DE102005004485A1 - Befestigung einer Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche eines Grundkörpers mittels Befestigungsschrauben und insbesondere mittels Stellschrauben, wobei ein Spalt zwischen der Bauteilplatte und der Befestigungsfläche mit einem aushärtenden Füllmaterial verfüllt wird, wobei das Füllmaterial durch wenigstens einen Kanal (18) in einer in der Bauteilplatte (10) angeordneten Schraube (15, 17), insbesondere eine Befestigungs- und/oder Stellschraube, in den Spalte (14) injiziert wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung dieses Verfahrens zur Befestigung einer Verschleißplatte an einem Einbaustück einer Walze und/oder an einem Ständer eiens Warmwalzgerüstes. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Schraube zur Verwendung bei einem Verfahren solchen Verfahren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche eines Grundkörpers mittels Befestigungsschrauben und insbesondere mittels Stellschrauben, wobei ein Spalt zwischen der Bauteilplatte und der Befestigungsfläche mit einem aushärtenden Füllmaterial verfüllt wird.
  • Allgemein ist es bekannt, Bauteilplatten bzw. insgesamt plattenförmige Bauteile an einer Befestigungsfläche eines anderen Körpers zu befestigen, wofür üblicherweise Befestigungsschrauben eingesetzt werden. Hierbei kann es weiterhin vorgesehen sein, Stellschrauben zu berücksichtigen, die in Gewindebohrungen in einer derartigen Bauteilplatte eingesetzt werden, um diese Bauteilplatte mittels der Stellschrauben gegenüber einer Befestigungsfläche bzw. eines Grundkörpers, an dem eine solche Befestigungsfläche vorgesehen ist, auszurichten. Ein Spalt, der dabei zwischen der Bauteilplatte sowie der Befestigungsfläche verbleibt, wird bekanntermaßen mit einem aushärtenden Füllmaterial aufgefüllt, um eine satte und gleichmäßige Anlage der Bauteilplatte an der Befestigungsfläche zu erreichen.
  • Eine derartige Befestigungstechnik ist beispielsweise aus der DE 44 02 958 A1 bekannt, wo diese Technik zur Befestigung von Verschleißplatten an Einbaustücken von Walzen sowie bei Ständerverschleißplatten eines Walzgerüstes zum Einsatz kommt.
  • Durch Walzkräfte und starke Wechselbelastungen kommt es in Walzwerken zu einer starken Beanspruchung der Verschleißplatten, die dementsprechend durch beispielsweise Korrosion und Erosion einem hohen Verschleiß unterliegen und ausgewechselt werden müssen. Derartiger Verschleiß tritt nicht nur an den Verschleißplatten selbst auf, sondern beispielsweise auch an den Befestigungsflächen der entsprechenden Walzenständer.
  • Auf diesem technischen Gebiet ist es dementsprechend bekannt, die Verschleißplatten mit dem oben beschriebenen Verfahren zu befestigen, wobei beispielsweise als aushärtbares Füllmaterial ein insbesondere metalldotierter Zweikomponentenkunstharz zum Einsatz kommt, der mit hohem Druck durch separate Öffnungen, die in einer Verschleißplatte vorgesehen werden, in den Spalt injiziert wird.
  • Bei dem bekannten Verfahren allgemein bzw. speziell in der Anwendung im Bereich von Walzgerüsten wird es als nachteilig empfunden, dass für die Injektion des Füllmaterials separate Bohrungen vorgesehen werden müssen, durch die das Füllmaterial nach einer provisorischen Befestigung und Ausrichtung einer Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche mittels Befestigungsschrauben und gegebenenfalls Stellschrauben injiziert werden kann. Diese speziellen Injektionsöffnungen müssen in aufwendiger Weise vor einer Befestigung einer Bauteilplatte in diese eingebracht und auch später verschlossen werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie hierfür geeignete Vorrichtungen zur Verfügung zu stellen, mit denen Befestigungen der gattungsgemäßen Art kostengünstiger, schneller und insbesondere einfacher herzustellen sind. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie dafür vorgesehene Vorrichtungen soll insbesondere zum Einsatz bei der Instandsetzung von Verschleißplatten in Verbindung mit Walzgerüsten bzw. den Walzwerken geeignet sein, sowie allgemein auch für die Befestigung jeglicher Bauteilplatten an Befestigungsflächen unabhängig von der vorgenannten speziellen Anwendung.
