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Die Erfindung betrifft ein Schloss für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Ein eingangs genanntes Schloss umfasst zumindest ein Schlosskasten mit einer darin angeordneten, in der Regel aus Metall bestehenden Schlossplatte (auch. Schlosskasten genannt) auf, mit einem darauf gelagertem Gesperre Die Schlossplatte ist in der Regel mit einem Einlaufschlitz für die Aufnahme eines Schließbolzens versehen. Ein Gesperre umfasst eine drehbar gelagerte Drehfalle für die Aufnahme eines Schließbolzens. Das Gesperre weist weiter eine Sperrklinke auf, mit der die Drehfalle verrostet werden kann.
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Die Drehfalle eines Kraftfahrzeugschlosses verfügt üblicherweise über einen durch Lastarm und Fangarm gebildeten gabelförmigen Einlaufschlitz, in den der Schließbolzen einer Fahrzeugtür oder Klappe, beispielsweise Motorhaube oder Kofferraumklappe, gelangt, wenn die Tür/Klappe geschlossen wird. Der Schließbolzen verdreht dann die Drehfalle von einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung. Hat die Drehfalle die Schließstellung erreicht, so wird sie in dieser Position über die Sperrklinke verrostet. Der Schließbolzen kann den Einlaufschlitz der Drehfalle nicht mehr verlassen. Diese Raststellung wird Hauptrastposition genannt.
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Es gibt Kraftfahrzeugschlösser mit einer zweiten Verrastungsposition, nämlich die so genannte Vorrastposition. Die Vorrastposition dient dazu, die entsprechende Tür oder Klappe abzufangen, wenn diese beim Schließen die Hauptrastposition nicht erreicht.
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In der Vorraststellung ist die Drehfalle folglich nicht vollständig geschlossen, jedoch wird eine Öffnungsbewegung der Drehfalle durch eine Sperrklinke bereits verhindert. Darum wird auch der Bereich der Drehfalle, der die Sperrklinke in dieser Position aufnimmt, als Vorrast bezeichnet. In der Hauptrastposition schließlich ist die Drehfalle vollständig geschlossen. Die Vorrast stellt also einen Übergangszustand zwischen geöffnetem Zustand und Hauptrast dar und wird aus Sicherheitsgründen vorgesehen.
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Der Druckschrift
DE 101 30 260 A1 ist zu entnehmen, dass bei einem Schloss für ein Kraftfahrzeug unter anderem in Crashsituationen sichergestellt sein muss, dass sich eine Fahrzeugtür nicht aufgrund einer dadurch hervorgerufenen schlagartigen Stoßbeanspruchung unplanmäßig öffnet. Das aus der
DE 101 30 260 A1 bekannte Schloss sieht daher einen Mechanismus vor, der bei einer solchen Beanspruchung einen Auslösehebel festlegt, mit dem andernfalls das Schloss geöffnet werden könnte.
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Führt ein Crash dazu, dass sich eine Tür zu öffnen versucht, so übt der Schließbolzen einen entsprechenden Druck auf den Lastarm aus. Da der Lastarm mit der Drehfallenachse verbunden ist, wird eine entsprechende Kraft auf die Drehfallenachse ausgeübt. In Abhängigkeit von der Anordnung der Teile eines Gesperres kann sich die Beanspruchung auch auf den Fangarm sowie die Sperrklinke auswirken. Bei einem üblichen Schloss werden daher die einzelnen Teile eines Gesperres so stabil gebaut, dass diese nicht nur dem täglichen Betrieb, sondern auch schlagartigen Stoßbeanspruchungen gewachsen sind.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss für ein weiter entwickeltes Kraftfahrzeug zu schaffen, welches einer schlagartigen Stoßbeanspruchung zuverlässig gewachsen ist.
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Der Gegenstand des Anspruchs 1 löst die Aufgabe der Erfindung. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung eines Schlosses mit einem Gesperre umfassend eine Drehfalle mit einem Lastarm und einem Fangarm, welche auf einer Drehfallenachse drehbar gelagert ist. Die Drehfalle kann einen Schließbolzen aufnehmen. Das Gesperre weist eine Sperrklinke für das Verrosten der Drehfalle auf. Außerdem sind zusätzliche Mittel vorhanden, mit denen eine durch einen Schließbolzen auf den Lastarm übertragene Kraft auf den Schlosskasten übertragen wird. „Zusätzlich” meint, dass es neben der Drehfallenachse und der Sperrklinke ein drittes Mittel gibt, auf welches eine besagte Kraft übertragen wird. Dieses Mittel ist insbesondere so angeordnet, dass vor allem die Drehfallenachse entlastet wird. Es befindet sich dann grundsätzlich auf der Seite des Einlaufschlitzes des Schlosskastens, auf der sich auch die Drehfallenachse befindet.
