontalen Position fixiert wird. Die Rast-Verstellbeschläge 9 verhindern ein ungewolltes Zuklappen des Unterschenkelteils 7, weil die Sicherungsriemen 11 das Oberschenkelteil 5 nach unten in die Lattenrostebene ziehen. Der Riemen 8.2 am hinteren Ende des Unterschenkelteils 7 ermöglicht ein bequemes Aufklappen des Bettkastens.
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In 5 ist das in Kopflagerteil 14 und Schulterlagerteil 15 geteilte Kopfteil 2 ohne Trägerelemente dargestellt. Das Kopflagerteil 14 und das Schulterlagerteil 15 sind gelenkig miteinander verbunden, wobei sie um die Drehachse 13 relativ zueinander drehbar sind. Die Drehung ist dabei auf ca. 30° begrenzt und nur in eine Richtung (heraus aus der Lattenrostebene) möglich. An den oberen beiden Querholmen von Lattenrostrahmen und Kopflagerteil 14 ist auf jeder Seite jeweils ein Rast-Verstellbeschlag 17 angebracht. Das Kopfteil 2 ist mittels der beiden Rast-Verstellbeschläge 17 in einer vorgegebenen Anzahl von Positionen fixierbar und lässt sich so in eine bequeme Sitzposition nach oben stellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lattenrostrahmen
- 2
- Kopfteil
- 3
- Mittelteil
- 5
- Oberschenkelteil
- 5.1
- Innenholm des Oberschenkelteils
- 6
- Drehachse
- 7
- Unterschenkelteil
- 7.1
- Innenholm des Unterschenkelteils
- 8.1
- Riemen für Fußteilverstellung
- 8.2
- Riemen zur Bettkastenverstellung
- 8.3
- Riemen zur Kopfteilverstellung
- 9
- Rast-Verstellbeschlag Fußteil
- 10
- Querlatte
- 11
- Sicherungsriemen
- 12
- Querholm
- 13
- Drehachse
- 14
- Kopflagerteil
- 14.1
- Innenholm des Kopflagerteils
- 15
- Schulterlagerteil
- 15.1
- Innenholm des Schulterlagerteils
- 17
- Rast-Verstellbeschlag Kopfteil
- 18
- Trägerelement