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Die Erfindung betrifft eine Kopfbedeckung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Kopfbedeckungen sind überall dort einsetzbar, wo ein Träger vor Sonneneinstrahlung oder auch vor Regen, Schnee, Kälte oder Wind geschützt werden soll.
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Es existieren bereits diverse Kopfbedeckungen, z. B. Mützen oder Hüte, die dazu dienen, den Kopf und das Gesicht des Trägers vor Sonneneinstrahlung und auch vor Regen und Schnee zu schützen. Die Kopfbedeckungen können dabei im Allgemeinen in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- 1. Kopfbedeckungen, die nur den oberen Teil des Kopfes bedecken,
- 2. Kopfbedeckungen, die einen ausgeprägten Schirm, der nur im vorderen Bereich angebracht ist und das Gesicht, insbesondere die Stirn, die Nase, die Augen und die Wangen, schützt, aufweisen, beispielsweise Schirm-Mützen, Baseball-Caps, Schiebermützen o. ä.
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Bei Kopfbedeckungen der Kategorie 1 ist der Schutz des Gesichts vor Sonneneinstrahlung, Regen und Schnee sehr begrenzt. Lediglich ein Wulst oder eine Rolle, welche die Kopfbedeckung bei einigen Modellen umläuft, bieten minimalen Schutz.
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Bei bekannten Kopfbedeckungen der Kategorie 2 ist der Schirm flach bzw. zylindrisch gebogen und erstreckt sich auf etwa halber Stirnhöhe vom Kopf nach vorn. Beispielsweise ist die Positionierung eines flachen Schirms bei den weit verbreiteten Baseball-Caps etwa horizontal, während die zylindrisch gebogenen Schirme gewöhnlich deutlich – in Bezug zu der Ebene in der der untere Rand des Kopfteils liegt – in einem Winkel von circa 15–20° nach unten gerichtet sind. Bei den herkömmlichen Kopfbedeckungen ist der Schirm am unteren Rand eines auf den Kopf aufzusetzenden Kopfteils befestigt. Auch bei Hüten ist der Schirm das am tiefsten gelegene Teil. Bei allen bekannten Kopfbedeckungen, die mit einem derartigen Schirm ausgestattet sind, hängt der Schirm knapp über den Augen, z. B. etwa 3 cm über den Augenbrauen.
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Träger derartiger Kopfbedeckungen können es als nachteilig empfinden, dass solche Schirme den Sichtbereich nach oben hin einschränken, was bedrückend wirken kann. Einige Träger von Baseball-Caps drehen ihre Caps mit dem Schirm zur Seite oder nach hinten, vermutlich unter anderem auch um sich von diesem Gefühl zu befreien.
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In jedem Fall ist es nachteilig, dass Träger herkömmlicher Kopfbedeckungen nicht gleichzeitig möglichst ausreichend vor Sonneneinstrahlung oder Regen geschützt werden und dabei in normaler Kopfhaltung, d. h. ohne den Kopf zu heben, nach oben sehen können. Um die Sicht nach oben hin zu erweitern, wird die herkömmliche Kopfbedeckung von deren Träger z. T. so auf den Kopf gesetzt, dass der Schirm möglichst steil schräg nach oben gerichtet ist, wodurch das Kopfteil sehr weit nach hinten bis in den Nacken geschoben wird. Dabei entstehen folgende Nachteile: Die Schutzfunktion des Schirms, die freilich nicht immer nötig ist, wird eingebüßt, auch wird durch die unangemessene Positionierung des Kopfteils der Tragekomfort gemindert.
