DE102006056317A1 - Walzgerüst - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst (1) mit einer Anzahl von Walzen (2, 3) und mit einer Einlaufführung (4) und/oder einer Auslaufführung (5), die in Walzrichtung (W) vor bzw. hinter dem Walzspalt (6) am Walzgerüst (1) befestigt ist bzw. sind und die in Richtung senkrecht zur Achse (7) der Walzen (2, 3) und senkrecht zur Walzreichtung (W), insbesondere in vertikaler Richtung (V), einstellbar angeordnet ist bzw. sind. Um die Schäden im Havariefalle zu minimieren, sieht die Erfindung vor, dass die Einlaufführung (4) und/oder die Auslaufführung (5) am Walzgerüst (1) festlegenden Befestigungsmittel (8) eine Sollbruchstelle (9) aufweisen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit einer Anzahl von Walzen und mit einer Einlaufführung und/oder einer Auslaufführung, die in Walzrichtung vor bzw. hinter dem Walzspalt am Walzgerüst befestigt ist bzw. sind und die in Richtung senkrecht zur Achse der Walzen und senkrecht zur Walzrichtung, insbesondere in vertikaler Richtung, einstellbar angeordnet ist bzw. sind.
- Walzgerüste dieser Art sind bekannt. Die
DE 101 16 988 A1 offenbart ein Walzgerüst mit Mitteln zum Anheben bzw. Absenken der Zwischenwalzen- bzw. Arbeitswalzenschienen beim Walzenwechsel. Die Walzenschienen sind an einer Führung angeordnet, entlang derer sie in vertikaler Richtung verfahren werden können. Eine ähnliche Lösung ist aus derDE 1 940 414 A1 bekannt. - Die an Walzgerüsten angeordneten Ein- und Auslaufführungen, die am Gerüst in vertikaler Richtung verstellbar angeordnet sind, müssen in horizontaler Richtung Betriebskräfte aufnehmen. Dies ergibt sich auf dem Zweck der Führungen, das zu walzende Material in den Walzspalt zu führen. Hierzu weisen die Ein- bzw. Auslaufführungen eine zur Walzrichtung in spitzem Winkel ausgerichtete Führungsfläche auf.
- Es hat sich dabei herausgestallt, dass es zu größeren Schäden kommen kann, falls es im Betrieb der Walzanlage zu einer Havarie kommt, d. h. wenn eine Bramme, ein Blech oder ein Band nicht den richtigen Weg nimmt und an der Ein- bzw. Auslaufführung anstößt. Dann kann es zu erheblichen Beschädigungen dadurch kommen, dass die Stoß-Kräfte von der Ein- bzw. Auslaufführung auf das Walzgerüst übertragen werden. Insbesondere die Führungsflächen für die Ein- bzw. Auslaufführungen am Walzgerüst bzw. an den entsprechenden Umgebungsbauteilen können dabei beschädigt werden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Walzgerüst so weiterzubilden, dass der Grad der Beschädigung im Havariefall herabgesetzt wird. Damit soll erreicht werden, dass bei einer unerwünschten Kollision des Walzguts mit den Ein- bzw. Auslaufführungen kein beträchtlicher Schaden mehr entsteht.
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die die Einlaufführung und/oder die Auslaufführung am Walzgerüst festlegenden Befestigungsmittel eine Sollbruchstelle aufweisen.
- Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die Befestigungsmittel mindestens eine Dehnschraube aufweisen. Die Sollbruchstelle kann in diesem Falle als in die Dehnschraube eingebrachte Einschnürung ausgebildet sein. Die Achse der mindestens einen Dehnschraube weist vorzugsweise in Walzrichtung.
- Um die Ein- bzw. Auslaufführung in einfach zu montierender Weise am Walzgerüst festlegen zu können, sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Befestigungsmittel mindestens zwei Halteleisten aufweisen, die sich in Richtung senkrecht zur Achse der Walzen und senkrecht zur Walzrichtung, d. h. in vertikaler Richtung, erstrecken und die von der mindestens einen Dehnschraube durchsetzt und von dieser verspannt werden. Dabei kann weiter vorgesehen werden, dass mindestens zwei der Halteleisten in Walzrichtung gesehen an Auflageflächen eines Trägerelements anliegen, das fest am Walzgerüst angeordnet ist. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn zwischen zwei Halteleisten eine dritte Halteleiste angeordnet ist, die die beiden Halteleisten auf Abstand hält.
