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Die
Erfindung betrifft eine Raumzelle, welche leicht auf- und abbaubar
ist und beispielsweise als Notunterkunft für die Unterbringung
von Personen vorgesehen ist, die in Folge von Naturereignissen (Erdbeben,
Bränden, Stürmen, Tsunamis) oder durch kriegerische
Ereignisse obdachlos geworden sind. Die Erfindung betrifft ferner
eine Raumzelle, die als Spielhäuschen, Tierbehausung, Militär-
bzw. Expeditionsunterkunft und dergleichen dient.
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Üblicherweise
erfolgt die Unterbringung von Personen/Menschen in Notsituationen
in so genannten „Rot-Kreuz-Zelten”, Großzelten,
die leicht transportabel und mit einfachen Mitteln aufbaubar sind. Nachteilig
an diesen Zelten ist, dass deren Aufbau Spezialkenntnisse voraussetzt,
so dass eine Montage nur unter Anleitung Sachkundiger erfolgen kann. Ein
weiterer Nachteil besteht in der unzureichenden Wärmedämmung
dieser Zelte, so dass ein Einsatz unter klimatisch beziehungsweise
meteorologisch extremen Bedingungen nicht oder nur stark eingeschränkt
möglich ist.
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Daneben
sind transportable Großcontainer im Einsatz, die mit Hilfe
von Spezialfahrzeugen an den Einsatzort gebracht werden. Derartige
Wohncontainer, deren Wand- und Deckenbereich in der Regel eine Isolation
aus Polyurethanschaum besitzen, ermöglichen einen Aufenthalt
auch unter klimatisch ungünstigen Bedingungen.
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Nachteilig
an diesen Containern sind deren relativ hohe Herstellungskosten,
sowie die Tatsache, dass der Transport der großräumigen
Wohncontainer nur mittels aufwendiger Spezialgeräte möglich
ist. Somit ist der Einsatz von Wohncontainern in Katastrophen- und
Kriegsgebieten häufig nicht möglich, da die Transportwege
infolge der Auswirkungen der Katastrophen nur bedingt passierbar
sind und die notwendige Anzahl von Containern nicht innerhalb kürzester
Zeit bereitgestellt werden kann.
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Gebräuchlich
sind auch Notunterkünfte in Form von kleinen Zelten, wie
sie beispielsweise in der
US
4,779,388 beschrieben sind. Diese weisen den Vorteil auf,
dass sie in kompakter Form transportabel sind und mit einfachen
Mitteln aufgebaut werden können.
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Nachteilig
an diesen Zelten ist jedoch, dass sie Bauart bedingt eine Vielzahl
an Öffnungen aufweisen, durch welche beispielsweise Regen
oder Ungeziefer eindringen kann. Ferner weisen diese, bedingt durch
die lösbaren Verbindungen der einzelnen Seitenteile eine
ungenügende Stabilität auf und sind zudem umständlich
aufzubauen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Raumzelle bereitzustellen, die auch unter
extremen Bedingungen leicht und raumsparend zu transportieren, ohne Hebezeuge
und Spezialausrüstung von einer bis zwei Personen schnell,
sicher und stabil aufbaubar und demontierbar ist. Ferner ist es
eine Aufgabe der Erfindung, eine zerlegbare Raumzelle zur Verfügung zu
stellen, welche in unterschiedlichsten Klima- und Witterungszonen
einsetzbar und zudem einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Raumzelle mit vier oder mehreren Seitenwänden
zur Unterbringung von Menschen und Tieren, die leicht auf- und abbaubar
ist und ein oder mehrere Dachelement(e) umfasst. Die Raumzelle kennzeichnet
sich dadurch, dass die Seitenwände und das Dachelement
bzw. die Dachelemente der Raumzelle aus Hohlkammerplatten bzw. Strukturkammerplatten
gefertigt sind.
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Unter
dem Begriff Raumzelle ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein
Zelt, ein Spielhäuschen, eine Tierbehausung, eine Unterkunft,
eine Expeditionsunterkunft, ein Lager, insbesondere Materiallager,
eine Expeditionsunterkunft, eine Militärunterkunft, eine
Schattenspender, ein Windschutz, ein Versteck, ein Gartenhäuschen
und dergleichen zu verstehen.
