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Die Erfindung bezieht sich auf ein automatisch schließendes und öffnendes Hochwasserschutz-Klappfenster. Solche Klappfenster dienen zum Abschotten von Gebäudeöffnungen und dergleichen, um bei einem ansteigenden Wasserspiegel das Eindringen von Wasser zu verhindern. Hiervon besonders betroffen sind vor allem Räume im Keller sowie im Erdgeschoss, die zur Außenumgebung Fenster oder sonstige Öffnungen für den Einfall von Tageslicht aufweisen und zumindest gelegentlich gelüftet werden sollen.
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Aus
DE 20 2008 013 902 U1 ist ein automatisch schließendes und öffnendes Hochwasserschutz-Klappfenster bekannt, bei dem das Schließen durch die Auftriebskraft eines Schwimmers bewegt wird. Sinkt der Wasserstand wieder ab, bewirkt das Eigengewicht des Schwimmers ein erneutes Öffnen. Hierzu dient ein Koppelgestänge, das den Schwimmer mit der Klappe gelenkig derart verbindet, dass bei einem Aufschwimmen des Schwimmers die Klappe in ihre Schließstellung gedrückt wird. Das Koppelgestänge ist jedoch in der Herstellung recht aufwändig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein automatisch öffnendes und schließendes Hochwasserschutz-Klappfenster zu schaffen, das sich mit geringerem Aufwand fertigen und montieren lässt und eine zuverlässige Schließfunktion und Dichtwirkung besitzt.
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Diese Aufgabe wird durch ein automatisch schließendes und öffnendes Hochwasserschutz-Klappfenster gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein solches umfasst eine hängend gelagerte Klappe zum Verschließen einer Öffnung, die durch ihr Eigengewicht in eine die Öffnung verschließende Stellung gedrängt wird, einen Steuerungshebel, der schwenkbar an einer die Öffnung umgebenden Struktur gelagert ist, und einen Schwimmer, der mit dem Steuerungshebel gekoppelt ist, um diesen zu verschwenken, wobei der Steuerungshebel eine Kulisse für einen an der Klappe vorgesehenen Eingriffsvorsprung ausbildet, und die Kulisse einen ersten Führungsabschnitt zur Übertragung des Gewichts auf den Eingriffsvorsprung zum Aufschwenken der Klappe aufweist, sowie einen zweiten Führungsabschnitt zur Übertragung einer an dem Schwimmer wirkenden Auftriebkraft auf den Eingriffsvorsprung zum Schließen der Klappe.
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Das erfindungsgemäße Hochwasserschutz-Klappfenster besitzt einen äußerst einfachen Aufbau und lässt sich mit wenigen Bauteilen verwirklichen. Es zeichnet sich vor allem durch einen mit geringem Aufwand herstellbaren Schließmechanismus aus, der zudem wenig störanfällig ist und die Durchsicht durch die Öffnung praktisch nicht beeinträchtigt. Insbesondere kommt der Schließmechanismus ohne vorgespannte Federn aus, welche zu Störungen neigen.
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Die Klappe und der Schwimmer sind derart ausbalanciert, dass das Gewicht des Schwimmers ausreicht, um die Klappe in eine ausgeschwenkte Offenstellung zu drangen. Bei ansteigendem Wasserspiegel drückt der Schwimmer über den Steuerungshebel die Klappe in Schließstellung. Da die Klappe schon aufgrund ihres Eigengewichts in Richtung Schließstellung gedrängt wird, genügen bereits verhältnismäßig geringe Auftriebskräfte, um die Öffnung sicher zu verschließen, bevor der Wasserspiegel die Öffnung erreicht. Hierdurch ist ein Schutz bei unbeaufsichtigtem Fenster gegeben. An der Klappe außenseitig anstehendes Wasser erhöht zusätzlich die Schließkraft, welche aus dem Auftrieb des Schwimmers resultiert. Fällt der Wasserspiegel wieder ab, öffnet die Klappe automatisch.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Patentansprüche.
