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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Stecksystem mit Steckelement für ein Modulhaus und ein mit diesem errichtetes Modulhaus sowie einen das Stecksystem umfassenden Bausatz zur Errichtung eines Modulhauses.
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Stand der Technik
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Neben beständigen und gut isolierten Wohnhäusern gibt es auch Gartenhäusern, Garagen und ähnliche Bauten, die nicht direkt Wohnzwecken dienen. Solche Bauten werden vor allem zu Lagerzwecken verwendet, so dass sie eine weniger massive Konstruktion aufweisen können, wobei sie dennoch eine gewisse Stabilität aufweisen und Schutz vor Kälte und anderen Umgebungseinflüssen bieten sollten. Ferner wird vielfach auf ein ansprechendes Äußeres wert gelegt. Gleichzeitig dürfen ihre Kosten aber nicht zu hoch sein, da die Nutzer günstige Lager- und Abstellräume benötigen, vor allem in Bezug auf Gartenhäuser. Deshalb werden hauptsächlich zwei Arten von Gartenhäusern verwendet. Einerseits einfache Blechhäuser, bei denen ein Rahmen mit dünnem Blechen beziehungsweise Wellblechen versehen wird. Diese sind unansehnlich, bieten nur einen geringen Schutz gegen Kälte und haben nur eine begrenzte Stabilität. Andererseits Holzhäuser, die mit Farben und Lacken wiederholt gegen Umwelteinflüsse geschützt werden müssen und somit einen hohen Pflegeaufwand erfordern, und aufwändig beim Aufbau und der Herstellung sind. Entsprechend sind auch die Kosten hoch.
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Um eine gute Stabilität mit einem ansprechenden Äußeren und niedrigen Kosten zu verbinden sind Bausätze für Gartenhäuser entworfen worden. Aus der Druckschrift
DE 199 53 904 C1 ist ein Bausatz für die Gartengestaltung bekannt, der eine Mehrzahl von zusammensteckbaren Rohren mit gleichem, quadratischen ersten Querschnitt aufweist, wobei mindestens ein Ende von jedem zusammensteckbaren Rohr ein Steckelement aufweist, das einen quadratischen und kleineren zweiten Querschnitt besitzt, der formschlüssig zum Ende jeden Rohres passt. Dieser Bausatz weist jedoch Nachteile auf, da die die Rohre nicht variabel einsetzbar sind, da ein Ende ein entsprechendes Verbindungselement darstellt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung
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Aus diesen Gründen zielt die Erfindung darauf, ein flexibel aufzubauendes, kostengünstiges, stabiles und ansehnliches Gartenhaus, eine Garage oder ein ähnliches Gebäude bereit zu stellen und die im Stand der Technik auftretenden Probleme zu überwinden oder abzumildern.
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Technische Lösung
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Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Stecksystem nach Anspruch 1 sowie ein dieses Stecksystem verwendendes Modulhaus nach Anspruch 12 sowie einem das Stecksystem umfassenden Bausatz zum Aufbau eines Modulhauses nach Anspruch 21. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Stecksystem umfasst mindestens ein Steckelement, das mindestens zwei oder drei Stangenelemente umfasst, wobei jedes Stangenelement einen ersten Bereich mit einem größerem Außendurchmesser und einen zweiten Bereich mit einem kleinerem Außendurchmesser umfasst, wobei die ersten Bereiche der Stangenelemente über einen Verbindungsbereich miteinander verbunden sind, und wobei Stützelemente zwischen je zwei Stangenelementen vorgesehen sind. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Stecksystem mindestens eine Stange mit einem Außendurchmesser größer als dem Außendurchmesser des zweiten Bereichs des Steckelements, wobei die Stange mit jedem Ende auf den zweiten Bereich des Steckelements aufsteckbar und verbindbar ist.
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Ferner kann die Stange bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem hohl sein und einen Innendurchmesser aufweisen, der gleich dem Außendurchmesser des zweiten Bereichs des Steckelelements oder leicht größer ist, so dass sich die Stange ohne Spiel auf den zweiten Bereich aufstecken lässt beziehungsweise die Stange formschlüssig auf den zweiten Bereich passt.
