DE1602213C - Walzgerüst, insbesondere Quarto Walzgerüst mit einer Einrichtung zur Erzeugung einer Eigenbiegung der Stutz und/oder Arbeltswalzen - Google Patents
Walzgerüst, insbesondere Quarto Walzgerüst mit einer Einrichtung zur Erzeugung einer Eigenbiegung der Stutz und/oder ArbeltswalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst, insbesondere
ein Quarto-Walzgerüst mit an den verlängerten Walzenzapfen der Stütz- und/oder Arbeitswalzen angreifenden
hydraulischen Krafteinheiten zur Erzeugung einer Eigenbiegung der Walzen entgegen Walzdruck
zur Parallelhaltung der den Walzenspalt bildenden Mantellinien der Arbeitswalzen beim Walzen. Bekannt
sind solche .Walzgerüste in konventioneller Ständerbauart mit mittigen Druckschrauben der Anstellvorrichtung,
die auf die Einbaustücke zumindest der oberen Stützwalze einwirken, um den Walzenspalt
einstellen zu können. Da die hydraulischen Krafteinheiten zur Erzeugung der Biegemomente einerseits an
den verlängerten Walzenzapfen angreifen, andererseits sich an den Ständern oder mit den Ständern verbundenen
Teilen abstützen müssen, muß der Kolbenhub der hydraulischen Krafteinheiten zumindest den
Gesamthub der Anstellvorrichtung umfassen. Handelt es sich um ein Walzgerüst zum Niederwalzen von
Grobblechen, so kann der Kolbenhub der hydraulischen Krafteinheiten zur Erzeugung der Eigenbiegung
der Stützwalzen recht beträchtlich werden (britisches Patent 870 777 und französische Patente
1443 526 und 1449 381).
Die betriebsbedingt großen Kolbenhübe in den hydraulischen Krafteinheiten zur Erzeugung der
Eigenbiegung der Walzen bringen es mit sich, daß insbesondere bei Grobblech-Walzgerüsten wegen der
häufigen Anstellvorgänge beim reversierenden Walzen die Dichtungen in den Krafteinheiten einem starken
Verschleiß unterliegen. Will man ferner den Druck zur Erzeugung der Biegemomente nicht bei jedem
Anstellvorgang vermindern, um die Druckschrauben der Anstellvorrichtung nicht gegen die
Kräfte aus den Biegezylindern arbeiten zu lassen, so werden die Walzen nach jedem Stich entlastet und vor
jedem Anstich wieder belastet.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Walzgerüst mit der eingangs erläuterten Walzeiibiegeeinrichtung
zu erreichen, daß unter Beibehaltung einer durch die Gerüstbauart gegebenen kleinstmöglichen Geriisthöhe
bzw. Dehnlänge die an anstellbaren Walzen außen angreifenden hydraulischen Krafteinheiten zur
Erzeugung der Eigenbiegung der Walzen nicht jeden Anstellhub mitfahren müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Anwendung einer bekannten Zuganker-Bauart für
die Walzenständer mit zur Walzen-Anstellung höhenverstellbaren Ständerkappen.
Die hydraulischen Krafteinheiten für die normalerweise anstellbare obere Stützwalze sind dann an den
Ständerkappen bzw. an von diesen getragenen Teilen angeschlossen und machen bei Anstellbewegungen
jede Bewegung mit, so daß ihr Kolbenhub nur noch im Hinblick auf den Weg ausgelegt zu werden braucht,
der sich aus dem Walzenverschleiß und der gewünschten Eigenbiegimg der Stützwalze ergibt. Ferner kann
der Druck in den Kräfteeinheiten der Biegevorrichtung bei allen Anstellbewegungen stehengelassen werden.
Wenn die hydraulischen Krafteinheiten insbesondere für die obere Stützwalze an Auslegern der
Ständerkappen angeschlossen werden, so könnten durch die Momente aus der Reaktionskraft der Krafteinheiten
die Ständerkappen auf ihren Zugankern abgewinkelt werden. Hierdurch könnten Teile der die
Ständerkappen-Verstellung bewirkenden Anstellvorrichtung in unerwünschter Weise verklemmt werden.
Gemäß der Erfindung wird daher ferner vorgeschlagen, daß die hydraulischen Krafteinheiten an über
oder unterhalb der Querjoche des Grüstes verlaufende Balken angeschlossen sind. Diese Balken nehmen
dann die gegeneinandergerichteten Stützmomente der Krafteinheiten durch ihre Biegesteifigkeit auf.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Quarto-Walzgerüstes gemäß der Erfindung dargestellt,
und zwar ist ein Ständer zum Teil in Seitenansicht und zum Teil im senkrechten Schnitt durch eine
Zugankerebene dargestellt. Der Ständer besteht aus dem eigentlichen Ständer-Unterteil 1 mit einer
Ständerkappe 2, die über ein Paar Zuganker 3 miteinander verspannt sind. Von einer Ständerkappe 2 zur
Kappe des gegenüberliegenden Ständers verläuft ein biegungssteifer Balken 4, an dessen vorkragenden Enden
je ein Paar hydraulischer Krafteinheiten 5 über Augen 6 an Querbolzen 7 pendelnd angeschlossen
sind. In der Zeichnung ist nur eine Krafteinheit 5 eines Paares von Krafteinheiten erkennbar.
