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Die
Erfindung betrifft einen auf einem Nockenmechanismus basierenden
Türschließer.
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Türschließer mit
Nockenmechanismus weisen typischerweise eine auf einer Abtriebswelle
drehfest angeordnete Hubkurvenscheibe auf, die eine Ablauffläche aufweist,
auf der eine Andrückrolle
aufgrund einer Schließerfeder
angepresst abrollt.
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Durch
die Form der Ablauffläche
wird der Verlauf des an dem angetriebenen Drehflügel anliegenden Drehmoments
während
einer Schließbewegung,
d. h. die resultierende Drehmomentkurve, bestimmt.
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Die
Hubkurvenscheibe kann in Richtung einer Längserstreckung der Abtriebswelle
des Türschließers gesehen
eine symmetrische oder asymmetrische Querschnittsform aufweisen.
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Die
Andrückrolle
ist so gelagert, dass sie sich auf die Hubkurvenscheibe zu und von
ihr weg bewegen kann. Die Bewegung erfolgt in Richtung zur Rotationsachse
der Abtriebswelle hin und von ihr weg.
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Die
Drehmomentkurve ist durch die Form der jeweiligen Ablauffläche der
Hubkurvenscheibe vorgegeben. Dies bedeutet, dass die Hubkurvenscheibe für jeden
Einsatzfall speziell ausgebildet, d. h. konstruiert werden muss.
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Im
Querschnitt symmetrisch ausgebildete Hubkurvenscheiben bewirken
bei Gleitschienen-Betrieb eine andere Drehmomentkurve als bei einem Normal-
oder Scherengestänge
sowohl im Betrag als auch im Verlauf.
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Um
ein und denselben Türschließer für beide Betriebsarten
einsetzen zu können,
müssen
die Drehmomentkurven jedoch im Wesentlichen übereinstimmen.
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Zu
diesem Zweck wurden asymmetrische Hubkurvenscheiben entwickelt,
deren zwei Ablaufflächenhälften auf
jeweils eine Betriebsart hin ausgelegt sind. Der durch die Form
der Ablaufflächen
definierte Verlauf der jeweiligen Drehmomentkurve ist nicht veränderbar.
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Soll
nun eine mit einem Türschließer versehene
Tür mit
einer Brandschutzfunktion versehen werden, sind in einem vorbestimmten
ersten Öffnungswinkel-Bereich
(ca. 0°–4°) eines Drehflügels und
in einem vorbestimmten zweiten Öffnungswinkel-Bereich
(ca. 88°–92°) des Drehflügels Drehmomente
nur innerhalb vorbestimmter Grenzen zulässig. Außerdem gibt es ein minimales
Drehmoment, das über
den gesamten Öffnungswinkel-Bereich
des Drehflügels
nicht unterschritten werden darf.
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Die
einzig bekannte Möglichkeit,
das Drehmoment am Drehflügel
zu verändern,
sind Mechanismen zur Einstellung der Vorspannung der Schließerfeder.
Solche Mechanismen umfassen zumeist eine Einstellschraube, mittels
der die Position eines Schließerfederanschlags
verändert
werden kann. Damit lässt
sich die Größe des Drehmoments
in einem im Wesentlichen konstanten Verhältnis verändern. Die Form der Drehmomentkurve
bleibt unverändert.
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Sind
ein Drehmoment bei einem Öffnungswinkel
von 0°,
d. h. bei geschlossenem Drehflügel,
zu hoch und ein Enddrehmoment, d. h. ein Drehmoment bei einem maximalen Öffnungswinkel
von beispielsweise 90–100°, nur geringfügig größer als
ein zulässiges
minimales Drehmoment, könnte
mittels einer Verstellung der Schließerfeder-Vorspannung zwar das
Drehmoment bei einem Öffnungswinkel
von 0° verringert
werden, gleichzeitig würde
aber das Enddrehmoment unter das zulässige minimale Drehmoment fallen.
Ein Umstellen auf eine Brandschutzfunktion wäre somit unmöglich. Eine
Ersetzung eines Türschließers durch
einen komplett neuen führt
zu enormen Kosten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Türschließer zu schaffen,
der kostengünstig
an den jeweiligen Einsatzfall angepasst hergestellt bzw. im Montagezustand
selbst an den jeweiligen Einsatzfall angepasst oder umgestellt werden
kann.
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Die
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist
ein Türschließer eine
Andrückrolle,
die auf einer Hubkurvenscheibe des Türschließers angepresst abrollt. Die
Hubkurvenscheibe ist auf einer Abtriebswelle drehfest angeordnet.
Die Andrückrolle
ist in bezug auf einen axialen Mittelpunkt der Abtriebswelle so
angeordnet, dass die Andrückrolle
bei einem Öffnen
oder Schließen
eines mit der Abtriebswelle gekoppelten Drehflügels entlang einer Bahn bewegt
wird. Dadurch, dass die Bahn an dem axialen Mittelpunkt der Abtriebswelle
vorbeiläuft,
und aufgrund der Gestaltung der Ablauffläche der Hubkurvenscheibe liegt
bei einem jeweiligen Öffnungswinkel
des Drehflügels
bei verschiedenen Betriebsarten des Türschließers an der Abtriebswelle jeweils
ein sehr ähnliches
oder identisches Drehmoment an. D. h. bei einer Be triebsart wird
ein Verlauf eines am Drehflügel
anliegenden, vom Öffnungswinkel
des Drehflügels
abhängiger Drehmomentverlauf
erzielt, der identisch oder sehr ähnlich einem Drehmomentverlauf
bei einer anderen Betriebsart ist.
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Der
Drehmomentverlauf ist dabei eine Kennlinie eines an der Abtriebswelle
des Türschließers anliegenden
Drehmoments in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel
des Drehflügels.
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Der
Vorteil ist, dass nicht nur das Drehmoment im Verhältnis veränderbar
ist, sondern es ferner möglich
ist, die Form der Drehmomentkurve während einer Bewegung, d. h.
einer Schließbewegung
eines Drehflügels,
trotz Einsatzes einer Hubkurvenscheibe mit ein und derselben Form
an den jeweiligen Einsatzfall anzupassen.
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Dadurch
ist ein einziger Türschließer in verschiedenen
Betriebsarten einsetzbar. Diese Betriebsarten umfassen erfindungsgemäß Gleitschienen-Betrieb und Normal-
bzw. Scherengestänge-Betrieb
und vorzugsweise zusätzlich
Parallelgestänge-Betrieb.
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Es
hat sich gezeigt, dass aufgrund der Neuanordnung der Andrückrolle
die Drehmomentkurven bei Gleitschienen-Betrieb und bei Normalgestänge-Betrieb
insbesondere bei Nutzung einer symmetrisch gestalteten Hubkurvenscheibe
aneinander angeglichen werden können.
