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Die Erfindung betrifft eine Abblasleitung für komprimiertes Gas aus einem Druckgasbehälter nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft die Erfindung einen Druckgasbehälter, an welchem eine derartige Abblasleitung befestigt ist, nach der im Oberbegriff von Anspruch 8 näher definierten Art. Letztlich betrifft die Erfindung außerdem die Verwendung der Abblasleitung und/oder des Druckgasbehälters gemäß Anspruch 10.
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Abblasleitungen, welche auch als Venting Tube bezeichnet werden, sind bei komprimierten Gasen aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen typischerweise dazu, Sicherheitsventile, beispielsweise thermisch auslösende Sicherheitsventile, an einem Druckgasbehälter mit der Umgebung zu verbinden. Durch die Leitungsführung der Abblasleitung wird dabei ein Austritt des komprimierten Gases im Falle, dass das Sicherheitsventil angesprochen hat, in einen Bereich erreicht, in dem dieses typischerweise keinen oder nur einen vergleichsweise geringen Schaden anrichten kann. Beim Einsatz von Druckgasbehältern zur Speicherung von komprimierten Gas als Brennstoff für ein Fahrzeug wird ein solcher Bereich typischerweise am Unterboden des Fahrzeugs liegen.
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In der Praxis ist es nun so, dass Brennstoffspeicher für komprimiertes Gas, beispielsweise für komprimiertes Erdgas oder insbesondere für Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen, mit mehreren Druckgasbehältern aufgebaut werden. Da insbesondere im Falle eines Brandes durch die damit einhergehende Wärmeentwicklung sehr hohe Drücke in dem Druckgasbehälter entstehen können, sind an den Druckgasbehältern thermisch auslösende Sicherheitsventile angebracht. Um den Behälter möglichst beidseitig abzusichern sind diese typischerweise sowohl im Bereich werden kann. Insbesondere wenn zwei derartige Sicherheitsventile und Abblasleitungen an einem Druckgasbehälter vorhanden sind, ist es nun so, dass eine der Leitungen zusammen mit dem einen Ende des Druckgasbehälters sehr zuverlässig in einem Festlager gehalten werden kann. Die Lagerung ist entsprechend einfach und ermöglicht einerseits eine Befestigung der Abblasleitung im Bereich des Sicherheitsventils beispielsweise am Boss und eine weitere Befestigung beispielsweise im Bereich eines Rahmens des Brennstofftanks insbesondere in der Mitte oder in der Nähe ihres anderen Endes. Auf der gegenüberliegenden Seite, also im Bereich des Endplugs, ist der Druckgasbehälter nun typischerweise mit einem Loslager gelagert, um so Ausdehnungen des Druckgasbehälters aufgrund von Druckschwankungen in dem Druckgasbehälter und/oder thermische Ausdehnungen zu kompensieren. Die in diesem Bereich angeordnete Abblasleitung kann wiederum mit dem Endplug fest verbunden sein. Sie ist dann jedoch über diesen gegenüber dem Rahmen des Brennstofftanks entsprechend lose gelagert, muss sich also bewegen können. Dies erfordert eine weitere Lagerung der Abblasleitung, da diese sich sonst beim Ablassen von Gas typischerweise in unerwünschter Art und Weise am anderen Ende bewegt oder verformt. Auch diese Lagerung muss dementsprechend als Loslager realisiert sein. Dies ist einerseits in der Herstellung und der Montage entsprechend aufwändig und hat andererseits den gravierenden Nachteil, dass bei einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit des Loslagers, beispielsweise aufgrund von Verschmutzung oder dergleichen, ein Sicherheitsrisiko entsteht, da eine gleichmäßige Bewegung der gesamten Abblasleitung nun nicht mehr möglich ist. Die Abblasleitung kann entsprechend verkanten oder bei, beispielsweise zyklisch beim Entnehmen von komprimiertem Gas und beim Wiederbetanken auftretenden Bewegungen, hin und her bewegt werden, sodass durch die fortwährende Verformung ihre Elastizität und Stabilität gefährdet ist. Dies stellt einen gravierenden Nachteil dar.