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So kann beispielsweise der Eingriffsvorsprung eine an der Klappe drehbar gelagerte Rolle umfassen, die mit der Kulisse in Eingriff steht. Dies begünstigt ein besonders leichtgängiges Öffnen und Schließen. Insbesondere kann hierdurch mit geringem Schwimmergewicht ein weites Aufschwenken der Klappe erzielt werden.
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In diesem Zusammenhang ist es ferner von Vorteil, wenn der erste Führungsabschnitt zur Schwenkachse der Klappe hin gekrümmt ausgebildet wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden der erste und zweite Führungsabschnitt durch einen gabelförmigen Arm des Steuerungshebels gebildet. Die Führungsabschnitte sind dabei einander gegenüberliegend an Innenseiten der Gabel vorgesehen. Hierdurch kann die Klappe manuell über die durch die Gewichtskraft des Schwimmers erreichbare Offenstellung hinaus geschwenkt werden, ohne dass hierfür eine Demontage des Steuerungshebels nötig wäre. Dies erleichtert den Ein- und Ausbau der Klappe beispielsweise zu Reinigungszwecken.
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Ferner kann der Steuerungshebel einen weiteren Arm zur Ankopplung des Schwimmers ausbilden. Hierdurch ist der Steuerungshebel als einstückiges Integralbauteil herstellbar. Bis auf die Anlenkung am Mauerwerk oder Rahmen und die Kopplung mit dem Eingriffsvorsprung der Klappe kommt der Hebel somit ohne weitere Gelenke aus, wodurch das Störungsrisiko minimiert ist. In Vergleich zu herkömmlichen Kopplungsgestängen ergibt sich zudem ein erheblicher Kostenvorteil bedingt durch den geringeren Herstellungs-, Montage- und Materialaufwand.
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Der Steuerungshebel kann insbesondere sehr einfach und kostengünstig als Blechformteil hergestellt werden.
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Das vorstehend erläuterte Hochwasserschutz-Klappfenster lässt sich in ein modulares Hochwasserschutz-Klappfenster-System integrieren, welches durch Modifikation des Steuerungshebels unterschiedliche Betriebsmodi ermöglicht. Es ermöglicht sowohl ein automatisches Schließen als auch ein automatisches Öffnen. Im Hinblick auf den Hochwasserschutz ist vor allem die automatische Schließfunktion von großer Bedeutung. In einem weiteren Betriebsmodus kann daher vorgesehen sein, lediglich ein Schließen automatisch vorzunehmen, das Öffnen hingegen manuell vorzusehen. Dies kann beispielsweise dann von Interesse sein, wenn vor einem Wiederöffnen der Klappe nach einem automatischen Schließen die Situation vor der abzusperrenden Gebäudeöffnung erst in Augenschein genommen werden soll.
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Ein solches modulares Hochwasserschutz-Klappfenster-System umfasst zumindest eine hängend lagerbare Klappe zum Verschließen einer Öffnung, die durch ihr Eigengewicht in eine die Öffnung verschließende Stellung gedrängt wird und einen Eingriffsvorsprung aufweist, mindestens zwei verschiedene Steuerungshebel zum wahlweisen Einbau, die jeweils zur Zusammenwirkung mit dem als standardisierte Schnittstelle vorgesehenen Eingriffsvorsprung ausgebildet sind, um die Klappe zu schließen und offen zu halten, einen Vorsatzrahmen zur Anordnung um die Öffnung zur hängenden schwenkbaren Lagerung der Klappe sowie zur schwenkbaren Abstützung eines der Steuerungshebel, wobei ein erster Steuerungshebel derart konfiguriert ist, um schwimmerbetätigt sowohl ein Schließen als auch ein Öffnen der Klappe zu bewirken, und ein zweiter Steuerungshebel derart konfiguriert ist, um schwimmerbetätigt lediglich ein Schließen der Klappe zu bewirken sowie die Klappe in einer Offenstellung zu verrasten.
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Die Klappe und der Rahmen können dabei für alle Typen von Steuerungshebeln, d. h. erste Steuerungshebel und zweite Steuerungshebel, gleichermaßen verwendet werden. Über den jeweiligen Steuerungshebeltyp erfolgt die Anpassung an den gewünschten Betriebsmodus. Der Eingriffsvorsprung an der Klappe stellt hierbei eine standardisierte Schnittstelle dar.
