-
Unterirdische Bomben- Schutzraum- und Lagerkel 1er-Einheit
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine fabrikmäßig vorgefertigte Bomben-Schutzraum-Einheit,
die an zweckentsprechend gewählten Orten mindestens teilweise unterirdisch eingebaut
werden kann, und die bei Nichtbedarf für ihren eigentlichen Verwendungszweck als
unterirdischer Lagerkel ler für beliebige zu lagernde Güter verwendet werden kann.
-
Das Militärbudget der meisten Länder deckt im allgemeinen nur die
Errichtung der militärischen Einrichtungen und die Beschaffung von Waffen und Ausrüstung.
In der Mehrzahl aller Länder ist jedoch ein großer Mangel an Bomben-Schutzräumen
zu verzeichnen. So ist z.B.
-
in der Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien, um nur einige
wenige zu nennen, der Mangel so groß, daß im Ernstfall nur ein geringer Teil der
Bevölkerung Zugang zu einem Luftschutzraum haben
würde. Aber auch
in anderen Ländern, so z.B. in Schweden, wo der Bau und die Einrichtung von Bomben-Schutzräumen
entsprechend einem von den Behörden genehmigten Plan fortschreitet, übertrifft der
aktuelle Mangel an Schutzräumen die vorgesehene Anzahl der offiziellen Planung.
Moderne Kriege nehmen indessen ihren Blutzoll von der Zivilbevölkerung (zwischen
80 und 90% der Kriegsopfer).
-
D ie in modernen Kriegen verwendeten Waffen für Bombenabwurf und Beschuß
sind dafür ausgelegt, ein Maximum an Körperverletzungen zu verursachen. Es ist deshalb
absolut lebensnotwendig, daß in Kriegszeiten Luftschutzräume in ausreichender Anzahl
zur Verfügung stehen.
-
Darüber hinaus ermöglicht es die Steigerung der Wirksamkeit und Geschwindigkeit
der modernen Kriegsmaschinerie, mit einer sehr kurzen Wahrnehmungsfrist anzugreifen.
Es muß daher davon ausgegangen werden, daß nach Beginn eines Krieges keine Zeit
mehr verbleibt, um Luftschutzräume zu bauen und einzurichten.
-
Die Wirkung einer Waffe vermindert sich im Verhältnis zum Quadrat
der Entfernung vom Punkt der Detonation bzw. des Einschlag der Waffe. Infolgedessen
wächst die Überlebenschance sehr beträchtlich in Bereichen außerhalb des Einschlagpunktes
und seiner unmittelbaren Nachbarschaft.
-
In der Folge aller dieser Umstände erscheint es sinnvoll, eine große
Anzahl kleiner Schutzräume in breiter Streuung zu erstellen und zu installieren,
da dies das Risiko direkter Treffer vermindert und so zur Lebenserhaltung beträchtlich
beiträgt. Es ist beispielsweise von erheblicher Bedeutung, daß die Luftschutzräume
so gelegen sind, daß sie der Zivilbevölkerung erlauben, sie schnell zu erreichen,
wenn das vorgesehene
Alarmsignal ertönt. Deshalb besteht ein unmittelbarer
Bedarf an kleinen, einfachen und nicht kostspieligen Bomben-Schutzräumen.
-
Herkömmliche Luftschutzkeller, die einen ausreichenden Schutz gewähren,
sind im allgemeinen als Großeinheiten zur Aufnahme einer vergleichsweise großen
Anzahl von Personen ausgelegt. D ie Bau- und Einrichtungskosten einer solchen großen
Einheit sind beträchtlich, und es wäre keine realistische Zielsetzung, Schutzräume
solchen Typus in ausreichender Anzahl zu bauen, um allen Bevölkerungsteilen einen
angemessenen Schutz zu gewähren.
-
Von diesen Voraussetzungen ausgehend ist der Erfindung die Aufgabe
gestellt, einen Bomben-Schutzraum vorzuschlagen, der für kleine Bevölkerungsgruppen
ausreichenden Schutz bietet, andererseits aber in Friedenszeiten für anderweitige
Zwecke verwendet werden kann.
-
Der erfindungsgemäße Bomben- Schutzraum soll kostengünstig und leicht
herzustellen sein, und er soll mit Straßenfahrzeugen leicht transportierbar und
am vorgesehenen Ort ohne Schwierigkeiten einzubauen sein.
