DE4402958A1 - Verfahren zur Instandsetzung von Verschleißplatten an einem Einbaustück für Walzen und den Auflageflächen oder Verschleißplatten am Walzenständer - Google Patents
Verfahren zur Instandsetzung von Verschleißplatten an einem Einbaustück für Walzen und den Auflageflächen oder Verschleißplatten am WalzenständerInfo
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- B23P—METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; COMBINED OPERATIONS; UNIVERSAL MACHINE TOOLS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Instandsetzung von
Verschleißplatten an Einbaustücken der Walzen sowie der
Ständer-Verschleißplatten eines Walzgerüstes nach Verschleiß
durch Korrosion und Erosion.
In Walzwerken kommt es durch die Wechselbelastung und die
Walzkraft sowie daraus folgenden starken Vibrationen und
Erschütterungen (Hämmern) zu starken Beanspruchungen der
Schraubverbindungen der Verschleißplatten der Einbaustücke
der Walzen sowie der Verschleißplatten am Ständer eines
Walzgerüstes. Aufgrund der dynamischen Beanspruchung lockern
sich die Schraubverbindungen der Verschleißplatten. Infolge
des fortgesetzten Hämmerns entsteht an der Befestigungsfläche
des Walzenständers für die Verschleißplatten starke Erosion.
Bei den Warmwalzgerüsten wirkt sich zusätzlich die relativ
hohe Temperatur verbunden mit Spritzwasser im Gerüstbereich
erschwerend aus, was zu Spaltkorrosionserscheinung zwischen
Verschleißplatten und Walzenständer führt. Hinzu kommt, daß
die sich aufgrund der fortgesetzten dynamischen Beanspruchung
und der Korrosionsbeanspruchung gelockerten
Schraubverbindungen nach relativ kurzer Zeit nicht mehr in
der Lage sind, Querkräfte aufzunehmen. Das führt dann zum
Bruch oder zur Lockerung dieser Schrauben, wodurch wiederum
der Verschleiß rapide zunimmt.
Aufgrund dieser Umstände müssen von Zeit zu Zeit die
Befestigungsflächen der Verschleißplatten am Walzenständer
nachgearbeitet werden. Dies erfolgt bislang durch Abfräsen
dieser Befestigungsflächen. Eine neue, dickere
Verschleißplatte muß sodann eingebaut werden. Dies ist jedoch
keine dauerhafte Lösung. Vielmehr muß das Nacharbeiten in
relativ kurzen Zeiträumen erneut durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die
Instandsetzungsarbeiten bei einem Verschleiß der
Befestigungsfläche für die Verschleißplatten am Walzenständer
einfacher zu gestalten und eine dauerhaftere Lösung
anzubieten.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß folgende
Maßnahmen vorgeschlagen:
- (a) an die korrodierte und erodierte Befestigungsfläche des Walzgerüstständers wird die alte oder eine neue Verschleißplatte provisorisch angeschraubt,
- (b) die Verschleißplatte wird mittels gesonderter Stellschrauben in die gewünschte Stellung ausgerichtet, eingemessen und auf Zeichnungsmaß gebracht,
- (c) der zwischen den Verschleißplatten und den Befestigungsflächen am Ständer gebildete Spalt sowie die Spalte zwischen den Befestigungsschrauben und den sie umgebenden Durchgangsbohrungen in den Verschleißplatten werden nach und nach durch Einspritzen eines flüssigen metalldotierten Zweikomponenten-Kunstharzes verfüllt,
- (d) nach dem Aushärten des Kunstharzes werden die hochfesten Befestigungsschrauben angezogen und mit dem erforderlichen Drehmoment vorgespannt.
Das Kunstharz wird durch Einlaßbohrungen, die durch
Schrauben, Stopfen oder dergleichen zeitweilig verschlossen
sind, in die Spalte mit einem Druck von ca. 6 bar
eingespritzt. Um einen entsprechenden Druck aufzubauen,
werden alle Öffnungen und der Spalt am Umfang der
Verschleißplatten mit einem Schnellhärter abgedichtet.
Der Vorgang bei der Instandsetzung bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist wie folgt.