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Beabsichtigt der Träger, das Gesicht mit Sonne zu bestrahlen, hat er bei Kopfbedeckungen der Kategorie 2 lediglich die Möglichkeit, die Kopfbedeckung „in den Nacken zu schieben” bzw. die Kopfbedeckung mit dem Schirm zur Seite zu drehen, wodurch die bereits genannten Nachteile beim Tragekomfort entstehen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Kopfbedeckung zu schaffen, die die oben geschilderten Nachteile der herkömmlichen Kopfbedeckungen beseitigt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kopfbedeckung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Kopfbedeckung besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen:
- – einem dreidimensionalen, vorzugsweise quasi-ellipsoid geformten Schirm, der dem Schutz des Gesichts des Trägers dient und der aufgrund seiner Konstruktion erfindungsgemäß die Eigenschaft besitzt, umgeschnappt zu werden, d. h. vorzugsweise wie ein bistabiles Federelement ausgeführt ist bzw. ein solches aufweist, wobei als Umschnappen im Rahmen der Erfindung verstanden wird, dass die Wölbung des vorzugsweise quasi-ellipsoiden Schirms bzw. die Richtung, in der sich der quasi-ellipsoide Schirm durch Krafteinwirkung öffnet, zwischen zwei stabilen Positionen (Endstellungen) umgeschaltet werden kann, ähnlich einer umschnappbaren Haarklammer oder einer sogenannten Schnappscheibe, und
- – einem Kopfteil, das auf den Kopf des Trägers gesetzt und an dem der Schirm befestigt ist, wobei am Kopfteil vorzugsweise ein Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst angeordnet ist, an dem der Schirm an der gewollten Position am Kopfteil sicher befestigt werden kann.
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Der Schirm kann in seiner Grundstellung (erste Endstellung), die der etwa horizontalen Stellung eines herkömmlichen Mützen-Schirms oberhalb des Gesichts entspricht, im Wesentlichen als die obere Hälfte eines Ellipsoids, also eine Art nach unten geöffnetes, kuppelförmiges Gebilde beschrieben werden, wobei der Schirm nicht zwingend eine rein ellipsoide Form haben muss, sondern auch als ein verformtes Fragment eines Ellipsoids (Quasi-Ellipsoid) geformt sein kann bzw. zusätzlich dreidimensionale Strukturen entlang seiner ellipsoiden Oberflächen aufweisen kann.
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Von diesem kuppelförmigen Gebilde bzw. von diesem Quasi-Ellipsoiden muss ein Teil bzw. ein Segment abgetrennt werden, damit es zweckmäßig mit dem Kopfteil verbunden und daran angepasst werden kann. Die Abtrennung erfolgt hierbei auf einer der Seiten des kuppelförmigen Gebildes entlang einer parabelförmigen bzw. bogenförmigen vorzugsweise symmetrischen Schnittlinie. Das verbleibende Gebilde bildet den Schirm.
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Der Schirm ist im Bereich der bogenförmigen, etwa dem Haaransatz entsprechenden Schnittlinie mit dem Kopfteil verbunden und erstreckt sich in seiner Grundstellung (erste Endstellung), die der etwa horizontalen Stellung eines herkömmlichen Mützen-Schirms oberhalb des Gesichts entspricht, vom Kopfteil ausgehend zunächst leicht schräg nach oben, dann im weiteren Verlauf nach vorne und zu den Seiten hin nach unten abfallend. Die Berührungspunkte, an denen der Schirm im Bereich der Schnittlinie das Kopfteil berührt, bilden eine bogenförmige Linie (Verbindungslinie) aus. Die Verbindung des Schirms mit dem Kopfteil stell eine Verbindungslinie bzw. einen Verbindungsstreifen dar.
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Die Ebene, in der die Verbindungslinie bzw. der Verbindungsstreifen liegt, ist gegenüber der Horizontalen schräg nach oben geneigt und nicht wie bei herkömmlichen Kopfbedeckungen etwa horizontal ausgerichtet. Genauer gesagt, verläuft die Verbindungslinie im auf den Kopf aufgesetzten Zustand zumindest teilweise etwa von der eine Schläfe bogenförmig entlang des Haaransatzes zur anderen Schläfe, während sie bei herkömmlichen Kopfbedeckungen von einer Schläfe etwa horizontal über die Stirn, z. B. 3 cm über den Augenbrauen, zur anderen Schläfe verläuft.
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Aufgrund seiner Anordnung am Kopfteil befindet sich der Schirm wesentlich höher als herkömmliche Hut- oder Mützen-Schirme, die von einem unteren Rand der herkömmlichen Kopfteile ausgehend eher flach und horizontal nach vorn bzw. abwärtsgerichtet verlaufen.