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Die
beschriebene Drehmomentkurven-Angleichung ergibt sich insbesondere
bei einer Sturzmontage des erfindungsgemäßen Türschließers bei Gleitschienen-Betrieb
auf einer Bandgegenseite oder bei Normalgestänge-Betrieb auf einer Bandseite.
Die gleiche Wirkung ergibt sich insbesondere bei einer Türblattmontage
des erfindungsgemäßen Türschließers bei Gleitschienen-Betrieb
auf der Bandseite oder bei Normalgestänge-Betrieb auf der Bandgegenseite.
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Zudem
ist eine Anpassung an verschiedene EN-Klassen möglich. D. h. ein und derselbe
Türschließer kann
für verschiedenartige
Schließszenarien
und mit verschiedenen Drehflügelgewichten
verwendet werden, was weniger verschiedenartig ausgebildete Türschließer erforderlich
macht. Dies führt zu
einer Senkung von Herstellungskosten.
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Zudem
ist es möglich,
nicht nur den Grad des Drehmomentanstiegs zu verändern sondern gegebenenfalls
sogar den Anstieg so zu verändern,
dass das Drehmoment beispielsweise zu Beginn nicht abfällt sondern
(von einem geringeren Drehmoment bei einem Öffnungswinkel von 0° an) ansteigt.
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Außerdem kann
durch solch eine Verstellung ein Sturzausgleich erfolgen, sodass
eine Montage sowohl auf Bandseite als auch auf Bandgegenseite möglich ist.
Ferner sind derartig ausgebildete Türschließer bei verschiedenen Türgeometrien
einsetzbar.
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Sind
die Abtriebswelle und das Gehäuse
des erfindungsgemäßen Türschließers so
gestaltet, dass die Abtriebswelle an beiden Enden mit einem Drehflügel wirkverbunden
werden kann, ist der Türschließer ferner
sowohl an DIN-rechten als auch an DIN-linken Drehflügeltüren einsetzbar.
Dazu weist das Gehäuse
im Bereich der Antriebswellen-Enden jeweils eine Durchgangsöffnung auf,
die ggf. mittels einer Abdeckkappe versehen ist, sodass das nicht verwendete
Ende der Abtriebswelle nach außen
verdeckt ist.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass die Andrückrolle in Bezug auf die Hubkurvenscheibe
in ihrer Position nicht festgelegt ist. D. h. bei einer Rotation der
Hubkurvenscheibe bewegt diese die Andrückrolle bis zu einer vorbestimmten
Position mit. Die erreichte Position entspricht dann der Position,
bei der die gewünschte
Drehmomentkurve erzielt wird. Vorzugsweise erfolgt die Verstellung
bei einer symmetrischen Hubkurvenscheibe in Bezug auf deren Symmetrieachse.
Dies kann dadurch erfolgen, dass die Andrückrolle in einer Richtung quer
oder in einem Winkel zwischen 0° und
weniger als 90° zu
der vorbeschriebenen Bewegungsbahn der Andrückrolle verschiebbar angeordnet
ist.
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Zusätzlich ist
erfindungsgemäß vorgesehen, die
Hubkurvenscheibe vorzuverdrehen. Dadurch ist es möglich, das
Drehmoment bei einem Öffnungswinkel
von 0° in
den vorgenannten Betriebsarten aneinander anzugleichen.
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Zusätzlich hat
es sich beim Normalgestänge als
vorteilhaft erwiesen, den Abstand des axialen Mittelpunkts der Abtriebswelle
des Türschließers zum Rotationspunkt
eines Drehflügels
und/oder den Abstand des axialen Mittelpunkts der Abtriebswelle
des Türschließers zum
Anlenkpunkt des Normalgestänges
am Drehflügel
zu variieren. Mit größer werdendem
Abstand zum Rotationspunkt des Drehflügels verändern sich der maximale Öffnungswinkel
und die Hebelwirkung. Aufgrund dieser Variationen ist es möglich, die
Drehmomente in einem vorbestimmten Verhältnis zu verändern. Beispielsweise
können
das Verhältnis
von Drehmoment bei einem Öffnungswinkel
von 0° zu
Enddrehmoment und aufgrund der Verstellung des maximalen Öffnungswinkels
die Drehmomentkurve verändert
werden. Besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn der Abstand
zum Anlenkpunkt des Normalgestänges
gleich oder größer als
der Abstand zum Rotationspunkt des Drehflügels ist.
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Erfindungsgemäß ist die
Hubkurvenscheibe symmetrisch ausgebildet und hat vorzugsweise eine herzförmige Querschnittsfläche. Dies
hat Kostenvorteile im Vergleich zu einer asymmetrischen Hubkurvenscheibe.
Zum einen ist die Form nur einer Hälfte der Ablauffläche der
Hubkurvenscheibe zu berechnen und damit zu konstruieren. Ferner
sind weniger unterschiedliche Ablaufflächenformen erforderlich, was
die Vielfalt an einzusetzenden Hubkurvenscheiben und damit an Herstellungs-Werkzeugen
reduziert.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist der Türschließer erfindungsgemäß so gestaltet,
dass die Richtung der Bewegungsbahn der Andrückrolle im Montagezustand des
Türschließers eingestellt
werden kann. Dadurch ist es möglich,
den Türschließer auch
im Montagezustand, d. h. vor Ort, noch an etwaige Besonderheiten
des Öffnungs-
bzw. Schließvorgangs
anzupassen. Zudem ist es dadurch möglich, den Türschließer auch
im Nachhinein noch mit einer neuen Funktion zu versehen oder beispielsweise
von Gleitschienen-Betrieb auf Normalgestänge- oder Parallelgestänge-Betrieb
oder umgekehrt umzustellen.
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D.
h. ein und derselbe Türschließer ist
universell einsetzbar. Die Herstellungskosten werden gesenkt, da
mit weniger Typen von Türschließern eine
Vielfalt an Automatikfunktionen, wie beispielsweise Brandschutzfunktion,
realisiert werden kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist vorgesehen, die Anordnung bestehend zumindest aus einer Andrückrolle
und einer Schließerfeder
rotierbar und arretierbar zu lagern, wobei der Rotationspunkt nicht
der axiale Mittelpunkt der Abtriebswelle des Türschließers ist.
