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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf keramische Metallhalogenidlampen
und Entladungsröhren.
Konkreter bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine keramische
Metallhalogenid-Entladungslampe mit hohem Druck und hoher Quecksilberkonzentration,
die nicht an einer Verringerung der Intensität der Lichtabgabe oder starken
Farbverschiebungen leidet, wenn die Lampe altert.
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Hintergrund
der Erfindung
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Entladungslampen
erzeugen Licht durch das Ionisieren eines Füllmaterials, wie z.B. einer
Mischung aus einem Metallhalogenid und Quecksilber in einem Inertgas,
wie z.B. Argon, wobei zwischen zwei Elektroden ein Lichtbogen übertritt.
Die Elektroden und das Füllmaterial
sind innerhalb eines durchscheinenden oder durchsichtigen Entladungsgefäßes oder
Entladungsröhre
abgedichtet angebracht, das bzw. die den Druck des mit Energie angeregten Füllmaterials
aufrecht erhält
und ein Hindurchtreten des ausgesandten Lichts zulässt. Das
auch als eine „Dosierung" bekannte Füllmaterial
sendet als Reaktion auf eine Erregung durch den elektrischen Lichtbogen
eine gewünschte
spektrale Energievertei lung aus. Halogenide liefern z.B. spektrale
Energieverteilungen, die eine breite Auswahl an Lichteigenschaften
einschließlich
Farbtemperaturen, Farbwiedergabe und Leuchteffizienz bieten.
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Entladungsröhrenkammern,
die aus geschmolzenem Siliziumdioxid bzw. Quarz aufgebaut sind,
werden einfach gebildet. Die Lebensdauer solcher Lampen ist jedoch
durch den Verlust des Metallanteils der Metallhalogenidfüllung (typischerweise Natrium)
während
des Lampenbetriebs häufig
begrenzt. Natriumionen diffundieren durch die Entladungsröhre aus
geschmolzenem Siliziumdioxid oder reagieren mit dieser, wodurch
es zu einem entsprechenden Aufbau von freiem Halogen in der Entladungsröhre kommt.
Quarzentladungsröhren
sind für Natriumionen
relativ porös.
Während
des Lampenbetriebs tritt Natrium aus dem heißen Plasma durch die Entladungsröhrenwand
in den kühleren
Bereich zwischen der Entladungsröhre
und dem äußeren Mantel oder
der Umhüllung.
Das verlorene Natrium ist folglich für die Entladung nicht verfügbar und
kann nicht länger
zu ihrer charakteristischen Emission beitragen. Die Lichtabgabe
verringert sich dementsprechend, und die Farbe verschiebt sich von
weiß zu blau
hin. Der Lichtbogen wird eingeengt und kann sich insbesondere bei
einer horizontal betriebenen Lampe gegen die Entladungsröhrenwand
biegen und diese aufweichen. Ein Natriumverlust verursacht auch
ein Ansteigen der Betriebsspannung der Lampe, wobei diese kann bis
zu dem Punkt ansteigen kann, an dem der Lichtbogen nicht länger aufrechterhalten
werden kann, wodurch die Lebensdauer der Lampe beendet wird.
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Keramische
Entladungslampenkammern wurden für
einen Betrieb bei höheren
Temperaturen als Quarz, d.h. über 950°C, für eine verbesserte Farbtemperatur,
Farbwiedergabe und Lichtausbeute entwickelt, während die Reaktion mit dem
Füllmaterial
erheblich verringert wird. Die US-Patente Nr. 5 424 609, 5 698 984
und 5 751 111 liefern Beispiele für solche Entladungsröhren. Während Quarzentladungsröhren infolge
der Reaktion der Halogenidfüllung
mit dem Quarz auf Betriebstemperaturen von etwa 950°C bis 1000°C beschränkt sind,
sind keramische Aluminiumoxidentladungsröhren in der Lage, Betriebstemperaturen
von 1000°C
bis 1250°C
oder höher
zu widerstehen. Die höheren
Betriebstemperaturen liefern eine bessere Farbwiedergabe und höhere Lampenwirkungsgrade.