  • In Abkehr von speziell vorgesehenen Injektionsöffnungen bzw. auch in Ergänzung zu den bekannten Injektionsöffnungen ist es gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass das Füllmaterial durch wenigstens einen Kanal in einer in der Bauteilplatte angeordneten Schraube, insbesondere eine Befestigungs- und/oder Stellschraube in den Spalt injiziert wird.
  • Es wird dementsprechend nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterhin Gebrauch gemacht von der gattungsgemäßen Befestigungstechnik der Hinterfüllung einer befestigten Bauteilplatte mittels eines aushärtbaren Füllmaterials, wobei es nunmehr jedoch nach dem erfindungsgemäßen Gedanken vorgesehen ist, Injektionskanäle direkt in den Schrauben vorzusehen, die bei der Befestigung und gegebenenfalls bei einer Ausrichtung einer Bauteilplatte ohnehin vorgesehen sind. Dementsprechend können Kanäle zur Injektion des Füllmaterials in den Spalt zwischen einer Bauteilplatte und einer Befestigungsfläche direkt in den Schrauben, wie z.B. den Befestigungs- und Stellschrauben vorgesehen werden.
  • Es besteht so gemäß der Erfindung die Möglichkeit, auf separate Injektionsöffnungen gänzlich zu verzichten oder aber zumindest neben den vorgesehenen separaten Injektionsöffnungen auch weiterhin das Füllmaterial durch die Schrauben zu injizieren, so dass über eine Bauteilplatte verteilt mehrere bzw. eine Vielzahl von Injektionsstellen vorgesehen werden können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann dementsprechend vorteilhafterweise ausgeführt werden mit speziell hierfür vorgesehenen erfindungsgemäßen Schrauben, die wenigstens einen sich parallel zur Schraubenachse, insbesondere koaxial erstreckenden Kanal aufweisen, der in den Schraubenkopf mündet. Solche Kanäle können dementsprechend sowohl in den Befestigungsschrauben als auch in Stellschrauben vorgesehen werden, wobei gemäß der Erfindung eine Injektion sowohl durch Befestigungsschrauben oder durch Stellschrauben bzw. durch beide Arten von Schrauben gleichzeitig erfolgen kann. Es kann hierbei ebenso weiterhin Gebrauch gemacht werden von den üblicherweise im Stand der Technik bekannten Injektionsöffnungen.
  • Mit den erfindungsgemäßen Schrauben, die wenigstens einen Kanal aufweisen, der in den Schraubenkopf mündet, besteht so die Möglichkeit, über den Schraubenkopf eine Injektion des Füllmaterials vorzusehen, wofür beispielsweise entsprechende Injektionsvorrichtungen an den Schraubenköpfen angesetzt werden.
  • Die Befestigung einer Injektionsvorrichtung an einem Schraubenkopf kann hierbei grundsätzlich auf jegliche Art und Weise erfolgen, wobei es jedoch gemäß der Erfindung als besonders vorteilhaft erkannt wird, wenn ein in den Schraubenkopf mündender Kanalabschnitt ein Innengewinde aufweist, so dass hier eine Injektionsvorrichtung durch Verschraubung angeschlossen werden kann. Ein Innengewinde hat darüber hinaus weiterhin den besonderen Vorteil, dass eine Mündungsöffnung im Schraubenkopf problemlos verschlossen werden kann, beispielsweise nachdem eine Injektion stattgefunden hat.
  • Um zu gewährleisten, dass das zu injizierende Füllmaterial von der Kanalmündung im Schraubenkopf in den zu verfüllenden Spalt gelangt, kann es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen sein, dass ein Kanal, von dem grundsätzlich auch mehrere innerhalb einer Schraube angeordnet sein können, wenigstens einen zumindest teilweise radial verlaufenden Kanalabschnitt aufweist, der in das Schraubengewinde mündet.
  • Es können somit bevorzugt auch mehrere radiale Kanalabschnitte ausgehend von einem axialen Kanal vorgesehen sein, die z.B. voneinander gleichmäßigen Winkelabstand aufweisen. Auf diese Weise kann das Füllmaterial startend von der Schraube in unterschiedliche Richtungen gleichzeitig in den Spalt injiziert werden. Ein ausgebildeter Kanal hat somit eine Eintrittsöffnung im Schraubenkopf und wenigstens eine Austrittsöffnung im Gewinde, bevorzugt mehrere Austrittsöffnungen im Gewinde unter mehreren radialen Richtungen.