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Zusätzlich oder
anstelle der Rotationslagerung kann die Anordnung insgesamt verschiebbar gelagert
sein.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
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1A:
ein Diagramm, das den Verlauf eines Kraftübersetzungsverhältnisses
einer Hubkurvenscheibe bei einem herkömmlichen Nockenmechanismus
in Abhängigkeit
von einem Öffnungswinkel
zeigt,
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1B:
zwei Diagramme, die den Verlauf des Kraftübersetzungsverhältnisses
bzw. eines Drehmoments in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel bei
einem herkömmlichen
Nockenmechanismus im Gleitschienen-Betrieb zeigen,
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1C:
zwei Diagramme, die den Verlauf des Kraftübersetzungsverhältnisses
bzw. des Drehmoments in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel
bei einem herkömmlichen
Nockenmechanismus im Normalgestänge-Betrieb
zeigen,
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1D:
zwei Diagramme, die Drehmomentverläufe beim Öffnen und Schließen eines
Drehflügels
bei einem herkömmlichen
Nockenmechanismus zeigen,
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1E:
zwei Diagramme, die Drehmomentverläufe beim Öffnen und Schließen eines
Drehflügels
bei einem Nockenme chanismus zeigen, wobei die Andrückrolle
erfindungsgemäß versetzt
ist,
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1F:
ein Diagramm, das Verläufe
von Drehmomenten in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel bei
einem Nockenmechanismus im Normalgestänge-Betrieb bei verschiedenen
Positionen der Andrückrolle
zeigt,
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2A–2C:
einen Türschließer mit
einer Hubkurvenscheiben-Anordnung
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung in verschiedenen Varianten,
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3A, 3B:
einen Türschließer mit
einer Hubkurvenscheiben-Anordnung
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung in verschiedenen Varianten,
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4:
einen Türschließer mit
einer Hubkurvenscheiben-Anordnung
gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung,
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5:
einen Türschließer mit
einer Hubkurvenscheiben-Anordnung
gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung,
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6:
eine Vorrichtung zum Einstellen der Bewegungsrichtung einer Andrückrolle
in Bezug auf eine Hubkurvenscheibe gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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7A–7I:
eine Vorrichtung zum Einstellen der Bewegungsrichtung einer Andrückrolle
in Bezug auf eine Hubkurvenscheibe gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung in verschiedenen Varianten,
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8:
eine Vorrichtung zum Einstellen der Bewegungsrichtung einer Andrückrolle
in Bezug auf eine Hubkurvenscheibe gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung,
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9A–9D:
eine Vorrichtung zum Einstellen der Bewegungsrichtung einer Andrückrolle
in Bezug auf eine Hubkurvenscheibe gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung in
verschiedenen Varianten,
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10:
einen Mechanismus zum Lösen
einer Andrückrolle
von einer Hubkurvenscheibe gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung und
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11A, 11B:
Vorrichtungen zum Arretieren einer Einstellschraube gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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In 1A ist
schematisch dargestellt, welchen Verlauf eine Kraftübersetzung
iNocke bei einer symmetrisch ausgebildeten
Hubkurvenscheibe eines herkömmlichen
Nockenmechanismus' in
Abhängigkeit
von einem Öffnungswinkel φ eines Drehflügels hat.
Bei einem Öffnungswinkel φ von 0° ist die
Kraftübersetzung
iNocke im Wesentlichen gleich 1. Danach fällt die
Kraftübersetzung
iNocke innerhalb eines relativ kleinen Öffnungswinkel-Bereichs relativ
steil auf einen unteren, minimalen Wert ab und steigt danach wieder
an.
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Wird
solch ein Nockenmechanismus mit einer Gleitschiene kombiniert, ergibt
sich eine Kraftübersetzungskurve
gemäß dem linken
Diagramm in 1B. Bei einem Öffnungswinkel φ von 0° beträgt die Kraftübersetzung
iNocke etwa 1,5 und fällt dann zunächst ähnlich einer
nach unten offenen Parabel ab. Bei einem Öffnungswinkel φ von 0° ist der
negative Anstieg der Kurve zunächst
relativ gering und nimmt mit größer werdendem Öffnungswinkel φ zu. In
einem Öffnungswinkel-Bereich
von etwa 80–90° hat die
Kraftübersetzungskurve
den stärksten
Abfall, d. h. den größten negativen
Anstieg. Danach verringert sich dieser negative Anstieg. Die daraus
resultierende Drehmomentkurve ist rechts in 1B gezeigt. Sie
weist einen ähnlichen
Verlauf wie die Kraftübersetzungskurve
auf.
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Wird
derselbe Nockenmechanismus mit einem Normalgestänge kombiniert, ergibt sich
eine Kraftübersetzungskurve
gemäß dem linken
Diagramm in 1C. Im Gegensatz zu der in 1B gezeigten
Kraftübersetzungskurve
ist die Kraftübersetzung
iNocke hier bei einem Öffnungswinkel φ von 0° wesentlich
höher,
sie kann einen Wert zwischen 3–7 haben
oder auch bis nahezu unendlich tendieren. Danach fällt die
Kraftübersetzung
iNocke ähnlich
einer nach oben offenen Parabel ab. Der negative Anstieg der Kraftübersetzungskurve
verringert sich stetig. Die daraus resultierende Drehmomentkurve
ist rechts in 1C gezeigt. Das Drehmoment M
ist zu Beginn, d. h. bei einem Öffnungswinkel φ von 0°, relativ
hoch und beträgt
etwa 3–4
Nm. Danach fällt
das Drehmoment innerhalb eines sehr kleinen Öffnungswinkel-Bereichs sehr
stark ab und nähert
sich einem unteren, minimalen Wert an. Die Einstellung einer Tür-Ruheposition
(Öffnungswinkel φ in einem
Bereich von etwa 0°)
ist dadurch extrem schwierig. Kleine Änderungen im Öffnungswinkel φ bewirken
eine starke Änderung
im Drehmoment M.
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Um
zu erreichen, dass die Drehmomentverläufe bei Gleitschienen-Betrieb
und bei Normalgestänge-Betrieb
mit ein und derselben Hubkurvenscheibe im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind
und vorzugsweise im Wesentlichen der Drehmomentkurve im Gleitschienen-Betrieb
entsprechen, ist vorgesehen, die Andrückrolle außermittig anzuordnen. Dies
bedeutet, dass die Andrückrolle
in Bezug auf die Hubkurvenscheibe entlang einer Bahn bewegbar ist, bei
der eine Bewegungsrichtung der Andrückrolle in jedem Punkt der
Bahn nicht den axialen Mittelpunkt der Hubkurvenscheibe schneidet.
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In 1D sind
zwei Diagramme gezeigt, die Drehmomentverläufe für einen Nockenmechanismus mit
herkömmlich
angeordneter Andrückrolle
bei Gleitschienen- bzw. Normalgestänge-Betrieb angeben. Die jeweils
obere Kennlinie zeigt den Drehmomentverlauf bei einem Öffnungsvorgang
an, und die untere Kennlinie zeigt den Drehmomentverlauf bei einem
Schließvorgang.