Keramische Entladungsröhren
sind für
Natriumionen weniger porös
als Quarzröhren
und halten demnach das Metall innerhalb der Lampe. Zum Herstellen
der Entladungsröhren
sind verschiedene Techniken verfügbar,
die Gießen, Schmieden,
Zerspanen und verschiedene Pulververarbeitungsverfahren, wie z.B.
das Pulverspritzgießen (Powder
Injection Molding, PIM) enthalten. Bei der Pulververarbeitung wird
ein keramisches Pulver, wie z.B. Aluminiumoxid bzw. Tonerde, von
einem Trägerfluid,
wie z.B. einer Lösung
auf Wasserbasis, einer Mischung organischer Flüssigkeiten oder geschmolzenen
Polymeren getragen. Die Mischung kann durch Steuern des Typs und
der Menge des Trägers und
der Umgebungsbedingungen (z.B. der Temperatur) zum Emulieren einer
Flüssigkeit,
eines Plastik oder eines starren Feststoffes hergestellt werden.
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Die
Verwendung von Keramik in Metallhalogenidlampen mit hoher elektrischer
Leistung hat die nutzbare Lebensdauer und die Leistungsfähigkeit solcher
Lampen verbessert. Dennoch leiden keramische Metallhalogenidlampen
immer noch an einer fortschreitend schwächer werdenden Lichtabgabe (Lumen
Maintenance bzw. Alterungsbeständigkeit des
Licht stroms über
der Lebensdauer) und einer Farbverschiebung, wenn die Lampe altert,
und die Leistung ist herabgesetzt. Dies macht es sehr schwierig,
eine praktische Metallhalogenidenlampe mit niedriger elektrischer
Leistung herzustellen, die eine ausreichende Leistungsfähigkeit
aufweist.
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Weiterhin
bieten typische keramische Metallhalogenidlampen mit niedriger elektrischer
Leistung nur eine geringe Performance. Zum Beispiel leiden die meisten
20 Watt-Lampen an einer derart schwachen Lichtabgabe, dass ihre
Verwendung in den meisten kommerziellen und privaten Anwendungen stark
begrenzt ist.
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Folglich
besteht Bedarf an einer keramischen Metallhalogenidlampe niedriger
elektrischer Leistung, die eine akzeptable Leistungsfähigkeit
und Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms bietet und über
ihre Lebensdauer hinweg eine minimale Farbverschiebung zeigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Metallhalogenidlampe geschaffen.
Die Metallhalogenidlampe enthält ein
Entladungsgefäß, eine äußere Lampenumhüllung, die
das Entladungsgefäß einschließt, ein
Paar von Elektroden, die an den gegenüberliegenden Enden des Entladungsgefäßes abgedichtet
angebracht sind, und eine ionisierbare Füllung, die in dem Entladungsgefäß enthalten
ist. Die ionisierbare Füllung enthält Quecksilber
in einer Konzentration von 0,11 bis 0,20 mg/mm3.
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In
einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein Entladungsgefäß geschaffen.
Das Entladungsgefäß enthält einen
röhrenförmigen Körper aus
einem durchscheinenden Keramikmaterial, eine erste und eine zweite
Endwand, die die gegenüberliegenden
Enden des röhrenförmigen Körpers zur
Bildung eines Entladungsraumes verschließen, eine erste und eine zweite
vorstehende Röhre,
die jeweils an der ersten bzw. zweiten Endwand befestigt sind und
sich von dem röhrenförmigen Körper weg
erstrecken, eine in dem röhrenförmigen Körper zum
Erzeugen einer Entladung enthaltene ionisierbare Füllung, wobei
die ionisierbare Füllung
Quecksilber in einer Konzentration von etwa 0,11 bis 0,20 mg/mm3 enthält,
und eine erste und eine zweite Elektrode, die in der Kammer gehaltert
sind, wobei sich die erste Elektrode durch die erste Vorsprungsröhre hindurch
erstreckt und in dieser abgedichtet angebracht ist und sich die
zweite Hauptelektrode durch die zweite Vorsprungsröhre hindurch
erstreckt und in dieser abgedichtet angebracht ist.
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Ein
Vorteil wenigstens einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass eine keramische Metalldampflampe
geschaffen wird, die verglichen mit konventionellen keramischen
Metallhalogenidlampen eine größere Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms aufrechterhält.
