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Die Erfindung bezieht sich auf eine automatische Schließvorrichtung, insbesondere für den Hochwasserschutz von Gebäuden, umfassend einen Deckel zum Abschotten einer Öffnung gegen das Eindringen von Flüssigkeit, der zwischen einer Schließstellung, in der der Deckel die Öffnung verschließt, und einer Offenstellung, in der der Deckel von der Öffnung abgehoben oder weggeschwenkt ist, hin und her verlagerbar ist, und einen Schwimmer, der bei ansteigendem Flüssigkeitspegel aufschwimmt, um ein Verschließen der Öffnung durch den Deckel zu veranlassen.
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Derartige Schließvorrichtungen sind aus
DE 10 2005 027 428 B4 und
DE 20 2006 005 996 U1 bekannt. Sie eignen sich dazu, Gebäude bei einem ansteigenden Wasserspiegel gegen das Eindringen von Wasser zu schützen. Hiervon besonders betroffen sind Kellerräume, die zur Außenumgebung Fenster, Türen oder sonstige Öffnungen aufweisen, welche zur Belüftung der Räume zumindest gelegentlich geöffnet werden müssen. Wird bei einem Ansteigen des Wasserspiegels das Schließen solcher Öffnungen übersehen, können große Schäden auftreten. Insbesondere in engen Kellerschächten kann bereits starker Niederschlag zu einem vorübergehenden Wasserstand führen, der über dem Niveau der betreffenden Öffnung liegt. Die bekannten Schließvorrichtungen besitzen neben der automatischen Schließfunktion überdies den Vorteil, bei einem Abfallen des Wasserspiegels selbsttätig wieder zu öffnen. Sie sind jedoch ausgesprochen aufwändig und dementsprechend teuer.
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Weiterhin ist aus
DE 10 2005 034 158 B4 eine Schließvorrichtung bekannt, mit der eine Öffnung z.B. in einer Scheibe oder dergleichen mittels eines Deckels manuell verschlossen werden kann, wobei außenseitig an dem Deckel anstehendes Wasser die eigentliche Schließkraft bereitstellt. Diese Lösung zeichnet sich durch eine hohe Dichtwirkung bei gleichwohl minimalem Herstellungs- und Montageaufwand aus. Ein automatisches Schließen ist damit jedoch nicht möglich. Wird bei Hochwassergefahr übersehen, den Deckel in die Öffnung einzusetzen, kann Wasser in die dann ungeschützten Räume vordringen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine selbsttätig schließende Hochwasserschutzvorrichtung zu schaffen, welche sich einfach und kostengünstig herstellen lässt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schließvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche sich dadurch auszeichnet, dass eine Schließfeder in der Offenstellung vorgespannt ist und den Deckel mit einer Kraft in Richtung der Schließstellung beaufschlagt und eine lösbare Arretierungseinrichtung den Deckel in der Offenstellung fixiert, wobei der Schwimmer mit der Arretierungseinrichtung gekoppelt ist und diese bei ansteigendem Flüssigkeitspegel auslöst, so dass der Deckel durch die Schließfeder in die Schließstellung verbracht wird.
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Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung benötigt weniger Bauteile als die aus
DE 10 2005 027 428 B4 und
DE 20 2006 005 996 U1 bekannten Vorrichtungen. Gleichwohl ermöglicht diese ein schnelles, automatisches Schließen bei ansteigendem Flüssigkeitspegel, so dass der Schutz gegen eindringendes Wasser unabhängig von der Aufmerksamkeit und/oder Anwesenheit hierfür zuständiger Personen gewährleistet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel an einer gebäudeseitig angeordneten Stützeinrichtung zwischen der Offenstellung und der Schließstellung axial geführt. Der Deckel kann so vollständig und verhältnismäßig weit von der Öffnung abgehoben werden, so dass auch bei kleinen Öffnungsquerschnitten eine gute Lüftung erzielt wird.
