DE1427879A1 - Vorgespanntes Walzgeruest - Google Patents
Vorgespanntes WalzgeruestInfo
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Description
1427879 DIPL.-ING. WOLFRAM WATZKE
Unser Zekhen:596O-a Datum: l6. Jan, 19^9
Josef Pröhling, 596 01pe, Pinkenstraße I7 - I9
Vorgespanntes Walzgerüst
Die Erfindung betrifft ein vorgespanntes Walzgerüst, dessen Vorspannung
durch eine an einem Querhaupt des rahmenartigen Gerüstes angeordnete, gegen eines der die Walzkraft übertragenden, am
anderen Querhaupt des Gerüstes abgestützten Lagergehäuse wirkende lösbare Spannvorrichtung in einer die Walzkraft Ubersteigenen
Größe erzeugt wird und bei dem mindestens die eine Walze exzen- " trisch an- und abstellbar ist.
Es sind vorgespannte Walzgerüste bekannt, deren Lagergehäuse
mittels Zugstangen durch hydraulische Zylinder oder Verschraubungen aufeinandergepreßt werden und bei welchen die Walzenzustellbewegung
duroh das Verdrehen exzentrischer Lagerbüchsen erfolgt, in welchen die Walzen gelagert sind. Die Vorspannkräfte werden dabei
unmittelbar von den Zugelementen auf die Lagergehäuse übertragen, so daß eine gegenseitige Durchdringung erforderlich ist.
Diese Anordnung wirkt sich in vielen Fällen störend auf die Handhabung beim Walzenwechsel aus, insbesondere bei größeren Dimensionen
ist es nicht möglich, das gesamte vorgespannte Walzgerüst j von seinem Standort abzuheben und beispielsweise durch eins zweites,
komplett zusammengebautes Walzgerüst zu ersetzen, wie dies bei kleineren Anlagen üblich ist. Bei der demnach an Ort und
Stelle erforderlichen Demontage müssen infolge der gegenseitigen Durchdringung der während des Betriebes auf Druck und auf Zug
beanspruchten Teile letztere entweder abgesenkt oder aber erstere über dieselben nach oben abgehoben werden. Die Einrichtungen zur
Erzeugung der Walzenzustellbewegungen werden dabei zwangsläufig
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BAD ORIGJNAt.
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auch demontiert, weil sie aus konstruktiven Gründen fest mit den Lagergehäusen verbunden sind. Diese Manipulationen sind mit
einem erheblichen Aufwand an Zeit verbunden.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein vorgespanntes Walzgerüst zu schaffen, bei dem das Ausfahren des Walzensatzes
in horizontaler Lage möglich ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, das Walzgerüst so auszubilden, daß die Vorrichtung zur
Erzeugung der Walzenzustellbewegung an Ort und Stelle verbleibt und das Außereingriffbringen dieser Vorrichtung mit den verdrehbaren
Exzenterbüchsen der Walzenlagerung in einfachster Weise erfolgt. Im übrigen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen.
Ausgehend von den eingangs beschriebenen bekannten Walzgerüsten,
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Lagergehäuse durch die am unteren Querhaupt des
Gerüstes angeordnete Spannvorrichtung in an sich bekannter Weise direkt aufeinander abgestützt und an den seitlichen Säulen des
Gerüstes Ausbauschienen zum Abstützen des unteren Lagergehäuses bei dessen Entlastung vorgesehen sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zum Verstellen der oberen Walze am oberen Querhaupt des Gerüstes eine hydraulisch
verstellbare Zahnstange oder dgl. vorgesehen sein, die lösbar in ein Zahnsegment oder dgl. an der exzentrischen Lagerbüchse
für den Zapfen der oberen Walze eingreift.
Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß auf den Kolbenstangen
der hydraulischen Spannvorrichtung Arretiermuttern angeordnet sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zu-
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gehörigen Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein erfindungegemäß ausgebildetes Walzgerüst in
Seitenansicht;
Fig. 2 ein Lager der oberen Walze entlang der Linie II in Figur 1 geschnitten;
Fig. J5 eine 3-gerUstige Tandemstraße in Seitenansicht;
Fig. 4 eine andere AusfUhrungsform einer 3-gerUstigen
Tandemstraße in Seitenansicht.
Das dargestellte Walzgerüst besitzt ein unteres Lagergehäuse 1 *
und ein oberes Lagergehäuse 2,die in einem geschlossenen Rahmen angeordnet sind, der im Prinzip aus zwei Säulen 5* einem
oberen Querhaupt 4 und einem unteren Querhaupt 5 besteht.Dieser
geschlossene Rahmen kann beispielsweise durch Schraubverbindungen 6 zusammengehalten werden. Da nicht beabsichtigt 1st, die
Vorspannkraft unmittelbar an den auf Zug beanspruchten Säulen ]5 angreifen zu lassen, kann der geschlossene Rahmen ohne Schwierigkeiten
gentigend widerstandsfähig gegenüber Äußeren Kräften ausgeführt werden.
Zur Erzeugung der Vorspannkraft dient eine hydraulische Spannvorrichtung
7, die im unteren Querhaupt 5 angeordnet ist und die beiden Lagergehäuse 1,2 aufeinander und gegen das obere Quer- i
haupt 4 preSt. Die hydraulische Spannvorrichtung 7 besitzt mit einem Schraubgewinde versehene Kolbenstangen 8, auf denen Arretiermuttern
9 angeordnet sind. Nach Erzeugung der Vorspannung können die Arretiermuttern 9 gegen das untere Querhaupt 5 angezogen
werden, um auf diese Welse trotz Entlastung der Spannvorrichtung
7 die Vorspannung aufrechtzuerhalten.