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Aus diesem Grund, sowie aufgrund seiner kuppelartigen, gewölbeförmigen Gestalt und seiner vom Haaransatz ausgehend etwas schräg nach oben gerichteten Anordnung zum Kopfteil, wird der neuartige Schirm für den Träger als quasi schwebend über dem Gesicht, der Stirn und den Augen wahrgenommen und erfüllt seine schützende Funktion, ohne die Sicht nach oben zu beschränken und ohne auf den Träger bedrückend zu wirken.
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Um seine Funktion zu erfüllen, besitzt der Schirm eine ausreichende Formstabilität bzw. eine gewisse Steifigkeit, d. h. er muss die Fähigkeit besitzen, die ihm eigene Form zu behalten; er kann nicht biegeschlaff sein, denn sonst würde er ins Gesicht des Trägers fallen.
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Das entscheidende und wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen neuartigen Schirms ist, dass er die Eigenschaft eines bi-stabilen Federelements besitzt. Ausgestattet mit dieser Eigenschaft kann der erfindungsgemäße Schirm zwischen zwei stabilen Positionen (Endstellungen) „umgeschnappt” bzw. „umgeschaltet” werden. Um eine solche Umschnappfunktion zu gewährleisten, kann der Schirm vorzugsweise als Ganzes als ein bi-stabiles Federelement konstruiert werden, z. B. aus Kunststoff. Alternativ können in den Schirm ein oder mehrere bi-stabile Federelemente aus Kunststoff oder Metall (beispielsweise aus dünnem Federblech bzw. Federdraht) integriert sein. Er kann auch aus Materialkombinationen bestehen. Die bi-stabilen Federelemente können mit diversen Materialien überzogen werden oder andere Materialien können eingesetzt werden, wobei in diese Materialien ein oder mehrere bi-stabile Elemente integriert werden können.
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Die bi-stabilen Federelemente können hierbei die gesamte oder einen Teil der Schirmfläche ausbilden, d. h. das oder die bi-stabilen Federelemente sind über den gesamten Schirm ausgedehnt oder füllen lediglich einen Teil der Schirmfläche aus. Ist der Schirm aus mehreren bistabilen Federelementen gefertigt, so können diese insbesondere lamellenförmig ausgeführt sein, wobei jede Lamelle beispielsweise aus einem Blech oder aus einem Kunststoff gefertigt ist und die Lamellen in Bezug zu deren Längsachse bogenförmig geformt sind, so dass sie im Querschnitt konvex bzw. konkav gewölbt sind, wie es z. B. von Schnapp-Armbändern bekannt ist, die in ihren Endstellungen zu jeweils gegenüberliegenden Seiten gewölbt sind. An den offenen Enden können die Lamellen miteinander verbunden werden. Ist im Schirm lediglich ein bistabiles Federelement vorgesehen, kann dieses über den gesamten Schirm ausgedehnt sein und wie eine Schnappscheibe ausgeführt sein, die zwischen zwei Wölbungen bzw. Endstellungen umgestellt werden kann. Zum Zweck des leichteren Umschnappens können in das Material des Schirms vorteilhafterweise Perforierungen und Schnitte eingearbeitet werden.
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In der Grundstellung (erste Endstellung) des quasi-ellipsoiden Schirms, die der eines herkömmlichen Schirms entspricht und in der sich der Schirm über das Gesicht des Trägers nach vorne erstreckt und es somit schützt, ist seine konkave Seite nach unten gerichtet. Die Innenseite des Quasi-Ellipsoids ist also konkav und die Außenseite konvex geformt, d. h. der Schirm ist nach unten zum Gesicht des Trägers hin geöffnet.