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Vorzugsweise weisen der Deckel eine Hülse und die Stützeinrichtung einen Dorn auf, wobei der Dorn den Deckel durchdringt und sich in die Hülse erstreckt, um den Deckel axial an der Stützeinrichtung zu führen. Ferner ist die Schließfeder an dem Dorn angelenkt sowie gegen die Hülse abgestützt. Desweiteren wirkt die Arretierungseinrichtung zwischen dem Dorn und der Hülse. Hierdurch ergibt sich eine besonders kompakte Vorspanneinrichtung, welche bei Auslösen durch ansteigendes Wasser oder dergleichen schlagartig schließt. An dem Deckel anstehender Wasserdruck erhöht dabei die Dichtwirkung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Arretierungseinrichtung durch eine Kulissenführung zwischen dem Dorn und der Hülse gebildet, welche eine Nut an dem einen Teil und ein in die Nut eingreifendes Eingriffselement an dem anderen Teil umfasst. Die Nut besitzt einen geradlinigen Führungsabschnitt und einen hierzu angewinkelten, mit der Offenstellung korrespondierenden Verriegelungsabschnitt quer zur Längsachse von Dorn und Hülse. Dabei ist das Eingriffselement durch Relativdrehung zwischen Dorn und Hülse aus dem Verriegelungsabschnitt in den Führungsabschnitt bringbar. Weiterhin greift der Schwimmer exzentrisch zur Längsachse von Dorn und Hülse an dem Deckel oder der Hülse an, um durch Aufschwimmen die Relativdrehung zwischen Dorn und Hülse zu erzeugen und damit die Arretierung aufzuheben. Die zur Arretierung bzw. zur Aufhebung der Arretierung benötigte Kraft ist dadurch weitestgehend unabhängig von der Schließkraft der Schließfeder. Dementsprechend reichen bereits geringe Kräfte, um das automatische, schlagartige Schließen des Deckels auszulösen. Es ist daher möglich, mit einem verhältnismäßig kleinen Schwimmer zu arbeiten. Insbesondere kann der Schwimmer bei vergleichbaren Öffnungsquerschnitten deutlich kleiner ausgeführt werden, als beispielsweise bei den aus
DE 10 2005 027 428 B4 und
DE 20 2006 005 996 U1 bekannten Schließvorrichtungen. Die ermöglicht den Einsatz insbesondere auch in engen Schächten.
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Vorzugsweise ist der Führungsabschnitt zur Längsachse von Dorn und Hülse angewinkelt. Bewegt man den Deckel von Hand aus der Schließstellung in die Offenstellung, so bewirkt dies ein Verschwenken des Deckels relativ zur Längsachse. Am Ende des Führungsabschnitts, das heißt in der Offenstellung gelangt das Eingriffselement in den zum Führungsabschnitt angewinkelten Verriegelungsabschnitt, wodurch das Verschwenken um die Längsachse gegenüber der Schließstellung kompensiert werden kann. Dies hat den Vorteil, dass der Deckel sowohl in der Schließstellung als auch in der Offenstellung bezüglich seiner Drehstellung um die Längsachse von Dorn und Hülse die gleiche Position einnimmt, was allgemein als ästhetisch ansprechend empfunden wird und geeignet ist, Missverständnissen hinsichtlich einer etwaigen Fehlfunktionen vorzubeugen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sitzt eine Kappe am freien Ende der Hülse auf. Die Schließfeder ist dabei an der Kappe befestigt, wodurch deren Abstützung gegen die Hülse sichergestellt ist. Dieser Aufbau ermöglicht eine einfache Montage sowie gegebenenfalls einen späteren Austausch der Schließfeder.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Stützeinrichtung einen in oder hinter der Öffnung lösbar befestigbaren Bügel. Hierdurch kann die Schließeinrichtung sehr einfach von der zu schützenden Innenseite der Öffnung montiert und demontiert werden. Insbesondere ist es möglich, bestehende manuelle Schließvorrichtungen, beispielsweise gemäß
DE 10 2005 034 158 B4 , mit einer automatisch schließenden Schließvorrichtung nachzurüsten.