  • Eine derartige Ausführung wird insbesondere bei Befestigungsschrauben vorgesehen, deren unteres Ende üblicherweise in einer Sackgewindebohrung in der Befestigungsfläche endet. Eine spaltseitige Kanalmündung muss dementsprechend zwischen der Unterseite des Schraubenkopfes und dem unteren stirnseitigen Ende einer Schraube angeordnet werden, um gewährleisten zu können, dass das zu injizierende Füllmaterial zwischen diesen extremen Stellen aus der Schraube austreten und in den Spalt eintreten kann.
  • Der Abstand einer derartigen spaltseitigen Mündungsöffnung des Injektionskanals von der Unterseite des Schraubenkopfes bemisst sich dementsprechend im Wesentlichen an der Dicke einer zu befestigenden Bauteilplatte. So sollte der Abstand der Oberkante der spaltseitigen Mündungsöffnung von der Unterseite des Kopfes der Schraube im Wesentlichen der Dicke einer Platte entsprechen, wobei hier gegebenenfalls eine Einsenkung in der Platte für den Schraubenkopf zu berücksichtigen ist.
  • Um eine universelle Anwendbarkeit von Schrauben zu gewährleisten unabhängig von einer gegebenenfalls zuvor bekannten Dicke kann es in einer besonderen Weiterbildung auch vorgesehen sein, dass eine Mündungsöffnung spaltseits in axialer Schraubenrichtung erstreckend ausgebildet ist. Eine derartige Mündungsöffnung kann somit im Wesentlichen einem Langloch entsprechen, so dass es auf die genaue Positionierung dieser Mündungsöffnung im Spaltbereich nicht ankommt, da zumindest wenigstens ein Teil dieser länglichen Mündungsöffnung immer im Bereich des Spaltes angeordnet ist, unabhängig von der exakten axialen Position einer Schraube.
  • Gegenüber dieser speziellen Ausführung, wie sie insbesondere für die Befestigungsschrauben vorgesehen sein kann, ist es prinzipbedingt bei den Stellschrauben zur Einstellung der Position einer Bauteilplatte gegenüber der Befestigungsfläche so, dass eine solche Stellschraube in einem Gewinde der Bauteilplatte angeordnet wird und durch mehr oder minder weite Verdrehung einer derartigen Stellschraube durch Anlage der unteren Stirnseite am Ende der Schraube an der Befestigungsfläche eine Abstandseinstellung möglich ist.
  • Da der zu verfüllende Spalt sich zwischen der Befestigungsfläche und der Unterseite einer Bauteilplatte ergibt, wird dementsprechend das untere Ende einer Stellschraube immer direkt im Spaltbereich angeordnet sein. Dementsprechend kann es gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass besonders bei einer Stellschraube ein Kanal sich bis zum unteren Schraubenende erstreckt, wobei dann insbesondere in der unteren Stirnseite der Schraube wenigstens eine Nut analog zu den vorgenannten radialen Kanälen angeordnet sein kann, die sich vom Kanalende bis zum Gewinde erstreckt. Eine solche Nut ist dementsprechend im Wesentlichen senkrecht zur axialen Richtung der Schraube angeordnet. Eine Nut weist dabei bevorzugt in ihrer Längsausdehnung zwei Öffnungen im Gewinde auf.
  • Es kann so sicher gestellt werden, dass über den Schraubenkopf und der darin angeordneten Kanalmündung das Füllmaterial in die Schraube injiziert werden kann, wobei das Füllmaterial dann direkt am unteren Ende der Schraube austreten kann, da sich durch die im unteren stirnseitigen Ende der Schraube befindlichen Nut bzw. die Nute und der Tatsache, dass diese durch die Befestigungsfläche überdeckt wird, ebenso ein Kanal in radialer Richtung zur Schraube ergibt, durch den das Füllmaterial in den Spalt eintreten kann, ggfs. und bevorzugt in mehrere Richtungen gleichzeitig.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung kann auf der Unterseite der Bauteilplatte, die auf die Befestigungsfläche zuweist, wenigstens eine Ausnehmung und/oder Nut angeordnet sein, die bei einer Injektion mit Füllmaterial verfüllt wird, insbesondere wodurch sich im Bereich der Ausnehmung/Nut eine erhöhte Füllmaterialstärke und nach Aushärten des Füllmaterials ein erhöhter Widerstand gegen Schubbewegungen parallel zur Plattenebene ergibt.