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Wird der Schirm umgeschnappt bzw. umgeschaltet, verändert sich auch die Position des Schirms als Ganzes. War der Schirm in der Grundstellung horizontal über dem Gesicht positioniert, so ist er nach dem Umschnappen, d. h. in der zweiten Endstellung, etwa vertikal nach oben ausgerichtet. Die konkave Seite ist nun „nach Hinten” zum Hinterkopf des Trägers gewandt und die nach vorne zeigende Seite ist konvex und sieht nun – von vorne betrachtet – aus wie ein Schild. Durch das Umschnappen wechseln also die Innen- und die Außenfläche ihre Form; die vormals konkave Fläche ist nun konvex und die vormals konvexe Fläche konkav geformt, so dass der Schirm etwa vertikal nach oben steht und mit der Öffnung nach hinten, d. h. zum Hinterkopf des Trägers positioniert ist. Das Gesicht ist in dieser Endstellung ungeschützt und der Schirm bildet eine Art Schild.
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Der Schirm ist hierbei so konstruiert, dass beide Endstellungen stabil sind, d. h. nach dem Umschnappen wird die jeweilige Endstellung gehalten; der Schirm schnappt nicht selbsttätig in die jeweils andere Stellung zurück. Während des Umschnappens treten im Bereich der Verbindung des Schirms zum Kopfteil und auch innerhalb des Schirms selber gewisse Spannkräfte und Verformungen auf. In den beiden Endstellungen sind die Spannkräfte aber überwunden bzw. normalisieren sich weitestgehend. In der jeweiligen Endstellung nimmt der Schirm seine jeweils natürliche und korrekte Form an.
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Durch diese Umschnappfunktion wird der Vorteil erreicht, dass die Position des Schirms für die bevorzugte Wirkung eingestellt werden kann und der Schirm, falls und wann gewünscht, auch „weg-geklappt” werden kann, ohne den Tragekomfort zu mindern. Dieser Vorgang kann verhältnismäßig einfach und mit nur einer Bewegung ausgeführt werden.
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Um ein sicheres Umschnappen zu ermöglichen, ist die Verbindung des Schirms mit dem Kopfteil ausreichend fest und formstabil, jedoch nicht ganz starr, d. h. der Schirm ist im Bereich der Verbindung mit dem Kopfteil entlang der Verbindungslinie(n) fest verankert. Dies kann gemäß einer Ausführungsform dadurch erreicht werden, dass der Schirm im Bereich der Verbindung mit dem Kopfteil von einem festen Verbindungselement festgehalten wird, der beispielsweise ein fester Bestandteil des Kopfteils sein kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Schirm zum Zweck der Verbindung mit dem Kopfteil einen nach innen oder nach außen gebogenen Verbindungsstreifen aufweisen. Der umgebogene Verbindungsstreifen kann am Kopfteil bzw. am Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst zum Beispiel durch Kleben, Tackern oder Nieten angeheftet werden.
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Der Schirm kann gemäß einer weiteren Ausführung aus Gummi, insbesondere auch Moosgummi, aus flexiblen Kunststoffen, aus mit Appreturmittel behandeltem Stroh, Stoff oder Verbundstoffen, aus Filz, oder anderen Materialien, gefertigt sein, wobei in diese Materialien ein oder mehrere bistabile Federelemente eingearbeitet werden, um das erfindungsgemäße Umschnappen zu ermöglichen.
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In dem Schirm können zusätzlich auch dreidimensionale „Muster”, z. B. Längs- und/oder Querrillen oder Wölbungen, eingeprägt werden, die zusätzlich zu einer Versteifung beitragen, wobei die quasi-ellipsoide Form beibehalten wird.
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Das optionale Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst am Kopfteil erfüllt die Aufgabe, den erfindungsgemäßen Schirm auf dem Kopf des Trägers zweckmäßig und wirkungsvoll – auch sicher und bequem – in der richtigen Stellung zu positionieren und an dem Kopfteil zu befestigen. Insbesondere besteht das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst aus mindestens einem Fixierstreifen, der bogenförmig etwa entlang des Haaransatzes verläuft und der sicheren Verbindung und Befestigung des Schirms dient. Weiterhin ist ein Band vorgesehen, welches etwa horizontal um den Kopf herum verläuft und den wirkungsvollen Halt der gesamten Kopfbedeckung auf dem Kopf des Trägers unterstützt. Der Fixierstreifen ist hierbei mit dem Band verbunden. Während das rund um den Kopf verlaufende horizontale Band bereits von vielen herkömmlichen Kopfbedeckungen bekannt ist, ist der bogenförmige Fixierstreifen ein zusätzliches Element.