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Weiterhin kann der Deckel in der Art einer wegschwenkbaren Klappe ausgeführt werden. Vorzugsweise ist hierzu der Deckel schwenkbar gelagert, wobei die Schließfeder gegen den Deckel drückt und die Arretierungseinrichtung mit der Schließfeder zusammenwirkt. Diese Lösung besitzt den Vorteil, dass die Durchsicht durch Öffnung nicht durch eine Stützeinrichtung beeinträchtigt wird. Zur Erzielung größerer Öffnungsquerschnitte muss die Klappe verhältnismäßig weit weggeschwenkt werden, was jedoch bei beengten räumlichen Gegebenheiten ein Problem darstellen kann.
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Mit der vorstehend erläuterten automatischen Schließvorrichtung lassen sich Hochwasserschutzfenster oder -türen mit einer Lüftungsöffnung realisieren, bei denen der Deckel gegen die in dem Fenster bzw. der Tür ausgebildete Lüftungsöffnung schließt.
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Weiterhin kann ein elektrischer Aktuator vorgesehen sein, der mit dem Deckel, der Schließfeder und/oder der Arretierungseinrichtung gekoppelt ist und in Abhängigkeit eines Ansteuerungssignals die Arretierungseinrichtung auslöst, um unabhängig von einem ansteigenden Flüssigkeitspegel ein Verschließen der Öffnung durch den Deckel zu veranlassen. Dies ermöglicht eine Fernsteuerung der Schließvorrichtung sowie deren Einbeziehung in ein elektronisches Gebäudemanagementsystem.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante wird ein Hochwasserschutzfenster durch eine wasserdicht in eine Mauerwerkslaibung einsetzbare oder vor einer solchen montierbare, transparente Scheibe gebildet, welche mit der Lüftungsöffnung und der automatischen Schließvorrichtung ausgestattet ist. Ein derartiges Hochwasserschutzfenster kann insbesondere auch vor oder auf dem Rahmen eines bereits bestehenden Kellerfensters montiert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels für eine automatische Schließvorrichtung nach der Erfindung in der Offenstellung,
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2 eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels in der Schließstellung,
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3 eine Detailansicht der Arretierungseinrichtung,
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4 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels für eine automatische Schließvorrichtung nach der Erfindung in der Offenstellung,
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5 eine Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels für eine automatische Schließvorrichtung nach der Erfindung, und in
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6 ein Vorderansicht der Schließvorrichtung nach dem dritten Ausführungsbeispiel in Blickrichtung von außen auf die abzusperrende Öffnung.
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Das in den 1 bis 3 dargestellte erste Ausführungsbeispiel zeigt eine automatische Schließvorrichtung 1 zum selbsttätigen Schließen einer Öffnung 2, die sich für den Hoch- und Grundwasserschutz eignet und beispielsweise in einem Lichtschacht außenseitig vor einem Kellerfenster eingebaut werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Öffnung 2 in einer transparenten Scheibe 3, die wasserdicht in eine Mauerwerkslaibung 4 eingesetzt ist. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann die Scheibe 3 jedoch auch vor die Mauerwerkslaibung 4 gesetzt werden oder aber an einem bestehenden Fenster- oder Türrahmen montiert werden.