  • Es kann weiterhin bevorzugt Füllmaterial durch eine verschließbare Bohrung, insbesondere mit Gewinde, injiziert wird, die sich gegenüber (d.h. auf der anderen Plattenseite) einer Ausnehmung und/oder Nut befindet, wobei die Ausnehmung/Nut die Bohrungsöffnung umgibt. Hierbei hat eine Ausnehmung bevorzugt einen Querschnitt, der größer ist als der Querschnitt einer Befestigungsschraube, insbesondere wenigstens um den Faktor 2. Die Abmaße einer Ausnehmung/Nut können hierbei bevorzugt in wenigstens einer Dimension (Breite, Höhe, Länge, Durchmesser etc.) wenigstens 2 Millimeter sein, z.B. um eine sichere Verfüllbarkeit des Füllmateriales sicherzustellen.
  • Gemäß dem dann erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorgesehen sein, dass vor einer Injektion von Füllmaterial eine Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche zunächst provisorisch mittels wenigstens einer, bevorzugt einer Vielzahl von Befestigungsschrauben befestigt wird, wobei insbesondere mittels wenigstens einer und bevorzugt einer Vielzahl von Stellschrauben die genaue gewünschte Position dieser Bauteilplatte gegenüber der Befestigungsfläche eingestellt wird. So kann hierdurch beispielsweise ein gewünschtes Spaltmaß zwischen Bauteilplatte und Befestigungsfläche eingestellt werden oder es kann eine spezielle Orientierung einer Bauteilplatte gegenüber der Befestigungsfläche erreicht werden, wodurch sich zwangsweise dann ein besonderer Spalt ergibt. Beispielsweise kann mit Bezug auf die Anwendung bei Walzwerken eine Verschleißplatte explizit senkrecht in einem Walzenständer orientiert werden.
  • Nach einer derartigen zunächst provisorischen Befestigung kann es sodann vorgesehen werden, dass das Füllmaterial zum einen durch Befestigungsschrauben der vorgenannten erfindungsgemäßen Art und/oder durch Stellschrauben, gegebenenfalls auch durch übliche Injektionsöffnungen injiziert werden.
  • Hierbei kann es vorgesehen sein, dass ein Spalt am äußeren Umfang an der zu befestigenden Bauteilplatte vor einer Injektion von Füllmaterial abgedichtet wird, um zu verhindern, dass das Füllmaterial an diesem äußeren Umfang zwischen der Bauteilplatte und der Befestigungsfläche hervorquillt. Auch kann auf diese Weise in Verbindung mit der zuvor genannten Anwendung bei Walzwerken gewährleistet werden, dass ein für die Injektion erforderlicher Druck von beispielsweise sechs bar erreicht werden kann.
  • Es kann sodann vorgesehen werden, dass nach einer Injektion, beispielsweise vor oder auch nach dem Aushärten des Füllmaterials, die Befestigungsschrauben angezogen werden, um die Bauteilplatte sicher zu befestigen. Hierbei muss gegebenenfalls sicher gestellt werden, dass vor dem Anziehen der Befestigungsschrauben die Injektionsöffnungen, seien sie separater Art in der Platte oder in den Schrauben vorgesehen, geschlossen werden, um zu verhindern, dass durch das Anziehen das Füllmaterial durch die entsprechenden Injektionsöffnungen zurückquillt. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Befestigungsschrauben erst nach dem Aushärten des Füllmaterials angezogen werden, wobei jedoch dann lokal im Bereich einer Befestigungsschraube eine gegebenenfalls ebenso erreichte Verbindung zwischen Füllmaterial und Befestigungsschraube in der Gewindebohrung aufgebrochen wird.
  • Ein Schließen einer Injektionsöffnung in einer Schraube kann nach einer Injektion sodann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein hierfür vorgesehener Stopfen in eine Kanalmündung im Kopf der Schraube, welche erfindungsgemäß ein Innengewinde aufweisen kann, eingeschraubt wird.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie den weiterhin erfindungsgemäßen Schrauben kann somit das Befestigungsverfahren wesentlich vereinfacht werden, da in den Bauteilplatten, die zur Befestigung vorgesehen sind, keine separaten Injektionsöffnungen mehr vorgesehen sein müssen. Erfindungsgemäß erfolgt die Injektion von Füllmaterial durch die Schrauben, die zur Befestigung oder Einstellung einer Position der Bauteilplatten vorgesehen sind.
