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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung für einen Schiffsbelader zur
staubfreien Schüttgutübergabe
von einem ersten oberen Stetigförderer
auf einen darunter liegenden zweiten Stetigförderer, der um eine vertikale
Achse schwenkbar ist, und der Übergabebereich
des ersten Stetigförderers
und der Gutaufnahmebereich des zweiten Stetigförderers zueinander Relativbewegungen
in drei Ebenen durchführen können und
als Übergabeeinrichtungen
zwischen beiden Stetigförderern
eine zum oberen Stetigförderer
gehörende
starre Übergabeschurre
und eine in Gutaufgaberichtung darunter angeordnete und zum unteren
Gurtbandförderer
gehörende
Drehschurre vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Durch
die geltenden Vorschriften zur Minimierung der Staubbelastung und
das gestiegene Umweltbewusstsein werden von Betreibern fördertechnischer
Anlagen und Geräte
zunehmend Forderungen an die Hersteller für einen umweltfreundlichen
Transport von Schüttgut
gestellt. Während
bei der Beladung von Schiffen mit Schüttgut besonders darauf geachtet
wurde, beim Auftreffen des Schüttgutes
aus dem Fallrohr eines Schiffsbeladers in den Laderaum eines Schiffes
die Staubbildung zu verringern, wie dies beispielsweise aus der
Gebrauchsmusterschrift
DE
89 07 121 U1 bekannt ist, wird zunehmend auch darauf Wert
gelegt, auch bei allen anderen Förderprozessen
und der Schüttgutübergabe eine
nach außen
dringende Staubbildung zu vermeiden. Aus dem Prospekt „Mobile
Schiffsbelader" der AUMUND
Gruppe sind mobile Schiffsbelader bekannt, die deshalb mit verschiedenen Staubschutzvorrichtungen
ausgestattet sind. So ist beispielsweise der verwendete Abzugsförderer mit
einer Umhausung versehen. Der Förderrüssel ist
zur Verminderung der Fallgeschwindigkeit des Fördergutes als Kaskadenschurre
ausgebildet und zusätzlich
mit einer Außenhülle ausgerüstet. Aus
der Offenlegungsschrift
DE
100 17 400 A1 ist weiterhin eine Vorrichtung zur Schüttgutübergabe
von einem Zuförderer auf
einen von mehreren, in unterschiedliche Richtungen abzutransportierenden
Abförderer
bekannt. Zur Schüttgutübergabe
auf den jeweiligen Abförderer sind
in Übergaberichtung
von oben nach unten eine Zwischenschurre sowie zwei weitere Schurren,
die jeweils durch eine zentrale Lagerung um eine vertikale Achse
drehbar sind, angeordnet. Diese, die Schüttgutübergabevorrichtung bildenden
Schurren einschließlich
der Hilfskonstruktionen wie Kugeldrehverbindungen und Drehantriebe
sind gemeinsam an einer Bühne
befestigt, so dass bis auf die möglichen Drehbewegungen
der beiden unteren Schurren in der z-Achse diese Schurren in der
x- und der y-Achse keine Relativbewegung zueinander ausführen. Die Drehverbindungen
sind mit Dichtungen versehen, die aus elastischem Material, vorzugsweise
Gummi, bestehen und die Schurrendrehbewegung nicht behindern. Dadurch
kann an diesen Stellen kein Staub nach außen dringen. Eine solche Art
der Staubdichtungen zwischen den Schurren ist jedoch dort nicht anwendbar,
wo jede Schurre an jeweils einem anderen Stetigförderer angeordnet ist und diese
Förderer zueinander
Relativbewegungen ausführen.
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Aus
der Patentschrift nach
DE
10 2004 038 537 B3 ist eine zwischen einem ersten und einem zweiten
Förderer
angeordnete Schurre für
fließfähiges Schüttgut bekannt,
bei der der senkrecht verlaufende Übergabekanal durch eine senkrecht
verlaufende Trennwand in zwei Kammern geteilt wird. Die unteren Öffnungen
der beiden Kammern enden in einem bestimmten Abstand zum zweiten
Förderer,
der der Abförderer
ist. Durch den ersten Förderer,
dem Zuförderer,
wird zuerst die nächstliegende
Kammer gefüllt.
Das Schüttgut
bewegt sich durch diese Kammer, bis es auf den zweiten Förderer auftrifft.
Die maximale Durchflussmenge dieser Kammer wird durch die Größe der Ausflussöffnung bestimmt.
