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Die
Erfindung betrifft eine staubfreie Schüttgutübergabe von einem ersten ortsfesten
oberen Stetigförderer
als Zuförderer
auf einen darunter liegenden zweiten Stetigförderer als Abförderer,
der um eine horizontale Achse schwenkbar ist, nach dem Oberbegriff
des 1. Patentanspruchs.
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Stand der Technik
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Durch
die geltenden Vorschriften zur Minimierung der Staubbelastung und
das gestiegene Umweltbewusstsein werden von Betreibern fördertechnischer
Anlagen und Geräte
zunehmend strengere Forderungen an die Hersteller für einen
umweltfreundlichen Transport von Schüttgut gestellt, um die Umwelt
nicht zu belasten.
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Aus
dem Prospekt „Mobile
Schiffsbelader" der
AUMUND Gruppe sind mobile Schiffsbelader bekannt, die deshalb mit
verschiedenen Staubschutzvorrichtungen ausgestattet sind. So ist
beispielsweise der verwendete Abzugsförderer mit einer Umhausung
versehen und der Förderrüssel zur
Verminderung der Fallgeschwindigkeit des Fördergutes als Kaskadenschurre
ausgebildet und zusätzlich
mit einer Außenhülle ausgerüstet. Aus
der Offenlegungsschrift
DE
100 17 400 A1 ist weiterhin eine Vorrichtung zur Schüttgutübergabe
von einem Zuförderer auf
einen von mehreren, in unterschiedliche Richtungen ab zutransportierenden
Abförderer
bekannt. Zur Schüttgutübergabe
auf den jeweiligen Abförderer sind
in Übergaberichtung
von oben nach unten eine Zwischenschurre sowie zwei weitere Schurren,
die jeweils durch eine zentrale Lagerung um eine vertikale Achse
drehbar sind, angeordnet. Diese, die Schüttgutübergabevorrichtung bildenden
Schurren einschließlich
der Hilfskonstruktionen wie Kugeldrehverbindungen und Drehantriebe
sind gemeinsam an einer Bühne
befestigt, so dass bis auf die möglichen Drehbewegungen
der beiden unteren Schurren in der z-Achse diese Schurren in der
x- und der y-Achse keine Relativbewegung zueinander ausführen. Die Drehverbindungen
sind mit Dichtungen versehen, die aus elastischem Material, vorzugsweise
Gummi, bestehen und die Schurrendrehbewegung nicht behindern. Dadurch
kann an diesen Stellen kein Staub nach Außen dringen. Eine solche Art
der Staubdichtungen zwischen den Schurren ist jedoch dort nicht anwendbar,
wo jede Schurre an jeweils einem anderen Stetigförderer angeordnet ist und diese
Förderer zueinander
Relativbewegungen ausführen.
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Ist
der zweite Förderer,
auf den das Schüttgut
aufgegeben wird, ein um eine waagerechte Achse schwenkbarer Förderer,
so muss bei der konstruktiven Ausbildung als staubfreie Schüttgutübergabe auch
auf die damit verbundene Winkelveränderung geachtet werden. So
ist in der Patentschrift
DE
39 41 838 C2 eine staubfreie Schüttgutübergabe für einen Schiffsbelader bekannt,
bei dem das Fördergut
von dem im waagerechten Ausleger angeordneten Zuförderer in
ein schwenkbares Fallrohr übergeben
wird. Um eine staubarme bzw. staubfreie Schüttgutübergabe in diesem Bereich zu
gewährleisten,
wird die Übergabeschurre
in zwei Hälften
geteilt, wobei die obere Hälfte
am Ausleger und die unter Hälfte
am Fallrohr befestigt ist. Damit sich der Spalt zwischen beiden
Schurrenhälften
beim Schwenken des Fallrohres nicht vergrößert, werden ihre Abschlusskanten
mit einem Radius versehen, dessen Mittelpunkt die Schwenkachse des
Fallrohres ist. Dabei wird immer ein Spalt offen bleiben, durch
den feine Schüttgutteile
entweichen können.
Um das zu verhindern, kann der verbleibende Spalt mit elastischem
Material, wie beispielsweise Gummi, abgedichtet werden. Dieses Material
ist aber ständig
der aggressiven Einwirkung des Schüttgutes ausgesetzt und wird
deshalb schnell verschleißen.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fördergutübergabe von einem ersten Förderer, dem
Zuförderer,
auf einen zweiten heb- und senkbaren Förderer, dem Abförderer,
gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs so auszubilden, dass bei der Schüttgutübergabe
keine Fördergutbestandteile nach
außen
dringen können.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Staubdichtung nach den Merkmalen des Hauptanspruchs
dadurch gelöst,
dass immer der Gutaufnahmebereich, der durch die Höhenverstellung
des zweiten Förderers nicht
im Gutübergabebereich
des Fördergutes
liegt, abgedeckt wird. Dies wird durch eine ortsveränderliche
flexible Abdeckung gelöst,
die sich von selbst an die Stellung des Abförderers anpasst.