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Durch das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst wird vorteilhafterweise erreicht, dass der Schirm sicher am Kopfteil befestigt werden kann, da durch den Fixierstreifen ein zusätzliches Element im Kopfteil integriert ist, das das Kopfteil im Bereich der Verbindungslinie verstärkt und somit den Schirm z. B. mit dem Verbindungs-Streifen sicher aufnehmen kann. So kann bei Kopfteilen, die aus Stoffen hergestellt werden, welche keine ausreichende Steifigkeit besitzen, um dem Schirm Halt zu bieten, z. B. weichere Stoffe, insbesondere luftdurchlässige Netzstoffe, die alleine durch das Aufsetzen des Kopfteils auf den Kopf stabilisiert werden, durch den Fixierstreifen bzw. das gesamte Verbindungs- und Befestigungsgerüst eine funktionsfähige und sichere Verbindung mit dem Schirm gewährleistet werden.
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Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst ist hierbei aus einem formstabilen Material hergestellt und kann in unterschiedlichen Ausführungen realisiert werden:
Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst kann beispielsweise vollständig aus einem dafür geeigneten Kunststoff, z. B. als ein Spritzgussteil, hergestellt werden oder alternativ aus mehreren Streifen geeigneten Materials, durch Nähen, Schweißen, Vernieten, Verkleben o. ä. zusammengesetzt werden.
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Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst ist, wie im Folgenden erläutert, mit dem Kopfteil verbunden:
Zunächst bildet eine besondere, reduzierte Variante der erfindungsgemäßen Kopfbedeckung, die nur aus dem erfindungsgemäßen Schirm und dem Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst alleine besteht, eine Art Stirnband mit einem Schirm.
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Desweiteren kann das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst mit einem Überzug, einer Art Haube, ergänzt oder ausgekleidet sein, so dass ein den Oberkopf vollständig oder teilweise bedeckendes Kopfteil ausgebildet wird. Wenn dieses Kopfteil mit nur einem sich nach vorne hin erstreckenden Schirm ausgestattet ist, haben wir es mit einer neuartigen Schirm-Mütze zu tun.
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Ist das Kopfteil als ein vollständig bedeckendes Kopfteil ausgebildet, so kann das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst zum einen an dem Kopfteil befestigt sein. Alternativ kann das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst aber auch als eine in das Kopfteil integrierte Verstärkung angesehen werden. Die Art der Integration des Gerüsts kann aus der jeweiligen Bau- und Herstellungsart abgeleitet werden:
So kann zum Beispiel das Kopfteil aus einem Stoff bestehen und um das Gerüst herum gelegt werden oder daran angenäht bzw. daran angeklebt oder auch anders daran befestigt werden. Es ist aber auch möglich, dass das Gerüst in das Material, aus dem die Haube besteht, integriert wird, indem das Material der Haube (Stoff, Stroh, o. ä.) mit einem Versteifungs-Mittel, wie beispielsweise Harz oder Gummi getränkt, beschichtet, verschweißt oder anders behandelt wird, und dadurch in den entscheidenden Bereichen der Haube ein Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst ausgebildet wird. Unabhängig von der Art der Integration bildet die Haube und das Verbindungsund Befestigungs-Gerüst das Kopfteil aus, an dem der Schirm befestigt ist.
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Eine weitere Ausführung der Kopfbedeckung, die zwei kleinere Nebenschirme speziell zum Schutz der Ohren seitlich an den entsprechenden Stellen des Kopfteils, d. h. direkt über den Ohren, aufweist, die gegebenenfalls auch als bistabile Federelemente funktionieren können, ist zudem möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und dazugehöriger Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1a eine perspektivische Seitenansicht eines aufgesetzten Verbindungs- und Befestigungs-Gerüsts,
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1b eine Draufsicht auf das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst gemäß 1a,
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2a, b eine erste Ausführungsform einer Kopfbedeckung mit nach vorn gerichtetem Schirm in unterschiedlichen Ansichten,
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2c die Kopfbedeckung der ersten Ausführungsform mit vertikal ausgerichtetem Schirm,
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3 die Kopfbedeckung der ersten Ausführungsform in zwei unterschiedlichen Endstellungen des Schirms,
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4 eine Kopfbedeckung gemäß einer zweiten Ausführungsform, und
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5 eine Kopfbedeckung gemäß einer dritten Ausführungsform.
