-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Spritzgussverfahren und insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verbundgussverfahren, in
dem Filmguss und Zweifarbenguss kombiniert werden.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Herkömmlicherweise
werden Kunststoffgusskomponenten mit leichtem Gewicht, hoher Festigkeit
und hoher Lebensdauer häufig für Innenausstattungs-
und Außenteile von Automobilen wie zum Beispiel Zierleisten,
Kühlergrille, Instrumentenkonsolen, Verkleidungen, Einfassungen,
Abdeckungen und Scheinwerfergehäusen verwendet. In dem
Fall, in dem zwei oder mehrere Arten von Strukturen (Metall, Holzmaserung)
oder Farbtöne durch eine einzelne Kunststoffgusskomponente
dargestellt werden, obwohl Nachbehandlungen wie zum Beispiel Lackieren oder Überziehen
ausgeführt werden können, ist ein einen Gießprozess
verwendendes Gussverfahren, wie zum Beispiel Einlagegießen
und Zweifarbengießen, im Hinblick auf die Kosten und die
Lebensdauer vorteilhaft. Als Zweifarbengießen sind ein
Rotationssystem (
JP45-69476 ),
bei dem nach dem primären Gießen zur Ausführung
des sekundären Gießens eine Form oder ein Gießbereich
gedreht wird, und ein Kerngusssystem („core back") (
JP3203870B ,
JP3267230B ,
JP2000-210978A ,
JP11-207782A )
bekannt, bei dem nachdem ein primärer Gießschritt durch
Teilen des Innenraums des Gießbereichs durch einen Gleitkern
ausgeführt wurde, ein sekundärer Gießschritt
durch Zurückziehen des Gleitkerns ausgeführt wird.
-
Bei
diesen Gussverfahren müssen Teile hinsichtlich der Form
aneinander befestigt werden oder sie müssen durch gegenseitige
Hafteigenschaften der Harzmaterialen befestigt werden. Zum Beispiel ist
es im Fall von Zweifarbengießen für mehrere Farbtöne üblicherweise
vorteilhaft, die Anbindungsfestigkeit durch Nutzen der gleichen
Art von Harzmaterialien sicherzustellen. In einigen Fällen
kann die integrale Form eines Grenzteils jedoch aufgrund von Beschränkungen
durch die Form der gegossenen Komponenten nicht gewählt
werden oder der Anbindungsbereich kann nicht ausreichend befestigt
werden. Ferner stellt in einigen Fällen jedes Teil Ansprüche
an das Material, zum Beispiel Ansprüche hinsichtlich der
Funktion oder des Kostenbedarfs, so dass die Kombination von ungleichen
Materialien mit niedrigen gegenseiti gen Hafteigenschaften gewünscht
ist. In derartigen Fällen ist es schwierig, ein Zweifarbengießen
auszuführen.
-
Andererseits
wird in einigen Fällen Filmeinlagegießen ausgeführt,
um die Elementoberfläche zu bedecken (
JP2000-52416A ,
JP2003-220623A ,
JP2000-263599A ).
Bei Filmeinlagegießen werden durch Auswählen der
Rohmaterialien für die Lagen des mehrlagig aufgebauten
Films die gewünschten Hafteigenschaften erreicht. Zum Beispiel
kann ein Film mit einer dreilagigen Struktur, bei dem ein transparenter
Film durch Bedrucken oder Metallablage verziert wird, ein wetterbeständiger
Schutzfilm an der Oberflächenseite angeklebt wird und ein
Anbindungsfilm an die Rückfläche angeklebt wird,
genutzt und einlagegegossen werden, wobei der Film in ein als Basis
dienendes Harzmaterial integriert wird.