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Der Einsatz eines Mittels zur Übertragung von Kräften auf den Schlosskasten, insbesondere den bei einem Crash auftretenden Kräften, erlaubt die Auslegung des Gesperres auf die im täglichen Gebrauch auftretenden Kräfte bei gleichzeitigem Vorhandensein von Sicherheitsreserven für den Notfall (Crash), da die Kräfte dann auf den Schlosskasten übertragen werden und nicht alleine auf die Drehfalle, die Drehfallenachse und ggfs. die Sperrklinke. Der Materialaufwand für das Schloss kann so insgesamt reduziert werden. Ein Schloss kann daher vorteilhaft insgesamt kleiner und mit geringerem Gewicht gebaut werden.
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In einer Ausführungsform umfasst das Mittel zur Kraftübertragung auf den Schlosskasten einen Riegel. Der Riegel ist am Schlosskasten befestigt und/oder so angeordnet, dass dieser von einer seitlichen Wand des Schlosskastens in der Hauptrastposition bis zur Drehfalle reicht. Diese seitliche Wand grenzt in einem rechten Winkel an den Schlosskasten-Einlaufschlitz für den Schließbolzen an. Der Riegel ist insbesondere benachbart zum Einlaufschlitz des Schlosskastens angeordnet und zwar bevorzugt auf der Seite des Einlaufschlitzes, auf der auch die Drehfallenachse angeordnet ist. In der Hauptrastposition grenzt der Riegel dann derart seitlich an die Drehfalle, dass die Drehfalle bei den beschriebenen schlagartigen Beanspruchungen gegen den Riegel gedrückt wird. Der Riegel nimmt dann die entsprechende Kraft auf und leitet diese an den Schlosskasten weiter und zwar aufgrund seiner Befestigung und/oder aufgrund seiner Abstützung an einer entsprechenden seitlichen Schlosskastenwand.
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Der Riegel kann ganz oder teilweise aus Metall bestehen und aus dem gleichen oder einem anderen Material wie die Drehfalle gefertigt sein. Bevorzugt besteht der Riegel jedoch aus Kunststoff und zwar insbesondere, wenn dieser sich an einer entsprechenden seitlichen Schlosskastenwand abstützt. Der Riegel ist dann einerseits relativ leicht und kann andererseits stabil genug konstruiert werden, um den beschriebenen Anforderungen gewachsen zu sein.
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Der Riegel ist bevorzugt innerhalb des Schlosskastens angeordnet. Besonders bevorzugt ist er in räumlicher Nähe zur Drehfallenachse angeordnet, ganz besonders bevorzugt in räumlicher Nähe zum Lastarm, insbesondere in räumlicher Nähe zum Lastarm und zur Drehfallenachse. Ein derart angeordneter Riegel erfordert grundsätzlich keinen zusätzlichen Bauraum.
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Bevorzugt berührt der Riegel die Drehfalle, vorzugsweise den Lastarm der Drehfalle nur dann, wenn aufgrund von starken Kräften die Drehfalle in der Hauptrastposition in Richtung Riegel verschoben wird. Es wird so das Auftreten von Reibungskräften während des Regelbetriebs aufgrund einer regelmäßigen Berührung zwischen Drehfalle und Riegel vorteilhaft vermieden. Der Abstand zwischen Riegel und Drehfalle ist so klein gewählt, dass die Drehfallenachse nicht derart verformt werden kann, dass diese bricht, bevor die Drehfalle durch den Riegel abgestützt wird. Der Riegel ist bevorzugt quaderförmig, da der zur Verfügung stehende Bauraum dann optimal genutzt werden kann. Es sind aber auch andere Riegelgeometrien, wie zum Beispiel stabförmige oder halbmondförmige Ausgestaltungen einsetzbar.
