DE102007063701A1 - Einrichtung zum Schutz von Fahrzeugen, insbesondere militärischen Fahrzeugen, im Nahbereich mittels nichtletaler Wirkmittel - Google Patents
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Abstract
Eine Einrichtung zum Schutz von Fahrzeugen, insbesondere militärischen Fahrzeugen, im Nahbereich mittels nicht-letaler Wirkmittel. Auf einer am Fahrzeug angeordneten Lafette (20) ist mittels einer Halterung (22) ein Druckbehälter (23) für ein nicht-letales Wirkmittel lösbar befestigt. Eine Aussspritzdüse (25) für das nicht-letale Wirkmittel ist an einer mit der Lafette verbundenen Lanze (28) angeordnet und über ein steuerbares Ausgangsventil (24) mit dem Druckbehälter (23) verbunden. Das Ausgangsventil (24) ist über eine Betätigungsvorrichtung betätigbar, die mit einer im Fahrzeug angeordneten Steuervorrichtung (27) über eine Steuerstrecke, beispielsweise eine Kabelverbindung (26), verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schutz von Fahrzeugen, insbesondere militärischen Fahrzeugen, im Nahbereich mittels nicht-letaler Wirkmittel. Schutzsysteme mit nicht-letalen Wirkmitteln sind an sich bekannt. Es handelt sich um Sprüh- und/oder Drucksysteme mit Wirkmitteln wie beispielsweise OC, CN, CS, Farbmittel usw. Die bekannten Systeme werden mit tragbaren, leicht aufgebauten und einfach zu handhabenden Geräten verwirklicht und dienen für Einzelpersonen oder Gruppen von Personen zur Abwehr von Angriffen und zur Unterstützung von Maßnahmen der Deeskalation im Nahbereich.
- Es ist weiterhin bekannt, auf Fahrzeugen Vorrichtungen zur Abgabe nicht-letaler Wirkmittel anzuordnen, beispielsweise in der Form von Wasserwerfern. Diese Vorrichtungen sind aber erst auf eine größere Entfernung wirksam und im Nahbereich nicht einsetzbar.
- Bei modernen, auch militärischen Einsätzen können Situationen auftreten, in denen die Besatzung eines Fahrzeugs sich im Nahbereich, beispielsweise innerhalb einer Menschenmenge, mit nicht-letalen Wirkmitteln zur Wehr setzen muss, beispielsweise wenn das Fahrzeug am Weiterfahren gehindert wird oder Personen das Fahrzeug verlassen wollen. Dies ist mit den bisher bekannten, auf Fahrzeugen installierten Vorrichtungen nicht möglich und auch die Anwendung von Handgeräten ist aus dem Fahrzeug heraus mit Schwierigkeiten und Unsicherheiten verbunden.
- Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Einrichtung ist unter der Bezeichnung „Vorrichtung zum Schutz eines fahrenden Kraftfahrzeugs” grundsätzlich in
DE 199 09 144 A1 beschrieben. Diese bekannte Einrichtung ist in erster Linie zur Erzeugung von Nebel gedacht, dem aber auch ein Reizgas beigemischt werden kann. - Weitere Einrichtungen zur Erzeugung von Nebel sind in
FR 2 562 231 A1 DE 100 22 381 A1 beschrieben. - Reizgassprühanlagen sind Gegenstand der Dokumente
DE 94 15 572 U1 undDE 20 2006 005 658 U1 . - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den Merkmalen aus dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 eine Einrichtung zu schaffen, mit der es möglich ist, aus dem Fahrzeug heraus die Besatzung mittels nicht-letaler Wirkmittel zu schützen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zu schaffen, die aus einfachen, zum Teil bekannten Einzelbestandteilen zusammensetzbar und auf oder am Fahrzeug installierbar ist und aus dem Fahrzeuginneren heraus bedient werden kann. Durch den speziellen Aufbau ist das erfindungsgemäße System klein, leicht und problemlos mit wenigen Handgriffen adaptier- bzw. integrierbar. Die Steuerung und Bedienung eröffnet die Möglichkeit, nicht-letale Wirkstoffe bis zu einer Entfernung von ca. 10 m auszubringen. Das System ist außerordentlich kostengünstig durch die mindestens teilweise Verwendung von auf dem Markt verfügbaren und international bereits von Polizei und Militär zugelassenen Produkten.
- Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung zum Schutz von Fahrzeugen, insbesondere militärischen Fahrzeugen, im Nahbereich mittels nicht-letaler Wirkmittel nach der Erfindung an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
- Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe nicht-letaler Wirkmittel. Bei dieser Vorrichtung ist an einer auf der Dachplatte
21 des nicht dargestellten Fahrzeugs angeordneten, drehbaren Lafette20 , die eine Waffe29 trägt, über eine Halterung22 ein transportabler Druckbehälter23 angeordnet. Oberhalb des Druckbehälters23 befindet sich eine Hochleistungspumpe H und im Druckbe hälter23 eine nicht-lethale Wirkmittel enthaltende Flüssigkeit Fl Der Druckbehälter23 ist über eine Kupplung23.1 und eine Schlauchverbindung23.2 mit einem an der Lafette20 angeordneten Elektromagnetventil verbunden, durch welches einer Ausspritzdüse25 über eine Lanze28 und einen Adapter28.1 das nicht-letale Wirkmittel unter Druck zugeführt wird. - Das Elektromagnetventil
24 ist über eine Steuerstrecke26 , die als Kabelverbindung oder auch als Funkverbindung ausgestaltet sein kann, mit der im Fahrzeug angeordneten elektrischen Steuervorrichtung27 verbunden, die mit einem Auslöseelement27.1 versehen ist. - Bei dieser Ausführungsform ist der Druckbehälter
23 schlagfest ausgebildet und auswechselbar. Die Reichweite dieser Vorrichtung kann bis zu 10 m betragen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19909144 A1 [0004]
- - FR 2562231 A1 [0005]
- - DE 10022381 A1 [0005]
- - DE 9415572 U1 [0006]
- - DE 202006005658 U1 [0006]
Claims (3)
- Einrichtung zum Schutz von Fahrzeugen, insbesondere militärischen Fahrzeugen, im Nahbereich mittels nicht-letaler Wirkmittel, mit mindestens einem am Fahrzeug befestigten Druckbehälter für ein nicht-letales Wirkmittel, einer Ausspritzdüse für das nicht-letale Wirkmittel, die über ein steuerbares Ausgangsventil mit dem Druckbehälter verbunden ist, einer Betätigungsvorrichtung für das Ausgangsventil sowie einer im Fahrzeug angeordneten Steuervorrichtung, die mit der Betätigungsvorrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer am Fahrzeug angeordneten, drehbaren Lafette (
20 ) eine Halterung (22 ) für einen transportablen Druckbehälter (23 ) angeordnet ist, der über eine Schlauchverbindung (23.2 ) und ein Elektromagnetventil (24 ) mit einer an der Lafette (20 ) angeordneten Lanze (28 ) verbunden ist, an deren äußerem Ende eine Ausspritzdüse (25 ) angeordnet ist, wobei das Elektromagnetventil (24 ) über eine Steuerstrecke mit einer im Fahrzeug angeordneten elektrischen Steuervorrichtung (27 ) verbunden ist. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstrecke als Kabelverbindung (
26 ) ausgebildet ist. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstrecke als Funkverbindung ausgebildet ist.
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