-
D iese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Bomben-Schutzraum,
der im wesentlichen aus einem zylindrischen Körper aus mit Glasfasern verstärktem
Kunststoff besteht, welcher entlang seiner zylindrischen Wandfläche mit peripher
angeordneten Versteifungsrippen versehen ist, und der aus einer Anzahl getrennt
herzustellender Teile besteht, die entlang ihren Stoßfugen luftdicht miteinander
verbindbar sind, und der weiterhin an seiner einen Stirnseite eine vordere äußere
Stimwand und in vorbestimmtem Abstand von dieser eine hintere innere Stirnwand besitzt,
die beide je mit einer nach außen zu öffnenden Tür versehen sind.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschieben.
-
Aus der nachfolgenden Beschreibung der beigegebenen Zeichnungen ergeben
sich weitere Merkmale und Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes. In den Zeichnungen
zeigen: Fig. 1 eine Bomben- Schutzraum-Einhei t entsprechend der Erfindung im Einbauzustand
in perspektivischer Ansicht; Fig. 2 dieselbe im Längsschnitt entlang der Linie II
- II in Fig. 1; Fig. 3 dieseTbe in Frontansicht auf die vordere Stirnwand; Fign.
-
4, 5 und 6 Einzelheiten der Bomben-Schutzraum-Einheit in Tei I schn
i tten .
-
Die Bomben-Schutzraum-Einheit, allgemein mit 1 bezeichnet, besteht
nach der Lehre der Erfindung aus zwei Teilen, nämlich einer Deckenschale 2 und einer
Bodenschale 3. Die beiden Teile sind entlang ihrer Stoßfuge miteinander luftdicht
und fest verbunden. D ie Schutzraum-Einheit besitzt ferner eine vordere äußere Stirnwand
5 und eine vordere innere Stirnwand 6, die zwischen sich eine Luftschleuse einschließen.
-
Jede der beiden Stirnwände 5 und 6 ist mit einer Tür 7 bzw. 8 versehen,
deren jede sich nach außen öffnet und in ihrer Schließlage
gegen
in den Türrahmen eingeerbeitete D ichtungsstreifen anliegt, um einen luftdichten
Abschluß zu erzielen. Vorzugsweise sind Mittel vorgesehen, um zu ermöglichen, daß
die Türen von der Innenseite an allen vier Ecken verschraubt werden können. Die
Schutzraum-Einheit 1 ist ferner mit einer rückwärtigen Endwand 9 versehen, die vorzugsweise
einen Notausgang (nicht dargestellt) besitzt, um das Verlassen des Schutzraumes
im Falle einer Blockierung der Türen in den Stirnwänden zu ermöglichen.
-
Die Schutzraum-Einheit ist mit Verstärkungselementen 25 und peripheren
Versteifungsrippen 10 versehen, die sich um den Umfang der Umfassungswände des zylindrischen
Schutzraumkörpers erstrecken. Diese Verstärkungs- und Versteifungsrippen sind derf
Rippen eines Bootskörpers vergleichbar. Die Schutzraum-Einheit 1 ist weiterhin ausgerüstet
mit längsverlaufenden Verstärkungsl ei sten 11, die zusätzliche Festigkeit gewährleisten.
Ebenso kann die rückwärtige Abschlußwand 4 mit Versteifungselementen ausgestattet
sein.
-
Die Schutzraum-Einheit besteht aus mit Glasfasern verstärktem Plastikmaterial.
Zu ihrer Herstellung werden Verbundfolien aus Plastik- und Verstärkungsmaterial
in einer Gießform 12 (Fig. 6) aufgebaut, die als Gehäuse dient. Die Wand der Form
12 ist in regelmäßigen Abständen mit trogförmigen Einkerbungen 13 versehen, die
dazu dienen, die Verstärkungs- bzw. Versteifungselemente 10 und 11 anzuformen. Fig.
6 zeigt eine solche trogförmige Einkerbung 13, mittels deren die peripheren Versteifungsglieder
10 angeformt werden.
-
Letztere werden hergestellt, indem in einer ersten Phase in die Einkerbungen
13 mit Glasfasern verstärktes Plastikmaterial eingebracht wird, worauf die Einkerbungen
mit Füllmaterial 14 voilständig hinterfüllt
werden. In einer alternativen
Ausführungsform können die Einkerbungen auch nur teilweise hinterfüllt werden, oder
auch ganz ungefüllt bleiben, so daß die Versteifungsrippe einen hohlen Kanal bildet.
