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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abblasen von Gas nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
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Vorrichtungen zum Abblasen von Gas aus einem Bereich, in welchem es unter hohem Druck steht, beispielsweise einem Druckgasspeicher, insbesondere zur Entleerung des Druckgasspeichers für den Reparaturfall, oder insbesondere auch wenn ein Sicherheitsventil, beispielsweise ein thermisch auslösendes Sicherheitsventil, angesprochen hat, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
DE 10 2013 019 821 A1 beschreibt in diesem Zusammenhang eine Abblasleitung, welche das über ein Sicherheitsventil und/oder ein Entleerventil bei Bedarf aus dem Druckgasspeicher über eine Abblasöffnung abgeblasene Gas gezielt in einen vorgegebenen Bereich der Umgebung leitet. Um das Eindringen von Schmutz in die Abblasleitung zu verhindern, ist es dabei vorgesehen, dass die Abblasleitung an ihrem der Abblasöffnung des Sicherheits- und/oder Entleerventils abgewandten Seite mit einem Verschlusselement verschlossen ist, welches in rastendem Eingriff mit einem Grundkörper steht. Der Aufbau ist also in der Art einer Kappe ausgebildet, welche bei Bedarf von dem unter Druck stehenden abgeblasenen Gas geöffnet wird, und welche ansonsten die Abblasleitung sicher und zuverlässig verschließt, um diese vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.
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Die nicht vorveröffentlichte
DE 10 2014 010 157.6 der Anmelderin bildet dieses Konzept der aufgesetzten Kappe dahingehend weiter, dass diese durch eine Art Rückschlagventil ersetzt wird, welches das Eindringen von Schmutz in die Abblasleitung verhindert und welches ebenso wie die Kappe durch das abgeblasene Gas bei Bedarf geöffnet wird. In der Praxis hat sich gezeigt, dass sowohl die Kappe als auch das Rückschlagventil am Ende der Abblasleitung vergleichsweise leicht verschmutzen können und beispielsweise im Falle einer Benetzung mit Schmutz und Feuchtigkeit bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts einfrieren können. Die Funktionalität ist dann gegebenenfalls nicht mehr oder nicht mehr zuverlässig gegeben.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine verbesserte Vorrichtung zum Abblasen von Gas im Sinne der zuletzt genannten nicht vorveröffentlichten Schrift anzugeben, welche den dort beschriebenen Aufbau weiter verbessert.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Im Anspruch 9 ist außerdem eine besonders bevorzugte Verwendung der Vorrichtung angegeben. Eine vorteilhafte Weiterbildung hiervon ergibt sich aus dem abhängigen Unteranspruch.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abblasen von Gas ist es nun so, dass, vergleichbar wie im Stand der Technik eine Abblasleitung im Bereich einer Abblasöffnung eines Sicherheits-, Druckregel- und/oder Entleerventils angeordnet ist, und das abgeblasene Gas gezielt in einen vorgegebenen Bereich in der Umgebung leitet, insbesondere einen Bereich, in welchem das Gas vergleichsweise unschädlich und hinsichtlich der Sicherheit unkritisch abgegeben werden kann. Eine Schmutzschutzeinrichtung ist dabei in der Abblasleitung vorhanden, um das Eindringen von Wasser und Schmutz in den Bereich der Abblasleitung und hier insbesondere in die Abblasöffnung und von hier in den Bereich des Sicherheitsventils zuverlässig zu vermeiden, um so eine potenzielle Fehlfunktion des Sicherheits- und/oder Entleerventils sicher auszuschließen.