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Die Länge des zweiten Bereichs in Längsrichtung des Stangenelements kann dabei so gewählt werden, dass eine Stange mit ihrer Längsrichtung ohne Verkippung gegenüber der Längsrichtung des Stangenelements aufgenommen werden kann, so dass sich eine stabile und passgenaue Verbindung ergibt.
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Ferner kann die Stange bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem hohl sein und eine in einem Bereich der Stange in Längsrichtung verlaufende seitliche Öffnung aufweisen, so dass das hohle Innere der Stange zugänglich ist. Bevorzugt ist diese seitliche Öffnung durchgehend gleich breit.
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Ferner können die Stange und die Stangenelemente bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem im Querschnitt quer zur Längserstreckung rechteckig, quadratisch, polygonal oder abgerundet sein.
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Ferner können die Stange und die Stangenelemente bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem im Querschnitt quer zur Längserstreckung rechteckig sei und die seitliche Öffnung kann an einer Seite der Stange so ausgebildet sein, dass ein Querschnitt der Stange quer zur Längsachse der Stange C-förmig ist.
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Ferner können die Stützelemente bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem plattenförmig mit drei Seitenkanten ausgebildet sein und sich zwischen je zwei Stangenelementen erstrecken, wobei je eine Seitenkante mindestens abschnittsweise mit einem der beiden Stangenelemente verbunden ist.
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Ferner können bei dem erfindungsgemäßen Stecksystem die Stangenelemente, das Verbindungselement und die Stützelemente einstückig aus Metall oder einer Legierung, bevorzugt aus verzinktem Stahl oder einer Aluminiumlegierung, ausgebildet sein. Die Stangen können ebenfalls aus diesen Materialien ausgebildet sein. Außerdem können die Winkel zwischen den Stangenelementen 45°, 60°, 90° und/oder 180° betragen, wobei auch andere Winkel möglich sind.
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Des Weiteren können der zweite Bereich und die Stange Schraub- oder Gewindelöcher aufweisen, die nach dem vollständigen Aufstecken der Stange auf den zweiten Bereich aufeinander gerichtet sind, so dass durch Einschrauben von Schrauben die Stange und der zweite Bereich aneinander befestigt werden können. Dabei sind Schrauben und Gewindelöcher nur bevorzugte Verbindungs- und Befestigungsmittel und andere übliche Verbindungs- und Befestigungsmittel können ebenfalls eingesetzt werden.
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Ein erfindungsgemäßes Modulhaus umfasst mindestens ein erfindungsgemäßes Stecksystem.
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Ein Grundgerüst des erfindungsgemäßen Modulhauses kann ausgebildet sein, indem Steckelemente als Ecken des Grundgerüsts durch Stangen als Kanten des Grundgerüsts miteinander verbunden sind, wobei in einer Ebene liegende Stangen und die mit ihnen verbundenen Stangenelemente jeweils eine Außenfläche des Grundgerüsts definieren, wobei insbesondere die Stützelemente in einer Ebene mit der Außenfläche der jeweiligen zwei Stangenelemente liegen, mit denen das Stützelement verbunden ist.
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Bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßes Modulhaus mindestens acht Steckelemente mit je drei Stangenelementen, die jeweils rechtwinklig zueinander sind, und mindestens zwölf Stangen, die jeweils auf eine geeignete Länge zurechtgeschnitten sind, wobei die Steckelemente und die Stangen zu einem quaderförmigen Grundgerüst zusammengefügt sind, wobei die acht Steckelemente die Ecken des quaderförmigen Grundgerüsts ausbilden und die Stangen die Kanten des quaderförmigen Grundgerüsts ausbilden, wobei je vier Stangen und die mit ihnen verbundenen acht Steckelemente jeweils eine Außenfläche des quaderförmigen Grundgerüst definieren, wobei insbesondere die Stützelemente in einer Ebene mit der Außenfläche der jeweiligen zwei Stangenelemente liegen, mit denen das Stützelement verbunden ist.
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Ferner können bei einem Modulhaus die seitlichen Öffnungen von mindestens zwei gegenüberliegenden Stangen des Grundgerüsts aufeinander zu ausgerichtet sein, wobei Gitter- oder Plattenelemente, die an beiden Enden Mittel zum Eingreifen in die seitlichen Öffnungen aufweisen, zwischen den gegenüberliegenden Stangen in Eingriff mit den seitlichen Öffnungen angeordnet sein können.