Dabei wird angestrebt, dass weniger Fördergut entweichen kann, als
vom ersten Förderer
zugeführt
wird. Dadurch baut sich auf der ersten, als Hauptschacht bezeichneten
Kammer eine schräge
Oberfläche
des angestauten Materials auf, auf der die über die Kapazität des Hauptschachtes
hinausgehende Fördermenge
in die als Nebenschacht bezeichnete zweite Kammer geführt wird
und am Ende auf den zweiten Förderer
gelangt. Diese geringere Menge frei schwebenden Fördergutes
erzeugt auch eine geringere Menge Staub. Eine solche Schurre ist
nur für
fließfähiges Fördergut
geeignet, weil sich bei ihm keine Hohlräume aufbauen. Zur Übergabe
von Fördergut, das
zur Bildung von Hohlräumen
oder gar zur Verstopfung neigt, kann eine solche Schurre nicht eingesetzt
werden. Weiterhin ist aus der Offenlegungsschrift
DE 34 41 411 A1 ein Schiffsbelader
bekannt, bei dem das Schüttgut über ein
offenes Zuführband und
mehreren in Förderrichtung
hintereinander angeordneten Förderbändern bis
in den Laderaum eines Schiffes gefördert wird. An den Übergabestellen
des Fördergutes
jeweils von einem Band auf das nachfolgende sind Entstaubungshauben
zur Abführung
des bei der Übergabe
entstehenden Staubes über
Rohre vorgesehen. Dort, wo die Stelle der Gutabgabe des Zuförderers
und der Stelle der Gutaufnahme des Abförderers zueinander Relativbewegungen
ausführen, müssen die
Schurren so ausgebildet werden, dass diese Relativbewegungen ausgeglichen
werden können
und dabei an den Übergängen kein
Staub entweichen kann.
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Im
Verschiebebereich des Abwurfwagens ist das Zuförderband durch teleskopierbare
und/oder verschiebbare Abdeckhauben abgedeckt. Die Abdeckhauben
sind dabei fest am Abwurfwagen angeordnet. Die Entstaubungshauben
sind je nach ihrer Bestimmung im Fördersystem im Abhängigkeit
von den möglichen
Relativbewegungen der Stelle der Gutabgabe des Zuförderers
und der Stelle der Gutaufnahme des Abförderers jeweils entweder als
teleskopartige oder als zweiteilige, aus einem oberen und unteren
Rohrstück
bestehende Schurre ausgebildet, wobei die die Spalten zwischen den
beiden zusammen gehörenden
Schurrenhälften
nach außen abgedichtet
sind.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zwischen zwei Schurren, die
zueinander Relativbewegungen in drei Ebenen ausführen, eine Staubdichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs so auszubilden, dass Ausgleichsbewegungen in
der X-, Y- und Z-Achse möglich
sind.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Staubdichtung nach den Merkmalen des Hauptanspruchs
gelöst.
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Die
obere Schurre ist eine Übergabeschurre und
die untere eine Drehschurre. Die Übergabeschurre ist am Gerüst des Zuförderers
und die Drehschurre am Gerüst
des Abförderers
befestigt. Die Übergabeschurre
ist unten an ihrer Abgabeöffnung rund
ausgebildet und nimmt dort am Ende des Auslauftrichters einen rohrförmigen Stutzen
auf. Mit diesem Stutzen ragen die Übergabeschurre und die obere
runde Aufnahmeöffnung
der Drehschurre hinein. Oben ist die Drehschurre mit einer eine
Gleitfläche
aufweisende Dichtringscheibe versehen.
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Zwischen
der Übergabeschurre
und der Drehschurre ist eine in zwei Ebenen bewegliche Abdichtung
frei angeordnet. Sie besteht aus einem Tragring, an dessen Unterseite
eine Dichtscheibe befestigt ist. Das Material ist elastisch und
weist gute Gleiteigenschaften auf. Ein solches Material kann beispielsweise
Teflon sein. Außen
ist der Tragring mit einem sich nach unten erstreckenden zylinderförmigen Ring
als Tropfkante und Schmutzabweiser versehen. In seitlicher Richtung
wird die Abdichtung gegenüber
der Übergabeschurre
durch den rohrförmigen
Stutzen geführt,
den sie in einem bestimmten Freimaß umschließt.
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Unten
liegt der Abdichtring mit seiner Dichtscheibe auf der Dichtringscheibe
der Drehschurre auf.