-
Der
voranstehend beschriebene Einlagefilm muss vorgefertigt werden,
um in eine Form eingelegt werden zu können. Ein von außen
sichtbarer Endkantenabschnitt muss nach dem Gießen zugeschnitten
werden. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Einlagegießen
hat jedoch das Filmeinlagegießen das Problem, dass die
Schnittlinie durch den Fluss des Harzes und die thermische Schrumpfung
des Filmes selbst während des Gießens leicht verformt
werden kann. Durch das Freilegen des abgelagerten Metalls in der
Filmmittellage an der Schnittlinie kann im Fall der Verwendung der
gegossenen Komponente für ein Außenteil an einem
Automobil ein Problem auftreten, da das das freigelegte abgelagerte
Metall Korrosion oder ein Abblättern verursachen kann.
Aus diesen Gründen wird beim Filmeinlagegießen
die Schnittlinie nicht an eine Designfläche gelegt. Im
Allgemeinen wird das gesamte Element mit dem Einlagefilm bedeckt,
einschließlich des Falls, bei dem die Strukturen oder Farbtöne
sich über die Zierschicht des Einlagefilms verändern.
Im Gegensatz zum gewöhnlichen Einlagegießen und
dem Zweifarbengießen wurde Filmeinlagegießen nicht
zum Produzieren von zwei oder mehreren Arten von Strukturen oder Farbtönen
in einer einzelnen Plastikgusskomponente genutzt.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die voranstehenden Gegebenheiten
gemacht und dementsprechend ist eine Aufgabe, ein Spritzgussverfahren
bereitzustellen, das den Übergang von Strukturen oder Farbtönen
durch Nutzung von teilweisen Filmeinlagegießen ermöglicht,
eine Nutzung von zwei oder mehreren Arten von Harzmaterialien mit
niedrigen gegenseitigen Hafteigenschaften bei Zweifarbengießen ermöglicht
und die Auswahl von verschiedenen Materialien gemäß der
benötigten Funktion und Produktkosten möglich
macht.
-
Als
Ergebnis der ausführlich ausgeführten Forschungsarbeit
zum Lösen der Probleme des Stands der Technik wurden Erkenntnisse
gewonnen, die zeigen, dass die Probleme mit dem Filmeinlagegießen
und dem Zweifarbengießen sich gegenseitig ergänzend
durch Kombinieren von üblicherweise für verschiedene
Zwecke genutzten Filmeinlagegussverfahren und Zweifarbengussverfahren
gelöst werden können, was zu der vorliegenden
Erfindung führte.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt dementsprechend ein die folgenden Schritte
umfassendes Spritzgussverfahren bereit:
Herstellen einer Formanordnung,
die eine Gleitform umfasst und einen primären Gießbereich
und einen an den primären Gießbereich anschließenden
sekundären Gießbereich gemäß der
Position der Gleitform festlegt;
Einbringen eines vorgeformten
Films in den primären Gießbereich; Einspritzen
eines ersten Harzmaterials in den primären Gießbereich,
um ein erstes Teil zu gießen; und
Einspritzen eines
zweiten Gussmaterials in den sekundären Gießbereich,
der einen Teil der Fläche des Films des ersten Teils als
Anbindungsfläche umfasst, um ein mit dem ersten Teil über
die Anbindungsfläche verbundenes zweites Teil zu gießen.
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung werden durch Nutzung des voranstehend beschriebenen Spritzgussverfahrens
verschiedene Strukturen oder Farbtöne zwischen der Oberfläche
des ersten Teils, in dem der Film eingebracht ist, und der Oberfläche des
aus dem zweiten Harzmaterial geformten zweiten Teils erhalten. Darüber
hinaus wird die Filmendseite an der Oberflächenseite in
einem Grenzabschnitt zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil
nicht freigelegt und die Probleme wie Verlagern/Verformen der Schnittlinie
und Korrosion oder Abblättern der Endseite treten nicht
auf. Da die Oberfläche des ersten Teils mit der Filmeinlage
des ersten Harzmaterial bedeckt ist, kann das Material basierend
auf den Anforderungen wie zum Beispiel Festigkeit, Lebensdauer und
Kosten gewählt werden, ungeachtet der Struktur und der
Farbtöne. Sogar auch im Fall von niedrigen thermischen
Hafteigenschaften zwischen den ersten und zweiten Harzmaterialien kann
das Gießen ausgeführt werden, falls die Materialien
thermische Hafteigenschaften mit dem Film aufweisen.