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Abblasleitung für komprimiertes Gas aus einem Druckgasbehälter anzugeben, welche diese Nachteile vermeidet. Außerdem ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Druckgasbehälter mit einer derartigen Abblasleitung sowie eine besonders bevorzugte Verwendung desselben anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Abblasleitung mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Ferner löst ein Druckgasbehälter mit den Merkmalen im Anspruch 8 die Aufgabe. Auch hier ergibt sich eine vorteilhafte Weiterbildung aus dem abhängigen Unteranspruch. Letztlich ist im Anspruch 10 außerdem eine besonders bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Abblasleitung und/oder des Druckgasbehälters mit einer solchen angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Abblasleitung ist um die eigentliche Rohrleitung zumindest teilweise ein diese umgebendes Stützrohr vorgesehen. Über ein solches Stützrohr, welches die eigentliche Rohrleitung der Abblasleitung umgibt, wird nun deren mechanische Festigkeit erhöht, insbesondere soweit erhöht, dass keine zusätzliche Lagerung für die Abblasleitung notwendig ist. Durch den Einsatz eines Stützrohrs um die Rohrleitung, welches die Rohrleitung insbesondere teilweise, vorzugsweise in einem von ihrem ersten Ende ausgehenden Abschnitt umgibt, wird mit wenig Aufwand eine Verstärkung der Rohrleitung bewerkstelligt, ohne dass diese insgesamt verändert und mit einer entsprechenden Gegenlagerung versehen werden muss. Hierdurch ist es dann möglich, die Rohrleitung gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung zusammen mit dem Stützrohr im Bereich des ersten Endes des Stützrohrs zu lagern, sodass diese beispielsweise mit einem fest- oder losgelagerten Abschnitt eines Druckgasbehälters verbunden werden kann. Insbesondere bei der Verbindung mit einem losgelagerten Abschnitt ist der Verzicht auf weitere Lagerelemente für die Abblasleitung ein entscheidender Vorteil, da dann keine aufwändige Loslagerung für die Abblasleitung realisiert werden muss.
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Dabei ist es gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abblasleitung vorgesehen, dass das Stützrohr die Abblasleitung direkt umgibt. Zwischen dem Stützrohr und der Rohrleitung der Abblasleitung ist also kein bewusster Zwischenraum vorgesehen. Vielmehr passen die Leitungen beispielsweise in Form einer Spielpassung ineinander, sodass eine ideale Stützwirkung von dem Stützrohr ausgeht, da die Rohrleitung sich in dem Stützrohr nicht oder nur so weit, dass die Bewegung im elastischen Bereich verläuft, verformen kann.
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Eine weitere sehr günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abblasleitung sieht es außerdem vor, dass in Längsrichtung der Rohrleitung vom ersten Ende beabstandet ein Flanschelement zur Befestigung der Rohrleitung angeordnet ist. Ein solches Flanschelement, insbesondere mit einem in Richtung des ersten Endes überstehenden Abschnitt, welcher beispielsweise in der Größenordnung des 1 bis 1,5-fachen des Außendurchmessers der Rohrleitung liegt, wird ein idealer Aufbau erreicht, bei welchem das Flanschelement vorzugsweise mit einer einzigen Schraube befestigt werden kann, da das über das Flanschelement hinausragende Teil der Rohrleitung in eine entsprechende Aufnahme, beispielsweise eines Endplugs mit dem Sicherheitsventil, eingesetzt werden kann und damit für die Drehmomentabstützung sorgt. So wird eine sehr einfache und effiziente Montage möglich.