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Die 1a, b zeigen beispielhaft den Aufbau eines Verbindungsund Befestigungs-Gerüsts 2, das derartig in ein Kopfteil 9 einer Kopfbedeckung 1 integriert werden kann, dass ein Schirm 3 sicher daran befestigt werden kann. Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2 weist demnach ein in seiner Länge einstellbares Band 4 zum Anpassen des Umfanges des Kopfteils an den Umfang des Kopfes 101 auf, das auf den Kopf 101 eines Trägers 100 aufgesetzt werden kann. Ein unterer Rand 5 des Bandes 4 definiert dabei eine erste Ebene E1 (s. 2a).
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An dem Band 4 ist an zwei Befestigungsstellen 6 ein Fixierstreifen 7 angeordnet, der gegenüber der ersten Ebene E1 nach oben geneigt ist, so dass der Fixierstreifen 7 im auf den Kopf 101 aufgesetzten Zustand von etwa der einen Schläfe des Trägers 100 in Richtung des Oberkopfes entlang des Haaransatzes bis zur anderen Schläfe verläuft. Der zwischen der ersten Ebene E1 und dem Fixierstreifen 7 eingeschlossene Winkel beträgt gemäß dieser Ausführungsform etwa 45°.
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An dem Fixierstreifen 7 ist etwa mittig ein Verstärkungsstreifen 8 befestigt, der mit dem Band 4 verbunden ist und der im aufgesetzten Zustand über die Stirn und den Haaransatz des Trägers 100 verläuft. Dieser dient der Verstärkung, so dass der Fixierstreifen 7 am Kopf 101 nicht nach oben oder unten wegrutschen kann.
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Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2 kann je nach Anwendung z. B. aus Leder, verstärkter Pappe, dünnem Metallblech oder einem Kunststoff gefertigt werden. Die Verbindungen zwischen dem Band 4 und dem Fixierstreifen 7 sowie dem Verstärkungsstreifen 8 können wahlweise verklebt, verschweißt, vernäht, vernietet oder getackert sein. Es ist auch möglich, das gesamte Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2 unter der Verwendung von Spritzguss- oder Tiefziehtechnologie als ein geschlossenes Teil zu fertigen.
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Die folgenden Ausführungsformen betreffen Kopfbedeckungen 1; 201; 301, die ein Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2; 202; 302 gemäß den 1a und 1b aufweisen. Das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 302 kann dabei gemäß der in 5 gezeigten Ausführungsform in einen Überzug 309.1, d. h. eine Art Haube, aus einem beliebigen Material integriert bzw. eingearbeitet sein, so dass das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 302 von außen nicht sichtbar ist. Es dient in allen Ausführungsformen insbesondere der Halterung und Befestigung des Schirms 3; 203; 303 und dem Anlegen an den Kopf 101 des Trägers 100, wobei das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2; 202; 302 so an den Kopf 101 anpassbar ist, dass es unter normalen Bedingungen sicher an diesem fixiert ist und beispielsweise nicht zur Seite wegrutschen kann. In den folgenden Figuren sind der Übersichtlichkeit halber lediglich die zur Beschreibung maßgeblichen Bezugszeichen des Verbindungs- und Befestigungsgerüstes 2; 202; 302 eingezeichnet.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform, die in den 2a bis 2c sowie in 3 dargestellt ist, ist eine Kopfbedeckung 1 mit dem Verbindungsund Befestigungsgerüst 2 und einem Schirm 3 vorgesehen. Die Kopfbedeckung 1, die nicht den gesamten Oberkopf des Trägers 100 bedeckt, ist in dieser rudimentären Form als eine Art Stirnband, dem Band 4, mit einem Schirm 3 ausgeführt, wobei der untere Rand 5 des Bandes 4 die erste Ebene E1 definiert. Das Band 4, der Fixierstreifen 7 und der Verstärkungsstreifen 8 des Verbindungs- und Befestigungs-Gerüsts 2 können in dem Fall von einem Stoff überzogen sein, so dass das Material des Gerüsts 2 von außen nicht sichtbar ist und durch den Stoff geschützt wird. Das Kopfteil 9 der Kopfbedeckung 1 wird somit in seiner reduzierten Form lediglich durch das Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2 gebildet.