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Die Schließvorrichtung
1 weist einen Deckel
5 auf, der größer als die Öffnung
2 ist. Dabei kann der Deckel
5 so ausgeführt sein, dass dieser in einem verkippten Zustand durch die Öffnung
2 hindurchgeführt werden kann. Der Deckel
5 ist aus einem transparenten Material gefertigt und so vor der Scheibe
3 angeordnet, dass dieser in einer Schließstellung der Schließvorrichtung
1 die Öffnung
2 vollständig absperrt. Dabei kann er, wie in den
1 und
2 dargestellt, an der Außenseite der Scheibe
3 um die Öffnung
2 herum abgestützt sein. Es ist jedoch auch möglich, den Rand der Öffnung
2 und/oder des Deckels
5 mit einer Schräge zu versehen, wie dies beispielsweise in
DE 10 2005 034 158 B4 gezeigt ist, so dass der Deckel
5 und die Öffnung
2 ineinander greifen. Außenseitig an dem Deckel
4 anstehendes Wasser erhöht dabei die Schließkraft. Zur Verbesserung der Dichtwirkung ist zwischen dem Deckel
5 und der Scheibe
3 eine Dichtung
6 vorgesehen, die, wie in den
1 und
2 dargestellt, am Deckel
5 befestigt ist, jedoch auch an der Scheibe
3 angebracht sein kann. Ferner ist es möglich, sowohl am Deckel
5 als auch an der Scheibe
3 eine Dichtung anzubringen. Die Dichtung
6 kann beispielsweise aus Moosgummi oder dergleichen gefertigt sein. Sie umgibt die Öffnung
2 ringförmig.
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Die Form des Deckels 5 kann dem jeweiligen Bedarf angepasst werden. Insbesondere kann der Deckel rechteckig, quadratisch, rund, oval oder drei- oder mehreckig ausgeführt sein.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel kann der Deckel 5 vollständig von der Öffnung 2 abgehoben und in einer sogenannten Offenstellung von der Öffnung 2 beabstandet gehalten werden. In dieser Stellung ist die Öffnung 2 zum Beispiel für Lüftungszwecke offen.
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Kommt es in dieser Offenstellung zu einem Hochwasserereignis vor der Öffnung 2, so wird diese automatisch durch den Deckel 5 verschlossen. Das hierfür eingesetzte Bauprinzip beruht in seiner allgemeinsten Form auf dem Zusammenspiel einer Schließfeder 7, einer Arretierungseinrichtung 8 zur Fixierung der Schließfeder 7 in einem vorgespannten Zustand, sowie einem Schwimmer 9, der bei ansteigendem Flüssigkeitspegel die Arretierungseinrichtung 8 auslöst.
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Die Schließfeder 7 ist in der Offenstellung vorgespannt und beaufschlagt den Deckel 5 mit einer Kraft in Richtung der Schließstellung. Die lösbare Arretierungseinrichtung 8 fixiert den Deckel 5 in der Offenstellung. Der Schwimmer 9 ist mit der Arretierungseinrichtung 8 gekoppelt und löst diese bei ansteigendem Flüssigkeitspegel aus, so dass der Deckel 5 durch die Schließfeder 7 in die Schließstellung gebracht wird.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel wird dieses erfindungsgemäße Bauprinzip in der nachfolgend näher erläuterten Art und Weise realisiert.
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Hierzu ist gebäudeseitig eine Stützeinrichtung 10 vorgesehen, die im Bereich der Öffnung 2 festgelegt ist. Die Stützeinrichtung 10 kann beispielsweise an der Innenseite der Scheibe 3 montiert sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Stützeinrichtung 10 einen Bügel 11 auf, der in der Öffnung 2 lösbar befestigt ist. Dies ermöglicht eine schnelle Montage und Demontage. Letzteres ist insbesondere dann von Interesse, wenn der Deckel 5 und die Scheibe 3 aufgrund räumlicher Gegebenheiten von der Innenseite, das heißt durch die Öffnung 2 hindurch gereinigt werden müssen. Insbesondere kann der Bügel 11 in der Öffnung 2 verspreizbar sein.