  • Der relevante Stand der Technik sowie auch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
  • 1 ein Walzwerk gemäß dem Stand der Technik
  • 2 die Seitenansicht eines Ständers eines solchen Walzwerkes
  • 3 eine Detailansicht im Schnitt mit der Darstellung eines Spaltes zwischen Bauteilplatte und Befestigungsfläche
  • 4 eine erfindungsgemäße Befestigungsschraube
  • 5 eine erfindungsgemäße Stellschraube
  • Die 1 zeigt im Stand der Technik in einer frontalen Ansicht ein Walzwerk, bei dem zwei Walzenständer 1, 2 mit Quertraversen 3 und 4 zu einem Gerüst verbunden sind. Innerhalb dieses Walzengerüstes sind zwei Walzen 11 und 12 angeordnet, die über entsprechende Einbaustücke 5, 6, 7 und 8 jeweils paarweise entlang von Verschleißplatten 9 und 10 vertikal geführt werden.
  • Insbesondere diese Verschleißplatten 9 und 10 sind einem erhöhten Verschleiß durch Korrosion und Erosion ausgesetzt und müssen regelmäßig ersetzt werden. Zwischen den Arbeitwalzen 11 und 12 kann wie hier dargestellt das Walzgut 13 gewalzt werden.
  • Die 2 zeigt in seitlicher Ansicht ebenso nach dem Stand der Technik einen Walzenständer 1 sowie die darin im Wesentlichen senkrecht angeordneten Verschleißplatten 10, die beabstandet über einen Spalt 14 an entsprechenden Befestigungsflächen des Walzenständers 1 befestigt werden. Hierbei wird der Spalt 14 in bekannter Weise mit einem Füllmaterial, beispielsweise einem insbesondere metalldotierten Zweikomponentenkunstharz ausgefüllt, um eine satte Anlage der Verschleißplatten zu erreichen. Zwischen den Verschleißplatten sind hier erkennbar die Einbaustücke 5 und 7 angeordnet, in denen die Walzen gelagert werden.
  • Die 3 zeigt gemäß dem Stand der Technik die bisherige Vorgehensweise bei der Injektion des Füllmaterials in den Spalt 14. Hierfür sind in der Verschleißplatte 9 bzw. 10 entsprechende Injektionsbohrungen 18 vorgesehen, die die Verschleißplatte vollständig durchdringen und durch die das Füllmaterial in den Spalt injiziert werden kann.
  • Vor dieser Injektion wird mittels der hier dargestellten Befestigungsschrauben 15 eine Verschleißplatte zunächst wenigstens provisorisch an der Befestigungsfläche der Ständer 1 und 2 befestigt, wobei mittels der Stellschrauben 17 eine Einstellung der Orientierung bzw. der genauen Lage einer solchen Verschleißplatte eingestellt werden kann. Der dann sich ergebende Spalt kann mit dem Füllmaterial verfüllt werden, wonach dieses Verfüllmaterial im Wesentlichen schwundfrei aushärtet, so dass die Lage der Bauteilplatte bzw. hier Verschleißplatte 9 und 10 erhalten bleibt.
  • Die 4 zeigt nun eine erfindungsgemäße Schraube 15, wie sie für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der vorgenannten Anwendung aber auch allgemein unabhängig davon vorgesehen sein kann. Erkennbar ist hier ein Grundkörper, der in der beschriebenen Anwendung beispielsweise durch die Ständer 1 und 2 einer Walzvorrichtung gegeben sein kann. Die Oberfläche dieses Grundkörpers bildet die Befestigungsfläche für die Bauteilplatte 9, bei der es sich in dieser Anwendung um eine Verschleißplatte handeln kann.
  • Mittels der Befestigungsschraube 15 wird die Bauteilplatte 9 an dem Grundkörper 1 bzw. 2 zumindest provisorisch befestigt, wobei in der Oberfläche der Bauteilplatte 9 eine Einsenkung 17 vorgesehen sein kann, um zu verhindern, dass der Schraubenkopf der Befestigungsschraube 15 nach einer Befestigung über die Oberfläche der Bauteilplatte 9 hervorragt.