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Erfindungsgemäß ist es bei der Vorrichtung dabei vorgesehen, dass die Schmutzschutzeinrichtung an dem der Abblasöffnung zugewandten Ende der Abblasleitung angeordnet ist. Anders als bei der Klappe im Stand der Technik und bei dem Rückschlagventil im nicht vorveröffentlichten Stand der Technik ist es nun also vorgesehen, dass die Schmutzschutzeinrichtung an dem der Abblasöffnung zugewandten Ende der Abblasleitung angeordnet ist. Sie kann damit das Eindringen von Wasser und Schmutz in die Abblasöffnung und damit in den Bereich des Sicherheits- und/oder Entleerventil sicher und zuverlässig verhindern. Die Abblasleitung selbst, welche vorzugsweise wenn sie frei von weiteren Einbauten ist, ist vergleichsweise unanfällig gegen Schmutz und Feuchtigkeit, wird nun nicht mehr über ihre gesamte Länge verschlossen. Dies hat hinsichtlich der Funktionalität kaum Nachteile, da insbesondere im Falle einer Entleerung des Druckgasspeichers ein vergleichsweise großer Volumenstrom an Gas unter hohem Druck vorliegt, beispielsweise wenn in dem Druckgasspeicher Wasserstoff bei einem Nenndruck von 70 MPa gespeichert ist. Eventuelle Feuchtigkeit und Schmutz im Bereich der Ablassleitung wird dann zuverlässig ausgetragen. Darüber hinaus ist es nun so, dass eindringende Feuchtigkeit und eindringender Schmutz, beispielsweise beim Einsatz in einem Fahrzeug aufgewirbelte Steine oder Wasser eines Hochdruckreinigers, welcher zur Fahrzeugreinigung eingesetzt wird, nicht mehr unmittelbar in den Bereich der Schmutzschutzeinrichtung gelangen, da zwischen der Umgebung und dieser die Leitungslänge der Abblasleitung angeordnet ist. Bis Wasser, Steinchen und Schmutz den Bereich der Schmutzschutzeinrichtung erreichen, müssen sie also erst über die Lauflänge der Abblasleitung durch diese gelangen.
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Insbesondere bei einer entsprechenden Ausgestaltung der Abblasleitung, beispielsweise einer S-förmigen Ausgestaltung, ist dies nicht oder nur in sehr stark eingeschränktem Umfang möglich. Der beschriebene Aufbau ermöglicht also sehr einfach und effizient einen Schutz der Abblasöffnung und des Sicherheits- und/oder Entleerventils vor Schmutz und erlaubt gleichzeitig den Einsatz einer einfachen und effizienten Schmutzschutzeinrichtung mit einem Federelement, einem Ventilkörper und einem Ventilsitz in der Art eines Rückschlagventils, ohne dass dieses selbst entsprechend resistent gegen eine Verschmutzung ausgebildet werden muss, da diese aufgrund der Leitungslänge der Abblasleitung typischerweise nicht oder nur in sehr stark eingeschränktem Umfang in den Bereich der Schmutzschutzeinrichtung gelangt.
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Dies gilt insbesondere für den Fahrzeugeinsatz, da hier beim Einsatz von Hochdruckreinigern eine außerordentlich gute Abschirmung der Schmutzschutzeinrichtung notwendig ist, um sie gegen ein versehentliches Öffnen bei dem an ihr anstehenden Druck des Hochdruckreinigers zu sichern. Diese Notwendigkeit entfällt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgrund der zwischen den für den Hochdruckreiniger erreichbaren Stellen und der Schmutzschutzeinrichtung angeordneten Leitungslänge der Abblasleitung.
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Wie bereits erwähnt kann die Abblasleitung gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung im Wesentlichen S-förmig ausgebildet sein. Sie kann insbesondere in Strömungsrichtung des abgeblasenen Gases im bestimmungsgemäßen Einsatz zuerst schräg in Richtung der Schwerkraft nach unten, dann schräg in Richtung der Schwerkraft nach oben oder bevorzugt senkrecht zur Richtung der Schwerkraft, also waagrecht bzw. horizontal, und anschließend wieder schräg in Richtung der Schwerkraft nach unten verlaufen. Ein solcher Verlauf kann dabei insbesondere mit einer schrägen Ausrichtung der Abblasöffnung, gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee, zusammenwirken. Unter schräg kann dabei insbesondere ein Winkel zwischen 30° und 60°, vorzugsweise zwischen 40° und 45°, besonders bevorzugt von ca. 45° im Sinne der hier vorliegenden Erfindung verstanden werden. Ein solcher Aufbau stellt also einen im Wesentlichen S-förmigen Aufbau mit vergleichsweise geringen Winkeln bei der Richtungsänderung dar. Dies stellt einerseits ein sicheres und zuverlässiges Abströmen des abgeblasenen Gases im Bedarfsfall sicher und kann andererseits dennoch das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit bzw. Wasser, insbesondere Wasser eines Hochdruckreinigers, bis in den Bereich der Schmutzschutzeinrichtung ausreichend gut behindern, dass die Schmutzschutzeinrichtung selbst nicht zusätzlich vor Schmutz und Wasser, insbesondere nicht zusätzlich vor dem Strahl eines Hochdruckreinigers geschützt werden muss.