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Im
Rahmen der Erfindung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
bei der Konstruktion der erfindungsgemäßen Raumzelle
auf so genannte Hohlkammerplatten bzw. Strukturkammerplatten zurückzugreifen.
Die Hohl- bzw. Strukturkammerplatten können aus einer Vielzahl
an Materialien, wie Zellstoff und/oder Kunststoff und/oder Metall
hergestellt sein. Im Rahmen der Erfindung hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn die Hohl- bzw. Strukturkammerplatten aus einem
thermoplastischen Material, besonders bevorzugt aus einem Kunststoff
ausgewählt aus Polymethylmethycrylat (PMMA), Polycarbonat
(PC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), HDPE, Polyurethan,
PET, ABS, Polystyrol und Polypropylen (PP), sowie Polymerblends
der vorstehend genannten Polymere, sowie Mischungen zumindest zum
Teil wiederverwerteter Polymere und Bio-Composites gefertigt sind
bzw. einen oder mehrere der vorstehend genannten Kunststoffe umfassen.
Durch die Verwendung der vorstehend genannten Materialien zur Herstellung
der Struktur- bzw. Hohlkammerplatten wird der erfindungsgemäßen
Raumzelle eine dauerhafte Witterungs- bzw. Lagerbeständigkeit
verliehen, die sogar über Jahre hinweg besteht. Die erfindungsgemäße
Raumzelle kann somit beispielsweise bis zu ihrem Einsatz in Krisenregionen über Jahre
hinweg beispielsweise in Containern gelagert werden, ohne hierdurch
Schaden zu nehmen. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung haben sich Hohl- bzw. Strukturkammerplatten aus Polypropylen
als besonders bevorzugt herausgestellt.
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Hohlkammerplatten,
zu denen auch die so genannten Strukturkammerplatten zu zählen
sind, werden allgemein durch Extrusion vornehmlich von thermoplastischen
Kunststoffen, wie Polymethylmethycrylat (PMMA), Polycarbonat (PC),
Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET),
Polyurethanen und Polypropylen (PP), sowie Mischungen der vorstehend
genannten Kunststoffe hergestellt. Dabei werden durch die Extrusion
mittels eines Querschnitts der Platte entsprechenden Werkzeugs gleichzeitig
die Schichten, die auch als Gurte bzw. Außen- und Innengurte
bezeichnet werden, und diese verbindenden Stege erzeugt.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung sind die Seitenteile der
Raumzelle oder die Seitenteile und zumindest ein oder mehrerer Dachelement(e)
aus so genannten Strukturkammerplatten gefertigt. Strukturkammerplatten
sind Bauelemente in Sandwich-Bauweise, wobei zwischen zwei Trägerschichten
meist kreisförmige Strukturen, bzw. waben- bzw. noppenartige
Strukturen angeordnet sind. Derartige Strukturkammerplatten sind
beispielsweise in der
DE
10 2006 004 626 A1 und in der
US 3,876,492 offenbart. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Seitenteile
der Raumzelle oder die Seitenteile und zumindest ein oder mehrerer
Dachelement(e) aus so genannten Strukturkammerplatten gefertigt,
die aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere
einem Kunststoff ausgewählt aus Polymethylmethycrylat (PMMA),
Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET),
Polyurethan (PU) und Polypropylen (PP) hergestellt sind.
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Bei
den bevorzugt verwendeten Strukturkammerplatten handelt es sich
um Strukturkammerplatten, die eine Trägerschicht umfassen,
welche auf einer oder auf beiden Seiten der Trägerschicht
ausgeformte Erhebungen aufweist, deren Stirnflächen eine Kontaktfläche
zur Aufnahme zumindest einer weiteren Deckschicht bilden, wobei
die Stirnflächen der Erhebungen und die daran angebrachte
Deckschicht kraft-, form- und/oder stoffschlüssig miteinander
verbunden sind. Weiterhin bevorzugt ist eine Strukturkammerplatte,
umfassend eine Trägerplatte mit einseitig ausgeformten
Erhebungen, wobei zumindest eine Deckschicht an den Stirnflächen
anliegt.