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Die Stützeinrichtung 10 weist ferner einen an dem Bügel 11 befestigten Dorn 12 auf. Letzterer erstreckt sich durch den Deckel 5 hindurch in eine am Deckel 5 befestigte Hülse 13. Dabei ist der Deckel 5 über die Hülse 13 an dem Dorn 12 zwischen der Offenstellung und der Schließstellung axial geführt. Die Führung ist zudem so ausgelegt, dass die Hülse 13 relativ zu dem Dorn 12 um deren gemeinsame Längsachse A zumindest in einem kleinen Winkelbereich, das heißt in einem Bereich von bis zu +/–15 Grad verdreht werden kann. Zwischen dem Dorn 12 und der Hülse 13 ist ferner mindestens eine Dichtung 14, beispielsweise in Form eines O-Rings oder dergleichen angeordnet, um zu verhindern, dass Wasser zwischen der Hülse 13 und dem Dorn 12 hindurchtreten kann. Die Dichtung 14 kann auch anders als in 1 und 2 konkret dargestellt ausgeführt sein
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Die Schließfeder 7 ist vorliegend mit einem ersten Ende an dem Dorn 12 angelenkt sowie gegen die Hülse 13 abgestützt. Dabei kann zur Verkürzung der Baulänge der Schließvorrichtung 1 die Schließfeder 7 teilweise innerhalb des Dorns 12 aufgenommen sein, der hierzu eine entsprechende Ausnehmung 15 aufweist. Das zweite Ende der Schließfeder 7 ist an einer Kappe 16 befestigt, die am freien Ende der Hülse 13 aufsitzt. Wie den 1 und 2 entnommen werden kann, ist die Schließfeder 7 als Zugfeder ausgeführt, die in der in 1 dargestellten Offenstellung stark vorgespannt ist und in der in 2 dargestellten Schließstellung noch eine hinreichende Restspannung besitzt, um den Deckel 5 mit hinreichender Schließkraft gegen die Öffnung 2 bzw. die Scheibe 3 zu drücken, so dass bei einem Anstieg des Wasserspiegels die Dichtung 6 nicht mehr überwunden werden kann. Die von der Schließfeder 7 bereitgestellte Schließkraft wird durch den an dem Deckel 5 anstehenden Wasserdruck weiter erhöht.
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Um die Vorspannung der Schließfeder 7 in der Offenstellung aufrechtzuerhalten, ist bei dem dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eine zwischen dem Dorn 12 und der Hülse 13 wirkende Arretierungseinrichtung 8 vorgesehen.
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Die Arretierungseinrichtung 8 wird vorliegend durch eine Kulissenführung zwischen dem Dorn 12 und der Hülse 13 gebildet, welche eine Nut 17 an dem einen Teil und ein in die Nut 17 eingreifendes Eingriffselement 18 an dem anderen Teil umfasst. Für die Funktionsweise ist es im Wesentlichen unerheblich, ob sich die Nut 17 am Dorn 12 oder an der Hülse 13 bzw. das Eingriffselement 18 an der Hülse 13 oder am Dorn 12 befindet.
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Lediglich zur Veranschaulichung sind in den 1 und 2 die Nut 17 an der Hülse 13 und das Eingriffselement 18 an dem Dorn 12 dargestellt. Letzteres kann beispielsweise als Stift oder Bolzen ausgeführt sein, der in einer Öffnung 19 am Dorn 12 festgelegt ist und radial in die Nut 17 hineinragt.
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Wie 3 entnommen werden kann, weist die Nut 17 einen geradlinigen Führungsabschnitt 20 und einen hierzu angewinkelten, mit der Offenstellung korrespondierenden Verriegelungsabschnitt 21 quer zur Längsachse A von Dorn 12 und Hülse 13 auf. Der Führungsabschnitt 20 kann parallel zur Längsachse A. verlaufen, ist jedoch vorzugsweise zu dieser mit einem Winkel größer 0° bis maximal 15° angestellt. 3 zeigt das Eingriffselement 18 im Verriegelungsabschnitt 21, so dass die Vorspannung der Schließfeder 7 fixiert wird. Durch eine Relativverdrehung zwischen Dorn 12 und Hülse 13, bei stationärem Dorn 12 durch ein Verschwenken der Hülse 13 um die Längsachse A, gelangt das Eingriffselement 18 in den Führungsabschnitt 20, wodurch die Vorspannung der Schließfeder 7 schlagartig freigegeben wird. Hierdurch wird der Deckel 5 in Richtung der Öffnung 2 gedrängt, um diese zu verschließen. In 3 bedeutet dies, dass die Hülse 13 in Bezug auf das stationäre Eingriffselement 18 nach links verschoben wird. In der Schließstellung kommt das Eingriffselement 18 dabei im Bereich des Führungsabschnitts 20 zu Stehen, welcher die Längsachse A kreuzt. Hierdurch nimmt die Hülse 13 und somit auch der Deckel 5 in Bezug auf seine Drehstellung um die Längsachse A in der Offenstellung und in der Schließstellung die gleiche Position ein. Das zum Überwinden der Arretierung in der Offenstellung benötigte Verschwenken des Deckels 5 wird somit durch die Schrägung des Führungsabschnitts 20 kompensiert.