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Gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung dieser Idee ist es dann ferner vorgesehen, dass das Stützrohr mit dem Flanschelement verschweißt oder verlötet ist. Das Stützrohr kann also mit dem Flanschelement, welches typischerweise seinerseits durch Löten oder Schweißen mit der Rohrleitung verbunden ist, verbunden werden. Im Flanschelement ist vergleichsweise viel Material vorhanden, sodass beim Anschweißen des Stützrohrs nicht die Gefahr besteht, dass die Rohrleitung entsprechend beeinträchtigt wird. Hierdurch ist eine sehr einfache und vorteilhafte Montage des Stützrohrs durch Verlöten oder Verschweißen mit dem Flanschelement möglich.
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Eine weitere sehr günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abblasleitung sieht es nun ferner vor, dass die Rohrleitung vom ersten Ende aus für wenigstens 2/3 ihrer Länge gerade verläuft und dann im Bereich des zweiten Endes abgeknickt ist, wobei das Stützrohr vom ersten Ende aus betrachtet vor dem Knick endet. Ein solcher Aufbau der Abblasleitung mit einer zuerst gerade und dann abgeknickt verlaufenden Rohrleitung ermöglicht insbesondere bei einem Fahrzeugeinsatz, bei welchem die Druckgasbehälter im unteren Bereich des Fahrzeugs angeordnet sind, eine sehr einfache und effiziente Montage. Die gerade verlaufende Abblasleitung läuft dann von den Druckgastanks ausgesehen nach unten in den Bereich des Unterbodens des Fahrzeugs. Im Bereich ihres offenen Endes ist sie dabei abgeknickt, vorzugsweise in einem Winkel von 30° bis 60°, besonders bevorzugt in einem Winkel von 45°, entgegen der Fahrtrichtung, sodass Gas, welches über die Abblasleitung abgeblasen wird, in Fahrtrichtung nach hinten unter dem Fahrzeug austritt. Dieser Aufbau weist durch das abgeknickte Ende jedoch im Falle des Austritts von Gas die Gefahr auf, dass das austretende Gas für eine resultierende Kraftkomponente entgegen der Fahrtrichtung sorgt und somit ein Biegemoment auf die im Bereich ihres ersten Endes gelagerte Rohrleitung ausübt. Dieses kann durch das Stützrohr ideal mit aufgenommen werden, wozu das Stützrohr gemäß der beschriebenen vorteilhaften Weiterbildung zumindest einen Teil des geraden Abschnitts der Rohrleitung entsprechend umgibt und vorzugsweise im Bereich vor dem Knick endet, sodass eine einfache und effiziente Montage möglich ist, bei welcher beispielsweise das Flanschelement mit dem Stützrohr entsprechend verbunden wird. Anschließend kann die Rohrleitung mit ihrem geraden Ende von unten durch das Stützrohr und das Flanschelement hindurchgeschoben werden, bis diese ihre gewünschte Position hat. Sie kann dann von oben, also von der Seite ihres ersten Endes aus, mit dem Flanschelement entsprechend verschweißt werden, wonach das Flanschelement mit dem entsprechenden Auslass des Sicherheitsventils, insbesondere eines thermisch auslösenden Sicherheitsventils, im Anschlussbereich oder Endbereich eines Druckgasbehälters verbunden werden kann.
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Gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der Idee ist es dabei so, dass das Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Rohrleitung so gewählt ist, dass die Länge das 15 bis 20-fache des Durchmessers beträgt. Ferner ist dabei das Stützrohr in einer Länge vorgesehen, welche das 8 bis 12-fache des Durchmessers der Rohrleitung beträgt. Dieser Aufbau erlaubt mit minimalem Materialeinsatz eine sehr gute Stabilität der Abblasleitung, auch wenn unter sehr hohem Druck stehende Gase, wie beispielsweise Wasserstoff aus einem Druckgasbehälter mit einem Nenndruck von 70 MPa, abgelassen werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Druckgasbehälter ist es vorgesehen, dass dieser in an sich bekannter Art und Weise einen Anschlussabschnitt, den sogenannten Boss, sowie in Längsrichtung am anderen Ende einen Endabschnitt, den sogenannten Endplug, aufweist. Der Druckgasbehälter ist dabei mit einer Festlagerung im Bereich des Anschlussabschnitts und mit einer Loslagerung im Bereich des Endabschnitts versehen. Ferner sind jeweils ein Sicherheitsventil im Bereich des Endabschnitts und des Anschlussabschnitts bzw. eines dort eingeschraubten Tankventils (On-Tank Valve/OTV) vorgesehen. Erfindungsgemäß ist nun so, dass zumindest das Sicherheitsventil im Bereich des Endabschnitts mit einer Abblasleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 versehen ist.