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Eine
alternative Ausführungsform der bevorzugt verwendeten Strukturkammerplatten
sieht vor, dass die Trägerschicht ein- oder beidseitig
ausgeformte Erhebungen aufweist und auf jeder Seite der Erhebung
zumindest eine Deckschicht gegebenenfalls mit einer Vielzahl von
Durchbrechungen vorgesehen ist, wobei die Trägerschicht
eine Trennschicht zwischen einer ersten und zweiten gebildeten Kammer
bildet. Dadurch kann die Strukturkammerplatte als quasi geschlossener
plattenförmiger Körper ausgebildet werden, der
jedoch durch die Durchbrechungen in den Deckschichten eine Vielzahl
von Funktionen ermöglicht.
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Die
Erhebungen in der Trägerschicht weisen bevorzugt eine wabenförmige,
noppenförmige, kegelstumpfförmige, zylindrische
oder mehreckförmige und/oder eine Hinterschneidung aufweisende
Geometrie auf. Die noppenförmigen, kegelstumpfförmigen
bzw. zylindrischen Erhebungen haben dabei einen Durchmesser im Bereich
von 2 bis 15 mm, bevorzugt im Bereich von 3 bis 7 mm. In Abhängigkeit der
Einbausituation kann auch deren Höhe variiert werden. Die
Höhe der Erhebungen kann über weite Bereiche und
je nach Anforderung an die Isolationseigenschaften der Strukturkammerplatte
variieren und liegt im Bereich von 1 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich
von 3 bis 20 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 10 mm,
ganz besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 8 mm.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Durchbrechungen der Deckschicht der Strukturkammerplatten
auf einer Seite der Trägerschicht in der Zahl und/oder
Größe und/oder Form von denen in der gegenüberliegenden
Deckschicht abweichen. Dadurch kann auf einer Seite eine im Wesentlichen geschlossene
Kammer ausgebildet sein, wohingegen die gegenüberliegende
Kammer offen ausgebildet ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass auf
der zur Außenseite der Raumzelle weisenden Deckschicht
eine luft-, flüssigkeits- und/oder dampfdurchlässige
Beschichtung vorgesehen ist. Diese Beschichtung kann als Gewebe
aus Naturfasern, Kunststofffasern oder als Folie mit einer Perforation
oder dergleichen ausgebildet sein. Eine solche Außenschicht
kann durch Kleben oder Aufkaschieren aufgebracht werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Strukturkammerplatte
ist vorgesehen, dass in zumindest einer Kammer zwischen der Trägerschicht
und der Deckschicht eine Dämmschicht vorgesehen ist. Eine
solche Dämmschicht kann durch einen Schaumstoff oder dergleichen
vorgesehen sein, der als offen- oder geschlossenporiges Element ausgebildet
ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
die Dämmschicht luft-, flüssigkeits- und/oder
dampfdurchlässig ist. In Abhängigkeit der Anwendungen
kann die Dämmschicht auf diese Eigenschaften abgestimmt
sein.
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Die
Strukturkammerplatte weist bevorzugt zumindest eine Deckschicht
aus einer Folie aus Kunststoff mit einer Dicke von 0,1 mm bis 2
mm auf. Bevorzugt ist die Folie aus Polyethylen, HDPE, Polyethylenterephthalat,
Polyurethan, Polypropylen, Polystyrol, ABS oder dergleichen ausgebildet.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Trägerschicht als eine geformte Kunststoffplatte
ausgebildet ist, die auf einer Seite oder auf beiden Seiten eine Deckschicht
aus einem folienartigen Kunststoff aufweist.
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Die
im Rahmen der Erfindung verwendeten Hohlkammer- bzw. Strukturkammerplatten
haben eine Dicke im Bereich von 2 bis 101 mm, bevorzugt im Bereich
von 3 bis 20 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 10 mm,
ganz besonders bevorzugt im Bereich von 5 bis 8 mm. Je nach Dicke
der Hohlkammer- bzw. Strukturkammerplatten können somit die
Isoliereigenschaften der erfindungsgemäßen Raumzelle
den jeweiligen Klimazonen, in denen die Raumzelle eingesetzt werden
soll, angepasst werden.