Die Unterschiede dieser Kennlinien sind darauf begründet, dass
das Öffnen
gegen die Kraft einer Schließerfeder
erfolgt. Wie zu erkennen ist, ist das Drehmoment M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° beim Öffnen bei
Normalgestänge-Betrieb
wesentlich höher
(etwa 162 Nm) als bei Gleitschienen-Betrieb (etwa 111 Nm). Beim
Schließen
beträgt
das Drehmoment M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° bei Normalgestänge-Betrieb etwa 81 Nm
und bei Gleitschienen-Betrieb etwa 55 Nm. Die Differenzen der Drehmomente
M in den beiden Betriebsarten zueinander betragen folglich etwa
51 Nm bzw. 26 Nm. Ferner fällt
die Drehmomentkurve bei Normalgestänge-Betrieb zu Beginn wesentlich
steiler ab als die Drehmomentkurve bei Gleitschienen-Betrieb. Die Drehmomentkurven
haben also unterschiedliche Verläufe.
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1E zeigt
Drehmomentverläufe,
die erreicht werden, wenn eine Andrückrolle gemäß der Erfindung angeordnet
ist. Bei Normalgestänge- Betrieb beträgt das Drehmoment
M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° beim Öffnen etwa
142 Nm und beim Schließen
etwa 70 Nm. Bei Gleitschienen-Betrieb beträgt das Drehmoment M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° beim Öffnen etwa
143 Nm und beim Schließen etwa
71 Nm. Die Differenzen der Drehmomente M in den beiden Betriebsarten
zueinander betragen nur noch etwa 1 Nm, liegen somit in einem Bereich
zwischen 0,7% und 1,5% in bezug auf ein jeweiliges Bezugsdrehmoment
in einer Betriebsart. Zudem ist erkennbar, dass die Drehmomentkurve
bei Normalgestänge-Betrieb
bei einem Öffnungswinkel φ von 0° nicht so
steil abfällt
wie in 1E. Vielmehr sind die Formen
der Drehmomentkurven, also die Drehmomentverläufe in den beiden Betriebsarten
einander angenähert.
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Im
Ergebnis sind die Drehmomente M in den genannten Betriebsarten bei
einem jeweiligen Öffnungswinkel φ identisch
oder sehr ähnlich.
Vorzugsweise liegt die Differenz der Drehmomentwerte bei einem jeweiligen Öffnungswinkel φ in den
Betriebsarten zueinander in einem Bereich von maximal 10%, vorzugsweise
5% oder weniger in Bezug auf eines der anliegenden Drehmomente in
einer der Betriebsarten. Durch das aneinander Angleichen der Drehmomentkurven
ist es ferner erreicht, dass die zum öffnen eines Drehflügels erforderliche
Kraft in den Betriebsarten in etwa gleich ist.
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Wie
beispielhaft in 1F dargestellt, kann aufgrund
des Versetzens der Andrückrolle 101 das Drehmoment
M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° nicht nur
vergrößert werden.
Es ist ebenso möglich zu
bewirken, dass das Drehmoment M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° unter dem
während
eines Bewegungsvorgangs eines Drehflügels anliegenden Durchschnittsdrehmoment
liegt.
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Bei
einer herkömmlichen
Anordnung einer Andrückrolle 101,
wie links unten in 1F dargestellt, wird ein im
Diagramm mittels einer durchgezogenen Linie dargestellter Drehmomentverlauf
erreicht, und zwar in beide links unten angegebene Rotationsrichtungen
einer Hubkurvenscheibe 103. Die Andrückrolle 101 ist derart
angeordnet, dass eine durch eine Bewegungsrichtung RB definierte
Bewegungsbahn der Andrückrolle 101 den
axialen Mittelpunkt einer Abtriebswelle 104 schneidet.
Die Andrückrolle
liegt somit zentrisch in Bezug auf die Abtriebswelle 104,
ein sogenanntes Exzentrizitätsmaß e ist
gleich 0.
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Eine
Versetzung der Andrückrolle,
wie in der Mitte unten in 1F dargestellt,
bewirkt beim Rotieren der Hubkurvenscheibe 103 entlang
eines ersten, gemäß 1F oberen
Ablaufflächenabschnitts
der Hubkurvenscheibe 103 in eine Richtung, die mittels eines
gestrichelten Pfeils angegebene ist, einen Drehmomentverlauf gemäß der im
Diagramm gestrichelt dargestellten Kennlinie. In dem Fall wird ein Drehmoment
M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° vergrößert. Ein
Versetzungsmaß der
Andrückrolle 101 gemäß 1F in
Bezug auf diese Rotationsrichtung der Hubkurvenscheibe 103 stellt
eine sogenannte positive Exzentrizität (e > 0) dar. Rotationsrichtung wird vorzugsweise
bei Gleitschienen-Betrieb genutzt.
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Beim
Rotieren der Hubkurvenscheibe 103 entlang des anderen,
gemäß 1F unteren
Ablaufflächenabschnitts
der Hubkurvenscheibe 103 in eine Richtung, die mittels
eines Pfeils angegeben ist, der mittels einer Strich-Punkt-Linie
dargestellt ist, wird ein Drehmomentverlauf gemäß der Kennlinie im Diagramm
erreicht, die mittels einer Strich-Punkt-Linie dargestellt ist.
In dem Fall wird das Drehmoment M bei einem Öffnungswinkel φ von 0° verringert.
Das Versetzungsmaß der
Andrückrolle 101 gemäß 1F in
Bezug auf diese Rotationsrichtung stellt eine sogenannte negative
Exzentrizität
(e < 0) dar.
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Ein
Türschließer 100 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung weist, wie in 2A–2C gezeigt,
eine Andrückrolle 101 auf, die
mittels einer Schließerfeder 102 gegen
eine Hubkurvenscheibe 103 gedrückt wird, die auf einer Abtriebswelle 104 des
Türschließers 100 drehfest
angeordnet ist.
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Die
Andrückrolle 101 ist
so angeordnet, dass eine durch ihre im Wesentlichen translatorische
Bewegung definierte Linie am axialen Mittelpunkt der Abtriebswelle 104 vorbeiläuft.
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Wie
in 2A gezeigt, ist die Schließerfeder 102 auf einer
Seite der Hubkurvenscheibe 103 angeordnet, auf der auch
die Andrückrolle 101 angeordnet ist.
Die Schließerfeder 102 drückt über eine
Wirkverbindung in Form einer Verbindungsstange 111 die Andrückrolle 101 gegen
die Hubkurvenscheibe 103. Die Verbindungsstange 111 ist
in einer Führung 105 so
geführt,
dass sie nur translatorisch auf die Hubkurvenscheibe 103 zu
oder von ihr weg bewegbar ist. Eine Kraft der Schließerfeder 102 wirkt
damit in +x-Koordinatenrichtung.