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Ein
weiterer Vorteil wenigstens einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die Schaffung einer keramischen Metallhalogenidlampe
mit einer niedriger elektrischer Leistung und einer hohen Effizienz,
die für
eine Verwendung in Handels-, Büro- und
Gebäudebeleuchtungsanwendungen
geeignet ist.
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Noch
weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden Fachleuten beim
Lesen und Verstehen der folgenden detaillierten Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsbeispiele
deutlich.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Entladungsgefäßes gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die 2A und 2B zeigen
Beispiele von Lampenkapseln, die das Entladungsgefäß aus 1 verwenden.
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3 zeigt
einen Graphen der typischen Quecksilberkonzentration in einem Entladungsgefäß als eine
Funktion der Lampenleistung bei einer konventionellen Quecksilberhalogenidlampe
im Vergleich zu der Quecksilberkonzentration in einer Lampe gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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4 zeigt
einen Graphen, der die Alterungsbeständigkeit des Lichtstroms bzw.
die Lumen Maintenance über
die Lebensdauer hinweg von einer konventionellen Quecksilberhalogenidlampe
im Vergleich mit einer Lampe gemäß der vorliegenden
Erfindung vergleicht.
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5 zeigt
eine Querschnitts- und Explosionsansicht eines Entladungsgefäßes gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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6 zeigt
eine Querschnittsansicht des Entladungsgefäßes aus 5 in zusammengesetzter
Form.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Unter
Bezug auf 1: Es ist ein keramisches Metallhalogenidentladungsgefäß oder eine
keramische Metallhalogenidentladungsröhre 10 gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Entladungsröhre 10 weist
einen röhrenförmigen Körper 12 aus
einem lichtdurchlässigen
hitzebeständigen
Material auf, der einen Entladungsraum 14 umschließt, der
ein ionisierbares Füllmaterial
enthält.
Eine erste und eine zweite Endwand 16, 18, die
aus dem gleichen Material wie der röhrenförmige Körper hergestellt sind, schließen die
gegenüberliegenden
Enden des Körpers 12.
Zwei Elektroden 20, 22, deren Spitzen 24, 26 um
einen Abstand 30 voneinander getrennt sind, sind in dem
Entladungsraum 14 angeordnet. Die Elektroden 20, 22 stehen
durch die jeweilige Endwand 16, 18 und eine an
der Endwand befestigte hervorstehende Röhre 24, 26 hindurch
hervor. Die Elektroden sind in den Vorsprungsröhren unter Verwendung einer
halogenidresistenten Schmelzkeramik oder Glashülse 28 abgedichtet
angeordnet, um einen gasdichten Entladungsraum 14 zu schaffen.
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Der
Entladungsraum 14 enthält
eine Füllung eines
ionisierbaren Gasgemisches, wie z.B. eine Metallhalogenid- und Inertgasmischung.
Geeignete Metallhalogenidfüllungen
enthalten wenigstens ein Metallhalogenid, wie z.B. Natriumjodid,
Thalliumjodid oder Dysprosiumjodid, zusätzlich zu Quecksilber und einem
Edelgas, wie z.B. Argon oder Xenon. Andere geeignete, in der Fachwelt
bekannte Füllungen
zum Einleiten und Aufrechterhalten einer Lichtbogenentladung werden
ebenfalls in Betracht gezogen. Unter Bezug auf die 2A und 2B:
Das Entladungsgefäß 10 ist
in einer äußeren Umhüllung 40 aus
Glas oder einem anderen geeigneten durchsichtigen oder lichtdurchlässigen Material
eingeschlossen, die an einem Ende durch einen Lampensockel 42 verschlossen
ist.
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Die
zwei Elektroden 20, 22, die aus Wolfram aufgebaut
sein können,
erstrecken sich in den Entladungsraum 14 hinein, und ihre
Spitzen 24, 26 sind durch eine Lichtbogenlücke 30 getrennt.