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Ferner können bei einem erfindungsgemäßen Modulhaus Wandelemente und/oder Deckenelemente mit und/oder ohne Fenstereinsatz von außen an die Steckelemente und/oder Stangen angeschraubt sein, um Außenwände des Modulhauses auszubilden.
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Die Wand- und/oder Deckenelemente können Nut- und/oder Federelemente aufweisen, insbesondere jedes Wand- und/oder Deckenelement ein Nut- und Federelement, so dass die Wand- und/oder Deckenelemente gegenseitig dichtend ineinander gesteckt werden können.
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Die Wand- und/oder Deckenelemente können aus Sandwichplatten gebildet sein, die vorzugsweise aus einem PU-Kern und Deckplatten aus Metall oder Kunststoff gebildet sein können. Die Deckplatten aus dünnen Blech- oder Kunststoffplatten, beispielsweise dünne Stahl- oder Aluminiumbleche, können beschichtet sein, beispielsweise mit einem Pulverlack oder einer Kunststoffbeschichtung.
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Ferner können bei einem erfindungsgemäßen Modulhaus weitere Stangen zurechtgeschnitten und im Bereich einer Seitenwand des Gerüsts über Eckstücke mit zwei Kanten des Gerüsts verbunden sein, um ein Türgerüst auszubilden, in das ein Türelement oder Fensterelement eingesetzt werden kann.
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Ein Tür- oder Fensterelement kann auch in die Wand- und/oder Deckenelemente direkt eingesetzt werden, indem ein entsprechender Ausschnitt erzeugt wird und ein geeignetes Rahmenelement eingesetzt wird.
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Ferner können bei einem erfindungsgemäßen Modulhaus auf mindestens einer Fläche des Grundgerüsts Dachelemente mit oder ohne Solarmodule angeordnet sein. Außerdem können auf einer Außenfläche des Grundgerüsts Stangen in Bezug auf ein Kantenpaar der Außenfläche mittig angeordnet sein und sich über die gesamte Länge der Fläche erstrecken, so dass auf dieser Fläche angebrachte Dachelemente eine Schrägdachform aufgrund der Erhöhung durch die mittigen Stangen ausbilden können.
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Ein erfindungsgemäßer Bausatz umfasst mindestens ein erfindungsgemäßes Stecksystem und dient zum Aufbau eines erfindungsgemäßen Modulhauses.
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Mit einem Bausatz aus einer geeigneten Anzahl von Steckelementen und Stangen lässt sich für nahezu jede Konstruktion ein geeignetes Grundgerüst schnell zusammenbauen. Beispielsweise mit acht Steckelementen mit jeweils drei Stangenelementen und zwanzig Stangen lässt sich ein quaderförmiges Grundgerüst erstellen. Da die Stangen beidseitig zum Aufstecken geeignet sind, lassen sich Länge, Höhe und Breite des quaderförmigen Grundgerüsts frei durch Zurechtschneiden der Stangen wählen, so dass mit demselben Bausatz Modulhäuser verschiedenen Maßes gebaut werden können. Ferner können aber auch zusätzlich Steckelemente mit jeweils vier Stangenelementen vorgesehen werden, um entweder längere Modulhäuser oder L-förmige oder näherungsweise halbkreisförmige Modulhäuser zu ermöglichen. Die äußere Gestaltung des Modulhauses ist dabei durch die Kombinierbarkeit mit beliebigen Wandelementen und flexibler Wahl der Position und Anzahl von Fenstern und Türen variabel und ein ansehnliches Äußeres kann in jedem Fall erzielt werden. Gleichzeitig hält das erfindungsgemäße Stecksystem die Kosten für Material und Aufbau gering und kann in den Maßen durch Zurechtschneiden der Stangen flexibel angepasst werden. Weiterhin ermöglichen die Wand- und/oder Deckenelemente ein angenehmes Raumklima und durch die Gestaltung des Bodens mit in die seitlichen Öffnungen der Stangen eingesetzte Gitter oder Platten ist eine Trennung des Bodens vom Untergrund einfach möglich, sodass eine gute Isolierung gegeben ist und das Aufsteigen von Nässe vermieden werden kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Steckelements mit drei Stangenelementen eines erfindungsgemäßen Stecksystems.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Steckelements mit vier Stangenelementen eines erfindungsgemäßen Stecksystems.