-
Bei
dem voranstehend beschriebenen Spritzgussverfahren wird ein mehrlagiger
Film genutzt, der eine hintere Flächenlage mit thermischen Hafteigenschaften
zu dem ersten Harzmaterial und eine vordere Flächenlage
mit thermischen Hafteigenschaften zu dem zweiten Harzmaterial aufweist.
Dadurch kann das Spritzgussverfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung sogar in dem Fall ausgeführt werden,
in dem das erste Harzmaterial und das zweite Harzmaterial keine
gegenseitigen thermischen Hafteigenschaften aufweisen.
-
Bei
dem voranstehend beschriebenen Spritzgussverfahren ist ferner eine
Endseite der Anbindungsfläche des Films mit einem Anbindungsteil zwischen
dem ersten Teil und dem zweiten Teil bedeckt. Mit anderen Worten
ist der Aufbau derart vorgesehen, dass die Endseite der Anbindungsfläche des
Films in einem mittleren Abschnitt des Anbindungsteils zwischen
dem ersten Teil und dem zweiten Teil liegt. Dadurch wird die Endseite
des Films gleichzeitig mit dem Gießen bearbeitet, was vorteilhaft
im Hinblick auf die Herstellungskosten ist. Auch eine gegossene
Komponente mit einem guten Aussehen einschließlich der
hinteren Flächenseite und hoher Wetterresistenz kann erhalten
werden.
-
Darüber
hinaus umfasst bei dem voranstehend beschriebenen Spritzgussverfahren
die Formanordnung eine stationäre Formhälfte und
eine bewegbare Formhälfte, die zum Annähren und
Zurückziehen bezüglich der stationären
Formhälfte vorgesehen ist und die Gleitform umfasst eine
stationäre Gleitformhälfte, die bezüglich
der stationären Formhälfte verschiebbar ist, und
eine bewegbare Gleitformhälfte, die bezüglich
der bewegbaren Formhälfte verschiebbar ist;
im geschlossenen
Zustand der Formanordnung kann die stationäre Gleitformhälfte
und die bewegbare Gleitformhälfte integral zwischen einer
ersten Position, in der der primäre Gießbereich
in der Form festgelegt wird, und einer zweiten Position verlagert
werden, in der der sekundäre Gießbereich angrenzend an
den primären Gießbereich zwischen der stationären
Gleitformhälfte und der bewegbaren Gleitformhälfte
festgelegt wird; und
nachdem der vorgefertigte Film in die
stationäre Formhälfte eingebracht wurde, werden
die stationäre Formhälfte und die bewegbare Formhälfte
geschlossen, und die stationäre Gleitformhälfte
und die bewegbare Gleitformhälfte in einer ersten Position
positioniert, und nachdem das erste Harzmaterial in den primären
Gießbereich zum Gießen des ersten Teils eingespritzt
wurde, werden die stationäre Gleitformhälfte und
die bewegbare Gleitformhälfte in einer zweiten Position
positioniert und das zweite Harzmaterial wird zum Gießen
des zweiten Teils in den sekundären Gießbereich
eingespritzt.
-
Somit
ist ein zugeordneter Gleitkern zum Festlegen des primären
Gießbereichs durch Teilen des Inneren der Form überflüssig.