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Im
Rahmen der Erfindung haben sich Strukturkammerplatten, die von der
Triplex-Kunststoff GmbH, Deutschland unter dem Markennamen TRIPLEX
3, TRIPLEX 5 und TRIPLEX 10 vertrieben werden, als besonders vorteilhaft
erwiesen. Ebenfalls bevorzugt geeignet sind Strukturkammerplatten
aus Polypropylen, die von der friedola® TECH
GmbH, Deutschland unter dem Markennamen CON-Pearl® vertrieben
werden. Weiterhin bevorzugt geeignet sind Strukturkammerplatten
von Kaysersberg Plastics, die unter den Markennamen Akyver® und Akylux® und
Bubble Guard® vertrieben werden.
Ferner geeignet sind Strukturkammerplatten, die unter den Markennamen
TriPly®, Cross X, Cross M, Cross
H von IPR Sohner Plastic, Michigan, USA und unter den Markennamen
ISO-Protect®, ISO-Clean® von der HUBER + SUHNER AG, Fehraltorf,
Schweiz vertrieben werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Materialien
beziehungsweise Kunststoffplatten, aus denen die erfindungsgemäße Raumzelle
hergestellt ist, zumindest teiltransparent, wodurch am Tage auf
eine Innenbeleuchtung verzichtet werden kann. Auch können
transparente Bauteile, beispielsweise als Fenster in den einzelnen
Seitenteilen bzw. Dachelementen integriert sein.
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Die
Seitenteile und Dachelemente der erfindungsgemäßen
Raumzelle können mit Hilfe von Verbindungselementen miteinander
fest und gleichzeitig lösbar verbunden sein. Das Verbindungsmittel
kann dabei beispielsweise eine Niete, ein Kabelbinder, ein Mehrwegkabelbinder,
ein Klettverschluss oder auch ein Seil sein. Auch können
mehrere Verbindungsmittel bzw. unterschiedliche Verbindungsmittel
zum Verbinden der einzelnen Teile bzw. Elemente verwendet werden.
Die Verbindung mit den vorstehend genannten Verbindungsmitteln ermöglicht
einen raschen Auf- beziehungsweise Abbau der erfindungsgemäßen
Raumzelle.
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Für
einen dauerhaften Aufbau der Raumzelle kann es auch sinnvoll sein,
die Seitenteile an ihren Stoßkanten miteinander zu verkleben
bzw. mit Hilfe von Nieten, Schnappnieten, Selbstbefestigungsnieten,
Treibstifte, Drucknieten, Heftnieten, Binderschrauben, Montageklemmen,
Schnellverbindern, Schnellspannern, Schnellverschlüssen
dauerhaft miteinander zu verbinden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform sind die Seitenteile an ihren
Stoßkanten miteinander verschweißt. Auch kann
es gemäß einer allgemeinen Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen sein, dass die Seiten- und Dachteile der
Hohl- bzw. Strukturkammerplatten an ihren Kanten verschweißt
sind, um beispielsweise ein Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Ungeziefer
zu verhindern.