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Der erfindungsgemäße Aufbau des Druckgasbehälters sieht es also vor, dass dieser, wie es allgemein bekannt und üblich ist, im Bereich seines Endabschnitts eine Loslagerung und im Bereich seines Anschlussabschnitts eine Festlagerung aufweist. Dieser Aufbau erlaubt es dem Druckgasbehälter sich in Längsrichtung aufgrund von Druckunterschieden und Temperaturunterschieden entsprechend auszudehnen. Erfindungsgemäß ist es so, dass zumindest im Bereich des Endabschnitts das dort vorhandene Sicherheitsventil mit einer Abblasleitung gemäß der Erfindung ausgestattet ist. Hierdurch wird es möglich, die Abblasleitung zusammen mit ihrem Stützrohr nur im Bereich des Endabschnitts bzw. des Auslasses des dort angebrachten Sicherheitsventils zu lagern. Hierdurch ergibt sich der entscheidende Vorteil, dass die durch das erfindungsgemäße Stützrohr in sich sehr stabile Abblasleitung sich bei Bedarf mit dem losgelagerten Ende des Druckgasbehälters mitbewegen kann, sodass auf eine aufwändige Loslagerung der Abblasleitung im Bereich ihres zweiten Endes oder zwischen dem ersten und dem zweiten Ende in sehr vorteilhafter Art und Weise verzichtet werden kann.
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Gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Druckgasbehälters ist es nun ferner vorgesehen, dass wenigstens eines der Sicherheitsventile als thermisch auslösendes Sicherheitsventil ausgebildet ist. Ein solches thermisch auslösendes Sicherheitsventil ist aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Es kann beispielsweise mit einem aufschmelzenden eine Durchlassöffnung verstopfenden Pfropfen oder einer eine Durchlassöffnung blockierenden Glasampulle versehen sein, in welcher eine leicht siedende Flüssigkeit vorliegt. Bei einer entsprechenden Erhöhung der Temperatur, beispielsweise durch einen lokalen Brand, insbesondere bei einer Fahrzeuganwendung durch einen Radbrand oder dergleichen, kommt es nun zu einer entsprechenden Erwärmung des thermisch auslösenden Sicherheitsventils. Die Flüssigkeit in der Glasampulle siedet und diese wird entsprechend zerstört und gibt den Weg für das Gas frei. Bei der alternativen Ausgestaltung mit einem Schmelzlot schmilzt dieses auf und gibt ebenfalls den Weg für das Gas frei. Hierdurch werden durch die unerwartete Erhitzung des Druckgasbehälters ansteigende kritische Drücke vermieden und der Druckgasbehälter kann sich durch die Abblasleitung entleeren.