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Bevorzugt ist der Riegel beweglich, besonders bevorzugt schwenkbar ausgestaltet. So kann der Riegel in der geöffneten Position des Schlosses in Ruhestellung sein, zum Beispiel an der Drehfalle anliegen und in der Vorrast- oder Hauptrastposition sich in eine für die Kraftableitung vorteilhafte Lage bewegen. Diese Bewegung kann durch Federn oder andere mechanische Lösungen realisiert werden oder aber auch elektronisch oder magnetisch ausgelöst und/oder gesteuert werden.
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Die Drehfalle und insbesondere der Lastarm können vorteilhaft geometrisch so ausgestaltet sein, dass die sich zugewandten Oberflächen des Riegels und der Drehfalle und insbesondere des Lastarms ineinander passen. Um die Berührungsfläche zu optimieren, können gerade oder gekrümmte Oberflächengeometrien sinnvoll sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dient der Riegel zusätzlich der Drehfallenabfrage. So kann der Riegel einen integrierten Nocken oder einen Sensor für eine Drehfallenabfrage umfassen. Mit Hilfe des Riegels kann insbesondere ermittelt werden, ob sich die Drehfalle in der Hauptrastposition. befindet.
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In einer Ausführungsform schwenkt der Riegel zum Beispiel federbelastet bei Erreichen der Vorrast- oder Hauptrastposition der Drehfalle in eine Position, in der eine Übertragung von auf die Drehfalle einwirkenden Kräften auf den Schlosskasten erfolgen kann.
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Bevorzugt befindet sich der Riegel in der Hauptrastposition der Drehfalle der Riegel in räumlicher Nähe zum Lastarm, besonders bevorzugt gelangt der Riegel in eine Ausbuchtung des Lastarms hinein, um so besonders zuverlässig seine Position beizubehalten, wenn hohe Kräfte von der Drehfalle auf diesen übertragen werden.
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Entweder kann der Riegel besonders fest an einer Schlosskastenwand verankert sein, an der er zum Beispiel beweglich gelagert ist, beispielsweise durch eine Führung oder Niete und/oder er kann in der Hauptrastposition der Drehfalle bei hoher Last sowohl den Lastarm als auch wenigstens eine seitliche Schlosskastenwand berühren.
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In einer Ausführungsform umfasst das Mittel zur Kraftübertragung auf den Schlosskasten anstelle eines Riegels einen Arm einer Drehfalle, der so angeordnet ist, dass über diesen eine Stoßbeanspruchung auf den Schlosskasten abgeleitet wird. Um dies zu erreichen, reicht der Arm in der Hauptrastposition insbesondere bis zu einer entsprechenden seitlichen Wand des Schlosskastens und berührt diese in einer Ausführungsform der Erfindung nur bei Auftreten einer übermäßigen Last, wie diese bei einem Crash auftreten kann. Der Schlosskasten kann aber auch eine von einer Schlosskastenwand abstehende Verstärkung aufweisen. Schwenkt die Drehfalle in die Hauptrastposition ein, so kann der Arm zum Beispiel in eine Ausnehmung der Verstärkung gelangen. Die Ausnehmung ist so angeordnet, dass in einem Crash-Fall die besagte Kraft in die Verstärkung eingeleitet wird und von hier aus zum Schlosskasten gelangt. Der Arm kann zum Beispiel rechtwinklig relativ zum Lastarm abgewinkelt sein. Der abgewinkelte Teil des Arms kann in einen verstärkten Bereich des Schlosskastens einschwenken, wenn die Drehfalle die Hauptrastposition einschwenkt. Eine im Crash-Fall auftretende Beanspruchung kann dann vom Arm in die Verstärkung und damit in den Schlosskasten eingeleitet werden. Der Arm kann ebenfalls dazu genutzt werden, um eine Drehfallenabfrage durchzuführen, um so die jeweilige Position der Drehfalle zu ermitteln.
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Der beschriebene Arm der Drehfalle besteht bevorzugt aus einem Metall, insbesondere aus Stahl, gehärteter Stahl oder einer Stahllegierung. Die Verstärkung des Schlosskastens besteht ebenfalls bevorzugt aus einem Metall, insbesondere aus Stahl, gehärteter Stahl oder einer Stahllegierung. Gleiches gilt zumindest für die Wand des Schlosskastens, die verstärkt wurde, und/oder aber für die seitliche Wand, in die durch Abstützung eine Kraft eingeleitet werden kann.