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Alternativ
kann die Schließerfeder 102,
wie in 2B gezeigt, an einer Seite der
Hubkurvenscheibe 103 angeordnet sein, die der Seite gegenüberliegt,
an der die Andrückrolle 101 angeordnet
ist. Die Schließerfeder 102 ist
an dem der Andrückrolle 101 zugewandten
Ende mit einem Laschenwagen 106 gekuppelt. Der Laschenwagen 106 weist
zumindest eine Verbindungsstange 111 und eine Lasche 114 auf und
erstreckt sich in x-Koordinatenrichtung. Der Laschenwagen 106 passiert
die Hubkurvenscheibe 103 in einem vorbestimmten Abstand.
Die Andrückrolle 101 ist
in der Lasche 114 frei rotierbar gelagert. Die Kraft der
Schließerfeder 102 wirkt
in –x-Koordinatenrichtung.
Die Andrückrolle 101 ist
in Bezug auf die Hubkurvenscheibe 103 analog zu 2A angeordnet.
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Der
Laschenwagen 106 kann auch, wie in 2C gezeigt,
so ausgeführt
sein, dass die zumindest eine Verbindungsstange 111 in
einer x-z-Ebene in x-Koordinatenrichtung gesehen an der Hubkurvenscheibe 103 seitlich
vorbeiläuft.
Die Andrückrolle 101 ist
in Bezug auf die Hubkurvenscheibe 103 analog zu 2A angeordnet.
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Bei
einem in 3A gezeigten Türschließer 100 gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist die Schließerfeder 102 mittels
eines Übertragungsgetriebes
vorzugsweise in Form einer Hebelanordnung mit einer Andrückrolle 101 wirkverbunden. Die
Schließerfeder 102 zieht
die Andrückrolle 101 über einen
Hebel 107 in Richtung Hubkurvenscheibe 103, wirkt
also in –x-Koordinatenrichtung.
Auch wenn die Bewegungsbahn der Andrückrolle 101 einen Kreis
beschreibt, verläuft
sie über
den gesamten Bewegungsweg hinweg am axialen Mittelpunkt der Abtriebswelle 104 vorbei.
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Eine
alternative Hebelanordnung ist in 3B dargestellt.
Im Gegensatz zu 3A drückt hier die Schließerfeder 102 die
Andrückrolle 101 über einen
Hebel 107 gegen die Hubkurvenscheibe 103, d. h.
in +x-Koordinatenrichtung.
Hierbei gilt hinsichtlich der Andrückrolle 101 das Gleiche
wie hinsichtlich 3A.
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Bei
einem in 4 gezeigten Türschließer 100 gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, die Anordnung von Schließerfeder 102 und
deren Wirkverbindung mit der Andrückrolle 101 (beispielsweise
der Hebel 107) um einen Punkt rotiert, d. h. in einem Win kel α, anzuordnen, welcher
Punkt, der nicht dem axialen Mittelpunkt einer Abtriebswelle 104 des
Türschließers 100 entspricht.
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Ein
in 5 gezeigter Türschließer 100 gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung weist eine Hubkurvenscheibe 103 auf, deren
Aufnahme für
die Abtriebswelle 104 außermittig angeordnet ist. D.
h. die Aufnahme für
die Abtriebswelle 104 ist in einer Richtung entlang einer
axialen Erstreckung der Abtriebswelle 104 gesehen neben
einer Verbindungslinie zwischen Andrückrolle 101 und axialem Mittelpunkt
einer in herkömmlicher
Weise angeordneten Abtriebswelle angeordnet.
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Zusätzlich kann
vorgesehen sein, die Andrückrolle 101 bezüglich ihrer
Bewegungsrichtung in einem Montagezustand des Türschließers 100, d. h. wenn
er zusammengebaut ist, einstellbar auszubilden.
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Eine
Vorrichtung 200 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung zum Einstellen der Position einer Andrückrolle 101 in
bezug auf eine Hubkurvenscheibe 103 im Montagezustand des
Türschließers 100 ist
in 6 dargestellt. Ein die Schließerfeder 102 aufnehmendes
Schließerfedergehäuse 108 ist
an einer Stelle frei schwenkbar gelagert. An einer anderen Stelle
ist das Schließerfedergehäuse 108 in
einem Langloch 113 arretierbar gelagert. Die Arretierung
erfolgt vorzugsweise mittels einer Arretierungsschraube 204.
Das Langloch 113 ist gemäß der Bewegungsbahn geformt,
die die Arretierungsschraube 204 bei einem Verschwenken
der Schließerfeder 102 durchläuft. Anstelle
eines Schließerfedergehäuses 108 kann
auch ein Federanschlag der Schließerfeder 102 genutzt
werden.
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Die
Andrückrolle 101 ist
mit der Schließerfeder 102 vorzugsweise
mittels einer Verbindungsstange 111 wirkverbunden. Die
Verbindungsstange 111 ist in einer Führung 105 translatorisch
auf die Schließerfeder 102 zu
oder von ihr weg bewegbar gelagert.
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Alternativ
ist die Verbindungsstange 111 in die Schließerfeder 102 hinein
geführt
und wird mittels der Schließerfeder 102 translatorisch
geführt.
In dem Fall kann ein Schließerfedergehäuse 108 entfallen.
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Die
Andrückrolle 101 ist
an dem der Schließerfeder 102 abgewandten
Ende der Verbindungsstange 111 frei rotierbar angebracht.
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Anstelle
einer Verschwenkung der genannten Anordnung ist, wie in 7A–7I gezeigt,
bei einer Einstellvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ein translatorisches Verschieben vorgesehen.
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Gemäß einer
ersten, in 7A dargestellten Variante wird
die vorbeschriebene Anordnung insgesamt verschoben. Die Position
des Schließerfedergehäuses 108 der
Schließerfeder 102 ist
mittels Einstellschrauben 205 festgelegt. Die Einstellschrauben 205 sind
an einer Seite des Schließergehäuses 109 frei
rotierbar so gelagert, dass sie ihre Position in Bezug auf das Schließergehäuse 109 in
Richtung ihrer Längserstreckung,
d. h. in y-Koordinatenrichtung in 7A, nicht ändern. Mittels
Verdrehens der Einstellschrauben 205 kann das Schließerfedergehäuse 108 und
damit die gesamte Anordnung in y-Koordinatenrichtung verschoben
werden, sodass eine Verschiebbarkeit der Anordnung gemäß 2A erreicht wird.
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Wird
lediglich eine Einstellschraube 205 gedreht, ist in einem
gewissen Maß auch
eine Verschwenkung der Anordnung möglich.
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Zwei
unabhängig
verdrehbare Einstellschrauben 205 können unter Umständen eine
Verklemmung hervorrufen, sodass ein Verstellen der Anordnung nicht
mehr möglich
ist.