- - Die Verschleißplatten werden nach voraufgegangenem Verschleiß abgenommen, evtl. erneuert und mit durchgehenden Gewindebohrungen für Stellschrauben sowie mit Einlaßbohrungen für das flüssige Kunstharz versehen;
- - Die Verschleißplatten werden mit den Befestigungsschrauben provisorisch am Walzenständer befestigt;
- - Mittels der Stellschrauben erfolgt ein Ausrichten der Verschleißplatten in die gewünschte Lage;
- - Der Umfang des Spaltes zwischen der Verschleißplatte und der Befestigungsfläche am Ständer wird abgedichtet;
- - Durch eine oder mehrere Einlaßbohrungen wird mit 6 bar Luftdruck metalldotiertes flüssiges Zweikomponenten- Kunstharz in den Spalt zwischen der Verschleißplatte und ihrer Befestigungsfläche am Walzenständer eingespritzt, und nach und nach wird dieser Spalt einschließlich der Spalte zwischen den Befestigungsschrauben und den sie umgebenden Durchgangsbohrungen in der Verschleißplatte mit dem Kunstharz verfüllt;
- - Nach dem Aushärten des Kunstharzes - meist nach 12 Stunden - werden die Befestigungsschrauben angezogen. Die Stellschrauben und die Einlaßschrauben können dann entfernt werden.
Wichtig ist, daß das erfindungsgemäße Verfahren ein Abfräsen
der korrodierten und erodierten Befestigungsfläche am
Walzenständer nicht erfordert. Die durch Korrosion und
Erosion aufgerauhte Befestigungsfläche ist sogar erwünscht,
weil sie die Haftung des Zweikomponenten-Kunstharzes
verbessert.
Durch die Injektion des flüssigen Kunstharzes unter Druck
wird eine satte Auflage der Verschleißplatten auf den
Befestigungsflächen am Walzenständer ohne jegliche Hohlräume
erreicht, weil das Kunstharz beim Aushärten nicht schrumpft.
Ein weiteres neues Element in dem erfindungsgemäßen Verfahren
besteht darin, daß die Spalte zwischen den
Durchgangsbohrungen und den Befestigungsschrauben in der
Verschleißplatte ebenfalls mit metalldotiertem flüssigem
Zweikomponenten-Kunstharz unter Druck aufgefüllt werden. So
erhält die Befestigungsschraube einen satten Sitz in der
Verschleißplatte und wird so zur Paßschraube, die auch
Querkräfte aufnehmen kann. Bei der bisherigen Befestigung von
Verschleißplatten konnten solche Paßsitze nicht verwirklicht
werden, so daß die Schrauben nur Axialkräfte aufnehmen
konnten. Durch die Verfüllung der Spalte zwischen der
Befestigungsschraube und der sie umgebenden Durchgangsbohrung
in der Führungsschiene kann sich die Schraubverbindung nun
nicht mehr so leicht lösen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich somit folgende Vorteile:
- - eine mechanische Bearbeitung der Befestigungsflächen an der Verschleißplatte und am Walzenständer nach einem Verschleiß durch Korrosion und Erosion ist nicht mehr erforderlich, wodurch der Bearbeitungsaufwand vermindert und eine Schwächung des Ständerquerschnitts vermieden wird;
- - Die Schraubverbindung der Verschleißplatte kann sich unter dynamischer Beanspruchung nicht mehr so leicht lösen, weil die Befestigungsschrauben zu Paßschrauben werden und auch Querkräfte aufnehmen können, wodurch die Intervalle zwischen Instandhaltungsarbeiten in diesem Bereich erheblich verlängert werden können,
- - aufgrund der Zweikomponenten-Kunstharz-Zwischenschicht zwischen Verschleißplatte und ihrer Befestigungsfläche am Walzenständer, die eine gewisse Elastizität besitzt, können Schwingungsbeanspruchungen auf die Verschleißplatte besser abgefangen werden, und es kommt nicht so schnell zu einer Erosion und als Folge davon zu Korrosion. Die Kunststoffschicht wirkt isolierend.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht eines Walzgerüstes,
Fig. 2 eine Seitenansicht und
Fig. 3 einen Ausschnitt im Bereich der Befestigungsschraube
einer Verschleißplatte am Walzenständer.