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Erfindungsgemäß kann die Drehfalle ganz oder teilweise aus Metall bestehen. Als Metall im Rahmen der Erfindung kommt hierbei bevorzugt Stahl, gehärteter Stahl oder eine Stahllegierung zur Anwendung. Bevorzugt wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung wenigstens der Lastarm aus Metall gefertigt oder mit Metall verstärkt. Als Metall im Rahmen der Erfindung kommen bevorzugt Stahl, gehärteter Stahl und Stahllegierungen zur Verwendung.
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Die Drehfalle kann ganz oder teilweise mit Kunststoff ummantelt sein. Einzelne Bestandteile der Drehfalle, insbesondere der auch in Crashsituationen vergleichsweise gering belastete Fangarm können teilweise oder vollständig aus Kunststoff gefertigt sein, um das Schloss leicht und kostengünstig auszugestalten..
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Metallelemente und/oder Verstärkungselemente können in die Drehfalle eingegossen sein und/oder auch auf der Drehfalle, beispielsweise durch Verklebung, angebracht sein.
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Die Sperrklinke kann aus Metall oder Kunststoff ausgebildet sein. Bevorzugt ist sie jedoch aus Metall ausgeführt.
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Bevorzugt ist sowohl die Vorrast als auch die Hauptrast am Lastarm ausgeführt. Dies erlaubt eine Bauweise des Fangarmes mit geringem Gewicht und trägt zur Gewichtsreduktion und Kompaktheit der Gesamtkonstruktion bei. Hierbei sind die Rastpositionen bevorzugt ganz oder teilweise aus Metall ausgeformt.
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Die schmalste Stelle Lastarm der Drehfalle ist bevorzugt breiter als die breiteste Stelle des Fangarms, da vor allem der Lastarm belastet wird. Der Bauraum für ein Schloss kann so weiter reduziert werden.
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Durch jede dieser Maßnahmen im Einzelnen und vor allem im gegenseitigen Zusammenspiel entstehen besonders günstige Kraftverteilungsverhältnisse im täglichen Betrieb und in Crashsituationen, die eine kompakte Bauweise mit geringem Gewicht bei hoher Sicherheit erlauben.
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Das erfindungsgemäße Schloss eignet sich hervorragend für den Einsatz in Kraftfahrzeugen. Es ist leichter und kostengünstiger im Vergleich zu herkömmlichen Schlössern.
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Die Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen veranschaulicht.
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1 stellt eine Abbildung eines erfindungsgemäßen Gesperres mit Riegel dar.
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2 stellt eine Abbildung einer Drehfalle mit zusätzlichem Arm dar.
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3 stellt eine Abbildung einer Drehfalle ohne Ausleger dar, welche vorteilhaft in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann.
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4 stellt eine Abbildung einer Drehfalle mit Ausleger und verstärktem Schlosskasten dar.
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5 stellt eine Abbildung einer Gesperres mit Ausleger und Riegel dar.
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6 und 7 skizzieren Ausführungsformen eines Gesperre in der Hauptrastposition.
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In der 1 wird eine erste Ausführungsform eines Gesperres mit einer Drehfalle 1 und Sperrklinke 6 in der Hauptrastposition gezeigt. Der Schließbolzen 5 wird durch den Lastarm 2 daran gehindert, den Einlaufschlitz 15 des Schlosskastens zu verlassen. Im Fall eines Crashs kann der Fall auftreten, dass eine Tür oder Klappe sich zu öffnen versucht. Der Schließbolzen 5 drückt dann entsprechend gegen den Lastarm 2 der Drehfalle 1, nicht aber gegen den Fangarm 3. Der Lastarm 2 nimmt die Kraft auf. Der Riegel 10 ist so positioniert, dass eine solche Kraft in den Riegel eingeleitet wird. Da der Riegel 10 gegen die seitliche Schlosskastenwand 12 abgestützt ist, wird über diesen Riegel die Kraft in den Schlosskasten eingeleitet. Die seitliche Wand 12 ist senkrecht mit der Wand des Schlosskastens einteilig verbunden, auf der u. a. wie gezeigt die Drehfallenachse 4 befestigt ist.