  • Erkennbar ist in der hier dargestellten erfindungsgemäßen Schraube, dass diese eine Längsbohrung 18 aufweist, die einen Injektionskanal bildet, durch den Füllmaterial in den Spalt 14 injiziert werden kann. Diese Längsbohrung 18 mündet im oberen Bereich im Schraubenkopf und weist dort ein Innengewinde 19 auf, welches z.B. dafür vorgesehen sein kann, eine Injektionsvorrichtung hier anzuschließen oder aber auch den Injektionskanal der Befestigungsschraube zu verschließen, wofür ein entsprechender Stopfen mit Außengewinde vorgesehen sein kann.
  • Der Injektionskanal wird hier derart ausgebildet, dass die koaxiale Längsbohrung 18 etwa bis zur Mitte der Schraube in axialer Richtung reicht und dort in vier etwa radial verlaufende Kanalabschnitte übergeht, die je durch eine Queröffnung 20 im Gewinde der Schraube enden. Die Längsbohrung 18 sowie jeder radiale Kanalabschnitt tragen dementsprechend dafür Sorge, dass die obere Mündungsöffnung im Kopf der Schraube mit den Queröffnungen 20 im Gewinde der Schraube in Verbindung steht, so dass durch diesen so ausgebildeten Kanal mit einer Eintrittsöffnung und vier Autrittsöffnungen das Füllmaterial in den Spalt injiziert werden kann.
  • Erkennbar ist hier auch, dass jede Queröffnung 20, hier insbesondere deren obere Kante, zur Unterseite des Schraubenkopfes einen Abstand aufweist, der im Wesentlichen der Dicke der Bauteilplatte 9 abzüglich der Tiefe der Einsenkung 17 entspricht. Hierdurch wird sicher gestellt, dass jede Queröffnung exakt auf der Höhe des zu verfüllenden Spaltes 14 liegt.
  • Gemäß der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass eine Schraube mehrere nebeneinander angeordnete axiale Kanäle aufweist und dass gegebenenfalls ein Kanal, sei hiervon einer oder mehrere vorgesehen, wiederum mehrere radial verlaufende Kanalabschnitte aufweisen kann. Ebenso kann eine hier dargestellte Queröffnung 20 in axialer Richtung der Schraube verlängert ausgebildet sein, um eine gewisse Toleranz für die Anordnung der Queröffnung bezogen auf den Spalt zu erreichen.
  • Die 5 zeigt eine erfindungsgemäße Stellschraube, wie sie ebenfalls im Rahmen des erfindungsgemäßen Befestigungsverfahrens zum Einsatz kommen kann. Die Stellschraube 17 ist hier in einem Gewinde der Bauteilplatte 9 angeordnet, wobei die Stellschraube komplett durch die Stärke der Bauteilplatte hindurchdringt und mit ihrer unteren Stirnfläche auf der Befestigungsfläche des Grundkörpers 1 aufliegt. So kann durch ein mehr oder weniger weites Einschrauben der Stellschraube der Abstand der Bauteilplatte 9 gegenüber der Befestigungsfläche eingestellt werden und so Einfluss auf das Spaltmaß des Spaltes 14 genommen werden.
  • Erkennbar ist hier, dass bei der Stellschraube ebenso wie bei der Befestigungsschraube eine Längsbohrung 18 vorgesehen ist, die sich im vorliegenden Fall jedoch über die gesamte Länge der Schraube vom Kopf bis zur unteren Stirnfläche erstreckt.
  • Ebenso wie bei der Befestigungsschraube 15 ist es bei der Stellschraube 17 im Bereich des Kopfes vorgesehen, dass die obere Mündungsöffnung des Kanals, der durch die Längsbohrung 18 gegeben ist, ein Innengewinde aufweist, wiederum entweder zum Ansetzen einer Injektionsvorrichtung oder aber zum Verschließen des Injektionskanals mit einem hierfür vorgesehenen Stopfen mit Außengewinde.
  • Im unteren Bereich der Stellschraube ist es hier vorgesehen, dass zwei zueinander senkrecht verlaufende radiale Nute oder aber auch radial verlaufende Kanäle vorgesehen sind, die dafür Sorge tragen, dass die jeweilige untere Queröffnung 20 mit der oberen Mündungsöffnung des Kanals in Verbindung steht, so dass das Füllmaterial hier wiederum in vier Richtungen gleichzeitig in den Spalt 14 injiziert werden kann.