Die Kolbenstangen 8 der hydraulischen Krafteinheiten 5 sind über ein hammerkopfartiges Ende 8 a
leicht lösbar in eine Lasche 9 mit einer T-Nut eingesetzt, die über Gelenkbolzen 10 an ein Lagerauge 11
angeschlossen ist. Die beiden Lageraugen 11 eines Paares von Krafteinheiten 5 sind auf diametral angeordneten
Zapfen 12 eines Lagerringes 13 gelagert, der im Abstand von dem Hauptlager 14 der oberen
Stützwalze auf deren verlängertem Walzenzapfen 15 gelagert ist. Da die oberen Einbaustücke 16 sich über
ihre Hauptlager 14 an den Ständerkappen 2 abstützen und die hydraulischen Krafteinheiten 5 unter einem
Hebelarm an den verlängerten Walzenzapfen 15 angreifen, erzeugen sie in der oberen Stützwalze Biegemomente,
die zu einer Eigenbiegung der Stützwalze entgegen dem Walzdruck führen.
In ähnlicher Weise können auch in der unteren Stützwalze Biegemomente erzeugt werden, und zwar
durch hydraulische Krafteinheiten 17, die an eine quer
zu den Walzen verlaufende Brücke 18 angeschlossen sind, die sich ihrerseits an den Sohlplatten 19 abstützt.
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Selbstverständlich kann für die unteren Krafteinheiten 17 die gleiche Anschlußmöglichkeit an einen parallel
zu den Walzen verlaufenden biegungssteifen Balken 4 vorgesehen werden. Die Anstellvorrichtung des dargestellten
Walzgerüstes besteht in an sich bekannter Weise aus die Zuganker 3 umgebenden undrehbaren
Gewindehülsen 20 mit drehbaren Ringmuttern 21, die paarweise eine Ständerkappe 2 tragen. Der Antrieb zu
den Ringmuttern 21 geht aus von einem oberhalb des biegungssteifen Balkens 4 angeordneten Getriebe 22,
von dem aus über eine Gelenkwelle 23 Zahnräder 24, 25, 26 und eine die Ständerkappe 2 durchgreifende
Hülse 27 angetriben wird, die über eine Innenverzahnung 28 die Mutter 21 dreht. Damit die obere Spannmutter
30 der Zuganker sich im gleichen Ausmaß verstellt, wie die Ständerkappe sich beim Betätigen der
Anstellvorrichtung bewegt, ist die obere Spannmutter 30 über einen Riegelstift 31 drehbar an den oberen
Tragring 27 α der Hülse 27 angeschlossen. Die oberen Spannmuttern 30 laufen auf Gewindehülsen 32, die
auf die oberen, mit Gewinde versehenen Enden 3 a der Zuganker aufgeschraubt sind.
Zum Spannen der Zuganker 3 sind zwischen die undrehbare
Gewindehülse 20 und die obere Gewindehülse 32 Zylinder 35 mit Kolben 36 eingesetzt, die an
einem glatten Teil 3 b der Zuganker dichtend geführt sind.
Das Gerüst wird unter Vorspannung gesetzt, indem ein hoher Druck in dem Druckraum der hydraulischen
Spanneinrichtungen erzeugt und damit die Zuganker 3 bei entriegelten oberen Spannmuttern 30 gedehnt
werden, wonach diese Spannmuttern von Hand spielfrei angezogen und durch Einsetzen der Riegelstifte
31 mit dem Tragring 27 α undrehbar verbunden werden. Indem der Druck in den hydraulischen
Spanneinrichtungen — Zylinder 35 und Kolben 36 — abgelassen wird, wollen sich die Zuganker 3 verkürzen,
wodurch die Ständerkappen 2 mit den eigentlichen Ständern 1 verspannt werden.
Seitlich der Ständer 1 sind hydraulische Zylinder 40, 41 gelenkig angeschlossen, deren Kolbenstangen
42, 43 an den Ständerkappen 2 angreifen. Diese Hydraulikzylinder dienen dazu, das Gewicht der
Ständerkappen einschließlich der oberen Stütz- und Arbeitswalze mit deren Einbaustücken sowie der Biegeeinrichtung
zu übernehmen, um die Gewindeteile der Anstellvorrichtung drucklos zu machen, wenn zur
Ausführung von Anstellbewegungen der Druck in den hydraulischen Spanneinrichtungen — Zylinder 35
und Kolben 36 — erhöht worden ist.
Bei allen Anstellbewegungen der Ständerkappen 2 einschließlich der oberen Walzen wandern die Teile
der Biegevorrichtungen, insbesondere die Kräfteinheiten 5, mit, so daß der maximale Anstellweg der
Walzen im Kolbenhub der hydraulischen Krafteinheiten 5 nicht enthalten zu sein braucht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Walzgerüst, insbesondere Quarto-Walzgerüst, mit an den verlängerten Walzenzapfen der
oberen Stütz- und/oder Arbeitswalzen angreifenden und sich an oberen Gerüstteilen abstützenden
hydraulischen Krafteinheiten zur Erzeugung einer Eigenbiegung der Walzen entgegen Walzdruck zur
Parallelhaltung der den Walzenspalt bildenden Mantellinien der Arbeitswalzen beim Walzen und
mit einer Anstellvorrichtung für die Walzen, gekennzeichnet
durch die Anwendung einer bekannten Zuganker-Bauart für die Walzenständer mit zur Walzen-Anstellung höhenverstellba-
ren Ständerkappen (2).
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen Krafteinheiten
(5) an über und unterhalb der Querjoche des Gerüstes verlaufende Balken (4) angeschlossen
sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV0033954 | 1967-06-27 | ||
DEV0033954 | 1967-06-27 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1602213A1 DE1602213A1 (de) | 1971-07-29 |
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