Weiter unter Bezug auf die 2A und 2B:
Die Entladungsröhre 10 kann
auf viele Arten, typischerweise in einer „Mini"-Lampenkapsel, wie sie z.B. in 2B gezeigt ist,
mit einer Kapselgesamtlänge
von etwa 57 mm oder einer ähnlichen
Lampenkapsel mit einem „konventionellen" Aufbau mit einer
typischen Länge
von etwa 85 mm angebracht sein. In beiden Ausführungen sind die Elektroden 20, 22 mit
Leitern 44, 46 verbunden, die vorzugsweise aus
Molybdän-
und Niobabschnitten aufgebaut sind. Die Verbinder verbinden die
Elektroden elektrisch durch ein erstes und ein zweites, einen elektrischen
Kontakt herstellendes Element 48, 50 des Sockels 42 mit
einer (nicht gezeigten) Energieversorgung. Die vorliegenden Entladungsröhren und
-lampen können
mit kommerziell erhältlichen
elektronischen Vorschaltgeräten
betrieben werden, die typischerweise mit einem Rechtecksignal von
150 bis 170 Hz arbeiten.
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Es
wird erkannt, dass andere bekannte Elektrodenmaterialien alternativ
verwendet werden können.
Die Elektroden 20, 22 sind durch eine Lücke 30 von
etwa 2–3
mm beabstandet. Zwischen den Enden der Elektroden 24, 26 entsteht
eine Entladung, wenn über
den Elektroden eine Spannung angelegt wird. Die äußere Umhüllung 40 der Lampe
kann entweder ein Vakuum enthalten oder mit einem Gas gefüllt sein.
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Die
Ausführung
der vorliegenden Entladungsröhre
weist eine viel höhere
Quecksilberkonzentration auf, als sie in konventionellen Metallhalogenidlampen
zu finden ist. Wie in 3 zu sehen ist, steigt die Quecksilberkonzentration
in keramischen Metallhalogenidlampen allgemein an, wenn die elektrische
Lampenleistung abnimmt, typischerweise von etwa 0,01 mg/mm3 für
eine 150 Watt-Lampe bis etwa 0,05 mg/mm3 für eine 20
Watt-Lampe. Andererseits weist die Entladungsröhre gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Quecksilberkonzentration von etwa 0,10 bis etwa 0,20 mg/mm3, vorzugsweise von etwa 0,11 bis 0,14 mg/mm3 und besonders bevorzugt von etwa 0, 12
mg/mm3 auf.
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Ein
weiteres Kennzeichen der vorliegenden Gestaltung besteht darin,
dass die Entladungsröhre bei
einem viel höheren
Innendruck als konventionelle Entladungsröhren arbeitet. In einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung arbeitet die Entladungsröhre bei
einem Druck von etwa 80 bis etwa 170 Atmosphären (unter der Annahme einer
durchschnittlichen Entladungsröhrentemperatur
von 2000 K) und vorzugsweise etwa 100 Atmosphären. Dies liegt weit über dem
Betriebsdruck typischer Metallhalogenidlampen, der in einem Bereich
von etwa 9 Atmosphären
bei einer 150 Watt-Lampe bis etwa 23 Atmosphären bei einer 35 Watt-Lampe
liegt.
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Ein
weiteres Kennzeichen einer Entladungsröhre gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Lampenspannung
gegenüber
einem typischen Wert von 90 Volt auf etwa 120 Volt erhöht ist.
Um die höhere Quecksilberkonzentration
an diese Spannung anzupassen, kann die Lichtbogenlücke kürzer ausgeführt sein,
als sie es in typischen Entladungsröhren gewöhnlich ist. Dies verbessert
die Fähigkeit
der Lampe zur Lichtgewinnung und lässt die Verwendung kleinerer,
effizienterer Reflektoren in den Befestigungen zu.
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Unter
Bezug auf 4: Die Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms einer 20 Watt-Lampe gemäß der vorliegenden Erfindung,
die mit 120 Volt betrieben wird, wurde mit derjenigen einer konventionellen,
mit 90 Volt betriebenen 20 Watt-Lampe verglichen, wobei beide durch
ein kontinuierliches Brennen gealtert waren. Es ist zu erkennen,
dass die Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms bei der Entladungsröhre gemäß der vorliegenden Erfindung
erheblich größer war
und nach 2000 Stunden noch bei etwa 90% lag, während sie bei einer konventionellen Lampe
unter 80% lag.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist eine typische Entladungsröhre die
folgenden Abessungen und kennzeichnenden Merkmale auf.