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Ein in der 1 gezeigter Riegel 10 kann durch einen zusätzlichen, als Ausleger dienenden Arm 11 ersetzt sein, der in der 2 gezeigt wird. Der Arm reicht dann beispielsweise bis zu einer seitlichen Schlosskastenwand 12 und leitet so in einem Crashfall eine damit einhergehende Kraft in den Schlosskasten ein.
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Die in den 2 und 3 hell gezeigten Bereiche der Drehfalle 1 sind aus Kunststoff gefertigt. Die im Vergleich dazu dunkel gefärbten Bereiche bestehen aus Stahl. Die aus Stahl bestehende Bereiche können ganz oder teilweise mit dem Kunststoff überzogen sein. Der Fangarm 3 besteht nur angrenzend an die Drehfallenachse 4 aus Stahl und darüber hinaus aus Kunststoff, um so Gewicht einzusparen. Denn der nur aus Kunststoff gebildete Bereich des Fangarms 3 wird relativ geringen Kräften während des Betriebs ausgesetzt.
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In der 4 wird eine Ausführungsform eines Schlosses mit einem zusätzlichen Arm gezeigt, der ein abgewinkeltes Ende 13 umfasst. In der gezeigten Hauptrastposition gelangt das abgewinkelte Ende in eine Ausnehmung eines verstärkten Bereich 14 des Schlosskastens so hinein, dass eine im Crashfall zusätzlich auftretende Kraft vom zusätzlichen Arm über das abgewinkelte Ende 13 in die Verstärkung 14 eingeleitet wird.
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Die Verstärkung 14 ist an der seitlichen Wand 12 des Schlosskastens abgestützt. Daher wird die über den zusätzlichen Arm mit dem abgewinkelten Ende 13 eingeleitete Kraft in die seitliche Wand 12 und damit in den Schlosskasten eingeleitet.
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Die Verstärkung 14 reicht U-förmig um den Einlaufschlitz 15 des Schlosskastens herum und umschließt die Drehfallenachse 4 der Drehfalle 1 und der Sperrklinke 6. Die beiden offenen Enden der Verstärkung 14 sind an einer seitlichen Wand 12 des Schlosskastens abgestützt. So kann eine im Crashfall auftretende erhöhte Kraft über die Achsen 4 und 7 ergänzend in den Schlosskasten eingeleitet werden.
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Die Verstärkung 14 ist von der Schlosskastenwand 16 aus gesehen, an der die Drehfallenachse 4 befestigt ist, vorteilhaft oberhalb der Drehfalle angeordnet, damit die Achsen 4 und 7 von einer Seite von der Schlosskastenwand 16 und von der anderen Seite von der Verstärkung 14 gehalten und so stabilisiert werden.
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Die Drehfalle umfasst vorteilhaft eine Abwinklung 17, die gegen die Verstärkung 14 anschlägt oder in eine Tasche der Verstärkung einfährt, wenn die Drehfalle von einer Öffnungsstellung in Richtung Schließstellung gedreht wird. Damit sichergestellt ist, dass die Drehfalle die Hauptrastposition zuverlässig erreicht, gibt es einen Puffer, ehe die Abwicklung 17 ein weiteres Drehen verhindert. Hierdurch wird vermieden, dass die Drehfalle über die Hauptrastposition übermäßig hinweg geschwenkt werden kann und dennoch die Hauptrastposition zuverlässig zu erreichen vermag.
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Die Achse 7 der Sperrklinke 6 ist angrenzend an die seitliche Wand 16 angeordnet. In der Hauptrastposition berührt ein Ende der Sperrklinke 6 vorteilhaft nur unter erhöhter Last die seitliche Wand 12, damit so eine erhöhte Kraft von der Drehfalle ergänzend über die Sperrklinke 6 unmittelbar in die Schlosskastenwand eingeleitet werden kann, ohne Reibungsverluste während des Regelbetriebs in Kauf nehmen zu müssen.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die eine Weiterentwicklung des Schlosses darstellt, das in der deutschen, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
10 2008 063 489 beschrieben wird. Den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung beziehen wir hiermit in die vorliegende Anmeldung ein. Das Schloss gemäß
5 unterscheidet sich von dem aus der
DE 10 2008 063 489 bekannten Schloss durch einen kleinen zusätzlichen, aus Metall bestehenden Arm
11 der Drehfalle, der in der dargestellten Hauptrastposition durch einen Riegel
10 abgestützt wird. Der Riegel
10 ist an der Schlosskastenwand
16 befestigt, die die Grundfläche des Schlosskastens bildet. In der Hauptrastposition kann der Arm
11 bereits auf dem Riegel
10 unmittelbar aufliegen, so dass dann kein Abstand zwischen Arm
11 und Riegel
10 verbleibt. Dennoch treten beim Regelbetrieb keine zusätzlichen Reibungsverluste auf. Allerdings ist ein geringer Spalt dennoch vorteilhaft, damit sich die Drehfalle
1 von einer Öffnungsposition über die Hauptrastposition ein kleines Stück hinwegbewegen kann (Überhub), um so das Erreichen der Hauptrastposition sicherzustellen. Der Riegel
10 dient dann zugleich als Anschlag, also als Begrenzung des Überhubs.