Die Versteifungsrippe 10 wird sodann an ihrer Basis geschlossen und die ganze Schutzraumeinheit
wird weiterhin in der bekannten Art und Weise der Fertigung von mit Glasfasern verstärkten
Plastikgegenständen hergestellt. Die längsverlaufenden Versteifungsleisten 11 werden
vor den peripheren Rippen gefertigt An den Knotenpunkten der sich kreuzenden peripher
und 1 ängsver laufenden Verstärkungselemente 10 bzw. 11 sind schon vorher Ausnehmungen
in die jeweils höheren Versteifungselemente 11 entsprechend den Einkerbungen 13
für die peripheren Versteifungsrippen 10 eingearbeitet worden. Entsprechend diesem
Arrangement durchdringen die Versteifungsrippen 10 ohne Unterbrechungen die längsverlaufenden
Versteifungsleisten 11.
-
Fig. 1 veranschaulicht das Prinzip des Aufbaues der Versteifungselemente
10, 11 und zeigt zu diesem Zweck die Versteifungselemente in ungefülltem und nicht
geschlossenem Zustand an der Stirnseite der Schutzraum-Einheit und in geschlossenem
Zustand am rückwärtigen Teil derselben. Es ist jedoch offensichtlich, daß die Versteifungselemente
10, 11 bei der fertiggestellten Schutzraumeinheit 1 zur Erzielung einer maximalen
Festigkeit und Widerstandsfähigkeit geschlossen sein müssen.
-
Die beiden Schalenteile 2 und 3 der Schutzraum-Einheit 1 werden in
der zuvor beschriebenen Art und Weise gefertigt und danach entlang der Stoßfuge
4 (sh. Fig. 4) miteinander verbunden. Entlang der Stoßfuge 4 stehen die Randleisten
der Bodenschale 2 und der Deckenschale 3 des Schutzraums nach außen vor und bilden
parallele Flansche 15 und 16, zwischen die eine Dichtung 17 aus säurebeständigem
Gummi-Leinwand
-Dichtmaterial eingelegt ist. Die Flansche 15, 16
sindentlang der Stoßfuge mittels abstandsglei ch und in relativ kurzer Distanz voneinander
vorgesehener Schraubenbolzen 19 und Muttern 18 miteinander fest verbunden.
-
Die Stirnwände 5 und 6 der Schutzraum-Einheit sind in vorbestimmtem
Abstand voneinander eingebaut, wobei eine als Luftschleuse di enende Vorkammer zwischen
beiden Stirnwänden (Fig. 1) gebildet wird. In der Vorkammer kann gegebenenfalls
eine Toilette (nicht dargestellt) installiert werden. Die beiden Stirnwände 5, 6
sind so beschaffen und montiert, daß ihre äußeren peripheren Kanten an einer der
peripheren Versteifungsrippen 10 zur Anlage kommen - vgl. Fig. 5, welche die Anschlußbefestigung
der Stirnwand 5 an einer der Versteifungsrippen 10 zeigt. In der in Fig. 5 dargestellten
Ausführungsform ist die vordere äußere Stirnwand 5 in Sandwich-Bauweise erstellt
und besteht z.B. aus einem rückwärtigen Belag 20 aus mit Glasfasern verstärktem
Kunststoff- Schichtmaterial und einem außenseitigen Belag 21, der aus einem Kunststoff-Schichtmaterial,
aus Holz oder aus anderem geeignetem Material bestehen kann. Zwischen den beiden
Belägen 20 und 21 befindet sich ein Kern 22, der in bevorzugter Ausführungsform
aus verschäumtem PVC besteht. Zwischen die äußere Stirnwand 5 und das ihr zugeordnete
Versteifungselement 10 ist eine Dichtungseinlage 23 eingebracht. Die Stirnwand 5
ist mit dem Versteifungselement 10 mittels einer die Stirnwand 5 und die Dichtungseinlagen
23 durchdringende Schraube 24 fest verbunden. In ähnlicher Weise ist die innere
Stirnwand 6 mit einem anderen ihr zugeordneten Versteifungselement 10 fest verbunden.
D ie Art der sicheren Befestigung der Versteifungselemente an den Stirnwänden gewährleistet,
daß die Stirnwände imstande sind, Druckwellen besser zu widerstehen.
-
Fig. 5 zeigt ferner einen Kragenflansch 25, der sowohl in radialer,
als auch in axialer Richtung die Stirnwand 5 überragt.