Der Gleitkern wird durch die stationäre Gleitformhälfte
und die bewegbare Gleitformhälfte ersetzt, die den sekundären Gießbereich
festlegen. Dadurch kann das Spritzgussverfahren sogar in dem Fall
ausgeführt werden, in dem ein die Rückstellung
des zugeordneten Gleitkerns zulassender Raum (Dicke des Elements)
in dem Grenzabschnitt zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil
nicht gesichert werden kann, oder in dem Fall, in dem das zweite
Teil Durchgangslöcher aufweist. Ein Problem mit Beschädigungen
etc. der Gussoberfläche, das durch Kontakt mit dem zugeordneten
Gleitkern entsteht, tritt ebenfalls nicht auf. Ferner dienen die
stationäre Gleitformhälfte und die bewegbare Gleitformhälfte,
die den sekundären Gießbereich festlegen, als
Führung für den Film an der Anbindungsfläche,
sodass der Film leicht und zuverlässig eingerichtet werden
kann. Ein Bolzen oder ähnliches zum Positionieren des Films
ist ebenfalls überflüssig, ganz gleich welche
Form der primäre Gießbereich aufweist.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine durch ein Spritzgussverfahren
in gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte
gegossene Komponente zeigt;
-
2 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines
wesentlichen Abschnitts der in 1 gezeigten
gegossenen Komponente;
-
3 ist
eine Teilabschnittansicht eines für den Einlagefilm genutzten
Films;
-
4 ist
eine Teilabschnittansicht, die den Zustand zeigt, in dem ein Film
in eine Gussvorrichtung zum Ausführen des Gussverfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung gelegt wird;
-
5 ist
eine Teilabschnittansicht, die das unter Nutzung der in 4 gezeigten
Gussvorrichtung ausgeführte primäre Gießen
zeigt; und
-
6 ist
eine Teilabschnittansicht, die das durch die in 4 gezeigte
Gussvorrichtung ausgeführte sekundäre Gießen
zeigt.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun detailliert
mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben.
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine Ausführungsform
einer durch ein Spritzgussverfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung hergestellte Komponente zeigt und 2 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines
wesentlichen Abschnitts der in 1 gezeigten
gegossenen Komponente. Als gegossene Komponente 1 wird
ein Kühlergrill eines Automobils angenommen und jede Figur zeigt
nur einen Eckabschnitt davon. In 1 wird die gegossene
Komponente durch ein entlang des Außenumfangs geformtes
Rahmenteil 11 und einen zentralen Maschenteil 12 gebildet.
Diese Teile werden entlang eines Grenzabschnitts 13 aneinander gefügt.
Das Maschenteil 12 ist in einer schrägen Gitterform
ausgebildet, die eine große Anzahl von Durchgangslöchern 14 an
der Innenseite eines Umfangskantenabschnitts 12a entlang
des Grenzabschnitts 13 festlegt. An der hinteren Flächenseite
des Maschenteils 12 ist eine abnehmbare Schutzrippe 12b für
die Zeit nach der Gussformfreigabe, diese wird nachstehend beschrieben,
vorgesehen und steht hervor.
-
Der
obere Flächenabschnitt des Rahmenteils 11 ist
mit einem Film 10 bedeckt. Zum Beispiel wird der wie in 3 gezeigte
Film 10 durch einen Acrylfilm mit einer hohen Wetterresistenz
in einer Oberflächenlage 101, einen Polyesterfilm
zum Verzieren, bei dem ein Metall 104 an der hinteren Flächenseite
in einer Mittellage 103 abgelagert wird und einen ABS-Film
in einer hinteren Flächenlage 102 gebildet. Als
Film 10 wird ein Film zur Filmeinlage mit einer mehrlagigen
Struktur genutzt, bei der drei Lagen über Haftschichten 105 und 106 aneinander
angefügt werden.
-
Für
eine derartige gegossenen Komponente (Kühlergrill) ist
es vorteilhaft als Basismaterial für das Rahmenteil 11,
dessen Oberfläche mit dem Film 10 bedeckt wird,
ein kostengünstiges Harzmaterial (erstes Harzmaterial)
zu verwenden, das kein gutes Aussehen und hohe Wetterresistenz benötigt,
und andererseits als Material für das eine hohe Qualität
benötigende Maschenteil 12 ein Harzmaterial (zweites Harzmaterial)
mit einem guten Aussehen und einer hohen Wetterresistenz zu verwenden.
Daher kann z. B. im Fall der Auswahl eines kostengünstigen
Polypropylen (PP) für das Rahmenteil 11 und eines AES-Harz
(Acrylonitrile EPDM Styrine Harz) für den Maschenteil 12 bei
einem herkömmlichen Zweifarbengießen die Anbindungsfestigkeit
in dem Grenzabschnitt 13 nicht erreicht werden, so dass
die Materialien zwangsläufig durch andere Materialien ausgewechselt
werden müssen.