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Die Sperrklinke 6a, 6b ist wie dargestellt in der Hauptrastposition an der seitlichen Wand 12 abgestützt. Versucht der Schließbolzen 5 sich aufgrund einer schlagartigen Stoßbeanspruchung sich aus dem Schlosskasten-Einlaufschlitz 15 heraus zu bewegen, so übt dieser eine entsprechende Kraft auf den durch Stahl verstärkten Lastarm 2 aus. Diese Kraft leitet der Lastarm über den Drehfallenarm 11 weiter an den Riegel 10. Über den Riegel 10 wird die Kraft in den Schlosskasten eingeleitet.
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Die auf den Lastarm schlagartig wirkende Kraft wird außerdem in die Sperrklinke 6a, 6b eingeleitet. Da dieser an der seitlichen Wand 12 abgestützt ist, wird die Kraft über die Sperrklinke ebenfalls in den Schlosskasten eingeleitet.
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Die Drehfallenachse 4 wird daher kaum belastet. Der Fangarm 3 wird nicht belastet, da an diesem keine Hauptrast 9 angeordnet ist. Der Durchmesser der Drehfallenachse kann daher relativ klein sein. Dies ermöglicht es, den Abstand zwischen der Drehfallenachse 4 und dem Schließbolzen 5 in der Hauptrastposition klein zu halten. Einerseits erlaubt dies eine kompaktere Bauweise des Schlosses. Andererseits führt diese Maßnahme dazu, dass sich ein Schloss vorteilhaft mit geringerem Kraftaufwand öffnen lässt.
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Der Fangarm 3 kann daher wie dargestellt schmaler als der Lastarm 2 sein, was eine kompakte Bauweise des Schlosses ermöglicht. Außerdem kann der Fangarm 3 aufgrund seiner geringen Belastung problemlos aus Kunststoff bestehen, was dem Gewicht zugute kommt.
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Da der Riegel 10 nicht bis zur seitlichen Wand 12 reicht, ist dieser relativ kurz und erhöht daher das Gewicht des Schlosses nur gering. Der zusätzliche Arm 11 kann auch entfallen, wenn der Riegel im Vergleich zur Darstellung in 5 hinreichend nahe an den Schlosskasten-Einlaufschlitz 15 heranrückt und so die Drehfalle direkt abstützt. Das Vorsehen eines Hebels 11 erleichtert es aber, dass der Riegel 10 zugleich einen Anschlag für die Drehfalle bildet, der ein Überdrehen der Drehfalle entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn über die Hauptrast hinaus verhindert. Es gibt dann also einen Zusatznutzen. Die Sperrklinke ist mit einer Sollbruchstelle 18 versehen. Sollte die Sperrklinke im Fall eines Crashs die Sperrklinke übermäßig belastet werden, so wird durch die Sollbruchstelle verhindert, dass die Sperrklinke 6a, 6b aus ihrer Verankerung gerissen wird. Statt dessen bricht die Sperrklinke im Bereich der Sollbruchstelle. So kann erreicht werden, dass selbst bei einer solchen Belastung die Drehfalle verrostet bleibt und eine Fahrzeugtür verschlossen bleibt.