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So
können
zwischen den beiden Schurren Relativbewegungen in X-, Y-Richtung oder in
X-, Y- und Z-Richtung ausgeglichen werden. Für die Größe dieser Bewegungen sind die
Breite der Dichtscheibe und die Länge des Stutzens maßgebend.
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Die
ringförmige
Abdichtung wird für
eine ungehinderte Montage geteilt ausgeführt.
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Eine
so ausgebildete Abdichtung im Übergabebereich
zweier Förderer
ist insbesondere bei einem robusten Betrieb mit großkörnigen Schüttgütern geeignet.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind anhand der nachfolgenden
Beschreibung und den dazugehörigen
Zeichnungen erläutert,
in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine Übergabeeinrichtung
für Schüttgut von
einem ersten Stetigförderer
auf einen zweiten Stetigförderer
in einer Seitenansicht,
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2 die
Einzelteile der zwischen der Übergabeschurre
und der Drehschurre angeordnete Abdichtung in einer explossieven
Darstellung,
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2a die
Abdichtung in einer perspektivischen, um 180° gedrehten Darstellung,
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3 die
Abdichtung in einer Seitenansicht im Schnitt,
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4 die
Einzelheit A nach 3 in vergrößerter Darstellung und
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5 die Abdichtung in der Stellung
- a) der größten vertikalen
Annäherung,
- b) des größten vertikalen
Abstandes,
- c) der größten horizontalen
linken Abweichung und
- d) der größten horizontalen
rechten Abweichung
der Übergabeschurre
relativ zur Drehschurre.
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In
der Zeichnung nach 1 ist ein Bandschleifenwagen 1 dargestellt,
der die längsveränderliche
Schüttgutabgabestelle
des ersten Förderers 2 bildet.
In Förderrichtung
nachfolgend befindet sich ein Schiffsbelader 3. Dieser
Schiffsbelader 3 ist mit einem einen zweiten Förderer 4 aufnehmenden
Abwurfausleger 5 versehen. Von diesem zweiten Förderer 4 wird
das Schüttgut
in eine, in den Laderaum eines Schiffes führende rohrförmige Teleskopschurre 6 übergeben.
Der Bandschleifenwagen 1 und der Schiffsbelader 3 sind
durch eine Koppelstange 7 miteinander verbunden und auf
einem gemeinsamen Gleis 8 verfahrbar.
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Das
Schüttgut
wird auf dem ersten Förderer 2 bis
zum Bandschleifenwagen 1 herangeführt, von diesem auf den zweiten
Förderer 4 übergeben,
von der Abgabestelle des zweiten Förderers 4 in die Teleskopschurre 6 geschüttet und
gelangt so in den Laderaum eines Schiffes. Zur Anpassung der Schüttgutübergabe
an den Beladungsfortschritt des Schiffes wird der Schiffsbelader 3 mit
dem und Bandschleifenwagen 1 verfahren und der Abwurfausleger 5 kann
um eine waagerechte und eine senkrechte Achse in die optimale Stellung
geschwenkt werden.
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Zu
sicheren Gutübergabe
vom ersten Förderer 2 auf
den zweiten Förderer 4 wird
das gutabgabeseitige Ende des Bandschleifenwagens 1 nach 2 mit
einer Übergabeschurre 9 und
der Bereich der Gutaufgabe des Abwurfauslegers 5 mit einer
Drehschurre 10 versehen. Damit an dieser Gutübergabestelle
kein Staub nach außen
entweichen kann, muss sie abgedichtet werden. Da Übergabeschurre 9 und Drehschurre 10 nicht
gemeinsam an der gleichen Baueinheit, sondern an zwei verschiedenen
Geräten angeordnet
sind, führen
sich durch das Verfahren dieser Geräte zur Anpassung an den Beladungsfortschritt
zueinander trotz der Verfahrbarkeit auf einem gemeinsamen Gleis 8 und
der Verbindung durch die Koppelstange 7 miteinander eine
Relativbewegung durch. Diese Relativbewegungen entstehen vor allen durch
Abweichungen des Gleises 8 von der Ideallinie. Um auch
bei diesen Relativbewegungen zueinander einen staubdichten Abschluss
nach außen
zu erreichen, wird zwischen der Übergabeschurre 9 und der
Drehschurre 10 eine nach 2 bis 4 ausgebildete
Abdichtung 11 angeordnet. Diese Abdichtung 11 besteht
aus einem Tragring 110, der unterhalb mit einer koaxial
angeordneten Dichtscheibe 111 und mit einem zylinderförmigen Außenring 112 versehen
ist. Dichtring 110 und Außenring 112 bestehen
aus Blech. Die Dichtscheibe 111 besteht aus einem Material,
das Druck aufnehmen kann, stoßfest ist
und gute Gleiteigenschaften aufweist, die auch bei einem längeren und
robusten Betrieb erhalten bleiben. Im Ausführungsbeispiel wird deshalb
eine aus Teflon bestehende Dichtscheibe 111 eingesetzt.