-
Im
Gegensatz hierzu kann bei einer gegossene Komponente 1 gemäß der
vorliegenden Erfindung die Anbindung ausgeführt werden,
wenn die Oberflächenlage 101 (Acrylharz) des Films 10 und das
Maschenteil 12 (AES-Harz) thermische Hafteigenschaften
aufweisen, da das Rahmenteil 11 und das Maschenteil 12 in
dem Grenzteil 13 über den Film 10 aneinander
gefügt werden, so dass die Freiheit bei der Rohmaterialauswahl
sich merklich erhöht.
-
4 bis 6 zeigen
eine Gussvorrichtung 2 zum Gießen der gegossenen
Komponente 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
In diesen Figuren ist die Gussvorrichtung 2 mit einem aus
einer stationären Formhälfte 21 und einer
bewegbaren Formhälfte 22 bestehenden Gussformenpaar
(primäre Gussformen) ausgestattet, die zum Annähern
und Zurückziehen bezüglich der stationären
Formhälfte 21 durch ein nicht gezeigtes Klemmmittel,
wie z. B. einem hydraulischen Zylinder, vorgesehen sind. In dem
zentralen Abschnitt der Gussformen ist ein Paar von gleichzeitig
verschiebbaren Gleitformhälften (sekundäre Gussformen)
vorgesehen, bestehend aus einer stationären bezüglich
der stationären Formhälfte 21 verschiebbaren
Gleitformhälfte 23 (Gleitaussparung) und einer
bezüglich der bewegbaren Formhälfte 22 verschiebbaren
bewegbaren Gleitformhälfte (Gleitkern). In den 4 bis 6 ist
eine Anordnung gezeigt, bei der die stationäre Formhälfte 21 und
die bewegbare Formhälfte 22 in vertikaler Richtung
geöffnet und geschlossen werden, um sich an die Richtung
der gegossenen Komponente 1 anzupassen. Während
des eigentlichen Gießens sind die stationäre Formhälfte 21 und
die bewegbare Formhälfte 22 jedoch in einer horizontalen
Orientierung in einer Spritzgussmaschine eingebaut, so dass die Öffnungsrichtung
horizontal ist.
-
Die
stationäre Formhälfte 21 ist mit einer Aussparung 21a eines
primären Gießbereichs ausgebildet und die bewegbare
Formhälfte 22 ist mit einem Kern 22a des
primären Gießbereichs ausgebildet. In dem Zustand,
in dem sich die bewegbare Formhälfte 22 an die
stationäre Formhälfte 21 anlegt, wird
ein primärer Gießbereich 21a, 22a durch
die Aussparung 21a und den Kern 22a festgelegt.
In der stationären Gleitformhälfte 23 sind
ebenfalls Aussparungen 23a eines sekundären Gießbereichs
ausgebildet. In dem Zustand, in dem sich die stationäre Gleitformhälfte 23 und
die bewegbare Gleitformhälfte 24 aneinander anlegen,
wird ein sekundärer Gießbereich 23a, 24a durch
die Aussparungen 23a und die Gussoberfläche 24a der
bewegbaren Gleitformhälfte 24 festgelegt.
-
Ferner
wird in dem Grenzabschnitt, in dem die primären Gussformen 21, 22 und
die sekundären Gussformen 23, 24 benachbart
zueinander sind, ein mit dem Umfangskantenabschnitt 12a korrespondierender
sekundärer Gießbereich 22b, 23b durch
eine Kernseitenoberfläche 22b der bewegbaren Formhälfte 22 und
einer Aussparung 23b der stationären Gleitformhälfte 23 festgelegt.
Obwohl es nicht in den 4 bis 6 gezeigt
ist, wird an einer Gussoberfläche 24a der bewegbaren
Gleitformhälfte 24 ebenfalls eine zu der bewegbaren
Schutzrippe 12b (2) korrespondiere
Aussparung gebildet.