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Im Fall der 5 wird die Sollbruchstelle durch eine Einbuchtung 18 gebildet. Eine Sollbruchstelle kann aber auch anders verwirklicht sein, so zum Beispiel durch Verwendung eines leichter brechenden Materials im Vergleich zum übrigen Material, aus dem die Sperrklinke gefertigt ist. Die Lehre, eine Sperrklinke gegenüber dem Schlosskasten in der Hauptrastposition abzustützen und diese so mit einer Sollbruchstelle zu versehen, dass im Crash-Fall die Sperrklinke 6a, 6b derart zu brechen vermag, dass die Verrastung der Drehfalle bestehen bleibt, stellt eine eigenständige Erfindung dar. Dieser Lehre liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss bereitzustellen, dass auch im Fall eines Crashs zuverlässig verschlossen bleibt.
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In der 5 umfasst die seitliche Schlosskastenwand eine Abstützung 19, die in der Hauptrast an die Sperrklinke angrenzt. Diese Abstützung dient der Verstärkung des Schlosskastens, um den eingeleiteten Kräften verbessert gewachsen zu sein.
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Ein Bereich 6a der Sperrklinke kann aus Kunststoff bestehen und ein zweiter Bereich 6b aus Metall, um das Gewicht der Sperrklinke gering zu halten. Der metallische Bereich 6a verrastet die Drehfalle und ist daher aus dem stabileren Metall ausgeführt.
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Das in 6 gezeigte Gesperre gleicht dem Gesperre aus 5. Der Kunststoffbereich 6a der Sperrklinke ist mit dem metallischen Bereich 6b der Sperrklinke durch Formschluss verbunden. Der Formschluss ist bevorzugt so ausgelegt, dass dieser sich bei Auftreten einer übermäßigen Kraft aus den zuvor genannten Gründen lösen kann.
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7 zeigt ein Gesperre mit einem aus Kunststoff bestehenden Fangarm 3 und einem aus Metall bestehenden Lastarm 2.
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In der 8 wird eine eigenständige Erfindung dargestellt. Eine Drehfalle 1 umfasst einen Vorsprung 20, der in der Hauptrastposition wie dargestellt in Richtung Öffnung des Schlosskasteneinlaufschlitzes 15 gerichtet ist. Bricht bei einem Crash die Achse 4 der Drehfalle 1, so bewegt der Schließbolzen 5 die Drehfalle in Richtung Öffnung des Schlosskasteneinlaufschlitzes 15. Der Vorsprung 20 gelangt dann zwischen zwei Klemmelemente 21 des Schlosskastens und wird dann so von den Klemmelementen 21 gehalten, dass der Schließbolzen 5 das Gesperre unverändert nicht verlassen kann. Es wird so erreicht, dass ein Türschloss auch dann in einem Crashfall nicht öffnet, wenn die Drehfallenachse brechen sollte. Das Grundprinzip, dass Mittel 20, 21 so vorhanden sind, dass ein Brechen der Achse 4 der Drehfalle in der Hauptrastposition nicht zur Folge hat, dass der Schließbolzen 5 die Drehfalle zu verlassen vermag, lässt sich auch durch Varianten verwirklichen. So kann der Schlosskasten beispielweise Taschen umfassen, in die anders angeordnete Vorsprünge oder Haken der Drehfalle einfahren, wenn die Drehfallenachse bricht, um die Drehfalle in der gewünschten schließenden Stellung zu halten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehfalle
- 2
- Lastarm
- 3
- Fangarm
- 4
- Drehfallenachse
- 5
- Schließbolzen
- 6
- Sperrklinke
- 6a
- aus Kunststoff bestehender Bereich der Sperrklinke
- 6b
- aus Metall bestehender Bereich der Sperrklinke
- 7
- Drehachse der Sperrklinke
- 8
- Vorrast
- 9
- Hauptrast
- 10
- Riegel
- 11
- zusätzlicher Arm der Drehfalle/Ausleger
- 12
- seitliche Wand des Schlosskastens
- 13
- abgewinkelter Bereich eines zusätzlichen Arms der Drehfalle
- 14
- Verstärkung eines Schlosskastens
- 15
- Einlaufschlitz des Schlosskastens
- 16
- Schlosskastenwand, an der die Drehfallenachse befestigt ist
- 17
- Abwinklung der Drehfalle
- 18
- Sperrklinken-Sollbruchstelle
- 19
- Abstützung des Schlosskastens
- 20
- Drehfallenvorsprung
- 21
- Klemmelemente des Schlosskastens für den Drehfallenvorsprung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10130260 A1 [0006, 0006]
- DE 102008063489 [0048, 0048]