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Aus
diesem Grund ist gemäß einer
zweiten, in 7B dargestellten Variante lediglich
eine Einstellschraube 205 vorgesehen. An einer Innenseite zumindest
einer Seitenwand 115 des Schließergehäuses 109 ist ein Teil
einer Führung 201,
vorzugsweise in Form eines Führungsvorsprungs 202,
weiterhin vorzugsweise als Teil einer Schwalbenschwanzführung, vorgesehen.
Der andere, vorzugsweise in Form einer Nut 203 ausgebildete
Teil der Führung 201 ist
an einer Seitenwand 115 des Schließerfedergehäuses 109 ausgebildet.
Vorteilhafterweise sind zwei, an zwei unterschiedlichen Seitenwänden 110, 115 vorgesehene
Führungen 201 ausgebildet,
sodass ein Verkanten vermieden wird. Die lediglich eine Einstellschraube 205 ist
vorzugsweise wie bei der Ausführung
gemäß 7A ausgebildet.
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Ist
die Andrückrolle 101 in
einem Laschenwagen 106 aufgenommen, wie in 2B und 2C dargestellt,
ist die Andrückrolle 101 gemäß einer
in 7C dargestellten dritten Variante dieser Ausführungsform
der Erfindung in einem im Laschenwagen 106 ausgebildeten
Langloch 113 verschiebbar aufgenommen. Die Andrückrolle 101 ist vorzugsweise
auf einem Lagerzapfen 112 frei rotierbar angeordnet. Der
Lagerzapfen 112 seinerseits ist in dem Langloch 113 aufgenommen
und mittels einer Arretierungsschraube 204 in dem Langloch
feststellbar. D. h. nicht die gesamte Anordnung sondern nur die
Andrückrolle 101 selbst
wird in ihrer Position verändert.
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Gemäß 7D ist
bei einer vierten Variante die Andrückrolle 101 des Türschließers 100 anstatt an
einem Laschenwagen 106 an einem Befesti gungsanschlag 207 ortsfest
und frei rotierbar angebracht. Der Befestigungsanschlag 207 ist
im Laschenwagen 106 vorzugsweise in einem Langloch 113 bewegbar
geführt.
Der Befestigungsanschlag 207 weist einen Arretierungsanschlag 206 auf,
der eine sich zum Laschenwagen 106 hin erstreckende Gewindebohrung
aufweist. Der Laschenwagen 106 weist eine Durchgangsöffnung derart
auf, dass eine Arretierungsschraube 204 von einer Außenseite
des Laschenwagens 106 her durch die Durchgangsöffnung hindurchgehend
in die Gewindebohrung des Arretierungsanschlags 206 hinein
geschraubt ist. Aufgrund einer Verdrehung der Arretierungsschraube 204 kann
der Befestigungsanschlag 207 und damit die Andrückrolle 101 auf
den Laschenwagen 106 zu oder von ihm weg bewegt werden
und somit hinsichtlich der Hubkurvenscheibe 103 verschoben
werden.
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Eine
fünfte
Variante ist in 7E dargestellt. Der Befestigungsanschlag 207 hat
hier in x-Koordinatenrichtung gesehen einen rechteckigen Querschnitt
mit einem Hohlraum. Der Befestigungsanschlag 207 kann selbstverständlich auch
als Vollmaterial-Block ausgeführt
sein. Der Befestigungsanschlag 207 weist einen sich in
y-Koordinatenrichtung zum Laschenwagen 106 hin erstreckenden
Abschnitt auf. Das dem Befestigungsanschlag 207 abgewandte
Ende dieses Abschnitts ist vorzugsweise in einem Langloch 113 geführt, das
in dem Laschenwagen 106 ausgebildet ist und sich in z-Koordinatenrichtung
erstreckt.
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Alternativ
kann anstelle eines Langlochs 113 an der Innenseite des
Laschenwagen 106 auch eine in einer x-z-Ebene langlochförmige Ausnehmung ausgebildet
sein. D. h. das Langloch ist nicht durch den Laschenwagen 106 hindurchgehend
ausgebildet. Der Laschenwagen 106 weist an der Außenseite zumindest
an dieser Stelle vorzugsweise eine durchgehende Fläche auf.
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Eine
sechste Variante ist eine in 7F dargestellte
Laschenlösung.
Eine Lasche 114 umgreift in einer y-z-Ebene die Andrückrolle 101.
Vorzugsweise in einer x-z-Ebene, in der sich die Andrückrolle 101 befindet,
ist eine Einstellschraube 205 angeordnet.
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Um
eine sichere Verstellung zu gewährleisten,
kann ferner vorgesehen sein, die Einstellschraube 205 bei
den in 7D–7F gezeigten
Varianten zu einer Innenseite der Seitenwand 115 weiterzuführen und
dort abzustützen,
die der Seitenwand 115 gegenüberliegt, durch die die Einstellschraube 205 hindurch
geführt
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist gemäß einer
in 7G dargestellten siebten Variante vorgesehen, einen
Lagerzapfen 112 zu nutzen, auf dem die Andrückrolle 101 angeordnet
ist. Ein Anschlagteil 208 ist vorzugsweise mittels einer
Lagerhülse
auf dem die Andrückrolle 101 aufnehmenden
Lagerzapfen 112 aufgeschoben. Der Lagerzapfen 112 ist
somit in bezug auf das Anschlagteil 208 frei rotierbar
angeordnet. Das Anschlagteil 208 weist vorzugsweise eine Lagerhülse auf,
in der der Lagerzapfen 112 aufgenommen ist. Die Lagerhülse umfasst
vorzugsweise ein Kugel-, Wälz-
oder Gleitlager für
den Lagerzapfen 112.
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An
zumindest einer Seite des Laschenwagens 106 ist ein anderes
Anschlagteil 209 angeordnet, in dem eine Anschlagfeder 210 in
Form einer Druckfeder aufgenommen ist. Bei einem Rotieren der Hubkurvenscheibe 103 in
Richtung Anschlagteil 209 wird die Andrückrolle 101 in diese
Richtung gedrängt. Aufgrund
der sehr starken Kraft der Schließerfeder 102 wird
die Andrückrolle 101 nicht
mittels der Anschlagfeder 210 in ihre Ausgangsposition
zurückgedrängt. Erst
bei einem Rückwärtsrotieren
der nicht dargestellten Hubkurvenscheibe 103 gelangt die
Andrückrol le 101 aufgrund
der Form der Ablauffläche der
Hubkurvenscheibe 103 und der Kraft der Schließerfeder 102 wieder
in ihre Ausgangsposition.
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Das
Anschlagteil 209 kann ortsfest an dem Laschenwagen 106 angebracht
sein oder, wie in 7H dargestellt, mittels eines
Einstellschrauben-Mechanismus' in
Richtung auf die Andrückrolle 101 zu
und von ihr weg bewegbar angeordnet sein.
