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Die
Erfindung betrifft ein ein- oder mehrsitziges Liegesofa, bei dem
unter mindestens einem Sitzpolster ein herausziehbarer schubkastenartiger
Wagen angeordnet ist, in dem ein mittels eines Scherentriebes aus
einer abgesenkten Nichtgebrauchsstellung in die Ebene des Sitzpolsters
anhebbares Mittelpolster und ein Fußpolster angeordnet sind, das
bei eingefahrenem Wagen auf dem Mittelpolster übergeklappt aufliegt und bei
ausgefahrenem Wagen in eine mit dem Sitzpolster und dem Mittelpolster
gemeinsame Ebene verschwenkbar ist, wobei der Scherentrieb sowohl
am Wagen als auch am Mittelpolster gelenkig angeschlossen ist und
die hinteren Gelenke in Langlochführungen geführt sind und an einer Scherenstange
oder an parallelen Scherenstangen oder an dem Drehgelenk des Scherentriebes
ein Antriebsgestänge
schwenkbar befestigt sind, das an einem im hinteren Bereich des
Fußpolsters
vorgesehenen Gelenk befestigt ist.
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Ein
gattungsgemäßes mehrsitziges
Liegesofa ist aus der
DE
42 17 535 C2 bekannt. Das Fußpolster stützt sich mit der Unterseite
im aufgestellten Zustand auf der Stirnwand des Wagens ab. Durch
die Antriebsstange ist eine Sicherung des Scherengestells im aufgestellten
Zustand automatisch gegeben. Weiterhin lehrt die
DE 42 17 535 , beim Aufstellen auf das
Scherengestell eine Feder unterstützend wirken zu lassen, um
ein leichtes Hochfahren zu ermöglichen.
Der schubkastenartige Wagen ist als Rollwagen ausgebildet und weist
an der Unterseite Rollen auf.
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Darüber hinaus
ist ein Polstermöbelbeschlag für ein gattungsgemäßes Liegesofa
bekannt, bei dem an den beiden seitlichen Scherengestellen, die
als Schubgestelle ausgebildet sind, an den Drehgelenken der Scherengestelle
schwenkbar seitliche Antriebsstangen befestigt sind, die an seitlichen
Haltern an den Fußpolstern
verschwenkbar gelagert sind, welche Halter ihrerseits an Haltern
schwenkbeweglich befestigt sind, die an den Seitenwänden des
Wagens befestigt sind. Die Unterseite des Fußpolsters wird durch Überschwenken über das
mittlere Polster zur Oberseite. Bei gleichzeitigem Herunterdrücken des
Mittelpolsters und Zusammenfahren des Scherengestells werden beide
Polster in dem Wagen abgesenkt. Die Antriebsstange bewirkt im aufgeklappten Zustand
des Fußpolsters
eine Sicherung des aufgestellten Scherengestells, zugleich auch
eine parallele Führung
beim Verschwenken und übt
beim Zurückschwenken
eine Kraftkomponente auf das Drehgelenk des Scherengestells aus.
Die gleiche Funktion übernimmt
auch die Antriebsstange bei der erstgenannten Ausführung eines
Liegesofas, diese ist allerdings direkt an dem Fußpolster
angelenkt.
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Bei
gleich hohen Polstern des Mittelpolsters und des Fußpolsters,
bei Einhaltung einer Mindesthöhe
der Bepolsterung, bestimmt die Höhe
des Stauraumes in dem schubkastenartigen Wagen, der auch als Rahmengestell
ausgebildet sein kann, die Höhenposition
der unteren Gelenke des Scherengestells. Es ist gewünscht, dass
diese Lagerungen gegenüber dem
Boden höher
angebracht werden können,
ohne das Bauprinzip und die durch das Antriebsgestänge erreichte
Bewegungsmitkopplung bei der Aufstellung zu verlassen.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik nnd dem dargestellten
Wunsch die Aufgabe zugrunde, die an sich bekannten ein- oder mehrsitzigen
Liegesofas der gattungsgemäßen Art und
der Beschläge
hierfür
so weiter zu bilden, dass die Anschlagspunkte der unteren Gelenke
der Scherengestelle höher
gelegt werden können,
ohne die Bauausführung
verändern
zu müssen
und dennoch zugleich ein leichtes Überklappen des Fußpolsters auf
das Mittelpolster auch beim Herunterfahren in den Stauraum des Wagens
zu ermöglichen.