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Die vorgenannte Relativdrehung zwischen der Hülse 13 und dem Dorn 12, welche manuell erzeugt werden kann, um die Öffnung 2 gezielt und unabhängig von einer Hochwassersituation zu verschließen, lässt sich überdies durch einen Schwimmer 22 erzeugen, der an den Deckel 5 oder gegebenenfalls auch an der Hülse 13 befestigt ist. Wie 3 zeigt, ist der Schwimmer 22 bei Betrachtung in Richtung der Schwerkraft zur Längsachse A versetzt angeordnet. Dies hat zur Folge, dass das Eigengewicht des Schwimmers 22 ein Drehmoment an dem Deckel 5 erzeugt, welches beim manuellen Öffnen der Schließvorrichtung 1 durch Nachaußendrücken des Deckels 5 von der Schließstellung in die Offenstellung bewirkt, dass beim Entlanggleiten der Nut 17 an dem Eingriffselement 18 letzteres durch ein automatisches Verschwenken des Deckels 5 ohne weiteres Zutun des Benutzers in den Verriegelungsabschnitt 21 gelangt. Hierdurch wird die Offenstellung arretiert. Umgekehrt bewirkt ein Aufschwimmen des Schwimmers 22 ein entgegengesetztes Drehmoment, so dass das Eingriffselement 18 aus dem Verriegelungsabschnitt 21 in den Führungsabschnitt 20 gelangt, um die Arretierung aufzuheben und den automatischen Schließvorgang auszulösen.
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Zum manuellen Auslösen der Arretierungseinrichtung 8 kann zusätzlich ein von der Innenseite der Schließvorrichtung betätigbarer Seilzug vorgesehen sein, der außermittig an dem Deckel 5 angreift, so dass dieser etwas verschwenkt werden kann, wenn an dem Seilzug gezogen wird. Der Seilzug kann beispielsweise durch eine am Bügel 11 oder an der Scheibe 3 vorgesehene Öse geführt sein. Es ist auch möglich, einen Seilzug oder sonstiges Betätigungselement von der Innenseite her durch den Dorn 12 zu führen, welches mit der Hülse 13 oder dem Deckel 5 gekoppelt ist und ein Verschwenken des Deckels 5 bewirkt.
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Von dem in 1 bis 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel sind im Rahmen des oben skizzierten Prinzips der Erfindung zahlreiche Abwandlungen möglich, von denen nachfolgend lediglich einige Weitere näher erläutert werden sollen.
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So kann beispielsweise die Schließfeder auch auf Druck vorgespannt werden. Ferner kann die vorstehend erläuterte Kulissenführung in Bezug auf die Anordnung von Nut und Eingriffselement umgekehrt werden. Anstelle der so ausgebildeten Arretierungseinrichtung zum Fixieren der Schließfeder in einem vorgespannten Zustand können auch andere Arretierungselemente zum Einsatz kommen, wobei jedoch die Auslösung der Arretierungseinrichtung in der Regel durch den Schwimmer erfolgt. Ferner kann der linear geführte Deckel durch eine verschwenkbare Klappe ersetzt sein.