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Die Schmutzschutzeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dabei so aufgebaut sein, dass diese einen in den Abblasleitung einsteckbaren Tragkörper aufweist, welcher ein Gegenlager für das Federelement und insbesondere Längsrippen zur Führung des Ventilkörpers, welcher vorzugsweise als Kugel ausgebildet ist, umfasst. Der Aufbau kann also im Wesentlichen dem in der nicht vorveröffentlichten eingangs genannten Anmeldung entsprechen und wird lediglich hinsichtlich seines Einbauorts bezüglich der Abblasleitung vom einen Ende in das andere Ende verlagert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser Idee kann es dabei ferner vorgesehen sein, dass ein den Ventilsitz aufweisender Abschlusskörper in das Ende der Abblasleitung und/oder in einem mit ihr verbundenen Flansch eingepresst ist. Der Tragkörper kann also mit eingelegter Feder und eingelegtem Ventilkörper, insbesondere einer eingelegten Kugel bei der Montage einfach in die Abblasleitung eingesteckt werden. Anschließend wird ein den Ventilkörper aufweisender Abschlusskörper mit der Abblasleitung und/oder den Flansch verpresst, um so den Ventilkörper mit einer ausreichenden Vorspannung gegen das Federelement zu drücken und die Funktionalität der Schmutzschutzeinrichtung zu gewährleisten.
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Der Ventilsitz selbst kann dabei gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee wenigstens ein Dichtelement, vorzugsweise aus einem elastischen und besonders bevorzugt aus einem für Wasser undurchlässigen und für Wasserstoff durchlässigen Material aufweisen. Beispielsweise kann ein Dichtring eingesetzt werden, welcher aus einem Silikonmaterial besteht. Ein solcher Dichtring aus Silikonmaterial im Bereich des Ventilsitzes erlaubt eine dichte und zuverlässige Anlage des Ventilkörpers, beispielsweise der Kugel, auch ohne dass entsprechend hohe Toleranzen bei der Herstellung des Ventilsitzes und Ventilkörpers eingehalten werden müssen. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung. Außerdem ermöglicht ein solches elastisches Dichtelement, vorzugsweise aus einem Silikonwerkstoff, eine zuverlässige Abdichtung gegen Wasser einerseits und ist für Wasserstoff permeabel, sodass eventuelle Leckagen von Wasserstoff bei der Anwendung der Vorrichtung in einem Wasserstoffspeichersystem, welche im Bereich des Entleerventils und/oder Sicherheitsventils typischerweise unvermeidlich sind, in die Umgebung diffundieren kann. Hierdurch wird eine unnötige Ansammlung von Wasserstoff in der Abblasleitung über die Betriebsdauer hinweg sicher und zuverlässig verhindert.
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Wie bereits mehrfach erwähnt, kann die Vorrichtung insbesondere in einem Fahrzeug eingesetzt werden. Die besonders bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt daher in ihrem Einsatz zum Abblasen von komprimiertem Wasserstoff oder komprimiertem Erdgas aus einem unter Druck stehenden Bereich in einem Fahrzeug. Ein solches Fahrzeug kann mit dem Erdgas oder dem Wasserstoff verbrennungsmotorisch angetrieben werden oder kann insbesondere als Brennstoffzellenfahrzeug ausgebildet sein, welches den komprimierten Wasserstoff zusammen mit Sauerstoff aus der Luft direkt zur Erzeugung von elektrischer Antriebsleistung einsetzt.