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Gemäß einer
in 7I dargestellten Variante sind zwei Anschlagteile 209 vorgesehen,
die an jeweils einer Innenseite zweier gegenüberliegend angeordneter Seiten
des Laschenwagens 106 ortsfest oder verschiebbar angeordnet
sind. Die Anschlagteile 209 sind vorzugsweise mittels jeweils
einer Anschlagfeder 210 in Form einer Druckfeder mit einem Anschlagteil 208 wirkverbunden.
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Zum
Anbringen bzw. Abstützen
der Einstellschrauben 205 bzw. Arretierungsanschläge 206 können anstelle
des Laschenwagens 106 auch Seitenwände 115 eines Schließerfedergehäuses 108 oder Seitenwände 110 eines
Schließergehäuses 109 genutzt
werden.
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Hinsichtlich
der in 3A und 3B gezeigten
Hebelanordnungen ist bei einer Einstellvorrichtung 200 gemäß einer
in 8 dargestellten vierten Ausführungsform der Erfindung die
schwenkbar gelagerte Stelle des Hebels 107, die nicht mit
der Verbindungsstange 111 gekuppelt ist, vorzugsweise in
einem Langloch 113 verschiebbar gelagert. Die Aufnahme
und Arretierung dieser Stelle des Hebels 107 erfolgt vorzugsweise
wie bei der Andrückrolle 101 der
vorstehend beschriebenen Ausführungsform.
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Um
eine Verschwenkung der Anordnung gemäß 4 zu erreichen,
ist eine in 9A gezeigte Einstellvorrichtung 200 gemäß einer
fünften Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen. Die der Andrückrolle 101 abgewandte
und dem Schließerfedergehäuse 108 zugewandte
Fläche
eines Schließergehäuses 109 oder
Federanschlags und die diesem Ende zugewandte Innenseite der Seitenwand 115 des
Schließergehäuses 109 liegen
zumindest an einer Stelle aneinander an. Aufgrund des Anliegens
ist das Ende des Schließerfedergehäuses 108 oder
Federanschlags mittels der Innenseite der Seitenwand 115 geführt. Vorzugsweise
wiederum lediglich eine Einstellschraube 205 ist analog
der vorstehenden Beschreibung von einer Außenseite des Schließergehäuses 109 in
das Schließerfedergehäuse 108 oder
den Federanschlag eingeschraubt. Mittels Verdrehens der Einstellschraube 205 wird
ein Verschwenken der Anordnung erreicht.
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Alternativ
ist das Ende des Schließerfedergehäuses 108 oder
des Federanschlags, wie in 9B gezeigt,
in einem im Schließergehäuse 109 ausgebildeten
Langloch 113 geführt
und kann mittels vorzugsweise einer Arretierungsschraube 204 festgelegt
werden.
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Alternativ
ist, wie in 9C dargestellt, die Wirkverbindung
zwischen Schließerfeder 102 und Andrückrolle 101 nicht
starr ausgeführt.
Vorzugsweise besteht die Wirkverbindung aus einer Verbindungsstange 111 und
einem Hebel 107, die miteinander drehgelenkig gekuppelt
sind. Die Verbindungsstange 111 und der Hebel 107 sind
mit dem jeweiligen, dem Drehgelenk abgewandten Ende mit einem Federanschlag
bzw. der Andrückrolle 101 gekuppelt. Der
Drehgelenkpunkt ist vorzugsweise mittels eines in einem Langloch 113 geführten und
arretierbaren Lagerzapfens 112 gebildet.
-
Bei
einem Laschenwagen 106 ist vorzugsweise zumindest eine
Verbindungsstange 111 vorgesehen. Gemäß einer anderen Variante der
fünften Ausführungsform
der Erfindung weist die Verbindungsstange 111, wie in
-
9D gezeigt,
Führungslöcher in
Form von Langlöchern 113 auf.
In den Langlöchern 113 ist
die Lasche 114 mittels Arretierungsschrauben 204 fixiert. Die
Formen der Führungslöcher bestimmen
den Verschiebeweg für
die Lasche 114 und damit die Verschiebung der Andrückrolle 101 in
Bezug auf die Hubkurvenscheibe 103.
-
Der
Laschenwagen 106 kann auch nur eine Verbindungsstange 111 umfassen.
Eine Führung
des Laschenwagens 106 wird mittels eines Langlochs in der
Lasche 114 erreicht, mittels dessen die Lasche die Abtriebswelle 104 umgreifen
oder umschließt. Auf
der Abtriebswelle 104 ist vorzugsweise eine Lagerhülse mit
beispielsweise einem Kugel-, Wälz- oder
Gleitlager angeordnet. Die Lagerhülse weist einen Außendurchmesser
auf, der im Wesentlichen gleich einem Innenmaß eines durch das Langloch 113 gebildeten
Hohlraums oder einer Ausnehmung ist, sodass die Lagerhülse geführt gelagert
ist.
-
In 10 ist
eine Ausführungsform
gezeigt, mittels der es möglich
ist, die Andrückrolle 101 von der
Hubkurvenscheibe 103 sozusagen abzuheben und damit zu lösen. Die
Andrückrolle 101 wird
dann nicht mehr gegen die Hubkurvenscheibe 103 gedrückt. Zu
diesem Zweck weist der Befestigungsanschlag 207, der Laschenwagen 106 oder
der Lagerzapfen 112, an dem die Andrückrolle 101 angebracht
ist, an einem Ende in einer Richtung im Wesentlichen entgegengesetzt
zur Andrück-Richtung
einen Befestigungsanschlag 211 auf. Der Befestigungsanschlag 211 ist
vorzugsweise wie einer der vorstehend beschriebenen Befestigungsanschläge 207 gestaltet.
Vorzugsweise eine Seitenwand 115 weist eine sich vorzugsweise
in x-Koordinatenrichtung erstreckende Durchgangsöffnung zum Hindurchschieben
und Hineinschrauben einer Schraube 212 in den Befestigungsanschlag 211 auf.
Die Andrückrolle 101 ist
vorzugsweise mittels eines Lagerzapfens 112 in einem Langloch 113 verschiebbar
angeordnet.
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Mittels
einer Befestigungsschraube ist der Lagerzapfen 112 in dem
Langloch 113 arretiert. Das Langloch 113 kann
jede Form haben. Sie ist nicht auf eine gerade Ausführung und
damit auf eine rein translatorische Verschiebbarkeit der Andrückrolle 101 beschränkt.
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Die
Andrückrolle 101 kann
somit einfacher und präziser
positioniert werden, da keine Anpresskräfte zu überwinden sind, die sonst von
der Schließerfeder 102 auf
die Andrückrolle 101 übertragen würden.
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Ist
die gewünschte
Position einer Schraube 204, 205, 212 erreicht,
ist ferner vorzugsweise eine Arretierungsvorrichtung 20 vorgesehen.