-
In Fig. 1 ist der Schutzraum 1 in einer Aufstellungsart dargestellt,
bei der er teilweise in das Erdreich eingegraben und im oberen Teil mit Erde abgedeckt
ist. Wenn möglich, sollte der untere Teil des Schutzraumes sich wenigstens 50 cm
tief im Erdboden befinden;-je tiefer der Schutzraum in den Erdboden eingegraben
ist, um so zuverlässiger ist seine Schutzwirkung. Auch werden di e Isolationseigenschaften
dadurch verbessert was für den Fall der zivilen Verwendung als Vorratskeller sehr
von Vorteil ist. Vorzugsweise sollte unter dem Schutzraum ein Bettungsbelag eingebracht
werden, der Stöße aufzunehmen vermag. In anderer usführungsform kann in dem Schutzraum
ein innerer Boden vorgesehen werden, der aüf dem Unterboden unter Einlage einer
elastischen Zwischenschicht ruht, die zur Aufnahme vui Stößen dient. Der Unterboden
besteht aus einer fortlaufenden Schichtstoff-Struktur. Der Schutzraum ist auf seiner
Oberseite abgedeckt wie folgt (beginnend mit dem der Schutzraumdecke unmittelbar
anliegenden Belag): Eine Sanddeckung 26; eine Isoliermatte 27 aus einem im Handel
unter der Bezeichnung "Styrolite" befindlichen Material; eine Schicht 28 aus Sperrholz,
Brettern od. dgl.; eine Schicht 29 aus steinfreiem Aushubmateriai; eine Schicht
30 aus vergleichsweise großen Steinen in ineinandergreifender fugenarmer Lagerung;
eine abschließende Deckschicht 31 aus Mutterboden. Diese Deckschicht ist zur Vermeidung
von Erosion mit Gras und Strauchwerk bepflanzt.
-
Die Gesamtgestaltung der Schutzraum- Einheit in Zusammenhang mit der
Tatsache, daß sie in den Erdboden eingelassen ist, läßt sie nicht nur zum Gebrauch
als Bomben- Schutzraum geeignet erscheinen,
sondern auch als Unterflur-Lagerkeller,
vor allem wegen seiner guten Isolationseigenschaften und seiner Temperaturkonstanz
zu allen Zeiten. Diese Eigenschaften lassen den Unterflur-Keller für die Lagerung
von Nahrungs-Rohstoffen verschiedener Art besonders geeignet erscheinen.
-
Der Schutzraum gemäß Zeichnung ist mit einem Ventilationssystem ausgestattet.
Die Fign.2 und 3 zeigen einen Entlüftungsauslaß 32.
-
D eser Entlüftungsauslaß ist vorzugsweise mit einem System von Einwege-Ventilen
versehen, die den Eintritt von Außenluft in den Schutzraum verhindern. Lufteinlässe
sind zwar in der Zeichnung nicht dargestellt, sber es sind zwei voneinander getrennte
Luft-Einlaßröhren vorgesehen, die mit Steinwällen bedeckt sind. Die Einlaßröhren
sind mit einer Sammelleitung verbunden, die über Luftfilter zur Reinigung der einzulassenden
Luft mit dem Schutzraum-Inneren in Verbindung steht. Falls die Schutzraum-Einheit
1 für zivile Zwecke benutzt wird, kann die Belüftung auch durch die Türen in den
Stirnwänden 5, 6 erfolgen. In Ausnahmesituationen hingegen wird diese erleichterte
Belüftung durch die Türen dichtgeschlossen.
-
Ein nach der Lehre der Erfindung hergestellter und aufgebauter Schutzraum
bietet einen angemessenen Schutz, ist dabei billig herzustellen und zu errichten
und stellt so eine realistische Alternative zu den herkömmlichen großen Luftschutzräumen
dar. Die Schutzräume gemäß der Erfindung bestehen aus kleinformatigen Einzelteilen
und können an den meisten Orten leicht erstellt und eingebaut werden. Da sie außerdem
in ihrer Ausbildung als Unterflur-Lagerkeller in Friedenszeiten als Ausweichlagerung
benutzt werden können, ist eine sinnvolle Benutzungsmöglichkeit zu allen Zeiten
gewährleistet.
-
D ie in der vorausgegangenen Beschreibung erläuterte und in den Zeichnungen
dargestellte Verkörperung ist nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, von der
mannigfaltige Abwandlungen und Ausführungsformen innerhalb des durch die Patentansprüche
gegebenen Rahmens möglich sind. So kann z.B. die vorderseitige Stimwand 5 aus mit
Glasfasern verstärktem Kunststoff anstatt aus Holz gefertigt sein. Sie kann außerdem
eine nach außen gebauchte Form besitzen, entsprechend der Kuppelform der rückseitigen
Stirnwand, um auftretenden Druckwellen größeren Widerstand zu bieten.
-
Leerseite