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Der erste Steuerungshebel kann wie oben bereits erläutert ausgebildet sein.
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Zudem kann der Eingriffsvorsprung eine an der Klappe drehbar gelagerte Rolle aufweisen, welche mit dem jeweiligen Steuerungshebel in Eingriff steht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Rahmen einen horizontalen Querträger und einen oder zwei vertikale Seitenabschnitte auf, welche mit dem Querträger verbunden sind. Die Abstützung von Steuerungshebeln erfolgt dabei an den vertikalen Seitenabschnitten. Bei kleineren Öffnungen kann es ausreichen, lediglich einen Seitenabschnitt mit einem Steuerungshebel auszustatten. Vorzugsweise werden die Steuerungshebel vom gleichen Typ jedoch beidseits der Öffnung eingesetzt.
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Ein solcher Rahmen lässt sich mit den weiteren Komponenten bereits weitestgehend vormontieren, so dass die gesamte Einheit dann recht schnell an einer Gebäudeöffnung eingebaut werden kann.
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Insbesondere kann ein solcher Rahmen auf einer Acrylglascheibe befestigt werden, die ihrerseits abgedichtet in oder vor eine Gebäudeöffnung gesetzt wird. Der Rahmen versteift hierbei zusätzlich die Acrylglasscheibe, so dass dünnere Scheiben eingesetzt und/oder größere Gebäudeöffnungen geschützt werden können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Vorderansicht eines automatisch schließenden und öffnenden Hochwasserschutz-Klappfensters nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schließstellung,
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2 eine Schnittansicht des Hochwasserschutz-Klappfensters gemäß 1 in Offenstellung,
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3 eine Schnittansicht des Hochwasserschutz-Klappfensters gemäß 1 in Schließstellung,
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4 eine Vorderansicht eines Hochwasserschutz-Klappfensters nach einem zweiten Ausführungsbeispiel in Schließstellung im Rahmen eines modularen Hochwasserschutz-Klappfenster-Systems,
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5 eine Schnittansicht des Hochwasserschutz-Klappfensters des Hochwasserschutz-Klappfensters gemäß 4 in Offenstellung, und in
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6 eine Detailansicht des Steuerungshebels des Hochwasserschutz-Klappfensters gemäß 4.
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Das erste Ausführungsbeispiel in den 1 bis 3 zeigt ein automatisch schließendes und öffnendes Hochwasserschutz-Klappfenster 1 zur Anordnung in oder vor hochwassergefährdeten Gebäudeöffnungen wie Fensteröffnungen und dergleichen. Das Hochwasserschutz-Klappfenster 1 schließt bei ansteigendem Wasser selbsttätig. Fällt der Wasserspiegel wieder ab, so öffnet das Fenster automatisch. Das Hochwasserschutz-Klappfenster 1 weist eine ausgezeichnete Dichtwirkung auf. Es gestattet, sofern kein Wasser ansteht, gleichwohl einen großen Lichteinfall sowie die Möglichkeit der Belüftung dahinterliegender Räume.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine transparente Scheibe 2 aus Acrylglas in eine Gebäudeöffnung 3 eingebaut und gegenüber der Gebäudeöffnung 3 gegen das Eindringen von Wasser abgedichtet. Die Scheibe 2 kann auch abgedichtet vor eine solche Gebäudeöffnung 3 gesetzt werden. Insbesondere kann eine solche Scheibe 2 beispielsweise auch vor ein bestehendes Kellerfenster gesetzt werden.
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Die Scheibe 2 weist eine Öffnung 4 auf, die durch eine vorzugsweise transparente Klappe 5 dicht verschlossen werden kann. Die Klappe 5 ist bevorzugt aus Glas oder Acrylglas hergestellt und kann zur zusätzlichen Versteifung gegen Durchbiegen oder Verwinden von einem Metallrahmen 6 eingefasst sein.
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Die Scheibe 2 weist eine Anlagefläche 7 für die Klappe 5 auf, welche die Öffnung 4 umgibt. Zwischen der Anlagefläche 7 der Scheibe 2 und der Klappe 5 ist eine Dichtung 8 aus einem weichelastischen Material angeordnet. Die Dichtung 8 ist vorliegend an einer Innenseite der Klappe 5 befestigt, kann alternativ jedoch auch an der Anlagefläche 7 angebracht sein.