  • Aufgrund der Anordnung der Queröffnungen im Bereich der unteren Stirnfläche der Stellschraube wird immer sicher gestellt, dass diese Öffnung auf der Höhe des Spaltes 14 liegt.
  • Auch hier kann es vorgesehen sein, dass in eine Stellschraube 17 gegebenenfalls auch mehrere parallel verlaufende Injektionskanäle angeordnet sind.
  • Ersichtlich wird hier mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und den erfindungsgemäßen Schrauben, dass bekannte Befestigungsverfahren wesentlich vereinfacht werden, da separate Injektionsöffnungen in den Bauteilplatten in Entfall kommen können oder aber, wenn diese ebenso mitverwendet werden, auf einfache Art und Weise eine erhöhte Anzahl von Injektionsöffnungen bereit gestellt werden kann.

Claims (13)

  1. Verfahren zum Befestigen einer Bauteilplatte an einer Befestigungsfläche eines Grundkörpers mittels Befestigungsschrauben und insbesondere mittels Stellschrauben, wobei ein Spalt zwischen der Bauteilplatte und der Befestigungsfläche mit einem aushärtenden Füllmaterial verfüllt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial durch wenigstens einen Kanal (18) in einer in der Bauteilplatte (10) angeordneten Schraube (15, 17) insbesondere eine Befestigungs- und/oder Stellschraube, in den Spalt (14) injiziert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor einer Injektion des Füllmateriales die Bauteilplatte (10) an der Befestigungsfläche provisorisch mittels wenigstens einer Befestigungsschraube (15) befestigt und mittels wenigstens einer Stellschraube (17) ausgerichtet wird, insbesondere auf ein gewünschtes Spaltmaß zwischen Bauteilplatte (10) und Befestigungsfläche.
  3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt am äußeren Umfang der zu befestigenden Bauteilplatte (10) vor einer Injektion von Füllmaterial abgedichtet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Injektion und vor oder nach dem Aushärten des Füllmateriales die Befestigungsschrauben (15) angezogen werden.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Injektion des Füllmateriales durch eine Schraube (15, 17) der oder die Kanäle (18) in einer Schraube (15, 17) verschlossen werden, insbesondere durch einen in den Schraubenkopf einsetzbaren, insbesondere einschraubbaren Stopfen.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmaterial ein, insbesondere metalldotiertes, 2-Komponenten Kunstharz eingesetzt wird.
  7. Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche zur Befestigung einer Verschleißplatte an einem Einbaustück einer Walze und/oder an einem Ständer eines Warmwalzgerüstes.
  8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite der Bauteilplatte (10), die auf die Befestigungsfläche zuweist, wenigstens eine Ausnehmung (17) und/oder Nut (17) angeordnet ist, die bei einer Injektion mit Füllmaterial verfüllt wird, insbesondere wodurch sich im Bereich der Ausnehmung/Nut (17) eine erhöhte Füllmaterialstärke und nach Aushärten des Füllmaterials ein erhöhter Widerstand gegen Schubbewegungen parallel zur Plattenebene ergibt.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Füllmaterial durch eine verschließbare Bohrung, insbesondere mit Gewinde, injiziert wird, die sich gegenüber einer Ausnehmung (17) und/oder Nut (17) befindet, wobei die Ausnehmung/Nut (17) die Bohrungsöffnung umgibt.
  10. Schraube zur Verwendung bei einem Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen sich parall zur Schraubenachse, insbesondere koaxial erstreckenden Kanal (18) aufweist, der in den Schraubenkopf mündet.
  11. Schraube nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanal wenigstens einen zumindest teilweise radial verlaufenden Kanalabschnitt aufweist, der in das Schraubengewinde mündet, insbesondere wobei die Mündungsöffnung (20) in axialer Richtung verlängert ist.
  12. Schraube nach einem der vorherigen Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanal (18) sich bis zum unteren Schraubenende erstreckt, wobei in der unteren Stirnseite der Schraube wenigstens eine Nut angeordnet ist, die sich von Kanalende bis zum Gewinde erstreckt.
  13. Schraube nach einem der vorherigen Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der in den Schraubenkopf mündende Kanalabschnitt ein Innengwinde aufweist.
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