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3 zeigt eine schematische seitliche Ansicht einer Stange und eines Stangenelements des erfindungsgemäßen Stecksystems.
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4 zeigt eine Querschnittsansicht von zwei Stangen des erfindungsgemäßen Stecksystems, in die ein Plattenelement eingehängt ist.
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5 zeigt eine Ansicht eines quaderförmigen Grundgerüsts eines erfindungsgemäßen Modulshauses mit Flachdach.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Modulhauses mit Flachdach.
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7 zeigt eine Ansicht eines quaderförmigen Grundgerüsts eines erfindungsgemäßen Modulshauses mit schiefem Dach.
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8 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Modulhauses mit schrägem Dach.
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Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung durch Beschreibung entsprechender Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Wie in 1 bis 4 gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Stecksystem mindestens ein Steckelement 10 und mindestens eine Stange 20.
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Wie in 1 gezeigt ist, weist das dargestellte Steckelement 10 drei Stangenelemente 11 auf. Die Stangenelemente 11 umfassen jeweils einen ersten Bereich 111 mit einem rechteckigen Querschnitt und einem größeren Außendurchmesser D111 und einen zweiten Bereich 112 mit einem rechteckigen Querschnitt und einem kleineren Außendurchmesser D112, die zur Gewichtsersparnis jeweils hohl ausgebildet sind. Dabei sind die ersten Bereiche 111 der Stangenelemente 11 über einen Verbindungsbereich 12 miteinander einstückig verbunden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Verbindung so, dass der Winkel zwischen jeweils zwei Stangenelementen 11 etwa 90° beträgt. Zwischen jeweils zwei Stangenelementen 11 ist ein plattenartiges Stützelement 13 vorgesehen, welches eine stabile Positionierung der Stangenelemente 11 zueinander sicherstellt. Das in 1 gezeigte Steckelement 10 dient im Allgemeinen dazu, die Ecke eines Modulhauses auszubilden. Für den Fall dass nicht rechtwinklige Ecken an einem Modulhaus vorgesehen werden sollen, können die Stangenelemente 11 auch andere Winkel zueinander aufweisen. Beispielsweise kann der Winkel zwischen dem in 1 nach links unten verlaufende Stangenelement 11 und dem nach rechts unten verlaufenden Stangenelement 11 auch etwa 135° betragen, um entsprechend eine Raumecke mit einem Winkel von 135° auszubilden. In dem zweiten Bereich 112 sind jeweils Schraub- oder Gewindelöcher 1121 vorgesehen. Alternativ können auch ins hohle Innere des zweiten Bereichs 112 hineinragende Gewindehülsen verwendet werden, die eine entsprechende übliche Schraube aufnehmen. Allerdings ist es auch möglich selbstschneidende Metallschrauben ohne Schraub- oder Gewindelöcher in den zweiten Bereich einzuschrauben.
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In 2 ist eine andere Ausführung eines Steckelements 10 gezeigt, das über vier Stangenelemente 11 verfügt. Ein solches Steckelement 11 ist bis auf die vier statt drei Stangenelemente 11 mit dem in 1 gezeigten nahezu identisch. Ein solches Steckelement 10 kann zur Verlängerung eines geraden Wandstücks verwendet werden, wenn die Länge der Wand ansonsten für nur eine einzelne Stange 20 zu lang wäre und sich die Stange 20 zu sehr verbiegen würde.
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Wie in 3 und 4 gezeigt ist, weist die Stange 20 ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt auf und ist ebenfalls hohl ausgebildet. Der Außendurchmesser D20 der Stange entspricht dabei dem Außendurchmesser D111 des ersten Bereichs 111, während der Innendurchmesser I20 der Stange 20, also der Abstand von einer Innenwand zu einer gegenüberliegenden Innenwand, dem Außendurchmesser D112 des zweiten Bereichs 112 entspricht, damit die Stange 20 formschlüssig auf den zweiten Bereich 112 aufgesteckt werden kann.
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Die Stange 20 weist ferner eine über die ganze Länge verlaufende seitliche Öffnung 21 auf, womit die rechteckige Stange 20 im Querschnitt eine C-Form aufweist.