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In einer besonders günstigen und vorteilhaften Weiterbildung dieser Verwendung kann es dabei ferner vorgesehen sein, dass die der Schmutzschutzeinrichtung abgewandte Öffnung der Abblasleitung sich schräg zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs nach hinten öffnet. Die gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ohnehin schräg verlaufende Abblasleitung kann sich also bei der bevorzugten Verwendung in Fahrtrichtung nach hinten schräg öffnen. Hierdurch wird ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit aufgrund des Fahrtwinds des Fahrzeugs im Fahrbetrieb sicher und zuverlässig verhindert. Unter schräg im Sinne der hier vorliegenden Erfindung kann dabei wieder, wie oben bereits ausgeführt worden ist, eine Winkellage von 30° bis 60°, vorzugsweise 40° bis 50°, besonders bevorzugt von ca. 45° im bestimmungsgemäßen Einsatz gegenüber der Schwerkraft verstanden werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den weiteren abhängigen Unteransprüchen und werden zusammen mit einer Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem Ausführungsbeispiel deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
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1 ein beispielhaft angedeutetes Brennstoffzellenfahrzeug mit einem Druckgasspeicher für Wasserstoff; und
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2 eine Schnittdarstellung einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs- und Anwendungsbeispiels in einem Brennstoffzellenfahrzeug mit einem Wasserstofftank als Druckgasspeicher beschrieben und näher erläutert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann genauso gut für Fahrzeuge eingesetzt werden, welche beispielsweise durch Wasserstoff oder komprimiertes Abgas mittels eines Verbrennungsmotors angetrieben werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann außerdem außerhalb eines Fahrzeugs eingesetzt werden, hat jedoch aufgrund ihrer kompakten Bauform sowie der einfachen Montage und dem sicheren und zuverlässigen Schutz vor Verschmutzungen einen besonders bevorzugten Einsatzzweck im Bereich der Fahrzeuge. Ferner ist die Vorrichtung nicht auf einen Druckgasspeicher und/oder ein Sicherheitsventil beschränkt. Sie kann genauso gut im Bereich von Druckregelventilen und/oder Entleerventilen in Hochdruckleitungen oder anderen gasführenden Bereichen eingesetzt werden.
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In der Darstellung der 1 ist sehr stark schematisiert ein Fahrzeug 1 angedeutet, welches über eine Brennstoffzelle 2 mit elektrischer Antriebsleistung versorgt wird. Die Brennstoffzelle 2 umfasst dabei einen Kathodenbereich, welchem Luft als Sauerstofflieferant zugeführt wird, sowie einen Anodenbereich, welchem Wasserstoff aus einer Speichervorrichtung 5 zum Speichern von Wasserstoff unter hohem Druck zugeführt wird. Beispielhaft für die gesamte Speichervorrichtung 5, welche typischerweise aus diversen Verrohrungen, Ventileinrichtungen, einem Tankanschluss sowie einem oder mehreren Druckgasspeichern 6 ausgebildet ist, ist in der Darstellung der 1 lediglich einer der Druckgasspeicher 6 sowie eine beispielhafte Ventileinrichtung 10, ein sogenanntes On-Tank-Ventil (OTV) angedeutet. Über die Ventileinrichtung 10 ist der Druckgasspeicher 6 mit einer Wasserstoffleitung 7 zu dem Anodenraum der Brennstoffzelle 2 verbunden. Typischerweise sind hierin Druckregel- und Dosiereinheiten und dgl. angeordnet. Diese sind in der Darstellung der 1 jedoch nicht gezeigt.
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Die Brennstoffzelle 2 liefert elektrische Antriebsleistung für das Fahrzeug 1, welche über eine angedeutete Leistungselektronik 8 aufbereitet und einem prinzipmäßig dargestellten Fahrmotor 9 zugeführt wird.