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Aufgrund
der Eigenstabilität der zum Aufbau der Raumzelle verwendeten
Hohlkammer- bzw. Strukturkammerplatten, welche faltverbunden und/oder
mittels Befestigungsmitteln miteinander verbunden sind wird eine
dauerhaft stabile Raumzelle zur Verfügung gestellt, bei
der vorteilhafterweise auf Rahmenstrukturen, insbesondere auf Profilelemente
verzichtet werden kann. So umfasst gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung die Raumzelle keine Rahmenstruktur,
in welche die Hohlkammer- bzw. Strukturkammerplatten, die die Seitenwände darstellen,
eingefügt werden. Die erfindungsgemäße Raumzelle
ist somit dadurch gekennzeichnet, dass sie über keine Rahmenstruktur,
bspsw. Aus Profilleisten zur Aufnahme der Seitenkanten der Hohlkammer-
bzw. Strukturkammerplatten verfügt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Raumzelle
einen Grundrahmen, insbesondere aus Profilleisten zur Aufnahme der
Unterkanten der Seitenteile umfassen, was den Aufbau der erfindungsgemäßen
Raumzelle erleichtert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Umfang der
erfindungsgemäßen Raumzelle an der Oberseite geringer
ist als an der Unterseite, wodurch eine Neigung der Seitenteile
in Bezug auf die Horizontale entsteht. Die Neigung der einzelnen
Seitenwände kann über weite Bereiche hinweg variiert
werden und ist allgemein so gewählt, dass der Winkel der
Seitenwand in einem Bereich von 91° bis 130°,
bevorzugt in einem Bereich von 100° bis 120° zur
Horizontalen, dem Boden, liegt. Die daraus resultierende Neigung
verleiht der erfindungsgemäßen Zelle eine zusätzliche
Stabilität.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwei oder mehrere
der Seitenwände miteinander faltverbunden und bilden so
genannte Seitenteile aus. Unter „faltverbunden” bzw. „Faltverbindung” ist
dabei zu verstehen, dass die Seitenwände der Raumzelle
an der Kante zwischen zwei aneinander angrenzenden Seitenwänden über
eine Faltung bzw. einen Knick verbunden sind. So kann die Raumzelle
beispielsweise die Form eines Sechseckes haben und zwei Seitenteile
mit je zwei Faltverbindungen umfassen, welche zusammen die sechs Seitenwände
der Raumzelle bilden. Die aneinander angrenzenden Seitenteile der
Raumzelle sind dabei an den Stoßkanten, an denen die Seitenteile
aneinander angrenzen, miteinander verbindbar.
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Die
erfindungsgemäße Raumzelle weist allgemein vier
bis zwölf, bevorzugt vier bis sechs oder zwölf,
besonders bevorzugt vier oder zwölf Seitenwände
auf.
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Gemäß einer
weiteren allgemeinen Ausführungsform der Erfindung weisen
die Seitenteile an den Stoßkanten Überstände
auf, in denen sich Öffnungen wie Löcher bzw. Schlitze
zur Aufnahme der Verbindungsmittel befinden. Bei der Verbindung
der Seitenteile miteinander liegen diese Überstände
aufeinander auf und werden mit Hilfe der Verbindungsmittel miteinander
fest und dennoch lösbar verbunden. Die Überstände
weisen dabei allgemein eine Länge von 2 bis 15 cm, bevorzugt
eine Länge von 3 bis 8 cm, besonders bevorzugt eine Länge
von 4 cm auf. Die Überstände ermöglichen
dabei eine nahezu winddichte Verbindung zwei aneinander angrenzender
Seitenteile an deren Stoßkante.
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Das
Dach der erfindungsgemäßen Raumzelle kann ein
oder mehrere Dachelement(e) beispielsweise eine oder mehrere Dachplatte(n)
umfassen. Die eine oder mehreren Dachplatte(n) bzw. Dachelemente
werden dabei mittels eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen
Befestigungsmittel ausgewählt aus einem Seil, einem Kabelbinder,
einem Mehrwegkabelbinder und einer Lasche an der Oberkante eines
oder mehrerer Seitenteile befestigt. Hierdurch wird eine einfache
und gleichzeitig lösbare Verbindung zwischen den Seitenteilen
und dem Dach gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Seitenteile
an ihrer Oberkante einen Überstand auf, an dem das Dachelement
oder die Dachelement(e) befestigt ist beziehungsweise sind. Die Überstände
weisen dabei allgemein eine Länge von 2 bis 15 cm, bevorzugt
eine Länge von 3 bis 8 cm, besonders bevorzugt eine Länge
von 5 cm auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zumindest ein Dachelement über eine U-Faltung
an dem Überstand zumindest eines Seitenteils befestigt,
wodurch eine stabile, wind- und regendichte Verbindung zwischen
Seitenteil und Dach gewährleistet wird. Bevorzugt wird
diese U-Faltung durch Befestigungsmittel dauerhaft fixiert. Eine
Darstellung einer solchen fixierten U-Faltung findet sich in den
Abbildungen.