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Ferner kann die Stange ebenfalls Schrauben- oder Gewindelöcher 22 aufweisen, wobei deren Position so auf die Schraubenlöcher 1121 des zweiten Bereichs 112 abgestimmt ist, dass nach Aufschieben der Stange 20 auf den zweiten Bereich 112 Schrauben durch die Schraubenlöcher 22, 1121 geschraubt werden können, um die Stange 20 und das Steckelement 10 fest zu verbinden. Die Stange 20 kann aber auch zuerst auf eine geeignete Länge zurechtgeschnitten werden, woraufhin anschließend an den passenden Stellen der Stange 20 Löcher gebohrt werden, um die Stange 20 und das Steckelement 10 mit Schrauben zu verbinden oder es werden selbstschneidende Metallschrauben Verwendet. Durch das Zuschneiden der Stangen kann der Abstand von einem Steckelement 10 zu einem weiteren Steckelement 10 frei gewählt werden.
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Der Außendurchmesser D112 des zweiten Bereichs 112 und der Innendurchmesser I20 der Stange 20 können dabei auch so gewählt werden, dass die Stange 20 zum Aufschieben auf dem zweiten Bereich 112 an leicht geweitet werden muss, um vollständig aufgeschoben zu werden. Dadurch kann zusätzlich oder statt der Schraubverbindung eine Klemmverbindung zwischen dem zweiten Bereich 112 und der Stange 20 hergestellt werden. Es können zur Verbindung der Stange 20 und des zweiten Bereichs 112 auch andere übliche Verbindungs- und Befestigungsmittel verwendet werden, beispielsweise innen an der Stange 20 und außen an dem zweiten Bereich 112 angebrachte Eingriffsmittel wie Vorsprünge und Ausnehmungen. Bevorzugt sind Steckelement 10 und Stange 20 aus Metall oder einer Legierung wie Stahl ausgebildet.
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Die Stangenelemente 11 und die Stange 20 können in ihrer Querschnittsform quer zur Längsrichtung auch andere Formen als rechteckig aufweisen, beispielsweise quadratisch, polygonal oder abgerundete Formen.
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Die Stangen 20 können im Gerüst so angeordnet werden, dass die seitliche Öffnung 21 jeweils so vorgesehen ist, dass, wie in 4 gezeigt, die seitlichen Öffnungen 21 von jeweils zwei parallel verlaufende Stangen 20 zueinander hingerichtet sein können, so dass ein Gitter- oder Plattenelement 23 jeweils in die beiden seitlichen Öffnungen 21 eingeführt werden kann. Durch Vorsehen von Mitteln zum Eingreifen 231, beispielsweise wie gezeigt einem umgeknickten Bereich 231, kann das Gitter- oder Plattenelement 23 stabil in der jeweiligen seitlichen Öffnung 21 positioniert werden und als Auflage oder Unterlage für einen Boden dienen, der durch die Gitter- oder Plattenelemente 23 gebildet werden kann. Auf die Gitter- oder Plattenelemente 23 können weitere Komponenten eines Bodens, wie Steinplatten oder dergleichen, aufgelegt werden.
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In 5 und 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Modulhauses 40 mit einem erfindungsgemäßen Stecksystem gezeigt. Wie in 5 gezeigt, werden acht Steckelemente 10 mit drei Stangenelementen 11, die jeweils rechtwinklig zueinander sind, und zwölf Stangen 20 zu einem quaderförmigen Grundgerüst 30 zusammengefügt. Dabei ist in jeder Ecke des quaderförmigen Grundgerüsts 30 jeweils ein Steckelement 10 angeordnet, wobei die Stangenelemente 11 dieses Steckelements 10 auf die benachbarten Ecken ausgerichtet sind. Zur Verbindung von je zwei benachbarten Ecken wird eine Stange 20 auf eine geeignete Länge zurecht geschnitten, die beiden Enden der Stange 20 werden auf die zweiten Bereiche 112 der beiden aufeinander ausgerichteten Stangenelemente 11 aufgesteckt und mit diesen verbunden. Dadurch ist ein quaderförmiges Grundgerüst 30 mit sechs Außenseiten gebildet, auf die Wand- und/oder Dachelemente 41, 42 aufgeschraubt werden, um die Außenwände des Modulhauses 40 auszubilden. Die Wand- und Dachelemente 41, 42 können jeweils einfach an den Stangen 20 und den Steckelementen 10 festgeschraubt werden. Die Stangen 20 und Steckelemente 10 bzw. an den Kanten aufeinander treffende Wand- und Dachelemente 41, 42 können, wie in 6 gezeigt, auch noch durch entsprechende Winkelbleche 45 zur Verbesserung der Witterungsbeständigkeit des Modulhauses 40 abgedeckt werden.