-
Von
den paarweisen ausgeführten Gleitformhälften wird
die stationäre Gleitformhälfte 23 zum Vorstehen
in Richtung der stationären Formhälfte 21 durch
eine nicht gezeigte Feder angetrieben und befindet sich in dem in 4 gezeigten
geöffneten Zustand der Form bezüglich der stationären
Formhälfte 21 in einer vorstehenden Position.
Andererseits wird die bewegliche Gleitformhälfte 24 zum
Zurückziehen in Richtung der bewegbaren Formhälfte 22 durch eine
nicht gezeigte Feder angetrieben. An dem hinteren Flächenabschnitt
der Gleitformhälfte 24 ist eine gestufte Eingriffsoberfläche 24b ausgebildet,
wie in 4 gezeigt, die geneigte Flächen aufweist.
Die bewegbare Gleitformhälfte 24 ist zum Bewegen
zwischen einer vorstehenden durch die strich-zwei-Punkt-Linie in 4 (die
in 6 gezeigte sekundäre Gussposition) angezeigte
Position und einer durch eine durchgezogene Linie in 4 angezeigten
(primäre Gussposition oder geteilte Position) zurückgezogenen
Position ausgelegt, um mit der vorstehenden Position 25' und
der zurückgezogenen Position 25 des gestuften
Nockens 25 zu korrespondieren, die mit der Eingriffsoberfläche 24b in
Eingriff steht.
-
Der
gestufte Nocken 25 ist mit einem Kolben eines nicht gezeigten
Fluiddruckzylinder über eine Stange 25a verbunden.
Der gestufte Nocken 25 ist ausgebildet, um in einer Richtung
senkrecht zu (oder kreuzend) der Gleitrichtung der bewegbaren Gleitformhälfte 24 durch
Betätigen des Fluiddruckzylinders unter Führung
der inneren Bodenfläche der bewegbaren Formhälfte 22 vorgeschoben
oder zurückgezogen zu werden, so dass der gestufte Nocken 25 zwischen
einer vorgeschobenen Position 25' und einer zurückgezogenen
Position 25 bewegt werden kann.
-
Der
gestufte Nocken 25 kann einen Klemmdruck der primären
Gussformen 21 und 22 durch Nutzung der flachen
Bodenoberfläche und der flachen Oberfläche des
gestuften Abschnitts aufnehmen. In der in 6 gezeigten
sekundären Gussposition wird der Klemmdruck der primären
Gussformen 21, 22 zu der bewegbaren Gleitformhälfte 24 über
den gestuften Nocken 25 übertragen und eine Klemmkraft
kann zwischen der bewegbaren Gleitformhälfte 24 und
der stationären Gleitformhälfte 23 erzeugt werden,
die in Kontakt mit der inneren Bodenfläche der stationären
Formhälfte 21 und der zurückgezogenen
Position gelangt, die begrenzt ist.
-
Als
nächstes wird der Gussprozess der gegossenen Komponente 1 basierend
auf der voranstehenden Ausführungsform mit Bezug auf die 4 bis 6 erklärt.
-
Wenn
die gegossene Komponente 1 gegossen wird, wird zuerst der
Film 10 vorgeformt, so dass er mit der Oberflächenform
des Rahmenteils 11 übereinstimmt. Zu dieser Zeit
wird auch ein Kantenabschnitt 10a, der sich entlang des
Grenzabschnitts 13 erstreckt, geformt. Darauffolgend wird,
wie in 4 gezeigt, der vorgeformte Film 10 in
die Aussparung 21a in der stationären Formhälfte 21 in
der geöffneten Position eingelegt. Nun wird das Kantenteil 10a an
der Innenseite des Films 10 durch eine Seitenfläche 23c der
stationären Gleitformhälfte 23 positioniert,
die sich in einer vorstehenden Position bezüglich der stationären
Formhälfte 21 befindet. Zu dieser Zeit befindet
sich der gestufte Nocken 25 in einer zurückgezogenen
Position und somit zieht sich die bewegbare Gleitformhälfte 24 zu
der bewegbaren Formhälftenseite 22 zurück.