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Zur
Befestigung der erfindungsgemäßen Raumzelle am
Untergrund genügen einfache Zeltnägel. Zur sicheren
Lagefixierung der erfindungsgemäßen Raumzelle
können optional Spanneinrichtungen vorgesehen sein, die
vorzugsweise an dem Dachelement und/oder einer Seitenwand lösbar
verbunden sind. Diese Spanneinrichtungen, beispielsweise Seile,
ermöglichen die Fixierung der Raumzelle an einem Zeltpflock
oder Erdnagel, der im Untergrund des Aufstellungsortes fixiert werden
kann. Durch vorzugsweise vier bis acht solcher Spanneinrichtungen ist
damit eine sichere Lagefixierung der relativ leichten Raumzelle,
insbesondere in Gegenden möglich, in denen mit stürmischen
oder böigen Winden gerechnet werden muss.
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Die
Haltefixierung kann ebenfalls mit Hilfe von Heringen beziehungsweise
Zeltnägeln erfolgen. Hierzu weisen die Seitenteile am Boden
einen Überstand mit Öffnungen zur Aufnahme von
Heringen beziehungsweise Zeltnägeln auf, durch welche diese Befestigungselemente
zur Verankerung der Raumzelle am Boden hindurchgesteckt werden können.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Raumzelle
ein oder mehrere Bodenelement(e). Das Bodenelement kann zum Beispiel
eine einfache Plane sein, welche den Innenraum von dem Untergrund
abgrenzt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Bodenelement Sandwich-Bauelemente, bestehend
aus einem Schaumkern, wie einem Polyurethanhartschaumkern, mit beidseitiger
Kunststoff- oder Metallbeschichtung. Der für das Bodenelement verwendete
Werkstoff ist langzeitresistent gegenüber Feuchtigkeit
und extremer Umgebungstemperatur. Zudem bietet ein Sandwich-Bauelement
bei vergleichsweise geringen Dicken von ca. 0,5 bis 2 cm eine hinreichende
Isolation. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Bodenelement ein Sandwich-Element, welches
dem Enkadrain® ST der Colbond Geosynthetics
GmbH, Obernburg, Deutschland, entspricht. Ein derartiges Sandwich-Element
dient dabei der thermischen Isolierung und gleicht zudem kleine
Unebenheiten im Untergrund aus. Weiterhin kann das Bodenelement
auch in Form einer Wanne vorliegen, die aus Hohl- bzw. Strukturkammerplatten
gefertigt ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Boden-Element
ferner Aufnahmemittel zur Aufnahme der Unterkanten der Seitenteile.
Diese Aufnahmemittel können Schienen aus Kunststoff oder
Metall sein, welche einen Grundrahmen bilden, in denen die Seitenteile
beim Aufstellen der Raumzelle eingeschoben werden. Auch kann das
Aufnahmemittel eine Nut, beispielsweise Fräsung im Bodenelement
sein. Durch die vorstehend genannten Aufnahmemittel wird der Aufbau
der erfindungsgemäßen Raumzelle erheblich vereinfacht, darüber
hinaus tragen diese zur Erhöhung der Stabilität
der Raumzelle bei.
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Die
erfindungsgemäße Raumzelle kann ferner mehrere
Dachelemente umfassen, die zusammen einen Hohlraum, einen Speicher
ausbilden, der zu Lager- beziehungsweise Aufbewahrungszwecken dient.
Auch kann das Dach konstruktiv derart ausgestaltet sein, dass es
zum Sammeln bzw. Speichern von Regenwasser dient.
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Die
Abmessungen der erfindungsgemäßen Raumzelle können über
weite Bereiche in Abhängigkeit ihrer Verwendung variieren.
Die Abmessungen können beispielsweise 400 × 500 × 500
mm bis zu 3500 × 4000 × 6000 mm betragen.
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Die
Raumzelle umfasst gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung eine Tür, die in eine Seitenwand integriert
ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung stellt eine Seitenwand selbst die Tür dar.
Hierbei kann beispielsweise eine Faltverbindung zur benachbarten
Seitenwand als Scharnier fungieren.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht im weitgehenden Fehlen
genormter Kleinteile, wie Schrauben und Muttern. Hierdurch ist sichergestellt,
dass eine Montage am Aufstellungsort schnell und komplikationslos
erfolgen kann, da die Vollständigkeit der Bauteile der
Raumzelle gewährleistet ist. Ebenso ist ein möglicher
Verlust von Kleinteilen bei der Demontage und beim Abtransport der
zerlegten Raumzelle nahezu ausgeschlossen.