- Innenkolbenlänge: 4,8–5,3 mm
- Innenkolbendurchmesser: 3,8–4,2
mm
- Lichtbogenlücke:
2,8–3,0
mm
- Quecksilbergewicht: 4,2–8,2
mg
- Quecksilberkonzentration: 0,10–0,20 mg/mm3
- Betriebsdruck: 80–170
Atmosphären
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Die
Entladungsröhren
mit höherer
Quecksilberkonzentration und höherem
Druck gemäß der vorliegenden
Erfindung bieten erhebliche Gewinne an Leistungsfähigkeit
gegenüber gegenwärtigen keramischen
Metallhalogenidlampen. Sie bieten gegenüber vergleichbaren Ausführungen
der gleichen elektrischen Lampenleistung mit einer niedrigeren Quecksilberkonzentration
eine verbesserte Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms und eine verringerte Farbverschiebung über die
Lebensdauer hinweg. Die vorliegenden Lampen finden Anwendung als
Niedrigenergiealternativen zu Niederspannungshalogenanzeigelampen
in Handels-, Büro-,
Bühnen-/Studio-
und Gebäudebeleuchtungsanwendungen.
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Die
keramische Entladungsröhre
kann aus einer einzigen Komponente oder aus mehreren Komponenten
gebildet sein. In einer ersten Ausführungsform ist die Entladungsröhre 14, 114 aus
getrennten Komponenten zusammengesetzt. Bei der Entladungsröhre aus 1 sind
fünf Hauptkomponenten, die
zwei Endwände 16, 18,
der röhrenförmige Körper 12 und
die zwei vorstehenden Röhren 24, 26 vorhanden.
Wie in 5 gezeigt können
die Endwände
und die vorstehenden Röhren
alternativ als Einzelkomponenten aus kombinierter Endwand/Vorsprungsröhre 70, 72 ausgebildet
sein.
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Unter
weiterem Bezug auf 5: Um das Risiko eines Bruches
während
und nach der Bildung der Entladungsröhre zu verringern, können die
Endwände 16, 18 oder
die kombinierten Endwand/Vorsprungsröhren 70, 72 mit
Verstärkungsabschnitten 50, 52 versehen
sein. Die Verstärkungsabschnitte können die
Form eines ringförmig
verbreiterten Abschnitts annehmen, der sich von einem im Wesentlichen
ringförmigen
oberen Bereich 54, 56 der jeweiligen Endwand in
einer Richtung entgegen den Vorsprungsröhren erstreckt. Die Verstärkungsabschnitte 50, 52 sind
in den jeweiligen Enden des röhrenförmigen Körpers aufgenommen,
um einen ringförmigen verdickten
Bereich 58, 60 zu schaffen, wenn die beiden Elemente
miteinander verbunden sind (6).
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Die
Entladungsröhrenkomponenten
werden z.B. durch Warmpressen, Spritzgießen oder Strangpressen einer
Mischung aus einem Keramikpulver und einem Bindemittelsystem zu
einem festen Körper
hergestellt. Bei dem Warmpressen wird eine Mischung aus etwa 95–98% eines
Keramikpulvers und etwa 2–5%
eines Bindemittelsystems zu einem festen Körper gepresst. Beim Spritzgießen werden
größere Mengen
von Bindemittel, typischerweise 40–55 Volumenprozent Bindemittel
und 60–45
Volumenprozent Keramikmaterial, verwendet.
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Das
Keramikpulver kann ein beliebiges, konventionell bei der Herstellung
von keramischen Metallhalogenidentladungsröhren verwendetes Material sein.
Sie werden vorzugsweise aus einer polykristallinen Aluminiumoxidkeramik
gebildet, wobei auch andere polykristalline Keramikmaterialien in
Betracht gezogen werden, die geeignet sind, hohen Wandtemperaturen
von bis zu 1700°–1900°C zu widerstehen
und die gegen Angriffe durch die Füllmaterialien resistent sind.
Das Keramikpulver kann Aluminiumoxid mit einer Reinheit von wenigstens
99,98 und einer spezifischen Oberfläche von etwa 2–10 m2/g aufweisen. Das Aluminiumoxidpulver kann
z.B. mit Magnesiumoxid in einer Menge, die gleich 0,03 bis 0,2% und
vorzugsweise 0,05% des Aluminiumoxidgewichts ist, dotiert sein,
um das Kornwachstum zu hemmen. Andere Keramikmaterialien, die verwendet werden
können,
enthalten nicht reaktive, hitzebeständige Oxide und Oxinitride,
wie z.B. Yttriumoxid, Lutetiumoxid und Hafniumoxid sowie ihre festen
Lösungen
und Verbindungen mit Aluminiumoxid, wie z.B. Yttrium-Aluminium-Granat
und Aluminiumoxinitrid. Bindemittel, die für das Warmpressen verwendet wer den
können,
enthalten einzeln oder in Kombination organische Polymere, wie z.B.