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Der Schirm 3 ist als ein quasi-ellipsoider Körper, d. h. ein geöffneter Teil eines Ellipsoids bzw. eine Art kuppelförmiges Gebilde, geformt, d. h. eine Innenfläche 3.1 und eine Außenfläche 3.2 des Quasi-Ellipsoids sind in allen drei Raumrichtungen ausgedehnt und können jeweils durch die Oberflächen eines geöffneten Ellipsoids beschrieben werden.
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Um den Schirm 3 an dem Verbindungs- und Befestigungs-Gerüst 2 bzw. dem Fixierstreifen 7 zu befestigen, ist der ellipsoide Körper des Schirms 3 gemäß dieser Ausführungsform entlang einer Schnittlinie 12 abgeschnitten und der Schirm 3 im Bereich dieser Schnittlinie 12 in Bezug zur Schirmfläche nach innen bzw. nach außen abgewinkelt. Mit dem abgewinkelten Streifen, der im Folgenden als Verbindungsstreifen 12.1 bezeichnet wird, ist der Schirm an dem Fixierstreifen 7 befestigt, z. B. getackert, genietet oder geklebt.
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Im Bereich zwischen der Schnittlinie 12 und der bogenförmigen Biegelinie 12.2 liegt der Schirm idealerweise im gesamten Bereich des Verbindungsstreifens 12.1 an dem Fixierstreifen 7 des Verbindungs- und Befestigungs-Gerüsts 2 an, wobei die Berührungspunkte, an denen der Verbindungsstreifen 12.1 den Fixierstreifen 7 berührt, eine Verbindungslinie 13 bzw. eine Verbindungsfläche bilden. Im Bereich der Biegelinie 12.2 liegt der Verbindungsstreifen 12.1 in einer zweiten Ebene E2, wobei diese Ebene ebenso wie der Fixierstreifen 7 gegenüber der ersten Ebene E1 nach oben hin angewinkelt ist.
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Der Schirm 3 weist gemäß dieser Ausführungsform mehrere bistabile Federelemente 14 auf, die in den 2a bis 2c als Lamellen ausgeführt sind, die jeweils durch die als Linien angedeuteten Zwischenräume 14.1 voneinander getrennt sind. Jede Lamelle kann beispielsweise in Bezug zur Längsachse gewölbt sein, d. h. sie weist einen konvexen oder konkaven Querschnitt auf. An ihren Enden laufen die bistabilen Federelemente 14 zusammen und sind dort vorzugsweise miteinander verbunden, so dass sie zusammen gehalten werden.
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Die bistabilen Federelemente 14 ermöglichen es, den Schirm 3 umzuschnappen, wie es durch den Pfeil in 3 angedeutet ist. D. h. die bistabilen Federelemente 14 werden aus einer Grundstellung bzw. aus einer ersten Endstellung, die in 3 durchgezogen dargestellt ist, in eine zweite Entstellung, die in der 3 gestrichelt dargestellt ist, gebracht. In der ersten Endstellung ist der Schirm 3 nach unten, d. h. zum Gesicht des Trägers 100 hin, geöffnet, so dass der Schirm 3 das Gesicht des Trägers 100 schützt. In der zweiten Endstellung ist der Schirm 3 hingegen mit der offenen Seite nach hinten und als Ganzes vertikal nach oben ausgerichtet, so dass der Schirm 3 zum Oberkopf des Trägers 100 hin geöffnet ist und von vorne betrachtet eine Art Schild bildet. Dadurch kann der Träger 100 die Kopfbedeckung 1 so umgestalten, dass sein Gesicht, insofern gewollt, mit Sonne bestrahlt wird, der Schirm 3 dabei aber noch an der Kopfbedeckung 1 befestigt ist, ohne dass dabei der Tragekomfort beeinträchtigt wird.