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Die Klappe 5 ist an einem Vorsatzrahmen 9 hängend gelagert und um eine horizontale Achse A schwenkbar. Dabei ist die Lagerung der Klappe 5 derart ausgebildet, dass die Klappe 5 durch ihr Eigengewicht in eine die Öffnung 4 verschließende Stellung gedrängt wird. Die horizontale Achse A liegt oberhalb der Öffnung 4 und ist dieser etwas vorgelagert, um eine möglichst gleichmäßige Belastung der Dichtung 8 zu erzielen.
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Wie 3 zeigt, dichtet die Klappe 5 in ihrer Schließstellung die Öffnung 4 gegen das Eindringen von Wasser ab. In ihrer in 2 dargestellten, von der Scheibe 2 weggeschwenkten Offenstellung ist die Klappe 5 hingegen vollumfänglich von der Scheibe 2 beabstandet, so dass ein guter Luftaustausch über die Öffnung 4 möglich ist. In dieser Offenstellung ist auch die Dichtung 8 vollumfänglich unbelastet.
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Der Vorsatzrahmen 9 ist um die Öffnung 4 herum auf der Scheibe 2 befestigt und versteift letztere. Es ist jedoch auch möglich, den Vorsatzrahmen 9 an dem die Gebäudeöffnung 3 umgebenden Mauerwerk zu befestigen. Insbesondere weist der Vorsatzrahmen 9 einen horizontalen Querträger 10 oberhalb der Öffnung 4 und einen oder, wie in 1 dargstellt, zwei vertikale Seitenabschnitte 11 auf, welche durch den Querträger 10 verbunden sind. Der Vorsatzrahmen 9 kann unten offen sein und einstückig aus einem entsprechend abgekanteten Längsprofil hergestellt werden. Es ist jedoch auch möglich, den Vorsatzrahmen 9 durch einen unteren Querträger zu schließen und/oder den Vorsatzrahmen 9 aus mehreren Stücken zusammenzufügen.
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Die Lagerung der Klappe 5 am Vorsatzrahmen erfolgt über Scharniere 12 an den Seitenabschnitten 11. Jedoch können die Scharniere 12 auch am Querträger 10 befestigt sein. Die Scharniere 12 ermöglichen bei ausgestellter Klappe 5 ein einfaches Aushängen nach oben zu Wartungs- und Reinigungszwecken. Bei geschlossener Klappe 5 kann hingegen ein Aushängen blockiert werden. Wird die Klappe 5 in geschlossener Stellung verriegelt, kann diese nicht von außen entfernt werden.
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Das Hochwasserschutz-Klappfenster 1 weist weiterhin mindestens einen Steuerungshebel 13 auf, der schwenkbar an einer die Öffnung umgebenden Struktur, d. h. der Scheibe 2, dem Vorsatzrahmen 9 oder dem Mauerwerk gelagert werden kann. Vorliegend ist ein Steuerungshebel 13 über ein Gelenk 14 um die horizontale Achse A schwenkbar an dem Vorsatzrahmen 9, insbesondere einem der Seitenabschnitte 11 des Vorsatzrahmens 9 gelagert. An den Steuerungshebel 13 ist ein Schwimmer 15 angeschlossen, um den Steuerungshebel 13 zu verschwenken. Der Steuerungshebel 13 steht wiederum mit einem an der Klappe 5 vorgesehenen Eingriffsvorsprung 16 in Eingriff. Bei einem Aufschwimmen des Schwimmers 15 wird dessen Auftrieb genutzt, um mittels des Steuerungshebels 13 die Klappe 5 in Schließstellung zu drücken. Fällt der Wasserspiegel ab, wird die Gewichtskraft des Schwimmers 15 über den Steuerungshebel 13 an der Klappe 5 zur Wirkung gebracht, um die Klappe in ihre Offenstellung zu schwenken. Die Masse des Schwimmers 15 ist hierzu entsprechend auf die Masse der Klappe 5 abgestimmt, um deren Schließkraft, welche aus dem Eigengewicht der Klappe 5 und der Schwenkbarkeit um die horizontale Achse A resultiert, zu überwinden.