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4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer automatischen Schließvorrichtung 1' mit einer auf Druck vorgespannten Schließfeder 7' in der Offenstellung. Die gebäudeseitige Ausgestaltung der Stützeinrichtung 10' entspricht dabei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf das hier insoweit verwiesen wird. An dem entsprechenden Bügel 11' ist wiederum ein Dorn 12' befestigt, der sich durch den Deckel 5' sowie eine an diesem befestigte Hülse 13' hindurcherstreckt. Der Dorn 12' weist an seinem freien Ende ein Widerlager 23' zur axialen Abstützung der Schließfeder 7' auf, welche ihrerseits an dem Dorn 12' geführt ist. Weiterhin stützt sich die Schließfeder 7' an einer Stirnseite der Hülse 13' axial ab, so dass die Hülse 13' und der Deckel 5' in Richtung der Schließstellung vorgespannt sind. Zwischen dem Dorn 12' und der Hülse 13' ist wiederum eine Dichtung 14' vorgesehen, welche beispielsweise durch einen O-Ring oder dergleichen gebildet wird, der in einer vorzugsweise am Dorn 12' ausgebildeten Ringnut sitzt. Die Dichtung kann jedoch auch als Einsatz ausgebildet sein, der in einer Nut am Innenumfang der Hülse 13' und/oder des Deckels 5' aufgenommen ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei axial beabstandete O-Ringe 14' vorgesehen, die ein Spiel zwischen dem Dorn 12' und der Hülse 13' ausgleichen und für einen satten Sitz der Hülse 13' auf dem Dorn 12' sorgen.
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Als Arretierungseinrichtung 8' ist eine Kulissenführung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, mit dem Unterschied, dass die Nut 17' mit geschrägtem Führungsabschnitt 20' und abgewinkeltem Verriegelungsabschnitt 21 am Außenumfang des Dorns 12' ausgebildet ist und das Eingriffselement 18, beispielsweise wiederum in Form eines Stifts oder Gewindebolzens, an der Hülse 13' sitzt. Für die Funktionsweise wird auf die diesbezüglichen Ausführungen zu 3 verwiesen. Der Schwimmer 22' ist wiederum so angeordnet, dass beim Verfahren des Deckels 5' in die Offenstellung ein Einschwenken des Eingriffselements 18' in den Verriegelungsabschnitt 21' unterstützt und ein Auslösen der Arretierungseinrichtung 8' durch ein Aufschwimmen des Schwimmers 22' bewirkt wird. Bei ansteigendem Flüssigkeitspegel schließt der Deckel 5' somit automatisch.
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Die 5 und 6 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel einer automatischen Schließvorrichtung 1'', bei der der Deckel 5'' als von der Öffnung 2 wegschwenkbare Klappe ausgeführt ist.
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Der Deckel
5'' ist größer ausgeführt als die Öffnung
2 und aus einem transparenten Material gefertigt. Er ist derart vor der transparenten Scheibe
3 angeordnet, dass dieser in einer Schließstellung der Schließvorrichtung
1'' die Öffnung
2 der Scheibe
3 vollständig absperrt. Vorzugsweise ist der Deckel
5'' an der Außenseite der Scheibe
3 um die Öffnung
2 herum abgestützt. Es ist jedoch wiederum möglich, den Rand der Öffnung
2 und/oder des Deckels
5'' mit einer Schräge zu versehen, wie dies beispielsweise in
DE 10 2005 034 158 B4 gezeigt ist, so dass der Deckel
5'' und die Öffnung
2 ineinander greifen. Außenseitig an dem Deckel
5'' anstehendes Wasser erhöht dabei die Schließkraft. Zur Verbesserung der Dichtwirkung ist zwischen dem Deckel
5'' und der Scheibe
3 eine Dichtung
6'' vorgesehen, die am Deckel
5'' oder an der Scheibe
3 angebracht sein kann. Ferner ist es möglich, sowohl am Deckel
5'' als auch an der Scheibe
3 eine Dichtung anzubringen. Die Dichtung
6'' kann beispielsweise aus Moosgummi oder dergleichen gefertigt sein. Wie
6 zeigt, umgibt sie die Öffnung
2 ringförmig.