Hierdurch soll es möglich
sein, ein Liegesofa n einer bodenfreien Bauweise zu realisieren.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Lehre, wonach das
Antriebsgestänge
innerhalb des Wagens mindestens einstufig abwinkelbar ausgeführt ist
und die dadurch bedingten Abschnitte direkt oder über Zwischenglieder gegeneinander
verschwenkbar sind.
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Bei
starrer Ausbildung des Antriebsgestänges bestimmen die möglichen
Schwenkbewegungen die Länge
der Antriebsstangen selbst. Dies kann deshalb dazu führen, insbesondere
wenn das Fußpolster an
Haltern an den Seitenwänden
des Wagens schwenkbar befestigt ist, dass das Gestänge gegen die
vordere Stirnwand schlägt
und damit den Hub begrenzt. Des Weiteren ist ein tieferes Herabfahren
der Polster innerhalb des Stauraumes des Wagens nicht möglich. Durch
die gelenkige Verbindung der Abschnitte der Antriebsgestänge winkelt
der obere Abschnitt gegenüber
dem unteren Abschnitt automatisch ab. Dadurch sind die angegebenen
Nachteile starrer Antriebsstangen nicht gegeben. Die Antriebsstange
behält
ihre Sicherungswirkung beim Aufstellen der Mittel- und Fußpolster
und wird in Zugrichtung belastet. Sie streckt sich deshalb automatisch
wieder und kann dabei auch auf einem Anschlag an dem Wagen zur Anlage
gelangen, der den Schwenkweg des Fußpolsters begrenzt. Das Fußpolster
selbst sollte entweder schwenkbar an Haltern an den Seitenwänden des
Wagens befestigt sein oder, wenn die schwenkbare Lagerung nur über die
seitlichen Antriebsstangen sichergestellt ist, auf der Stirnwand
der Schublade aufliegen. Das freie Ende wird dabei in bekannter
Weise mittels einer einklappbaren Stütze auf den Aufstellboden gestellt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des ein-
oder mehrsitzigen Sofas sind selbsterklärend in den Unteransprüchen 2 bis
7 angegeben. Die Ansprüche
8 und 9 geben einen Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche
für ein
Liegesofa an, der als Bausatz hergestellt und von der Polstermöbelindustrie
für derartige
Liegesofas eingesetzt werden kann.
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Es
versteht sich bezüglich
der Beschreibung der Erfindung von selbst, dass die Befestigungen
der Beschlagteile an dem Mittelpolster und dem Fußpolster
jeweils so zu verstehen sind, dass die Gelenke oder Halter an Rahmenteilen
dieser Polster befestigt sind. Die Beschläge können grundsätzlich auch mittig angeordnet
sein. Zur höheren
Stabilität
ist es jedoch besser, spiegelbildlich jeweils zwei Satz Beschläge an den
Außenseiten
vorzusehen und die Scherengestelle an den Seitenwänden zu
befestigen. Die Langlochführungen
und auch die vorderen Gelenke können
an befestigbaren Schienen vorgesehen sein, die entsprechende gekröpfte Stellen
aufweisen, in denen beispielsweise die Langlöcher eingebracht sind. Es können aber
auch Einzelhalter mit entsprechender Ausbildung an den abgewinkelten Teilen
vorgesehen sein, die einzeln positioniert an den Unterseiten der
Rahmenteile befestigt werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
ergänzend
erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 in schematischer Darstellung
ein Liegesofa in der Seitenansicht mit aufgestelltem Mittelpolster
und Fußpolster,
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2 das in 1 dargestellte Liegesofa mit zusammengeklapptem
Fuß- und
Mittelpolster und versenktem Polstersatz in dem Wagen.
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In
den 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel
eines Liegesofas dargestellt, das im Wesentlichen aus einem Untergestell
mit einem Stauraum 19 besteht, das durch Seitenwände, die
nicht bezeichnet sind, begrenzt ist. Es kann sich dabei um ein Untergestell
eines ein- oder mehrsitzigen Sitzmöbels handeln. Das Liegesofa
weist ein Sitzpolster 1 auf, das fest am Untergestell befestigt
ist und nicht dargestellte Rahmenteile zum Zwecke der Verbindung
aufweist. Abgeschlossen wird das Sofa durch eine Rückenlehne 16 mit
einem Rückenlehnenpolster 15. Der
Korpus steht mit ca. 100 mm hohen Füßen 29 auf dem Boden 26 auf.