Polyole, Polyvinylalkohole, Vinylazetate, Akrylate, Kunststoffe
auf Zellulosebasis und Polyester. Zum Spritzgießen kann das Bindemittel eine
Wachsmischung oder eine Polymermischung aufweisen.
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Für Bindemittel,
die bei Raumtemperatur fest sind, wird vorzugsweise ein thermoplastisches
Formverfahren verwendet. Um ein thermoplastisches Formen auszuführen, wird
auf die Keramikzusammensetzung eine ausreichende Hitze und ein ausreichender
Druck angewandt, um sie in Abhängigkeit
von dem speziellen angewandten thermoplastischen Formverfahren in
dem gewünschten
Maße zum
Fließen
zu zwingen. Das Keramikpulver/Bindemittel-Gemisch wird auf eine
Temperatur erhitzt, bei der das Bindemittel weich oder geschmolzen
ist. Bei den meisten kommerziellen thermoplastischen Formtechniken
wird das keramische Gemisch erhitzt, um das Bindemittel bei von
etwa 60°C
bis etwa 200°C schmelzen
zu lassen, in Abhängigkeit
von der speziellen thermoplastischen Formtechnik unter einem Druck
in einem Bereich von etwa 0,35 kg/cm2 bis etwa
2100 kg/cm2 geformt, und danach wird es
dem Gemisch ermöglicht,
abzukühlen
und sich zu verfestigen. Im Fall des Spritzgießens wird das geschmolzene
Keramikgemisch z.B. in eine Form gezwängt, um das geformte Erzeugnis
herzustellen. Speziell bei dem Spritzgießen wird das geschmolzene Keramikgemisch
vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 65°C bis etwa 90°C und unter
einem Druck in einem Bereich von etwa 70 kg/cm2 bis
etwa 2100 kg/cm2 in eine Form gezwängt, wo
es ihm ermöglicht wird,
zu erhärten,
und es danach aus der Form entfernt wird. Die Form kann gekühlt werden,
um die Verfestigung zu fördern.
Eine Anzahl von thermoplastischen Formtechniken kann angewandt werden, um
den vorliegenden geformten Körper
herzustellen. Reprä sentative
von solchen Techniken sind das Druckspritzgießen, das gasunterstützte Spritzgießen, das
Strangpressen, das Blasformen, das Pressformen, das Spritzpressformen,
das Ziehen und das Walzen.
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Andere
Bindemittel, wie z.B. wässrige
Bindemittel, brauchen nicht erhitzt zu werden, um einen für das Formen
geeignete Slurry bzw. einen Schlamm zu bilden. In einer Einstück-Formtechnik
kann z.B. eine aus Gipsmörtel
gebildete Form in zwei Hälften
erstellt werden. Die Formhälften
werden so gebildet, dass die röhrenförmigen Körperabschnitte
und Vorsprungsröhren
ausgerichtet sind, wenn die Formhälften zusammengesetzt sind.
Eine aus einer Mischung aus einem Keramikpulver (z.B. wie oben beschrieben Aluminiumoxid/Magnesiumoxid)
und einer Flüssigkeit,
wie z.B. Wasser, gebildete Slurry wird in die Form eingeleitet.
Die Form wird gedreht, um die Slurry über die inneren Oberflächen des
Formhohlraums zu verteilen. Weil Gips saugfähig ist, wird das Wasser der
Slurry schnell entzogen, wobei eine Schicht aus Keramikpulver auf
den Innenwänden
zurückgelassen wird.
Nach dem Trocknen können
die Formhälften entfernt
werden, wobei die Entladungsröhre
zurückbleibt,
die für
das weiteres Trocknen, Sintern, Brennen und weitere Verarbeitung
bereit ist.