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Diese
Abdeckung besteht aus zwei flexiblen rechteckigen Bahnen, die so
breit wie die Aufgabeschurre sind und an ihren voneinander abgewandten Seiten
lösbar
an der Aufgabeschurre befestigt sind. Mit ihren Seiten liegen Abdeckungen
auf der Aufgabeschurre. Im Übergabebereich
werden die Seitenwände
der Aufgabeschurre kreisbogenförmig
ausgeführt.
Dabei liegt der Mittelpunkt dieser Radien in der horizontalen Schwenkachse
des Abförderers.
Die freien Enden der Abdeckungen werden jeweils auf eine Speicherwalze
aufgewickelt. Diese Speicherwalzen werden in einem bestimmten parallelen
Abstand ihrer Achsen ortsfest drehbar gelagert. Die Abdeckungen
liegen so seitlich über
ihre ganze Länge auf
den beiden Seitenwänden
der Aufgabeschurre. Die Übergabeöffnung für das Schüttgut wird
so von den beiden Seitenwänden
der Aufgabeschurre und den Speicherwalzen gebildet. Wenn der Abförderer gehoben
oder gesenkt wird, wickelt sich jeweils die auf Zug beanspruchte
Abdeckung von selbst ab. Damit im Gegensatz dazu die andere Abdeckung
aufgewickelt wird, besteht zwischen beiden Speicherwalzen eine mechanische
Verbindung durch ein gegenläufig
aufgewickeltes Seil. Dadurch wird immer der Bereich, an dem keine
Gutübergabe
stattfindet, abgedichtet. Die Übergabeöffnung bleibt
so immer in der Flugparabel des Fördergutes, das vom ortsfest angeordneten
Zuförderer
auf den heb- und senkbaren Abförderer übergeben
wird.
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Als
Material für
die Abdeckungen ist Gummi, Kunststoff oder ein anderes Material
mit flexiblen verschleißarmen
Eigenschaften geeignet.
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Während die
in Förderrichtung
erste Abdeckung nur einen Teil der oben bogenförmig ausgebildeten Aufgabeschurre überspannt,
wird die zweite Abdeckung in Förderrichtung
weiter geführt
und verhindert so das Austreten von weitere aufgewirbelten Fördergut.
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An
der Seite wird der verbleibende Freiraum der Übergabestelle durch eine an
die Konturen angepasste Schürze
abgedichtet.
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Eine
solche Einrichtung eignet sich für
die staubfreie Übergabe
von Schüttgut
unterschiedlicher Eigenschaften von einem ortsfesten Zuförderer auf einen
heb- und senkbaren Abförderer.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind anhand der nachfolgenden
Beschreibung und den dazugehörigen
Zeichnungen erläutert,
in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen:
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1 einen
Schiffsbelader in einer Seitenansicht,
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2 eine Übergabeeinrichtung
für Schüttgut von
einem ersten Stetigförderer
auf einen zweiten dazu schwenkbaren Stetigförderer in einer perspektivischen
Ansicht,
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3 die Übergabeeinrichtung
nach 2 in einer Seitenansicht und
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4 die
Abdichtung als Einzelheit in einer perspektivischen Ansicht.
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Die
in den Zeichnungen dargestellte, nach außen staubdicht abgeschlossene
Schüttgutübergabe
ist Bestandteil eines Schiffsbeladers nach 1, bei dem
das Schüttgut
in der Gerätemitte
von einem Zuförderer 1 auf
einen, um eine waagerechte Achse 2 schwenkbaren Abförderer 3 mit
einem nachfolgenden Fallrohr 4 übergeben wird. Das Traggerüst des Abförderers 3 ist
der Abwurfausleger 5. Zusammen mit dem Geräteoberbau 6 ist
der Abförderer 3 auch um
eine in der Gerätemitte
befindliche senkrechte Achse 7 schwenkbar. Nach den 2 und 3 besteht
Schüttgutübergabe
vom ersten auf den zweiten Förderer 1, 3 aus
einer Drehschurre 8. Diese Drehschurre 8 ist fest
mit dem Oberbau 6 des Schiffsbeladers verbunden. In der
Gutübergaberichtung
nachfolgend ist die Aufgabeschurre 9 angeordnet und fest mit
dem Abwurfausleger 5 verbunden. Die Aufgabeschurre 9 weist
oben eine kreisbogenförmige
Kontur auf, deren Mittelpunkt die waagerechte Schwenkachse 2 ist.