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An dem bodenseitigen Steckelement 10 können ferner zum Boden hin Verankerungsstangen 44 oder andere Befestigungsmittel angebracht werden, um das Modulhaus 40 fest mit dem Boden zu verbinden.
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Die Wand- und Dachelemente 41, 42 können ferner weitere Funktionselemente oder Aussparungen, wie beispielsweise einen Fenstereinsatz 411, eine Aussparung für ein Türgerüst 25 oder ein Solarmodul oder Solarzellen zur Wassererwärmung oder Stromerzeugung aufweisen.
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Am quaderförmigen Grundkörper 30 können auch zusätzlich senkrechte Stangen 20 mit der oben und der unten verlaufenden Stange 20 durch Winkel, Winkelplatten oder Eckstücke 24 verbunden werden, so dass ein Türgerüst ausgebildet ist. Dieses bietet ausreichend Stabilität, um eine Türe darin einzusetzen. Im Bereich des Türgerüst kann ferner die am Boden dort verlaufende Stange 20 ausgeschnitten werden, um stattdessen eine flache Verbindungsstange 28 anzuordnen, damit das Gehen oder Fahren durch die Türe nicht durch die Stange 20 behindert wird. Durch eine breitere Abmessung des Türgerüsts 25 kann auf dieselbe Art auch das Tor einer Garage für Autos oder andere Türelemente an dem Modulhaus 40 angeordnet werden.
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Der quaderförmige Grundkörper 30 kann ferner durch zusätzliche Stangen im Dachbereich 29 oder im Bodenbereich 27 verstärkt werden, die je nach Bedarf einen größeren oder kleineren Querschnitt aufweisen.
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In 7 und 8 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Modulhauses 40 mit einem erfindungsgemäßen Stecksystem gezeigt. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in 5 und 6 gezeigten dadurch, das auf einer Außenfläche des quaderförmigen Grundgerüst 30 Stangen 26 mit einer Länge gleich der Länge des quaderförmigen Grundgerüst 30 angebracht sind. Da somit die Mitte des quaderförmigen Grundgerüsts 30 gegenüber dem Rand erhöht ist, wird bei Anbringen der Dachelemente 42 ein Schrägdach 43 ausgebildet.
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Eine erfindungsgemäße Bausatz umfasst einen Stecksystem mit einer geeigneten Anzahl und Art von Steckelementen 10 und Stangen 20 sowie eine geeignete Anzahl und Art von Wand- und Dachelementen 41, 42, Blechen 45 sowie Gitter- oder Plattenelemente 23. Dadurch, dass diese Elemente flexibel kombiniert werden können, lässt sich leicht ein geeigneter Bausatz zusammenstellen und mit einem gegebenen Bausatz lassen sich Modulhaushäuser mit verschiedenen Maßen verwirklichen.
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Es sind auch andere als quaderförmige Grundgerüste möglich, indem Steckelemente 10 mit Stangenelementen 11 vorgesehen werden, die zu der gewünschten Form passende Winkel zueinander aufweisen. Beispielsweise kann mit zwölf Steckelementen 10 mit zwei Winkeln von 90° und einem Winkel von 120° ein Grundgerüst mit einer sechseckigen Grundfläche aufgebaut werden. Ebenso kann mit vier Steckelementen 10 mit einem Winkel von jeweils 90°, vier Steckelementen mit zwei Winkeln von 90° und einem Winkel von 135° und zwei Steckelementen mit zwei Winkeln von 90° und einem Winkel von 60° ein Grundgerüst aufgebaut werden, dessen Grundfläche zusammengesetzt aus einem gleichschenkligen Dreieck und einem Quadrat besteht.
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Die vorstehenden Ausführungsbeispiele dienen lediglich zur Erläuterung der Erfindung und sollen nicht die Erfindung beschränken. Der Schutzumfang der Erfindung richtet sich nach den beigefügten Ansprüchen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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