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Im
Anschluss an das Warmpressen, Spritzgießen, Einstückformen oder eine andere Formtechnik
wird das Bindemittel aus dem Grünteil
entfernt. Bei den warmgepressten Elementen wird das Bindemittel
z.B. durch Lösungsmittelauslaugen
mit Hexan und/oder durch thermische Pyrolyse zur Bildung eines geschrühten Elementes
entfernt. Die thermische Pyrolyse kann z.B. durch Erhitzen des Grünteils in Luft
von Raumtemperatur bis zu einer Maximaltemperatur von etwa 900°–1100°C über vier
bis acht Stunden, vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 200°–400°C, und danach
Halten der Maximaltemperatur für
1–5 Stunden
und danach Abkühlen des
Teils durchgeführt
werden. Nach der thermischen Pyrolyse beträgt die Porosität des geschrühten Elementes
etwa 40–50%.
Die Pyrolyse oxidiert allgemein die flüchtigen Komponenten und brennt diese
aus.
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Bei
durch Spritzgießen
gefertigten Elementen wird das Bindemittel typischerweise durch
eine Wärmebehandlung
aus dem geformten Element entfernt. Die Wärmebehandlung kann durch Erhitzen des
geformten Elementes in Luft oder einer kontrollierten Umgebung,
z.B. in Vakuum, Stickstoff oder Edelgas, auf eine Maximaltemperatur
durchgeführt werden.
Die Temperatur kann z.B. langsam um 2°–3°C pro Stunde von Raumtemperatur
auf eine Temperatur von etwa 160°C
erhöht
werden. Als nächstes
wird die Temperatur um etwa 100°C
pro Stunde auf eine Maximaltemperatur von etwa 900°–1100°C erhöht. Schließlich wird
die Temperatur für
etwa 1–5
Stunden bei etwa 900°–1100°C gehalten.
Anschließend
wird das Element gekühlt.
Nach dem Wärmebehandlungsschritt
beträgt
die Porosität etwa
40–50%.
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Das
geschrühte
Element wird danach bearbeitet, wo es erforderlich ist. Zum Beispiel
können eine
oder mehrere kleine Bohrungen entlang der Achse eines festen Zylinders
gebohrt werden, um die Bohrung(en) des Schenkelabschnitts zu schaffen. Der äußere Abschnitt
des festen Zylinders kann durch Bearbeitung, z.B. mit einer Drehmaschine,
entfernt werden, um die Außenoberfläche des
Schenkelabschnitts 70, 72, 76, eine gekrümmte Ausrundung 100 und
einen Flansch 94 zu bilden. Die bearbeiteten Elemente werden
typischerweise vor dem Sintern zusammengesetzt, um es zu ermöglichen,
dass der Sinterungsschritt die Teile miteinander verbindet. Die Dichten
der geschrühten
Elemente, die zur Bildung des Rohrelementes und der Endstopfen verwendet werden,
sind vorzugsweise so ausgewählt,
dass sie ein unterschiedliches Ausmaß an Schwindung während des
Sinterungsschritts bewirken. Die verschiedenen Dichten können durch
Verwendung von Keramikpulvern mit unterschiedlichen spezifischen
Oberflächen
erreicht werden. Feinere Pulver führen zu geringeren Dichten
als grobkörnigere.
Das Rohrelement ist vorzugsweise von einer geringeren Dichte als
der Endstopfen, so dass es stärker
schwindet.
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Bei
Entladungsröhren,
die wie oben beschrieben mit einer Einstück-Formtechnik gebildet worden
sind, liegen nicht die gleichen, oben erörterten Dichteverhältnisse
vor, weil das Grünteil
anstelle von separaten Komponenten, die in dem Sinterungsschritt
verbunden werden, eine Einzelkomponente ist. Wenn die Größe und die
Formgebung der Form sorgfältig
ausgewählt
werden, kann weiterhin ein Bearbeiten des geschrühten Elementes unnötig sein, weil
die Form zum Festlegen der Außenoberfläche einschließlich Rundungen
und innerer Bohrungen verwendet werden kann. Es wird jedoch erkannt, dass
dieses Verfahren ein Rohrelement von im Wesentlichen gleichmäßiger Wanddicke
liefert. Die in 6 gezeigten verdickten Abschnitte 50, 52,
werden mit diesem Verfahren nicht leicht gebildet. Wegen der einstückigen Konstruktion
ist der Übergang von
dem Rohrelement zu der Endwand jedoch naturgemäß stärker als bei einer äquivalenten
Entladungsröhre,
die aus separaten Komponenten aufgebaut ist, und neigt naturgemäß dazu,
ein gekrümmtes Profil
aufzuweisen, das Spannungen verringert.