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In der Praxis ist es nun so, dass insbesondere bei der Speicherung von Wasserstoff in der Speichervorrichtung 5 bzw. ihrem wenigstens einen Druckgasspeicher 6 Nenndrücke von 70 MPa üblich sind. Zu höheren Drücken kann es einerseits durch eine Fortentwicklung des Standes der Technik kommen und andererseits in speziellen Anwendungsfällen, wenn beispielsweise der Druckgasspeicher 6 sich aufgrund von Sonneneinstrahlung oder dgl. erwärmt. Bei dem angesprochenen Nenndruck von 70 MPa sind dabei typischerweise Drücke bis zu 105 MPa zu erwarten. Nun kann es im Falle eines Unfalls des Fahrzeugs 1 und einem beispielsweise damit einhergehenden Brand oder auch einem Radbrand beispielsweise aufgrund einer defekten Bremse oder dgl. zu einer unerwünschten Erwärmung der Speichervorrichtung 5 bzw. ihrer Druckgasspeicher 6 kommen. Im schlimmsten Fall würde dies zu einem so hohen Überdruck in den Druckgasspeichern 6 führen, dass diese explodieren könnten. Aus diesem Grund ist in der Speichervorrichtung 5 bzw. im Bereich jedes der Druckgasspeicher 6 dieser Speichervorrichtung 5 wenigstens ein Sicherheitsventil angeordnet, welches typischerweise als thermisch auslösendes Sicherheitsventil konzipiert ist und ab einer bestimmten Temperatur öffnet, um so das unter Druck stehende Gas über eine Abblasöffnung in die Umgebung abgeben zu können. Ergänzend zu einem solchen Sicherheitsventil ist typischerweise auch ein manuelles Entleerventil vorhanden, um beispielsweise für den Wartungsfall den Wasserstoff oder zumindest einen in dem jeweiligen Druckgasspeicher 6 verbliebenen Rest an Wasserstoff in die Umgebung abblasen zu können, um so beispielsweise die Ventileinrichtung 10 demontieren zu können. Das Entleerventil und/oder Sicherheitsventil kann dabei im Bereich der Ventileinrichtung 10 oder auch beispielsweise alternativ oder ergänzend am anderen Ende des Druckgasspeichers in dem sogenannten Endplug angeordnet sein. Rein beispielhaft ist in der Darstellung der 2 ein solches Sicherheitsventil angedeutet und mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Es befindet sich in der Darstellung der 2 innerhalb eines mit 12 bezeichneten Ventilgehäuses, wie es beispielsweise ein Teil der Ventileinrichtung 10 im Sinne der oben beschriebenen Ausführung sein kann. Das Sicherheitsventil 11 ist hier lediglich beispielhaft zu verstehen und könnte genauso gut durch ein manuelles Entleerventil oder ein andersartiges Entleerventil ersetzt werden. Es ist in dem Ventilgehäuse 12 montiert und steht in nicht dargestellter Art und Weise mit dem Inneren des Druckgasspeichers 6, welcher in der Darstellung der 2 nicht nochmals dargestellt ist, in Verbindung. Auf der in der Darstellung der 2 rechts unten liegenden Seite steht es mit einer Abblasöffnung 13 des Ventilgehäuses 12 in Verbindung. Öffnet das Sicherheitsventil 11, so stellt es eine direkte Verbindung zwischen dem Inneren des Druckgasspeichers 6 und dieser Abblasöffnung 13 her. Aus dem Bereich dieser Abblasöffnung 13 wird das im Bedarfsfall, also beispielsweise, wenn das Sicherheitsventil 11 angesprochen hat, abgeblasene Gas dann über eine Abblasleitung 14 in die Umgebung des Druckgasspeichers 6 und hier insbesondere des Fahrzeugs 1 geleitet. Von dem Fahrzeug 1 ist dabei in der Darstellung der 2 lediglich eine mit 15 bezeichnete Unterbodenverkleidung zu erkennen, welche eine Öffnung 16 aufweist, in deren Bereich die Abblasleitung 14 endet.
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Um nun insbesondere die Abblasöffnung 13 und das Sicherheitsventil 11 vor eindringendem Schmutz und/oder Feuchtigkeit zu schützen, ist in der Abblasleitung 14 eine Schmutzschutzeinrichtung 17 vorgesehen. Diese ist im Bereich des Übergangs von der Abblasöffnung 13 in die Abblasleitung 14 vorgesehen. Die Schmutzschutzeinrichtung 17 befindet sich also im Bereich des dem Sicherheitsventil 11 zugewandten Endes der Abblasleitung 14. Die Abblasleitung 14 selbst ist in diesem Bereich dabei über einen aufgepressten, verklebten und/oder verschweißten Flansch 18 beispielsweise mit dem Ventilgehäuse 12 verbunden.