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Der Steuerungshebel 13 bildet hierzu eine Kulisse 17 für den Eingriffsvorsprung 16 aus. Diese Kulisse 17 weist einen ersten Führungsabschnitt 18 zur Übertragung der Gewichtkraft des Schwimmers 15 auf den Eingriffsvorsprung 16 zum Aufschwenken der Klappe 5 sowie einen zweiten Führungsabschnitt 19 zur Übertragung einer an dem Schwimmer 15 wirkenden Auftriebkraft auf den Eingriffsvorsprung 16 zum Schließen der Klappe 5 auf.
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Die beiden Führungsabschnitte 18 und 19 liegen einander gegenüber. Sie sind vorzugsweise an innenseitigen Abschnitten eines gabelförmigen Arms 20 des Schwenkhebels 13 angeordnet. Dabei ist der erste Führungsabschnitt 18 vorzugsweise langer als der zweite Führungsabschnitt 19. Zudem kann der erste Führungsabschnitt 18 zur horizontalen Achse A der Klappe 5 hin gekrümmt sein, wodurch größere Ausstellwinkel der Klappe 5 erzielt werden können. Das freie Ende des gabelförmigen Arms 20 ist offen, so dass bei Bedarf die Klappe 5 manuell weiter aufgeschwenkt werden kann, d. h. über jene Offenstellung hinaus, welche durch das Gewicht des Schwimmers 15 erreichbar ist. Hierdurch kann die Klappe 5 sehr einfach herausgenommen und wieder eingebaut werden.
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Weiterhin bildet der Steuerungshebel 13 einen zweiten Arm 21 zur Ankopplung des Schwimmers 15 aus. Die Anbindung kann durch Verrasten des Schwimmers 15 in einer entsprechend ausgebildeten Aufnahme 22 am zweiten Arm 21 erfolgen.
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Bis auf die Anlenkung am Vorsatzrahmen 9 und die Kopplung mit dem Eingriffsvorsprung 16 der Klappe 5 kommt der Steuerungshebel 13 ohne weitere Gelenke aus. Es kann daher sehr einfach als einstückiges Integralbauteil, vorzugsweise als Blechformteil, ausgeführt sein. Im Vergleich zu herkömmlichen Kopplungsgestängen und Federlösungen stellt dies eine erhebliche Vereinfachung dar.
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Der Eingriffsvorsprung 16 kann als einfacher Zapfen ausgebildet werden, der in der Kulisse 17 gleitet. Vorzugsweise ist dieser jedoch mit einer drehbaren Rolle 23 ausgestattet, welche entlang der Kulisse 17 geführt ist. Dies begünstigt insbesondere das Aufschwenken der Klappe 5 aus der Schließstellung und ermöglicht größere Öffnungswinkel. Zudem hat die Rolle 23 etwas Spiel zwischen den Führungsabschnitte 18 und 19.
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In den 4 bis 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt, welches sich von dem ersten Ausführungsbeispiel durch den Steuerungshebel 13' und die Schwimmeranbindung unterscheidet. Hingegen sind der Vorsatzrahmen 9 sowie die Klappe 5 gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel unverändert.
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Dies ermöglich ein modulares Hochwasserschutz-Klappfenster-System, mit dem über verschiedene Steuerungshebel 13, 13' ohne großen Aufwand unterschiedliche Betriebmodi verwirklicht werden können. Während bei dem ersten Ausführungsbeispiel sowohl das Schließen als auch das Öffnen selbsttätig ablaufen, ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel lediglich ein selbsttätiges Schließen vorgesehen. Das Öffnen erfolgt hingegen manuell.
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Der Steuerungshebel 13' des zweiten Ausführungsbeispiels ist wiederum über ein Gelenk 14' schwenkbar an dem Vorsatzrahmen 9 gelagert. Zudem ist der Steuerungshebel 13' über einen Anschlag 24' am Vorsatzrahmen 9 angestützt, wodurch der Steuerungshebel 13' in einer von der Öffnung 4 wegweisenden Stellung gehalten wird. Der Steuerungshebel 13' kann aus dieser Stellung um das Gelenk 14' nur nach oben geschwenkt werden.