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Der
Sinterungsschritt kann durch Erhitzen der geschrühten Elemente oder der Entladungsröhre in Wasserstoff
mit einem Taupunkt von etwa 10°–15°C oder in
einer Inertatmosphäre
ausgeführt werden.
Argongas schafft eine geeignete Inertatmosphäre, während auch andere Inertgase
in Betracht gezogen werden. Die Temperatur wird typischerweise von
Raumtemperatur über
eine Dauer von zwei Stunden hinweg auf etwa 1300°C erhöht. Als nächstes wird die Temperatur
für etwa
zwei Stunden auf etwa 1300°C
gehalten. Die Temperatur wird danach um etwa 100°C pro Stunde auf eine Maximaltemperatur
von etwa 1850°–1900°C erhöht und für etwa drei
bis fünf
Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Schließlich wird die Temperatur über etwa
zwei Stunden hinweg auf Raumtemperatur abgesenkt. Die Einbeziehung
von Magnesiumoxid in das Keramikpulver verhindert typischerweise,
dass die Korngröße auf über 75 μm anwächst. Das
sich ergebene Keramikmaterial weist ein dicht gesintertes, polykristallines Aluminiumoxid
auf.
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Während des
Sinterungsschritts können auch
Drücke über dem
atmosphärischen
Druck angewandt werden. Die geschrühte Keramik wird während der
Sinterung von einem opaken Material in ein lichtdurchlässiges polykristallines
Aluminiumoxid umgewandelt. Der Sinterungsschritt verstärkt auch
die Verbindungen zwischen den Komponenten der Entladungsröhre. Andere
Sinterungsverfahren werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Das
sinterfähige
Keramikpulver weist vorzugsweise eine durchschnittliche Partikelgröße von 0,01–1000 μm und besonders
bevorzugt von unter etwa 50 μm
auf. Bei Entladungsröhrenanwendungen liegt
die Durchschnittsgröße des Keramikpulvers
vorzugsweise in einem Bereich bis zu etwa 10 μm und hängt in hohem Maße von der
speziellen angewandten Verdichtungstechnik ab, d.h. beim Reaktionssintern
bzw. Reaction Bonding können
größere Partikelgrößen verwendet
werden, während
kleinere Partikelgrößen beim
Sintern eines Presslings aus diesen verwendet würden. Das Keramikpulver weist
jedoch vorzugsweise eine durchschnittliche Partikelgröße auf,
die im Submikrometerbereich liegt, und besonders bevorzugt weist
es eine durchschnittliche Partikelgröße in einem Bereich von etwa
0,05 μm
bis zu etwa 1 μm
auf.
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Eine
Quecksilberdampflampe mit niedriger elektrischer Leistung weist
ein Entladungsgefäß 10 auf,
das einen röhrenförmigen Körper 12,
eine erste und eine zweite Elektrode 24, 26 und
zwei Endwände 16, 18 enthält, die
gegenüberliegende
Enden des röhrenförmigen Körpers verschließen. Das
Entladungsgefäß enthält ein ionisierbares
Füllmaterial, das
eine Quecksilberkonzentration von 0,10 bis 0,20 mg/mm3 aufweist.
Das Entladungsgefäß arbeitet
bei erhöhten
Drücken
von 80 bis 170 Atmosphären
bei einer Leistung von 20 Watt, wobei sich eine verbesserte Alterungsbeständigkeit
des Lichtstroms und eine verringerte Farbverschiebung über die
Lebensdauer hinweg ergeben.
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Die
Erfindung ist unter Bezug auf das bevorzugte Ausführungsbeispiel
beschrieben worden. Offensichtlich werden anderen beim Lesen und
Verstehen der vorangegangenen detaillierten Beschreibung Abwandlungen
und Änderungen
einfallen. Es ist beabsichtigt, dass die Erfindung so ausgelegt
wird, dass sie alle solche Abwandlungen und Änderungen einschließt, sofern
sie in den Bereich der beigefügten Ansprüche oder
der Äquivalente
derselben fallen.