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Beim Umschnappen wird der erfindungsgemäße Schirm als Ganzes beziehungsweise die einzelnen Lamellen aus der einen, zum Beispiel konkaven Endstellung in die andere konvexe Endstellung gebracht, wobei die jeweiligen Endstellungen stabil sind, d. h. nach deren Einstellung gehalten werden, so dass der Schirm 3 nicht selbsttätig in die jeweils andere Endstellung umschnappt.
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Die Anzahl und die Breite der bistabilen Federelemente 14 kann unterschiedlich sein, wobei darüber die Festigkeit und die Verstellbarkeit des Schirms 3 eingestellt werden kann:
Es können beispielsweise lediglich vier als Lamellen ausgeführte bistabile Federelemente 14 mit einem breiteren Zwischenraum 14.1 am Schirm 3 angeordnet sein, wobei der Schirm 3 dann gegenüber der in den 2a bis 2c gezeigten Ausführung leichter verstellbar aber weniger stabil ist. Es ist aber auch möglich, lediglich ein bistabiles Federelement 14 zu verwenden, das über den gesamten Schirm 3 ausgedehnt ist, ähnlich zu einer Schnappscheibe, wobei die Endstellungen in diesem Fall stabiler sind, jedoch auch ein höherer Kraftaufwand nötig ist, um den Schirm umzuschnappen.
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Ein bistabiles Federelement 14 ist hierbei aus einem starren Material hergestellt, das in zwei stabile (bistabile) Endstellungen gebracht werden kann, z. B. ein Blech oder ein Kunststoff, der entlang seiner Längsachse in entgegengesetzte Richtungen gekrümmt bzw. abwechselnd konkav oder konvex gewölbt werden kann, wie es insbesondere von Haarklammern, Schnapp-Armbändern oder Schnappscheiben bekannt ist.
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Die bistabilen Federelemente 14 des Schirms 203 können, wie in einer zweiten Ausführungsform einer Kopfbedeckung 201 gemäß 4 gezeigt, auch in einen Bezug 203.5 eingearbeitet sein, so dass die Zwischenräume 14.1 nicht sichtbar sind. Zudem können dadurch mehrere bistabile Federelemente 14 zusammengehalten werden. Das Material des Bezugs 203.5 ist frei wählbar, so kann der Bezug 203.5 des Schirms 203 aus Stoff, aus Stroh oder aus Pappe ausgeführt sein. Das Kopfteil 209 mit dem Verbindungs- und Befestigungsgerüst 202 sind ebenso wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgeführt, d. h. die Verbindung zwischen dem Schirm 203 und dem Kopfteil 209 über den Fixierstreifen 207 erfolgt ebenso über eine Schnittlinie 212, eine Biegelinie 212.2 und einen Verbindungsstreifen 212.1 am Schirm 203, so dass eine Verbindungslinie bzw. Verbindungsfläche 213 zwischen beiden ausgebildet wird.
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Gemäß einer dritten Ausführungsform einer Kopfbedeckung 301, die in der 5 gezeigt ist, ist sowohl der Schirm 303 mit einem Bezug 303.5 als auch das Verbindungs- und Befestigungsgerüst 302 mit einem Überzug 309.1 bedeckt. Das Verbindungs- und Befestigungsgerüst 302 mit dem Band 304, dem Fixierstreifen 307 und dem Verstärkungsstreifen 308 ist in 5 gestrichelt angedeutet. Es kann beispielsweise in das Material des Bezuges 309.1 eingearbeitet, z. B. durch entsprechende Behandlung des Bezuges 309.1, oder darin eingenäht sein. Das Kopfteil 309 bedeckt somit gemäß dieser Ausführung den gesamten Kopf 101 des Trägers 100. Der zwischen der Biegelinie 312.2 und der Schnittlinie 312 umgeklappte Verbindungsstreifen 312.1 ist an dem im Überzug 309.1 eingearbeiteten Fixierstreifen 307 befestigt, so dass auch hier eine bogenförmige Verbindungslinie bzw. Verbindungsfläche 313 entsteht, über die beide Elemente 303, 309 miteinander verbunden sind.