Die Füße 29 können am
Korpus befestigt sein oder sich unter zwei seitlichen Armlehnenteile
befinden, die rechts und links am Korpus befestigt sind, indem sich
der Hohlraum 19 befindet. In den Hohlraum 19 kann
ein schubkastenartiger Wagen 2 hineingeschoben werden.
Dieser weist an den Seitenwänden 14,
und zwar außenseitig,
Führungsschienen 18 auf,
die auf seitlichen Stützen 17 entlang gleiten,
die zugleich ein unbeabsichtigtes Herausziehen verhindern und von
einer Nase an der Führungsschiene
hintergriffen werden. Der Wagen 2 ist begrenzt durch Seitenwände 14 und
eine vordere Stirnwand 25 und weist nach unten ca. 100
mm hohe vorstehende Möbelfüße 29 mit
Rollen 21 auf, die beweglich befestigt sind und sich beim
Herausziehen des Wagens 2 automatisch aufstellen oder manuell
aufstellen lassen und sich beim Hineinschieben des Wagens 2 in
den Hohlraum 19 des Korpus nach oben klappen oder klappen
lassen, so dass in der Sitzstellung des Sitz/Liegesofas der Wagen
ohne sichtbare Stützfüße im Korpus 19 schwebt.
Weiterhin können an
Stelle der beweglichen Füße auch
feststehende Möbelfüße vorgesehen
sein. Diese können
auch mit Möbelrollen
versehen sein. Diese Möbelfüße sind dann
so anzubringen, dass sie nicht mit den Möbelfüßen 29 an den Korpus
beim Hineinschieben kol lidieren. Sie bleiben also auch bei dem Umwandeln der
Liege wieder in ein Sitzsofa sichtbar.
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Der
Wagen 2 ist über
Führungsschienen 18 oder über Führungsschienen,
die auf Schienen 17 entlang geschoben werden können, leicht
in den Hohlraum 19 hineinschiebbar. Hier sind diverse Lösungen dem
Fachmann bekannt. Die Stirnwand 25 kann optisch abgehoben
oder auch gepolstert sein. In den Wagen 2 kann das als
Mittelpolster 4 vorgesehene Polster abgesenkt und auf dieses
abgesenkte Mittelpolster 4 das Fußpolster 5 aufgeklappt
werden. Das Fußpolster 5 ragt
mit einem kleinen Teil im aufgestellten Zustand über die Öffnung des Wagens 2 und
liegt mit der Unterseite auf der Stirnwand 25 des Wagens 2 auf.
Am anderen Ende des Fußpolsters 5 ist
eine ausklappbare Stütze 27 vorgesehen,
die ausgeklappt wird und mit der das Fußpolster 5 auf dem Boden 26 aufsteht.
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Das
Mittelpolster 4 weist an der Unterseite beidseitig je einen
Winkelbeschlag mit einer Langlochführung 7b auf, in die
seitlich vorstehende hintere Gelenke, z. B. Lagerzapfen, an den
oberen Enden der Gelenkstangen 24 eingreifen. Die unteren
Enden dieser seitlichen Gelenkstangen 24 sind an vorderen Gelenken 20a angelenkt,
die über
Halter beispielsweise an der Bodenplatte oder einer Bodenschiene oder
an einer Seitenwandschiene des Wagens 2 befestigt sind.
Jedes Scherengestell weist ferner eine zweite Scherenstange 8 auf,
die mit einem unteren hinteren Gelenk 6a in einer Langlochführung 7a geführt ist.
Diese Führung 7a ist
beispielsweise in einer Schiene oder in einem Halter eingebracht,
der an der Seitenwand 14 des Wagens innenseitig befestigt
ist. Die paarige Anordnung befindet sich an der anderen Seitenwand.
Das obere Ende der Gelenkstange 8 ist mittels eines vorderen
Gelenkes 20b verschwenkbar an der Unterseite des Mittelpolsters 4 befestigt.
Der Lagerhalter für
das Gelenk besteht beispielsweise aus einem Winkeleisen, das an
die Unterseite des Rahmens angeschraubt ist und seitlich und senkrecht versetzt
vorsteht, so dass das Scherengestell ungehindert auf- und abgefahren
werden kann.