- Zwischen den Halteleisten und dem Trägerelement können Lagerelemente angeordnet sein; dabei sind diese mit Vorteil als Gleitlagerelemente ausgebildet.
- Zur Befestigung der Ein- bzw. Auslaufführung an der oder den Halteleisten sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Verbindung zwischen der Ein- bzw. Auslaufführung und zumindest einer der Halteleisten über eine Passfeder erfolgt, die teilweise in der Halteleiste und teilweise in der Ein- bzw. Auslaufführung in Richtung senkrecht zur Achse der Walzen und senkrecht zur Walzrichtung, insbesondere in vertikaler Richtung, verläuft.
- Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass spezifischen Maßnahmen ergriffen werden, um das Schadenspotential herabzusetzen, falls es zu einer Havarie kommt. Die Ein- und Auslaufführungen nehmen bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung bei einer Kollision keinen unzulässigen Schaden. Dadurch können insbesondere längere Stillstandszeiten der Walzanlage vermieden werden, wie sie heute im Havariefalle typisch sind. Ferner werden die kollisionsbedingten Reparaturkosten wesentlich reduziert.
- Es ergibt sich daher im Falle einer Havarie eine verbesserte und schnellere Möglichkeit, die Walzanlage wieder herzustellen; die für das Beheben der Schäden benötigten wirtschaftlichen Mittel sind wesentlich geringer, als es bei vorbekannten Lösungen der Fall ist.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 den Schnitt durch ein Walzgerüst, wobei die Achsen der Walzen senkrecht auf der Zeichenebene stehen, -
2 unter Weglassung diverser Details die geschnittene Draufsicht auf das Walzgerüst und Auslaufführung gemäß dem Schnitt D-D nach1 , sowie eine Seitenansicht aus Richtung X, -
3 eine vergrößerte Darstellung der Auslaufführung im rechten Bereich der1 , -
4 den Schnitt A-A gemäß3 , -
5 den Schnitt B-B gemäß3 und -
6 den Schnitt C-C gemäß3 . - In
1 ist ein Walzgerüst1 einer Walzanlage zu sehen, das in weitgehend bekannter Weise aufgebaut ist. Beiderseits der Mittenebene sind die (Arbeits-)Walzen2 ,3 des Walzgerüsts in unterschiedlichen vertikalen Positionen dargestellt, d. h. mit unterschiedlichem Walzspalt6 zwischen den Walzen2 ,3 . Die Achsen7 der Walzen2 ,3 stehen hier senkrecht auf der Zeichenebene. In Walzrichtung W vor und hinten den Walzen2 ,3 befinden sich in an sich bekannter Weise eine Einlaufführung4 und eine Auslaufführung5 . Die beiden Führungen4 ,5 können in Richtung der Vertikalen V verstellt werden. - Die zu
1 korrespondierende Draufsicht gemäß dem Schnitt D-D nach1 ist in2 zu sehen. Hier ist die Auslaufführung4 ,5 nochmals zu sehen sowie deren Führungen an den Seiten, um sie in Richtung der Vertikalen V einstellbar bzw. verfahrbar zu machen. - Am Walzgerüst
1 ist jeweils ein Trägerelement16 angeordnet, das als länglicher Balken ausgebildet ist, der sich in vertikaler Richtung V erstreckt. Seitens der Führungen4 ,5 werden diese Trägerelemente16 von mehreren Halteleisten U-förmig umfasst, die mit der Führung4 ,5 verbunden sind. - Konstruktionsdetails hierzu sind in
3 zu sehen. Die Auslaufführung5 ist mit der oben in3 dargestellten Anordnung am Walzgerüst befestigt, wobei ein Verschieben der Führung5 in vertikaler Richtung V ermöglicht ist. Die Festlegung der Auslaufführung5 am Walzgerüst1 erfolgt durch eine Anzahl von Befestigungsmitteln8 . Diese sind – s. hierzu in der Synopse die detaillierten Schnittdarstellungen in den4 bis6 – vorliegend als Schraubverbindung ausgebildet, wobei die Befestigungsmittel8 eine Schraube umfassen, deren Achse10 sich in Walzrichtung W erstreckt. Wie zu sehen ist, durchsetzt die Schraube drei Halteleisten11 ,12 und13 , die zusammen eine U-förmige Ausnehmung bilden, in der das Trägerelement18 angeordnet ist. Die Halteleiste11 (s.4 bis6 ) liegt dabei an einer Auflagefläche14 des Trägerelements16 an. Entsprechend liegt das Halteelement12 an einer gegenüber liegenden Auflagefläche15 am Trägerelement16 an. - Damit bilden die drei Halteleisten