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Wie nun schon mehrfach angedeutet, ist die erfindungsgemäße Abblasleitung und der Druckgasbehälter mit der erfindungsgemäßen Abblasleitung außerordentlich einfach, effizient und sicher im Aufbau. Er eignet sich insbesondere für Fahrzeuganwendungen, bei denen einerseits die Kostenvorteile durch die hohen zu erwartenden Stückzahlen eine entscheidende Rolle spielen, und in welchen andererseits Sicherheitsaspekte und das sichere und gezielte Ableiten von komprimierten Gasen im Fehlerfall einen hohen Sicherheitsgewinn, insbesondere für die in dem Fahrzeug beförderten und das Fahrzeug umgebenden Personen bieten. Dementsprechend liegt die besonders bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Abblasleitung und/oder des Druckgasbehälters mit einer solchen Abblasleitung in einem Fahrzeug. Das Fahrzeug kann dabei insbesondere als mit dem komprimierten Gas – typischerweise Wasserstoff oder Erdgas – direkt angetriebenes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor oder besonders bevorzugt als mit komprimiertem Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellenfahrzeug ausgebildet sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Druckgasbehälters und der erfindungsgemäßen Abblasleitung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
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1 ein prinzipmäßig angedeutetes Brennstoffzellenfahrzeug;
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2 einen Druckgasbehälter in dem Fahrzeug;
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3 eine Schnittdarstellung durch eine Abblasleitung in einer möglichen Ausführungsform gemäß der Erfindung; und
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4 eine dreidimensionale Ansicht des in 3 gezeigten Aufbaus.
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In der Darstellung der 1 ist sehr stark schematisiert ein Fahrzeug 1 in Form eines Brennstoffzellenfahrzeugs 1 angedeutet. Das Brennstoffzellenfahrzeug 1 wird mit elektrischer Antriebsleistung aus einer Brennstoffzelle 2 versorgt. Einem Kathodenbereich 3 der Brennstoffzelle 2 wird Luft über eine Luftfördereinrichtung 4 als Sauerstofflieferant zugeführt. Der Anodenseite 5 der Brennstoffzelle 2 wird Wasserstoff aus einem Druckgasbehälter 6 als Teil einer Wasserstoffspeichervorrichtung zur Verfügung gestellt. Weitere Ausgestaltungen der Brennstoffzelle 2 bzw. des sie umgebenden Brennstoffzellensystems sind dem Fachmann geläufig und sind für die hier vorliegende Erfindung von untergeordneter Bedeutung, sodass hierauf nicht weiter eingegangen werden muss.
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Die von der Brennstoffzelle 2 erzeugte elektrische Leistung wird über eine Leistungselektronik 7 sowie gegebenenfalls einen zusätzlichen Energiespeicher in Form von Kondensatoren und/oder einer Batterie (beides nicht dargestellt) einem angedeuteten elektrischen Fahrmotor 8 zur Verfügung gestellt. Das Fahrzeug kann also durch den elektrischen Fahrmotor 8 in an sich bekannter Art und Weise in Fahrtrichtung F vorwärts bewegt werden.
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Zur Speicherung des Wasserstoffs in einem derartigen Brennstoffzellenfahrzeug 1 sind nun typischerweise einer oder besonders bevorzugt mehrere der Druckgasbehälter 6 vorgesehen. Diese Druckgasbehälter 6 weisen typischerweise an ihrem einen Ende einen Anschlussabschnitt 9 und an ihrem anderen Ende einen Endabschnitt 10 auf. Diese Anschluss- bzw. Endabschnitte 9, 10 haben im Allgemeinen einen Aufbau mit einem glockenförmigen Abschnitt, welcher einen Teil des eigentlichen Druckgasbehälters 6 ausbildet und einen daran angebrachten über den eigentlichen Druckgasbehälter 6 hinausragenden Abschnitt, welcher in der Darstellung der Figuren beim Endelement mit 11 und beim Anschlusselement mit 12 bezeichnet ist. Entlang einer Längsachse A des Druckgasbehälters 6 sind der Anschlussabschnitt 9 und der Endabschnitt 10 über einen zylinderförmigen Abschnitt 13, welcher das primäre Volumen des Druckgasbehälters 6 ausbildet, miteinander verbunden. Dieser zylinderförmige Abschnitt 13 ist typischerweise aus einer Innenhülle und einer faserverstärkten Außenhülle ausgebildet. Meist ist es nun so, dass im Bereich des Anschlussabschnitts 9 und hier in dem den eigentlichen Druckgasbehälter 6 überragenden Abschnitt 12 eine Ventileinrichtung 14 zur Entnahme und zum Betanken von komprimiertem Gas vorgesehen ist. Dieses Ventil 14 wird in der Praxis auch als Tankventil bzw. On Tank Valve (OTV) bezeichnet. Ein Teil dieses Ventils 14 oder gegebenenfalls auch zusätzlich in dem Anschlussabschnitt 9 angebracht ist ein Sicherheitsventil 15, welches insbesondere als thermisch auslösendes Sicherheitsventil ausgebildet ist. Dieses Sicherheitsventil 15 ist über eine Abblasleitung 16 mit der Umgebung verbunden. Um sicherzustellen, dass bei einer Erwärmung des Druckgasbehälters 6 sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite das enthaltene Gas abgelassen und somit ein sicherheitskritischer Überdruck verhindert werden kann, befindet sich typischerweise auch im Bereich des Endabschnitts 10 und auch hier in dem über den eigentlichen Druckgasbehälter 6 überstehenden Abschnitt 11, ein vergleichbares Sicherheitsventil 15, welches ebenfalls mit einer Abblasleitung 16 mit der Umgebung verbunden ist.