Aufgrund solch einer Arretierungsvorrichtung 20 ist die
Schraube 204, 205, 212 in ihrer Position
fixierbar.
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Wie
in 11A gezeigt, sind bei der Arretierungsvorrichtung 20 vorzugsweise
zwei Führungsteile 21 vorgesehen,
die vorzugsweise in einem Langloch 113 aufgenommen und
geführt
sind. Dies kann das Langloch 113 sein, in dem unter Umständen die jeweilige
Schraube 204, 205, 212 aufgenommen ist. Auf
die Führungsteile 21 wird
ein Aufsetzteil 22 aufgesetzt. Zum Befestigen weist das
Aufsetzteil 22 vorzugsweise Durchgangsöffnungen auf, die sich in Richtung
zum jeweiligen Führungsteil 21 erstrecken. Die
Führungsteile 21 weisen
jeweils zumindest eine Befestigungsöffnung vorzugsweise in Form
einer Gewindebohrung auf. Jeweils eine Befestigungsschraube 23 ist
von einer den Führungsteilen 21 abgewandten
Seite des Aufsetzteils 22 durch eine Durchgangsöffnung hindurch
in eine jeweilige Gewindebohrung eingeschraubt. Es ist selbstverständlich jede
andere Art einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung zwischen
Aufsetzteil 22 und Führungsteilen 21 möglich.
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Das
Aufsetzteil 22 weist auf einer der Schraube 204, 205, 212 zugewandten
Seite an der Stelle, an der es auf die Schraube 204, 205, 212 trifft, eine
Ausnehmung auf. Die Ausnehmung weist eine Form auf, die komplementär zu der
Form des Teils der Schraube 204, 205, 212 ist,
die von der Ausnehmung aufgenommen wird. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung
zwischen Schraube 204, 205, 212 und Aufsetzteil 22 erreicht.
Aufgrund des Verschraubens mit den Führungsteilen 21 wird
somit die Schraube 204, 205, 212 in ihrer
Verdreh-Position sicher fixiert. Die Schraube 204, 205, 212 ist
weiterhin im Langloch 113 verschiebbar. Eine Bewegung der Andrückrolle 101 aufgrund
einer Rotation der Hubkurvenscheibe 103 ist somit weiterhin
gewährleistet.
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Aufgrund
der Verdrehung der Schraube 204, 205, 212 ist
bei der in 11A gezeigten Variante unter
Umständen
nicht immer gewährleistet,
dass das Aufsetzteil 22 immer auf die Schraube 204, 205, 212 aufgesetzt
werden kann. Um dieses Problem zu vermeiden, sind im Aufsetzteil 22 gemäß einer
in 11B gezeigten zweiten Variante anstelle von Durchgangsöffnungen
vorzugsweise bogenförmige Langlöcher 24 ausgebildet.
Dadurch ist es möglich, das
Aufsetzteil 22 in Bezug auf die Führungsteile 21 in
einem Winkel β <> 0° anzuordnen
und trotzdem eine formschlüssige
Verbindung zwischen Aufsetzteil 22 und Schraube 204, 205, 212 zu
erreichen.
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Ist
die Schraube 204, 205, 212 nicht in einem Langloch
aufgenommen, entfallen die Führungsteile 21.
Anstatt dessen sind die Befestigungsschrauben in die jeweilige Wand
eingeschraubt, durch die die Schraube 204, 205, 212 hindurch
geführt
ist.
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Die
Einstellvorrichtungen 200 gemäß 3, 4, 9A und 9B sind
ohne weiteres auf Türschließer 100 gemäß 2A–3B anwendbar.
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Die
Einstellvorrichtungen 200 gemäß 7A und 7B sind
mit einem Türschließern 100 gemäß 2A–2C kombinierbar.
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Die
Einstellvorrichtung 200 ist insbesondere für Türschließer 100 gemäß 3A und 3B geeignet,
während
die Einstellvorrichtung 200 gemäß 7C für einen
Türschließer 100 gemäß 2C prädestiniert
ist.
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Die
Einstellvorrichtung 200 gemäß 9D ist
insbesondere für
Türschließer gemäß 2A und 2B geeignet.
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Die
Feder-Lagerung der Andrückrolle 101 ist mit
den hierin beschriebenen Einstellvorrichtungen 200 und
Türschließern 100 kombinierbar.
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Die
in 10 gezeigte Vorrichtung zum Lösen der Andrückrolle 101 ist
auf jeden hierin beschriebenen Türschließer 100 anwendbar.
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Die
Arretierungsvorrichtungen 10 gemäß 11A und 11B sind bei allen hierin beschriebenen Einstellschrauben 205 anwendbar.
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Die
Einstellschrauben 205 sind nicht auf die dargestellten
Sechskantschrauben beschränkt.
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Die
Ausnehmung des Aufsetzteils 12 kann jede Komplementärform der
jeweils verwendeten Einstellschraube 205 aufweisen. Werden
beispielsweise Senkkopfschrauben verwendet, deren Köpfe im Einschraub-Zustand bündig abschließen, weist das
Aufsetzteil 12 anstelle einer Ausnehmung einen Vorsprung
in Komplementärform
des Kopfes der Senkkopfschraube auf. Handelt es sich beispielsweise
um eine Kreuzschlitz- Senkkopfschraube,
hat der Vorsprung die Form ähnlich
dem Kopf eines Kreuzschlitz-Schraubendrehers.
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- 10
- Arretierungsvorrichtung
- 11
- Führungsteil
- 12
- Aufsetzteil
- 13
- Befestigungsschraube
- 14
- Langloch
- 100
- Türschließer
- 101
- Andrückrolle
- 102
- Schließerfeder
- 103
- Hubkurvenscheibe
- 104
- Abtriebswelle
- 105
- Führung
- 106
- Laschenwagen
- 107
- Hebel
- 108
- Schließerfedergehäuse
- 109
- Schließergehäuse
- 110
- Seitenwand
- 111
- Verbindungsstange
- 112
- Lagerzapfen
- 113
- Langloch
- 114
- Lasche
- 115
- Seitenwand
- 200
- Einstellvorrichtung
- 201
- Führung
- 202
- Vorsprung
- 203
- Nut
- 204
- Arretierungsschraube
- 205
- Einstellschraube
- 206
- Arretierungsanschlag
- 207
- Befestigungsanschlag
- 208
- Anschlagteil
- 209
- Anschlagteil
- 210
- Anschlagfeder
- 211
- Befestigungsanschlag
- 212
- Schraube
- iNocke
- Kraftübersetzung
der Hubkurvenscheibe
- M
- Drehmoment
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- φ
- Drehflügel-Öffnungswinkel
- e
- Exzentrizität
- RB
- Bewegungsrichtung
der Andrückrolle
- x
- Koordinatenrichtung
- y
- Koordinatenrichtung
- z
- Koordinatenrichtung