11 ,12 ,13 zusammen mit dem Trägerelement16 eine Linearführung für die Auslaufführung5 für deren Bewegung in vertikaler Richtung V. Für eine problemlose Verschiebung der Auslaufführung5 in vertikaler Richtung V sind Lagerelemente17 zwischen den Halteleisten11 ,12 und dem Trägerelement16 positioniert. Derartige Lagerelemente17 sind auch zwischen den Halteleisten11 und12 und dem Walzgerüst1 vorgesehen, um allseitig eine verschleißarme Lagerung sicherzustellen. Eine feste Verbindung zwischen der Auslaufführung5 und der Halteleiste13 wird vorliegend durch eine Passfeder18 hergestellt, die sowohl in einer Nut in der Auslaufführung5 als auch in einer Nut in der Halteleiste13 angeordnet ist (s.4 und5 ). Die Verbindung selber wird durch Schrauben hergestellt, die die Halteleiste13 mit der Auslaufführung5 verbinden (s.6 ). - Durch die mit der Bezugsziffer
8 versehenen Schrauben wird der Verbund von Halteleisten11 ,12 ,13 und dem Trägerelement16 hergestellt, und das Anzugsmoment der Schauben definiert die Vorspannung der Lagerung. - Wesentlich ist, dass die die Einlaufführung
4 bzw. die Auslaufführung5 am Walzgerüst1 festlegenden Befestigungsmittel8 eine Sollbruchstelle9 aufweisen. Vorliegend ist dies dadurch ausgeführt, daß die Schrauben als Dehnschrauben ausgebildet sind, d. h. eine Einschnürung9 aufweisen, die eine Schwächung des Querschnitts des Schraubenschafts darstellen. Kommt es zu einer Havarie, d. h. stößt eine Bramme oder dergleichen an der Ein- oder Auslaufführung4 ,5 an, wird der Stoß der Havarie über die Dehnschrauben von der Führung4 ,5 auf das Walzgerüst1 übertragen. Die Dehnschrauben stellen dann insoweit Sollbruchstellen dar, d. h. durch den Stoß reißt der Schraubenschaft. Hierdurch wird der Formschluss aufgehoben, mit dem im montierten Zustand die Führungen4 ,5 am Walzgerüst1 gehalten werden. - Durch entsprechende Dimensionierung der Einschnürung
9 kann sichergestellt werden, daß zwar bei normalem Betrieb die Kräfte über die Führungen4 ,5 auf das Walzgerüst1 übertragen werden, daß jedoch im Havariefalle ein Abreißen der Schrauben stattfindet, so daß verhindert wird, daß die gesamte Führungsanordnung und das Walzgerüst1 selber durch die Havarie Schaden nimmt. - Die vorgesehenen Sollbruchstellen für die Befestigung der Ein- bzw. Auslaufführung
4 ,5 am Walzgerüst1 sind im Stand der Technik unbekannt. Dort ist infolge dessen der Schaden, der bei einer Havarie entsteht, beträchtlich. Dies ist mit der vorgeschlagenen Lösung nicht mehr der Fall. Insbesondere wird eine starke Deformation der Führungen verhindert, da es rechtzeitig vorher zu einem Lösen der Führungen vom Walzgerüst kommt. - Wie insbesondere in den
4 bis6 zu sehen ist, wird der Formschluss – in Walzrichtung W betrachtet – zwischen der Ein- bzw. Auslaufführung4 ,5 und dem Walzgerüst1 über die Halteleisten11 und12 hergestellt, die an den Anlageflächen14 und15 anliegen. Da der Verbund der Halteleisten11 ,12 ,13 nur über die Dehnschrauben hergestellt wird, wird folglich der Formschluss aufgehoben, wenn die Schraube reißt. - Die anderen Bauteile werden dadurch zuverlässig gegen größere Folgeschäden geschützt.