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Typischerweise wird der Druckgasbehälter 6 nun im Bereich des Anschlussabschnitts 9 über ein in der Darstellung der 2 mit 17 bezeichnetes Festlager aufgenommen. Hierdurch ist es möglich, die Leitungen zur Betankung und zur Entnahme von Wasserstoff unmittelbar im Bereich des Ventils 14 anzuordnen, ohne dass hier flexible Aufbauten vorgesehen werden müssen. Da sich der Druckgasbehälter 6 in Abhängigkeit von Temperatur und Drücken entsprechend ausdehnen und zusammenziehen kann, und da die primäre Änderung typischerweise entlang seiner längsten Richtung, also entlang der Längsachse A erfolgen wird, ist der Endabschnitt 10 über ein Loslager 18 gelagert. Die im Bereich des Anschlussabschnitts 9 mit dem Festlager 17 angeordnete Abblasleitung 16 kann nun ebenfalls über Festlager aufgenommen werden, sodass ihre Befestigung vergleichsweise unkritisch ist. Anders sieht es bei der Abblasleitung 16 aus, welche mit dem Sicherheitsventil 15 im Bereich des Endabschnitts 10 verbunden ist. Durch die Aufnahme des Endabschnitts 10 über das Loslager 18 müsste hier nun sichergestellt werden, dass die Abblasleitung 16 ebenfalls über ein Loslager an ihrem offenen Ende oder im Bereich zwischen dem offenen Ende und der Befestigung an dem Sicherheitsventil 15 bzw. dem Endabschnitt 10 gelagert ist, sodass eine Verformung der Leitung sicher und zuverlässig ausgeschlossen werden kann. Dies ist außerordentlich aufwändig, insbesondere wenn dieses Loslager im Bereich des Unterbodens des Brennstoffzellenfahrzeugs 1 angeordnet ist, da es hier der Gefahr einer Verschmutzung ausgesetzt ist, welche dann in der Folge zu einer gravierenden Fehlfunktion führen könnte.
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Aus diesem Grund ist zumindest die im Bereich des Endabschnitts 10 angeordnete Abblasleitung 16, insbesondere jedoch beide der Abblasleitungen 16, so aufgebaut, wie es beispielhaft in der Darstellung der 3 zu erkennen ist. Die Abblasleitung 16 besteht aus einer Rohrleitung 19 sowie einem mit dieser Rohrleitung 19 verbunden Flanschelement 20, über welches die Befestigung der Abblasleitung 16 an dem in 2 mit 11 bzw. 12 gekennzeichneten über den eigentlichen Druckgasbehälter 6 überstehenden Abschnitt und dem darin angeordneten Sicherheitsventil 15 vorgesehen ist. Die Befestigung kann insbesondere über eine Schraube 21, welche in der Darstellung der 3 angedeutet ist, in der Art erfolgen, dass ein in Richtung eines ersten Endes 22 überstehender Abschnitt 23 der Rohrleitung 19 sich in eine Öffnung des Abschnitts 11, 12 einführen lässt, sodass hierdurch eine Drehmomentstütze gebildet wird und eine einzige Schraube 21 für die einfache, schnelle und zuverlässige Montage der Abblasleitung 16 ausreicht. Dies ist insbesondere auch an der dreidimensionalen Darstellung der 4 nochmals zu erkennen.