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Der Deckel 5'' wird durch eine Schließfeder 7'' in Richtung seiner Schließstellung mit einer Kraft beaufschlagt. Die Schließfeder 7'' ist vorliegend beispielhaft als Schraubenfeder dargestellt, die sich mit einem oder mehreren Auslegern 25'' an der Scheibe 3 oder einer sonstigen stationären Einrichtung abstützt und durch eine Welle 26'' geführt ist. An einem oder weiteren Auslegern 24'' der Schließfeder 7'' ist der Deckel 5'' befestigt.
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Die Welle 26'' ist mittels Lagerkonsolen 27'' oberhalb der Öffnung 2 drehbar gelagert und Teil einer lediglich schematisch dargestellten Arretierungseinrichtung 8''. Sie ist zudem mit der Schließfeder 7'' gekoppelt, so dass die Schließfeder 7'' bei geöffnetem Deckel 5'' in einer vorgespannten Stellung fixiert werden kann.
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Die Arretierungseinrichtung 8'' ist ferner mit einem Schwimmer 22'' verbunden, der bei einem Aufschwimmen die Arretierungseinrichtung 8'' auslöst, so dass die Schließfeder 7'' freigegeben wird, wodurch der Deckel 5'' schlagartig und automatisch aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegt wird. Die Arretierungseinrichtung 8'' kann beispielsweise als mit der Welle 26'' gekoppelte Sperrklinke ausgeführt sein, welche beim Aufdrücken des Deckels 5'' gegen die Kraft der Schließfeder 7'', das heißt beim Bewegen in die Offenstellung, einrastet, und durch die Schwimmerbewegung entriegelt wird.
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In Abwandlung des in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiels kann der Deckel 5'' auch unmittelbar an der Welle 26'' befestigt sein, so dass dieser nicht durch einen Ausleger 24'' der Schließfeder 7'' gehalten werden muss. Gleichwohl wirkt die Schließfeder 7'' weiterhin, beispielsweise über einen Ausleger, mit einer Schließkraft auf den Deckel 5'' ein.
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Weiterhin ist es möglich, bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen und Abwandlungen die Schließfunktion unabhängig von einem ansteigenden Flüssigkeitspegel durch einen elektrischen Aktuator auszulösen, um bei Bedarf die Lüftungsöffnung zu verschließen. Der Aktuator kann dazu beispielsweise in ein Bussystem eines Gebäudemanagementsystems integriert sein oder individuell über einen Schalter ansteuerbar sein.
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Der Aktuator ist zur Energieversorgung entweder über ein Leitungskabel mit dem Stromnetz verbunden oder wird über eine Batterie betrieben. Seine Ansteuerung kann drahtlos oder drahtgebunden erfolgen.
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Zur Auslösung der Arretierungseinrichtung kann der elektrische Aktuator mit dem Deckel, der Schließfeder und/oder der Arretierungseinrichtung gekoppelt sein. Erhält der Aktuator ein entsprechendes Ansteuerungssignal, löst dieser die Arretierungseinrichtung aus, so dass unabhängig von einem ansteigenden Flüssigkeitspegel ein Verschließen der Öffnung durch den Deckel bewirkt wird.
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Hierbei ist es ferner möglich, den Schwimmer durch einen Sensor zu ersetzen, welcher bei einem Ansteigen des Flüssigkeitspegels ein Ansteuerungssignal zum Auslösen der Arretierungseinrichtung generiert. Gegebenenfalls kann als mechanische Rückfallebene der Schwimmer beibehalten werden.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen und weiteren Abwandlungen näher erläutert. Sie ist jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern umfasst alle durch die Ansprüche definierten Ausgestaltungen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005027428 B4 [0002, 0006, 0009]
- DE 202006005996 U1 [0002, 0006, 0009]
- DE 102005034158 B4 [0003, 0012, 0025, 0045]