- Auch die Halteleisten
11 ,12 ,13 sind einfach aufgebaut und können kostengünstig gefertigt werden. Ein Austausch ist bei Bedarf in einfacher Weise möglich. -
- 1
- Walzgerüst
- 2
- Walze
- 3
- Walze
- 4
- Einlaufführung
- 5
- Auslaufführung
- 6
- Walzspalt
- 7
- Achse der Walzen
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Sollbruchstelle (Einschnürung)
- 10
- Achse der Dehnschraube
- 11
- Halteleiste
- 12
- Halteleiste
- 13
- Halteleiste
- 14
- Auflagefläche
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Trägerelement
- 17
- Lagerelement
- 18
- Passfeder
- W
- Walzrichtung
- V
- Vertikale
Claims (10)
- Walzgerüst (
1 ) mit einer Anzahl von Walzen (2 ,3 ) und mit einer Einlaufführung (4 ) und/oder einer Auslaufführung (5 ), die in Walzrichtung (W) vor bzw. hinter dem Walzspalt (6 ) am Walzgerüst (1 ) befestigt ist bzw. sind und die in Richtung senkrecht zur Achse (7 ) der Walzen (2 ,3 ) und senkrecht zur Walzrichtung (W), insbesondere in vertikaler Richtung (V), einstellbar angeordnet ist bzw. sind, dadurch gekennzeichnet, dass die die Einlaufführung (4 ) und/oder die Auslaufführung (5 ) am Walzgerüst (1 ) festlegenden Befestigungsmittel (8 ) eine Sollbruchstelle (9 ) aufweisen. - Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (
8 ) mindestens eine Dehnschraube aufweisen. - Walzgerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (
9 ) als in die Dehnschraube (8 ) eingebrachte Einschnürung ausgebildet ist. - Walzgerüst nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (
10 ) der mindestens einen Dehnschraube (8 ) in Walzrichtung (W) weist. - Walzgerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (
8 ) mindestens zwei Halteleisten (11 ,12 ,13 ) aufweisen, die sich in Richtung senkrecht zur Achse (7 ) der Walzen (2 ,3 ) und senkrecht zur Walzrichtung (W), insbesondere in vertikaler Richtung (V), erstrecken und die von der mindestens einen Dehnschraube (8 ) durchsetzt und von dieser verspannt sind. - Walzgerüst nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Halteleisten (
11 ,12 ) in Walzrichtung (W) gesehen an Auflageflächen (14 ,15 ) eines Trägerelements (16 ) anliegen, das fest am Walzgerüst (1 ) angeordnet ist. - Walzgerüst nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Halteleisten (
11 ,12 ) eine dritte Halteleiste (13 ) angeordnet ist, die die beiden Halteleisten (11 ,12 ) auf Abstand hält. - Walzgerüst nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Halteleisten (
11 ,12 ,13 ) und dem Trägerelement (16 ) Lagerelemente (17 ) angeordnet sind. - Walzgerüst nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerelemente (
17 ) als Gleitlagerelemente ausgebildet sind. - Walzgerüst nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen der Ein- bzw. Auslaufführung (
4 ,5 ) und zumindest einer der Halteleisten (11 ,12 ,13 ) über eine Passfeder (18 ) erfolgt, die teilweise in der Halteleiste (13 ) und teilweise in der Ein- bzw. Auslaufführung (4 ,5 ) in Richtung senkrecht zur Achse (7 ) der Walzen (2 ,3 ) und senkrecht zur Walzrichtung (W), insbesondere in vertikaler Richtung (V), verläuft.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 40237 DUESSELDO, DE |
|
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20130220 |