-
Aus
dem in 5 gezeigten Zustand werden die primären
Gussformen 21, 22 geschlossen und das erste Harzmaterial
wird in den primären Gießbereich eingespritzt,
in dem das Rahmenteil 11 einlagegegossen wird. Zu dieser
Zeit ist der Grenzabschnitt zwischen dem primären Gießbereich 21a, 22a und dem
sekundären Gießbereich 23a, 24a durch
die Seitenfläche 23c der stationären
Gleitformhälfte 23 geschlossen und ein Kantenteil 11a des
Rahmenteils 11, das bis zu dem unteren Abschnitt des Kantenteils 10a des
Films 10 reicht, wird geformt.
-
Als
nächstes wird der gestufte Nocken 25 nach vorn
geschoben und die bewegbare Gleitformhälfte 24 und
die stationäre Gleitformhälfte 23 werden
gleichzeitig verschoben, wie in 6 gezeigt. Wenn
das zweite Harzmaterial in den sekundären Gießbereich 23a, 24a und 23b, 22b eingespritzt
wird, um das Maschenteil 12 in dem Zustand zu gießen,
in dem der sekundäre Gießbereich 23a, 24 mit
der Anbindungsfläche 10a, 11a des primären
Gießbereichs 21a, 22a zusammentrifft,
wird der Umfangskantenabschnitt 12a des Maschenteils 12 thermisch
an das Kantenteil 10a des an der Anbindungsfläche 10a, 11a positionierten
Films 10 angeklebt (Schmelzklebung). Dadurch wird das Maschenteil 12 integral
an das Rahmenteil 11 angebunden. Nachdem gleichzeitig die
bewegbare Formhälfte 22 von der stationären Formhälfte 21 getrennt
wurde, wird die bewegbare Gleitformhälfte 24 von
der stationären Gleitformhälfte 23 getrennt,
durch die die gegossene Komponente 1 (10, 11, 12)
entfernt wird.
-
Bei
der voranstehend beschriebenen gegossene Komponente 1 erscheint
sogar dann, wenn das Kantenteil 10a des Films 10 durch
thermische Schrumpfung etc. bei der primären Gusszeit verschoben
wurde, die Verschiebung nicht an der Oberfläche und das
Aussehen wird nicht beeinflusst, da das Kantenteil 10a mit
dem Kantenteil 11a des Rahmenteils 11 und dem
Umfangskantenteil 12a des Maschenteils 12, wie
in 2 gezeigt, bedeckt ist. Daher muss die Schnittlinie
nicht strikt in dem Kantenteil 10a des Films 10 liegen.
Die Endseite des Kantenteils 10a wird ebenfalls nicht nach
außen frei gelegt und die Probleme wie Korrosion, Abblättern
etc. treten nicht auf. Im Fall der gegossenen Komponente 1, wie
z. B. einem Kühlergrill, wird ein Kantenteil 10b an der äußeren
Umfangsseite 15 durch ein Teil wie z. B. einem Kotflügel
oder einer Kühlerhaube verdeckt, so dass herkömmliche
Schneidbehandlungen nicht notwendig sind.
-
Da
das Maschenteil 12 an das Rahmenteil 11 durch
das Umfangskantenteil 12a mit einer geringen Dicke angebunden
ist, kann für die gegossene Komponente 1 gemäß der
voranstehend beschriebenen Ausführungsform ein Raum, der
das Vorschieben und Zurückschieben des zugeordneten Gleitkerns zum
Schließen des Grenzteils des primären Gießbereichs 21a, 22 zulässt,
nicht an der Seite des sekundären Gießbereichs 23a, 24a gesichert
werden. Bei der Gussvorrichtungen 2 gemäß dieser
Ausführungsform gleiten die stationäre Gleitformhälfte 23 und
die bewegbare Gleitformhälfte 24 selbst integral,
die den sekundären Gießbereich 23a, 24a bilden,
um das Grenzteil des primären Gießbereichs 21a, 22a zu schließen.