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Am gegenüberliegenden Endabschnitt 25' weist der Steuerungshebel 13' einen Rastvorsprung 26' auf, an dem die Klappe 5 über den Eingriffsvorsprung 16 in ausgeschwenkter Offenstellung fixiert werden kann. Auch hier kann somit der Steuerungshebel 13' sehr einfach als einstückiges Integralbauteil, vorzugsweise als Blechformteil, ausgeführt sein.
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An dem Steuerungshebel 13' greift ein Schwimmer 15 an, der wie in dem ersten Ausführungsbeispiel an einem Arm des Steuerungshebels 13' befestigt ist oder aber auch über eine Zwischenstange 27' angeschlossen sein kann. Steigt der Wasserspiegel an, so hebt der Schwimmer 15 den Steuerungshebel 13' etwas an. Hierdurch wird die durch den Rastvorsprung 26' bewirkte Fixierung der Klappe 5 aufgehoben, bevor der Wasserspiegel die Öffnung 4 erreicht. Die Klappe 5 fällt dann aufgrund ihres Eigengewichts selbsttätig in die Schließstellung, wodurch gleichzeitig die weichelastische Dichtung 8 gegen die Scheibe 2 gedrückt wird.
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Weiterhin kann das Hochwasserschutz-Klappfenster 1' des zweiten Ausführungsbeispiels mit einem selbsttätig verriegelnden Verschluss 28' ausgestattet sein, mit dem die Klappe 5 beim Fallen in die Schließstellung in Eingriff gelangt. Hierdurch kann die Klappe 5 in ihrer Schließstellung automatisch arretiert werden. Der Verschluss 28' kann auch dazu verwendet werden, die Klappe 5 bei Bedarf von Hand zu schließen und abzusperren, um ein unerwünschtes Eindringen fremder Personen von außen durch das Hochwasserschutz-Klappfenster 1 zu unterbinden. Zum Öffnen der Klappe 5 wird der Verschluss 28' entriegelt und die Klappe 5 manuell verschwenkt, bis der Eingriffsvorsprung 16, welcher auch hier mit einer Rolle 23 versehen sein kann, mit dem Rastvorsprung 26' des Steuerungshebel 13' verrastet.
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Wird bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Schwimmer 15' weggelassen, so ergibt sich mit dem Steuerungshebel 13' ein rein manueller Betriebsmodus.
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Die vorstehend erläuterten Hochwasserschutz-Fenster 1 zeichnen sich durch eine sehr geringe Anzahl von Bauteilen, eine einfache Herstellbarkeit und Montage sowie eine zuverlässige selbsttätige Schließfunktion aus.
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Insbesondere können störungsanfällige Bauteile wie Federn vermieden werden. Zudem ist die Anzahl nötiger Gelenke auf ein Minimum reduziert.
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Darüber hinaus ist eine weitgehende Vormontage möglich, wodurch sich die Einbauzeit vor Ort verringert.
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Zudem lassen sich durch geringfügige Modifikationen unterschiedliche Betriebsmodi verwirklichen und die Anzahl von Gleichteilen erhöhen.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Sie ist jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern umfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hochwasserschutz-Fenster
- 2
- Scheibe
- 3
- Gebäudeöffnung
- 4
- Öffnung
- 5
- Klappe
- 6
- Metallrahmen
- 7
- Anlagefläche
- 8
- elastische Dichtung
- 9
- Vorsatzrahmen
- 10
- Querträger
- 11
- Seitenabschnitt
- 12
- Scharnier
- 13, 13'
- Steuerungshebel
- 14, 14'
- Gelenk
- 15
- Schwimmer
- 16
- Eingriffsvorsprung
- 17
- Kulisse
- 18
- erster Führungsabschnitt
- 19
- zweiter Führungsabschnitt
- 20
- gabelförmiger Arm
- 21
- zweiter Arm
- 22
- Aufnahme
- 23
- Rolle
- 24'
- Anschlag
- 25'
- Endabschnitt
- 26'
- Rastvorsprung
- 27'
- Zwischenhebel
- 28'
- Verschluss