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Durch
die Ausbildung formschlüssiger Verbindungen und die Verwendung
einfacher Verbindungsmittel, kann auf Montagewerkzeuge weitgehend
verzichtet werden.
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Zum
Transport können die einzelnen Elemente der Raumzelle zu
einem Paket bzw. Stapel zusammengelegt bzw. gefaltet werden, wobei
die Seitenteile beispielsweise ziehharmonikaartig zusammengefaltet
sein können. Die Raumzelle ermöglicht aufgrund
ihrer einfachen Struktur einen leichten und sicheren Aufbau auch
durch technisch unversierte Personen. Die Größe
der Baugruppen ist so dimensioniert, dass die Bauteile durch eine
einzelne Person sicher gehandhabt werden können.
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Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung ist in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel
näher beschrieben:
Es zeigen:
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1 Raumzelle
mit zwölf Seitenwänden und Dachelementen, die
einen Speicher ausbilden,
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2 Raumzelle
mit 4 Seitenwänden
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3 Explosionszeichnung
der Raumzelle aus 2
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4 schematische
Darstellung einer U-Faltung zum Verbinden von Seitenteil zu Seitenteil,
beziehungsweise von Seitenteil zu Dachelement
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5 Verbindung
zweier Stoßkanten miteinander, mit Hilfe eines so genannten Überstandes
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1 zeigt
eine Ansicht der erfindungsgemäßen Raumzelle 1 mit
zwölfeckiger Grundform. Zu sehen sind die Seitenwände 2 sowie
ein Dachelement 3, welches in Form eines Speichers gezeigt
ist, sowie eine Tür 5.
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2 zeigt
eine Ansicht der erfindungsgemäßen Raumzelle 1 mit
vier Seitenwänden 2, einem Bodenelement 12, Überständen 10,
sowie einer Tür 5 und Dachelement 3.
Der Aufbau der in 2 dargestellten Raumzelle 1 ist
in der Explosionszeichnung in 3 zu sehen.
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Eine
Möglichkeit, die Seitenteile 6 dauerhaft fest
miteinander zu verbinden, ist in 4 gezeigt. Hierbei
handelt es sich um eine so genannte U-Faltung. Um eine Dauerhaftigkeit
dieser Faltung 4 zu gewährleisten, kann diese
mittels Klebstoff, sowie Verbindungselementen ausgewählt
aus der Gruppe der Seile, Kabelbinder, Mehrwegkabelbinder, Klettverschlüssen
bzw. den vorstehend beschriebenen Befestigungsmitteln 9 fixiert
werden. Diese U-Faltung 4 kann ebenfalls zum Verbinden
des Dachelementes 3 beziehungsweise der Dachelemente 3 mit Überständen 10 an
den Oberkanten der Seitenteile 6 verwendet werden, auch
zur Verbindung der Dachelemente 3 miteinander.
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Die
Verbindung zweier Seitenteile 6 miteinander, mit Hilfe
eines so genannten Überstandes 10, ist in 5 gezeigt.
Hier sind zwei aneinander angrenzende Seitenteile 6 zu
sehen, welche jeweils einen Überstand 10 aufweisen, über
welchen die beiden Seitenteile 6 beispielsweise mit Hilfe
von Kabelbindern als Befestigungsmittel 9 dauerhaft und
fest miteinander verbunden werden können. Zur einfachen
Verbindung können die Überstände 10 Öffnungen 11 zum
Hindurchführen der Befestigungsmittel 9 aufweisen.
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- 1
- Raumzelle
- 2
- Seitenwand
- 3
- Dachelement(e)
- 4
- U-Faltung
- 5
- Tür
- 6
- Seitenteil
- 7
- Faltverbindung
- 8
- Seitenteil
Speicher
- 9
- Befestigungsmittel
(Kabelbinder)
- 10
- Überstand
- 11
- Öffnung
- 12
- Bodenelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4779388 [0005]
- - DE 102006004626 A1 [0012]
- - US 3876492 [0012]