In Fig. 1 erkennt man die beiden Walzenständer 1, 2, die
durch Traversen 3 und 4 zu dem Gerüst verbunden sind. In den
Walzenständern 1, 2 sind die Einbaustücke 5, 6, 7, 8 entlang
von Verschleißplatten 9, 10 vertikal geführt. Die
Einbaustücke 5 bis 8 sind jeweils paarweise angeordnet. Jedes
Paar 5, 6 bzw. 7, 8 lagert eine der beiden Arbeitswalzen 11,
12. Zwischen den Arbeitswalzen wird das Walzgut 13 gewalzt.
Fig. 2 macht die Verschleißzone deutlich, die zu dem Spalt 14
zwischen den Verschleißplatten 9, 10 und ihrer
Befestigungsfläche an den Walzenständern 1, 2 führt.
Anhand von Fig. 3 wird die erfindungsgemäße Instandsetzungs
maßnahme erläutert. Zwischen der Verschleißplatte 9 oder 10
und dem Ständer 1, 2 ist aufgrund des aufgetretenen
Verschleißes der Spalt 14 entstanden. Dieser wird durch
Einspritzen eines flüssigen metalldotierten Zweikomponenten-
Kunstharzes gefüllt, ebenso wie die Spalte zwischen den
Befestigungsschrauben 15 und den sie umgebenden
Durchgangsbohrungen 16 in der Verschleißplatte 9, 10. Dadurch
werden die Befestigungsschrauben 15 zu Paßschrauben.
Die Einlaßbohrungen 18 sind durch nicht dargestellte
Schrauben oder Stopfen verschlossen. Nach dem Öffnen der
Durchgangsbohrungen 16 wird in Pfeilrichtung das
Zweikomponenten-Kunstharz unter Druck in den Spalt 14
eingespritzt. In der Verschleißplatte 9, 10 können mehrere
solcher Einlaßbohrungen 18 vorgesehen sein, durch die
nacheinander der Spalt 14 mit Kunstharz gefüllt wird.
Mit Hilfe von Stellschrauben 17 werden die Verschleißplatten
9, 10 vor dem Verfüllen des Spaltes 14 mit Kunstharz in die
gewünschte Lage ausgerichtet. Nach dem Verfüllen des Spaltes
14 mit Kunstharz und Aushärten desselben können die
Stellschrauben 17 wieder entfernt werden. Die
Befestigungsschrauben 15 werden mit dem entsprechenden
Drehmoment angezogen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Instandsetzung von Verschleißplatten
am Ständer eines Walzgerüstes bzw. an den Einbaustücken der
Walzen nach Verschleiß durch Korrosion und Erosion,
gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen:
- (a) an die korrodierte und erodierte Befestigungsfläche des Walzgerüstständers wird die alte oder eine neue Verschleißplatte provisorisch angeschraubt,
- (b) die Verschleißplatte wird mittels gesonderter Stellschrauben in die gewünschte Stellung ausgerichtet,
- (c) der zwischen der Verschleißplatte und der Befestigungsfläche am Ständer gebildete Spalt sowie die Spalte zwischen den Befestigungsschrauben und den sie umgebenden Durchgangsbohrungen in der Verschleißplatte werden nach und nach durch Einspritzen eines flüssigen metalldotierten Zweikomponenten-Kunstharzes verfüllt,
- (d) nach dem Aushärten des Kunstharzes werden die Befestigungsschrauben angezogen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Kunstharz durch Einlaßbohrungen, die durch Schrauben, Stopfen
oder dergleichen zeitweilig verschlossen sind, in die Spalte
eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang
des Spaltes zwischen der Verschleißplatte und der
Befestigungsfläche am Ständer abgedichtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402958 DE4402958C2 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Verfahren zur Instandsetzung der Befestigungsflächen von Verschleißplatten am Ständer eines Walzgerüstes |
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Publications (2)
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ID=6509161
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- 1994-02-01 DE DE19944402958 patent/DE4402958C2/de not_active Expired - Lifetime
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