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Eine
Antriebsstange 10 ist unterhalb des Drehgelenkes 9 des
Scherengestänges
an einem Lagerzapfen 23 an der Scherenstange 8 verschwenkbar
gelagert. Die Antriebsstange 10 kann aber auch auf dem
gemeinsamen Lagerzapfen des Drehgelenkes 9 schwenkbeweglich
gelagert sein. Die Antriebsstange 10 sichert das aufgestellte
Scherengestänge,
da es mit seinem oberen Ende an einem Seitengelenk 11 des
Fußpolsters 5 angelenkt
ist. Der Gelenkpunkt ist so gewählt,
dass, wie aus 2 ersichtlich,
ein Aufschwenken des Fußpolsters 5 auf das
Mittelpolster 4 ermöglicht
wird. Die Besonderheit gemäß der Erfindung
besteht nun darin, dass diese Antriebsstange, d. h. bei doppelseitig
spiegelbildlicher Ausführung
beide Antriebsstangen 10 geteilt sind und aus mindestens
einem oberen Abschnitt 12 und einem unteren Abschnitt 13 bestehen
und dass diese Abschnitte 12 und 13 gelenkig miteinander
verbunden sind. Zur Begrenzung des Schwenkweges in Aufstellrichtung
schlägt
die Unterseite des Abschnittes 12 gegen einen Anschlag 22 an,
der an der Seitenwand des Wagens 2 angebracht ist.
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Sollen
das Mittelpolster 4 und das Fußpolster 5 in den
Wagen 25 versenkt werden, so ist es lediglich erforderlich,
die Stütze 27 nach
vorne zu schwenken, das Fußpolster
anzuheben und um das Drehlager 11 zu verschwenken, derart,
dass es mit der Oberseite auf der Oberseite des Mittelpolsters 4 zur Auflage
gelangt. Durch Drücken
auf die dann nach oben gekehrte Unterseite des Fußpolsters 5 wird
das Scherengestell zusammengefahren und, wie aus 2 ersichtlich, das ganze Gebilde in den
Stauraum des Wagens 2 abgesenkt, dabei knicken auch die
beiden Abschnitte 12 und 13 zumindest in der Anfangsphase
gegeneinander ab, können
sich aber dann wieder strecken, wie aus 2 ersichtlich ist. Es ist ersichtlich,
dass bei entsprechender Dimensionierung der Polsterhöhen und
der Höhe
des eingefahrenen Scherengestells die unteren Anbindungspunkte des
Scherengestells bzw. die Schiene angehoben werden können und
dass bei Beibehaltung gleicher Abmessung durch das Abknicken der
Abschnitte 12 und 13 gegeneinander jeder Höhenausgleich
sofort erfolgt, ohne dass die Antriebsstange 10 ihre Wirkung
beim Aufstellen verlieren würde.
Dies gilt auch dann, wenn das Fußpolster 6 an einem
Halter an den Seitenwänden 14 des
Wagens 12 drehbar befestigt ist und dieser Halter einen
Winkelansatz oder einen überstehenden
Ansatz aufweist, an dem die Antriebsstange 10 mit ihrem
oberen Gelenk befestigt ist. Die schwenkbewegliche Kopplung zwischen
den Abschnitten 12 und 13 kann auch durch ein
Zwischenglied realisiert werden. Dieses Zwischenglied kann zwei
Drehpunkte aufweisen. Es kann aber auch einen Drehpunkt und eine
Langlochführung
aufweisen, um extreme Toleranz ausgleichen zu können. Es kann auch eine mehrgliedrige Antriebsstange
verwendet werden, wobei einzelne Abschnitte gegeneinander verstellbar
sein können.
In allen Fällen
bleibt die Funktion des Mitnehmens beim Aufstellen gewahrt und zugleich
ist die Möglichkeit gegeben,
die Anbindungspunkte des Scherengestells nach oben zu verlagern
und somit extrem niedrige Bauausführungen mit großer Bodenfreiheit
des Liegesofas zu realisieren.
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- 1
- Sitzpolster
- 2
- Wagen
- 3
- Scherentrieb
- 4
- Mittelpolster
- 5
- Fußpolster
- 6a,
6b
- hintere
Gelenke
- 7a,
7b
- Langlochführung
- 8
- Scherenstange
- 9
- Drehgelenk
- 10
- Antriebsgestänge
- 11
- Gelenk
- 12
- oberer
Abschnitt
- 13
- unterer
Abschnitt
- 14
- Seitenwand
- 15
- Rückenlehnenpolster
- 16
- Rückenlehne
- 17
- Stütze
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Stauraum
- 20a,
20b
- vordere
Gelenke
- 21
- Rollen
- 22
- Anschlag
- 23
- Lagerzapfen
- 24
- Scherenstange
- 25
- Stirnwand
- 26
- Boden
- 27
- Stütze
- 28
- Drehlager
- 29
- Fuß