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Wie es in der Darstellung der
2 zu erkennen ist, weist die Schmutzschutzeinrichtung
17 eine Kugel
19 als Ventilkörper auf. Dieser Ventilkörper
19 ist über ein Federelement
20 in Form einer Spiralfeder in einem mit
21 bezeichneten Tragelement abgestützt. Ferner weist das Tragelement
21 Längsrippen
22 auf, welche zur Führung der Kugel als Ventilkörper
19 dienen. Diese Funktionalität ist dabei soweit in der nicht vorveröffentlichten eingangs genannten
DE 10 2014 010 157 beschrieben. Die Ausführungen hinsichtlich der Längsrippen
22 aus dieser nicht vorveröffentlichten Schrift werden hiermit einbezogen.
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Der Tragkörper 21 kann beispielsweise mit eingelegtem Federelement 20 und eingelegtem Ventilkörper 19 in das Ende der Abblasleitung 14 eingeschoben werden. Anschließend wird ein Abschlusskörper 23 in die Abblasleitung 14 bzw. den Flansch 18 eingepresst. Dieser Abschlusskörper 23 weist dabei den Ventilsitz 24 auf, welcher zusätzlich mit einem Dichtelement 25, beispielsweise einem O-Ring vorzugsweise aus einem Silikonmaterial versehen ist. Über das Federelement 20 wird der Ventilkörper 19 gegen den Ventilsitz 24 bzw. sein Dichtelement 25 gedrückt und dichtet somit den Aufbau zuverlässig ab. Kommt es zu einem Ansprechen des Sicherheitsventils 11, dann wird im Bereich der Abblasöffnung 13 ein entsprechend hoher Druck und Volumenstrom an Gas aus dem Druckgasspeicher 6 anstehen. Dieser drückt den Ventilkörper 19 gegen die Kraft des Federelements 20 auf, sodass dieses Gas durch die Abblasleitung 14 abströmen kann. Minimale Leckagen an Wasserstoff, welche aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff im Bereich des Sicherheitsventils 11 typischerweise nicht gänzlich zu vermeiden sein werden, können durch das Dichtelement 25, insbesondere wenn dieses als Silikonring ausgebildet ist, in die Umgebung diffundieren, sodass sich keine größere Menge an Wasserstoff im Bereich zwischen dem Sicherheitsventil 11 und der Schmutzschutzeinrichtung 17 ansammeln kann. Gleichzeitig erlaubt das Silikonmaterial jedoch eine sehr gute Abdichtung gegen Schmutz, Feuchtigkeit und in die Abblasleitung 14 eindringendes Wasser.
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Um das Eindringen von Schmutz und Wasser in die Abblasleitung 14 bestmöglich zu verhindern, ist die Abblasleitung 14 dabei im Wesentlichen S-förmig gebogen ausgeführt. In Strömungsrichtung des abgeblasenen Gases folgt auf die Abblasöffnung 13 ein gerader in einem Winkel von etwa 45° schräg zur Schwerkraft g nach unten laufender Abschnitt, in welchem auch die Schmutzschutzeinrichtung 17 angeordnet ist. Im Anschluss folgt ein im Wesentlichen waagrechter, also senkrecht zur Schwerkraft g verlaufender Bereich, der sich wiederum in einem Winkel von etwa 45° schräg nach unten laufender Bereich anschließt. Hierdurch ist das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit bis in den Bereich der Schmutzschutzeinrichtung 17 weitgehend ausgeschlossen. Insbesondere kann eine Reinigung mit einem Hochdruckstrahler nicht dazu führen, dass die Kugel als Ventilkörper 19 von dem Strahl des Hochdruckstrahlers getroffen wird und beginnt sich zu drehen, wodurch Feuchtigkeit und Wasser in den Bereich der Abblasöffnung 13 gelangen könnten.
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Einen weiteren Schutz bietet die Unterbodenverkleidung 15 mit der Öffnung 16. Außerdem ist es so vorgesehen, dass die dem Sicherheitsventil 11 abgewandte Seite der Abblasleitung 14 bzw. die dort befindliche Öffnung 26 schräg zu einer Fahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 nach hinten ausgerichtet ist, sodass auch ein Eintrag von Schmutz und Wasser durch den Fahrtwind beim Fahren des Fahrzeugs 1 verhindert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013019821 A1 [0002]
- DE 102014010157 [0003, 0025]