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Die Rohrleitung 19 verläuft über einen großen Teil ihrer Länge entlang ihrer Achse R ausgehend vom ersten Ende 22 hin zu einem zweiten Ende 24 gerade, bevor sie im letzten Teil ihrer Länge in einem Winkel von etwa 45° abgeknickt verläuft. In der Darstellung der 3 ist außerdem eine Unterbodenverkleidung 25 des Fahrzeugs 1 zu erkennen. Diese weist in dem Bereich, in dem das zweite Ende 24 der Rohrleitung 19 zu liegen kommt, eine mit 26 bezeichnete Öffnung auf, sodass austretendes Gas hier abströmen kann. Dabei kann das zweite Ende 24 der Rohrleitung in an sich bekannter Art und Weise mit einem sich bei Überdruck öffnenden Deckel oder dergleichen versehen sein, um das Eindringen von Schmutz und damit das Zusetzen der Rohrleitung 19 effizient zu verhindern.
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Zur Erhöhung der Stabilität der Rohrleitung 19 ist nun, insbesondere in dem gerade verlaufenden Bereich ausgehend vom Flansch 20 bis kurz vor dem Knick der Rohrleitung 19 ein Stützrohr 27 vorgesehen. Dieses Stützrohr 27 kann insbesondere mit dem Flansch 20 verschweißt ausgebildet sein. Das Stützrohr 27 umgibt die Rohrleitung 19 direkt, sodass die Rohrleitung 19 sich innerhalb des Stützrohrs 27 nicht oder nur minimal bewegen kann. Dieser Aufbau sorgt für eine hohe Stabilität der Abblasleitung 16, sodass eine Befestigung und Lagerung im Bereich des ersten Endes 22, und hier gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel über den Flansch 20 am Abschnitt 11 bzw. 12 ausreicht. Auch beim Ablassen von Gas unter hohem Druck, beispielsweise beim Ablassen von Wasserstoff bei einem Druck von 70 MPa, oder im Falle, dass der Wasserstoff bereits erwärmt ist, gegebenenfalls auch mehr, kann so verhindert werden, dass die Abblasleitung 16 sich im Falle des Ansprechens des Sicherheitsventils 15 durch das abströmende Gas verformt und es hierdurch zu einer Ableitung des Gases in einen unerwünschten Bereich kommt oder schlimmstenfalls die Abblasleitung 16 gänzlich blockiert wird.
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Der Aufbau der Abblasleitung 16 aus der Rohrleitung 19 und dem Stützrohr 27, insbesondere in Kombination mit dem Flansch 20, ergibt dabei einen so stabilen Aufbau, dass dieser über die Länge der Abblasleitung 16 nicht nochmals gelagert werden muss.
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Hierdurch reicht die Befestigung und Lagerung an den Abschnitten 11, 12 vollständig aus. Insbesondere bei einer Befestigung der Abblasleitung 16 im Bereich des über den eigentlichen Druckgasbehälter 6 überstehenden Abschnitt 11 des Endabschnitts 10 ist dies ein entscheidender Vorteil, da die Abblasleitung 16 so zusammen mit dem Endabschnitt 10 von dessen Loslager 18 profitiert und sich in Abhängigkeit der Position des Endabschnitts 10 gegenüber dem Loslager 18 bewegen kann, sodass kein Verkanten und keine mechanische Belastung durch eine Bewegung gegen ein Festlager oder ein festgesetztes Loslager auftritt. Der Aufbau ist außerordentlich einfach in der Montage und gleichzeitig sehr effizient und sicher.