Sie ist nach 2 beiderseits mit je einem Dichtbogen 10, 11 versehen.
Die Drehschurre 8 nimmt außen zwei Tragrahmen 12 für zwei drehbar gelagert
Speicherwalzen 13, 14 auf. Oben ist die Aufgabeschurre 9 beiderseits
der Gutübergabeöffnung 15 durch
zwei rechteckige Abdeckungen 16, 17 verschlossen.
Sie bestehen aus flexiblem Material wie beispielsweise Gummi und
sind an ihrem einen Ende staubdicht über der ganzen Breite mit der
Aufgabeschurre 9 verbunden. Die Abdichtungen 16, 17 können auch
aus wickelbaren feingliedrigen Segmenten bestehen, wie sie für Rolladenpanzer
verwendet werden. Seitlich liegen die Abdichtungen auf den Dichtbögen 10, 11 auf.
Mit ihren der Befestigungsseite gegenüberliegenden Seiten ist jede
der Abdeckungen 16, 17 auf einer Speicherwalze 13, 14 aufgewickelt. So
verbleibt in der Aufgabeschurre 9 eine Gutübergabeöffnung,
die seitlich von den beiden parallel zueinander angeordneten Wänden und
den beiden rechtwinklig dazu angeordneten Speicherwalzen 13, 14 begrenzt
wird. Die beiden Speicherwalzen 13, 14 sind außen mit
je einer Seilrolle 18, 19 versehen, über die
ein mit seinen beiden Enden aufgewickeltes gemeinsames Seil 20 geführt wird.
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Bei
einer nach oben gerichteten Schwenkbewegung des Abwurfauslegers 5 wird
auf der in den Zeichnungen linken Seite die Abdeckung 16 auf
die Speicherwalze 13 abgewickelt und gleichzeitig die auf
der rechten Seite befindliche Abdeckung 17 von der Speicherwalze 14 aufgewickelt.
Bei dem Abwickelvorgang von der Speicherwalze 13 dreht
sich die Speicherwalze 14 zwangsläufig mit. Das Seil 20 bewirkt,
dass durch diese Verbindung mit der anderen Speicherwalze 14 gleichzeitig
Drehungen in der Aufwickelrichtung der anderen Abdeckung 17 vorgenommen
werden. Damit zwischen beiden Speicherwalzen 13, 14 keine
Zwängungen
auftreten können, wird
das Seil 20 locker geführt
und durch ein Gewicht 21 belastet. Es ist mit einer Seilrolle 22 versehen
und bleibt so von selbst in der unteren Stellung. Wird der Abwurfausleger 5 nach
unten geschwenkt, wickelt sich die Abdeckung 17 von der
Speicherwalze 14 ab und gleichzeitig die auf der linken
Seite befindliche Abdeckung 16 wird von der Speicherwalze 13 aufgewickelt.
Beim Abwickelvorgang von der Speicherwalze 14 dreht sich
dagegen die Speicherwalze 13 zwangsläufig mit und wickelt die Abdeckung 16 auf.
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Durch
die Auflage der Abdeckungen 16, 17 auf den Dichtbögen 10, 11 wird
eine gute Dichtwirkung erzielt. Das Ablösen der Abdeckungen 16, 17 von
den Dichtbögen 10, 11 erfolgt
schonend, da sie abgewickelt und nich verchoben werden und so bei Anbackungen
oder Anfrierungen keine Beschädigungen
der flexiblen Abdeckungen beim Lösen
entstehen.
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Zum
Verschließen
der beiden seitlichen Öffnungen
zwischen der oberen Drehschurre 8 und der unteren Aufgabeschurre 9 ist
je eine Schürze 23 vorgesehen.
Die Schürze 23 ist
seitlich mit ihren Konturen an die Speicherwalzen 13, 14 angepasst.
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- 1
- Zuförderer
- 2
- waagerechte
Schwenkachse
- 3
- Abförderer
- 4
- Fallrohr
- 5
- Abwurfausleger
- 6
- Geräteoberbau
- 7
- senkrechte
Schwenkachse
- 8
- Drehschurre
- 9
- Aufgabeschurre
- 10
- Dichtbogen
- 11
- Dichtbogen
- 12
- Tragrahmen
- 13
- Speicherwalze
- 14
- Speicherwalze
- 15
- Gutübergabeöffnung
- 16
- Abdeckung
- 17
- Abdeckung
- 18
- Seilrolle
- 19
- Seilrolle
- 20
- Seil
- 21
- Spanngewicht
- 22
- Seilrolle
- 23
- Schürze