Zum Walzenweohsel werden nach erneuter Beaufschlagung der Spann-
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BAD ORlG1NAL
vorrichtung 7 zunächst die Arretiermuttern 9 gelöst und so weit aufgeschraubt, daß durch Absenken der Kolbenstangen 8 das
untere Lagergehäuse sich auf in Walzenlängsachse angeordneten und mit den Säulen 3 fest verbundenen Ausbauschienen 10 aufsetzen
kann. Während bei bekannten Konstruktionen herkömmlicher WalzgerUste eine besondere Anhebevorrichtung für die Ausbauschienen
erforderlich ist, wird erfindungsgemäß das Entspannen des WalzgerUstes und Absinken auf die starr eingebauten Ausbauschienen
10 in einem Arbeitsgang bewerkstelligt. Das Ausfahren und Wiaöereinfahren des kompletten Walzensatzes kann dann In bekannter
Weise erfolgen.
Die Vorrichtung fUr die Zustellbewegung der oberen Walze besteht aus einem Hydraulikzylinder 11 mit einer Kolbenstange 12, die
fest an das obere Querhaupt 4 angebaut sind. Durch eine Verzahnung zwischen der Kolbenstange 12 und einem mit einer Exzenterbuchse
13 fest verbundenen Zahnsegment 14 wird bei Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 11 die Exzenterbuchse 13 verdreht und damit
die Zustellung der oberen Walze 18 bewirkt.
Beim Absenken des gesamten Walzensatzes durch die hydraulische Spannvorrichtung 7 kommt die Verzahnung zwischen der Zahnstange
12 und dem Zahnsegment 14 außer Eingriff, so daß auf einfachste Weise eine Trennung zwischen den am Ort verbleibenden Hydraulikzylinder
11 und der Zahnstange 12 einerseits und der mit dem Walzensatz auszufahrenden Exzenterbuchse 13 und dem Zahnsegment
14 andererseits erfolgen kann, Durch geeignete Anordnung der Verzahnungsebene zwischen der Zahnstange 12 und dem Zahnsegment 14
ist einer freier Durchtritt des oberen Lagergehäuses 2 unterhalb der Kolbenstange 12 nach dem Absenken des Walzensatzes möglich.
Das Ineingriffbringen der Verzahnung beim Erzeugen der Vorspannung kann durch eine Kontrolle der richtigen Stellung der Zahnstange
12 und des Zahnsegmentes 14 mittels elektrischer Elemente erleichtert werden. Zwischen dem unteren Lagergehäuse 1 und dem
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oberen Lagergehäuse 2 eingebaute« auswechselbare Zwischenplatten
15 ermöglichen eine zusätzliche Korrektur des Walzenabstandes«
wenn beispielsweise durch größeren Abschliff der Walzen die Zustellbewegung duroh die Exzenterbuchse 13 nicht mehr ausreicht*
Bei der Konstruktion von kontinuierlich arbeitenden Walzenstraßen
mit erfindungsgemäß ausgebildeten» vorgespannten WalzgerUsten ergeben sich besondere VorzUge in bezug auf die Stabilität und
weiterer Herabsetzung der Formänderung unter der auftretenden Walzkraft, In der Figur 4 ist beispielsweise eine 3-gerUstige
Tandemstraße dargestellt, die ein oberes durchgehendes Querhaupt 4' und ein in gleicher Welse unteres durchgehendes Querhaupt 5'
besitzt. Bei diesen« durch die Vorspannkraft bzw. die Walzkräfte auf Biegung beanspruchten Bauteilen (V, 5') entstehen duroh die
Aneinanderreihung der WalzgerUste Einspannmomente, welche sich in
bekannter Welse günstig auf dieBiegelinie, d.h. die Formänderung
auswirken.
In der Figur 4 ist eine weitere AusfUhrungsform einer kontinuierlichen 3-gerUstigen Tandemstrade dargestellt, die aus erflndungsgemäS ausgebildeten WalzgerUsten besteht. Das charakteristische Merkmal dieser AusfUhrungsform besteht darin, daß für zwei
aneinandergrenzende WalzgerUste gemeinsame Säulen J5 a verwendet
werden können. Außer einen bedeutenden Material- und Platzersparnis, hat diese Anordnung auch besondere Vorteile für den Walzprozeß, weil der Abstand zwischen den einzelnen WalzgerUsten nur
noch ein Minimum beträgt.
Alle In der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in
den nachfolgenden Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.
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Claims (3)
1. Vorgespanntes Walzgerüst, dessen Vorspannung durch eine an
einem Querhaupt des rahmenartigen Gerüstes angeordnete, gegen eines der die Walzkraft Übertragenden, am anderen Querhaupt des Gerüstes abgestützten Lagergehäuse wirkende lösbare Spannvorrichtung in einer die Walzkraft übersteigenden
Größe erzeugt wird und bei dem mindestens die eine Walze exzentrisch an- und abstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lagergehäuse (1,2)durch die am unteren Querhaupt (5) des Gerüstes angeordnete Spannvorrichtung (7) in
an sich bekannter Welse direkt aufeinander abgestützt und an den seitlichen Säulen (j5) des Gerüstes Ausbausohienen (10)
zum Abstützen des unteren Lagergehäuses (1) bei dessen Entlastung vorgesehen sind.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Verstellen der oberen Walze (18) am oberen Querhaupt (4) des Gerüstes eine hydraulisch verstellbare Zahnstange (12) vorgesehen 1st, die lösbar In ein Zahnsegment (14) an der exzentrischen Lagerbüchse für den Zapfen (18 a) der oberen Walze
(18) eingreift.
3. Walzgerüst nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kolbenstangen (8) der hydraulischen Spannvorrichtung (7) Arretiermuttern (9) angeordnet sind·
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