Die Abdichtung 11 wird mittig geteilt ausgeführt, um
eine einfache Montage und Wartung zu ermöglichen. Der am Dichtring 110 außen angeordnete
zylinderförmiger
Ring 112 dient als Tropfkante und als Schmutzabweiser.
Der Dichtring 110 liegt auf der Drehschurre 10 auf.
Dazu ist die Oberkante der Drehschurre 10 mit einem Stützring 100 versehen.
Dieser Stützring 100 gewährleistet
zusammen mit der darauf liegenden Dichtscheibe 111 der
Abdichtung 11 eine sichere und wartungsarme Funktion mit
guten Gleiteigenschaften. Die Durchmesser des Stützrings 100 und der Dichtscheibe 111 werden
so bemessen, dass die damit entstehenden Ringbreiten breit genug
sind, die zu erwartenden horizontalen Verschiebungen der Übergabeschurre 9 und
der Drehschurre 10 auszugleichen und immer noch eine ausreichend
breite Dichtfläche
zwischen dem Stützring 100 und
der Dichtscheibe 111 vorhanden ist. Für den Ausgleich von Verschiebungen
in vertikaler Richtung wird der Auslauftrichter 90 der Übergabeschurre 9 mit
einem rohrförmigen
Stutzen 91 versehen, der von oben in die Öffnung des
Dichtrings 110 eintaucht. Dieser Stutzen 91 schiebt
bei horizontalen Bewegungen den Dichtring 110 mit der Dichtscheibe 111 auf
der Drehschurre 10 in die erforderliche Stellung.
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Ausgewählte Stellungen
der Förderer 2 und 4 zueinander
mit ihren Schurren 9; 10 sind in 5 als
Fasen a) bis d) dargestellt. Mit den geraden Pfeilen werden die
Abweichungen der Schurren 9; 10 zueinander von
der mittigen Ausgangsstellung dargestellt. Die Pfeile mit den gebogenen
Linien zeigen die möglichen
Drehbewegungen beider Schurren 9; 10, wobei die
Lage der oberen Übergabeschurre 9 durch eine
obere senkrechte Linie dargestellt wird, die unten nach links abgewinkelt
ist; die Lage der unteren Drehschurre 10 wird hingegen
durch eine untere senkrechte Linie dargestellt, die oben nach rechts
abgewinkelt ist.
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Die
Fase a) zeigt die Abdichtung in der Stellung der größten vertikalen
Annäherung
der Übergabeschurre 9 zur
Drehschurre 10 bei mittiger Anordnung in horizontaler Ebene.
Dabei ist der rohrförmige Stutzen 91 maximal
in die Drehschurre 10 eingetaucht.
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Die
Fase b) zeigt dagegen die Abdichtung in der Stellung des größten vertikalen
Abstandes der Übergabeschurre 9 zur
Drehschurre 10 bei mittiger Anordnung in horizontaler Ebene.
Der rohrförmige Stutzen 91 ist
nur minimal in die Drehschurre 10 eingetaucht.
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Die
größte horizontale
Abweichung der Übergabeschurre 9 zur
Drehschurre 10 nach links bei mittiger vertikaler Ausrichtung
ist als Fase c) dargestellt.
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Die
Fase d) zeigt dagegen die größte horizontale
Abweichung der Übergabeschurre 9 zur Drehschurre 10 nach
rechts bei mittiger vertikaler Ausrichtung.
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- 1
- Bandschleifenwagen
- 2
- Förderer
- 3
- Schiffsbelader
- 4
- Förderer
- 5
- Abwurfausleger
- 6
- Teleskopschurre
- 7
- Koppelstange
- 8
- Gleis
- 9
- Übergabeschurre,
bestehend aus
- 90
- Auslauftrichter
- 91
- rohrförmiger Stutzen
- 10
- Drehschurre
mit
- 100
- Stützring
- 11
- Abdichtung,
bestehend aus
- 110
- Tragring
- 111
- Dichtscheibe
- 112
- zylinderförmiger Außenring