Somit sind gewöhnliche Zuschneidbehandlungen ausreichend
und zusätzlich ist es möglich einen Vorteil zu
schaffen, das durch den Kontakt mit dem Gleitkern entstehende Brüche
und Grate an der Form miniert werden. Auch wenn die stationäre Gleitformhälfte 23 und
die bewegbare Gleitformhälfte 24 integral gleiten,
kommen diese Formen in Gleitkontakt mit der Anbindungsoberfläche 10a, 11a einer primär
gegossenen Komponente 10, 11. Da die Anbindungsfläche 10a, 11a jedoch
mit dem sekundären Gießbereich 12a bedeckt
ist, verursachen die durch den Gleitkontakt entstehenden Fehler
kein Problem.
-
Bei
der voranstehend beschriebenen Ausführungsform ist der
Fall gezeigt, in dem der Film 10 eine mehrlagige Struktur
aufweist. Ein Film mit einer einzelnen Lage kann ebenfalls genutzt
werden, falls er Hafteigenschaften zu den ersten und zweiten Harzmaterialien
aufweist. Auch in dem Fall, in dem kein Film mit Hafteigenschaften
zu den beiden ersten und zweiten Harzmaterialien angeordnet wird,
wird eine Einzellage mit Hafteigenschaften zu einem dieser Materialien,
z. B. dem zweiten Harzmaterial 12, verwendet und ein Bindungsmaterial
(anhaftend) für das erste Harzmaterial 11 wird
auf die Rückfläche des Films durch Drucken oder
andere Mittel aufgebracht. Dadurch kann sogar ein einlagiger Film
ohne Hafteigenschaften zu einem von diesen Materialien verwendet
werden. Ferner kann ein transluzenter Film verwendet werden, um
den Farbton oder die Struktur des ersten Hartmaterials 11 zu ändern.
-
Daher
kann mit dem Spritzgussverfahren gemäß der Erfindung
durch Kombinieren der Strukturen des ersten und des zweiten Harzmaterials 11, 12 und des
Films 10 eine Vielzahl von gegossenen Komponenten hergestellt
werden, die für Nutzungsziele, wie z. B. Strukturen, Farbtöne,
Design, Lebensdauer, Wetterresistenz, Gussfähigkeit und
Kosten geeignet sind. Daher kann das Spritzgussverfahren gemäß Erfindung
ausgeführt werden, um eine Vielzahl von gegossenen Komponenten,
einschließlich Innenausstattungs- und Außenteile
von Automobilen, zu produzieren.
-
Das
Voranstehende ist eine Beschreibung einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die vorliegende Erfindung ist nicht
auf die voranstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt
und verschiede Modifikationen und Veränderungen können
ferner basierend auf dem technischen Konzept der vorliegenden Erfindung
gemacht werden.
-
Zum
Beispiel wurde in der voranstehend beschriebenen Ausführungsform
der Fall gezeigt, bei dem die Gussvorrichtung mit Gleitformhälften 23, 24 verwendet
wird. Für eine gegossenen Komponente ohne Durchgangslöcher 14 kann
eine Gussvorrichtung verwendet werden, die nur eine Gleitform aufweist.
Ebenfalls in der voranstehenden Ausführungsform wurde der
Fall gezeigt, bei dem das zweite Teil 12 an der Innenseite
des ersten Teils 10, 11 vorgesehen ist. Die Anordnung
des ersten und des zweiten Teils ist jedoch nicht darauf beschränkt.
Sogar in dem Fall, in dem das zweite Teil an der Außenseite
des ersten Teils vorgesehen ist, oder in dem Fall, in dem das erste
Teil und das zweite Teil benachbart zueinander sind, kann ferner
das Spritzgussverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung durch geeignete Veränderungen des Layouts der
Gussformen und der Gleitformhälften ausgeführt
werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 45-69476 [0002]
- - JP 3203870 B [0002]
- - JP 3267230 B [0002]
- - JP 2000-210978 A [0002]
- - JP 11-207782 A [0002]
- - JP 2000-52416 A [0004]
- - JP 2003-220623 A [0004]
- - JP 2000-263599 A [0004]